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NAHRUNGSERGÄNZUNGSMITTEL 5/08 29 Kreatin ist eine natürliche Körpersub- stanz, die nicht gleichzusetzen ist mit Kreatinin (Creatinine, Crn), Keratin, Carni- tin oder Carotin. Kreatin ist in zahlreiche wichtige physiologische Abläufe invol- viert (168, 176, 178) und daher für die Funktionsfähigkeit des menschlichen Or- ganismus, insbesondere des Gehirns, un- abdingbar (130, 144). Der Körper eines 75 kg schweren Erwachsenen enthält et- wa 120 bis 150 g Kreatin, das sich vorwie- gend in den Skelettmuskeln, im Herz- muskel und im Gehirn befindet. In den schnellen, weissen und vorwiegend gly- kolytisch arbeitenden Muskelfasern fin- det man eine totale Kreatin-Konzentrati- on (Kreatin plus Phospho-Kreatin) von bis zu 50 mmol/l (165, 176). Das Kreatin-Kinase-/Phospho- Kreatin-System garantiert die zelluläre Energieversorgung Um die vielfältige Wirkung von Kreatin verstehen zu können, sollte man einiges über die physiologische Funktion der Kreatin-Kinase (CK), also des Enzyms, das Kreatin in der Zelle umsetzt, verstehen. Ei- nerseits regeneriert die Kreatin-Kinase mithilfe des energiereichen Phospho- Kreatins das ATP (Adenosin-Tri-Phos- phat), das als universelle Energiewährung in allen Zellen verwendet wird. Anderer- seits lädt die Kreatin-Kinase via ATP das Kreatin (Cr) wieder zum energiereichen Phospho-Kreatin (PCr) auf. Diese reversi- ble enzymatische Reaktion, PCr + MgADP +H + CK Cr + MgATP, spielt eine ent- scheidende Rolle im Energiemetabolis- mus nicht nur in den Skelettmuskeln und Mehr Energie – mehr Leistung Kreatin – warum, wann und für wen ? Kreatin, eine natürliche Körpersubstanz, ist schon seit mehr als 170 Jahren bekannt. Dennoch wurde die Substanz lange als physiologisch wenig interessant und «trivial» angesehen und folglich ignoriert. Dank intensiver Grundlagenforschung über seine Wirkungen und die physiologischen Funktionen der Kreatin-Kinase wurde die Bedeutung dieser Substanz mit ihren vielseitigen Wirkun- gen auf den zellulären Energiemetabolismus erst offensichtlich [165, 168, 175]. Mit der Verfügbarkeit von synthetisch hergestelltem Kreatin, das anlässlich der Olympiade in Barcelona mit grossem Er- folg von Sportlern ausprobiert wurde, erlebte die Substanz einen wahren Boom. Nachdem das Dopingstigma überwunden wurde und Gerüchte über angebliche Nebenwirkungen erfolgreich widerlegt werden konnten, hat Kreatin heute weltweit den Status eines behördlich anerkannten, offiziell zugelassenen Nahrungsergänzungsmittels. Kreatin besitzt ein überzeugendes, wissenschaft- lich breit dokumentiertes Wirkungsspektrum [6, 19, 176, 178]. Es fördert nicht nur die Muskelbildung und steigert die Muskelkraft, sondern erhöht gleichzeitig die körperliche und psychische Leistungs- fähigkeit (Kognition, Lernen, Gedächtnis und Stresstoleranz) und verbessert die Erholungszeiten nach sportlichen Aktivitäten. Obwohl Kreatin nicht als Heilmittel gilt, belegen zahlreiche Studien, dass es für die Gesundheit von Gehirn, Nerven- und Sinneszellen, Muskeln, Knochen und Haut un- erlässlich ist und bei verschiedenen Erkrankungen dieser Organe helfen kann [75]. Der nachfol- gende Beitrag zu Kreatin fasst die vorhandenen Daten über Wirkungen und Anwendungsbereiche zusammen. THEO WALLIMANN* *Prof. emeritus, ETH, Zürich Adenosin-Tri-Phosphat (ATP), Adenosin-Di-Phos- phat (ATP), Advanced Glycation of Proteins (AGE), amyotrophe Lateral-Sklerose (ALS), freie Sauer- stoff-Radikale (ROS), International Society for Sports Nutrition (ISSN), Körpergewicht (KG), Krea- tin (Cr), Kreatinin (Crn), Kreatin-Kinase (CK), mito- chondriale CK (mt-CK), Morbus Huntington (MH), multiple Sklerose (MS), Phospho-Kreatin (PCr) Abkürzungen:

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NAHRUNGSERGÄNZUNGSMITTEL

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Kreatin ist eine natürliche Körpersub-stanz, die nicht gleichzusetzen ist mitKreatinin (Creatinine, Crn), Keratin, Carni-tin oder Carotin. Kreatin ist in zahlreichewichtige physiologische Abläufe invol-viert (168, 176, 178) und daher für dieFunktionsfähigkeit des menschlichen Or-ganismus, insbesondere des Gehirns, un-abdingbar (130, 144). Der Körper eines75 kg schweren Erwachsenen enthält et-wa 120 bis 150 g Kreatin, das sich vorwie -gend in den Skelettmuskeln, im Herz-muskel und im Gehirn befindet. In denschnellen, weissen und vorwiegend gly-kolytisch arbeitenden Muskelfasern fin-

det man eine totale Kreatin-Konzentrati-on (Kreatin plus Phospho-Kreatin) von biszu 50 mmol/l (165, 176).

Das Kreatin-Kinase-/Phospho-Kreatin-System garantiert diezelluläre Energieversorgung

Um die vielfältige Wirkung von Kreatinverstehen zu können, sollte man einigesüber die physiologische Funktion derKreatin-Kinase (CK), also des Enzyms, dasKreatin in der Zelle umsetzt, verstehen. Ei-nerseits regeneriert die Kreatin-Kinasemithilfe des energiereichen Phospho-Kreatins das ATP (Adenosin-Tri-Phos -phat), das als universelle Energiewährungin allen Zellen verwendet wird. Anderer-

seits lädt die Kreatin-Kinase via ATP dasKreatin (Cr) wieder zum energiereichenPhospho-Kreatin (PCr) auf. Diese reversi-ble enzymatische Reaktion, PCr + MgADP+H+← CK → Cr + MgATP, spielt eine ent-scheidende Rolle im Energiemetabolis-mus nicht nur in den Skelettmuskeln und

Mehr Energie – mehr Leistung

Kreatin – warum, wann und für wen ?

Kreatin, eine natürliche Körpersubstanz, ist schon seit mehr als 170 Jahren bekannt. Dennoch

wurde die Substanz lange als physiologisch wenig interessant und «trivial» angesehen und folglich

ignoriert. Dank intensiver Grundlagenforschung über seine Wirkungen und die physiologischen

Funktionen der Kreatin-Kinase wurde die Bedeutung dieser Substanz mit ihren vielseitigen Wirkun-

gen auf den zellulären Energiemetabolismus erst offensichtlich [165, 168, 175]. Mit der Verfügbarkeit

von synthetisch hergestelltem Kreatin, das anlässlich der Olympiade in Barcelona mit grossem Er-

folg von Sportlern ausprobiert wurde, erlebte die Substanz einen wahren Boom. Nachdem das

Dopingstigma überwunden wurde und Gerüchte über angebliche Nebenwirkungen erfolgreich

widerlegt werden konnten, hat Kreatin heute weltweit den Status eines behördlich anerkannten,

offiziell zugelassenen Nahrungsergänzungsmittels. Kreatin besitzt ein überzeugendes, wissenschaft-

lich breit dokumentiertes Wirkungsspektrum [6, 19, 176, 178]. Es fördert nicht nur die Muskelbildung

und steigert die Muskelkraft, sondern erhöht gleichzeitig die körperliche und psychische Leistungs-

fähigkeit (Kognition, Lernen, Gedächtnis und Stresstoleranz) und verbessert die Erholungszeiten

nach sportlichen Aktivitäten. Obwohl Kreatin nicht als Heilmittel gilt, belegen zahlreiche Studien,

dass es für die Gesundheit von Gehirn, Nerven- und Sinneszellen, Muskeln, Knochen und Haut un -

erlässlich ist und bei verschiedenen Erkrankungen dieser Organe helfen kann [75]. Der nachfol-

gende Beitrag zu Kreatin fasst die vorhandenen Daten über Wirkungen und Anwendungsbereiche

zusammen.

THEO WALLIMANN*

*Prof. emeritus, ETH, Zürich

Adenosin-Tri-Phosphat (ATP), Adenosin-Di-Phos -phat (ATP), Advanced Glycation of Proteins (AGE),amyotrophe Lateral-Sklerose (ALS), freie Sauer-stoff-Radikale (ROS), International Society forSports Nutrition (ISSN), Körpergewicht (KG), Krea-tin (Cr), Kreatinin (Crn), Kreatin-Kinase (CK), mito-chondriale CK (mt-CK), Morbus Huntington (MH),multiple Sklerose (MS), Phospho-Kreatin (PCr)

Abkürzungen:

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im Herzen (125–127), sondern auch imGehirn, in Nerven und in Sinneszellen,wie zum Beispiel in der Netzhaut und imInnenohr sowie in Spermien und anderenZellen (132, 137, 165, 166, 168, 175). Dielebenswichtige physiologische Bedeu-tung dieses Systems lässt sich aus folgen-den experimentellen Befunden ableiten: 1. Lokalisationsstudien der Kreatin-Kina-se zeigen, dass die verschiedenen Isofor-men des Enzyms in den Zellen ganz spezi-fisch dort lokalisiert sind, wo zelluläreEnergie in Form von ATP entweder herge-stellt oder verbraucht wird. An den jewei-ligen Orten führt die Kreatin-Kinase dannganz spezielle Funktionen aus (127, 165,168, 175) (Abbildung 1). Das Kreatin-Kina-se/Phospho-Kreatin-(CK-PCr-)System wirktdual: einerseits als sofort verfügbarerEnergiespeicher (wichtig für die Schnell-kraft), anderseits als Energietransportsys -tem oder Shuttle zwischen den Mito-chondrien, den Energiekraftwerken in derZelle, und den Orten, wo Energie ver-braucht wird (wichtig für die Ausdauerund Erholung) (2, 19, 125–127, 132, 168)(Abbildung 1 und 2). 2. Versuchstiere, bei denen durch Fütterndes Kreatin-Analogons Guanidino-Propi-on säure (GPA) die Konzentration des kör-pereigenen Kreatins in den Skelettmus-keln, im Herz und Gehirn erniedrigtwurde, zeigen funktionelle Defizite undanatomisch-histologische Veränderun-gen in den Zellen, die denjenigen von Patienten mit sogenannten mitochon-drialen Myopathien ähnlich sind (103,104). Mäuse, denen die Kreatin-Kinase inden Muskeln und/oder im Gehirn fehlt(transgene Knock-out-Mäuse), zeigendeutlich verminderte Muskelkraft (171)und Probleme mit der Muskelrelaxation(142). Letztere sind auf eine gestörte Kalzium-Homöostase in den Muskeln zurückzuführen. Es ist bekannt, dass dieKreatin-Kinase essenziell für die Energie-versorgung von Ionenpumpen, insbeson-dere der Kalziumpumpe, ist (168). Zudempräsentieren diese transgenen Mäuse signifikante neurologisch bedingte Ver-haltensstörungen sowie Abnormalitätenin den Muskeln und im Gehirn (146). 3. Bei Patienten, die aufgrund von geneti-schen Erkrankungen im Kreatin-Stoff-

