Miese Geschäfte mit Sozialwohnungen - DKP Bottrop · mit unserenSteuergeldern gefördert wurden....

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Seite2 :WiekrankIlt dasKrankenhaus? Seite3 :„Wirhaben unterschrieben" Seite5 :Warumwurde NorbertHausbesetzer? MieseGeschäftemit Sozialwohnungen LeerstehendeSozialwohnungen EineRiesensauereiIstdasLeerstehenlassenvonWoh- nungenausSpekulationsgründen,wenngleichzeitigallein beim BottroperWohnungsamt1300Familienalswoh- nungssuchendgemeldetsind .EinVerbrechenistes,wenn essichdabeiauchnochumSozialwohnungenhandelt,die mitunseren Steuergelderngefördertwurden . DieUZ-NOTIZENmach- tenaufgrundvonHinwei- senempörterBürgerdrei leerstehendeSozialwohnun- genaufderLindhorststra- ße14und16ausfindig .Die Häuserwurden1957mitöf- fentlichenMittelngebaut, damaligerBesitzer : Theo Wittstamm . Die meisten Leute,die1958danndie Häuserbezogen,lebendort heutenoch.ImApril1980 erhieltendie Mieter die Nachricht,daßdieHäuser aneinenneuenEigentümer übergegangenseien,näm- lichdieSchallerGmbH, Haus-undGrundbesitz,in derHorsterStraße37 . EinJahrspäterwurden denMieternihreWohnun- genvonHelmke-Immobili- enzumKaufangeboten . Rund1MillionDMsollen die12Wohnungenbringen . DieBewohnersindjedoch Am1 .Juni1981gegen 17Uhrversuchtder Agentdes„Bundesamtes für Verfassungsschutz" (Bfv),S.Köntgenalias Makler, denOpel-Be- triebsrat P.Jaszczykin dessenBottroperWoh- nungfürSpitzeldienste anzuwerben.DerVersuch scheiterte,derAgent wurdeüberführt-eine schlimmePleite . Jaszczyk informierte seineBetriebsratskollegen beiOpelunddenIG-Me- tall-Vorstand,dieDKP- Ratsfraktionu .a .prote- stiertenbeimInnenmini= sterBaum .Dalancierte dasBfV-14Tagenach nichtaneinemKaufinter- essiert,denndieHäuser (ohne Zentralbeheizung) befindensichineinemmi- serablenZustand .InNr.16 z .B.wächstimKellerlu- stigderSchwamm,obwohl dasdemVermieterbekannt ist,aufdem Dachboden mußimWinterSchneege- schipptwerden,diesanitä- renInstallationensindur- alt . DaßSozialwohnungenin Eigentumswohnungenum- gewandeltwerdenkönnen, istleiderinunseremStaat möglich.DaßdreiSozial- wohnungen seit längerer Zeitleerstehen - einebe- reitseineinhalbJahre - iststrafbar.DieRechnung des„edlenBesitzers"ist wahrscheinlich folgende : Wenn kein Mieter zum Kaufbereitist,läßtman freigewordeneWohnungen einfachleerstehen,dieSa- Agentenwerbungund Lügenmärchen/ WirdOpferfür schuldigerklärt? demVorfall- Berichte indiePresse,wonachin derWohnungdesJ .ein „Beamter mißhandelt", „gefoltert"odergar„le- bensgefährlich verletzt" wordenseinsollte . ObwohlderBundesin- nenministerdemVorstand obwohlderBundesinnen- minister dem Vorstand derIGMetallerstEnde März'81hochundheilig versprochen hatte,das BfVwerdeaufdie„Über- prüfung"vonBetriebsrä- tenverzichten,beweist der„FallJ ."dasGegen- teil . PeterJaszczyksagteuns dazu :„Manbotmirein InBottrop ehevergammeltweiterund eines Tages kann man dannabreißen.Neubauten andergleichenStellebrin- genheuteeinVielfachesan Gewinn. WirwollendenEigentü- mer,SchallerGmbH,ein bißchennäherkennenler- nenundtrafenauf„eigen- tümliche" Verbindungen . BesitzerderSchallerGmbH ist Fahrrad-Schmitz von derHorsterStraße37 .Un- terdergleichenAdresse gibtesnocheineSKWohn- plan Planungsgesellschaft mbH .IhrEigentümerist ebenfallsHeinrichSchmitz. AlsMaklerfürbeideGe- sellschaftensahntHelmke- Immobilienregelmäßigsei- ne Vermittlungsgebühren ab .EineprofitableZusam- menarbeitaufKostenvon Wohnungssuchenden und Mietern. DieDKPmeint :Esist höchstezeit,daßdieBe- hördendiesemWohnungs- skandalnachgehenundalle gesetzlichenMöglichkeiten vollanwenden .Deshalbhat sie bereits Anzeige er- stattet. erstesHandgeldvon500 DManundfürweitere Informationenmonatlich biszu2000DM .Ichsollte meine Betriebsratskolle- gen,auchSPD-Kollegen, unddieDKPbespitzeln . Mitsolchenkriminellen Angeboten konnten sie beimirnichtlanden ."Die Opel-Betriebsräte ver- wahrtensichgegeneine derartigePraxisundfor- derten„totaleAufklärung desungeheuerlichenVor- falls" . OB Wilczok erklärte das Opfer gleich zum Schuldigen, in demer überdiePressedieDKP DasOpfer- PeterJaszczyk aufforderte,J .alsVertre- terausdemSchulaus- schuß zurückzuziehen . DerEssenerStaatsanwalt, derbeieinemBesuchin BochumvonderPresse gefragtwurde,inwel- chemKrankenhausder angeblichSchwerverletz- teliege,antwortete :Der AufenthaltsortdesBeam- tenseiunbekannt,erlie- genichtmehrimKran- kenhaus, der Staatsan- walthabenievonlebens- gefährlichen Verletzun- gengesprochen .Jaszczyks Kommentar : „Ich und meineKollegensindkei- neFolterknechte,sondern Arbeitervertreter. Die Verleumdungen gegen michsindAusdruckder Wut,daßichmichnicht zumAgentenhabema- chenlassen .Jetztwill mandenSpießumdrehen unddenandenPranger stellen,derdieseschmut- zigen Geschäfte aufge- deckthat .DerPolizei- überfallaufmeineWoh- nungundmeineFestnah- meam26.6 .beweisendas ebenfalls. DerGeschäftemacher :Bottrop,HorsterStraße37 . DieUZ-Notizenwünschen . .. allenLesernundFreundenschöneSommer- ferien,trotzsteigenderPreise .Einerholsa- merUrlaub -obinItalienoderaufBalko- nien-istwichtigeGrundlagefüreinneues Arbeitsjahr,InSchuleundBeruf.Also,alles Gute,undvorallemzünftigesSommer-Wet- ter .Wirmeldenunswiederam12 .Septem- ber. wem ausBottropund Kirchhellen Nr. ..5 4 .Juli1981 AusdemInhalt- 1

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Seite 2 : Wie krank I ltdas Krankenhaus?

Seite 3: „Wir habenunterschrieben"

Seite 5: Warum wurdeNorbert Hausbesetzer?

Miese Geschäfte mit

SozialwohnungenLeerstehende Sozialwohnungen

Eine Riesensauerei Ist das Leerstehenlassen von Woh-nungen aus Spekulationsgründen, wenn gleichzeitig alleinbeim Bottroper Wohnungsamt 1300 Familien als woh-nungssuchend gemeldet sind . Ein Verbrechen ist es, wennes sich dabei auch noch um Sozialwohnungen handelt, diemit unseren Steuergeldern gefördert wurden .

