Mi 2. / Do 3. Februar 2011, 20.00 Uhr · Ottorino Respighi Die Pinien von Rom Magnus Lindberg...

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Programm 6. Philharmonisches Konzert Mi 2. / Do 3. Februar 2011, 20.00 Uhr Axel Kober Dirigent Julian Bliss Klarinette Ottorino Respighi Die Pinien von Rom Magnus Lindberg Konzert für Klarinette und Orchester Johannes Brahms Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73 Generalmusikdirektor Jonathan Darlington

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Programm

6.Philharmonisches KonzertMi 2. / Do 3. Februar 2011, 20.00 Uhr

Axel Kober DirigentJulian Bliss Klarinette

Ottorino RespighiDie Pinien von Rom

Magnus LindbergKonzert für Klarinette und Orchester

Johannes BrahmsSinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73

Generalmusikdirektor Jonathan Darlington

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6. Philharmonisches KonzertMittwoch, 2. Februar 2011, 20.00 Uhr

Donnerstag, 3. Februar 2011, 20.00 UhrPhilharmonie Mercatorhalle Duisburg

Julian Bliss Klarinette

Duisburger PhilharmonikerAxel Kober

Leitung

Programm

Ottorino Respighi (1879-1936)Die Pinien von Rom (1924)

I. Die Pinien der Villa Borghese. Allegretto vivaceII. Pinien bei einer Katakombe. Lento

III. Die Pinien auf dem Janiculum. LentoIV. Die Pinien der Via Appia. Tempo di Marcia

Magnus Lindberg (geb. 1958)Konzert für Klarinette und Orchester (2001/02)

Pause

Johannes Brahms (1833-1897)Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73 (1877)

I. Allegro non troppoII. Adagio non troppo

III. Allegretto grazioso (Quasi Andantino) – Presto ma non assaiIV. Allegro con spirito

„Konzertführer live“ mit Astrid Kordak um 19.15 Uhrim „Tagungsraum 4+5“ des Kongresszentrums im CityPalais

Das Konzert endet um ca. 22.00 Uhr.

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Sinfonische Dichtung, Konzert und Sinfonie

Ottorino Respighis Sinfonische Dichtung „Die Pinien von Rom“, das Konzert für Klarinette und Orchester von Magnus Lindberg und die Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73 von Johannes Brahms stehen auf dem Programm des sechsten Philharmonischen Konzerts. Es ist ein wahrhaft kosmopolitisches Programm mit Werken eines Italieners, eines Finnen und eines deutschen Komponisten, der seinen Wohnsitz von Hamburg nach Wien verlegte. Doch das Pro-gramm durchmisst nicht nur das Gebiet von Nord- bis Südeuropa bzw. von Skandinavien bis zur Apenninenhalbinsel, denn auch die verschiedenen Entstehungszeiten bringen unverwechselbare Ei-genheiten mit sich.Als akustisches Monumentalfresko beeindruckt die Sinfonische Dichtung „Die Pinien von Rom“ von Ottorino Respighi. Tatsächlich überwältigt die Orchestrierungskunst des italienischen Kompo-nisten, doch bezaubern die stilleren Impressionen nicht weniger. Überhaupt ging Respighi als Komponist von Sinfonischen Dich-tungen einen Sonderweg: Statt ein Thema aus der Weltliteratur zu wählen, legte er seinem vierteiligen Orchesterstück meisterhaft eingefangene Impressionen aus einer Weltmetropole zugrunde. Und die perfekte Dramaturgie der Komposition ließ ihn mit Leich-tigkeit auf motivische Verklammerungen verzichten. Diese finden sich reichlich in der zweiten Sinfonie von Johannes Brahms. In der Nachfolge Ludwig van Beethovens sah Brahms sich zu beson-ders gewissenhafter Verarbeitung gezwungen. Doch obwohl das pathetische Ringen der ersten Sinfonie überwunden ist, hier so-gar eine pastorale Heiterkeit und Gelassenheit hervortritt, wollen die gelegentlichen Schatten der zweiten Sinfonie nicht überhört werden. Eine überzeugende Dramaturgie weist schließlich auch das Klarinettenkonzert von Magnus Lindberg auf. Feiert der fin-nische Gegenwartskomponist vor allem mit kraftvoll-energischen Orchesterstücken Erfolge, so beweist er mit seinem Klarinetten-konzert, wie effektvoll er für Soloinstrument und Orchester zu schreiben versteht. Mit äußerst anspruchsvollem Klarinettenpart und vielfältig schillernden Orchesterfarben finden Aufführungen dieser Komposition begeisterte Resonanz. Mit Nachdruck setzen sich nun auch die Duisburger Philharmoniker, der Dirigent Axel Kober und der junge Klarinettenvirtuose Julian Bliss für diese effektvoll-dankbare Gegenwartskomposition ein.

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Ottorino RespighiDie Pinien von Rom

Der Komponist Ottorino Respighi

Die italienische Musik des 19. Jahrhunderts stand fast ausschließ-lich im Zeichen der Oper, die Instrumentalmusik spielte nur eine untergeordnete Rolle. An der Wende zum 20. Jahrhundert, als Giuseppe Verdi seine späten Meisterwerke vorlegte und Giacomo Puccini mit Nachdruck auf sich aufmerksam zu machen begann, scheute die veristische Oper selbst vor grellen realistischen Ef-fekten nicht zurück. Erst die Generation der um 1880 geborenen italienischen Komponisten begann ihre Position grundsätzlich neu zu überdenken. Zu ihnen gehörte neben Ildebrando Pizzet-ti, Gian Francesco Malipiero und Alfredo Casella auch Ottorino Respighi. Seine große Leistung bestand darin, das musikalische Erbe der italienischen Vergangenheit aufgearbeitet und hieraus einen eigenen Stil zu entwickelt zu haben. Diese Aufarbeitung be-rücksichtigte die italienische Musik der verschiedensten Epochen. Einige Werke lassen dies deutlich erkennen. In seinem Ballett „La Boutique fantastique“ beschäftigte sich Ottorino Respighi mit der Musik Gioacchino Rossinis. Besonders beliebt wurden die drei Folgen der „Antiche danze ed arie per liuto“ auf der Grundlage von Lautenstücken des 16. und des 17. Jahrhunderts. Respighi bearbeitete auch Werke Claudio Monteverdis und machte etwa das „Lamento d’Arianna“ und die Oper „L’Orfeo“ wieder zugäng-lich. Aber Werke wie das „Concerto gregoriano“ für Violine und Orchester zeigen, dass seine Beschäftigung mit der Musik der Vergangenheit viel weiter zurückführte als bei den Zeitgenossen.Seinen Nachruhm begründete Ottorino Respighi vor allem mit seinem „Römischen Trittico“. Das sind drei glänzend instrumen-tierte Orchesterstücke. „Man könnte diese Werke mit einem

vielflächig strahlenden Brillan-ten vergleichen: Respighi hat die tausendfältige Seele Roms, so wie er sie empfand, in den tönenden Kosmos von zwölf Vi-sionen eingefangen, die sich zu drei Tondichtungen zusammen-fügen“, schrieb Elsa Respighi als Ehefrau des Komponisten in ihren Erinnerungen. Die drei Sinfonischen Dichtungen wer-den meist als Einheit betrachtet Ottorino Respighi

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oder doch zumindest in einem Atemzug genannt, aber sie wurden keineswegs zusammengehörend entworfen. Als erstes wurden die „Römischen Brunnen“ („Fontane di Roma“) komponiert und im März 1917 uraufgeführt. Es folgten 1924 die sich seit jeher besonderer Popularität erfreuenden „Pinien von Rom“ („Pini di Roma“). Der Dirigent Arturo Toscanini, der bereits zu den ersten Interpreten der älteren Stücke gehört hatte, brachte schließlich am 21. Februar 1929 in der New Yorker Carnegie Hall die „Römi-schen Feste“ („Feste Romane“) heraus. Es versteht sich beinahe von selbst, dass diese mit größter Brillanz orchestrierten Werke schließlich keine Steigerung mehr zuließen, der Komponist fortan nach anderen Ausdrucksmöglichkeiten suchen musste und sich erst einmal wieder kleiner besetzten Werken zuwandte. Vielleicht mag es auch überraschen, dass Ottorino Respighi keineswegs ein gebürtiger Römer war, sondern erst mit 34 Jahren seinen Haupt-wohnsitz in der italienischen Hauptstadt nahm.

