Medien yenz 2/2010

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CD·DVD·INTERNET·KINO FEBRUAR 2010 LIVE on STAGE Verblüffendes Ende Keine Frage: Die Story, die Ruth Rendell in ihrem Inspec- tor-Wexford-Roman „Ein Ende mit Tränen“ erzählt, hätte si- cherlich auch auf unter 300 Buchseiten gepasst. Kritiker werden anmerken, dass die Liebesgeschichte zwischen Wexfords Kollegen und auch die Beschreibungen der Situa- tion der Familie des Inspektors die Geschichte unnötig lang- atmig machen. Diese Einschübe lockern aber sehr schön auf, und die knapp 400 Seiten lassen sich mühelos lesen. Rendell ist eine Meisterin darin, die Leser vor ein Rätsel zu stellen und den Inspektor am Schluss als talentierten Kombinierer dastehen zu lassen. Wirklich interessant, wie am Ende alles schön zusammenfließt. Verblüffend, dass tatsächlich drei Mörder entlarvt werden können. (tan) Ruth Rendell: Ein Ende mit Tränen. Blanvalet, 382 Seiten, 19,95 Euro, ISBN 978-3-7645-0267-6. Die Zauberer vom Waverly Place Harry Potter auf Indiana Jones Spuren – das ist der erste Eindruck des Films „Die Zauberer vom Waverly Place“: Zwei Zauberer sind mit einer Schatzkarte im Urwald unterwegs und bekommen es mit Treibsand und einstürzenden Brücken zu tun. Später entpuppt sich der Film der gleichnamigen Serie doch noch zu ei- nem unterhaltsamen Abendfüller. Justin, Alex und Max sind Zauberer und mit ihren Eltern im Urlaub in der Karibik – obwohl Alex gar nicht mitwoll- te. Trotzdem sollte es der perfekte Familienurlaub in der Karibik werden. Ohne Magie. Doch dann spricht Alex versehentlich einen folgenschweren Zauberspruch aus: Auf einmal kennen sich ihre Eltern nicht mehr. Um den Zauber rückgängig zu machen, begibt sich Alex gemeinsam mit ihrem älte- ren Bruder auf die Suche nach dem geheimnisvollen „Stein der Träume“, ei- nem Zauberstein, der Wünsche wahr werden lässt. Unterdessen lässt Max nichts unversucht, seine Eltern wieder zusammen zu bringen und sorgt für einige Lacher. Doch sollten die Geschwister scheitern, lösen sie sich in Luft auf. Insgesamt dient der Film durchaus für einen unterhaltsamen DVD-Abend. Im Laufe der knapp 100 Minuten bekommt der Film sogar ein wenig Tief- gang. Allerdings nur so viel, wie eine Disney-Produktion verträgt. (ev) Into the Blue 2 Sebastian (Chris Carmack) und Dani (Laura Vander- voort) sind Profitaucher auf Hawaii. Gemeinsam betrei- ben die beiden eine Tauchschule und denken sich nichts Böses, als sie eines Tages von einem Pärchen angeheu- ert werden, bei einer Unterwasser-Suche zu helfen. Drei Kisten waren vor der hawaiianischen Küste verlo- ren gegangen, deren Inhalt scheinbar von unglaublichem Wert ist. Sehr schnell bemerken Sebastian und Dani aber, dass das Ganze nicht mit rechten Dingen zugeht: Sie sind nicht die einzigen, die auf der Suche nach dem ominösen Schatz sind. Dabei scheint der Konkurrenz aber jedes Mittel recht, um das Ziel zu erreichen. Neben den schönen Naturszenen über und unter Wasser hat der Film leider nicht so viel zu bieten. Die Handlung ist trotz der spannenden Ausgangssituation relativ schwach und hat mit dem vorherigen Film „Into the Blue 1“ kaum etwas zu tun. Auch die Action-Szenen haben nicht immer ihre Bezeichnung verdient und erreichen ih- ren Höhepunkt oft gar nicht. Wer also ein Abenteuer an Traumstränden erleben will, sollte eher auf den ersten Teil zurückgreifen. (kh) A perfect getaway Das frisch verheiratete Ehepaar Cydney (Milla Jovovich) und Cliff (Steve