wechsel kein Kreatin imGehirn aufweisen, lassensich ebenfalls gravierendeneurologische Symptomebeobachten. Insbesonderezeigen bereits Kleinkindersignifikante Entwicklungs-störungen, Unfähigkeit zusprechen, Autismus undEpilepsien, die je nach ge-netischer Ursache durcheine simple Kreatin-Sup-plementation rückgängiggemacht werden können(131, 144). 4. Kreatin-Supplementati-on bewirkt eine signifikantezellschützende Wirkung,das heisst, Kreatin kannMuskel-, Herz-, Nerven- undHautzellen vor verschiede-nen negativen Stressorenschützen (17, 85, 108, 118).Die Substanz zeigt nichtnur bei gesunden Men-schen positive Wirkungen(z.B. im Sport und im All-tag), sondern auch bei diversen muskulären, neu-romuskulären und neuro-degenerativen Erkrankungen (2, 6, 19, 75,151, 167, 168, 178).Die Energiepuffer- und Energietransport-funktion des CK-PCr-Systems (132) ist inAbbildung 1 schematisch dargestellt undin der dazugehörigen Legende ausführ-lich beschrieben. Zusammen fassend ge-sagt, ermöglicht das CK-PCr-System, dassdas zelluläre ATP/ADP-Verhältnis (das fürdie thermodynamisch effektive Funktionder ATP-spaltenden Enzyme sehr wichtigist) lokal in der Nachbarschaft dieser ATPasen aufrechterhalten und somit ge-puffert wird (98, 165). Falls eine Zelle inkurzer Zeit viel Energie verbraucht, wirdalso ATP auf Kosten des grösseren Phos-pho-Kreatin-Pools konstant gehalten undso die ATP-Konzentration gepuffert.Gleichzeitig wird damit die limitierte Dif-fundierbarkeit von ATP – von den Ortenseiner Synthese, also den Mitochondrien(A) und der Glykolyse (G), zu den Orten sei-nes Verbrauchs (ATPase) – durch einenEnergietransport-Shuttle aus Phospho-

Kreatin (PCr) und Kreatin (Cr) als Energie-träger kompensiert. Nicht das in den Mito-chondrien (A) oder durch Glykolyse (G)hergestellte ATP diffundiert also an die Or-te des Energieverbrauchs, sondern dasPCr. Analog ist es nicht das ADP, das vondort zu (G) oder (A) zurückkehrt, sonderndas leicht diffundierende Kreatin (Cr). So-mit wird der intrazelluläre Energietrans-port mit einem PCr/Cr-Shuttle bewerk -stelligt. Die Energietransportfunktion der Krea-tin-Kinase kann am Beispiel der mito-chondrialen Kreatin-Kinase (mt-CK) illus -triert werden (Abbildung 2). Die mt-CK istein grosses oktameres Enzym, dessenatomare Struktur aufgeklärt worden ist(132). Die molekulare Funktionsweise dermt-CK in Zusammenarbeit mit der mito-chondrialen Atmungskette, der ATP-Her-stellung, dem ATP-Transport durch die in-nere Mitochondrienmembran, sowie derExport von PCr aus dem Mitochondriumwird in Abbildung 2 beschrieben.

Abbildung 1: Das Kreatin-Kinase-/Phospho-Kreatin-System: Energiepuf-fer und Energie-ShuttleSymbolisch ist eine Muskel- oder Nervenzelle dargestellt (schwarze Um-randung entspricht der Zellmembran) mit einem Mitochondrium, der zel-lulären Energiefabrik (links) und dem Zytosol (Zellplasma). Der Zellkernfehlt in dieser Illustration.Die verschiedenen Isoformen der Kreatin-Kinase (CK) sind in der Zelledort lokalisiert, wo Energie in Form von Adenosin-Tri-Phosphat (ATP) pro-duziert wird, das heisst in den Mitochondrien (A), wo durch Fettverbren-nung ATP hergestellt wird, oder im Zytoplasma wo via Glykolyse (G)ebenfalls ATP produziert wird. Dort sind die mitochondriale CK (1-CK) undein Teil der zytosolischen CK (2-CK) spezifisch lokalisiert. Diese CK über-nehmen das neu hergestellte ATP und übertragen dessen Energie auf dasKreatin (Cr), wodurch das noch energiereichere Phospho-Kreatin (PCr)gebildet wird. Dadurch wird der zelluläre Energiepuffer in der Form vonPCr aufgefüllt. CK ist aber auch überall dort lokalisiert, wo Energie in derForm von ATP verbraucht wird (4-CK). Dort wird dieses ATP via PCr mit-tels dieser CK direkt an Ort und Stelle regeneriert. Schliesslich sorgt einelösliche CK (3-CK) im Zytosol für das entsprechende PCr/Cr- undATP/ADP-Gleichgewicht. Wie aus dem Schema ersichtlich ist, wird alsonicht das ATP von den Orten seiner Herstellung in den Mitochondrien (A)oder der Glykolyse (G) zu den Orten des ATP-Verbrauchs (ATPase, rechtsin der Figur) transportiert, sondern es ist das kleinere und weniger gela-dene PCr, welches als Energietransportmolekül verwendet wird und mitKreatin als PCr/Cr-Shuttle funktioniert (für Details siehe [6, 132, 168]).

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Zusammenfassend kann gesagt werden,dass das molekulare und räumliche Zu-sammenspiel der einzelnen Komponen-ten eine funktionelle Koppelung derEnergieproduktion in den Mitochondriensowie des Energietransports aus den Mitochondrien ergibt, die das Systemthermodynamisch effizient macht. Diephysiologische Konsequenz des be-schriebenen Mechanismus hat zur Folge,dass Kreatin die mitochondriale Atmungund somit die Herstellung von ATP in denMitochondrien stimulieren kann (72,140), was für die Ausdauerleistung undErholung im Sportbereich wichtig ist.Durch die optimale Koppelung der mito-chondrialen Atmungskette mit der ATP-Herstellung und dem Energieexport ausden Mitochondrien in Form von Phospho-Kreatin (PCr) via mt-CK und Kreatin (Cr)wird zudem die interne Produktion schä-digender Sauerstoffradikale in der mito-chondrialen Matrix (Abbildung 2, ROS)deutlich reduziert (95). Die verschiedent-lich festgestellte Wirkung von Kreatin alszellschützendes Antioxidans (13, 85, 133)kann mindestens teilweise dadurch erklärt werden. Schliesslich wird das Mitochondrium durch die molekulare Ei-genschaft des symmetrischen mt-CK-Moleküls, das die äussere und innere Mitochondrienmembran zusammenhält,stabilisiert (86). Eine beginnende Apo-ptose, die mit einer Schwellung, Porenöff-nung und schliesslich einem Platzen derMitochondrien einhergeht, wird durchmt-CK im Zusammenspiel mit Kreatin ver-zögert oder sogar verhindert (42, 105,132). Dieser antiapoptotische Effekt istTeil des zellschützenden Effekts von Kreatin. Eine Hemmung von mt-CK mitRNA-Interferenz wirkt sich denn auchdementsprechend negativ auf die Über-lebensfähigkeit von so behandelten Zel-len aus und verursacht ein deutlichesSchwellen der Mitochondrien (86).

Endogene Synthese, alimentäreVersorgung und Kreatin-Defizienz

Endogene Synthese Kreatin wird zu einem gewissen Prozent-satz (ca. 1–2 g/Tag, was weniger als 50%des täglichen Bedarfs entspricht) vom Or-ganismus selbst hergestellt. Obwohl die

Substanz enzymatisch ausden drei Aminosäuren Arginin, Glycin und akti-viertem Methionin, syn-thetisiert wird (Abbildung3) (20, 21), ist sie selbst kei-ne Aminosäure, sonderneine Guanidino-Verbin-dung (Methyl-Guanidino-Essig säu re, siehe Abbil-dung 3, Kasten, oben links).Der erste Schritt der Krea-tin-Synthese via AGAT fin-det vorwiegend in der Nie-re und teilweise in derSpeicheldrüse statt, vonwo der Kreatin-VorläuferGuanidino-Azetat via Blutzur Leber transportiert unddort durch GAMT zu Krea-tin methyliert wird (176)(Abbildung 3). Von dortwird Kreatin wieder überdas Blut zu den Zielorga-nen transportiert (20) undgelangt mithilfe eines spe-zifischen Kreatin-Transpor-ters (Abbildung 1, CRT) (57)in die Zellen, wo es via Kreatin-Kinase mit-tels ATP zu Phospho-Kreatin (PCr) energe-tisch aufgeladen wird. In energetisch auf-geladenen Zellen beträgt das Verhältnisvon Phospho-Kreatin zu Kreatin rund 2/3

zu 1/3. Durch eine nichtenzymatische, reinchemische Gleichgewichtsreaktion wirdaus Kreatin (Cr) das zyklisierte Kreatinin(Crn) gebildet, das die Zelle verlassenkann und aus dem Blut über die Nierenentsorgt wird (für Details siehe Legendezu Abbildung 3 und 20, 21, 176).

Alimentäre Quellen Rund 50 Prozent des täglichen Kreatin-Bedarfs von etwa 3 bis 4 g müssen externüber alimentäre Quellen aufgenommenwerden. Da Kreatin vor allem in frischemFisch und frischem Fleisch vorkommt, so-wie in geringerem Masse auch in derMilch, sind dies die besten natürlichenKreatin-Quellen (176) (Abbildung 4). Umdie tägliche alimentäre Dosis von 2 bis 3 gKreatin zu erhalten, müsste man also täg-lich rund 250 bis 300 g Fisch oder Fleischverzehren (23). Es ist offensichtlich, dass

Vegetarier oder Veganer ein Kreatin-Defi-zit aufweisen, was durch Kreatin-Messun-gen im Serum und in Muskelbiopsienauch bestätigt worden ist (24, 172). Krea-tin ist ausserdem ein natürlicher Bestand-teil der Muttermilch und der Milch vonSäugetieren. Trinkt ein 4 kg schwererSäugling beispielsweise täglich rund 1 Li-ter Muttermilch, die etwa 0,1 g Kreatinpro Liter enthält (64), nimmt er 0,0250g/kg KG Kreatin zu sich, was einer tägli-chen Kreatin-Dosis von rund 2 g für einenErwachsenen gleichzusetzen wäre. (fürDetails siehe 176).