Zweifellos war der am 9. Juli 1879 in Bologna geborene Ottorino Respighi ein überaus reich begab-ter Künstler. Als Geiger, Bratscher und Pianist brachte er es zur Meisterschaft, er wurde als Diri-gent umjubelt, und seine umfas-senden Sprachkenntnisse weck-ten Bewunderung. Im Jahr 1900 vertauschte Respighi den Dienst im Orchester der Stadt Bologna für eine Saison zugunsten einer Orchestertätigkeit im kaiserlichen Theater von St. Petersburg. Bei dieser Gelegenheit ergab sich der Kontakt zu Nikolai Rimsky-Korsakow. Zwar erhielt Respighi

nicht sehr viel Unterricht in Petersburg, doch sprach er auch spä-ter noch mit Hochachtung von den prägenden Eindrücken, die er bei dem angesehenen russischen Komponisten erhielt. Das verwundert nicht, mochten doch Respighi und Rimsky-Korsakow als wesensverwandte Instrumentationskünstler gelten. Das unter Rimsky-Korsakows Augen entstandene dreiteilige Orchesterwerk „Preludio, Corale e Fuga“ legte Respighi 1901 in Bologna als Prü-fungsarbeit vor, und hierfür erhielt er sein Kompositionsdiplom.Ottorino Respighi darf als Kosmopolit gelten. In den Jahren 1908/09 hielt er sich in Berlin auf, wo er sich als Klavierbegleiter in einer Gesangsklasse betätigte. Allerdings machte der Unter-richt, den er zu dieser Zeit bei Max Bruch erhielt, keinen größeren Eindruck auf ihn. 1913 verlegte Respighi seinen Wohnsitz nach Rom. Er wurde Lehrer für Komposition am Liceo musicale Santa

Ottorino Respighis Lehrer Nikolai Rimsky-Korsakow

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Cecilia. 1924 wurde er sogar zum Direktor dieses Instituts er-nannt, doch wurde dieses Amt schließlich wieder aufgegeben, um ausgedehnte Konzertreisen unternehmen zu können. Gemeinsam mit seiner Frau Elsa unternahm Ottorino Respighi mehrere Kon-zertreisen nach Nord- und Südamerika, in den Niederlanden traf er mit Igor Strawinsky zusammen, in Finnland begegnete er Jean Sibelius. Der Komponist erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeich-nungen. Ottorino Respighi wurde Mitglied der Akademie der schö-nen Künste in Berlin und Honorarprofessor an der Musikakademie „Franz Liszt“ in Budapest. Am 18. April 1936 starb er in Rom an einer Herzinnenhautentzündung.

Die Sinfonische Dichtung „Die Pinien von Rom“

Wie schon die acht Jahre zuvor entstandene Sinfonische Dichtung „Römische Brunnen“ bestehen auch Ottorino Respighis „Pinien von Rom“ aus dem Jahr 1924 aus vier pausenlos miteinander ver-bundenen Sätzen. Der Partitur hat der Komponist Anmerkungen zum Programm vorangestellt:

I. Die Pinien der Villa Borghese Zwischen den Pinien der Villa Borghese spielen die

Kinder. Sie tanzen Ringelreihen, führen Militärmärsche und Schlachten auf und berauschen sich an ihrem ei-genen Geschrei wie Schwalben am Abend; dann lau-fen sie davon. Unvermutet wechselt die Szene...

II. Pinien bei einer Katakombe ... im Schatten der Pinien rings um den Eingang einer

Katakombe, aus deren Tiefe ein wehmütiger Gesang zu uns dringt. Er erhebt sich zu feierlicher Hymne und verklingt dann wieder.

III. Die Pinien auf dem Janiculum Ein Zittern geht durch die Luft: in klarer Vollmondnacht

wiegen sanft ihre Wipfel die Pinien des Janiculums. In den Zweigen singt eine Nachtigall.

IV. Die Pinien der Via Appia Morgennebel über der Via Appia: einsame Pinien ste-

hen Wacht in der tragischen Landschaft der römischen Campagna. Undeutlich, aber immer wieder, glaubt man den Rhythmus zahlloser Schritte zu hören. Der Dichter sieht im Geist uralten Ruhm wieder aufleben: unter dem Geschmetter der Buccinen naht ein Konsul mit seinem Heer, um im Glanze der neuen Sonne zur Via Sacra und zum Triumph aufs Kapitol zu ziehen.

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Musikalisch weisen die vier Teile bemerkenswerte Eigenarten auf. Im ersten Teil, „Die Pinien der Vil-la Borghese“, ist das ausgelassene Spiel der Kinder sehr realistisch und anschaulich nachgezeichnet, und das Durcheinander wird durch stärkere klangliche Reibungen ein-gefangen. Überraschend kommt der unmittelbare Szenenwechsel, der zur Szene bei einer Katakom-be führt. Dieser Satz beginnt mit den gedämpften Klängen der Bratschen, der Violoncelli und der Kontrabässe. Weitere Instrumente treten hinzu, und aus der Ferne er-klingt die Melodie einer Trompete.

Zweifellos gehört dies zu Respighis gelungensten lyrischen Ein-gebungen. Die Fortsetzung des Satzes wird bestimmt von einem religiösen Gesang, der nach murmelnden Andeutungen gewaltige Steigerungen erfährt. Der dritte Satz, eine poetische Nachtszene, beginnt mit zarten Arpeggien des Klaviers. Nach kurzer Zeit tritt ein sanft intoniertes Thema der Klarinette hinzu. Aus den Andeu-tungen des Vogelgesangs wird schließlich Gewissheit, denn von einem Tonband wird der Gesang einer Nachtigall hineingespielt. Das Finale beginnt mit undeutlichen Anspielungen und steigert sich zu einer geballten Marschvision, in der Buccinen als alte rö-mische Blasinstrumente hineinklingen. Aber auch das Klavier, die Orgel und die Schlaginstrumente haben wesentlichen Anteil an der Wirkung dieses Satzes.Analog zur Sinfonie bestehen die drei Teile von Ottorino Respig-his „Römischem Trittico“ aus jeweils vier Sätzen, jedoch verzichtet der Komponist auf motivische Verklammerungen. Dennoch weist ein Werk wie „Die Pinien von Rom“ eine grandiose dramaturgi-sche Geschlossenheit auf. Der Kopfsatz hat noch keine dominie-rende Hauptsatzfunktion, besitzt aber klangliche Schärfungen, wie man sie aus den Balletten Igor Strawinskys kennt. Der un-vermittelte Übergang zum zweiten Satz macht einen geradezu beklemmenden Eindruck. Sehr schön korrespondieren die me-lodischen Themen der beiden aufeinanderfolgenden langsamen Sätze miteinander, und auch die Steigerungen des zweiten und des abschließenden vierten Satzes ergänzen sich vortrefflich, füh-ren sogar einen Schluss herbei, der an Grandiosität nicht mehr zu übertreffen scheint.Zwei Vorwürfe wurden Ottorino Respighi für seine „Pinien von Rom“ gemacht: Die Hineinnahme einer Tonbandaufzeichnung mit der Stimme einer Nachtigall wurde gelegentlich als geschmack-