Die UZ-NOTIZEN mach-ten aufgrund von Hinwei-sen empörter Bürger dreileerstehende Sozialwohnun-gen auf der Lindhorststra-ße 14 und 16 ausfindig . DieHäuser wurden 1957 mit öf-fentlichen Mitteln gebaut,damaliger Besitzer : TheoWittstamm . Die meistenLeute, die 1958 dann dieHäuser bezogen, leben dortheute noch. Im April 1980erhielten die Mieter dieNachricht, daß die Häuseran einen neuen Eigentümerübergegangen seien, näm-lich die Schaller GmbH,Haus- und Grundbesitz, inder Horster Straße 37 .Ein Jahr später wurden

den Mietern ihre Wohnun-gen von Helmke-Immobili-en zum Kauf angeboten .Rund 1 Million DM sollendie 12 Wohnungen bringen .Die Bewohner sind jedoch

Am 1. Juni 1981 gegen17 Uhr versucht derAgent des „Bundesamtesfür Verfassungsschutz"(Bfv), S. Köntgen aliasMakler, den Opel-Be-triebsrat P. Jaszczyk indessen Bottroper Woh-nung für Spitzeldiensteanzuwerben. Der Versuchscheiterte, der Agentwurde überführt - eineschlimme Pleite .

Jaszczyk informierteseine Betriebsratskollegenbei Opel und den IG-Me-tall-Vorstand, die DKP-Ratsfraktion u . a . prote-stierten beim Innenmini=ster Baum. Da lanciertedas BfV - 14 Tage nach

nicht an einem Kauf inter-essiert, denn die Häuser(ohne Zentralbeheizung)befinden sich in einem mi-serablen Zustand . In Nr. 16z. B. wächst im Keller lu-stig der Schwamm, obwohldas dem Vermieter bekanntist, auf dem Dachbodenmuß im Winter Schnee ge-schippt werden, die sanitä-ren Installationen sind ur-alt .Daß Sozialwohnungen in

Eigentumswohnungen um-gewandelt werden können,ist leider in unserem Staatmöglich. Daß drei Sozial-wohnungen seit längererZeit leerstehen - eine be-reits eineinhalb Jahre -ist strafbar. Die Rechnungdes „edlen Besitzers" istwahrscheinlich folgende :Wenn kein Mieter zumKauf bereit ist, läßt manfreigewordene Wohnungeneinfach leerstehen, die Sa-

Agentenwerbung undLügenmärchen/ Wird Opfer für

schuldig erklärt?dem Vorfall - Berichtein die Presse, wonach inder Wohnung des J. ein„Beamter mißhandelt",„gefoltert" oder gar „le-bensgefährlich verletzt"worden sein sollte .Obwohl der Bundesin-

nenminister dem Vorstandobwohl der Bundesinnen-minister dem Vorstandder IG Metall erst EndeMärz '81 hoch und heiligversprochen hatte, dasBfV werde auf die „Über-prüfung" von Betriebsrä-ten verzichten, beweistder „Fall J ." das Gegen-teil .Peter Jaszczyk sagte uns

dazu : „Man bot mir ein

In Bottropehe vergammelt weiter undeines Tages kann mandann abreißen. Neubautenan der gleichen Stelle brin-gen heute ein Vielfaches anGewinn.Wir wollen den Eigentü-

mer, Schaller GmbH, einbißchen näher kennenler-nen und trafen auf „eigen-tümliche" Verbindungen .Besitzer der Schaller GmbHist Fahrrad-Schmitz vonder Horster Straße 37. Un-ter der gleichen Adressegibt es noch eine SK Wohn-plan PlanungsgesellschaftmbH. Ihr Eigentümer istebenfalls Heinrich Schmitz.Als Makler für beide Ge-sellschaften sahnt Helmke-Immobilien regelmäßig sei-ne Vermittlungsgebührenab. Eine profitable Zusam-menarbeit auf Kosten vonWohnungssuchenden undMietern.Die DKP meint: Es ist

höchste zeit, daß die Be-hörden diesem Wohnungs-skandal nachgehen und allegesetzlichen Möglichkeitenvoll anwenden. Deshalb hatsie bereits Anzeige er-stattet.

erstes Handgeld von 500DM an und für weitereInformationen monatlichbis zu 2000 DM. Ich solltemeine Betriebsratskolle-gen, auch SPD-Kollegen,und die DKP bespitzeln.Mit solchen kriminellenAngeboten konnten siebei mir nicht landen." DieOpel-Betriebsräte ver-wahrten sich gegen einederartige Praxis und for-derten „totale Aufklärungdes ungeheuerlichen Vor-falls" .

OB Wilczok erklärtedas Opfer gleich zumSchuldigen, in dem erüber die Presse die DKP

Das Opfer -Peter Jaszczyk

aufforderte, J. als Vertre-ter aus dem Schulaus-schuß zurückzuziehen.Der Essener Staatsanwalt,der bei einem Besuch inBochum von der Pressegefragt wurde, in wel-

chem Krankenhaus derangeblich Schwerverletz-te liege, antwortete : DerAufenthaltsort des Beam-ten sei unbekannt, er lie-ge nicht mehr im Kran-kenhaus, der Staatsan-walt habe nie von lebens-gefährlichen Verletzun-gen gesprochen . JaszczyksKommentar : „Ich undmeine Kollegen sind kei-ne Folterknechte, sondernArbeitervertreter. DieVerleumdungen gegenmich sind Ausdruck derWut, daß ich mich nichtzum Agenten habe ma-chen lassen . Jetzt willman den Spieß umdrehenund den an den Prangerstellen, der diese schmut-zigen Geschäfte aufge-deckt hat . Der Polizei-überfall auf meine Woh-nung und meine Festnah-me am 26. 6 . beweisen dasebenfalls.

Der Geschäftemacher: Bottrop, Horster Straße 37 .

Die UZ-Notizen wünschen . . .allen Lesern und Freunden schöne Sommer-ferien, trotz steigender Preise. Ein erholsa-mer Urlaub - ob in Italien oder auf Balko-nien - ist wichtige Grundlage für ein neuesArbeitsjahr, In Schule und Beruf. Also, allesGute, und vor allem zünftiges Sommer-Wet-ter. Wir melden uns wieder am 12 . Septem-ber.

wemaus Bottrop und Kirchhellen

Nr. ..54. Juli 1981

Aus dem Inhalt-1

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Von Hermann Bode

Da wird von einerGruppe Jugendlicher, dieseit Jahren auf Woh-nungssuche sind, einstädtisches Haus besetzt,das zwar schon langeleer-, dessen Abrißzwecks Berufsschulerwei-terung aber noch in denSternen steht. Die Beset-zer bitten die Stadt umNutzungsverträge bis zumAbrißtermin ; Antwort derVerwaltung: „Mit Krimi-nellen verhandeln wirnicht."Da läßt ein reicher

Konzern wie Thyssen sei-ne Häuser so vergam-meln, daß den Mieternfür das Wohnen untersolchen Bedingungen ei-gentlichgentlich noch Geld ge-zahlt werden müßte.Da versucht eine geld-

gierige Makler-Cliquemiese Geschäfte zu ma-chen und scheut nicht da-vor zurück, öffentlich ge-förderte Sozialwohnungenleerstehen und verrotten

