Medizin & Gesundheit Tipp Krampfadern effektiv verklebt · der zu Karies führen kann. Das hat die...

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Medizin & Gesundheit .................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... Wenn die Haut juckt und brennt, ist die Lebensquali- tät erheblich einge- schränkt, der Leidensdruck oft sehr groß. Durch den Ratgeber „Neurodermitis und Schuppenflechte na- türlich behandeln“ lernen Betroffene die Ursachen für ihre Beschwerden kennen. Die Medizinerin Dr. med. Heike Bueß-Kovács stellt die verschiedenen Behand- lungsmöglichkeiten aus ganzheitlicher Sicht vor und erläutert, welche Maß- nahmen aus der Naturheil- kunde und der Komple- mentärmedizin mit denen der modernen Schulmedi- zin kombiniert werden können. Eine zentrale Stel- lung nimmt die Ernäh- rungsberatung und -um- stellung ein. Aber auch mit bewährten Hausmitteln, Kneippschen Anwendun- gen wie Güsse oder Bäder, Heilpflanzen, Darmsanie- rung oder Entspannungsü- bungen lässt sich dem Hautleiden wirkungsvoll begegnen. Dr. med. Heike Bu- eß-Kovács, Neuro- dermitis und Schup- penflechte natürlich behandeln, Schlü- tersche Verlagsge- sellschaft, 144 Seiten, 19,99 Euro Schwangere sollten sich gegen Grippe impfen las- sen. Denn erkranken sie an der Influenza, besteht ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt sowie Kompli- kationen wie eine Lungen- entzündung. Die Impfung mit den in Deutschland zugelassenen Stoffen für Erwachsene ist grundsätz- lich in jedem Stadium der Schwangerschaft unbe- denklich. Die Sicherheit wurde für Schwangere als auch für Ungeborene be- stätigt. Es gibt sogar Impf- stoffe für Schwangere oh- ne Wirkverstärker sowie Mittel ohne Konservie- rungsstoffe und Antibioti- ka. Der Impfschutz wäh- rend der Schwangerschaft wirkt sich auch auf das Kind nach der Geburt aus: Die Antikörper, die die Frau über die Gebärmut- ter weitergibt, verleihen dem Neugeborenen in den ersten Monaten einen ge- wissen Schutz. Auch die Ständige Impfkommissi- on (STIKO) empfiehlt die Impfung ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel. Hat die Schwangere eine chronische Erkrankung, kann auch schon in den ersten Monaten geimpft werden. Ebenfalls möglich ist die Immunisierung während der Stillzeit. Mit einem Wattebausch können Eltern ihr Kleinkind ans Zähneputzen gewöhnen. Schon ab dem ersten Milch- zahn streichen sie am besten mit angefeuchteter Watte dar- über, rät Dirk Kropp von der Initiative proDente. Gut sei auch, dem Nachwuchs eine Kinderzahnbürste zum Spie- len und Herumkauen in die Hand zu drücken: „Wichtig ist, frühzeitig zu zeigen, dass die Bürste im Mund etwas ganz Normales ist“, sagt Kropp. Manchmal herrsche der Glaube, dass die Pflege der Milchzähne nicht so entschei- dend sei – schließlich fallen sie später aus. Das sei aber ein Denkfehler, warnt Kropp. „Die Milchzähne sind Platz- halter, die bleibenden Zähne sind schon angelegt. Karies ist eine Entzündung, die auch die bleibenden Zähne schädigen kann.“ Viele Lebensmittel für Babys enthalten viel Zucker, der zu Karies führen kann. Das hat die Verbraucherorga- nisation Foodwatch gemein- sam mit der Bundeszahnärz- Tipps für die Milchzahnpflege / Bis zum achten Geburtstag sollten Eltern nachputzen Auch Zähneputzen will geübt werden. FOTO: INITIATIVE PRODENTE tekammer unlängst kritisiert. Die Hersteller würden mit den speziell für Säuglinge oder Kleinkinder beworbe- nen Produkten fälschlicher- weise gesunde Nahrung ver- markten. Gefährlich für Kinderzähne ist das ständige Nuckeln an der Flasche, weil dabei der Zahn permanent umspült wird. Hier helfe nur: „Zucker aus der Flasche nehmen“, rät Kropp. Zum Trinken seien Wasser und ungesüßter Tee am besten. Säfte können die Zähne hingegen durch Fruchtzucker und Säure an- greifen. Die Milchzähne werden am besten zweimal am Tag für zwei Minuten mit einer Kin- derzahnpasta gebürstet. Bis zum achten Lebensjahr soll- ten Eltern selbst noch einmal nachputzen. Ob elektronisch oder per Hand, sei nebensäch- lich: „Wichtig ist, eine Reihen- folge beim Putzen einzuhal- ten und die zwei Minuten mit einer Eier- oder Sanduhr für Kinder sichtbar zu machen“, rät Kropp. Senioren sollten keine zu hohen Erwartungen an ihr Schlafpensum stellen. Im Alter sind es oft nur fünf oder sechs Stunden Schlaf, bevor man wieder aufwacht. Es komme darauf an, sich am nächsten Morgen ausgeruht und fit zu fühlen. Viele Ältere möchten aber lieber zehn Stunden schlafen, damit sich der nächs- te Tag nicht so in die Länge zieht. Darauf weist Prof. Joa- chim Ficker in der Zeitschrift „Senioren Ratgeber“ hin. Wenn das nicht klappe, habe das wenig mit einer Schlafstö- rung zu tun, sondern deute auf Langeweile hin. Von einem ge- störten Schlaf spreche man nur dann, wenn das Problem länger als einen Monat andau- ert und sich Ältere am nächs- ten Tag müde und abgeschla- gen fühlen, erklärt der Schlaf- mediziner vom Klinikum Nürnberg. Dr. Ulf Thorsten Zierau aus Rostock hat mit dem VenaSeal-Venenkleber die derzeit ideale Behandlung lästiger Schönheitsmakel gefunden Es ist nur ein kleiner Ein- stich, ein kleiner Pieks. Eine Narbe bleibt nicht zurück. Ge- nau das ist es, was Dr. Ulf Thorsten Zierau, Gefäßchi- rurg aus Rostock, erreichen wollte. „Mein Ziel ist, das bes- te Ergebnis mit so wenig Ne- benwirkungen wie möglich zu erzielen“, erläutert der Medi- ziner. Es geht um Krampf- adern und Besenreiser. Schönheitsmakel, die weder Frau noch Mann an sich leiden mögen. Seit 2012 wendet er im Saphenion Venenzentrum in Rostock und Berlin die Ve- naSeal-Venenverklebung an. „Das Verfahren ist seit 2011 in Europa zugelassen, die USA stehen kurz vor der Zulas- sung“, so Dr. Zierau. Ur- sprünglich kommt die Venen- verklebung aus der Neurora- diologie. Dort wird sie im Be- reich der Kopfschlagader ein- gesetzt, um Schlaganfälle zu verhindern. Über einen kleinen Einstich schiebt Ulf Thorsten Zierau den Katheter in die erkrankte Vene. „Alle drei Zentimeter wird verklebt.