Der Minervatempel der Villa Borghese, Schauplatz der „Pinien von Rom“

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lose Entgleisung getadelt, und Alfeo Toni glaubte erstmals aus dem Marsch des antiken römischen Heeres den Zug der italie-nischen Faschisten um Benito Mussolini herauszuhören. Jedoch waren sowohl realistische klangliche Annäherungen (Nachtigall!) nicht überall verpönt, etwa in der „Musique concrète“, und zum Faschismus-Vorwurf ist andererseits zu sagen, dass Respighi trotz Sympathien für Mussolini als unpolitischer Künstler zu gelten hat, der im Finale der „Pinien von Rom“ wohl tatsächlich nur die Vision der Vergangenheit heraufbeschwören wollte.

Über die ersten Aufführungen der Sinfonischen Dichtung „Die Pinien von Rom“ sind wird durch die Frau des Komponisten bes-tens informiert. Elsa Respighi hielt in ihren Erinnerungen an ihren Mann fest: „Am 14. De-zember 1924 leitete Bernardino Molinari in einer vorbildlichen Interpretation im Augusteo in

Rom die Erstaufführung der ‚Pini’ (Pinien). Das Publikum applau-dierte stürmisch. Die Atmosphäre war mit Spannung geladen. Nach dem Schluß des ersten Satzes setzte Pfeifen und Gezische ein. Die Zuhörerschaft war begeistert vom II. und III. Satz. Die letz-ten Takte der Komposition wurden von enthusiastischen Beifalls-bezeugungen verschlungen, wie man sie in einer derartigen Stär-ke im Augusteo noch nie vernommen hatte. Am Tag vorher, nach der Generalprobe, Vertraute mir Respighi an, das Crescendo im letzten Satz habe einen so starken Eindruck auf ihn ausgeübt, daß ‚es ihm durch Kopf und Magen’ gegangen sei. Die Kompo-sition betrachte er als gut gelungen, so wie er es erwartet habe. (...) Die zweite Aufführung am 28.12. war eine Enttäuschung. Am Schluß des ersten Satzes wurde stärker gepfiffen. Der Ruf: ‚Auf-hören, aufhören!’ war unüberhörbar. Offensichtlich wußten die Widersacher, daß Respighi bei den folgenden Sätzen zu seinem Recht kommen werde. Der Erfolg der ‚Pini’ fand in der ganzen Welt sofort Widerhall. Ich glaube allerdings, daß die ‚Pini’ zu jenen Werken gehören, die Ottorino die größte Aufregung gebracht ha-ben. Während der letzten zehn Jahre seines Lebens hatte Re-spighi oft Gelegenheit, in allen Erdteilen diese Tondichtung im Rahmen von Konzerten, die seinen eigenen Werken gewidmet waren, zu dirigieren. Dabei war es für mich sehr interessant zu beobachten, wie das verschiedene Publikum aller Breitengrade stets mit gleichem Enthusiasmus reagierte.“Am 14. Januar 1926 stellte Arturo Toscanini die „Pinien von Rom“ in Amerika vor. Die Aufführung in der New Yorker Carnegie Hall war ein enormer Erfolg und ging nur um wenige Tage ei-nem Konzert Ottorino Respighis mit dem Philadelphia Orchestra

Elsa und Ottorino Respighi

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voran. Elsa Respighi erinnerte sich: „Die Zusammenarbeit Res-pighis mit dem Orchester Sto-kowskis, das damals auf dem Gipfel seines Ruhms stand, war für Respighi nicht einfach. Das Mißtrauen einiger Musiker ver-setzte die Italiener, die im Or-chester mitspielten, anfangs in Unruhe. Mit ‚olympischer’ Ruhe wandte sich Respighi während

der Proben mit seinen Anregungen an jeden einzelnen Musiker in dessen Muttersprache, und bald waren alle von seiner Persön-lichkeit eingenommen. Die verschiedensten Nationalitäten waren im Orchester vertreten: Russen, Deutsche, Franzosen, Italiener etc. Das Philadelphia Orchestra war fast vollzählig nach New York gekommen , um die ‚Pini’ von Toscanini dirigiert zu hören. Alle diese Musiker waren begeistert. Sie beschlossen jedoch, wenn möglich eine noch bessere Aufführung zu bieten. Das erste Kon-zert Respighis mit dem Philadelphia-Orchester fand am 19. Janu-ar statt. Mit demselben Orchester und dem gleichen Programm folgten noch Konzerte in Washington, Cleveland und Baltimore, die von Publikum und Presse als großer Erfolg begeistert aufge-nommen wurden (...) Vom 20. bis 30. Januar dirigierte Respighi das Chicago-Orchester, das damals zu den besten Orchestern gerechnet wurde. Am 6. Februar dirigierte Respighi in Cincinnati.“ Danach ging es weiter nach Norddeutschland und in die Nieder-lande, wo es in Amsterdam zu einer kurzen Begegnung mit Igor Strawinsky kam.

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Arturo Toscanini

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Magnus LindbergKonzert für Klarinette und Orchester

Magnus Lindberg, ein führender Vertreter der finnischen Avantgarde

Selbst ein Magazin wie die „Finan-cial Times“ kam 1997 nicht umhin, Magnus Lindberg als einen der „aufregendsten Komponisten seiner Generation“ zu feiern: Mit Orches-terwerken in großer Besetzung kann der Finne internationale Erfolge vorweisen, denn mit der Dramatik seiner Kompositionen fasziniert er die Konzertbesucher vieler Länder. Lindberg und seine Kollegen be-stätigen, dass sich in dem dünn be-siedelten Finnland musikalisch eine

