MER Keith Carlock & Rhani Krija Sting’s · PDF filewären. Jojo Mayer erzählte...

16
DRUMS & DRUMMER Keith Carlock & Rhani Krija Sie sind beide noch jung, unverbraucht und extrem kreativ, Keith Carlock und Rhani Krija, Schlagzeuger und Perkussionist in den Diensten von Sting. Wir trafen sie beim letzten Deutschland-Konzert in Karlsruhe zum Gespräch. Sting’s Rhythmusgruppe

Transcript of MER Keith Carlock & Rhani Krija Sting’s · PDF filewären. Jojo Mayer erzählte...

Page 1: MER Keith Carlock & Rhani Krija Sting’s · PDF filewären. Jojo Mayer erzählte mal, du wärst der Drummer mit dem besten Bassdrumsound in New York. Hast du ein spezielles Tuning,

DR

UM

S&

DR

UM

MER Keith Carlock & Rhani Krija

Sie sind beide noch jung, unverbraucht und extrem kreativ, Keith Carlock undRhani Krija, Schlagzeuger und Perkussionist in den Diensten von Sting. Wir trafen sie beim letzten Deutschland-Konzert in Karlsruhe zum Gespräch.

Sting’s Rhythmusgruppe

Page 2: MER Keith Carlock & Rhani Krija Sting’s · PDF filewären. Jojo Mayer erzählte mal, du wärst der Drummer mit dem besten Bassdrumsound in New York. Hast du ein spezielles Tuning,

S ting’s Musik mag zwar nichtmehr die aufregendste sein, abergute Musiker hat er immer nochum sich geschart. Und zwei da-

von sind der am Mississippi aufgewach-sene Schlagzeuger Keith Carlock sowieder marokkanische Perkussionist RhaniKrija. Beide arbeiten seit 2003 mit Sting,wobei Rhani bereits Percussionparts auf»Sacred Love« eingespielt hat und Keitherst später zur Tourband stieß, und hierkeinen Geringeren als Mr. Vinnie Colai-uta ersetzte. Beide vors Mikrofon zubekommen, war nicht einfach, da dieTournee mit Sting recht lange kreuz undquer durch Europa führte und unsereTerminpläne nicht immer korrespondier-ten. Dennoch konnten wir uns zu guterLetzt auf einen Termin in Karlsruheeinigen, dem letzten Konzert auf deut-schem Boden. Hier trafen wir auf zweiüberaus offene und freundliche Musiker,die einiges zu erzählen hatten und mitderen Biografien wir den Einstieg insInterview starten.

Keith Carlock wuchs in Clinton/Mis-sissippi auf und trommelte bereits imzarten Alter von fünf Jahren. Seine Fa-milie war recht musikalisch, unterstützteden jungen Keith nach Kräften, und alsman merkte wie wichtig ihm das Übenwar, fertigte ihm sein Vater gar einenschalldichten Proberaum, auch um dieNachbarn nicht allzu sehr zu verärgern.In der High School durchlief er dann allePhasen, die sich ihm musikalisch botenund war in nahezu jeder Schulband tätig,die ihn mitmachen ließ.

»Ich habe zu Anfang sicherlich nurKrach gemacht, wie das bei jedem Kindin diesem Alter der Fall ist. Als ich je-doch etwas älter war, habe ich zu Plattenmeiner Eltern getrommelt und so schonrecht früh die unterschiedlichsten Stili-stiken erlernt. Ich hatte zwar keine richti-ge Technik, habe aber versucht, dieSounds möglichst realistisch zu kopie-ren. Dazu habe ich Alben von Earth,Wind & Fire gehört, Stevie Wonder, aber

auch Tower of Power oder die Meters.Ich bin ohnehin bis heute fasziniert vonder Musik, die in New Orleans gespieltwird. Das Second Line Drumming hatmich immer interessiert, und daran habeich auch viel geübt. In der High Schoolwar ich dann in der regulären Band tätig,in der Jazz Band, habe einen Chor be-gleitet und war natürlich Mitglied imDrum Corps. Da habe ich mich auch daserste Mal wirklich intensiv mit Technikbeschäftigt, viel Rudiments geübt undeben mit den anderen Drummern dieseUnisono-Parts einstudiert, die so typischsind für diese Musik. Das hat natürlichauch mein Setspiel vorangebracht, undso lernte ich täglich etwas dazu, zumalich jede Stunde besuchte, die auch nurim Entferntesten was mit Musik oderSchlagzeug zu tun hatte.«

Hast du auch mit Büchern gearbeitetin der Highschool-Zeit?

»Natürlich, z.B. mit Ted Reed’s »Syn-copation«, was ich jedoch persönlich

Page 3: MER Keith Carlock & Rhani Krija Sting’s · PDF filewären. Jojo Mayer erzählte mal, du wärst der Drummer mit dem besten Bassdrumsound in New York. Hast du ein spezielles Tuning,

12 2/2005

DR

UM

S&

DR

UM

MER

nach kurzer Zeit langweilig fand. Dieregulären Rudiments zeigte uns ja oh-nehin schon unser Lehrer, und so habeich beispielsweise noch mit den Wilco-xin- Büchern gearbeitet, rudimentäreSoli geübt – aber nicht wirklich intensiv.So mit sechzehn, siebzehn entdeckte ichden Jazz und die Fusion-Musik für mich.Dennis Chambers bei Scofield war einesmeiner Vorbilder oder die Alben vonMichel Camilo. Egal wer dort trommel-te, es waren ideale Alben zum Üben undLernen. Dennoch war ich nie wirklichzufrieden mit meiner Technik und wolltediese unbedingt nach der Highschoolnoch verbessern. Ich hatte mir die Chan-ce zu drei Stipendien erarbeitet undstand nun vor der Wahl nach Miami inFlorida zu gehen, zum Berklee Collegeoder zur North Texas University, dieeinen guten Ruf genoss. Ich entschiedmich letztendlich für North Texas, da esnoch recht nahe an Zuhause war undweil dort Ed Soph als Dozent tätig war.Und bei ihm wollte ich unbedingt Unter-richt nehmen, da ich nur Gutes über ihngehört und gelesen hatte. Meine Technikwar zu diesem Zeitpunkt zwar schonrecht gut und die Zeit beim Drum Corpssicherlich hilfreich. Durch mein Üben zuAlben und den ganzen unterschiedlichenStilistiken hatte ich auch den Groove-Aspekt neben der Technik nicht vernach-lässigt, aber eines war ich sicherlichnicht: so richtig locker. Das sollte dieZeit mit Ed bereinigen, denn von ihmerlernte ich die Moeller Technik, die

mein Spiel gänzlich veränderte. Bei die-ser Technik nutzt du ja den Rebound desStockes, du nutzt die Bewegung usw.,und das hat meine Technik lockerergemacht. Heute halte ich die Stöckekaum noch fest, sie liegen eigentlichlocker zwischen den Fingern, und ledig-lich bei extremen Tempi greife ich etwasfester zu. Aber ich spiele relaxter als jezuvor – und das nur dank Ed Soph undMoeller. Und nicht zu vergessen: Ed istes gelungen, mir das Ridecymbal so sehrans Herz zu legen, dass es heute zu mei-nen Hauptinstrumenten am Set gehört,was früher definitiv nicht der Fall war.«

Das war aber sicherlich nicht alles,was du während deiner Zeit in NorthTexas gelernt hast?