“ Nicht nur mit dem Katheter muss der Ge- fäßchirurg umgehen können, sondern auch mit dem Ultra- schallgerät. Je nach Anzahl der zu behandelnden Krampf- adern dauert der Eingriff um die 20 bis 25 Minuten pro Bein. Die Patienten sind bei Bewusstsein, verspüren nur einen kleinen Pieks, nichts weiter. „Unsere Patienten sol- len sich wohlfühlen. Sie be- kommen Kopfhörer und kön- nen während der Behandlung Musik hören. Wir haben schon eine Patientin gehabt, die hat sogar einen Krimi ge- lesen“, erzählt der Mediziner. Bis Mitte 2000 gab es keine Pflicht für Gefäßchirurgen, im Umgang mit dem Katheter ausgebildet zu sein. Doch Ulf Thorsten Zierau hat nach schonenderen Methoden zur Beseitigung von Krampfadern und Besenreisern gesucht und deshalb entsprechende Wei- terbildungen in den USA be- reits Mitte der 90er Jahre ab- solviert. „Ich wollte weg von der Narkose, den vielen Ne- benwirkungen. Ich bin mit der Stripping-Methode groß ge- worden. Das ist die radikalere Methode, um Krampfadern zu beseitigen. Das wollte ich nicht mehr.“ Die Stripping- Methode ist ein operativer Eingriff und der Griff zum Skalpell. 1994 macht Ulf Thorsten Zierau seinen Fach- arzt, schon zwei Jahre später arbeitet er als Gefäßchirurg mit dem Katheter. In Work- shops und Weiterbildungen hat er sich immer mehr auf die Arbeit mit den Katheterver- fahren spezialisiert. Mittlerweile arbeitet der er- fahrene Mediziner in seinen Kliniken in Rostock und Ber- lin nur noch mit dem Kathe- ter. Mit verschiedenen Me- thoden will Dr. Ulf Thorsten Zierau den Krampfadern und Besenreisern den Garaus ma- chen: Radiowelle, Mikro- schaum und VenaSeal-Venen- kleber kommen dabei zum Einsatz. Der Mediziner hat die letztere Variante bei sich selbst vornehmen lassen, und seine Mutter hat er höchstper- sönlich damit behandelt. Bis- lang hat der Rostocker in sei- nen beiden Praxiskliniken über 500 Venen mit dem Ve- naSeal-Kleber behandelt. „Damit sind wir weltweit füh- rend.“ Für ihn ist das momen- tan die Methode der Wahl, trotz der hohen Kosten, auf die sich die Patienten teilwei- se einstellen müssen, denn noch wird das Verfahren von den Krankenkassen nicht übernommen. „Der Katheter ist sehr teuer, deshalb versu- chen wir bei den Behandlun- gen so viele Venen wie mög- lich mit einem Katheter zu be- handeln. Doch das Ergebnis spricht für sich. Unsere Pati- enten können eine halbe Stunde nach der Behandlung die Praxis wieder verlassen und alles tun, was sie möchten – im Sommer wie im Winter.“ Bei der Venenverklebung brauchen die Patienten hin- terher keine Kompressions- Der Rostocker Mediziner bei der Behandlung einer Vene strümpfe zu tragen, die Be- handlung erfolgt ohne Anäs- thesie und ist nahezu schmerzfrei. Es treten nach der Behandlung keine Schwel- lungen auf, Narben gibt es ebenfalls keine. Und: Es gibt eine dreijährige Garantie auf den anhaltenden Erfolg der Therapie. „Wenn eine Vene sich wieder öffnet, müssen wir nacharbeiten“, erklärt Ulf Thorsten Zierau. Die Effekti- vität der Venenverklebung liegt derzeit bei ca. 97 Pro- zent. „Die Behandlung von Krampfadern nähert sich also dem Idealen“, sagt Ulf Thors- ten Zierau. Sabrina Panknin . . ......................................... . . ......................................... Zusätzliche Inhalte auf unserer Webseite unter http://www.svz.de/Gesundheit DIENSTAG, 14. OKTOBER 2014 SEITE 23 . . ........................................................................................................................................................................................................................................................................................... . . ........................................................................................................................................................................................................................................................................................... DIENSTAG, 14. OKTOBER 2014 SEITE 23 . . ........................................................................................................................................................................................................................................................................................... . . ........................................................................................................................................................................................................................................................................................... Hautleiden natürlich lindern Buchtipp Grippeschutz für Schwangere Tipp Mit Watte und Konsequenz Kürzerer Schlaf ist im Alter ganz normal Krampfadern effektiv verklebt . . ....................................