1 zu lassen.Die Bergbau-Altgesell-

schaften verkaufen alteZechenhäuser zu Höchst-preisen .Die Wohnungsprobleme

in unserer Stadt schreien

Die Lügevon der

BedrohungKanzler Schmidt war so

dreist, die Raketenrüstungder NATO mit der Bemer-kung zu begründen, dieNazis hätten die Sowjet-union überfallen, well die-se weniger gerüstet war.Das dürfe uns nicht pas-sieren. In der Tat : das istdeutschen Militärs niepassiert. Sie haben dieSowjetunion vor 40 Jah-ren überfallen. Das Istnicht vergessen . Die So-wjetunion sieht sich voneinem US-Raketengürtelumspannt, und jetzt kom-men 572 neue Rake-ten in unser Land, dieMoskau In vier Minutentreffen können. Müssendie Sowjets das nicht alsschreckliche Drohung be-greifen?Und die SS-20? - die

gibt's, weil die Sowjets andie Schrecken vor 40Jahren denken) AberBreshnew hat Verhandlun-gen über den Abbau derRaketen auf beiden Seitenvorgeschlagen . Wer sol-che Verhandlungen hin-tertreibt und militärischeObermacht anstrebt -wie Reagan i Co. - derhegt die Kriegsgefahr an!

zum Himmel. Im sozialenWohnungsbau tut sich sogut wie nichts. Fast alleNeubauprojekte be-schränken sich auf Eigen-tumswohnungen oderEinfamilienhäuser. Fürdie meisten BottroperBürger sind solche Be-hausungen unerschwing-lich.Gegen Spekulanten und

Miethaie, gegen den Miß-brauch des Eigentums-rechts an Wohnraum mußendlich auch in unsererStadt etwas unternommenwerden. Es gibt eine Rei-he gesetzlicher Handha-ben gegen „Kriminalitätim weißen Frack". Ande-rerseits darf die Stadtnicht aus Ihrer Pflichtentlassen werden, für dieErrichtung dringend not-wendiger Sozialwohnun-gen zu sorgen . Nach Aus-sagen des Ministers Zöpelin Bottrop stehen hierfürLandesmittel bereit. Alsvordringliche Maßnahmegegen die Wohnungsnotfordert die DKP: Fertig-stellung von 300 bis 400Sozialwohnungen jährlichbei Mietpreisen, die fürden kleinen Mann er-schwinglich sind .

Bei der Debatte über denNachtragsetat der Stadtwurde erneut über dieKrumen gestritten . Diegroßen Brocken Wirt-schaftsförderung und Stra-ßenbau waren ebenso tabuwie die angekündigte Mit-telkürzung von Bund undLand. Der Bund will imnächsten Jahr die Ausga-ben um ca. 20 Milliardenkürzen, nur die Rüstungs-ausgaben steigen. Das gehtzu Lasten der Steuerzahlerund Städte . Das Land willder Stadt den bisherigenAusfall für die Lohnsum-mensteuer in Höhe von 6,8Millionen nicht weiter zah-

UZ: Im Bottroper Ma-rienhospital sollen Mitar-beiter entlassen und Bettenabgebaut werden . Die Ver-waltung des MH sagt, daßsie aus Kostengründen zusolchen Maßnahmen ge-zwungen sei. Was meinenSie dazu?M. Plum : Seit Inkrafttre-

ten des Krankenhausfinan-zierungsgesetzes sind dieKrankenhäuser In derBundesrepublik gezwun-gen, kostendeckend zu ar-beiten, d h., sie müssen wiejeder andere Produktions-oder Dienstleistungsbetriebin unserer Wirtschaft ge-führt werden. Es gibt in-zwischen eine Reihe vonBeispielen in unseremLand, wo KrankenhäuserKonkurs anmelden mußten .Als Gegenmaßnahme ver-suchen die Krankenhaus-verwaltungen, insbesonderepersonalintensive Bereichewie Küche, Reinigung usw .auszulagern und an Privat-firmen zu vergeben. Zum

Notizen aus Bottrop und Kirchhellen

Rüstung : Mehr Opfer, weil dieheilige Kuh Futter braucht !

Bottrop hat schon hohe Schulden, sie steigen in diesemJahr weiter. Die Parole heißt sparen. Natürlich nicht beiDiäten oder Repräsentation ; bei Schulen, Sport, im Ge-sundheitswesen und sozialen Wohnungsbau gibt's weniger.Das Geld wird von der Rüstung gefressen .

einen entpuppen sich dieseFirmen häufig als Sklaven-haltgrfirmen, die ohneSteuerkarte und Versiche-rung die Frauen stunden-weise ausbeuten. Zum an-deren hat der Zwang zurKostendeckung zum Abbauvon Leistungen geführt, so-wohl für die Patienten alsauch für die Beschäftigten.UZ : Können sich die

Krankenhäuser gegen diesefinanzielle „Erpressung"nicht zur Wehr setzen?M. Plum : In solchen Fra-

gen stößt natürlich auchdie MAV eines Kranken-hauses an die Grenzen ih-rer Möglichkeiten . Denndas Problem ist nur ge-samtgesellschaftlich zu lö-sen. Wir brauchen ein neu-es Finanzierungssystem fürdie Krankenhäuser, beidem nicht der Zwang zurKostendeckung, sonderndas Wohl des Patienten ImMittelpunkt der Überle-gungen steht.

len und andere Zuschüssekürzen. Im Landtag wirdoffen erklärt, daß Lehrmit-telfreiheit und Schülerfrei-fahrten in Gefahr sind .

Man fragt sich, ob Politi-ker, die so etwas beschlie-ßen, nur dumm sind? Wiekann man den BürgernOpfer abverlangen, warumsollen wir sparen und aufLebensnotwendiges ver-zichten, wenn ein Tornado-Kampfflugzeug ca. 80 Mil-lionen kostet und damit 40Prozent mehr als der ge-samte Investitionshaushaltunserer Stadt im Jahr1981? Das nennen wir poli-tischen Schwachsinn!

Wie krank ist das Krankenhaus?Krankenhausfinanzierung : Kostendeckung geht vor KrankenpflegeDas Bottroper Marienhospital will zum 1. Oktober die

Krankenhausküche an eine Privatfirma übergeben undzahlreiche Mitarbeiter aus diesem Bereich entlassen . Wirberichteten darüber in der letzten NOTIZEN-Ausgabe.Warum die Krankenhäuser in der Bundesrepublik immermehr rationalisieren, über dieses Thema sprachen die NO-TIZEN mit dem Vorsitzenden der Mitarbeitervertretung(MAV) im Herner Marienhospital, Dr . M. Plum .

UZ: Welche Möglichkei-ten gibt es denn nun füreine MAV, dem finanziel-len Druck von oben entge-genzuwirken?

M. Flum : Dazu ein Bei-spiel aus meinem Erfah-rungsbereich. In unsererKlinik waren die Mitarbei-ter aus der Telefonzentralefrüher fest angestellt. Umzu sparen, stellte die Ver-waltung dann nur nochFrauen stundenweise alsHilfskräfte ein . UnsererMAV ist es aufgrund derSolidarität aller Beschäf-tigten gelungen, eine solchesoziale Verschlechterungfür die hart arbeitendenTelefonistinnen rückgängigzu machen : die Frauen sindjetzt als Vollzeltkräfte mitallen tariflichen Rechtenangestellt. Und wenn imBottroper Marienhospitalschon technische Rationali-sierungen nicht vermeidbarsind, müssen die Mitarbei-ter und Ihre Vertretung al-les daransetzen, daß hier-aus keine Nachteile für dieBeschäftigten erwachsenund z. B. das von Entlas-sung bedrohte Küchenper-sonal in andere Bereicheübernommen wird.

UZ: Wir danken Ihnenfür das Gespräch.