»Nein, ich habe mich intensiver mitMusik beschäftigen können, noch mehr

Stilistiken kennen gelernt und meineStudien vertieft. Ich denke, ich spieleheute musikalischer als vor dieser Studi-enzeit, speziell was meine Soli betrifft.Die hatten vorher nie einen roten Fadenund sind jetzt eher an einem Themaorientiert oder einer Melodie, selbstwenn sie für Außenstehende sehr freiklingen mögen. Ich habe mich intensivermit Jazz befasst, mir Schlagzeuger wieElvin Jones oder Tony Williams genauerangehört, ihr Spiel studiert und analy-siert bis ins Detail. Früher hatte ich nichtdie geringste Ahnung, was da musika-lisch passierte, und heute kann ich z.B.einen Jack DeJohnette genießen. Ichverstehe, wie viel Herzblut in jeder Noteliegt, denn mir geht es mittlerweile auchnicht mehr viel anders, wenngleich ichmich nicht auf eine Stufe mit diesenHerrn stellen möchte.«

Wie ging es dann nach North Texasweiter für dich?

»Ich habe in den letzten Monatenversucht möglichst viel zu üben, waszeitlich nicht immer einfach war. Duhattest die regulären Stunden an der Uni,und abends habe ich in Top FourtyBands und Jazz Bands getrommelt. Den-noch habe ich versucht, täglich noch sodrei bis vier Stunden für mich alleine anmeiner Technik zu feilen. Finger Con-trol, Moeller – all das benötigte schoneine gute Aufbauphase, bis ich wirklichzufrieden damit war. Dann habe ich nochmal einige Stunden am Drummers

Collective in New York gehabt, unteranderem bei Zach Danziger. Durch ihnwurde ich auch auf den Gitarristen Way-ne Krantz aufmerksam, in dessen BandZach Danziger damals trommelte. Alsich dann 1997 nach New York gezogenbin, war es Wayne’s Band, in der ichunbedingt trommeln wollte und habe ihneinfach angerufen, nachdem ich gehörthatte, das Zach ausgestiegen war und einneuer Schlagzeuger gesucht wurde.«

Und über Wayne sind dann späteralle weiteren Kontakte entstanden, diedeine Karriere gefördert haben?

»Im Prinzip schon. Mit ihm traf ichmich `97 in New York, und wir improvi-sierten für eine Weile. Er wollte sehen,wie ich auf sein Spiel reagiere und wasich ihm bieten kann. Seine Art Gitarre zuspielen ist besonders bezüglich der Rhy-

thmik sehr eigenständig und die Musikbis heute in großen Teilen frei improvi-siert. Als ich mich darauf eingestellthatte, haben wir die ersten Gigs absol-viert, kurze Zeit später spielten wir re-gelmäßig einmal pro Woche in der 55Bar, und daraus sind dann viele andereGigs hervorgegangen. Ich muss jedochdazu sagen, dass es mich einige Zeit undzahlreiche Proben gekostet hat, wirklichmit der Musik von Wayne klarzukom-men. Mein Timing und meine Unabhän-gigkeit sind dadurch gefestigt worden.Ich denke nicht mehr so mathematisch,sondern spiele Phrasen und habe dieTime verinnerlicht, fühle sie eher alsdass ich sie auszählen würde. Es wareinfach ein Learning by doing- Prozessfür mich persönlich. Das gilt auch fürdas Spiel mit dem Bassisten Tim Lefebv-re. Im Prinzip besteht dieses Trio ja ausdrei eigenständigen Solisten, die freiimprovisieren und deren Musik auf derBühne entsteht. Es gibt ja keine vorheri-gen Absprachen, sondern wir beginnenzu spielen, und aus den Interaktionenentwickeln sich die Songstrukturen.Dieser Gig bietet jedem von uns eineunglaubliche Freiheit, die ich in keineranderen Band oder Musik so genießenkonnte, und zugleich hat mir die Bandenorm in meiner Entwicklung geholfen.Ich habe mich voll und ganz dieser Mu-sik verschrieben und auch immer weni-ger andere Musik gehört, um meinen Stilzu entwickeln. Meine Technik wurdedurch das viele Spielen und Proben im-mer besser, und meine Ansprüche an denSetaufbau und die Sounds des Kits ver-änderten sich mit der Entwicklung derMusik.«

Womit wir beim Thema Equipmentwären. Jojo Mayer erzählte mal, duwärst der Drummer mit dem bestenBassdrumsound in New York. Hast duein spezielles Tuning, und wie kam deindoch recht spezieller Aufbau zustande,bei dem z.B. die beiden Standtomsstark nach außen hin geneigt sind unddas Ride schon fast mittig platziert ist?

»Was Jojo meint, ist sicherlich dieTatsache, dass meine Bassdrum komplettungedämpft ist und das Frontfell keineResonanzöffnung besitzt. Es ist dieser»John Bonham meets Elvin Jones«-Sound, den ich bevorzuge. Die Bass-drum sollte einen Ton haben, nicht zuflach aber auch nicht ungeheuer fettklingen. In der Regel benutze ich coatedAmbassador Felle für alles, nur jetztwährend der Sting-Tour ist mal ein Po-werstroke 3 oder 4 auf der Bassdrum.Bei den Toms gehe ich ähnlich vor undstimme sie recht offen mit viel Ton.Bedingt durch die Moeller Technik

Keith: Ich bin Groovedrummermit Jazz-Background

Page 4: MER Keith Carlock & Rhani Krija Sting’s · PDF filewären. Jojo Mayer erzählte mal, du wärst der Drummer mit dem besten Bassdrumsound in New York. Hast du ein spezielles Tuning,

THE TRUEST TEST OF TIME.JOEY KRAMER AND A. ZILDJIAN.

TWO TRIED AND TRUE MUSICAL ICONS. GENERATIONS OF INSPIRATION.ORIGINAL ROCK MEETS ORIGINAL METAL.

ZILDJIAN.COM

Joey Kramer and AerosmithBoston GardenApril 1975

Joey Kramer and AerosmithLos Angeles Forum

December 2003©20

04 A

vedi

s Zi

ldjia

n Co

mpa

nyPh

oto:

Ros

s Ha

lfin,

2004

Ver

trie

b fü

r D

euts

chla

nd,

Öst

erre

ich,

Sch

wei

zG

EW

AG

mbH

, D

-824

81 M

itten

wal

d, in

fo@

gew

amus

ic.c

om

Page 5: MER Keith Carlock & Rhani Krija Sting’s · PDF filewären. Jojo Mayer erzählte mal, du wärst der Drummer mit dem besten Bassdrumsound in New York. Hast du ein spezielles Tuning,