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Medizin & Gesundheit

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Wenn die Haut juckt undbrennt, ist die Lebensquali-tät erheblich einge-schränkt, der Leidensdruckoft sehr groß. Durch denRatgeber „Neurodermitisund Schuppenflechte na-türlich behandeln“ lernenBetroffene die Ursachen fürihre Beschwerden kennen.Die Medizinerin Dr. med.Heike Bueß-Kovács stelltdie verschiedenen Behand-lungsmöglichkeiten ausganzheitlicher Sicht vorund erläutert, welche Maß-nahmen aus der Naturheil-kunde und der Komple-mentärmedizin mit denender modernen Schulmedi-zin kombiniert werdenkönnen. Eine zentrale Stel-lung nimmt die Ernäh-rungsberatung und -um-stellung ein. Aber auch mitbewährten Hausmitteln,Kneippschen Anwendun-gen wie Güsse oder Bäder,Heilpflanzen, Darmsanie-rung oder Entspannungsü-bungen lässt sich demHautleiden wirkungsvollbegegnen.

Dr. med. Heike Bu-eß-Kovács, Neuro-dermitis und Schup-penflechte natürlichbehandeln, Schlü-tersche Verlagsge-

sellschaft, 144 Seiten, 19,99 Euro

Schwangere sollten sichgegen Grippe impfen las-sen. Denn erkranken sie ander Influenza, besteht einerhöhtes Risiko für eineFrühgeburt sowie Kompli-kationen wie eine Lungen-entzündung. Die Impfungmit den in Deutschlandzugelassenen Stoffen fürErwachsene ist grundsätz-lich in jedem Stadium derSchwangerschaft unbe-denklich. Die Sicherheitwurde für Schwangere alsauch für Ungeborene be-stätigt. Es gibt sogar Impf-stoffe für Schwangere oh-ne Wirkverstärker sowieMittel ohne Konservie-rungsstoffe und Antibioti-ka. Der Impfschutz wäh-rend der Schwangerschaftwirkt sich auch auf dasKind nach der Geburt aus:Die Antikörper, die dieFrau über die Gebärmut-ter weitergibt, verleihendem Neugeborenen in denersten Monaten einen ge-wissen Schutz. Auch dieStändige Impfkommissi-on (STIKO) empfiehlt dieImpfung ab dem zweitenSchwangerschaftsdrittel.Hat die Schwangere einechronische Erkrankung,kann auch schon in denersten Monaten geimpftwerden. Ebenfalls möglichist die Immunisierungwährend der Stillzeit.