Zahn) verbringt seine Flitterwochen auf Hawaii. Kaum an- gekommen, macht eine Nachricht die Runde: Auf der Nachbarinsel O'ahu hat ein Pärchen zwei Menschen abgeschlachtet und ist an- schließend, so vermutet die Polizei, nach Hawaii geflohen. Cydney und Cliff entscheiden sich, ihre Flitterwochen nicht zu unterbre- chen und treffen kurz darauf Nick und Gina, ein gleichaltriges, aber noch nicht verheiratetes Paar. Das Verhalten von Nick und Gina gibt den frisch Verheirateten aber bald Rätsel auf. Bevor Cydney und Cliff sich allerdings aus dem Staub machen, verhaftet die Polizei zwei Tatverdächtige – die Ängste des verheirateten Paars, mit zwei Mördern unterwegs zu sein, sind zunächst verschwunden. Doch der Spuk auf Hawaii ist noch nicht vorbei, denn die Mörder laufen noch immer frei auf der Insel herum. „A Perfect Getaway“ bedient sich etwas unkreativ dem „Mord im Pa- radies“-Fundament, das nicht zuletzt in Fernsehserien wie „Lost“ be- reits hinreichend behandelt wurde. Der Streifen ist bestimmt kein Meisterwerk, aber dennoch ein Horror- Thriller, der hält, was er verspricht und schon allein aufgrund seines Endes, in dem reichlich Blut fließt, bei einem Horror-DVD-Abend nicht fehlen darf. Enttäuschend sind die Extras auf der Film-DVD, die über Interviews mit den Protagonisten nicht hinausgehen. (sv) Best of Musical Gala 2010 Jeder Musical-Fan, der am 16. Februar die Chance hatte in der Stuttgar- ter Schleyerhalle vorbeizuschauen, hatte wohl ein Erlebnis, das er nicht so schnell vergisst. Die „Best of Musical Gala 2010“ tourt derzeit durch ganz Deutschland und ließ somit auch Stuttgart nicht aus. Acht Top-So- listen und ein 16-köpfiges Tänzerteam präsentierten 35 Songs aus über 15 der erfolgreichsten Musicals vergangener und heutiger Zeit. Mit da- bei waren Klassiker wie „West Side Story“ oder „Chicago“ sowie ak- tuelle Musicals wie „Wicked – Die Hexen von Oz“, „Disneys König der Löwen“ oder „We will rock you“. Ein und dieselben Darsteller schlüpften während der Show in die ver- schiedensten Rollen und immer wieder entdeckte man eine neue Seite der Hauptdarsteller. Wenn nicht schon vorher, dann hat das Ensemble späte- stens beim Finale aus dem Musical „Sister Act“, welches erst ab Herbst 2010 zu sehen sein wird, alle Zuschauerherzen erobert. Die Zugabe, der Song „Hinterm Horizont“ aus einem zukünftigen Musical, ließ die glamou- röse Show ruhig ausklingen. Unglaubliche Stimmen, spektakuläre Tanz- einlagen und Songs, die unter die Haut gehen, lassen auf eine Wiederho- lung im nächsten Jahr in Stuttgart hoffen. (cel) blog.fefe.de Wer mit einem Schmunzeln verstehen will, was hin- ter den Kulissen dieser Welt geschieht, darf sich Fe- fes Blog nicht entgehen lassen. Der Blog bietet un- zählige interessante Links zu Meldungen, die sonst untergehen würden: Diese werden vom Blogger Felix von Leitner (Spitzname „Fefe“) gerne kurz erläutert, verknüpft und gerne auch mal mit beißendem Spott garniert. Ganz egal ob geheime Absprachen in die Öf- fentlichkeit gelangten – und eigentlich geheime – Doku- mente oder unzählige skurille Meldungen, Fefe findet sie alle und zimmert daran weiter an der Mutter aller Verschwörungstheorien. Nicht zuletzt deshalb wird der Blog gerne als „die Bildzeitung für Nerds“ bezeichnet. Wer lachen, staunen und sich wundern will und auch eine gute Portion Medienkompetenz mitbringt, ist bei diesem Blog bestens aufgehoben. (hil) Twick.it Das Internet entwickelt sich zunehmend zu einem Meer an Informationen. Wenn man genauer hinschaut, kann man davon das Meiste getrost in die Tonne treten. Und hier greift Twick.it ein: „Komm auf den Punkt!