MEK-Entscheidung_ Multi-Millionen-Dollar Kampagne führte zur Streichung aus der Terrorliste
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7/30/2019 MEK-Entscheidung_ Multi-Millionen-Dollar Kampagne fhrte zur Streichung aus der Terrorliste
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Von Chris McGreal, Washingtoner Korrespondent der britischen Tageszeitung The Guardian, erstmalig dort
erschienen am 21. September 2012. bersetzt von Leo Schmitt.
http://www.guardian.co.uk/world/2012/sep/21/iran-mek-
group-removed-us-terrorism-list
MEK-Entscheidung: Multi-Millionen-Dollar Kampagne
fhrte zur Streichung aus der TerrorlisteEnthllt: Stetiger Geldfluss an Mitglieder des Kongresses, Lobbyagenturen und ehemaligen Offiziellen
zur Untersttzung der iranischen Gruppe.
Die Untersttzer einer gelisteten iranischen Terrororganisation haben nach langer Zeit den Kampf um
ihre Legalisierung in den USA gewonnen nachdem sie Millionen von Dollar in ein beispielloses
Programm politischer Spenden, in die Anheuerung von Washingtoner Lobbygruppen und in
Zahlungen an ehemalige leitende Regierungsmitarbeiter haben flieen lassen.
Eine Recherche der britischen Zeitung "The Guardian", die zum Teil auf ermittelten Daten des Centerfor Responsive Politics basiert, eine Gruppe, die den Einfluss von Geld auf die US-Politik verfolgt, hat
einen stndigen Geldfluss von iranisch-amerikanischen Schlsselorganisationen und ihren Leitern in
die Kampagne zur Entfernung der Volksmudschahedin (MEK) von der Liste der Terrororganisationen
aufgedeckt.
Es wird erwartet, dass die US-Auenministerin Hillary Clinton in den kommenden Tagen den
Kongress bekannt gibt, dass die MEK von der Terrorliste entfernt wird.
Die Kampagne soll die blutige MEK-Geschichte, die Bombenanschlge und Attentate auf
amerikanische Geschftsleute, iranische Politiker und tausende von Zivilisten begraben und sie als
loyalen US-Verbndeten gegen die islamische Regierung in Teheran portrtieren. Sie hat groe
Geldsummen an drei Hauptzielgruppen verschlungen: Kongressmitglieder, Washingtoner
Lobbyorganisationen und einflussreiche Ex-Regierungsmitglieder.
Unter jenen Kongressmitgliedern, die Geldmittel erhalten haben, wurde der Name von Ileana Ros-
Lehtinen, Vorsitzende des Auenausschusses des US-Reprsentantenhauses, bekannt. Sie akzeptierte
von iranisch-amerikanischen Gruppen bzw. von deren Leitern mindestens 20.000 Dollar an
Spendengeldern fr ihren Wahlkampf.
Ein anderer Empfnger ist der Kongressabgeordnete Bob Filner, der zweimal nach Frankreich flog,
um dort auf Pro-MEK-Veranstaltungen zu sprechen. Auch lancierte er Resolutionen im
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Drei fhrenden Washingtoner Lobbyagenturen, DLA Piper, Akin Gump Strauss Hauer & Feld und
DiGenova & Toensing wurden im Laufe des letzten Jahres insgesamt fast 1,5 Millionen US-Dollar
gezahlt, um die US-Regierung und die Gesetzgeber dazu zu drngen, die Streichung der MEK von der
Terrorliste zu untersttzen und ihre Mitglieder in den Camps im Irak zu schtzen.
Zwei weitere Lobbygruppen wurden fr deutlich kleinere Betrge angeheuert. Die Unternehmen
beschftigten ehemalige Kongressmitglieder, die ihre ehemaligen Kollegen am "Capitol Hill"
bedrngten, der Legalisierung der MEK beizustehen.
Zahlreichen ehemaligen fhrenden Offiziellen wurden bis zu 40.000 Dollar gezahlt, damit sie
Ansprachen zugunsten der Streichung der MEK von der Liste hielten. Unter den Geldempfngern
waren der ehemalige Vorsitzende des Vereinigten Generalstabs, General Hugh Shelton, der
ehemalige FBI-Direktor Louis Freeh sowie Michael Mukasey, der als Generalstaatsanwalt die
Strafverfolgung bei Terrorismusverdacht beaufsichtigte.
Der ehemalige Gouverneur von Pennsylvania, Ed Rendell, akzeptierte ber 150.000 Dollar an
Honorar fr Reden, die er bei Veranstaltungen zur Untersttzung der Legalisierung der MEK gehalten
hat. Clarence Page, eine Kolumnistin des Chicago Tribune, wurden 20.000 Dollar gezahlt, um bei der
Kundgebung zu sprechen. Ein Teil des Geldes wurde ber die Bros der Redner im Osten der USA
gezahlt.
Andere nahmen lediglich die Reisekosten, auch wenn diese in manchen Fllen teure Trips nach
Europa mit einschlossen.
Im Juni flog Newt Gingrich, ehemaliger Sprecher des US-Reprsentantenhauses undPrsidentschaftskandidat der Republikaner, nach Paris, um bei einer Pro-MEK- Veranstaltung zu
sprechen und deren 2. Vorsitzende, Maryam Rajavi, zu treffen. Er wurde dafr kritisiert, sich vor ihr
verbeugt zu haben.
