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Wohnturm Münster Wintersemester 2015/2016 5. Bachelorsemester Baukonstruktiver Entwurf M.A.(Arch.) Jörgen Dreher Department Baukonstruktion münster school of architecture Mies van der Rohe, Wettbewerb Hochhaus am Bahnhof Friedrichstraße in Berlin (1922)

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Wohnturm MünsterWintersemester 2015/2016

5. Bachelorsemester Baukonstruktiver Entwurf

M.A.(Arch.) Jörgen DreherDepartment Baukonstruktionmünster school of architecture

Mies van der Rohe, Wettbewerb Hochhaus am Bahnhof Friedrichstraße in Berlin (1922)

Wohnturm MünsterWintersemester 2015/2016

5. Bachelorsemester Baukonstruktiver Entwurf

M.A.(Arch.) Jörgen DreherDepartment Baukonstruktionmünster school of architecture

Foto: Kanchanjunga Apartments, Mumbai (1970-1983) von Charles Correa (1930-2015)

Das Thema

In den kommenden Jahren wird die angespannte Wohnraumsituation in vielen Städten in Deutschland weiter belastet. Einwanderung und die steigende Attraktivität für Menschen, in Zentrumsnähe zu wohnen, sind nur zwei Gründe des Wohnraummangels in der Stadt. Folgerichtig wird Wohnraum für einige Bevölkerungsschichten unbezahlbar. Zwangs-läufig stellen sich die Fragen, wie wir neuen Wohnraum generieren und wie viel Wohnraum wir eigentlich pro Person benötigen. Mit dieser Frage beschäftigte sich bereits Kisho Kurokawa vor etwa 35 Jahren. Er entwickelte ein Konstrukti-onsprinzip für ganze Städte, in dem er die Wohneinheiten standardisierte. Er entwarf vorfabrizierte, 7-8 qm große Wohn-kapseln, die er mit Bolzen an einen Hauptgerüst befestigte. Doch das heutige Selbstverständnis des Wohnens ist ein anderes. Immer mehr Menschen leben, auf Grund von steigenden Ansprüchen, auf immer größeren Wohnflächen. Wohnen wird mit dem Einfamilienhaus im Grünen oder mit einer Geschoßwohnung in der Stadt assoziiert.Bleibt die Frage der Wohnraumgenerierung. Wie im 19. Jahrhundert Barcelona mit der Stadterweiterung Eixample auf den steigenden Bedarf an Wohnraum reagierte, bleiben nach wie vor zwei Hauptformen der Wohnraumschaffung. Zum einen die Erweiterung in die suburbane Umgebung. Hierbei haben wir aber mit dem Verlust von Landschaft ein hohes Gut einzulösen. Es taucht die Frage nach dem verantwortungsbewussten Umgang mit der wertvollen Ressource Land auf. Die andere Möglichkeit, Wohnraum zu gewinnen, besteht in der städtebaulichen Nachverdichtung. Schließen von Baulücken, Aufstockungen von Bauten und das Ersetzen durch effektivere Gebäude sind Optionen.

Der Bau eines Hochhauses ist wohl die radikalste Art der Verdichtung. Rem Koolhass sieht in „Delirious New York“ im Bau eines Hochhauses die gebaute, utopische Idee, Grundstücke zu vervielfachen. Hochhäuser seien eine Art Hochregal-lager für Grundstücke.Doch durch Bauten der Vergangenheit wird das Wohnen im Hochhaus oft mit negativen Emotionen assoziiert – Anonym, dreckig, sozialer Brennpunkt. Hinzu kommt eine häufig fehlbesetzte Symbolik. Hochhäuser werden zur Selbstdarstellung oder als Symbol der wirtschaftlichen Dynamik und Macht genutzt. Während in Asien und Amerika das Wohnen im Hoch-haus als Luxus angesehen wird, bleibt diese Wohnform in Europa durch fehlende Akzeptanz weit hinter seinen Möglich-keiten. Im Negativen wie im Positiven werden Diskussionen um Hochhausbauten immer wieder von Emotionen geprägt und kontrovers diskutiert.

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Foto: Luftbild Bahnhof Münster

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Seit November 2014 leben in Münster über 300.000 Einwohner. Münster ist zudem die am stärksten wachsende Großstadt Deutschlands. In den kommenden Jahren wird die jetzt schon angespannte Wohnsituation weiter belastet. Jedes Jahr, so prognostiziert die Stadt, fehlen 1500 Wohneinheiten.Das Bahnhofsviertel wird in den kommenden Jahren durch diverse Baumaßnahmen eine neue Blüte erleben. Zurzeit entsteht der Neubau des Bahnhofes. Hotelneubauten an der Von-Steuben-Straße und die Sanierung des Mercure Hotels sind in Planung. Der Berliner Platz, Vorplatz des Hauptbahnhofes, ist der zentrale, öffentliche Verkehrsknotenpunkt in Münster. Der Ort prägt, vor allem für Besucher per Bahn, das Image der Stadt entscheidend. Auf dem Eckgrundstück am Berliner Platz Ecke Bahnhofstraße, hat sich bis vor kurzem noch das Gebäude des Metropoliskinos befunden. Nun hat die Stadt Münster Baurecht für den Neubau eines Wohnhochhauses erteilt.

Der Ort