Mit einem Wattebauschkönnen Eltern ihr Kleinkindans Zähneputzen gewöhnen.Schon ab dem ersten Milch-zahn streichen sie am bestenmit angefeuchteter Watte dar-über, rät Dirk Kropp von derInitiative proDente. Gut seiauch, dem Nachwuchs eineKinderzahnbürste zum Spie-len und Herumkauen in dieHand zu drücken: „Wichtigist, frühzeitig zu zeigen, dassdie Bürste im Mund etwasganz Normales ist“, sagtKropp.

Manchmal herrsche derGlaube, dass die Pflege derMilchzähne nicht so entschei-dend sei – schließlich fallensie später aus. Das sei aber einDenkfehler, warnt Kropp.„Die Milchzähne sind Platz-halter, die bleibenden Zähnesind schon angelegt. Karies isteine Entzündung, die auch diebleibenden Zähne schädigen

kann.“ Viele Lebensmittel fürBabys enthalten viel Zucker,der zu Karies führen kann.Das hat die Verbraucherorga-nisation Foodwatch gemein-sam mit der Bundeszahnärz-

Tipps für die Milchzahnpflege / Bis zum achten Geburtstag sollten Eltern nachputzen

Auch Zähneputzen will geübt werden. FOTO: INITIATIVE PRODENTE

tekammer unlängst kritisiert.Die Hersteller würden mitden speziell für Säuglingeoder Kleinkinder beworbe-nen Produkten fälschlicher-weise gesunde Nahrung ver-

markten.Gefährlich für Kinderzähne

ist das ständige Nuckeln ander Flasche, weil dabei derZahn permanent umspültwird. Hier helfe nur: „Zuckeraus der Flasche nehmen“, rätKropp. Zum Trinken seienWasser und ungesüßter Teeam besten. Säfte können dieZähne hingegen durchFruchtzucker und Säure an-greifen.

Die Milchzähne werden ambesten zweimal am Tag fürzwei Minuten mit einer Kin-derzahnpasta gebürstet. Biszum achten Lebensjahr soll-ten Eltern selbst noch einmalnachputzen. Ob elektronischoder per Hand, sei nebensäch-lich: „Wichtig ist, eine Reihen-folge beim Putzen einzuhal-ten und die zwei Minuten miteiner Eier- oder Sanduhr fürKinder sichtbar zu machen“,rät Kropp.

Senioren sollten keine zuhohen Erwartungen an ihrSchlafpensum stellen. Im Altersind es oft nur fünf oder sechsStunden Schlaf, bevor manwieder aufwacht. Es kommedarauf an, sich am nächstenMorgen ausgeruht und fit zufühlen. Viele Ältere möchtenaber lieber zehn Stundenschlafen, damit sich der nächs-te Tag nicht so in die Längezieht. Darauf weist Prof. Joa-chim Ficker in der Zeitschrift„Senioren Ratgeber“ hin.

Wenn das nicht klappe, habedas wenig mit einer Schlafstö-rung zu tun, sondern deute aufLangeweile hin. Von einem ge-störten Schlaf spreche mannur dann, wenn das Problemlänger als einen Monat andau-ert und sich Ältere am nächs-ten Tag müde und abgeschla-gen fühlen, erklärt der Schlaf-mediziner vom KlinikumNürnberg.

Dr. Ulf Thorsten Zierau aus Rostock hat mit dem VenaSeal-Venenkleber die derzeit ideale Behandlung lästiger Schönheitsmakel gefunden

Es ist nur ein kleiner Ein-stich, ein kleiner Pieks. EineNarbe bleibt nicht zurück. Ge-nau das ist es, was Dr. UlfThorsten Zierau, Gefäßchi-rurg aus Rostock, erreichenwollte. „Mein Ziel ist, das bes-te Ergebnis mit so wenig Ne-benwirkungen wie möglich zuerzielen“, erläutert der Medi-ziner. Es geht um Krampf-adern und Besenreiser.Schönheitsmakel, die wederFrau noch Mann an sich leidenmögen. Seit 2012 wendet erim Saphenion Venenzentrumin Rostock und Berlin die Ve-naSeal-Venenverklebung an.„Das Verfahren ist seit 2011 inEuropa zugelassen, die USAstehen kurz vor der Zulas-sung“, so Dr. Zierau. Ur-sprünglich kommt die Venen-verklebung aus der Neurora-diologie. Dort wird sie im Be-reich der Kopfschlagader ein-gesetzt, um Schlaganfälle zuverhindern.