Notizenaus

dem RatAm 9. Juni beantragte

Ratsherr Czymek ImHauptausschuß, sich mitder Besetzung des städ-tischen Hauses Gladbek-ker Straße 95 zu be-schäftigen. Der Antragwurde Jedoch von CDUund SPD abgelehnt .Empört waren die an-wesenden jugendlichenInstandbesetzer, alsstatt dessen eine halbeStunde lang über das„bedeutsame Problem"Tennisplatz Feldhausendiskutiert wurde. OBWilezok: „Das Tennis-spielen liegt mir so amHerzen."

Die Lehrerin TrandelPlämpe forderte für dieDKP-Fraktion imSchulausschuß, daß sichder Ausschuß mehr fürdie kindgerechte Gestal-tung der Schulhöfe ein-setzen solle. Nicht nur1981 sollten Mittel be-reitgestellt werden, son-dern bis 1985 Jährlichmindestens 120000 DM.Der Ausschuß lehnte ih-ren Antrag ab.

Die DKP-VertreterBolle und Schäfers hnPlanungsausschuß lehn-ten den von der Verwal-tung vorgelegten Be-bauungsplan für dieBeckstraße ab. Sie spra-chen sich Insbesonderegegen eine Verlänge-rung der Batenbrock-straße über die Beck-straße aus, sowie denvorgesehenen Abriß von5 Häusern im südlichenBereich der Beckstraße.

Herausgeber für denKreisvorstand der DKPBottrop und die DKP-Fraktion des Rates derStadt Bottrop :Heinz Czymek .

Verantwortlich für denInhalt :Siegfried RutzBottrop, Gladbecker Str . 83

Druck :Plambeck & Co, Neuss

MenschenundHaie

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Notizen aus Bottrop und Kirchhellen

Frau Thamm, Bottrop,Peterstraße 13, Ist in kei-ner Partei. Ihre Meinungzu Krieg und Frieden sagtsie offen und direkt:

„Wir haben unterschrieben"

Spffier gegenAtomraketen

Die Initiative „Sportlergegen Atomraketen" zurUnterstützung des Krefel-der Appells stößt auf im-mer größere Resonanz. Ne-ben zahlreichen Breiten-,Freizeit- und Hobbysport-lern haben viele Sport-funktionäre, Sportwissen-schaftler und Spitzensport-ler den Aufruf unterstützt .

Zu den Unterzeichnern,die neu hinzugekommensind, gehören neben vielenanderen : Annegret Richter,Dortmund (Goldmedaillen-

„Als Mutter von vierKindern sage ich nur, daßwir alles, was wir für denFrieden tun, vor allemfür unsere Kinder tun,die ihr ganzes Leben nochvor sich haben. Und dasmuß ein Leben in Friedensein. Und mehr noch : Beiallem, was wir gegen dieneuen Atomraketen tun,geht es um das Recht aufLeben überhaupt.Ich kann nicht verste-

hen, daß es in den USALeute gibt, die meinen,daß es Wichtigeres gibtals den Frieden. Das darfdoch nicht wahr sein! Esgibt für mich nichtsWichtigeres als im Frie-den zu leben, denn nurdann können meine Kin-

der zur Schule gehen,mein Mann seiner Arbeitnachgehen und wir unsunser Leben einrichten .Wir Erwachsenen von

heute sind die Kinder ge-wesen, die die schlimmenFolgen des 2. Weltkriegesnoch miterlebt haben .Unseren Kindern soll esmal besser gehen! AlleMütter, die ihre Kindervor einem nächsten Kriegbewahren wollen, müssensich jetzt rühren und denKrefelder Appell unter-schreiben ."

gewinnerin der Olympi-schen Spiele von Montreal),Ewald Lienen, Mönchen-gladbach (Lizenzfußball-spieler, Mannschaftskapi-tän bei Borussia Mönchen-gladbach), Willi Wühlbeck,Duisburg (achtfacher deut-scher Meister über 800 m,Olympiavierter in Mont-real), Günther Lore, Köln(13facher deutscher Meisterim Stabhochsprung, Akti-vensprecher der Leichtath-leten), Prof. Dr. H. GertArtus, Bremen (Sportwis-senschaftler), u . a . m .

Eine von 1 000 000, die den „Krefelder Appell" bisher un-terschrieben haben: Annegret Richter

Hermann Hinunter, Ar-beiter und Betriebsrats-vorsitzender, parteilos,nimmt Stellung zu aktu-ellen Fragen zum Frie-den. Er meint :

„Als Betriebsratsvorsit-zender und Gewerkschaf-ter bin ich auf jeden Fallfür den Krefelder Appell .Viele Gewerkschaftstagehaben sich ja auch für dieAbrüstung ausgesprochen.Es geht dabei nicht nur

um die Raketen; das Geldfür die Rüstung wirddoch im sozialen Bereichabgezogen . Und damit binich nicht einverstanden .Oft glaube ich, daß unserLand total abhängig istvom Amerikaner. Wasder befiehlt, wird ge-

„Wir beschließen einProgramm zum Schutz derNatur, dann beschließenwir, wie man das Ganzeam besten in die Luft ja-gen kann. Und damit dasauch alles bei vollem Be-wußtsein miterlebt werdenkann, beschließen wir einAnti-Drogen-Programm. "

Wolfgang Fabig,FDP-Abgeordneter,

Berlin

Ex-Generälefür den FriedenFünf ehemalige Generäle

der NATO haben in einemgemeinsamen Appell die inMadrid tagenden Vertreterder 35 KSZE-Unterzeich-nerstaaten aufgefordert,den Willen ihrer Völker zurespektieren und alles zutun, um einen Atomkriegzu verhindern . MilitärischeVernunft und Verantwor-tungsbewußtsein gebieten,erklärten die Generäle, daß„moderne Waffen" ver-nichtet und keine neuenRüstungsprogramme aufge-nommen werden .Die fünf ehemaligen Ge-

neräle sind: von Meyen-feldt (Niederlande), da Co-sta Gomes (ehemaligerPräsident der RepublikPortugal), Koumanakos(Griechenland), Pasti (Se-nator der Republik Italien),Bastian (BRD) .

macht. Dagegen muß mansich doch wehren!

Es heißt immer die,Bedrohung aus demOsten'. Aber der Ostenhat so viele Zeichen ge-setzt, daß er verhandelnwill - nur der Reaganscheint nicht zu wollen .

Normal gesehen ist esdoch so, daß der Ameri-kaner bei der Aufrüstungnur an sich denkt . Er willauf seinem Boden keinenKrieg, deswegen schickter die neuen Raketennach Europa. Damitwächst die Gefahr, daß esbei uns zu einem neuenKrieg kommt. Ich finde esgut, daß sich jetzt einebreite Bewegung für dieVerhinderung dieser Ra-keten entwickelt hat unddaß so viele mitmachen,vom Arbeiter bis zumWissenschaftler, vomChristen bis zum Kom-munisten. Schade findeich allerdings, daß sichdie ältere Generation et-was zurückhält. Ich mei-ne, gerade wenn man vomKrieg nichts mehr wissenwill, muß man jetzt mit-machen. Besonders freueich mich über die Jugend,weil sie so aktiv für denFrieden ist und sich nichtfür einen Krieg begei-stern läßt. Ich hoffe, daßdie neuen Mittelstrecken-raketen nicht durchkom-men."