Menge tut: Avantgarde-Komponisten machen an breiter Front auf sich aufmerksam, und es ist wohl der mit Lindberg gleichaltrige als Komponist und Dirigent tätige Esa-Pekka Salonen, der augen-blicklich die größte Popularität genießt.Magnus Lindberg, der am 27. Juni 1958 in Helsinki geboren wur-de, wuchs in einem Klima der Offenheit auf. Seine Studien bei Einojuhani Rautavaara, Paavo Heininen und Osmo Lindeman an der Sibelius Akademie in Helsinki ergänzte er durch Mitarbeit am Studio für elektronische Musik in Stockholm. Das Studium an der Sibelius Akademie in Helsinki schloss der ausgebildete Pianist und Komponist 1981 mit dem Diplom ab. Da war er 23 Jahre alt, und schon vorher hatte er Kurse bei Brian Ferneyhough in Darmstadt besucht. Ferner lernte er in Siena, Rom und Berlin, doch sein längster Auslandsaufenthalt führte ihn nach Paris, wo er bei Vinko Globokar und Gérard Grisey Unterricht nahm. Anfangs war Lindberg vor allem von Stockhausen und dem Serialismus beeinflusst, doch allmählich bezog er auch Anregungen aus der Musik von Luciano Berio, Bernd Alois Zimmermann und Edgar Varèse. Er beschäftigte sich mit älteren Komponisten wie Igor Strawinsky, natürlich mit Jean Sibelius und sogar mit dem eng-lischen Barockmeister Henry Purcell, und heute macht er ganz selbstverständlich Anleihen beim Minimalismus und im Free Jazz, in der Rockmusik und in der traditionellen Musik Ostasiens: Mag-nus Lindberg ist ein Komponist mit weitem Horizont. Der Durchbruch gelang 1985 mit dem Orchesterstück „Kraft“, in dem er ungeheure Klangmassen entfaltete. Ab den späten 80er

Magnus Lindberg als Dirigent

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Jahren erschloss er sich allmählich eine subtilere Klangsprache, doch stehen die Orchesterkompositionen weiterhin an bevor-zugter Stelle in seinem Gesamtwerk. Magnus Lindberg vermag für das traditionelle Instrumentarium zu schreiben, doch ist er auch der Verwendung von Computer und Live-Elektronik nicht abgeneigt. Für „Kraft“ hat er außerdem ein gewaltiges Arsenal an Schlaginstrumenten auf den Schrottplätzen der finnischen Hauptstadt zusammengetragen. Er beweist ein außerordentliches Gespür, wenn es um neuartige Formen der Klangerzeugung geht, doch bald darauf legt der streng rational operierende Musiker sei-nen Stücken wieder mathematische Strukturen zugrunde.„In seinen neuesten Werken, insbesondere den Konzerten für Klarinette (2002) und Violine (2006), ist ein klares melodisches Element erkennbar, wie es in Lindbergs früheren Werken eher im Hintergrund stand“, umreißt Risto Nieminen die jüngsten Ten-denzen im Schaffen von Magnus Lindberg. Die Kompositionen von Magnus Lindberg finden internationale Anerkennung, seine Komposition „Kinetics“ wurde im Februar 2002 auch in den Phil-harmonischen Konzerten der Stadt Duisburg aufgeführt. 2003 wurde Magnus Lindberg mit dem hochdotierten Sibelius-Preis der renommierten Wihuri-Stiftung ausgezeichnet.

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Das Klarinettenkonzert von Magnus Lindberg

Das im Jahr 2002 vollende-te Klarinettenkonzert ist das bisher letzte Werk, das der Komponist Magnus Lindberg für den finnischen Klarinettis-ten Kari Kriikku schrieb. Die Zusammenarbeit mit diesem neuen Spieltechniken aufge-schlossenen Instrumentalis-ten begann 1979 mit einem Klarinettenquintett und setzte sich fort über Werke mit Titeln wie „Linea d’ombra“ (1981),

„Ablauf“ (1983/88), „Ur“ (1986), „Steamboat Bill Jr.“ (1990), ei-nem „Duo concertante“ (1990/92) und dem Minikonzert „Away“ (1994). Diese wiederholte Zusammenarbeit führte bereits zu Vergleichen mit Komponisten und Interpreten im 18. und 19. Jahrhundert. Außerdem kam es in verschiedenen Ensembles für moderne Musik bereits zur Zusammenarbeit von Lindberg und Kriikku. Auch das Klarinettenkonzert entstand in einem engen Austausch. Es wird berichtet, wie instrumentale Probleme tele-fonisch besprochen wurden, auch wurde dem Instrumentalisten neues Notenmaterial gelegentlich mit dem Ruderboot zugestellt.Das Klarinettenkonzert von Magnus Lindberg entstand als Auf-tragswerks des Finnischen Rundfunks anlässlich des 75-jährigen Bestehens. Die Uraufführung fand am 14. September 2002 in der Finlandia Hall in Helsinki statt. Bei dieser Gelegenheit leite-te Jukka-Pekka Saraste das Finnische Radio-Sinfonieorchester. Kari Kriikku spielte den Solopart, und er hat das Konzert seitdem noch über sechzig Mal vorgetragen.Magnus Lindberg schrieb bereits mehrere Konzerte für Soloin-strument und Orchester. Dem Klavierkonzert von 1990/94 folgte das Violoncellokonzert von 1997/99, und dem Klarinettenkon-zert von 2002 ist 2006 inzwischen ein Violinkonzert gefolgt. Es scheint, als habe sich Magnus Lindberg mit dem Schreiben von Konzerten anfangs schwer getan, doch scheint er eigentlich be-sonders prädestiniert zu dieser Art des Komponierens. Immerhin zeichnen sich viele seiner Kompositionen durch eine starke Dra-matik aus, er versteht es, das konzertante Element bis zum Thea-tralischen zu steigern, und außerdem liegen Lindbergs Konzerten bemerkenswerte originelle Formmodelle zugrunde.Das gilt auch für das 2002 vollende Klarinettenkonzert, das zu-nächst von dem Solisten unbegleitet eröffnet wird. Sofort treten die melodischen Elemente von Lindbergs gewandelter neuer Schreibart hervor, das Klarinettenkonzert fasziniert in der Vielfalt

Kari Kriikku, Uraufführungsinterpret des Klarinettenkonzerts von Magnus Lindberg

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der Anlage und verschreckt nicht. Der Solopart kennt die strö-mende melodische Kantilene ebenso wie den Effekt moderner Spieltechniken. Indem ein regelrechter Kosmos durchmessen wird, stellen sich höchst vielfältige Anforderungen an den Solis-ten. Irgendwie findet sich in dem Konzert etwas stark Gestisches, wobei die Orchesterbegleitung sich teils dezent unterordnet, an-dererseits aber auch ungeahnte grandiose Steigerungen herbei-führt. Der einheitliche Ton vieler Solokonzerte der Vergangenheit wird damit aufgegeben. Das Klarinettenkonzert von Magnus Lindberg ist einsätzig durch-komponiert, doch lässt sich eine Gliederung in fünf Abschnitte erkennen. Dennoch wird die Einheit der Komposition nicht auf-gegeben, wenn etwa eine fallende Tonfolge ständig wiederkehrt, dabei jedoch zahlreiche Ausdrucks- und Stimmungsnuancen durchmisst. Antti Häyrynen schreibt im CD-Booklet zu Kari Kriikkus Einspielung des Klarinettenkonzerts von Magnus Lind-berg: „Der erste Abschnitt ist einführend und stellt Farbpalette und Typen der Texturen vor, acht Kerncharaktere, die sich im Verlauf der Komposition entsprechend zur dramaturgischen Si-tuation verhalten. Als Charaktere erinnern sie mehr an Personen denn an Themen. Oder man betrachtet sie als unterschiedliche Masken oder Rollen einer Figur. Ausgangspunkt ist der Klarinet-tenklang, gespiegelt vom Orchester mit kammermusikalisch no-blen oder massiv üppigen Texturen.Die schwebende Stimmung am Beginn mag auf Debussys Kla-rinettenrhapsodie verweisen, aber Lindbergs Komposition zielt auf eine dynamische Entwicklung, eine unablässige Bewegung, mittels der die Intensität gleichmäßig gesteigert wird. Auch die im Grundtempo langsameren zweiten und dritten Abschnitte werden von einem aktiven Flimmern dominiert, das eine musi-kalische Dramatik provoziert, Kollisionen zwischen weichen und eckigen Klangwelten. Die Metamorphose des gemeinsamen Materials und der Charaktere deckt in der Musik ständig neue, überraschende Dimensionen auf.Der vierte Satz kulminiert in einer Kadenz der Klarinette, wobei sich idyllische und dramatische sowie humoristische und ag-gressive Elemente begegnen. Hieran anschließend öffnet sich die Zielgerade mit einem gewaltigen ‚drive’, dessen Pulsation im Geist des Jazz durch die unbefangenen Glissandi der Klarinette und die leidenschaftliche Wiederholung des Eröffnungsthemas hervorgehoben wird. Das Werk glättet sich auf den letzten Tak-ten, wobei sich Musiker wie Publikum auf einer neuen Ebene wiederfinden.“