“, lautet die Devise des seit Ende 2009 bestehenden Online-Mi- nilexikons. User können sich kostenlos anmelden und Begriffe mit maximal 140 Zeichen (=Twitter-Nach- richt) definieren. Die anderen Mitglieder bewerten den Eintrag und so gelingt es einem gut erklärten Be- griff an die Spitze der Rangliste zu kommen. Mit twick.it ist das Kind des Kurznachrichtenportals „Twitter“ und der Enzyklopädie „Wikipedia“ geboren! (akw) TIPPS James Morrison – Songs for you, Truths for me (Deluxe Edition) Rock/Pop – Dezember 2009 – Polydor Ltd (UK) James Morrisons Sound klingt locker-rockig mit poppigen Elementen. Dabei repräsentiert der junge Brite aber nicht den breiten Mainstream mit einfachen und gewohnt langwei- ligen Songs. Durch seine charakteristisch raue Stimme und die interessanten Melodie-Wendungen gibt James Morrison seiner Musik eine ganz persönliche Note. Bereits im vergan- genen Jahr liefen die Songs „Get to you“ und „Broken Strings“, das er mit Nelly Furtado aufgenommen hatte, in den Radios rauf und runter. Wie aber so oft sind diese Singelaus- kopplungen nur blasse Erscheinungen im gesamten Werk. Das Album glänzt durch abwechslungsreiche Sounds, die bereits mit dem ersten Titel „The only Night“ überzeugen. Gut gelaunt erklingt ein mehrstimmiger Bläsersatz, der auch im weiteren Verlauf des Albums ab und zu im Hintergrund zu hören ist. Be- sonders lohnenswert an der Deluxe-Edition ist das zusätzliche Akustik-Album. Nur mit einer Akustik-Gitarre begleitet, stellt der Brite sein Gesangstalent beeindruckend unter Beweis. Be- sonders gelungen ist dabei das Michael-Jackson-Cover von „Man in the Mirror“, das zu Ehren des verstorbenen King of Pop aufge- nommen wurde. Insgesamt ist Morrisons zweites Studioalbum ein weiterer großer Schritt in seiner Karriere und ein klasse Gute-Lau- ne-Rezept für jeden Hörer. (kh) The Killers – Live from the Royal Albert Hall Rock – Dezember 2009 – Island Records Wer in der Royal Albert Hall ein Konzert gibt, hat es geschafft: Nur die Großen kommen in die heiligen Hallen, in denen schon Phil Collins, Robbie Williams, Mark Knopfler und David Gilmour unvergessliche Abende geboten haben. Kein Wunder also, dass das Doppel-Live-Album mit CD und DVD ein weiterer Meilenstein der US-Amerikanischen Rock- band „The Killers“ darstellt. Dabei erweisen sich die Killers als absolute Live-Band. Die Songs haben, verglichen mit den Studio-Aufnahmen, mehr Drive, klingen satter und aufregender. Durch die Live-DVD wird das Klan- gerlebnis noch komplettiert. Die Bilder zeigen explosive Spielfreude in leuchtend warmen Farben. Durch das singende Publikum und die starken Melodien spürt man sogar zu Hause die feurige Atmosphäre des Konzerts. Gleich zu Beginn starten die Killers mit dem Superhit „Human“, der im ver- gangenen Jahr mehrere Wochen in den Charts war. Daraufhin jagt ein High- light das nächste. Vor allem die Akustik-Version von „Sam’s Town“ sorgt für Gänsehaut-Stimmung. Gegen Ende facht die funkige Bassline bei „enny was a friend of mine“ noch einmal die Stimmung im Hexenkessel an, ehe das Pu- blikum mit einem rockigen „When we were young“ in die stille Nacht entlas- sen wird. Dieses Album überzeugt in allen Bereichen und ist ein starkes Werk der modernen Rockmusik. (kh) CD-TIPPS des MONATS HIGHLIGHTS aus dem INTERNET TIPPS für LESERATTEN Foto: Celik