Initiativeplant neueFriedens-woche

Die „Bottroper Friedens-initiative" plant, in diesemJahr wieder Friedenswo-chen durchzuführen . Dievornehmlich von der Evan-gelischen Jugend Ins Lebengerufene Gruppe hat sichvorgenommen, noch mehrOrganisationen und ein-satzbereite Einzelpersonenals im vorigen Jahr für dieFriedensarbeit zu gewin-nen. Im November sollenzum Thema „Frieden undAbrüstung" zahlreiche Ver-anstaltungen über den Rü-stungswahnsinn aufklären.In Anbindung an den Auf-ruf der „Aktion Sühnezei-chen" und der evangeli-schen Kirche soll derDruck gegenüber der Bun-desregierung weiter ver-stärkt werden, den Aufrü-stungsbeschluß zurückzu-nehmen. Zahlreiche Aktio-nen, Kinderfest, Kulturpro-gramme, Info-Stände usw.sind in Vorbereitung, undgeben den Bottropern dieGelegenheit, sich aktiv fürdie Friedensbewegung ein-zusetzen .

„Es gibt wichtige-re Dinge, als inFrieden zu leben"

Alexander Haig,US-Außenminister

Demonstration auf dem Kirchentag in Hamburg

Krefelder AppellIch schließe mich dem Krefelder Appell an dieBundesregierung an, „die Zustimmung zur Sta-tionierung von Pershing-II-Raketen und Marsch-flugkörpern in Mitteleuropa zurückzuziehen" .

Name/Vorname :

Adresse : . ... .. .Alter :Beruf :

Unterschrift :. . . .. .. . .. .. . .. .. . . . .. . .. .. . . . .(Ausschneiden und einsenden an : RedaktionNotizen, Gladbecker Straße 83, 4250 Bottrop)

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Am 8. Juli wird die Pilotanlage zur Kohleverflüssigungoffiziell eingeweiht.

Die Anzeichen verdichtensich, daß der Ruhrkohle-Konzern plant, im Bottro-per Süden eine riesigeKohleöl-Anlage zu errich-ten. Zwar gibt es noch kei-nen offiziellen Beschlußder Ruhrkohle, aber dieAussagen ihrer Vertreterauf Veranstaltungen (z. B .RAG-Langhoff am 21. 5 . inder Welheimer Mark) undin der Presse lassen keinenanderen Schluß zu .

Eine Kohleöl-Großanlage

würde durch ihre Umwelt-verschmutzung nicht nurdie Welheimer Mark zumTode verurteilen, alle an-grenzenden Stadtteile wür-den durch die Abgase, daskrebserregende Benzol unddie Strahlung eines ato-maren Hochtemperatur-Re-aktors bedroht. Deswegenhat die DKP beantragt (sie-he unten), eine offizielleVeranstaltung mit sach-kundigen Experten undBürgern durchzuführen. -SPD/CDU lehnten ab!

DKP - RATSFRAKTION BOTTROPSehr geehrter Herr Strehll

Die DKP-Fraktion beantragt, der Ausschuß für Stadtplanung und Umwelt-schutz möge beschließen, ein öffentliches Bearing mit Vertretern derRuhrkohle AG, Ökologen und Vertretern von Bottropur Umweltschutzini-tiativen zu folgenden ungeklärten Fragen durchzuführen, die bei derbeabsichtigten Errichtung einer Großanlage zur Kohleverflüssigung inder Welheimer Mark anstehen :

1 . Welche zusätzlichen Belastungen entstehen durch die Kohl everflüs-sigungsanlage für die Bottropar Bevölkerung, insbesondere im Sü-den der Stadt?Welche Schadstoffe werden bei dieser Produktionsanlage anfallenund in welchen Mengen?

2 . Welche Bedeutung werden die Emissionen der Kohleöl-lnlege für dieökologische Gesamtsituation unserer Stadt haben?Ist aufgrund der zu erwartenden Belastungen die Errichtung einerGroßanlage überhaupt vertretbar?

Mit freundlichem Gruß

Hermann Bode

Kapeile bleibt stehenBürgerproteste verhindern Abriß

Die DKP hat sich vonAnfang an für die Erhal-tung der Kreuzkamp-Ka-pelle ausgesprochen. Diesehistorisch wertvolle Hospi-talkirche im gotischen Stildes 14. Jahrhunderts ist fürdie ohnehin an heimatge-schichtlichen Bauten armeStadt eine wertvolle Berei-cherung des Stadtbildes .Das Gutachten des Westfä-lischen Amtes für Denk-malschutz bezeichnet dieKreuzkamp-Kapelle als einschützenswertes Gebäude .Dazu bedarf es noch derEinigung zwischen derOberen Denkmalbehörde,

dem Finanzminister undder Altkatholischen Kircheüber die Erhaltungskosten .Auch die Stadt Bottropkönnte ihr Scherflein dazubeitragen. Wenn Geld fürzwei weitere überflüssigeParkhäuser da ist und derBund 52 Milliarden für Rü-stung übrig hat, sollte esdaran nicht scheitern . Jetztmuß es heißen : Keine lee-ren Versprechungen, son-dern handeln damit dieVerschönerungsarbeiten so-fort beginnen und die Ka-pelle den ihr gebührendenPlatz in unserer Stadtmitteeinnimmt.

Notizen aus Bottrop und Kirchhellen

Bürgerbedenken werdenkaum berücksichtigt

FNP : Parteien müssen jetzt Farbe bekennenDie meisten Bedenken und Forderungen der Bürger

zurei (FNP) hat die Verwaltung un-gerührt unter den Teppich gekehrt. Zwar soll das „ohneEntwicklung" für die Welheimer Mark, Ebel und das Ge-biet um die Steigerstraße wegfallen, aber die Giftzähnedes FNP blieben unberührt.

Dies ergab die erste Be-ratung des FNP-Entwurfsim Planungsausschuß am 3 .Juni. Dabei legte Stadtdi-rektor Wallmann auch dieMeinung der Verwaltungzu den Bedenken und An-regungen dar, die von vie-len hundert Bürgern unse-rer Stadt vorgetragen wur-den .Eines wurde dabei deut-

lich: Die Verwaltung hatdas früher z. T. arroganteAbkanzeln der Bürgerdurch verständnisvolleTöne ersetzt. Herr Wall-mann räumte jetzt ein „so-wohl als auch" bei einzel-nen Projekten ein . Doch imgroßen und ganzen hält dieVerwaltung an der Schief-lastigkeit des FNP zugun-sten von Gewerbe und In-dustrie, von Schnellstra-ßenbau und Geringschät-zung des Umweltschutzesfest .

InteresseDas große Interesse an

den Problemen der Stadt-entwicklung machte dieTeilnahme von über 30Bürgern, vornehmlich ausden Bürgerinitiativen, ander Sitzung des Ausschus-ses sichtbar. Gerade anihre Adresse war die Ma-rathonrede des Planungs-chefs gerichtet, die eineStunde und 40 Minutendauerte. Und dann großesErstaunen der Zuhörer,weil weder die SPD durchKurt Schmitz, noch dieCDU durch H. G. Borg-mann zur Sache Stellungnehmen wollten. Sie wollenerst noch „intern" beraten,

obwohl der Entwurf seit ca .einem Jahr und die Bür-gereinwände seit einemhalben Jahr bekannt sind .Kein gutes Zeichen fürBürgernähe.

KosmetikObwohl Wallmann davon

sprach, die Verwaltunghabe viele Anregungen be-rücksichtigt, konnte er dieBedenken gegen seine Pla-nung nicht aus dem Wegreden. Nach wie vor bedro-hen die geplanten Gewer-beflächen im Süden undBoy die Wohngebiete inWelheimer Mark, an derKnappenstraße, in Welheimund Boy. Der Bau der Ost-tangente und der Ausbauder Gladbecker Straße

führt zum Abriß vielerHäuser. Die jetzige Kohle-Öl-Versuchsanlage kann zueiner Großanlage mit nochunbekannten Umweltrisi-ken erweitert werden . Dasalles muß die Bürger beun-ruhigen. Allein die DKP-Vertreter Bode und Schä-fers forderten eine umfas-sende Behandlung allerBedenken der Bürgerinitia-tiven. Sie bezeichneten esals Verhöhnung der Bür-ger, daß SPD und CDU im-mer noch keine Meinungzur Sache äußern . Die 1 .Beratung des FNP machteklar : Die. DKP hat Vor-schläge zur Änderung desFNP (zu bestellen : Glad-becker Straße 83) vorgelegt.SPD und CDU müssen jetztFarbe bekennen. Die Bür-gerinitiativen haben nochgute Chancen, durch er-höhten Druck auf den Ratihre Forderungen in denBeratungen, die noch bisAnfang 1982 gehen, auchdurchzusetzen .