Die Programmhefte der Philharmonischen Konzertefinden Sie bereits fünf Tage vor dem Konzert unter

www.duisburger-philharmoniker.de im Internet

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Johannes BrahmsSinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73

Das Erscheinungsbild des Komponisten Johannes Brahms

Wer sich mit dem Bild des Kompo-nisten Johannes Brahms beschäftigt, hat es scheinbar mit zwei verschie-denen Gesichtern zu tun. Da ist ein-mal ein jungenhaft mildes Aussehen, da ist andererseits der strenge Kopf mit dem üppigen Vollbart. Lange Zeit hat Johannes Brahms sein jugendli-ches Aussehen behalten. Annähernd siebzig Werke wurden vorgelegt, bis er sich die mächtige Barttracht zu-legte. Das wäre zwar an sich nicht weiter bemerkenswert, doch erfolg-

te die Veränderung des optischen Erscheinungsbildes gerade im Zuge mit der Präsentation der zweiten Sinfonie. Hieran lassen sich nun doch einige Überlegungen anknüpfen. Nach der Wiener Uraufführung im Dezember 1877 präsentierte Johannes Brahms dieses Orchesterwerk sogleich auch in Leipzig, Amsterdam und Den Haag. Am 28. September dirigierte er seine „Zweite“ im Rahmen 50. Stiftungsfestes der Philharmonischen Gesellschaft in Hamburg. Bekannte aus früheren Tagen glaubten Brahms nun nicht mehr wiederzuerkennen! „Mit rasiertem Kinn wird man ent-weder für einen Schauspieler oder für einen Pfaffen gehalten“, hatte Brahms einmal gesagt, und nun trat er selbstbewusst und vollbärtig in seiner Geburtsstadt auf, die er eigentlich gar nicht mehr betreten wollte. Er war nun ein selbstbewusster Künstler geworden, den man nicht mehr übergehen durfte. Er wurde als führender Musiker seiner Zeit gefeiert, man ehrte ihn mit Kränzen und unternahm ihm zu Ehren eine Bootsfahrt auf der Elbe, die Universität Breslau verlieh ihm die Ehrendoktorwürde. Brahms hatte es nun nicht mehr nötig, auf ein Stellenangebot zu warten, denn er hat sich längst in Wien als Künstler etablieren können. Jo-hannes Brahms überrascht nun mit gesteigertem Selbstbewusst-sein. Um seine erste Sinfonie hat er noch mindestens anderthalb Jahrzehnte ringen müssen, doch die zweite Sinfonie lag in kürzes-ter Zeit vollendet vor. Man hat sie als heiteres Gegenstück zum dramatischen Erstling sehen wollen und nannte sie zumindest seine „Pastorale“. Aber auch das ist nicht wirklich angemessen, handelt es sich doch um ein wirklich eigenständiges Werk, über dessen freundliche Oberfläche sich manche Schatten legen.

Johannes Brahms, 1874

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Die zweite Sinfonie

Zweifellos ist die zweite Sinfo-nie D-Dur op. 73 von Johan-nes Brahms Gegenstück und Gegenentwurf zum Vorgänger-werk. Beinahe fünfzehn Jahre, von 1862 bis 1876 hatte der Komponist um seinen sinfoni-schen Erstling gerungen, und dieses Ringen, bisweilen ins Titanische gesteigert, hört man dem Werk auch an. Die Zwei-te entstand dagegen allein im

Sommer des darauffolgenden Jahres während des Urlaubs in Pörtschach am Wörthersee. „Wörther See ist ein jungfräulicher Boden, da fliegen die Melodien, daß man sich hüten muß, kei-ne zu treten“, teilte Brahms dem Kritiker Eduard Hanslick mit, und mit seinem Verleger Fritz Simrock sprach er über sein „lieb-liches Ungeheuer.“ Man hat die zweite Sinfonie von Johannes Brahms seine „Pastorale“ genannt. Wie aus den Schriften Clara Schumanns hervorgeht, komponierte Brahms zunächst den ers-ten Satz, anschließend das Finale und zuletzt die beiden Mittel-sätze. Der Schaffensprozess wurde für die Verhältnisse dieses Komponisten unvergleichlich schnell abgeschlossen. Dass die Uraufführung schließlich um zwei Wochen auf den 30. Dezem-ber 1877 verschoben werden musste, hatte nichts mit der Fer-tigstellung zu tun. Das Orchester war einfach zu beschäftigt mit Adalbert von Goldschmidts Oratorium „Die sieben Todsünden“ und mit Richard Wagners „Rheingold“. Die Uraufführung leitete schließlich Hans Richter im Wiener Musikvereinssaal. Hans Richter (1843-1916) hat sich sowohl um die Verbreitung der Werke von Johannes Brahms und Richard Wagner verdient gemacht, später übernahm er die Leitung des Hallé-Orchesters in Manchester. Die Ur-aufführung der zweiten Sinfonie von Johannes Brahms war ein großer Erfolg, und auch der Komponist äu-ßerte sich zufrieden: „Das Orchester hier hat mit einer Wollust geübt und gespielt und mich gelobt, wie es mir noch nicht passiert ist.“ Weitere Auf-führungen der Komposition schlos-sen sich sogleich an, wobei neben Brahms auch Hans von Bülow, Franz Wüllner und Joseph Joachim die musikalische Leitung übernahmen.

Johannes Brahms in den 1880er Jahren

Der Dirigent Hans Richter

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Mit Trauerrand?