Kreatin-Defizienz beim Menschen Erst in jüngerer Zeit sind die sogenanntenzerebralen Kreatin-Defizienz-Syn dro meentdeckt worden (130, 144). Ihre Ursachesind autosomale, rezessive Gendefekte,entweder in einem der beiden EnzymeAGAT und GAMT, die in der Kreatin-Syn-these involviert sind (Abbildung 3), oderim Kreatin-Transporter (X-chromosomal)(130) (Abbildung 1, CRT), einem Mem-branprotein, das die Substanz in Muskel-

Abbildung 2: Energie-Shuttle via mitochondriale Kreatin-Kinase undPhospho-KreatinDiese Abbildung zeigt einen stark vergrösserten Ausschnitt von Abbil-dung 1 links auf der mitochondrialen Seite. Hier ist die mitochondrialeKreatin-Kinase (mt-CK) zwischen der inneren und äusseren mitochon-drialen Membran lokalisiert, wo mt-CK das durch die F1-ATPase herge-stellte (1.) und durch den Adenosin-Nukleotid-Transporter (ANT) durchdie Innenmembran geschleuste ATP in Empfang nimmt (2.). Die im ATPenthaltene Energie wird via mt-CK auf das vom Zytosol durch den VDAC-Transporter in den Zwischenraum transportierte Kreatin (Cr) übertragen(3.), wodurch Phospho-Kreatin (PCr) entsteht, das dann via VDAC ausdem Mitochondrium ins Zytosol geschleust wird. Es ist also nicht das ATP,welches das Mitochondrium verlässt, sondern PCr, das gleichzeitig alsEnergietransportmolekül fungiert. Die Adenosin-Nukleotide ATP und ADPwerden innerhalb des Mitochondriums rezyklisiert, und die funktionelleKoppelung der mitochondrialen Atmung mit der ATP-Herstellung und demExport von PCr via mt-CK und Kreatin führt dazu, dass innerhalb des Mitochondrions die Entstehung von zellschädigenden Sauerstoffradika-len (ROS) minimiert wird. (für Details siehe 132, 168, 175).

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und neuronale Zellen hineintransportiert(57). Bei Kreatin-Defizienz-Patienten fehltdas zerebrale Kreatin fast vollständig.Diese Patienten weisen entsprechendschwere neurologische Symptome, Ent-wicklungsstörungen im Kindesalter, Un-fähigkeit zu sprechen, Autismus, Epilep-sie und geistige Behinderung auf (130,144). Kindern mit einem Defekt in AGATkann durch einfache Kreatin-Supplemen-tation geholfen werden, vor allem wenndie Behandlung im frühen Kindesaltereinsetzt (131). Personen mit einem Defektin GAMT muss infolge der Akkumulationdes neurotoxischen Guanidino-Azetatszusätzlich zu Kreatin eine Arginin-armeund mit Ornithin angereicherte Diät ver-abreicht werden, damit die Guanidino-Azetat-Konzentration möglichst tief ge-halten werden kann (130) (Abbildung 3).Im Gegensatz dazu scheinen Patientenmit einem Defekt im Kreatin-Transporternicht von einer Kreatin-Gabe zu profitie-ren, weil die Substanz nicht in die Zellengelangen kann (130). Gemäss neuerenUntersuchungen wird davon ausgegan-gen, dass ein relativ grosser Prozentsatzvon Personen mit unbekannter Ätiologie,die in Heimen für geistig Behinderte le-ben, in der Tat an einem unerkanntenKreatin-Defizienz-Syndrom leiden (144).Durch einfache Screeningtests lassen sichVeränderungen der Konzentrationen vonKreatin und seiner Metaboliten in Serumund Urin diagnostizieren.

Kreatin im Sport: Muskelaufbau,Schnellkraft, Ausdauer und Regeneration

Kreatin – offiziell zugelassenes, wirk-sames NahrungsergänzungsmittelIm Gegensatz zu anderen intensiv ausge-lobten Nahrungsergänzungsmitteln, wieetwa dem im Sportbereich umstrittenenund teureren L-Carnitin (143), kommt oraleingenommenes Kreatin tatsächlich inden Muskeln an. Die Substanz wird näm-lich über einen spezifischen Kreatin-Transporter durch die Muskelzellmem-bran geschleust und entfaltet dortwissenschaftlich dokumentierte Wirkun-gen (23, 39, 62, 71, 83, 155, 160, 163, 164). Das Schweizerische Bundesamt für Ge-sundheitswesen (BAG) hat Kreatin als

Nah rungsergänzungsmittel geprüft undim August 1995 offiziell zugelassen. In ei-nem Kommuniqué vom 14.12.1998 hatdas Internationale Olympische Komitee(IOK) in Lausanne offiziell bestätigt, dasses keine objektiven Gründe gibt, Kreatinauf die Dopingliste zu nehmen, und dassKreatin von Sportlern und Athleten zurnatürlichen Leistungssteigerung verwen-det werden darf. Inzwischen wird dieSubstanz weltweit von Millionen vonSpitzen- und Freizeitathleten eingenom-men. Basierend auf den Resultaten vonrund 350 Publikationen, die zur Kreatin-Supplementation im Sport erschienensind, qualifiziert sich Kreatin als leistungs-steigerndes (ergogenes), natürliches undnebenwirkungsfreies Nahrungsergän-zungsmittel. In einem Posi tionspapier derInternational Society of Sports Nutritionwurde Kreatin als das wirksamste ergoge-ne «nutritional supplement» bezeichnet,das eine wissenschaftlich erwiesene Zu-nahme der Muskelmasse (Lean BodyMass) mit deutlicher Steigerung der ma-ximalen Muskelkraft und -leistung sowieder «high-intensity training capacity» be-wirkt (23). In derselben Stellungnahmewird sowohl die Kurz- als auch die Lang-zeiteinnahme von Kreatin (sofern es che-misch rein ist und die Dosierungsvor-schriften eingehalten werden) nicht nurals sicher, sondern auch als vorteilhaft imSinne einer Prävention von Sportverlet-zungen taxiert (23) (www. jissn.com/con-tent/4/1/6).

Kreatin fördert die Muskelbildungund erhöht die Muskelmasse Muskelfasern werden während der nor-malen Muskeldifferenzierung oder beiRegeneration nach Muskelverletzungenaus sich rasch teilenden Muskelvorläufer-zellen, den sogenannten Myoblasten (28)respektive Satellitenzellen (106, 162), ge-bildet. Durch Fusion der individuellenVorläuferzellen entstehen vielkernigeSynzytien (sog. Myotuben), in denen sichder kontraktile Apparat der Muskelfasernausbildet. Für alle diese Prozesse, also dieProliferation und Fusion der Vorläuferzel-len und deren Differenzierung zu Muskel-fasern sowie für die Synthese der Muskel-proteine, wird viel Energie benötigt.

Dabei spielen Kreatin-Kinase und Kreatineine wichtige Rolle (165, 168). Extern zu-geführtes Kreatin unterstützt den Umbaudes Zytoskeletts, der für die Fusion derMyoblasten zu Myotuben und deren Dif-ferenzierung zu Muskelfasern notwendigist (28, 101). Zudem wird durch Kreatindie Fusionsrate der Myoblasten erhöhtund der Durchmesser der Myotuben vergrössert (28) sowie die Synthese vonMuskelproteinen stimuliert (28, 62, 65).Kreatin erhöht die Expression muskelspe-zifischer Transkriptionsfaktoren, derenFunktion für den Aufbau der Muskel -masse nötig ist (62), und unterdrücktgleichzeitig die Expression von Myosta-tin, einem Negativregulator für die Mus-kelmasse (38). Bei Athleten erhöht Kreatindie Expression Insulin-ähnlicher Wachs-tumsfaktoren wie IGF-I (> 30%) und IGF-II(> 40%) (36, 129), aktiviert die für denMuskelaufbau essenziellen Stammzellen(32, 162) und beschleunigt die Muskeldif-ferenzierung über die Aktivierung derAkt/PKB-Signalkaskade (37). Diese Stimu-lation des Muskelwachstums und damitder fettfreien Magermasse (Lean BodyMass) ist gleichzeitig mit einer Zunahmeder Muskelkraft verbunden (62). Die hierunter dem Aspekt Sport beschriebenenResultate gelten selbstverständlich eben-so für die Rehabilitation von Patientenmit einer Muskelatrophie infolge Immo-bilisation (61) sowie für Patienten mitMuskelerkrankungen, die mit Muskel-schwund (150) einhergehen (siehe un-ten).

Kreatin erhöht die Schnellkraft undfördert Ausdauer und Regeneration Kreatin-Supplementation führt zu einemAnstieg der intramuskulären Kreatin-Konzentration und einem verbessertenEnergiestatus durch Erhöhung des Phos-pho-Kreatin/ATP-Verhältnisses (PCr/ATP)(160). Dadurch können die Muskelzellenlänger auf energetisch effizienterem Niveau arbeiten. Zusammen mit dem Befund, dass Kreatin den Muskelfaser-querschnitt aller Muskelfasertypen, ein-schliesslich der oxidativen Typ-I-Aus dau -erfasern, vergrössert (148, 163), verhilftdie bessere Aufladung der «Muskelbatte-rien» nicht nur zu einer Steigerung der

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Muskelschnellkraft (54, 71, 83) und einerkürzeren Relaxationszeit (161), sondernauch zu einer besseren repetitiven Maxi-malkraftleistung (163). Zusätzlich erhöhtKreatin die Ausdauerleistung (70, 97), ver-zögert die Ermüdungsschwelle (141, 145)und verbessert die Erholung nach intensi-ver Belastung (62, 140). Die Tatsache, dassKreatin, falls zusammen mit Kohlehydra-ten nach intensivem Training eingenom-men (26, 73), nicht nur zu einer Erhöhungdes Phospho-Kreatin-Spiegels (53), son-dern auch zu einer signifikanten Akkumu-lation von Glykogen in den Muskeln führt(121, 134), ist für die Ausdauerleistungebenfalls relevant. Mit dieser Strategiewird der optimale Effekt von Kreatin er-reicht (23, 26, 73). Zudem werden durch die Kreatin-Zufuhrdie Blutparameter für Muskelentzündungund Muskelkater nach Ausdauer leis tun -gen signifikant erniedrigt (10, 128).Schliesslich steigt durch Interferenz vonKreatin mit dem zentralen Serotonin- undDopamin-System die Wahrnehmungs-grenze des Athleten für Erschöpfungszu-stände (58, 141). Neulich wurde gezeigt,dass Kreatin die Konzentration von Kar-nosin in den Muskeln erhöht, was die Resistenz gegen Muskelermüdung ver-stärkt (40). Diese neuen zusätzlichen, teil-weise indirekten Effekte von Kreatin dürf-ten für Ausdauersportler von Interessesein, ebenso wie die Tatsache, dass Krea-tin die Rekrutierung und Differenzierungvon Muskelsatellitenzellen aktiviert (106,162). Diese Zellen sind nämlich für die Re-paratur von Muskelschäden, wie sie beiintensivem Sport häufig auftreten, ver-antwortlich. Diese Kreatin-bedingtenFaktoren, zusammen mit der durch Krea-tin verbesserten Erholung nach erschöp-fender Leistung (140), wirken insgesamtebenfalls leistungssteigernd im Ausdau-erbereich und ermöglichen den Athletenunter anderem eine signifikante Erhö-hung der Trainingskadenz (24). Bei einem kleinen Prozentsatz von Athle-ten, den Non-Respondern, scheint Krea-tin nur wenig zu wirken (148). Ob das aufeine gleichzeitige Einnahme von Kreatinmit Koffein zurückzuführen ist (159), isteher fraglich (41).