Der Kongressabgeordnete Rohrbacher beschrieb die Lobby-Kampagne als die effektivste, die er je am
"Capitol Hill" gesehen habe. Sie htte schlagartig machtvolle Untersttzung fr die Rcknahme der
MEK von der Terrorliste aktiviert, und zwar weit ber jene Personen hinaus, die politische
Zuwendungen, Lobby-Honorare und andere Zahlungen erhalten haben.
Ros-Lehtinen war eine energische Verfechterin der Anerkennung der MEK. Sie flog quer durchs Land,
um fr die Legalisierung der Gruppe zu sprechen und den Kollegen aus dem Kongress diese
Angelegenheit aufzudrngen. Sie nahm einen Preis von einer Gruppe an, die die Kampagne zur
Streichung der MEK von der Terrorliste finanzierte. Andere Empfnger politischer Spenden haben
ebenso weitere Kongressmitglieder fr die Untersttzung der Legalisierung bearbeitet, darunter auch
Rogers, Filner und Rohrbacher. Im Ergebnis protegierten fast 100 Kongressmitglieder jene Resolution
mit, die Obama dazu aufforderte, die MEK von der Liste zu streichen.
Letzten Monat riefen 17 ehemalige hochrangige Offizielle und US-Generle das Auenministerium
dazu auf, die Einstufung der Gruppe als Terrororganisation aufzuheben. Darunter waren GeneralJames Jones, Barack Obamas ehemaliger Nationaler Sicherheitsberater, Tom Ridge, ehemaliger
Direktor des Heimatschutzministeriums, sowie Muasey, Freeh und Rendell.
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Einige dieser Politiker und ehemalige Offiziellen haben darber hinaus eine Kampagne von
Leitartikeln und Leserbriefen in Zeitungen und Online-Publikationen in Angriff genommen, um das
Image der MEK als Terrorgruppe zu verndern.
Die Kampagne wurde teilweise durch erhebliche Spenden iranischer Amerikaner und einem Netz von
Organisationen finanziert, das von Florida ber Texas bis Kalifornien reichte.
Unter den grozgigsten Spendern waren:
Saeid Ghaemi, Chef der Iranisch-Amerikanischen Gemeinde Colorados. Er zahlte rund 900.000
Dollar seines eigenen Geldes an eine Washingtoner Lobbyagentur fr ihre Arbeit, die MEK zu
legalisieren.
Ali Soudjani, Prsident der Iranisch-Amerikanischen Gesellschaft von Texas. Er steckte im Laufe derletzten fnf Jahre fast 100.000 Dollar in Spendentpfe fr Kongresswahlen. Seine Organisation zahlte
im letzten Jahr ber 110.000 Dollar fr Honorare an Lobbyisten.
Ahmad Moeinimanesh, Leiter der Iranisch-Amerikanischen Gemeinde Nordkaliforniens. Die Gruppe
zahlte 400.000 Dollar an ein Lobbyunternehmen. Moeinimanesh spendete persnlich fr Ros-
Lehtinens Kampagne, obwohl ihr Wahlbezirk mehrere tausend Meilen von seinem eigenen Wohnort
entfernt liegt.
Einige Zahlungen haben zu Untersuchungen des US-Finanzministeriums gefhrt. Es ist derzeit
Honorare am untersuchen, die an Shelton, Freeh, Mukasey, Rendell und vielleicht auch anderegezahlt wurden, um zu ermitteln, ob sie Gesetze gegen die "materielle Untersttzung einer
Terrororganisation" gebrochen haben. In vergleichbaren Fllen, die Verbindungen zu anderen
verbotenen Organisationen wie Hamas oder Hisbollah betrafen, bekamen einzelne Personen lange
Haftstrafen fr ihre indirekte finanzielle Untersttzung.
Die ursprngliche Quelle dieser bemerkenswerten geflossenen Summen ist nicht immer klar.
Gruppen, die politische Spenden machen oder Lobbyagenturen bezahlen, sind nicht dazu
verpflichtet, die Herkunft des Geldes zu deklarieren. Frher sttzte sich die MEK zum Teil auf Geld
aus dem Irak unter Saddam Hussein.
Soudjani sagte gegenber "The Guardian", dass das Geld von iranischen Amerikanern in den USA
entrichtet werde. Die iranische Gemeinschaft ist wohlhabend. Sie besitzt ber 600 Milliarden Dollar
in den Vereinigten Staaten. Das sind nur Pennys zur Frderung der Freiheit", sagte er.
Auf die Frage, ob die Spenden an die Kongressmitglieder speziell aufgrund ihrer Positionen in Bezug
auf die MEK gettigt wurden, antwortete er: Ja, so ist es."
Soudjani htete sich allerdings davor zu sagen, dass die Untersttzung fr die MEK als Organisation
gettigt wurde. Das htte die Tren fr Untersuchungen im Hinblick auf die Antiterrorgesetzegeffnet.
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Wir stellen der MEK keine materielle Untersttzung zur Verfgung. Wir untersttzen die
Redefreiheit fr Gerechtigkeit und Frieden in Iran", sagte er.
Gefunden auf:
http://irananders.de/home/news/article/mek-entscheidung-multi-millionen-
dollar-kampagne-fuehrte-zur-streichung-aus-der-terrorliste.html