Brahms liebte es, mit seinen Äußerungen seine Freunde hinters Licht zu führen, und im Zusammenhang mit der zweiten Sinfonie gibt es besonders zahlreiche irreführende Kommentare. Noch am Tage vor der Uraufführung schrieb er Elisabet von Herzogenberg (1847-1892), die neben Clara Schumann eine seiner wichtigen Ratgeberinnen war: „Hier spielen die Musiker meine Neue mit Flor um den Arm, weil’s gar so lamentabel klingt; sie wird auch mit Trauerrand gedruckt.“ Ganz ähnlich heißt es in einem zeit-gleich geschriebenen Brief an den Verleger Simrock: „Das Or-chester hier hat mit einer Wollust geübt und gespielt und mich gelobt, wie es mir noch nicht passiert ist! Aber sie müssen an die Partitur einen Trauerrand wenden, daß sich auch äußerlich ihre Melancholie zeigt.“ Aber während Brahms noch an der Sinfonie arbeitete, informierte Clara Schumann schon den Dirigenten Her-mann Levi: „Brahms ist in guter Stimmung, sehr entzückt von seinem Sommeraufenthalt, und hat, im Kopf wenigstens, eine neue Symphonie in D-Dur fertig – den ersten Satz hat er auf-geschrieben – ganz elegischen Charakters.“ So ernst kann und will man die zweite Sinfonie von Johannes Brahms natürlich nicht wahrnehmen, aber wer hier nur Klarheit und Schönheit erwartet, wird der Komposition nicht gerecht. In einen Wink in diese Rich-tung gibt folgender Hinweis, den Johannes Brahms am 9. Dezem-ber 1877 seinem Verleger Fritz Simrock gab: „Sie wird jedenfalls gehörig durchfallen, und die Leute werden meinen, diesmal hätte ich mir’s leicht gemacht. Aber Ihnen rate ich, vorsichtig zu sein.“Das weist eher in die richtige Richtung, denn die vorherrschend heitere Stimmung soll nicht den Blick auf die Feinheiten der Par-titur verstellen. Mit der Äußerung „Wie wär’s, wenn Sie vom Wie-genlied auch Ausgaben in Moll machten, für artige oder kränk-liche Kinder?“ spielte Brahms wahrscheinlich auf das kantable Seitenthema im ersten Satz der Sinfonie an. Vincenz Lachner wiederum, der die Sinfonie 1879 in Mannheim dirigierte, fragte: „Warum werfen Sie in die idyllische heitere Stimmung, mit der sich der 1. Satz einführt, die grollende Pauke, die düstern lugub-ren Töne der Posaunen und Tuba?“ Tatsächlich ist die heiter-pas-torale Stimmung der zweiten Sinfonie an vielen Stellen getrübt.Selbst bei einem unerhörten Melodiereichtum – mindestens fünf thematische Gebilde werden im Kopfsatz exponiert – flogen Brahms die Themen nicht einfach zu. Keimzelle ist ein unschein-bares Kernmotiv, ein simples Wechselnotenmotiv d-cis-d, das zunächst in den Bässen erscheint und sich in ständigen Umbil-dungen und Umrhythmisierungen durch alle thematischen Ge-bilde zieht. Der tatsächlich zu bemerkende pastorale Charakter des Hauptthemas – er tritt auch am Beginn des Violinkonzerts hervor – bleibt deshalb nicht durchweg erhalten. Die Mittelsätze

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haben bei Johannes Brahms gewöhnlich Intermezzocharakter. Sie sind nicht nur kürzer als die Ecksätze, sondern reduzieren auch die Bläserbesetzung. Allerdings gewinnt das „Adagio non troppo“ durch die Sonatenform besonderes Gewicht, und hier kann von vorherrschender Heiterkeit keine Rede sein, denn es legen sich melancholische Schatten über den Satz, dem eine Vielzahl thematischer Einfälle zugrunde gelegt sind. Der dritte Satz mit dem Wechsel von gemächlichen und schnellen Teilen ist formal einzigartig im Gesamtwerk von Johannes Brahms. Die „Allegretto grazioso“-Abschnitte lassen sehr schön die Holzbläser hervortreten, während der Scherzo-Charakter sich vor allem in den Presto-Abschnitten bemerkbar macht. Die motivische Zelle des Anfangs strahlt schließlich bis in das Finale aus und führt zu ungeahnten Ausdrucksqualitäten. Allerdings wird die kunst-volle Verarbeitung nicht zum Selbstzweck. Alles erscheint so un-aufdringlich in den Gesamtzusammenhang integriert, dass der Brahms-Freund Theodor Billroth sagen konnte: „Ich wüßte nicht zu sagen, welcher Satz mir der liebste ist, ich finde jeden in seiner Art herrlich. Eine glückliche wonnige Stimmung geht durch das Ganze, und alles trägt so den Stempel der Vollendung und des mühelosen Ausströmens.“

Michael Tegethoff

Mit seiner ersten Oper „Peter Grimes“ schaffte Benjamin Britten 1945 einen Sensationserfolg. Schauplatz ist der kleine englische Küstenort Borough. Hier gerät der raubeinige Fischer Grimes unter Verdacht, seinen Lehrjungenfahrlässig getötet zu haben. Vergebens kämpft er gegen das Misstrauen der Kleinstädter an,die ihn zum Außenseiter stempeln und mitHass verfolgen. Am Ende wird der alte Kapitän Balstrode ihm raten, sich selbst zu richten, um der drohenden Lynchjustiz zu entgehen.Die musikalische Leitung des Abends, dessen Bühnenbild für den deutschen Theaterpreis DER FAUST 2010 nominiert war, liegt bei Generalmusikdirektor Axel Kober.

Peter GrimesBenjamin BrittenInszenierung: Immo KaramanTHEATER DUiSBURGMi 09.02. | So 13.02. | Do 17.02. | So 20.02.2011

Karten erhältlich im Opernshop:Düsseldorfer Str. 5–7, 47051 DuisburgTel. 0203.940 77 77 | www.operamrhein.de

Axel Kober dirigiertPETER GRiMES__

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Die Mitwirkenden des Konzerts

Julian Bliss (Klarinette) hat sich bereits fest in der internationa-len Konzertszene etabliert. Als Solist musizierte er mit zahlreichen bedeutenden Orchestern wie dem London Philharmonic Orches-tra, dem BBC Symphony Orchestra, dem Royal Philharmonic Or-chestra, dem Orchestre National de France, dem City of Birming-ham Symphony Orchestra, dem Seattle Symphony Orchestra, dem BBC Philharmonic Orchestra, dem BBC National Orchestra of Wales, dem NHK Symphony Orchestra Tokyo, dem Münchner Kammerorchester, Gulbenkian-Orchester Lissabon, dem Philhar-monischen Orchester von Malaysia, dem Schwedischen Radio-Sinfonieorchester und dem Philharmonischen Orchester Bergen.Soloabende führten den Klarinettisten Julian Bliss zu so angese-henen Veranstaltungsorten wie der Londoner Wigmore Hall und in die neue Londoner Cadogan Hall, in den Pariser Louvre, zum

Foto: Thomas Rabsch

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Montpellier Festival, zum Jerusalem Music Festival, zum Festival Kissinger Sommer, zum Rheingau Musik Festival und zu den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, wo er nach dem Gewinn des Publikumspreises nun regelmäßig zu Gast ist. Vor kurzem debütierte er sehr erfolgreich im New Yorker Lincoln Center. Als engagierter Kammermusiker arbeitete Julian Bliss mit Künstlern wie den Geigern Joshua Bell und Julian Rachlin, den Cellisten Ste-ven Isserlis und Misha Maisky sowie den Pianisten Stephen Ko-vacevich, Elena Bashkirova, Simon Trpceski und Helen Grimaud zusammen.Die Aufnahmen, die Julian Bliss für das Label EMI machte, fan-den den Beifall der Kritik, und über die jüngste Aufnahme, die der Klarinettist mit der Aufnahmepartnerin Sabine Meyer vor-legte, schrieb das CD-Magazin „Gramophone“: „Spohrs zweites Klarinettenkonzert c-Moll, hier farbenreich gespielt von Julian Bliss, ist voller instrumentaler Fantasie, verlangt der Klarinette ei-nige äußerst originelle Effekte ab und beansprucht so viel Sorgfalt bei der Balance und der Fingerfertigkeit.“Bei zahlreichen Gelegenheiten war Julian Bliss im britischen Fern-sehen zu sehen. Anlässlich des achtzigsten Geburtstags der eng-lischen Königin spielte er im Rahmen der BBC Proms, wobei das von einem großen Publikum verfolgte Konzert vom Fernsehen in vierzig Länder um die ganze Welt übertragen wurde. Unter dem Titel „Gifted“ („Hochbegabt“) wurde der Klarinettist im Fernsehen in einer dreiteiligen Dokumentation vorgestellt, und er gehörte zu den ausgezeichneten Künstlern, die am 1. Juni 2002 anlässlich des fünfzigjährigen Thronjubiläums der Queen im Buckingham Palace spielten.Im Jahr 2007 wurde Julian Bliss von dem Instrumentenbauer Conn Selmer eingeladen, eine Auswahl von erschwinglichen Kla-rinetten zu planen, die seinen Namen tragen sollten. Die BLISS-Klarinetten wurden kürzlich auf den Markt gebracht und haben viel Lob erhalten.