Kreatin für das Herz

Es gibt bis anhin nur wenige neuere Humanstudien über kardiologische Wir-kungen von Kreatin, obwohl die wissen-schaft liche Bedeutung des Kreatin-Kina-se-Systems inzwischen auch für dieFunktion des Herzmuskels belegt ist (30,81, 125, 126, 177). Es ist bekannt, dass dermenschliche Herzmuskel mit zunehmen-dem Alter deutlich weniger Phospho-Kreatin und auch weniger ATP enthält(82) und sowohl der Energiestatus wieauch der Energiefluss durch das Kreatin-Kinase-System im kranken menschlichenHerzen signifikant verringert bezie-hungsweise gestört ist (154). In vitro führteine Verringerung der Kreatin-Konzentra-tion in Herzzellen zu strukturellen Verän-derungen in den Mitochondrien (43),während in vivo eine Abnahme von Krea-tin im Herzmuskel des Menschen eine signifikante Beeinträchtigung der Herz-funktion bewirkt (66). Eine relativ kurz -zeitige Supplementation herzkranker Patienten mit 5 bis 20 g Kreatin pro Tagwährend fünf bis zehn Tagen brachtedennoch für die Patienten keine nen-nenswert verbesserte Herzleistung, da-gegen eine deutlich messbare Steigerungder Muskelkraft, die sich positiv auf dieLebensqualität auswirkte (7, 33, 49). Durch direkte Infusion von Phospho-Kreatin als Zusatz zu den kardioplegi-schen Infusionslösungen konnte jedochbei verschiedenen Herzkrankheiten eindeutlicher Schutzeffekt erreicht werden(156). Diese Applikation zeigte auch beichronischer Herzinsuffizienz (52) undHerzrhythmusstörungen nach Infarkt(122) eine positive Wirkung.

Kreatin für die Knochen

Kreatin-Kinase spielt nicht nur eine gros-se Rolle für die zelluläre Energetik derKnochenbildung, das heisst für die Depo-sition von Knochenmineralien und dieSynthese von Knochenmatrix durch dieOsteoblasten (8, 46, 47), sondern auch fürdie Knochenresorption durch Osteoklas -ten (27). Das Enzym wird ausserdem fürdie Knorpelbildung benötigt (46, 47). ImEinklang mit diesen Befunden stimuliertKreatin die Proliferation, Differenzierungund Mineralisierung von Osteoblasten in

Zellkulturen (47, 48), was als wichtige Vor-aussetzung für die Knochenbildung an-gesehen werden kann. Kreatin scheintsich ebenfalls positiv auf explantierte Zel-len von osteoporotischen Knochen aus-zuwirken (48). In der Tat konnte sowohltierexperimentell als auch am Menschengezeigt werden, dass die Kreatin-Supple-mentierung (am besten in Kombinationmit Training) nicht nur die Muskelpara-meter günstig beeinflusst, sonderngleichzeitig auch die Knochendichte (8)der Probanden deutlicher zugenommenhat als in der Plazebogruppe (29). Dassel-be wurde im Rahmen klinischer Pilotstu-dien mit muskelkranken Patienten fest-gestellt, die häufig auch unter Verlust vonKnochenmasse leiden (150). Aufgrund der jetzigen Datenlage kannKreatin als natürliche und nebenwir-kungsfreie Körpersubstanz zur mögli-chen Osteoporoseprävention durchausempfohlen werden (47), obwohl kontrol-lierte klinische Studien mit Osteoporose-patienten derzeit noch fehlen. Diese si-chere und billige präventive Interventionkönnte von signifikanter sozioökonomi-scher Bedeutung für die Volksgesundheitsein, besonders im Hinblick darauf, dassdie Anzahl älterer Menschen weltweit signifikant ansteigt.

Kreatin für Gehirn und Nerven

Obwohl das Gehirn nur rund 2 Prozentunseres Körpergewichts ausmacht, kannes bis zu 20 Prozent des gesamten Körper -energieumsatzes beanspruchen (138).Das energetische Gleichgewicht der ein-zelnen Hirnzellen und deren Energiever-sorgung sind für die optimale Funktions-fähigkeit des ZNS von entscheidender Bedeutung. Hier spielen das Kreatin-Kina-se-System und Kreatin selbst eine wichti-ge Rolle (2, 6, 168, 178), ebenso für dieFunktion der mit dem Gehirn verbunde-nen Sinneszellen, wie beispielsweise dieFotorezeptoren der Netzhaut (166) oderdie Haarzellen des Innenohrs (137). DieKreatin-Zufuhr (5 g/Tag) unterstützt dieGedächtnis- und Intelligenzleistung(117), verzögert die geistige Ermüdung(170), verbessert die kognitiven Hirnfunk-tionen unter Stress und erhöht die Stress -toleranz (92, 93), was bei normalen nicht

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gestressten Personen mit lediglich 2 gKreatin pro Tag nicht der Fall zu seinscheint (119). Wie bereits erwähnt, zeigenPatienten mit Kreatin-Defizienz-Syndromschwere neurologische Störungen (130,144). Wie neuere Untersuchungen bele-gen, hat Kreatin offenbar auch eine mar-kante neuroprotektive Wirkung und ist soin der Lage, Neuronen vor diversen Stresso-ren zu schützen (2, 6, 17, 168) (siehe unten).

Kreatin für Vegetarier

Der prähistorische Mensch war eindeutigein Fleischesser (18, 120). Der moderneMensch hingegen konsumiert deutlichweniger Fleisch, die Hauptquelle von alimentärem Kreatin. Infolge ihres spe-ziellen Speiseplans nehmen Vegetariereindeutig zu wenig oder gar kein alimen-täres Kreatin ein; höchstens kleinere Mengen via Frischmilch, die den Laktove-getariern zusätzlich fehlen. Dementspre-chend sind die Kreatin-Konzentrationenin Blut und Muskeln dieser Personendeutlich niedriger als bei Allesessern (24,172). Interessanterweise profitieren Ve-getarier – aber auch andere Personen mittiefem Kreatin-Gehalt – besonders von ei-ner Kreatin-Supplementation, da ihreKreatin-Maximalwerte dadurch stark an-steigen (24, 172). Vegetariern sollte insbe-sonders während Schwangerschaft undStillzeit unbedingt eine Kreatin-Supple-mentation empfohlen werden, da dieSubstanz für die gesunde Entwicklungdes Babys, vor allem des kindlichen Ge-hirns (130, 144), essenziell ist. Kreatingeht von der werdenden Mutter via Pla-zenta auf den Fötus über und kann so seinGehirn vor Folgeschäden eines mögli-chen Sauerstoffmangels (Hypoxia), bei-spielsweise während einer schwierigenGeburt, schützen, wie kürzlich im Tierver-such gezeigt werden konnte (1, 67).

Kreatin im Alltag bei hohen Leistungsanforderungen

Damit ein Erwachsener seinen täglichenKreatin-Bedarf von insgesamt etwa 3 bis4 g decken kann, muss er pro Tag etwa300 g Fisch oder Fleisch (Abbildung 4) zusich nehmen, denn die Eigensynthese desOrganismus (in Niere und Leber) beträgtnur 1 bis 1,5 g pro Tag. Diese tägliche Ver-

zehrsmenge ist jedoch recht hoch undwird normalerweise kaum konsumiert, ins-besondere nicht von älteren Personen(109, 110, 152) und Vegetariern (24, 152,172, 178). Dazu kommt, dass heutige Er-nährungsrichtlinien beim Fleischverzehreher für Zurückhaltung plädieren. VonKreatin-Supplementen könnten also auchgesunde Personen profitieren, um bei-spielsweise den hohen Anforderungenund dem Stress in Alltag und Beruf gerechtzu werden. Von den vielen Supplementen,die heute unter der Bezeichnung «functio-nal food» vermarktet werden, können die wenigsten einen wissenschaftlich doku-mentierten Leistungs ausweis erbringenwie Kreatin, das nachweislich die physi-sche und psychische Leistungsfähigkeitverbessert (39).

Kreatin für mentale Leistungsfähig-keit und psychisches WohlbefindenDie Zufuhr von Kreatin erhöht nicht nurden Kreatin-Pool in den Muskeln (160);die Substanz gelangt auch ins Gehirn (34),allerdings dauert dort die Sättigung derKreatin-Speicher länger als im Muskelge-webe. Die sechswöchige Einnahme einerKreatin-Dosis von 5 g/Tag, führte in einerplazebokontrollierten Doppelblindstudiemit gesunden Erwachsenen zu einerdeutlichen Verbesserung des Kurzzeitge-dächtnisses und der Intelligenztests(117). In einer anderen Arbeit wurde übereine verbesserte zerebrale Durchblutung,eine Steigerung der Konzentrationsfähig-keit sowie eine Verzögerung der geisti-gen Ermüdung berichtet (170). Kreatin istalso nicht nur für die Funktionsfähigkeitdes ZNS unabdingbar, sondern es kannauch die körperliche und geistige Leis -tungsfähigkeit des Menschen deutlich er-höhen. Erste wissenschaftliche Arbeitenaus dem Gebiet der Neuropsychologiezeigen, dass Kreatin zudem einen positi-ven Einfluss auf die psychische Leistungs-fähigkeit und das emotionelle Befindenunter Stress haben kann. Probanden, dievor dem Experiment sieben Tage Kreatineingenommen haben, fühlten sich nacheinem 24-stündigen Schlafentzug(Stressfaktor) mental sowie stimmungs-und leistungsmässig signifikant besserals die Plazebogruppe (91–93). Diese

durch Kreatin erzielte gesteigerte Stress -toleranz liess sich auch in einem Stress-modell mit Versuchstieren nachweisen,wo nach Kreatin-Gabe eine deutlich ver-ringerte Stressantwort messbar war (80). Diese wissenschaftlichen Daten, aberauch zahlreiche Berichte von Personen,die regelmässig Kreatin zuführen, spre-chen dafür, Menschen, die körperlich undgeistig stark beansprucht sind und untertäglichem Leistungsdruck stehen, eineSupplementation von 3 bis 4 g Kreatin proTag zu empfehlen.