14 2/2005

DR

UM

S&

DR

UM

MER

schlage ich ja auch nicht wirklich heftigzu, sondern nutze den natürlichen Rebo-und und die Klangentfaltung von Fellenund Kesseln für meinen Sound. Wennman mich sieht, könnte man denken,dass ich ungeheuer hart spiele, aber demist nicht so. Die Snare ist vielleicht etwashöher gestimmt als üblich, aber auch hierist der Anschlag nicht wirklich hart.Zudem spiele ich mit recht dünnen 8A-Stöcken. Ich sehe es so, dass Drummerja auch ihre Snare oder Toms nicht mitDecken oder Kissen vollstopfen, warumalso die Bassdrum? Sicher, das funktio-niert am besten in kleineren Clubs, woman auch ohne Mikrofonierung spielt,und in großen Hallen muss ich die Bass-drum schon mal abdämpfen. Aber ebennur, wenn es wirklich notwendig ist. Was

den Aufbau betrifft, der ist über die Jahreso entstanden. Ich sitze recht hoch, habedie beiden Toms auf der Bassdrum sehrflach und gerade justiert. Die Snare istextrem angewinkelt und die Standtomsebenfalls, jedoch nach außen, weil ich sobesser mit meiner Technik klarkomme.Ich spiele ja in der Hauptsache Traditio-nal Grip, und da passen die angewinkel-ten Positionen bei Snare und Bassdrumeben besser. Ich komme so leichter rum.Mit dem Ride Cymbal ist es ähnlich, icherreiche es so leicht, verbrauche wenigEnergie und kann komfortabel agierenam Set. Das ist mir wichtig. Vielleichtwird sich das in einigen Jahren wiederändern, aber momentan fühle ich michwohl so. Ich habe ja auch nur wenigeCymbals, und lediglich das 20˝ Constan-tinople Medium Ride musste ich gegenein 20˝ A-Custom Ride tauschen, da essich zu wenig durchsetzte. Die beiden ACustom Crashes in 19˝ und 18˝, von

links betrachtet, sind geblieben, undauch die 14˝ K-HiHats oder ab und an14˝ Constantinople HiHats spiele ichimmer noch.«

Erzähl doch mal etwas zu deinergrundsätzlichen Einstellung zum Trom-meln und der Musik?

»Das ist nicht so einfach zu erläuternund sicherlich immer abhängig von derMusik, die ich gerade spiele. Mein Back-ground ist ja sowohl im Jazz als auch imGroove, dem »in the pocket«-Spiel ver-haftet. Und ich versuche eigentlich injeder Art von Musik diese beiden zukombinieren und somit meinen hoffent-lich eigenen Stil dadurch zu kreieren.Bei Sting z.B. versuche ich eben dasBeste zu geben, was meiner Meinung

nach zu dieser Musik passt. Und das istsicherlich mehr Seele und Herz als bloßeTechnik. Wenn die Musik mehr Technikerfordert, bin ich gerne bereit, dies zugeben. Genauso ist es mit der Perfektion,die beispielsweise die Arbeit mit einerBand wie Steely Dan erfordert. Als ichdas Album »Everything must go« ein-spielte, waren nahezu nur solide Groovesgefragt, kaum Fills und eben alles zumClicktrack eingespielt. Ich kannte da janoch nicht die Musik, die später um dieDrumtracks herum produziert wurde.Aber ich muss sagen, es hat gut funktio-niert und passt exakt zu dem, wasBecker & Fagen sich von mir wünsch-ten. Auch die Art, wie sie die Drumsbeim Mix in den Vordergrund gestellthaben, gefällt mir in diesem musikali-schen Kontext.

Bei Sting war es so, dass ich einfachalle CDs bekam, um mich in die Musikeinzuhören. Bei den Proben machte ich

noch einige Notizen zu den Arrange-ments, die sich im Laufe der Tour häufiggeändert haben, und das war’s schon.Wir proben ab und an neues Materialbeim Soundcheck oder ändern die Setli-ste, aber im Großen und Ganzen halteich mich an die Vorgaben – es sei denn,Sting möchte etwas anderes.«

Magst du solche perfekten Produk-tionen oder bevorzugst du eher die freieArt zu musizieren wie bei Wayne Krantz?

»Eigentlich nicht, das ist sicherlichnicht meine Persönlichkeit, die man dahört. Es war lediglich die Gelegenheit,meiner Karriere einen gehörigen Schubzu verpassen. Ich bin glücklich, dass siemich ausgewählt haben, und mit ihnenzu touren war ein tolles Erlebnis. Waynehatte bereits mit ihnen gearbeitet und1966 eine Tour mit Steely Dan gespielt.So kam es, dass sie häufiger zu unserenGigs in die 55 Bar kamen und mir anbo-ten, auf dem Album »Two against natu-re« einige Grooves zu trommeln. Auchda gab es lediglich ein schlichtes Demo,mit Drum Machine und Casio Soundsproduziert. Da trommelte ich in derHauptsache zu Maschinen, die späternoch auf dem Album zu hören waren,und eigentlich war ich erstaunt, noch-mals angerufen zu werden für das letzteAlbum. Und zwischendrin hatten wir inkomplett identischer Besetzung ein Joni-Mitchell-Tribute-Album eingespielt.Aber wie gesagt, ich muss ihnen wasgegeben haben, das sie total zufriedenstellte, und ich widersprach nie, auchnicht in den verrücktesten Situationen.Es gab kaum Proben vor den Aufnah-men, vieles wurde endlos produziert, undnicht immer machte es in meinen AugenSinn, aber das Endergebnis sprach meistfür die beiden. So kam es vor, dass ichTracks nur mit der HiHat einspielte unddas Ride später als Overdub hinzufügteund vieles andere noch verrücktereZeugs. Aber sie haben immer nur Origin-altracks verwendet und nie etwas ausden Aufnahmen zusammengeschnippelt,

Keith: Eine gute Technik lässt einen relaxter arbeiten

Page 6: MER Keith Carlock & Rhani Krija Sting’s · PDF filewären. Jojo Mayer erzählte mal, du wärst der Drummer mit dem besten Bassdrumsound in New York. Hast du ein spezielles Tuning,

Stephen’s kit includes: LP Bongos, LP Maracas, LP Cowbells, LP Blocksand assorted LP Hand Percussion.

See and hear our complete product listing on our website. ©2004 Latin Percussion Kaman Music Corporation Garfield, NJ

STEPHEN PERKINS - JANE’S ADDICTION

My sound is always changing. I’m constantly introducing newand innovative sounds into my music. I like to shake things upa bit, and create fully melodic percussion. Latin Percussionproducts fill in the melodies and make my music come alive. The Heart of the Latin Beat for 40 Years

Vertrieb für Deutschland, Österreich, Schweiz: GEWA GmbH,

D-82481 Mittenwald, [email protected]

Page 7: MER Keith Carlock & Rhani Krija Sting’s · PDF filewären. Jojo Mayer erzählte mal, du wärst der Drummer mit dem besten Bassdrumsound in New York. Hast du ein spezielles Tuning,

DR

UM

S&

DR

UM

MER

16 2/2005

was ich schon großartig fand. Aber proSong gab es immer bis zu fünfzehn Ta-kes, aus denen dann der endgültige aus-gewählt wurde, was schon sehr vielKonzentration erforderte. Auf Tour wares dann schon leichter, und auch mitBands wie den Blues Brothers oder Da-vid Johansen, war es einfacher, da dortmehr Groove-orientiert gearbeitet wirdund nicht die Präzision und Perfektionim Vordergrund steht.«

Mit Sting arbeitest du jetzt seit einemJahr, wie kam es zu dieser Zusammen-arbeit?