Sonntag, 20.2.2011 17 UhrSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSoooooooooooooooooooooooooooooooooooonnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnttttttttttttttttttttttttttttttttaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggggaaaaaa ,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,, 222222222222222222222222222222222222222222222200000000000000000000000000000000000000000.........................2222222222222222222222222222222222222222222222........................22222222222222222222222222222222222222222220000000000000000000000000000000000000000000000001111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111117777777777777777777777777777777777777777777777 UUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr

Georg FriedrichHändel

FeuerwerksmusikKrönungsmusiken

~Four Coronation Anthems~

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St. LudgerDuisburg-Neudorf

Mitglieder derDuisburger Philharmoniker

Infos unter:www.philchor-du.de

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Axel Kober (Dirigent) ist seit der Spielzeit 2009/2010 Gene-ralmusikdirektor der Deutschen Oper am Rhein. An dem Dop-pelinstitut in den Städten Düsseldorf und Duisburg startete er mit Benjamin Brittens Oper „Peter Grimes“ und widmete sich in seiner ersten Spielzeit vor allem den Neuproduktionen von Franz Lehárs „Lustiger Witwe“, von Gustave Charpentiers „Louise“, Ri-chard Wagners „Tristan und Isolde“ sowie Jörg Widmanns Oper „Das Gesicht im Spiegel“.Der aus Kronach stammende Axel Kober absolvierte sein Dirigier-studium bei Professor Peter Falk und Professor Günther Wich an der Hochschule für Musik in Würzburg. Außerdem nahm er an einer zweijährigen Meisterklasse für Liedbegleitung bei Irvin Gage an der Züricher Musikhochschule teil. Nach dem Studium kam der Dirigent 1994 an das Mecklenburgische Staatstheater Schwe-rin. Von 1998 bis 2003 arbeitete er am Theater Dortmund, zuletzt als Erster Kapellmeister und Stellvertreter des Generalmusikdi-rektors. 2003 wechselte er an das Nationaltheater Mannheim, wo er in der Spielzeit 2005/2006 zum stellvertretenden Generalmu-sikdirektor und ein Jahr später zum kommissarischen General-musikdirektor ernannt wurde. In dieser Zeit erarbeitete er sich ein

Foto: Hans Jörg Michel

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breites Opernrepertoire, das Werke von Wolfgang Amadeus Mo-zart, Richard Wagner, Giuseppe Verdi und Richard Strauss ebenso enthielt wie Alban Bergs „Wozzeck“. 2007 kam Axel Kober als Musikdirektor nach Leipzig und übernahm an der Seite von Ric-cardo Chailly die musikalische Leitung des dortigen Opernhauses. In Leipzig debütierte er mit Carl Maria von Webers „Freischütz“ und dirigierte anschließend in zahlreichen Aufführungen Premie-ren und Wiederaufnahmen von Giacomo Puccinis „La Bohème“, von Giuseppe Verdis „Aida“, Georges Bizets „Carmen“, „Tannhäu-ser“, „Rienzi“, „Lohengrin“, „Tristan und Isolde“ und „Parsifal“ von Richard Wagner, „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauss sowie Leos Janáceks „Jenufa“ und eine Schönberg-Trilogie. Im Januar 2007 debütierte er beim Großen Konzert des Gewandhausor-chesters. Dies führte zu jährlichen Folgeeinladungen.Auch zu den Opernhäusern, an denen er bereits früher gewirkt hatte, hält der Dirigent Kontakt. So leitete er im September 2010 in Leipzig „Die Meistersinger von Nürnberg“ von Richard Wagner. Außerdem erhielt er eine Einladung, „Tristan und Isolde“ zu dirigie-ren. Hiermit wird die Leipziger Oper beim Hongkong Arts Festival gastieren. Gastspiele führten Axel Kober auch an die Königliche Oper Kopenhagen und an die Wiener Volksoper. Dort leitete er zu-nächst „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauss, und „Der König Kandaules“ von Alexander Zemlinsky wird ab Mai 2011 folgen. In Hamburg gastierte er beim NDR Sinfonieorchester, ferner wurde er wiederholt an die Hamburgische Staatsoper eingeladen. 2009 debütierte er mit „Die Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss an der Deutschen Oper Berlin. Diese Strauss-Oper leitet er auch an der Deutschen Oper am Rhein. An der Rheinoper steht er in der Spielzeit 2010/2011 bei den Neuproduktionen von „Dia-logues des Carmélites“ von Francis Poulenc, von Wolfgang Ama-deus Mozarts „Così fan tutte“ und bei den Wiederaufnahmen von Benjamin Brittens „Peter Grimes“, von Richard Wagners „Parsifal“ und Giuseppe Verdis „Falstaff“ am Pult. Auch die Zusammenar-beit mit Martin Schläpfer und dem Ballett am Rhein findet seine Fortsetzung. So dirigiert er bei „b.09“ „Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms. Konzertverpflichtungen führen den Diri-genten nicht nur zu den Duisburger Philharmonikern, sondern auch zu den Düsseldorfer Symphonikern.

Herausgegeben von:Stadt Duisburg · Der Oberbürgermeister Adolf Sauerland

Dezernat für Familie, Bildung und Kultur ·Dezernent der Stadt Duisburg Karl Janssen

Duisburger Philharmoniker · Intendant Dr. Alfred WendelNeckarstraße 1 · 47051 [email protected] · www.duisburger-philharmoniker.deDruck: Basis-Druck GmbH · www.basis-druck.de

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und Japan einerseits sowie mit zahlreichen CD-Einspielun-gen, Fernsehkonzerten und Filmmusikaufnahmen anderer-seits stark eingesetzt hat. Die polnische Musik von klassi-schen und von zeitgenössischen Komponisten hat größte Priorität in Wits Arbeit, sowohl in Archivaufnahmen als auch in Sinfoniekonzerten und Oratorienaufführungen. Auf diese Weise leitete der Dirigent die Uraufführungen zahlreicher Werke von Komponisten wie Krzysztof Penderecki, Witold Lutosławski, Wojciech Kilar und anderen.Der in Krakau geborene Antoni Wit studierte Dirigieren bei Henryk Czyz

