Migration: der Motor der Entwicklung
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Mediendienst 1 22. Januar 2015
Zuwanderung als Thema des Sozialalmanachs 2015 und der sozialpolitischen Tagung der Caritas
Migration: der Motor der Entwicklung Iwona Swietlik
Der Mediendienst der Caritas Schweiz ist ein Angebot mit Hintergrundtexten zur freien Verwendung.
Für Rückfragen stehen die Autorinnen und Autoren gerne zur Verfügung.
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Caritas Schweiz, Mediendienst 1, 22. Januar 2015
Zuwanderung als Thema des Sozialalmanachs 2015 und der sozialpolitischen Tagung der Caritas
Migration: der Motor der Entwicklung
Die Schweiz ist ein Einwanderungsland. Die Migrantinnen und Migranten sind für unser Land
von grosser Bedeutung und eine gesellschaftliche Bereicherung. Für Caritas Schweiz ist die Zu-
wanderung Grundlage der gesellschaftlichen Entwicklung. Deswegen widmet Caritas Schweiz
den soeben erschienenen Sozialalmanach 2015 und das Caritas Forum am 30. Januar 2015 der
Zuwanderung.
Sie steigerten die staatlichen Nettoeinnahmen im Jahr 2011 um fast elf Milliarden Franken. Obwohl
sie 22 Prozent der Bevölkerung ausmachen, stellen sie 28 Prozent der Arbeitskräfte und leisten über
30 Prozent der Arbeitsstunden in der Schweiz. Sie senken die Ausbildungskosten der Schweiz. Sie
tragen mehr zu Sozialversicherungen bei, als dass sie an Leistungen beziehen. Kurzum: Der
Wohlstand der Schweiz wird der Schweizer Bevölkerung von Immigrantinnen und Immigranten nicht
streitig gemacht. Im Gegenteil, dieser ist ihnen wesentlich zu verdanken.
Einwanderer werden für Probleme verantwortlich gemacht
Dennoch beschäftigt sich die Schweiz intensiv und angespannt mit ihrer Migrationspolitik, wobei sich
die Debatten hauptsächlich auf die Begrenzung der Zuwanderung konzentrieren. Die Einwandernden
werden für aktuelle Probleme der Schweiz verantwortlich gemacht: Mangel an bezahlbarem Wohn-
raum, Engpässe im Verkehrswesen oder steigende Sozialhilfe. Es geht um harte Fakten und nackte
Zahlen, um den wirtschaftlichen Nutzen der Zuwanderung.
Humanpotenzial wird nicht erkannt
Leicht geht dabei vergessen, dass Zuwanderer weit mehr als den ökonomischen Nutzen bedeuten.
„Wir riefen Arbeitskräfte, aber es kamen Menschen“, schrieb einst Max Frisch. Seine Aussage wurde
tausendfach zitiert, meist im Zusammenhang mit den Menschenrechten. Doch die Aussage lässt sich
heute auch anders deuten: Während wir Arbeitskräfte sehen, übersehen wir die Menschen – und das
Humanpotenzial, das sie mitbringen. Denn Zuwanderer bringen mehr als ihre Arbeitskraft ein und
leisten mehr als den Beitrag zu den Sozialversicherungen der Schweiz: Sie bringen Erfahrungen,
Ideen, Perspektiven, Innovationen ein, die sonst in der Schweiz fehlen würden.
Der Zuwanderung als Motor für gesellschaftliche Entwicklung geht Caritas Schweiz in ihrem neuen
Sozialalmanach 2015 und während ihrer sozialpolitischen Tagung Caritas-Forum am 30. Januar 2015
nach.
Lauter Argumente für die Zuwanderung
Der Sozialalmanach 2015 „Herein. Alle(s) für die Zuwanderung“ bietet bewusst keine ausgewogene
Auseinandersetzung mit dem Thema der Zuwanderung. Kritiker und Gegner fehlen; es werden auch
keine Pro- und Kontra-Argumente gegeneinander abgewogen. Auf Einladung von Caritas Schweiz
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Caritas Schweiz, Mediendienst 1, 22. Januar 2015
griffen namhafte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zur Feder und legten in diesem Band in
persönlichen Worten ihre Argumente für die Zuwanderung dar. Ebenso bietet das Forum Caritas inspi-
rierende, wagemutige, kontroverse Inputs zur festgefahrenen Migrationsdebatte.
Die Vielfalt der Argumente inspiriert und bricht mit der üblichen, ökonomiezentrierten Sichtweise.
Eine Auswahl der Zitate von Autorinnen und Autoren des Sozialalmanachs sowie der Referentinnen
und Referenten des Forums findet sich hier und unter www.caritas.ch/sozialalmanach:
„Man kann die Leistungen der Immigrantinnen und Immigranten würdigen, ohne sie zu ideali-
sieren.“ Georg Kreis
„Wir müssen die Ängste der Menschen ernstnehmen: Es ist dies eine Floskel, die es der Politik
erlaubt, sich von den Tatsachen zu verabschieden und sich ganz den Gefühlen hinzugeben.“
Peter Schneider
„Man kann von der Bevölkerung nicht mehr Toleranz erwarten, wenn aus Einwanderern Bür-
ger zweiter Klasse macht.“ Martine Brunschwig Graf
„Gerade im Fall der Verteidigung der Menschenrechte gibt es nicht links und rechts.“
Cécile Bühlmann
„Mich beschäftigt, dass es keine Partei mehr wagt, für die Rechte der Migranten, der Flüchtlin-
ge und der Asylsuchenden einzutreten.“ Giusep Nay
Iwona Swietlik, Herausgeberin Sozialalmanach, Leiterin Fachstelle Bildung, Caritas Schweiz, E-Mail
[email protected], Tel. 041 419 22 41
Sozialalmanach 2015
Das Caritas-Jahrbuch zur sozialen Lage der Schweiz, Schwerpunkt: Herein. Alle(s) für die Zuwande-
rung, Luzern, Dezember 2014, 216 Seiten, CHF 34.–, ISBN: 978-3-85592-134-8
Bestellung: E-Mail: [email protected] oder online unter www.caritas.ch/sozialalmanach
Erstmals ist der Sozialalmanach auch als E-Book erhältlich
Forum 2015. Die sozialpolitische Tagung der Caritas: Zuwanderung
Catherine Wihtol de Wenden, Forscherin Centre d’études internationales des Sciences Po, Paris
Peter Bodenmann, Politiker und Unternehmer
Sandro Cattacin, Professor Universität Genf
Mark Terkessidis, Publizist
Ylfete Fanaj, Integrationsbeauftragte Kanton Nidwalden
Florian Wettstein, Professor Universität St. Gallen
Hugo Fasel, Direktor Caritas Schweiz
Freitag, 30. Januar 2015, Kultur-Casino, Bern, Anmeldung und Programm: www.caritas.ch/forum/d