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Verblüffendes EndeKeine Frage: Die Story, die Ruth Rendell in ihrem Inspec-tor-Wexford-Roman „Ein Ende mit Tränen“ erzählt, hätte si-cherlich auch auf unter 300 Buchseiten gepasst. Kritikerwerden anmerken, dass die Liebesgeschichte zwischenWexfords Kollegen und auch die Beschreibungen der Situa-tion der Familie des Inspektors die Geschichte unnötig lang-atmig machen. Diese Einschübe lockern aber sehr schön auf,und die knapp 400 Seiten lassen sich mühelos lesen. Rendellist eine Meisterin darin, die Leser vor ein Rätsel zu stellenund den Inspektor am Schluss als talentierten Kombiniererdastehen zu lassen. Wirklich interessant, wie am Ende allesschön zusammenfließt. Verblüffend, dass tatsächlich dreiMörder entlarvt werden können. (tan)

Ruth Rendell: Ein Ende mit Tränen. Blanvalet, 382 Seiten,19,95 Euro, ISBN 978-3-7645-0267-6.

Die Zauberer vom Waverly PlaceHarry Potter auf Indiana Jones Spuren – das ist der erste Eindruck desFilms „Die Zauberer vom Waverly Place“: Zwei Zauberer sind mit einerSchatzkarte im Urwald unterwegs und bekommen es mit Treibsand undeinstürzenden Brücken zu tun. Später entpuppt sich der Film der gleichnamigen Serie doch noch zu ei-nem unterhaltsamen Abendfüller. Justin, Alex und Max sind Zauberer undmit ihren Eltern im Urlaub in der Karibik – obwohl Alex gar nicht mitwoll-te. Trotzdem sollte es der perfekte Familienurlaub in der Karibik werden.Ohne Magie. Doch dann spricht Alex versehentlich einen folgenschwerenZauberspruch aus: Auf einmal kennen sich ihre Eltern nicht mehr. Um denZauber rückgängig zu machen, begibt sich Alex gemeinsam mit ihrem älte-ren Bruder auf die Suche nach dem geheimnisvollen „Stein der Träume“, ei-nem Zauberstein, der Wünsche wahr werden lässt. Unterdessen lässt Maxnichts unversucht, seine Eltern wieder zusammen zu bringen und sorgt füreinige Lacher. Doch sollten die Geschwister scheitern, lösen sie sich in Luftauf. Insgesamt dient der Film durchaus für einen unterhaltsamen DVD-Abend.Im Laufe der knapp 100 Minuten bekommt der Film sogar ein wenig Tief-gang. Allerdings nur so viel, wie eine Disney-Produktion verträgt. (ev)

Into the Blue 2Sebastian (Chris Carmack) und Dani (Laura Vander-voort) sind Profitaucher auf Hawaii. Gemeinsam betrei-ben die beiden eine Tauchschule und denken sich nichtsBöses, als sie eines Tages von einem Pärchen angeheu-ert werden, bei einer Unterwasser-Suche zu helfen.Drei Kisten waren vor der hawaiianischen Küste verlo-ren gegangen, deren Inhalt scheinbar von unglaublichemWert ist. Sehr schnell bemerken Sebastian und Daniaber, dass das Ganze nicht mit rechten Dingen zugeht:Sie sind nicht die einzigen, die auf der Suche nach demominösen Schatz sind. Dabei scheint der Konkurrenzaber jedes Mittel recht, um das Ziel zu erreichen.Neben den schönen Naturszenen über und unter Wasserhat der Film leider nicht so viel zu bieten. Die Handlungist trotz der spannenden Ausgangssituation relativschwach und hat mit dem vorherigen Film „Into the Blue1“ kaum etwas zu tun. Auch die Action-Szenen habennicht immer ihre Bezeichnung verdient und erreichen ih-ren Höhepunkt oft gar nicht. Wer also ein Abenteuer anTraumstränden erleben will, sollte eher auf den ersten Teilzurückgreifen. (kh)