»Es lief recht einfach ab über eineEmpfehlung, die Sting ausreichte micheinzuladen. Ich habe im Februar 2004 dieersten Promogigs gespielt, damals VinnieColaiuta ersetzt und bin seitdem eigent-lich nonstop mit ihm auf Tour. Es kommtmir schon fast endlos vor, da ich im Jahrzuvor ja auch recht lange mit Steely Danunterwegs war. Nach den Asiengigs indiesem Frühjahr ist jedoch erst mal Pause,und darauf freue ich mich ehrlich schon.Endlich mal wieder einige freie Tage zuhaben, mit der Freundin und Freundendie Abende zu genießen und nicht inirgendeiner Halle die Vorbereitungen zueiner weiteren Show zu treffen.«

Wie ist es für dich persönlich miteinem Percussionisten wie Rhani zuspielen, es stellt ja auch eine neue Her-ausforderung für dich dar?

»Rhani war ja schon vorher in derBand und kannte das Material durch dieZusammenarbeit mit Vinnie. Rhani isteinfach großartig, musikalisch unglaub-lich geschmackvoll, und beherrscht alldiese exotischen Rhythmen. Daher konn-te ich noch einiges von ihm lernen. Mitihm braucht man auch nicht über Sting’sMusik zu sprechen, er lässt mir meineFreiräume wie ich ihm seine. Er bedientall die Splash Cymbals und diese Sounds,die typisch sind für Sting bzw. Police.Das könnte ich so gar nicht alleine erle-digen. Rhani ist ein toller Musiker und

eine wirkliche Persönlichkeit. Es machtSpaß, mit ihm zu arbeiten. Ich beobachteihn bei den Gigs und lasse ihm die Fills,die er bevorzugt.«

Wie siehst du denn nach diesen raschaufeinander folgenden Tourneen undErfolgen deine persönliche Zukunft?

»Das ist es, was ich an diesem Busin-ess – der Musik – so mag. Man kannkaum im Voraus planen. Ich habe einigeSongs für ein anstehendes Soloalbumvon Donald Fagen eingetrommelt undwer weiß, ob er damit auf Tour gehenwill. Ich möchte auch gerne wieder mehrexperimentelle Musik spielen, z.B. mitWayne Krantz, was ich fast zwei Jahrenicht konnte. Ich werde sicherlich wie-der in der 55 Bar auftauchen und Dinge

austesten, Neues probieren und versu-chen, mich weiterzuentwickeln. Schließ-lich ist der Stillstand tödlich für einenkreativen Musiker. Und ich liebe diesekleinen Jazzclubs, sie haben Charismaund Persönlichkeit, sind ideal für kreati-ves Arbeiten vor Publikum. In den Clubshabe ich mich entwickelt, und hier konn-te ich meine Technik perfektionieren. Ichhabe in New Yorks Clubs afrikanischeMusik gelernt, Blues, Jazz uvm. Dasviele Spielen hat mich geformt in denwenigen Jahren in New York, und ichvermisse diese Art von Freiheit währendder langen Tourneen öfter. Ich genießedie letzten beiden Jahre, hatte großeSchuhe, die es zu füllen gab, und derDruck war schon enorm. Aber genau dasbenötige ich auch, es hält mich wach undfrisch. Live mit Steely Dan war z.B.schon eine Herausforderung, da ich zwaralle Songs mit Click starten musste, dadie Tempi immer gleich sein sollten,

jedoch ansonsten viel Freiheit genoss,mehr eigentlich als bei Sting. Und dannall die Grooves von Drummern wieBernard Purdie, Steve Gadd, Rick Ma-rotta oder jetzt eben Manu Katche oderVinnie Colaiuta, es macht schon Spaß.«

Also gibt es keine konkreten Pläne,ein Keith-Carlock-Soloalbum oderähnliches in 2005?

»Klar möchte ich mein eigenes Albumherausbringen, und auch eine DVD wür-de mich interessieren. Aber dazu mussich erst mal alle Ideen ordnen und sehen,welche Möglichkeiten für mich bestehen.Ich habe jetzt seit kurzem eine eigeneInternetpräsentation und möchte meineKenntnisse in den Bereichen erweitern.Musikalisch bin ich vollkommen offen

für alles, was da kommen mag. Fest stehtlediglich, dass ich im Mai 2005 beimModern Drummer Festival in New Jer-sey spielen werde, und da muss ich mirnoch konkret überlegen, was und wie ichdiese Plattform nutzen soll. Vielleichtmit Wayne Krantz und dem Trio.«

Wachsen eigentlich die Offerten fürGigs und Studiojobs nach der Arbeitmit diesen beiden Größen?

»Im Prinzip schon, aber ich hatte bis-her kaum Gelegenheit sie zu nutzen.Speziell was die Studioofferten betrifft.Aber in New York wurde noch nie soviel produziert wie in Los Angeles, dahermusst du als Musiker schon viel spielen,auf Tour gehen, um ein angenehmesLeben zu führen, die hohen Mieten fi-nanzieren zu können. Dafür bietet dir dieCity dann eine Vielfalt an Musik undKulturen, und ich mag die Stadt einfach,ich liebe New York.«

Rhani: Als reiner Autodidaktbrauchst du ein gutes Gehör

Page 8: MER Keith Carlock & Rhani Krija Sting’s · PDF filewären. Jojo Mayer erzählte mal, du wärst der Drummer mit dem besten Bassdrumsound in New York. Hast du ein spezielles Tuning,

Vertrieb für Deutschland und Österreich: GEWA GmbH, D-82481 Mittenwald, [email protected]

Page 9: MER Keith Carlock & Rhani Krija Sting’s · PDF filewären. Jojo Mayer erzählte mal, du wärst der Drummer mit dem besten Bassdrumsound in New York. Hast du ein spezielles Tuning,

Was für Musik hörst du zurzeitoder gibt es spezielle Bücher, dieman empfehlen kann?

»Um ehrlich zu sein – ich hörenicht wirklich viel Musik, auchnicht auf dieser Tournee. Und ichwar noch nie eine Leseratte. Ichhabe einen I-Pod dabei und höremeine alten Favoriten wieder undwieder. Ich treffe auf Tour eherLeute, die ich von früher kenne,gehe aus, wenn es mir die Zeit er-laubt, und ich verbringe viel Zeitmit meinem Laptop im Internet. Dabin ich ein wahrer Internet-Junkiegeworden, was mich leider aucheine Menge Geld kostet.«

Kannst du unseren Lesern Albenempfehlen, wo sie den 100%igenKeith Carlock genießen können?