Über einen kleinen Einstichschiebt Ulf Thorsten Zierauden Katheter in die erkrankteVene. „Alle drei Zentimeterwird verklebt.“ Nicht nur mitdem Katheter muss der Ge-fäßchirurg umgehen können,sondern auch mit dem Ultra-schallgerät. Je nach Anzahlder zu behandelnden Krampf-adern dauert der Eingriff umdie 20 bis 25 Minuten proBein. Die Patienten sind beiBewusstsein, verspüren nureinen kleinen Pieks, nichtsweiter. „Unsere Patienten sol-len sich wohlfühlen. Sie be-kommen Kopfhörer und kön-nen während der BehandlungMusik hören. Wir habenschon eine Patientin gehabt,die hat sogar einen Krimi ge-lesen“, erzählt der Mediziner.

Bis Mitte 2000 gab es keinePflicht für Gefäßchirurgen, imUmgang mit dem Katheterausgebildet zu sein. Doch UlfThorsten Zierau hat nach

schonenderen Methoden zurBeseitigung von Krampfadernund Besenreisern gesucht unddeshalb entsprechende Wei-terbildungen in den USA be-reits Mitte der 90er Jahre ab-solviert. „Ich wollte weg vonder Narkose, den vielen Ne-benwirkungen. Ich bin mit derStripping-Methode groß ge-worden. Das ist die radikalereMethode, um Krampfadern zubeseitigen. Das wollte ichnicht mehr.“ Die Stripping-Methode ist ein operativerEingriff und der Griff zumSkalpell. 1994 macht UlfThorsten Zierau seinen Fach-arzt, schon zwei Jahre späterarbeitet er als Gefäßchirurgmit dem Katheter. In Work-shops und Weiterbildungenhat er sich immer mehr auf dieArbeit mit den Katheterver-fahren spezialisiert.

Mittlerweile arbeitet der er-fahrene Mediziner in seinenKliniken in Rostock und Ber-lin nur noch mit dem Kathe-ter. Mit verschiedenen Me-thoden will Dr. Ulf ThorstenZierau den Krampfadern undBesenreisern den Garaus ma-chen: Radiowelle, Mikro-schaum und VenaSeal-Venen-kleber kommen dabei zumEinsatz. Der Mediziner hat dieletztere Variante bei sichselbst vornehmen lassen, undseine Mutter hat er höchstper-sönlich damit behandelt. Bis-lang hat der Rostocker in sei-nen beiden Praxisklinikenüber 500 Venen mit dem Ve-naSeal-Kleber behandelt.„Damit sind wir weltweit füh-rend.“ Für ihn ist das momen-tan die Methode der Wahl,trotz der hohen Kosten, aufdie sich die Patienten teilwei-se einstellen müssen, dennnoch wird das Verfahren vonden Krankenkassen nichtübernommen. „Der Katheterist sehr teuer, deshalb versu-chen wir bei den Behandlun-

gen so viele Venen wie mög-lich mit einem Katheter zu be-handeln. Doch das Ergebnisspricht für sich. Unsere Pati-enten können eine halbeStunde nach der Behandlungdie Praxis wieder verlassenund alles tun, was sie möchten– im Sommer wie im Winter.“Bei der Venenverklebungbrauchen die Patienten hin-terher keine Kompressions-

Der Rostocker Mediziner bei der Behandlung einer Vene

strümpfe zu tragen, die Be-handlung erfolgt ohne Anäs-thesie und ist nahezuschmerzfrei. Es treten nachder Behandlung keine Schwel-lungen auf, Narben gibt esebenfalls keine. Und: Es gibteine dreijährige Garantie aufden anhaltenden Erfolg derTherapie. „Wenn eine Venesich wieder öffnet, müssen wirnacharbeiten“, erklärt Ulf

Thorsten Zierau. Die Effekti-vität der Venenverklebungliegt derzeit bei ca. 97 Pro-zent. „Die Behandlung vonKrampfadern nähert sich alsodem Idealen“, sagt Ulf Thors-ten Zierau.

Sabrina Panknin

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D IENSTAG, 14. OKTOBER 2014 SEITE 23. ............................................................................................................................................................................................................................................................................................

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