A perfect getawayDas frisch verheiratete Ehepaar Cydney (Milla Jovovich) und Cliff(Steve Zahn) verbringt seine Flitterwochen auf Hawaii. Kaum an-gekommen, macht eine Nachricht die Runde: Auf der NachbarinselO'ahu hat ein Pärchen zwei Menschen abgeschlachtet und ist an-schließend, so vermutet die Polizei, nach Hawaii geflohen. Cydneyund Cliff entscheiden sich, ihre Flitterwochen nicht zu unterbre-chen und treffen kurz darauf Nick und Gina, ein gleichaltriges, abernoch nicht verheiratetes Paar. Das Verhalten von Nick und Gina gibtden frisch Verheirateten aber bald Rätsel auf. Bevor Cydney undCliff sich allerdings aus dem Staub machen, verhaftet die Polizeizwei Tatverdächtige – die Ängste des verheirateten Paars, mit zweiMördern unterwegs zu sein, sind zunächst verschwunden. Doch derSpuk auf Hawaii ist noch nicht vorbei, denn die Mörder laufen nochimmer frei auf der Insel herum. „A Perfect Getaway“ bedient sich etwas unkreativ dem „Mord im Pa-radies“-Fundament, das nicht zuletzt in Fernsehserien wie „Lost“ be-reits hinreichend behandelt wurde. Der Streifen ist bestimmt kein Meisterwerk, aber dennoch ein Horror-Thriller, der hält, was er verspricht und schon allein aufgrund seinesEndes, in dem reichlich Blut fließt, bei einem Horror-DVD-Abend nichtfehlen darf. Enttäuschend sind die Extras auf der Film-DVD, die überInterviews mit den Protagonisten nicht hinausgehen. (sv)

Best of Musical Gala 2010Jeder Musical-Fan, der am 16. Februar die Chance hatte in der Stuttgar-ter Schleyerhalle vorbeizuschauen, hatte wohl ein Erlebnis, das er nichtso schnell vergisst. Die „Best of Musical Gala 2010“ tourt derzeit durchganz Deutschland und ließ somit auch Stuttgart nicht aus. Acht Top-So-listen und ein 16-köpfiges Tänzerteam präsentierten 35 Songs aus über15 der erfolgreichsten Musicals vergangener und heutiger Zeit. Mit da-bei waren Klassiker wie „West Side Story“ oder „Chicago“ sowie ak-tuelle Musicals wie „Wicked – Die Hexen von Oz“, „Disneys König derLöwen“ oder „We will rock you“.

Ein und dieselben Darsteller schlüpften während der Show in die ver-schiedensten Rollen und immer wieder entdeckte man eine neue Seite derHauptdarsteller. Wenn nicht schon vorher, dann hat das Ensemble späte-stens beim Finale aus dem Musical „Sister Act“, welches erst ab Herbst2010 zu sehen sein wird, alle Zuschauerherzen erobert. Die Zugabe, derSong „Hinterm Horizont“ aus einem zukünftigen Musical, ließ die glamou-röse Show ruhig ausklingen. Unglaubliche Stimmen, spektakuläre Tanz-einlagen und Songs, die unter die Haut gehen, lassen auf eine Wiederho-lung im nächsten Jahr in Stuttgart hoffen. (cel)

blog.fefe.deWer mit einem Schmunzeln verstehen will, was hin-ter den Kulissen dieser Welt geschieht, darf sich Fe-fes Blog nicht entgehen lassen. Der Blog bietet un-zählige interessante Links zu Meldungen, die sonstuntergehen würden: Diese werden vom Blogger Felixvon Leitner (Spitzname „Fefe“) gerne kurz erläutert,verknüpft und gerne auch mal mit beißendem Spottgarniert. Ganz egal ob geheime Absprachen in die Öf-fentlichkeit gelangten – und eigentlich geheime – Doku-mente oder unzählige skurille Meldungen, Fefe findetsie alle und zimmert daran weiter an der Mutter allerVerschwörungstheorien. Nicht zuletzt deshalb wird derBlog gerne als „die Bildzeitung für Nerds“ bezeichnet.Wer lachen, staunen und sich wundern will und auch einegute Portion Medienkompetenz mitbringt, ist bei diesemBlog bestens aufgehoben. (hil)