Kreatin für gesundes Altern

Der Alterungsprozess ist mit einer Zunah-me des Köperfetts, einer Abnahme derMuskelmasse (Sarkopenie) und einer geringeren Kreatin-Konzentration in denSkelettmuskeln (109, 110, 139), im Herz-muskel (82) sowie im Gehirn (74) ver-bunden, was zur Verminderung der Mus-kelkraft, der Koordination und der gene-rellen Leistungsfähigkeit führt. Diese Fak-toren schränken die Mobilität ältererMenschen ein und erhöhen die Sturzge-fahr. Zugleich klagen Senioren oft über all-gemeine Müdigkeit und reduzierte geisti-ge Leistungsfähigkeit. Häufig geht derAlterungsprozess zudem mit neurodege-nerativen Erkrankungen wie der Alz -heimer-Demenz einher (2). Aus diesenGründen scheint eine Kreatin-Supple-mentation bei älteren Menschen indiziertzu sein, zumal gerade Senioren oft wenigFleisch und damit auch wenig Kreatinkonsumieren, was die beschriebenen Pro-bleme zusätzlich verstärken kann, daKreatin essenziell ist für die normale Funk-tion von Muskeln und Gehirn. Tatsächlichzeigen ältere Menschen – ähnlich wie Ve-getarier – generell einen Trend zu gerin-geren Kreatin-Konzentration (74, 82, 139).Deshalb scheint es durchaus angesagt,die Wirkungen von Kreatin auf ältere Men-schen im Detail zu untersuchen (153).

Zellschutz und Anti-Aging Die mit zunehmendem Alter schlechterwerdende Energieversorgung der Kör-perzellen sowie Zellschädigungen durchSauerstoffradikale (ROS) zählen mit zuden Gründen für die Entstehung vieler al-tersbedingter neuromuskulärer und neu-

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rodegenerativer Erkrankungen. Es konntegezeigt werden, dass Kreatin in isoliertenMitochondrien über die Wirkung der mitochondrialen Kreatin-Kinase (Abbil-dung 2) die Entstehung aggressiver Sauerstoffradikale deutlich zu verringernvermag (95). Dieser «antioxidative» zell-schützende Effekt liess sich unter diver-sen experimentellen Bedingungen in vitro und in vivo bestätigen (13, 85, 118,133). Neu wurde gezeigt, dass Kreatin dieKonzentration von Carnosin und auchvon Anserin im Muskel erhöht (40). Letz-terem Dipeptid werden wichtige Anti-Aging-Eigenschaften zugeschrieben, wiedas Abfangen von ROS und das Vermin-dern von Advanced Protein Glycation(AGE), den nicht enzymatischen Reakti-onsprodukten zwischen Zucker und Ei-weissen, die bei Diabetes eine wichtige

Rolle spielen (40). Die Tatsache, dass Krea-tin das Energiegleichgewicht in Zellenund Mitochondrien aufrechterhält unddadurch auch die Produktion gefährlicherSauerstoffradikale unterbindet, ist be-merkenswert, da die Zellen so vor Folge-schäden durch den Angriff freier Radikalegeschützt werden.

Wirkung von Kreatin in Alterstier -modellen In einer Studie mit Mäusen, die lebens-lang mit einer hohen Dosis Kreatin gefüt-tert wurden, verlängerte sich erstaunli-cherweise die durchschnittliche gesundeLebenszeit dieser Mäuse im Vergleich zuden Kontrolltieren um 9 Prozent (12). Zu-sätzlich schnitten die Kreatin-Mäuse in di-versen Tests neurobiologischer Funktio-nen signifikant besser ab, und die

Konzentra tion an Sauerstoffradikalen so-wie der Gehalt des Alterspigments Lipo-fuscin im Gehirn der Kreatin-Mäuse ge-genüber den Kontrolltieren war deutlichreduziert (12). Zudem führte Kreatin zu ei-ner Aktivierung von Anti-Aging-Genen imGehirn, die das Wachstum der Neuronenfördern, diese Zellen schützen und dasLernen erleichtern. Ingesamt verbessertealso die Einnahme von Kreatin die Ge-sundheit dieser Versuchstiere und verlän-gerte ihre gesunde Lebenszeit. In einerebenfalls neuen Studie mit einem Mäuse-stamm (SAMP8), der schneller altert alsnormale Mäuse, wurde gezeigt, dassdurch Kreatin-Supplementation die Mus-kelkraft verbessert, die Muskelermüdungverzögert und die Abnahme der Kreatin-Konzentration in den Muskeln währenddes Alterungsprozesses kompensiertwerden kann (40). Zudem liess sich der altersabhängige Konzentrationsabfalldes Anti-Aging-Faktors Karnosin im Mus-kelgewebe verhindern. Es scheint also,dass die Kreatin-Supplementation nebender Verbesserung des zellulären Energie-status und den damit verbundenen Vor-teilen einige indirekte und wahrschein-lich noch nicht entdeckte positiveWirkungen auf den Organismus hat.

Wirkung und Vorteile von Kreatin fürSenioren Plazebokontrollierte klinische Studienmit älteren Menschen zeigen, dass diesein verschiedener Hinsicht von einer Krea-tin-Einnahme profitieren und so ihre Lebensqualität verbessern können. Sokommt es unter Kreatin – in Kombinationmit einem mässigen Trainingsprogramm– wieder zu einem Anstieg der Muskel-masse und Muskelkraft, sodass sich dieKörperzusammensetzung wieder zu-guns ten der fettfreien Magermasse ver-schiebt (25, 50, 51, 152, 153). Besonderswichtig ist, dass gleichzeitig die Knochen-dichte der älteren Probanden im Ver-gleich zu Plazebo signifikant zunimmt(29). Für den optimalen Effekt der Kreatin-Gabe ist auch hier wichtig, dass die Ein-nahme nach körperlicher Betätigung zu-sammen mit Kohlenhydraten erfolgt (25,26, 73). Kreatin bewährt sich auch zur lokalen Behandlung lichtgeschädigter

Abbildung 3: Kreatin-Metabolismus Endogene, köpereigene Synthese von KreatinKreatin wird in zwei aufeinanderfolgenden enzymatischen Schritten zum grössten Teil in den Nieren und in derLeber synthetisiert. In den Nieren wird in einem ersten Schritt aus den beiden Aminosäuren Arginin und Glycinmithilfe der Arginin-Glycin-Amidino-Transferase (AGAT) zuerst das Guanidino-Azetat synthetisiert. Guanidino-Azetat ist ein Kreatin-Vorläufer, der dann ins Blut abgegeben und von der Leber absorbiert wird. Dortwird GAA in einem zweiten Schritt via die dritte Aminosäure, die an der Kreatin-Synthese beteiligt ist, nämlichein modifiziertes, energetisch aufgeladenes Methionin (S-Adenosyl-Methionin, ein Methylgruppen-Donor, auchSAM genannt), durch die Guanidino-Azetat-Methyl-Transferase (GAMT) zu Kreatin methyliert. Von der Leberwird Kreatin dann ins Blut abgegeben und gelangt von dort via einen spezifischen Kreatin-Transporter (sieheCRT in Abbildung 1) durch die Zellmembran der Zielzellen und wird dort durch Kreatin-Kinase (CK) zum hoch-energetischen Phospho-Kreatin (PCr) aufgeladen. In energetisch gut versorgten Zellen liegt total Kreatin zu 2/3

als Phospho-Kreatin und zu 1/3 als Kreatin vor. Turn-over von Kreatin und Ausscheidung von KreatininDurch eine nicht enzymatische, rein chemische Gleichgewichtsreaktion entsteht aus dem linearen Kreatin-Molekül (Cr) die zyklische Ringverbindung Kreatinin (Crn) das aus den Zellen heraus ins Blut diffundiert undüber die Nieren via Urin ausgeschieden wird. Pro Tag werden rund 1,5–2% des totalen Kreatins im Körper(120–150 g/Erwachsener), also rund 1,5 bis 3 Gramm Kreatin, über die Nieren ausgeschieden (für Details siehe176).

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Altershaut, da es die Regeneration ge-schädigter Haut beschleunigt und ihrebiomechanischen Eigenschaften verbes-sert (79). Darüber hinaus profitieren Se-nioren auch von den positiven Effektendieser Substanz auf Gedächtnis, Stressto-leranz und motorische Koordination. Einekürzlich publizierte neuropsychologischeStudie mit älteren Personen konnte zei-gen, dass sich die kognitiven Fähigkeitenund geistige Leistungsfähigkeit durch dieGabe von Kreatin-Supplementen deut-lich verbesserten (92). Zudem ist denkbar,dass sich damit auch die Sturzhäufigkeitälterer Menschen (und damit verbundeneKosten) verringern lässt, was sozioökono-misch von Bedeutung ist. Für Senioren istKreatin also in vielfältiger Hinsicht sinn-voll; empfohlen wird eine tägliche Dosisvon 3 bis 4 g pro Tag (153).

Kreatin in der Rehabilitation

In einem klinischen Versuch wurde freiwil-ligen Probanden ein Bein 14 Tage lang vonder Hüfte bis zur Zehe durch Gips immobi-lisiert, was zu einer deutlichen Muskelatro-phie und dem Verlust von Muskelkraftführte. Die orale Gabe von Kreatin wäh-rend der Rehabilitationsphase, verbundenmit Krafttraining, verbesserte sowohl denWiederaufbau der Muskelmasse als auchder Muskelkraft im Vergleich zur Plazebo-gruppe (mit Krafttraining, aber ohne Krea-tin) signifikant (61). Wie bereits beschrie-ben, stimuliert Kreatin die Expressionmuskelspezifischer Transkriptionsfaktorenwie MRF4, deren Funktion für den Aufbauder Muskelmasse notwendig ist (62),gleichzeitig wird die Expression von My-ostatin, einem Negativregulator für dieMuskelmasse, unterdrückt (38). Ausser-dem reaktiviert es die für den Regenerati-onsprozess benötigten Muskelstammzel-len (106, 162) und beschleunigt dieMuskeldifferenzierung über die Aktivie-rung von Signalkaskaden (37). Es ist anzu-nehmen, dass dies auch für die Rehabilita-tion nach längerer Bettlägerigkeit oder fürParaplegiker gilt. Eine präventive Kreatin-Supplementation bereits vor Eintritt insSpital, beispielsweise bei planbaren chirur-gischen Eingriffen, die mit längerem Spi-talaufenthalt verbunden sind, könnte ver-mutlich die Rehabilitationszeit verkürzen.