»Eine meiner Seiten ist sicherlich aufden beiden Wayne-Krantz-Alben »Gre-enwich Mean« und »Your Basic Life« zuhören. Nicht die besten Aufnahmen vonder technischen Seite betrachtet, einStereomike direkt auf Dat Tape, aber dieMusik, die Improvisationen spiegelnmich wider. Die anderen Alben wieSteely Dan betrachte ich eher mit ge-mischten Gefühlen. Da spiele ich eineRolle, bin Dienstleister. Das ist nichtimmer das, was ich als meine Persön-

lichkeit betrachten würde. Im Studioerledigt man einen Job, nicht mehr undnicht weniger, so sehe ich es.«

Bei Sting scheint diese Zukunft jeden-falls nicht zu liegen, denn bei Redaktions-schluss erfuhren wir, dass im März Pro-ben in Italien stattfinden, bei denen mitJosh Freese ein neuer Drummer auspro-biert wird, der auf Empfehlung der Plat-tenfirma kommt. Ich denke, Keith wir esnicht so tragisch nehmen, denn seineZukunft ist sicherlich auch ohne Stingmusikalisch gut abgesichert, und manwird noch häufig von ihm hören.

Rhani Krija

Der Name Rhani Krija tauchte vor derZusammenarbeit mit Sting noch nichtallzu häufig in den einschlägigen Gazet-ten auf. Umso erstaunlicher, wenn manihn erst mal spielen sieht und kennengelernt hat. Ein unglaublich lieberMensch, extrem offen speziell in musi-kalischer Hinsicht und selbst nach übereinem Jahr bei Sting immer noch irgend-wie ungläubig und auf Wolke sieben.Auch dieses Gespräch starten wir mit derBiografie eines Musikers, der in Zukunftsicherlich noch viel zu sagen hat.

Rhani, wie kamst du zur Musik undwo bist du aufgewachsen?

»Ich bin in Essaouira/Marokko gebo-ren und aufgewachsen und später mit

meinen Eltern nach Casa-blanca gezogen, wo meinVater arbeitete und ichzur Schule ging. Mit demTrommeln habe ich, lautmeiner Mutter, bereits alsKind begonnen, auf altenumgedrehten Ölkanisternund allem, was sich haltso anbot. Bei uns in Ma-rokko wird ohnehin un-glaublich viel getanzt undgetrommelt. Dazu nutztman jede Gelegenheit,jedes noch so kleine Festwird dazu genutzt. MeineMutter erzählt auch, dassich immer sofort ehr-fürchtig zugehört habe,wenn Musik gespieltwurde oder im Radio lief.Als Baby habe ich danndas Schreien eingestelltund später das zu laute

Reden. Ich habe auch gerne auf Autosgetrommelt – mit den Händen verstehtsich – und wusste immer genau, wo ich»meine« Sounds am besten kreierenkonnte. Die alten Autos, der Simca,Talbot oder Renaults haben zudem bes-ser geklungen als die heutigen moderne-ren. Mit Freunden habe ich auf derStraße Musik gemacht, und so bin ich indie Clique von älteren Jungs gekommen,für die ich ständig trommeln musste. Inder sechsten Klasse stand dann eineSchulaufführung an. Da habe ich miteinem Klassenkameraden, der Violinespielte, eine Art Duett vorgeführt, beidem ich trommelte. Ich wusste zwarnicht, was ich da trommle, aber intuitivhat es eben gut gepasst. Unser Lehrerwar davon fasziniert, hat noch mehreresolch kleiner Konzerte organisiert undauch die entsprechenden Instrumentedazu ausgeliehen. Ich besaß zu der Zeit

DR

UM

S&

DR

UM

MER

18 2/2005

Keith Carlock Yamaha Drums, DW Pedale undHiHat, Remo Felle, Regal Tip Stöckeund Effektstöcke bzw. Besen sowieZildjian Cymbals

EQUIPMENT

Alle weiteren News zu Keith Carlockfindet ihr unter:www.keithcarlock.com

INTERNET

Page 10: MER Keith Carlock & Rhani Krija Sting’s · PDF filewären. Jojo Mayer erzählte mal, du wärst der Drummer mit dem besten Bassdrumsound in New York. Hast du ein spezielles Tuning,

ja noch immer kein eigenes Instrumentund habe mich dann entschieden, mireine Darbouka zu mieten. Das hat michdamals so 50 Cent am Tag gekostet undmich so richtig neugierig auf diesesInstrument gemacht.«

Da hattest du dann das erste Mal ein»richtiges« Instrument zum Üben?

»Genau, und keiner wollte glauben,dass dies die Wahrheit war. Da ich einfachschon gut spielen konnte und wusste, wieund wo ich die Sounds und Töne entstehenlassen konnte. Ich hatte ja schließlichschon reichlich auf den alten Autos undFlaschen geübt und geforscht. Ich habedann fest in der Schulband mitgemachtund wurde dort auch von bereits profes-sionellen Musikern »entdeckt«. Die hat-ten ein Konzert an unserer Schule undfanden, dass ich ausgezeichnet Darboukaspielen würde. Diese Band spielte vielauf marokkanischen Hochzeiten, und dasist ein überaus anstrengender Gig. Manspielt über Stunden bis in den frühen Mor-gen, und das war dann die Zeit, wo ichwieder zur Schule musste. Aber natürlichhabe ich es gemacht und bin von dort indie Cabaret-Szene gekommen, wo dieMusik leiser und anspruchsvoller wurde,was mehr Üben voraussetzte. Das gestal-tete sich jedoch schwieriger als gedacht,da meine Eltern nicht so ganz mit meinerKarriere als Musiker einverstanden wa-ren. Musiker genießen bei uns keinenguten Ruf, da sie viel rauchen und sau-fen, was meine Eltern nicht wirklichunterstützen wollten. Ich habe dann einAbkommen mit ihnen geschlossen, dassich Musik machen kann, solange dieSchulnoten gut sind. Das funktioniertefür beide Seiten, und ich konnte nochmehr Musik machen und lernen.«

Wobei das Lernen bei dir immer nochaus reinem Abschauen bestand – ohneNotenkenntnisse oder technische Vor-bildung hinsichtlich des Instrumentes?

»Genau, ich habe mir andere Percus-sionisten angeschaut, gehört, was siemachen, und das kopiert. Und weiter inallen möglichen Bands gespielt. Ich hattedann auch erste Fernsehauftritte mitBands und benötigte die Unterschrift derEltern dazu, die sie nur recht unwilliggaben. Als ich dann endlich mein Abiturin Casablanca bestanden und beimGoethe-Institut ausreichend Deutschgelernt hatte, wollte ich an die Techni-sche Universität nach Aachen zum Stu-dieren. Ich hatte dann ein Jahr Studien-kolleg dort und meine Eltern sicherlichdie Hoffnung, dass ihr Sohn nun endlichetwas »Vernünftiges« machen würde. Ichstudierte also E-Technik, kellnerte, ummein Studium zu finanzieren und lernte

auch recht schnell Musiker und eineerste Band kennen, mit denen ich wiederMusik machte. Über die Musiker derersten Band habe ich Djamel Laroussikennen gelernt, der mich in seine Bandholte. Das war mein Einstieg in die pro-fessionelle Musik in Europa.«

Was auch gleichzeitig das Ende dei-nes Studiums bedeutete?