Hier zwischen Hegestraße und Stadtgrenze Gladbeck kannein Gewerbegebiet entstehen.

Lipper Hügelabgelehnt

Eine erfreuliche Gemein-samkeit zeigten die Bottro-per Ratsfraktionen bei derAbstimmung über dasBergehaldenkonzept desRegierungspräsidenten inder letzten Planungsaus-schußsitzung. Die vorgeleg-te Haldenplanung - z. BErweiterung der Haniel-Halde, Aufschüttung einerneuen Halde am Nordwest-rand der Stadt (Lipper Hü-gel) - bringt nach Mei-nung aller Ratsfraktionenunzumutbare Belastungenfür die Stadt Bottrop. DieKonzeption des RP wurdedeshalb einstimmig abge-lehnt.

DKP : Große Sorge wegenKohleöl-Riesenanlage

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Notizen aus Bottrop und Kirchhellen

Warum wird ein Bottropar zumHausbesetzer? - Ein BeispielUZ: Du gehörst zu den

Hausbesetzern in der Glad-becker Straße 95. Erzähl'was über dich, bitte .Norbert : Ich heiße Nor-

bert, bin 20 Jahre alt . Mei-ne Hobbys sind Gitarre-spielen und Liederschrei-ben .UZ: Wie kamst du dazu,

Häuser zu besetzen?Norbert : Ich tingele seit

fünf Monaten rum, mitRucksack und Tasche! Mei-ne Sachen sind bei Freun-den verteilt, die sie immerbis zum Abholen aufbe-

Norbert und Haus Gladbecker Straße 95.

Die DKP macht in einerStellungnahme der Rats-fraktion diese Vorschlägezur Lösung des Wohnungs-problems in unserer Stadt :

„In Bottrop ist erheblichmehr Wohnraum zu schaf-fen. Zur Zeit gibt es etwa2000 wohnungssuchendeFamilien in unserer Stadt.Um die Wohnungsnot ab-zubauen, schlägt die DKPvor, in den nächsten 10Jahren 300 bis 400 Woh-nungen jährlich, vor allemim sozialen Wohnungsbau,zu errichten. Im FNP (Flä-chennutzungsplan) müssendafür entsprechende Flä-chen ausgewiesen werden.

Interview zur Wohnungsnot

wahren. Durch Platzman-gel zu Hause und gestörteFamilienverhältnisse ist esdazu gekommen, daß ichausziehen mußte . Seitdembin ich auf Wohnungssu-che, habe bis jetzt nichtsgefunden, weil entwederdie Miete zu hoch war oderweil ich wegen meiner Ar-beitszeit oft zu spät zumVermieter kam .Früher wohnte ich im

Kinderheim, hab mich ein-sam gefühlt . Deshalbmöchte ich heute in einerWohngemeinschaft leben .Etwas Entsprechendes zu

DKP: Vorschläge fürmehr Sozialwohnungen

Die DKP-Fraktionschlägt vor, zumindest infolgenden Bereichen neueWohngebiete zu erschlie-ßen :∎ Boy. Bereich Kraneburg-straße und Hebeleckstraße .• Batenbrock. BereichOstring / Kampstraße /Prosperstraße.• Vonderort. Bereich amQuellenbusch und Suitbert-straße .•

Eigen. Bereich am Lim-berg .•

Boverheide. GeländeProsper III / Beckheide .•

Fuhlenbrock . ZiegeleiBremer.• Kirchhellen. Ergänzungder überwiegenden Eigen-heimstruktur durch attrak-tive Mietwohnungen fürArbeiter . . . .Um zu verhindern, daß

der Bottroper Süden all-mählich zur Industriebra-che wird, muß insbesonde-re dort der Wohnungsbauvorangetrieben werden . . .Die Stadt hat darauf zuachten, daß keine Bau-grundstücke zu Spekula-tionszwecken offenbleibenund gegebenenfalls auchBaugebote zu erlassen . . ."

finden ist besondersschwierig. Die Vermieterrichten sich sehr oft nachdem Aussehen und auchnach dem Alter!UZ: Siehst du die Woh-

nungsnot nur persönlichoder auch politisch?Norbert : Auch politisch!

Es gibt über 2000 Woh-nungssuchende in Bottrop.Meiner Meinung nach wäreeine Problemlösung, wenndie vielen leerstehendenHäuser mit wenig finan-ziellem Aufwand renoviertund für Leute mit wenigEinkommen bewohnbarwären. Aber das bringt denSpekulanten kein Geld ein.Sogar die Stadt läßt Häuserleerstehen, nachdem dieMieter schon Monate vordem Abriß aufgefordertwurden, die Wohnung zuräumen .

Die Abgeordneten derSPD und CDU sollten sichendlich zu dem ProblemWohnungsnot stellen undetwas dagegen tun. Dazuwurden sie schließlich ge-wählt. Daß die DKP dieeinzige Partei im Rat ist,die dazu wirklich Stellungnimmt, reicht einfach nichtaus .

Schon seit dem Novem-ber 1980 hatten sie vergeb-lich versucht, ihr Problemzu lösen : stinkende, ver-seuchte Abwässer, faulendeKloake, die durch das Mau-erwerk in die Kellerräumeeindringt. Den Anwohnernder Pestalozzistraße geht esschon seit Jahren so, daßnach Regenfällen die Ab-wässer durch die Gullys inden Häusern hochkommenund die Kellerräume über-schwemmen. Die Ursachensind 'Bergschäden . Nun istdie Situation in der Pesta-lozzistraße 13 eine besonde-re. Das Vier-Familienhausist nur von drei Familienbewohnt. Die mittlereWohnung steht seit 15 Jah-ren leer! Auch wegenBergschäden . Eine Zim-merdecke ist von der Auf-lage gerutscht und drohteinzustürzen . Im Erdge-schoß liegt der Schutt fastmannshoch .

Das konnte Familie L .feststellen, nachdem derWohnungsverwalter vonThyssen ein Loch in diezugemauerten Fenster bre-chen ließ, um sich von dembaulichen Zustand der „to-ten Wohnung" ein Bild zumachen. „Dabei wurdefestgestellt", so Familie L.in einem Schreiben am 7. 4.

Taubenschlag undGartenlaube

Der Eigen ist geprägtdurch in sich geschlosse-ne Zechensiedlungen :Wohnhäuser mit gepfleg-ten Vorgärten, schmuckeGartenlauben, gemütlicheSitzecken, Vogelgezwit-scher aus den Volieren,Taubengegurre, Nachbar-schaft schon vom Fensteraus. Ein klein bifichenIdylle.

90 Prozent der Zechen-siedlung sind Jedoch inVEBA-Hand und damitdiesem Konzern ausgelie-fert. Wenn die VEBA denAbriß von Lauben undTaubenschlägen diktiert,gibt es momentan gegendiese Willkürmaßnahmenkeine Handhabe. Eine Er-haltungssatzung und ent-sprechender Druck derbetroffenen Mieter könn-ten bauliche Verände-rungen, Innenflächenbe-bauung, Häuserabriß oderStichstraßen verhindernhelfen .

