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Metrum - Takt - Tempo IMusikstücke brauchen eine individuelle Zeiteinteilung, damit die Dauer der Töne bestimmt werden kann.Dies geschieht durch eine Folge von gleichmäßigen Pulsschlägen (Taktschläge). Die Geschwindigkeit mit der die Taktschläge aufeinanderfolgen heißt Tempo (im Unterschied zur wechselnden Geschwindigkeit mit der die Noten erklingen [= Rhythmus]).Jeweils zwei oder drei Taktschläge bilden eine Einheit. Der erste Taktschlag jeder Einheit erhält einen Akzent (Betonung): es ergibt sich ein 2er-Metrum (gerader Takt) oder 3er-Metrum (ungerader Takt).[gr. µ¤ÙÚÔÓ Maß; pl. Metren]

ungemessene Folge von Taktschlägen: . . . q q q q q q . . .

im 2er-Metrum: . . . q

>

q q

>

q q

>

q . . .

im 3er-Metrum: . . . q

>

q q q

>

q q . . .

Die 2er- oder 3er-Metren sind einfache Taktarten und werden als Takte im Notenbild durch Taktstriche abgegrenzt. Am Anfang eines Musikstücks wird durch eine Taktangabe (Taktbezeichnung) die Art des Metrums angezeigt. Dies geschieht in Form eines Bruches (ohne Bruchstrich!):

Der Zähler gibt an, wieviele Taktschläge (Zählzeiten) ein Takt umfasst,der Nenner gibt den rhythmischen Wert (Zählzeitdauer) einer Zählzeit an.

z.B.:2

4 q q \ q q \ oder3

2 h h h \ h h h \

Zählzeitdauer können alle Grundnotenwerte und einfach punktierten Notenwerte sein.

Am häufigsten werden h, q, e sowie hk und qk verwendet.

Achtung: Ist die Zählzeitdauer ein punktierter Wert, wird in der Taktangabe die Summe der nächstkleineren Grundnotenwerte angegeben.

❄✫✮✲✼✹✲✮✵❆6

8 qk qk \ oder9

4 hk hk hk \

Deutlicher ist diese Schreibweise:2

Qk bzw.3

Hk

Es gibt: einfache 2er-Takte:2

2

2

4

2

8

6

8

6

4 [Für 2

2 steht häufig C (“alla breve”).]

und einfache 3er-Takte:3

2

3

4

3

2

9

8

9

4

Symmetrisch zusammengesetzte Taktarten entstehen, wenn zwei aufeinanderfolgende Takte zu einer höheren metrischen Einheit zusammengefasst werden. Dadurch entstehen Takte mit vier Zählzeiten:

❄✫✮✲✼✹✲✮✵❆2

4 q

>

q \ q

>

q \ => 4

4

>>

q q q

>

q \

Hauptbetonung ist nun die Betonung der ersten Zählzeit.Nebenbetonung ist die Anfangsbetonung des ehemals zweiten Taktes.Es entsteht ein Betonungsgefälle.

Die symmetrisch zusammengesetzte Taktarten bestehen

aus 2er-Takten:4

2

4

4

4

8 [Für 4

4 steht häufig das Zeichen c .]

oder aus 3er-Takten:12

4

12

8

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Metrum - Takt - Tempo IIAsymmetrisch zusammengesetzte Taktarten (kombinierte Taktarten) entstehen durch Zusammensetzung von 2er- und 3er-Takten. In der Taktangabe wird die Summe der Zählzeiten angegeben.

❄✫✮✲✼✹✲✮✵❆2

4 q

>

q \ + 3

4 q

>

q q \ => 5

4

>>

q q q

>

q q \

oder:3

4 q

>

q q \ + 2

4 q

>

q \ => 5

4

>>

q q q q

>

q \

Um die Reihenfolge der 2er- und 3er-Takten zu verdeutlichen, schreibt man heute:

5

4

>>

q q q

>

q q \ => 2+3

4 oder5

4

>>

q q q q

>

q \ => 3+2

4

Es gibt auch Zusammensetzungen aus drei oder mehr 2er- und 3er-Takten.

❄✫✮✲✼✹✲✮✵❆7

8 als:2+2+3

8 oder2+3+2

8 oder3+2+2

8 (“bulgarischer Rhythmus”)

oder8

8 als:2+3+3

8 oder3+2+3

8 oder3+3+2

8

Taktwechsel erfolgen, wenn sich innerhalb eines Musikstücks die Taktart ändert. Geschehen diese Wechsel regelmäßig, wird meist nur am Anfang die Reihenfolge der auftretenden Taktarten angezeigt:

❄✫✮✲✼✹✲✮✵❆2

4 + 6

8 oder3

2 + 6

4

Folgen Takte mit unterschiedlicher Zählzeitdauer aufeinander, muss angegeben werden, ob die Zählzeiten oder die Notenwerte gleichlange dauern sollen:

q = qk

❄✫✮✲✼✹✲✮✵❆2

4 q q \

6

8 q q q q q q \ => Zählzeiten dauern gleichlange

e = e

2

4 q q \

6

8 q q q q q q \ => Notenwerte dauern gleichlange

Beginnt ein Musikstück auf einer unbetonten Zählzeit, nennt man es auftaktig und die Töne, die dem Volltakt vorausgehen, Auftakt.

In der Musik des 20. Jahrhunderts werden auch x

K

x w wk ek und xk als Zählzeitdauern verwendet.

Musik, die ohne Takt ausgeführt wird (z.B. gregorianischer Choral) heißt ametrisch.

Bei Polymetrik erklingen in verschiedenen Stimmen gleichzeitig verschiedene Taktarten. Dadurch kommt es zu Akzentverschiebungen der Stimmen gegeneinander.

Das Tempo wird in Taktschlägen pro Minute (engl. beats per minute [bpm]) angegeben. Zur genauen Tempovorgabe dient ein Metronom (Taktmesser, Taktell).

❄✫✮✲✼✹✲✮✵❆ q = 120 bedeutet 120 Viertelnoten pro Minute (zwei pro Sekunde)

Tempobezeichnungen geben darüber hinaus nicht nur Auskunft über das Tempo, sondern können auch den Charakter der Komposition verdeutlichen. Die gebräuchlichsten stammen aus dem Italienischen und können durch zusätzliche Angaben differenziert werden.

Adagio langsamAndante ruhig gehendModerato mäßig schnellAllegro schnellPresto sehr schnell