»Ja, wobei die Entscheidung nichteinfach war. Ich hatte erst nicht den Mut,sie zu treffen. Durch einen Unfall lande-te ich dann für eine Woche im Kranken-haus, was mir unglaublich viel Zeit zumNachdenken gab. Bis dahin hatte ichmich nie mit Esoterik, Glauben usw.auseinandergesetzt, es hatte mich nieinteressiert. Im Krankenhaus erkannteich jedoch meine innere Stimme, und diesagte mir, dass ich als Musiker geboren

sei und nicht als Ingenieur, der seinLeben bei Siemens fristet. Als ich dannentlassen wurde, habe ich das Studiumbeendet und nur noch Musik gemacht.Ich mietete bei der Musikschule in Wit-ten einen Raum, die Stadt eben, wo auchDjamel Laroussi lebte, und verzog michdorthin zum intensiven Üben. MeinGedanke war, dass ich noch mehr lernenmusste, um als Musiker gut leben zukönnen. So habe ich über einige Monatenichts anderes gemacht als zu üben,wenn auch ohne wirklichen Plan. Ich binmorgens um acht in den Proberaumgegangen, habe mittags eine kurze Pauseeingelegt, und dann bis fünf Uhr weitergeübt. Danach kamen Schüler, die ichunterrichtete, um meinen Lebensunter-halt zu bestreiten, was durch die Gigsalleine nicht gegangen wäre. Ich habedann an Sounds geübt, mich intensiv um

Page 11: MER Keith Carlock & Rhani Krija Sting’s · PDF filewären. Jojo Mayer erzählte mal, du wärst der Drummer mit dem besten Bassdrumsound in New York. Hast du ein spezielles Tuning,

diese Dinge gekümmert – und all dasimmer alleine. Geld um selbst Unterrichtzu nehmen oder zu Konzerten zu gehenhatte ich nicht, und so lernte ich alleineoder eben von Djamel Laroussi, der einguter Pädagoge ist. Ich bin dann auch inweitere Bands eingestiegen, habeTourneen quer durch Europa gespielt mitMusikern wie Adel Salameh, HousseineKili, Omar Sosa, Momo Djender, EdaZari, Don Byron, Karim Ziad uvm. Sohabe ich gelernt, gespielt und mich ent-wickelt. Djamel Laroussi hat dann malwieder angerufen zwischendurch, dassich ein Album für ihn einspielen sollte,und über ihn und einen befreundetenJournalisten kam ein Kontakt mit Manu

Katché zustande. Der war Anfang 2003mit Aufnahmen beschäftigt und suchteeinen Percussionisten, um diese anzurei-chern. Es hieß, dass dies ein großer Jobsei, aber keiner nannte Namen zu derZeit. Etwas später rief dann Kipper an,Sting’s Produzent, und lud mich zu denAufnahmesessions ein, was ich natürlichnicht ablehnen konnte.«

Aber Sting war dir da schon ein Be-griff?

»Klar, was man halt so über ihn weiß.Ich hatte mal eine DVD von ihm gese-hen, mit einem Darboukaspieler undauch anderen Percussionisten, und fanddas schon gut, hatte aber auch das Ge-fühl, dass ich dies vielleicht sogar besserhätte spielen können. Und jetzt hatte icheben die Gelegenheit dazu. Im Februar2003 bin ich dann mit einem Mietwagenund einem großen Instrumentenfuhrparknach Paris gefahren, um die Sessions zubestreiten. Djamel Laroussi hatte mirden Tipp gegeben, »Bring on the night«anzuhören, und ich habe das Album undnoch zwei neuere gehört, konnte abernicht viel damit anfangen. Daher habeich mir gedacht, einfach alles auf michzukommen zu lassen und eben so zuagieren wie sonst auch. Egal ob Stingoder nicht. Ich war mir auch nicht sicher,ob sie mich überhaupt nehmen würden.Doch dann haben sie mich im Studioeinfach spielen lassen, Kipper hat michgroßartig unterstützt, und alles war rechtlocker. Man hatte Manu noch mal ge-fragt, ob er mich wirklich kennen würde,und er musste klarstellen, dass es ehereine Empfehlung war als ein persönli-ches Kennen. Aber alles war cool, die

Aufnahmen echt relaxt, und ich habeunglaublich viel Zeug eingespielt fürRemixes usw. Meine Vorschläge wurdenakzeptiert, und in zwei Tagen habe ichfür – glaube ich – neun Songs die Per-cussionparts eingespielt. Als ich »SacredLove« eingespielt habe, war Sting imStudio und tanzte zu meinen Takes, wasmich endgültig auflockerte, da ich wusste,dass es ihm gefiel. Sting hat ohnehin nichtviel mit mir geredet, nur erklärt, dass erzufrieden sei. So bin ich nach den zweiStudiotagen wieder nach Hause nachKöln gefahren. Auf der Rückfahrt wurdemir erst bewusst, was da in den letztenbeiden Tagen passiert war. Das hat mirdann schon Bauchschmerzen bereitet.«

Aber du hattest schon die Anfragezur DVD bekommen und ein Angebotzur Tour, oder?

»Was die DVD betraf, hatte ich dieAnfrage, und da habe ich natürlich sofortzugesagt. Die Proben dazu waren inStings Haus in England und die Aufnah-men in seinem Haus in Malibu. In derZeit konnte ich dann alle etwas besserkennen lernen, da man intensiv mitein-ander arbeitete und für mich noch diePhase des Abtastens bestand. Es gab jaauch keinen Drummer für diese Aufnah-men, lediglich mich als Percussionisten,und da konnte ich mich schon gut ein-bringen in die Musik. Ich konnte dieMusik besser definieren und blieb den-noch recht dezent, was meinen Einflussbetrifft. Ich lernte auch Stings Einflusskennen, seine täglich wachsenden An-sprüche an die Musik, und heute spieleich Darbouka in Songs, wo ich es nie fürmöglich gehalten hätte. Wir jammenmanchmal sogar auf der Bühne, und ichkann durchaus auch was riskieren, da ichjetzt das Vertrauen von Sting und derBand genieße.«

Für die Promogigs und die anschie-ßende Tour kam dann aber mit VinnieColaiuta wieder ein Drummer in dieBand?

»Genau, ich reiste nach England zuden Vorbereitungen zur Promotour, undda saß Vinnie in Stings Haus. Man stellteuns einander vor und ich hatte natürlichkeine Ahnung, wer er war. Ich hatteseinen Namen mal gehört im Zusam-menhang mit Frank Zappa, und daswar’s. Doch manchmal ist es gut, jeman-den nicht zu kennen, ganz unbedarft an

die Sache heranzugehen. Vinnie und ichfanden dann immer mehr zueinander,gingen häufig gemeinsam zum Essen,und ich konnte ihm einiges zeigen anmarokkanischer Rhythmik usw., was ihnfaszinierte. Er ist ja eigentlich ständigam Üben, hat selbst beim Essen einenStock in der Hand und trommelt schongenial. Er ist ein Tier am Schlagzeug, derTrommelgott schlechthin, und eingroßartiger Musiker und Mensch. Na ja,und nach der Promotour folgte dannKeith Carlock. Der war unglaublichruhig und gelassen. Er hat die Probenverfolgt, sich Notizen gemacht zu denSongs, und ich habe erst nach zwei Ta-gen erfahren, wer er überhaupt ist. Bei

der Tour haben wir uns dann besserkennen gelernt, und ich mag ihn wirk-lich. Er ist ein toller Musiker, mit demman nicht über die Songs reden muss,das passiert von ganz alleine. Er hatseinen eigenen Stil, eine eigene Spracheam Set, die ich erst erlernen musste. Alsdas nach den ersten Proben und Gigsklar war, ging alles ganz von selbst, undich mag den Stil von Keith, wie er sicham Drumset ausdrückt. Er singt mit denDrums in meinen Ohren, ist sehr melo-diös und musikalisch. Ich bin wirklichstolz mit ihm arbeiten zu dürfen.«

Hat die Arbeit mit Sting deinen Mu-sikgeschmack beeinflusst, hörst dujetzt andere Sachen als vorher?