Das Bundesbaugesetz, 439b, ermöglicht den Ge-meinden, durch eine Sat-zung den Abbruch, denUmbau oder die Ände-rung von baulichen Anla-

Am 19. Juni erreichte die Notizen-Redaktion ein Hilfe-Anruf. Es geht um das Thyssen-Haus Pestalozzistraße13. Dort wohnt das Ehepaar Lichtenstein mit seinem 2jäh-rigen Sohn.

1981 an die Thyssen Wohn-stätten AG, „daß der Scha-den nicht behoben werdenkann, bevor nicht derSchutt und Unrat . . . bei-seite geräumt wird. Es wirdangenommen, daß in dertoten Wohnung die Rohr-leitungen defekt sind."Eine Rohrreinigungsfirmasah sich nicht in der Lagewegen des Schutts, an diegebrochenen und/oder ver-stopften Rohre zu kommen .Aber Thyssen rührte sichnicht. Nur den „Rattenfän-ger" hat man geschickt, da-mit er Gift gegen die Rat-ten auslegt, die sich von

Im Keller stinkt es unerträglich .

Franz Kemptner

und auch die DKP habenden Schutz der EigenerBergmannssiedlungendurch Satzung gefordert .Die Struktur des Stadt-teils, sein hoher Wohn-wert darf nicht zerstörtwerden .

Franz Kemptner

Seite 5 3

gen zu untersagen. Waseine Erhaltungssatzungbewirken könnte, daskann man sich in unse-rem Stadtteil Eigen sehrgut vorstellen .

Der Eigener Arbeits-kreis für Stadtteilfragen

Thyssen-Häuser: Reparaturanstatt Rattenfänger'

dem Gestank angezogenfühlen .

Familie Lichtenstein, dieviele tausend Mark in dieRenovierung der Wohnunggesteckt und ein Schmuck-stück daraus gemacht hat,fordert nun endlich wirk-same Maßnahmen vonThyssen, damit nicht dieganze Arbeit wieder zu-nichte gemacht wird, in-dem das Haus von untenwegfault .Statt dessen machte die-

ser Tage ein Vertreter vonThyssen noch ein besonde-res „Angebot". Familie L.wurde gefragt, ob sie nichtInteresse habe, das Haus zukaufen ; über das Abwas-serproblem werde man sichfinanziell schon einigen .

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Notizen aus Bottrop und Kirchhellen

Ein Tornado Ist8000 Jahre BAFÖGBonn, 3. Juni . Auf ihren (vielleicht) zu bequemen Sesseln

im Bundestag debattieren die gewählten Volksvertreterüber den Haushalt '81 . Der 1. Dienstherr der Bundeswehrhat sich bei seinen Ausgaben um die Kleinigkeit von1000 000 000 DM (1 Mrd.) verrechnet. Er wird sein Geldbekommen. In derselben Stadt demonstrieren 40 000 Stu-denten, denen die staatliche Unterstützung (BAFÖG) ge-kürzt werden soll. Sie sollen ihr Geld nicht erhalten . Dennbeim BAFÖG sollen jährlich 350 Mio. eingespart werden.„Dagegen wird . . . heute

abend der Bundestag eineErhöhung des Rüstungs-etats um 3,2 Mrd . . . . be-schließen. Ich glaube, daßdieser soziale Abbau nichtzuletzt darauf zurückzufüh-ren ist, weil Aufrüstung dieerste gesellschaftliche Prio-rität in dieser Republik be-kommen hat", erklärte derSPD-Abgeordnete Coppikzu Ende der Demonstration .

Wen trifft die Kürzungdes BAFÖG? In erster Li-nie die Studenten, die nichtvon Papas dicker Brief-

Vor Ort ging es wenigerspektakulär zu als beiSchalke 04, aber dafür ge-nauso spannend . Viele Ver-eine haben die Saison 1980/81 erfolgreich beendet.Der Sport, wie er sich In

der großen Breitenarbeit inden „kleinen" Vereinendarstellt, ohne Aufsehenund Skandale, hat für dieErhaltung der Gesundheitund für ein geselliges Ver-einsleben unserer Stadtgroße Bedeutung . Da istSpaß und auch Stolz be-rechtigt, bei den vielen, diesich die Aufgabe gestellthaben, Jugendlichen, Kin-dern und Erwachsenen dasSporttreiben möglich zu

tasche studieren . Da manaber bekanntlich einemnackten Mann nicht in dieTasche packen kann, wer-den die Eltern der Studen-ten herhalten müssen. DerGürtel der kleinen Leutewird also noch enger ge-schnallt . Höhere Schulbil-dung und Studium sinddamit bald wieder für Ar-beiterkinder unerreichbar,weil unbezahlbar . Die SPDauf dem Rückweg zum so-zialen Numerus clausus?Die Studenten fordern zu

Recht: BAFöG statt Per-shing II .

Sport in Bottropmachen.

Trotz aller Schwierigkei-ten schaffen diese unauf-fälligen Betreuer es immerwieder, daß der Ball rollt.Da nimmt sich die Förde-rung der Vereine aus Landund Gemeinden recht dürf-tig aus im Verhältnis zu denpersönlichen Opfern . Des-halb : Unsere Glückwün-sche und Gratulationensollen eine Wertschätzungaller Mitarbeiter in denVereinen sein, ohne ein Er-eignis oder eine Person be-sonders hervorzuheben . Al-len Vereinen, ob aufgestie-gen oder nicht, weiterhinviel Erfolg!

Ferdi Kroll

Seih 7 ro

In allen Hallen das gleiche Bild : Podiumsdiskussion, Gespräche, Erfahrungsaus-tausch. Unterschiedliche Weltanschauungen verhindern nicht das Gespräch mit-einander. Im Gegenteil, es werden neue Anregungen, z . B. für die Friedens-bewegung, aufgenommen .

„Das war unser Festival"Ein Festival ist zu

Ende gegangen . 210 000Lehrlinge, Schüler, jun-ge Arbeiter und Studen-ten waren nach Dort-mund gekommen, umdas Festival der Jugendzu feiern, das vom Mar-xistischen Studenten-bund (MSB Spartakus)und der SozialistischenDeutschen Arbeiterju-

wurden für gemeinsameAktionen.Höhepunkt des Festi-

vals war die Friedens-nacht, in der sich zahl-reiche Künstler gegendie Stationierung vonAtomraketen ausspra-chen. Das Festival standaber auch im Zeichender internationalen So-lidarität mit dem Kampfder Befreiungsbewegun-gen auf der ganzenWelt. Die internationa-len Gäste können sichder Unterstützung derFestivalbesucher in die-

ser Frage sicher sein .Für den Kampf im ei-

genen Land haben dieBesucher des Festivalsbestimmt genügendRüstzeug mit auf denWeg bekommen : beiHausbesetzungen, Ju-gendzentrumsinitiativenund Aktionen in Hoch-schule und Betrieb wer-den sie sich zu wehrenwissen. Damit hat dasFestival zum Ausdruckgebracht: „Wir sind eineJugend mit Zukunft,wenn wir sie selbst indie Hand nehmen ."

Zu Gast: Herbert Mies,Vorsitzender der DKP.

gend (SDAJ) veranstal-tet wurde.Es wurde ein Festival

des Friedens und desDialogs zwischen Kom-munisten, Grünen, Ju-sos, Jungdemokraten,Alternativen und Par-teilosen, bei dem Impul-se und Mut gesammelt Für sie heißt schon heute die Parole : Abrüsten.