., Komposition bei Krzysztof Penderecki und

Jura an der Krakauer Jagiellonen-Universität. Seine musi-kalische Ausbildung schloss er bei Nadia Boulanger in Paris ab, im direkten Anschluss an sein Studium war er bis 1969 bereits als Assistent von Witold Rowicki an der Warschauer Philharmonie tätig.Mit dem zweiten Preis des Internationalen Herbert-von-Karajan-Dirigierwettbewerbs in Berlin begann 1971 Antoni Wits internationale Karriere. Der Dirigent leitetet führende Orchester wie die Berliner Philharmoniker, die Staatska-pelle Dresden, das Tonhalle Orchester Zürich, das Royal Philharmonic Orchestra, das Philharmonia Orchestra, das BBC Symphony Orchestra London, das Montreal Symphony Orchestra und das NHK Symphony Orchestra Tokyo. Der Di-rigent gab Konzerte in den großen Musikzentren Europas, in den USA und in Südamerika, im Nahen und Fernen Osten. Jüngst dirigierte er unter anderem das Orchestre Philharmo-nique de Strasbourg, das Orchestre de la Suisse Romande, die Staatskapelle Weimar und das Japan Philharmonic Or-chestra Tokyo.Für viele seiner mehr als einhundert Aufnahmen bei Labels wie EMI-HMV, CBS, Naxos, NVS Arts, Pony Canyon, Polskie Nagrania erhielt der Dirigent Preise. Seine Interpretation von Szymanowskis Stabat Mater (EMI) wurde von englischen Kritikern zu einer der besten Einspielungen des Jahres 1985 gekürt. Antoni Wits gemeinsam mit Kun Woo Paik vorgelegte Einspielung aller Klavierkonzerte von Sergej Prokofjew ge-wann 1993 den „Diapason d’Or“ und den „Grand Prix du

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Die nächsten Konzerte

Mittwoch, 23. Februar 2011, 20.00 UhrDonnerstag, 24. Februar 2011, 20.00 Uhr

Philharmonie Mercatorhalle Duisburg

7. Philharmonisches Konzert2010/2011

Simon Gaudenz DirigentIveta Apkalna Orgel

Béla BartókTanzsuite Sz 77

Joseph JongenSymphonie Concertante für Orgel und Orchester op. 81

Ludwig van BeethovenSinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67

„Konzertführer live“ mit Astrid Kordak um 19.15 Uhrim „Tagungsraum 4 + 5“ des Kongresszentrums im CityPalais

Sonntag, 27. Februar 2011, 19.00 UhrPhilharmonie Mercatorhalle Duisburg

6. Kammerkonzert 2010/2011

Quatuor Ebène:Pierre Colomet Violine

Gabriel Le Magadure ViolineMathieu Herzog Viola

Raphael Merlin Violoncello

Wolfgang Amadeus MozartStreichquartett d-Moll KV 421

Alexander BorodinStreichquartett Nr. 2 D-Dur

Ludwig van BeethovenStreichquartett cis-Moll op. 131

„Konzertführer live“ mit Sebastian Rakow um 18.15 Uhrim „Tagungsraum 4 + 5“ des Kongresszentrums im CityPalais

City Vinum „Treff für Weinfreunde“Eine große Weinauswahl, attraktive Preise und Freude am Weingenuss. Das ist unsere Philosophie.

City Vinum steht für den kompetenten aber unkomplizierten Umgang mit dem Thema Wein.

Wir führen über 300 Weine aus aller Welt. Davon sind wech-selnd ca. 50 im Ausschank erhältlich. Ob Italien, Deutschland, Frankreich, Spanien oder Übersee: Bei uns findet der Genießer und jeder Weinfreund den passenden Tropfen.

Entdecken Sie Ihre eigene Weinwelt in außergewöhnlicher Atmosphäre bei uns oder in aller Ruhe zu Hause.

Ein kleines und feines Angebot an weintypischen Häppchen ergänzt die auserlesene Weinauswahl.

Leicht zu erreichen, nicht zu verfehlen: Im CityPalais Duisburg direkt am Haupteingang des Casino‘s. Eingang an der Land-fermannstraße.

Öffnungszeiten:Montag bis Samstag 12.30 – 22.00 UhrSonn- und Feiertags 16.00 – 21.00 UhrBei Veranstaltungen Open End

Telefon: 0203/39377950 E-Mail: [email protected]

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Freitag, 4. Februar 2011, 20.30 UhrKulturzentrale HundertMeister

PlayList 4.3unruhig

Martinu, Mahler, Tango

Albhia Quartett:Susanne Schael Geige

Meike Beyer GeigeTom Verbeke Cello

Desar Sulejmani Klavier

Das Albhia Klavierquartett ist eigentlich ein ganz normales Klavierquartett. Neben Mahler und Martinu spielen sie an diesem Abend das Klavierquartett von Joaquín Turina. Aber da ist noch etwas, das sie interessiert: die Tangos von Piaz-zolla und einige Klavierstücke des spanischen Komponisten Albéniz. Diese gewitzten Stücke haben sie extra für diesen Abend bearbeitet, um ihnen den Klavierquartettsound mit-zugeben. Das klingt unüblich? Einfach vorbeikommen und selber entdecken.

Samstag, 19. Februar 2011, 16.00 UhrPhilharmonie Mercatorhalle

Toccata 3(Änderung! Neues Programm und neuer Interpret)

Colin Walsh (Orgel)(Organist Laureate)

Lincoln Cathedral (UK)

Werke von Charles Villiers Stanford, Dr. George Bennett, Johann Sebastian Bach, Norman Cocker,

Charles Marie Widor, Herbert Howells und Gaston Litaize

Colin Walsh gehört zu den gefragtesten Organisten seiner Generation in England. Im Jahr 2006 wurde er zu dem Or-ganisten des international hoch geschätzten Organist’s Con-gress gewählt. Er gab Konzerte in Neuseeland, im Moskauer Svetlanov-Saal, im Kölner Dom sowie in den Pariser Kirchen Notre Dame und Saint Sulpice.

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Freitag, 22. April 2011, 19.00 UhrPhilharmonie Mercatorhalle

Matthäus-Passion

Johann Sebastian BachMatthäus-Passion BWV 244

in der Fassung von Felix Mendelssohn Bartholdy

SolistenChorus Musicus KölnDas Neue Orchester

Christoph Spering Dirigent

Fast ein Jahrhundert lang hatte Bachs Matthäus-Passion im Ar-chiv geschlummert, als der junge Felix Mendelssohn Bartholdy das Werk im Jahre 1829 in Berlin einer staunenden Öffentlich-keit präsentierte. Nicht in der Originalgestalt freilich: deren Länge glaubte er seinem Publikum nicht zumuten zu können; und auch Bachs originale Instrumentierung passte Mendels-sohn behutsam dem Klangideal seiner Zeit an. Lange Zeit galt diese Fassung als anmaßende Verfälschung eines alle Epochen überstrahlenden Meisterwerks. In den letzten Jahren wurde ihre Bedeutung neu definiert: als faszinierendes historisches Doku-ment, in dem die Perspektive einer musikalischen Epoche auf eine andere greifbar wird.

(Konzerteinführung durch Dr. Norbert Bolin um 18.00 Uhr)

Einzelkarten 9,00 / 15,00 / 19,00 / 25,00 /30,00 / 36,00 €ermäßigt 5,00 / 8,00 / 10,00 / 13,00 / 15,50 / 18,50 €