»Nicht wirklich. Ich höre mir nie Pop-musik an, sondern habe dazu meineeigene Philosophie. Wenn ich in anderenLändern oder Städten bin, hole ich mirauthentische Musik. Ich habe Keith z.B.mit mauretanischer und afghanischerMusik konfrontiert, und er fand es groß-artig, hatte solche Musik noch nie vorhergehört. So habe ich es schon immergemacht. Daher ist mein Musikge-schmack unglaublich breit gefächert. Ichhöre mir Stings Musik ja auch nichtbewusst an und habe die CD »SacredLove« bis heute nicht durchgehört. War-um sollte ich das auch, ich spiele dieseMusik abends auf der Bühne – und dasreicht mir. Ich möchte meinen Kopf frei-halten, und genau das bevorzugt Sting jaauch bei seinen Musikern. Er möchteihren Input haben und die Einflüsse mitin die Musik fließen lassen. Ich möchtemein Talent nutzen und ansonsten mög-lichst unbeeinflusst bleiben.«

DR

UM

S&

DR

UM

MER

20 2/2005

Rhani: Alte Autos hatten einen besseren Sound als die heutigen Kraftfahrzeuge

Page 12: MER Keith Carlock & Rhani Krija Sting’s · PDF filewären. Jojo Mayer erzählte mal, du wärst der Drummer mit dem besten Bassdrumsound in New York. Hast du ein spezielles Tuning,
Page 13: MER Keith Carlock & Rhani Krija Sting’s · PDF filewären. Jojo Mayer erzählte mal, du wärst der Drummer mit dem besten Bassdrumsound in New York. Hast du ein spezielles Tuning,

Dein Hauptinstrument ist ja dieDarbouka. Jetzt setzt du aber auchCongas, Bongos, Timbales und vielSmall Percussion ein. Hast du diese zuspielen auf die gleiche Art gelernt wiein den Jugendjahren die Darbouka?

»Ich komme aus Marokko und bindaher mehr Afrikaner als Orientale.Somit sind die Rhythmen für mich nichtwirklich neu, sondern das, was ich zu-hause schon gehört habe. Ich höre mirdie Dinge an und übertrage sie dann aufdie entsprechenden Instrumente. Da ichjetzt schon einige Jahre in Köln lebe,habe ich guten Kontakt zu den Musikerndort. Mit Roland Peil z.B. mache ich abund an Sessions und frage ihn aus zubestimmten Rhythmen. Er lacht dannimmer und wundert sich, wie ich mancheDinge spiele. Der Sound und die Rhyth-mik sind meist okay, nur die Technik istfür ihn dann kaum nachvollziehbar. Ichgehe eben vieles über das Gehör an, dameine Notenkenntnisse auch nicht be-sonders sind und dies eben schon immerder beste Weg für mich war, Rhythmenund Sounds zu kreieren. In 2005 möchteich gerne nach Indien gehen, um Tablazu studieren – zumindest eine Weile. Dabin ich schon unglaublich gespanntdrauf, was da so passiert und was ichnoch alles lernen kann. Wenn ich imStudio arbeite, mache ich mir schon malNotizen, aber im Großen und Ganzenbevorzuge ich es, die Musik auswendigzu lernen und improvisiere eben, wennes mal notwendig erscheint.«

Und du stößt nicht auf die Grenzendeiner musikalischen Festplatte?

»Bisher nicht, obwohl ich mittlerweileeiniges an Repertoire in meinem Kopfdurch die Gegend trage. Ich denke, so

mancher Computer wäre da schon abge-raucht, aber meine Festplatte speichertnoch immer fleißig mehr dazu. Irgendwieschon interessant, zu was man als Menschfähig ist, wenn man eine Sache liebt.«

Hast du mittlerweile auch schonweitere Angebote bekommen von ande-ren Künstlern für Tourneen oder Stu-diojobs, oder bist du dazu noch zu sehreingebunden?

»Eigentlich hat dieser Mensch, Sting,mein Leben verändert. Schon alleinedurch die Tatsache, dass ich richtig gutesGeld verdiene. Aber so kitschig es auchklingen mag, das Geld ist gar nicht sowichtig, denn ich war auch vorher glück-lich und zufrieden. Es ermöglicht mirlediglich eine bisher nicht gekannteForm von Unabhängigkeit. Und natür-lich lernt man auf solchen Tourneenviele interessante Leute kennen, dieansonsten vielleicht nie Notiz von mirgenommen hätten. Ich bin z.B. wirklichstolz darauf, dass ich im Frühjahr mit der

WDR Big Band arbeiten kann, die micheingeladen haben für ein Projekt. Ichhabe zwar schon mal mit Karim Ziadzusammen mit der WDR Big Band gear-beitet, aber das waren andere Umstände.Und auch andere Musiker rufen an, aberda ist bisher noch nichts Konkretes beirumgekommen. Wie gesagt. Ich habemein ganzes Leben lang darauf hingear-beitet. Wenn jetzt alles auf einmal pas-siert, ist das okay. Aber zufrieden undglücklich war ich vorher auch, und wennich in Zukunft wieder auf kleineren Büh-nen arbeite, ist das auch in Ordnung.«

Wie würdest du denn deinen Stilbeschreiben?

»Keine Ahnung, kanakisch! (lacht) Ichbin halt Percussionist, der alles macht,

was die Musik braucht. Ich betrachteMusik als Farbenspiel und versuchemöglichst alle Farben gut zu mischenund neue Klangbilder zu schaffen. Aberich befinde mich ja auch noch in derEntwicklung, arbeite ständig an mir auchin den Tourpausen. Und nach dem Jahrmit Sting erkenne ich schon eine rechtzügige Entwicklung in mir. Durch dieQualität der Musiker, mit denen ichbisher arbeiten durfte, hat sich vielesschneller entwickelt als dies ansonstender Fall gewesen wäre. Sting zu verste-hen, die Simplizität seiner Kompositio-nen zu erlernen und zu erkennen, wasdas Wesentliche an einer tollen Kompo-sition ausmacht, hat mir unglaublichgeholfen. Die Art, wie Vinnie oder Keithtrommeln, wie Kipper produziert, all dasmuss man ja erst mal verarbeiten. Damitbin ich noch einige Zeit beschäftigt.Alles, was in den letzten Monaten pas-siert ist, war eine unglaubliche Erfah-rung für mich. Und da bin ich allen, diees betrifft, sehr dankbar für.«

DR

UM

S&

DR

UM

MER

22 2/2005

Page 14: MER Keith Carlock & Rhani Krija Sting’s · PDF filewären. Jojo Mayer erzählte mal, du wärst der Drummer mit dem besten Bassdrumsound in New York. Hast du ein spezielles Tuning,

Hast du konkrete Pläne für deineZukunft?