Ein genereller Gewichts- und Muskelver-lust (Kachexie) ist bei Krebspatienten einsignifikanter Morbiditätsfaktor. Eine neueStudie mit pädiatrischen Leukämiepa-tienten zeigt, dass Kreatin die durch Korti-kosteroidbehandlung verursachte Akku-mulation von Fettgewebe verhindert undden Body-Mass-Index verbessert (15);ähnliche Resultate wurden mit Darm-krebspatienten unter milder Chemothe-rapie gezeigt (100). Bemerkenswert und höchst relevant imHinblick auf die Rehabilitation sind neueStudien mit Kindern und Jugendlichennach einem Schädel-Hirn-Trauma, die be-legen, dass sich nach oraler Gabe vonhochdosiertem Kreatin (0,4 g/kg/Tagwährend 6 Monaten) mehrere Outcome-parameter signifikant verbesserten. Dazugehörten zum Beispiel die Dauer derposttraumatischen Amnesie, die Dauerder Intubation, der Verbleib in der Inten-sivstation, die Rehabilitation, der Gradder bleibenden Behinderung, Kopf-schmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Ver -halten und neuropsychologische sowiekog nitive Funktionen (123, 124). Diese Er-gebnisse zeigen, dass die Lebensqualitätvieler Patienten durch diese einfache, si-chere und kostengünstige Interventionmit Kreatin signifikant verbessert werdenkönnte, wenn die beschriebenen For-schungsresultate in Klinik und Praxis end-lich zur Kenntnis genommen würden.

Kreatin bei Muskel- und neuro-degenerativen Erkrankungen

MuskeldystrophieKreatin stimuliert den Muskelaufbaunicht nur bei Gesunden, sondern auch beiPatienten mit Muskelerkrankungen, undzwar aufgrund der oben in den Abschnit-ten «Sport» und «Rehabilitation» be-schriebenen Wirkungen. Mit isoliertenMuskelzellen aus dem Duchenne-Maus-Tiermodell (mdx) konnte in vitro gezeigtwerden, dass eine Kreatin-Supplementa-tion die Muskelzellen vor chronischerÜberladung mit Kalzium schützt und dieÜberlebensfähigkeit der Zellen deutlichverbessert (115). Bei der mdx-Maus vermag Kreatin auch in vivo die Degene-ration der Skelettmuskeln wirksam zu unterdrücken und die Funktion der Mito-

chondrien zu verbessern (108). Eine ersteStudie an Patienten mit Muskelschwundunterschiedlicher Genese zeigte bereitsnach achtwöchiger Behandlung mit 5 bis10 g Kreatin pro Tag eine milde, aber signifikante Besserung der Muskelkraftmit positivem Effekt auf die Alltagsakti -vitäten (169). Eine sechsmonatige Be-handlung von Duchenne-Patienten mit5 g Kreatin pro Tag vermochte den in derKontrollgruppe messbaren Muskelkraft-verlust zu verzögern; zudem zeigte dieKreatin-Gruppe in diversen funktionellenMuskeltests bessere Resultate (44). Zu-sätzlich ergab sich bei den Patienten derKreatin-Gruppe eine signifikante Zunah-me der Knochendichte (150), gleichzeitignahm die Ausscheidung von N-Telopep-tid (einem Marker für Knochenabbau) imUrin ab (87). In allen Studien wurde Krea-tin gut vertragen. Diese Studienergebnisse belegen, dasssich bei Myopathien durch Gabe von Kreatin, einer günstigen und nebenwir-kungsfreien Substanz, Muskelmasse undMuskelkraft sowie die Lebensqualität ver-bessern lassen. Damit verringern sich zu-gleich auch die Nebenwirkungen der Kor-tisonbehandlung (150), zu denen unteranderem auch die Osteoporose gehört.Ähnliches trifft auch für andere neuro-muskuläre und rheumatische Erkrankun-gen zu, bei denen der Einsatz von Kortiko-steroiden üblich ist (151). Zu einerähnlichen Beurteilung wie oben be-schrieben kommen die Autoren einer Me-taanalyse der bisherigen Kreatin-Studienan Patienten mit diversen Muskelerkran-kungen, deren Resultate in der Cochrane-Datenbank deponiert worden sind (76,77); (für eine detaillierte Übersicht siehe151).

Neurodegenerative Erkrankungen Folgende Gemeinsamkeiten sind für ver-schiedene neurologische und neurodege-nerative Erkrankungen charakteris tisch: • Energieverlust betroffener Zellen,

messbar am erniedrigten Phospho-Kreatin/ATP-Verhältnis

• Erhöhte intrazelluläre Kalzium-Konzen-trationen, da die energetisch an-spruchsvollen Kalzium-Pumpen (ATPa-sen) nicht mehr effizient arbeiten

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• Versagen der mitochondrialen Energie-produktion

• Anstieg der freien Sauerstoffradi kale(ROS) – und letztlich

• programmierter Zelltod (Apoptose)(zur Übersicht siehe 2, 6, 9, 149, 168).

Der Grundlagenforschung (mit Hirnzell-kulturen in vitro und Tierversuchen in vivo) gelang die Entdeckung des erstaun-lichen neuroprotektiven Potenzials vonKreatin. Man realisierte, dass Kreatin alleoben angeführten kritischen Ereignisse,die während der Degeneration einer Ner-venzelle ablaufen, positiv beeinflusst, al-so die Degeneration von Nervenzellenauf verschiedenen Ebenen verzögernoder sogar verhindern kann (6, 17). Krea-tin verbessert den zellulären Energiesta-tus, macht den Turn-over von Kalzium inder Zelle effizienter, reduziert direkt undindirekt die Produktion von ROS (95), sti-muliert die Mitochondrien und verzögertdie Apoptose (42, 105). Die wichtigstenBefunde sollen hier erwähnt werden.

Zellkultur und Daten tierexperimen-teller StudienIn Pionierarbeiten mit Nervenzellen wur-de gezeigt, dass Kreatin Hippocampus-Neuronen in vitro dosisabhängig vor toxischen Glutamat- oder Beta-Amyloid-Konzentrationen schützt (17). Auch in an-deren ähnlichen Arbeiten erwies sichKreatin als protektiv, so beispielsweisegegen ZNS-schädigende Toxine (5, 6, 22)oder metabolische Gifte (Ammoniak)(16). Untersuchungen mit hoch dosier-tem Kreatin an Tiermodellen für amyotro-phe Lateralsklerose (ALS) (3, 78, 179) undMorbus Huntington (HD) (4, 35, 45) lies-sen eine erstaunliche neuroprotektiveWirkung erkennen, was die Verlängerungder Lebenszeit, die Erhaltung der motori-schen Koordination und die Verringerunganatomischer Läsionen im Gehirn betraf.Im Parkinson-Tiermodell wurden diedurch L-Dopa hervorgerufenen, auch beiPatienten häufig auftretenden Bewe-gungsstörungen (Dyskinesien) durchKreatin deutlich reduziert (158). Bereits erwähnt wurde, dass Kreatin tierexperi-mentell einen erstaunlichen Schutz vorZNS-Degeneration nach akuten traumati-schen Hirnverletzungen bewirkt (147)

und Jugendliche mit Schädel-Hirn-Trau -ma durch Kreatin-Gabe eine im Vergleichzu Plazebo deutlich bessere Rehabilitati-on erfahren (123, 124). In weiteren Tierversuchen kam es unterKreatin-Gabe nach akuten Rückenmarks-verletzungen zu geringerer Vernarbungund besserer neuromotorischer Erholung(60, 116). Darüber hinaus war Kreatin inder Lage, durch Hypoxie hervorgerufeneepileptische Anfälle bei neugeborenenNagern zu reduzieren (63) sowie Fötenund Neugeborene von Versuchstieren vorSchäden nach Anoxie bei oder nach derGeburt (1, 173, 174, 180) zu schützen. Einvergleichbarer ZNS-Schutz wurde in ei-nem Hirnschlag-(Stroke-)Tiermodell be-obachtet (114). Im Tierversuch bewirktKreatin zudem einen deutlichen Schutzdes Innenohrs vor Hörverlust, der durchLärm verursacht wird (96).

Erste Studien mit Patienten In einer ersten klinischen Multizenterstu-die mit 104 ALS-Patienten, die über sechsMonate täglich 5 g Kreatin erhielten, zeig-ten sich nur geringfügige positive Effekte(136). Die Studie soll mit einer Kombinati-onstherapie von Kreatin mit anderen Test-medikamenten fortgesetzt werden (136).In einer separaten klinischen Pilotstudiemit 20 Huntington-Patienten konntenach Verabreichung einer Einstiegsdosisvon täglich 20 g Kreatin über fünf Tageund einer acht- bis zehnwöchigen Erhal-tungsdosis von 6 g/Tag tatsächlich eineReduktion des neurotoxischen Glutamatsim ZNS der Patienten gemessen werden(11). Dies führte zur Initiation einer Lang-zeitstudie, um das Potenzial von Kreatinbei diesem Krankheitsbild besser auszu-loten. Da den Patienten – im Vergleich zuden Tierversuchen – etwa fünf- bis zehn-fach niedrigere Kreatin-Dosierungen ver-abreicht wurden, scheint es bei zukünfti-gen Studien zu dieser Indikation sinnvoll,deutlich höhere Dosen einzusetzen. Dieersten gross angelegten klinischen Studi-en mit Kreatin für Parkinson-Patientenzeigten unter der verwendeten Kreatin-Dosis bisher relativ bescheidene, aberdurchaus positive Effekte, sodass die Studien verlängert wurden (99 a, b). Es soll an dieser Stelle betont werden,

dass Krankheiten dieser Art durch Kreatinnicht geheilt werden können; anderer-seits besteht die Möglichkeit, dass es de-ren Beginn verzögern und den Verlauf ab-schwächen und somit die Lebensqualitätder Patienten positiv beeinflussen könn-te. Das vielversprechende Wirkungsspek-trum von Kreatin und dessen optimaleAnwendung bei neurodegenerativen Er-krankungen (ALS, Huntington, MS, Par-kinson und Alzheimer, Epilepsie etc.) (75)müsste jedoch durch breit angelegte kli-nische Studien im Detail untersucht wer-den. Da Kreatin patentrechtlich nurschlecht zu schützen und zudem sehrgünstig ist, wird es trotz der Datenlageschwierig, Interessenten für die Finanzie-rung solcher Studien zu finden. Hierkönnten Erfahrungs berichte aus dem Pra-xisalltag der behandelnden Ärzte helfen,die Erkenntnislücke zu schliessen (für de-taillierte Übersichten zur neuroprotekti-ven Wirkung von Kreatin, siehe 2, 6, 75,151, 168, 178). Die Zahl der Patienten mitMuskelkrankheiten und neurodegenera-tiven Erkrankungen, die regelmässigKreatin einnehmen, wächst in jedem Fallstetig.