Twick.itDas Internet entwickelt sich zunehmend zu einem Meeran Informationen. Wenn man genauer hinschaut, kannman davon das Meiste getrost in die Tonne treten. Undhier greift Twick.it ein: „Komm auf den Punkt!“, lautetdie Devise des seit Ende 2009 bestehenden Online-Mi-nilexikons. User können sich kostenlos anmelden undBegriffe mit maximal 140 Zeichen (=Twitter-Nach-richt) definieren. Die anderen Mitglieder bewertenden Eintrag und so gelingt es einem gut erklärten Be-griff an die Spitze der Rangliste zu kommen. Mit twick.it ist das Kind des Kurznachrichtenportals„Twitter“ und der Enzyklopädie „Wikipedia“ geboren!

(akw)

TIPPS

James Morrison – Songs for you,Truths for me (Deluxe Edition)Rock/Pop – Dezember 2009 – Polydor Ltd (UK)

James Morrisons Sound klingt locker-rockig mit poppigenElementen. Dabei repräsentiert der junge Brite aber nichtden breiten Mainstream mit einfachen und gewohnt langwei-ligen Songs. Durch seine charakteristisch raue Stimme unddie interessanten Melodie-Wendungen gibt James Morrisonseiner Musik eine ganz persönliche Note. Bereits im vergan-genen Jahr liefen die Songs „Get to you“ und „BrokenStrings“, das er mit Nelly Furtado aufgenommen hatte, in denRadios rauf und runter. Wie aber so oft sind diese Singelaus-kopplungen nur blasse Erscheinungen im gesamten Werk. DasAlbum glänzt durch abwechslungsreiche Sounds, die bereitsmit dem ersten Titel „The only Night“ überzeugen. Gut gelaunterklingt ein mehrstimmiger Bläsersatz, der auch im weiterenVerlauf des Albums ab und zu im Hintergrund zu hören ist. Be-sonders lohnenswert an der Deluxe-Edition ist das zusätzlicheAkustik-Album. Nur mit einer Akustik-Gitarre begleitet, stellt derBrite sein Gesangstalent beeindruckend unter Beweis. Be-sonders gelungen ist dabei das Michael-Jackson-Cover von „Manin the Mirror“, das zu Ehren des verstorbenen King of Pop aufge-nommen wurde. Insgesamt ist Morrisons zweites Studioalbum einweiterer großer Schritt in seiner Karriere und ein klasse Gute-Lau-ne-Rezept für jeden Hörer. (kh)

The Killers – Live from the Royal Albert HallRock – Dezember 2009 – Island Records

Wer in der Royal Albert Hall ein Konzert gibt, hat es geschafft: Nur dieGroßen kommen in die heiligen Hallen, in denen schon Phil Collins,Robbie Williams, Mark Knopfler und David Gilmour unvergesslicheAbende geboten haben. Kein Wunder also, dass das Doppel-Live-Albummit CD und DVD ein weiterer Meilenstein der US-Amerikanischen Rock-band „The Killers“ darstellt. Dabei erweisen sich die Killers als absoluteLive-Band. Die Songs haben, verglichen mit den Studio-Aufnahmen, mehrDrive, klingen satter und aufregender. Durch die Live-DVD wird das Klan-gerlebnis noch komplettiert. Die Bilder zeigen explosive Spielfreude inleuchtend warmen Farben. Durch das singende Publikum und die starkenMelodien spürt man sogar zu Hause die feurige Atmosphäre des Konzerts.Gleich zu Beginn starten die Killers mit dem Superhit „Human“, der im ver-gangenen Jahr mehrere Wochen in den Charts war. Daraufhin jagt ein High-light das nächste. Vor allem die Akustik-Version von „Sam’s Town“ sorgt fürGänsehaut-Stimmung. Gegen Ende facht die funkige Bassline bei „enny wasa friend of mine“ noch einmal die Stimmung im Hexenkessel an, ehe das Pu-blikum mit einem rockigen „When we were young“ in die stille Nacht entlas-sen wird. Dieses Album überzeugt in allen Bereichen und ist ein starkesWerk der modernen Rockmusik. (kh)

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