»Nicht wirklich. Ich möchte meineInternetseite aufbauen, ansonsten lasseich alles auf mich zukommen. Wenn ichehrlich bin, hatte ich ja auch vorher keinZiel bis auf die Tatsache, dass mir be-wusst war, dass ich als Musiker geborenbin und Musik machen will. Aber ichhabe nie geplant mit Djamel Laroussi zuarbeiten oder jetzt mit Sting. Das hatsich alles so ergeben, und so etwas kannman auch nicht planen. Wenn man etwaswirklich gut macht, Energie und Motiva-tion einbringt, wird es schon funktionie-ren, und Sting ist jetzt einfach ein un-glaublicher Bonuspunkt in meiner Kar-riere. Als ich die ersten beiden Tage beiihm im Studio war, hatte ich einmal soeinen Flash, wo in Sekunden meinganzes Leben an mir vorbeizog und mirbewusst wurde, was ich gerade machte.Ich denke, ich benötige immer noch eineWeile, um all das zu verarbeiten. Jeden-falls bin ich offen für alles Mögliche,egal ob es Schlager ist oder Fusion.«

Gibt es noch Instrumente in deinemBereich, die dich interessieren, die duauf deine Weise erlernen möchtest?

»Wie bereits gesagt, fasziniert michdie Tabla und die indische Rhythmik. Ichmöchte nach Kuba und Afrika reisen, umdie Rhythmen dort zu studieren. Mokht-ar Samba ist ein guter Freund, und seineMusik fasziniert mich, da könnte ich mirvorstellen mitzuwirken. Es gibt einfachnoch unglaublich viel zu entdecken fürmich.«

Kommen wir mal auf deine Instru-mente zu sprechen. Deine Endorse-ments hast du erst durch Sting bekom-men. Wie hat sich dein Instrumentari-um dadurch verändert?

»Hier muss ich mich erstmal bei Tho-mas Franke vom Music Store in Kölnbedanken. Der hat mir immer geholfen,wenn es ihm möglich war. Er hat mirInstrumente zur Verfügung gestellt undmir gute Preise gemacht, schon langebevor ich bei Sting war. Als ich den Jobjedoch hatte, standen mir alle Türenoffen. Jetzt endorse ich Zildjian, LatinPercussion, Remo, Schlagwerk undEckermann Drums, der in mühevollerHandarbeit wirklich gute orientalische

Instrumente fertigt. Diese Firmen unter-stützen mich sehr, und mit diesen Com-panies möchte ich in Zukunft noch inten-siver zusammenarbeiten. Ich habe Ideenfür die Weiterentwicklung einiger Instru-mente, aber das ist jetzt noch nichtspruchreif. Ein Piano werde ich mir wohlzulegen und auch Unterricht nehmen, damich zum einen das Instrument interes-siert und zum anderen kann ich so spätermal meine musikalischen Ideen festhal-ten. Die Melodien, die mir durch denKopf schweben, und die ich meist rechtschnell wieder vergesse.«

Ansonsten noch Pläne?»Yoga habe ich durch Sting kennen

gelernt, und das möchte ich erlernen. DieKörperhaltung ist dabei unglaublichwichtig, und die Energie, die man sogewinnt. Ich freue mich auch wiederdarauf, zu unterrichten. Mein Unterrichtist ja rein autodidaktisch aufgebaut undvollkommen anders, als dies sicherlichbei herkömmlichen »richtigen« Lehrernder Fall ist. Auch hier arbeite ich viel mitBildern, erläutere die Sitzhaltung bei derDarbouka, gehe auf die Techniken einusw. Ich erkläre die Dinge eben so, wieich sie erlernt habe. Aber die Schülermüssen Motivation und Spaß mitbrin-gen, sonst wird das nichts. Noten sinddabei nicht so wichtig, es geht mehrdarum, das Gehirn zu schulen, Dingeauswendig zu lernen und das Gehör zutrainieren. Durch bloßes Zuhören heraus-zufinden, wie Sounds entstehen undderen Umsetzung ohne über Technik,Notenwerte usw. nachzudenken. Icharbeite auch mit Singen und Klatschenund denke mir, dass es so besser funktio-niert als mit reinem Notenlesen. Was duim Gehirn hast, bleibt, und was auf demNotenblatt steht, bleibt auch dort.«

Eine letzte Frage noch. Wie sehendeine Eltern heute deinen Beruf an?

»Sie sind stolz auf mich, auch weilsich ihr Vertrauen in mich bewährt hat.Und sie haben mich bei einem Konzertin Marokko besucht, wo sie sehen konn-ten, dass es mir als Musiker gut geht.Aber ich denke, sie hatten immer Ver-trauen und Zuversicht in mich und indas, was ich für mich persönlich alsBeruf, Berufung ausgewählt habe.«

Text & FotosHeinz Kronberger

1

2

3

4

5 6

7

8

9

10

1. 14" A Custom Projection HiHats2. 20" Oriental Crash of Doom3. 10" A Custom Splash4. 12" A Custom Splash5. 19" Z Custom Medium Crash6. 19” Z Custom Rock Crash7. 21” A Sweet Ride, Brilliant8. 18” Oriental China Trash9. 19” Z Custom Medium Crash10. 9 1/2” ZIL-BEL, Large

Travis Barker Artist Series Drumsticks

TRAVIS BARKER

VERTRIEB FÜR DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH, SCHWEIZ:GEWA GMBH, D-82491 MITTENWALD

E-MAIL: [email protected]

blink 182

ESSENTIAL METALTM

SET UPYOURSELFLIKE

Rhani Krija Latin Percussion, Remo Felle undPercussion, Schlagwerk, Zildjian Cymbals und Stöcke, Eckermann Drums

EQUIPMENT

Weitere Infos und News zu Rhanigibt es auf seiner Internetseite unter:www.rhanikrija.com

INTERNET

Page 15: MER Keith Carlock & Rhani Krija Sting’s · PDF filewären. Jojo Mayer erzählte mal, du wärst der Drummer mit dem besten Bassdrumsound in New York. Hast du ein spezielles Tuning,

9000 Series Floating Rotor Bass Drum Pedal

DW BYDESIGN

Distributor for Germany, Austria, Switzerland, Benelux: GEWA GmbH • D-82481 Mittenwald • [email protected]

Page 16: MER Keith Carlock & Rhani Krija Sting’s · PDF filewären. Jojo Mayer erzählte mal, du wärst der Drummer mit dem besten Bassdrumsound in New York. Hast du ein spezielles Tuning,

www.dwdrums.com©2005 Drum Workshop, Inc.

After more than 30 years and countless innovations, it’s no secret that DW pedals have fast become the industry standard. It’s also no secret that our pedals have found their way under the feet of so many of the world’s top players... after all, we designed it that way.

Artist: Keith Carlock (Steely Dan)Date/Time: 09/20/03 09:21:35 Location: Shelby Farms, Memphis, Tennessee

“There has never been another pedal that feels this good, and I can also have peace of mind that it will hold up during a long and rigorous touring schedule.”

— Keith Carlock

9000 Series9000 Series Floating Rotor Bass Drum PedalFloating Rotor Bass Drum Pedal