Kreatin für Kinder und Jugendliche?

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat-te im Rahmen der Zulassung von Kreatinals Nahrungsergänzungsmittel 1995 vor-sichtshalber auf den Packungen die Auf-schrift verlangt: «Nicht für Kinder und Ju-gendliche im Wachstum geeignet», da zudiesem Zeitpunkt noch zu wenig über Sicherheit und Nebenwirkungspotenzialdieser Substanz bekannt war – insbeson-dere bei der Anwendung durch Jugendli-che. Aus heutiger Sicht ist dieser Hinweisjedoch veraltet. Kreatin kommt auch inder Muttermilch vor (64) (Abbildung 4) undist für die gesunde Entwicklung von Säug-lingen und Jugendlichen essenziell (130,144). Eine randomisierte klinische Studiemit frühgeborenen Säuglingen, die Pro-bleme mit der Atemmuskulatur hatten,zeigte, dass selbst diese eine orale Kreatin-Dosis von 200 mg/kg KG über zwei Wo-chen problemlos vertrugen (14). Dies ent-spricht einer täglichen Aufnahme von15 g Kreatin für einen Erwachsenen. In derbereits erwähnten Studie mit Kindern und

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Jugendlichen mit Schädel-Hirn-Traumawurde sechs Monate lang sogar eine Krea-tin-Dosis von 0,4 g/Tag gegeben (entspre-chend 30 g/Tag für einen Erwachsenen),ohne dass signifikante Nebenwirkungenaufgetreten wären (123, 124). Daraus lässtsich ableiten, dass die Verträglichkeit vonKreatin bei der empfohlenen Dosierungund Reinheit auch für Jugendliche keinProblem ist. Dies unterstreicht die Tatsa-che, dass ein signifikanter Prozentsatz jun-ger Leute (Tendenz steigend) oft über Jah-re Kreatin und andere Supplemente –teilweise auf eigene Faust oder unter Su-pervision – mit Erfolg einnehmen (107),um ihre sportliche Leistung an High -schools (90) und Colleges zu verbessern(102). Die Frage stellt sich, wie sinnvoll esist, Jugendlichen, die eine gesunde Diätmit genügend frischem Fleisch und Fischeinhalten, noch zusätzlich Kreatin zu ver-abreichen. Zu dieser Frage äusserte sichdie International Society of Sports Nutri -tion (ISSN) wie folgt: «Falls ein Jugendli-cher sich aktiv und seriös im Sport mit ent-sprechendem Training engagiert und dienotwendigen Vorsichtsmassnahmen ein-gehalten werden (Dosierung und absolu-te Reinheit des Kreatins), und falls Kreatinunter Aufsicht eines ausgebildeten Trai-ners oder Sportarztes eingenommenwird, kann eine Kreatin-Supplementationals Alternative zu potenziell gefährlichenAnabolika, Hormonen und anderen Do-pingmitteln auch für junge Athletendurchaus sinnvoll sein.» (23)

Nebenwirkungen von Kreatin?

Der Organismus eines erwachsenen Men-schen enthält gesamthaft etwa 120 bis150 g Kreatin, das sich vorwiegend in derSkelett- und Herzmuskulatur sowie in derglatten Muskulatur, im ZNS und anderenOrganen (Netzhaut des Auges, Nieren)und Zellen (Fotorezeptorzellen, Sper-mien) befindet (166). Trotz anfänglicherBedenken hat Kreatin, das grammweisemit frischem Fleisch und Fisch (5–6 g/kg;Abbildung 4) oder in reiner Form als Nahrungsergänzungsmittel aufgenom-men wird, bis heute keinerlei gravierende Nebenwirkungen gezeigt. Bei einer unab-hängigen toxikologischen Studie an Ver-suchstieren mit massiver Kreatin-Überdo-

sierung (bis zu 2 g/kg KG/Tag über 28 Ta-ge, was einer Dosis von 150 g Kreatin füreinen Erwachsenen entspräche) liessensich keine Anzeichen toxischer, mutage-ner oder kanzerogener Nebenwirkungenerkennen (89, 94). Im Gegenteil, Kreatinund Analoga hemmen sowohl in vitro alsauch in verschiedenen Tiermodellen so-gar das Tumorwachstum (176).In der Tat zeigt Kreatin ein sehr gutes Sicherheitsprofil, und von den Expertendes Council of Responsible Nutrition inWashington, DC, USA, wurde der «Obser-ved Safe Level»-(OSL-)Wert für die chroni-sche Langzeiteinnahme von Kreatin mit5 g/Tag als sicher bezeichnet (135). DieAutoren betonen, dass eine höhere Krea-tin-Dosis (z.B. eine 7- bis 10-tägige Ein-stiegsdosis von 4-mal 5 g Kreatin pro Tag,wie sie von Sportlern eingenommenwird) aufgrund der gemachten Erfahrungzwar sicher, aber nicht zur Langzeitein-nahme zu empfehlen sei. Eine ähnlicheEmpfehlung wurde bereits 2004 vom Wis-senschaftsrat der European Food SafetyAuthority (EFSA) publiziert (siehe dazuauch www.efsa.eu.int/science/afc/ afc_meetings/catindex_en.html). Die in den Neunzigerjahren anfänglichdurch die Medien hochgespielten «Ne-benwirkungen» von Kreatin (z.B. massiveGewichtszunahme, Muskelverletzungenund -krämpfe, Blähungen, Durchfall so-wie Leber- und Nierenprobleme), die oftauf zu hohe Dosierung oder die Einnah -me von unreinem Kreatin oder einer Kombination von Kreatin mit illegalenDopingmitteln zurückzuführen waren,haben sich für Kreatin als Monosubstanzin mehreren Studien als haltlos erwiesen(31, 39, 55, 111, 113). Unter anderem wur-de beispielsweise festgestellt, dass dieNierenfunktion auch nach dreimonatigerEinnahme von 10 g Kreatin pro Tag nichtnegativ beeinflusst wird (56, 84). Eineneue klinische Studie zeigt, dass dialyse-pflichtige Nierenpatienten Kreatin nichtnur gut vertragen, sondern unter der Ein-nahme sogar die Häufigkeit dialysebe-dingter Muskelkrämpfe zurück ging (27).Es scheint, dass nur eine verschwindendkleine Personenzahl auf Kreatin mit Mus-kelkrämpfen oder Blähungen reagiert,und dies fast ausschliesslich bei hohen

Dosierungen. In dem bereits im Kapitel«Sport» erwähnten Positionspapier derInternational Society of Sports Nutrition(ISSN) wurde explizit festgehalten: «Crea-tine monohydrate supplementation isnot only safe, but possibly beneficial in re-gard to preventing injury and/or ma-nagement of select medical conditionswhen taken within recommended guide-lines. There is no scientific evidence thatthe short- or long-term use of creatinemonohydrate has any detrimental effectson otherwise healthy individuals.» (23)Bei den wenigen Personen, die nach Krea-tin-Zufuhr trotzdem unter Muskelkrämp-fen leiden sollten, lassen sich diese durchgleichzeitige Einnahme von 100 bis300 mg Magnesium pro Tag verhindern.Deshalb ist ein Kombinationspräparatvon Kreatin mit der entsprechenden Magnesium-Beigabe durchaus sinnvoll.Solche Präparate sind bereits im Handel (siehe www.kre-mag.com).

Welche Kreatin-Produkte?

Chemische Reinheit Da Kreatin weder ein Arzneimittel noch einMedikament ist, sondern «nur» ein Nah-rungsergänzungsmittel, unterstehen Her-stellung und Verkauf in manchen Ländernnicht den strengen Vorschriften und be-hördlichen Qualitätskontrollen, die für Me-dikamente gelten. Somit ist es im Fall vonKreatin wie auch anderer Nahrungsergän-zungsmittel oft schwierig, über die Quali-tät, sprich Reinheit, der auf dem interna -tionalen Markt oder übers Internetangebotenen Produkte Genaues zu erfah-ren. Kreatin wird in einem chemischen Pro-zess aus Sarkosin und Cyanamid herge-stellt (112), wobei die Hersteller einezertifizierte Produktion und die wissen-schaftlich dokumentierte Reinheit des Pro-dukts garantieren müssen. Insbesonderemuss sichergestellt sein, dass Kreatin freiist von den bei der Synthese entstehendentoxikologisch nicht unbedenklichen Ne-benprodukten Dicyandiamid und Trihy-drotriazin sowie von Schwermetallen. Dasvon AlzChem Trostberg GmbH in Deutsch-land hergestellte Kreatin-Monohydrat (in-zwischen das einzige nicht in China herge-stellte Kreatin) ist unter dem geschütztenNamen «Creapure®» auf dem Markt und er-

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füllt all diese Qualitätskriterien vollum-fänglich auf höchstem Standard (112).

Chemische Stabilität und Haltbarkeit Reinstes Kreatin-Monohydrat ist einschneeweisses Pulver, das bei Raumtem-peratur und sofern trocken gelagert, überJahre haltbar ist. Kreatin in wässriger Lö-sung zeigt jedoch eine gewisse Instabili-tät bei Temperaturen über 60 °C, beson-ders in saurem Milieu. Bei pH 3,5 und25 °C zum Beispiel zerfallen rund 20 Pro-zent innerhalb von drei Tagen zu Kreati-nin – beim selben pH-Wert und 4 °C nurnoch etwa 10 Prozent innerhalb von 30Tagen (112). Bei neutralem pH ist Kreatinin Lösung, sofern gekühlt aufbewahrt, 30Tage praktisch ohne Verlust haltbar, so-dass sich eine Anreicherung gekühlterMilchprodukte oder Getränke ohne Wei-teres verantworten liesse (157).