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In Bottrop werden zurZeit in verschiedenen Stadt-teilen Einzelhäuser zumKauf angeboten. Vor weni-gen Tagen wurde jedochbekannt, daß die Bergbau-altgesellschaften im gesam-ten Ruhrgebiet dabei sind,ihren Besitz an Altwohnun-gen zu Geld zu machen. Am9. Juli werden die Oberbür-germeister von Revierstäd-ten in Gladbeck beraten,wie sie negative Auswir-kungen für ihre Städte ver-hindern können . Die Regio-nalpresse berichtete, daßnur 30 000 alte Zechenwoh-nungen durch ein Bele-gungsrecht für Bergleuteder RAG zur Verfügungstehen sollen. Bekanntlichexistieren im Ruhrgebietweit über 100 000 Altwoh-nungen. Sollen die etwa innächster Zeit verkauft wer-den? Das müßte zu erhebli-chen Unruhen führen!In Bottrop verfügen die

W„-. Seite 8

Die weilen Flözebringen jetzt Gold

Viele Mieter, die in alten Bergbauwohnungen leben, sind inUnruhe. Die Thyssen AG verkauft zahlreiche Häuser und dieMieter fragen: was wird aus uns?

Endlich scheint manauch bei der Stadt ge-merkt zu haben, was dieUhr geschlagen hat . Jetztwerden endlich einmaldrängende, jedem Bottro-per auf den Nägeln bren-nende Probleme von derStadt angefaßt . Schlußmit dem dummen Ge-schwätz von Jugendhäu-sern, Kindergärten undrichtigen Spielplätzen!Das Geld des Steuerzah-lers muß endlich nutz-bringend und effektivverwendet werden. Alsoplant die Verwaltung eindrittes Parkhaus! Obwohljeder Bottroper weiß, daßin dem Parkhaus am Ci-ty-Hotel ständig gähnen-

VEBA und Thyssen überden Großteil der Zechen-wohnungen. Solange Einzel-häuser verkauft werden,sollten die Mieter (mög-lichst mit Unterstützung derBetriebsräte) für ein Dau-ermietrecht kämpfen . DieDKP-Fraktion wird dazueine Initiative im Rat er-greifen. Der Verkauf vonganzen Siedlungen, mit demdie Altkonzerne aus den„weißen Flözen" im wahr-sten Sinne Gold machen,muß verhindert werden .Die DKP fordert daher, diealten Zechenwohnungen inkommunales Eigentum zuüberführen. Die Konzernewerden zu dem Preis ent-schädigt, mit dem dieseHäuser in den Bilanzen ste-hen . Die Kosten tragenLand und Bund. Nur aufdiese Weise können gutealte Bergbausiedlungen er-halten und Mieterunruheverhindert werden!

Brauchen wir dasdritte Parkhaus?

de Leere herrscht, dasParkhaus an der Stadt-sparkasse noch gar nichtsteht, ist im Entwurf zumFlächennutzungsplan be-reits ein weiteres Park-haus ausgewiesen.

Doch nicht nur die Not-wendigkeit dieses drittenParkhauses, sondern auchsein geplanter Standortan der Ecke Prosperstra-ße/Friedrich-Ebert-Straßeist äußerst fragwürdig.Von Citynähe kann hierj a wohl keine Rede sein.Für die hohen Parkge-bühren bekommt mandann immerhin einen ge-sundheitsfördernden Fuß-marsch geboten .

Die Lücken Im Rüstungs-haushalt werden Immergrößer. Die Nachforderun-gen von Minister Apel sol-len vor allem auf Nachfor-

GrünflächenWußten Sie schon,

daß sich der Bestand anöffentlichen Grilnflä-eben In Bottrop seit 1972enorm vergrößert hat?Mit entsprechendenProzentzahlen versuchteStadtdirektor Wallmanndie Arbeit der Verwal-tung Ins rechte Licht zurücken. Sie waren wirk-lich schon beelndruk-kend, diese Zahlen. Daßsie allerdings auch dieGrünflächen Kirchhel-lens enthalten, das 1972noch nicht zu Bottropgehörte, erfuhr man ersthinterher!

KorrekturIn der Ausgabe 4/81 ver-

öffentlichten wir über einDutzend der vielen Häuser,die zu der Zeit in Bottropleerstanden. Dabei unter-lief uns ein Fehler . Wirkorrigieren hiermit, daßdas Haus Schützenstraße 43nicht leer stand, sonderndort Renovierungsarbeitendurchgeführt wurden .

Notizen aus Bottrop und Kirchhellen

derungen der Rüstungsindustrie und „Kostensteigerungen"zurückgehen . So entstand diese Karikatur.

(Abdruck mit Genehmigung von J . P. Schniebet)

Was bringt uns dieneue Autobahnauffahrt?Verkehrskonzeption nicht berücksichtigtVöllig überraschend präsentierte Stadtdirektor Wall-

mann Im Planungsausschuß das Projekt einer neuen Au-tobahnabfahrt an der verlängerten Scharnhölzstraße (Bei-senstraße In Gladbeck) und der A 2 .Wallmann behauptete,

„daß sich die Anschlußstel-le Beisenstraße / A 2 fürdas städtische Straßennetz

. sehr günstig auswirkt" .Vor allem würde durchdiese Anschlußstelle derSchwerlastverkehr in dieGewerbegebiete Rheinba-ben und Boytal fließen undStenkhoffstraße und Aigi-distraße entlasten . Wäh-rend CDU und SPD sofortZustimmung signalisierten,stellte die DKP kritischeFragen. Die DKP-Vertreterwollten von Wallmann wis-sen, warum er seine Be-hauptungen nicht durchZahlen belegen würde. DieStadt kann diese Daten

Terraplan bringt ArgerDie Essener Firma Ter-

raplan, Spezialistin für In-nenflächenbebauung, beab-sichtigt, auf dem Hinterge-lände zwischen Mödde-richer Straße, Korzmann-straße und Paßstraße zubauen. Eine entsprechendeVoranfrage der Firma wur-de bereits Im November1980 bei der Stadt Bottropeingereicht. Die Grund-stücksbesitzer des Geländessind offensichtlich bereit,zu verkaufen und die Ver-waltung geht davon aus,daß bereits Anfang 1982mit dem Bauprojekt begon-nen werden kann .über die Bauabsichten

DKP-Bürgerberatung

vom Verkehrsrechner ab-rufen.

Weiterhin wurde gefragt :Wird die Scharnhölzstraßedann zu einer Hauptver-kehrsstraße, die den Ver-kehr nicht nur von der Au-tobahn, sondern auch ausGladbeck aufnimmt? Wirddie vierspurige GladbeckerStraße dadurch gänzlichzum Fehlprojekt? Wird dieIndustriestraße damitüberflüssig?Da Wallmann diese Fra-

gen nicht beantwortenkonnte und SPD und CDUeine Vertagung ablehnten,sah sich die DKP gezwun-gen, wegen fehlender In-formation gegen diese Au-tobahnabfahrt zu stimmen .

der Firma Terraplan berietdie DKP-Fraktion am 24 .Juni mit den betroffenenAnliegern vor Ort. Fastalle Mieter dieser altenBergmannssiedlung sindüber das Vorhaben empört .Denn Innenflächenbebau-ung, das heißt Zerstörungeiner gewachsenen Sied-lung, bedeutet den Verlustgroßer Gartenflächen, Ver-zicht auf die gewohnteKleintierhaltung, Beein-trächtigung der gut nach-barlichen Beziehungenund viele Probleme mehr.Die Bewohner sind ent-schlossen, für den Erhaltihrer Siedlung zu kämpfen .

dienstags, 17.00 Uhr, DKP-Zentrum, Gladbecker Str . 83

Häuserverkauf :