Unterschiedliche Kreatin-Präparate Die beschriebene Säurelabilität von Krea-tin wurde von findigen Geistern als Argument gebraucht, dass «normales»Kreatin im Magen zerstört werde. Kre-Al-kalyn®, ein Kreatin-Präparat, dem homöo-pathische Mengen an Base zugefügt sind(die gemäss eigenen Untersuchungenaber nur einen minimalen Pufferungsef-fekt gegenüber Säure bewirken), wird oh-ne jede wissenschaftliche Grundlage alsdas einzige Kreatin angepriesen, daswirklich magengängig sei. In Wirklichkeitpassiert der grösste Teil des oral verab-reichten Kreatin-Monohydrats den Ma-gen, ohne Schaden zu nehmen, wasdurch Aufnahme- und Bilanzstudien mitKreatin bestätigt worden ist (88). Falls dieStabilität von Kreatin während der relativkurzen Verweilzeit im sauren Magenmi-lieu ein Problem darstellen würde, kämedas Kreatin zudem gar nicht erst in denZielorganen wie Muskeln und Gehirn an. Da Kreatin-Monohydrat nicht sehr gutwasserlöslich ist, werden auf dem Marktdiverse Kreatin-Salze angeboten, wieKreatin-Pyruvat oder Kreatin-Citrat. DiesePräparate mögen in der Tat eine etwasbessere Löslichkeit aufweisen, sie unter-scheiden sich jedoch in ihrer physiologi-schen Wirkung nicht von Kreatin-Mono-hydrat (68, 69). Auch die ISSN kommt in

ihrer Empfehlung zum Schluss, dass eskeinen plausiblen Grund gibt, warum die-se alternativen oder sogenannt innovati-ven Kreatin-Präparate dem Kreatin-Mo-nohydrat vorgezogen werden sollten(23). Interessanterweise hält sich auf demMarkt nach wie vor auch ein sogenanntes«Creatine-Serum», in dem das Kreatin aufmagische Weise stabilisiert sein soll, ob-wohl darin nur Spuren von Kreatin nach-weisbar sind, wie wissenschaftliche Ana-lysen gezeigt haben (59). Fazit ist, dass sich der interessierte Krea-tin-Konsument am besten einfach an dasbewährte, zertifizierte und sichere Krea-tin-Monohydrat hält, mit dem weltweitfast alle der hier erwähnten wissenschaft-lichen Studien gemacht worden sind.

Empfehlungen für die Anwendungvon Kreatin

• Bei Personen, die wenig Fleisch konsu-mieren (z.B. Vegetarier), steigt das Ge-samt-Kreatin im Organismus nach Krea-tinsupplementation stärker (ca. 20–40%)als bei Fleischessern, bei denen nur mit ei-nem Anstieg von 10 bis 20 Prozent ge-rechnet werden kann. Es ist also sinnlos,über längere Zeit hohe Dosen (> 10 g) ein-zunehmen, denn die Substanz wird beibereits gefüllten Kreatin-Speichern ein-fach ausgeschieden. • Der körpereigene Kreatin-Pool lässt sichentweder durch hoch dosierte Gaben in-nerhalb von Tagen maximal erhöhen,oder über Wochen durch die Einnahmeniedrigerer Dosierungen, was nach derEinnahme von total etwa 100 g Kreatinder Fall ist. Das Endresultat ist vergleich-bar. • Die optimale Wirkung von Kreatin aufdie Muskeln wird sich nur bei gleichzeiti-gem Muskeltraining entfalten. • Die Resorption von Kreatin wird durchgleichzeitige Einnahme einer kohlenhy-dratreichen Mahlzeit erhöht. Dadurchwerden nicht nur die Kreatin-, sondernauch die Glykogen-Speicher gefüllt. Diegleichzeitige Kombination von Kreatinmit Kohlehydraten nach dem Trainingverbessert die Wirkung zusätzlich. • Die hier angegebenen Dosierungen be-ziehen sich auf eine Person mit 70 kg Kör-pergewicht. Bei einer deutlichen Abwei-

chung von diesem Gewicht soll die Dosisentsprechend angepasst werden. Die re-gelmässige tägliche Einnahme von Krea-tin ist wichtig, um optimale Effekte zu er-reichen. • Für Athleten, die ihre Kreatin-Speichermöglichst rasch auffüllen möchten, ist eine siebentägige sogenannte Ladepha-se oder Anfangsdosis (z.B. 2- bis 4-maltäglich 3 g Kreatin) mit anschliessenderErhaltungsdosis von ein- bis zweimal 3 gKreatin pro Tag zu empfehlen. • Für gesunde Erwachsene liegt die An-fangsdosis bei insgesamt 6 bis 9 g Kreatinpro Tag (d.h. 2- bis 3-mal 2 bis 3 g) über einbis zwei Wochen, danach folgt eine Erhal-tungsdosis von insgesamt 3 bis 6 g Krea-tin/Tag (d.h. 1- bis 2-mal täglich 3 g). • Patienten mit muskulären und neuro-muskulären Erkrankungen, die bisher le-diglich 3 bis 5 g Kreatin pro Tag erhielten,zeigten oft nur schwachsignifikante posi-tive Effekte. In Studien mit Tiermodellenfür entsprechende Krankheiten liessensich jedoch fast ausnahmslos erst signifi-kant positive Effekte erkennen, wenn

FischHering 6,5–10Lachs 4,5Thunfisch 4Kabeljau 3

FleischHuhn 6–7Schwein 5Rind 4,5

MilchMilch (Muttermilch) 0,1

Diese Liste zeigt die mittleren gemessenenKreatin-Konzentrationen (in Gramm pro kg desentsprechenden Nahrungsmittels). Die aktuel-len Werte können aber je nach Zucht-, Mast-und Haltungsbedingungen variieren. Es seidarauf hingewiesen, dass helles Muskel-fleisch mit einem relativ grossen Anteil an gly-kolytischen, schnellen Muskelfasern (Fischund Huhn) generell einen höheren Kreatin-Ge-halt aufweist als rotes Muskelfleisch mit einemrelativ grösseren Anteil an oxidativen, mito-chondrienreichen Ausdauerfasern (Rind,Schwein) (Für Details siehe 176).

Kreatin-Gehalt [g/kg] indiversen Lebensmitteln

Abbildung 4:

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deutlich höhere Kreatin-Dosen gegebenwurden. Falls also Kreatin gut vertragenwird, kann ohne Weiteres eine täglicheDosis von dreimal 3 g Kreatin pro Tag (9 g)empfohlen werden. • Wie die Korrespondenz mit Patientenzeigt, kann die individuelle Bandbreite,was das Ansprechen auf die Kreatin-Gabeangeht, beträchtlich sein. Zudem könnendie anfänglich positiven Effekte langsamüber mehrere Wochen bis Monate nach-lassen. In solchen Fällen kann eine Einnahmepause von einem Monat emp-fohlen werden. Es gibt aber keine wissen-schaftlich erwiesene Notwendigkeit, dieempfohlenen Kreatin-Dosierungen nachdreimonatiger Einnahme für vier Wochenzu unterbrechen. • Achten Sie Ihrer Gesundheit zuliebe dar-auf, nur reinstes Kreatin-Monohydrat zusich zu nehmen (siehe Seite 38 «Chemi-sche Reinheit»).

Korrespondenzadresse:

Dr. Theo Wallimann, Prof. emeritus

Institut für Zellbiologie, ETH Zürich

Privat: Schürmattstrasse 23

8962 Bergdietikon

Tel. 044-740 70 47, Fax 044-741 30 08

E-Mail: [email protected]

Internet: www.cell.biol.ethz.ch/research/

emeriti/wallimann

Für interessierte LeserInnen sind die nachfolgendaufgeführten zwei Bücher empfehlenswert:• Creatine und Creatine Kinase in Health and

Disease, Series: Subcellular Biochemistry, Vol. 46(2007) (Salomons, Gajja S.; Wyss, Markus, Eds.)Springer, D.

• «Molecular Systems Bioenergetics: Basic Princi-ples, Organization and Dynamics of Cellular Ener-getics: Energy for Life» (Saks V.A. Editor) Wiley Pu-blisher Co. USA

Das Literaturverzeichnis ist auf Anfrage beim Verlagerhältlich.

Nachwort und Dank:Es ist für mich als Grundlagenforscher, der währendinsgesamt mehr als 30 Jahren an der ETH Zürich undin Boston, USA, auf dem Gebiet der zellulären Energe-tik und der molekularen Physiologie, Struktur und Lokalisation der Kreatin-Kinasen in der Grundlagen-forschung gearbeitet hat, sehr erfreulich und befriedi-gend zu sehen, wie nicht zuletzt auch dank unsererForschung das Kreatin nun in die Kliniken kommt undes bereits vielen Menschen und Patienten hilft. Natür-lich bin ich gespannt, wie sich das Gebiet in Zukunftentwickeln wird. Ich möchte bei dieser Gelegenheitallen Personen, die mich während meiner aktiven Be-rufszeit in irgendeiner Form unterstützt haben, vonHerzen danken, ganz speziell meinen ehemaligen Mit-arbeitern, ohne deren bedingungslosen Einsatz dieseResultate nicht hätten erarbeitet werden können, fürIhre Arbeit und Freude am Erforschen des Unbekann-ten. Ich werde als emeritierter Professor in Zukunftmedizinischen Kliniken in der Schweiz und im Auslandverschiedene neue Anwendungsgebiete für Kreatinam Menschen vorschlagen und sie bei ihren For-schungstätigkeiten begleiten.

Interessenlage:Der Autor deklariert keine Intressenskonflikte; die Publikation (Drucklegung) des Artikels wurde von Synergen AG unterstützt. Die Firma nahm keinen Ein-fluss auf den Inhalt des Artikels.

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Literaturliste: Kreatin – warum, wann und für wen?

AUTOR: THEO WALLIMANN, PROF. EMERITUS, ETH, ZÜRICH

SZE 5/2008, S. 29ff

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Zwei neu erschienene Bücher über Kreatin-Kinaseund Kreatin:

Buch über Kreatin und seine Wirkung: «Creatine and Creatine Kinase in Health andDisease» Series: Subcellular Biochemistry, Vol. 46(2007) (Salomons, Gajja S.; Wyss, Markus, Eds.),Springer Verlag, 352 pages, Hardcover, ISBN: 978-1-4020-6485-2www.springer.com/dal/home?SGWID=1-102-22-173747344-0&changeHeader=true

Buch über Kreatin-Kinase Funktion und der Wirkungvon Kreatin:«Molecular Systems Bioenergetics: Basic Principles,Organization and Dynamics of Cellular Energetics:Energy for Life» (Saks V.A. Editor) Wiley Publisher Co.USA 604 pages, ( 2007), ISBN: 978-3-527-31787-5www.wiley-vch.de/publish/dt/books/forthcomingTit-les/LS00/3-527-31787-2/?sID=97