Mikrobiologische Diagnostik bei STD und HIV [Schreibgesch tzt] · 01/2010 M. Obermeier...
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01/2010 M. Obermeier
Mikrobiologische Diagnostik bei STD und HIV
Viren und Bakterienalte und neue Probleme in der Diagnostik
01/2010 M. Obermeier
Der Darm
Diarrhoe
01/2010 M. Obermeier
Erreger von Diarrhoen
� Viral:
� Rotaviren
� Noroviren
� Adenoviren
� Astroviren
� Coronaviren
� (CMV)
� Bakteriell/Parasitär:
� Campylobacter
� Lamblien
� Kryptosporidien
� Salmonellen
� Shigellen
� EHEC/ETEC
� (Clostridium difficile)
� Amöben (Reise)
01/2010 M. Obermeier
Nachweis von viralen Erregern
� Antigen:
� Noro-, Astro-, Rota- und Adenoviren
� PCR:
� Noro-, Adenoviren
� CMV aus Stuhl (pp65-Antigen und CMV-PCR aus Plasma bei dieser Fragestellung wenig empfindlich)
Abrechnung im EBM möglich
01/2010 M. Obermeier
Nachweis von bakteriellen/parasitären Erregern
� Kulturverfahren:
� Antibiogram (aber häufig keine Antibiotikatherapie erforderlich)
� Antigen-Verfahren:
� Giardia lamblia (Immunfluoreszenz, ELISA)
� Campylobacter jejunii
01/2010 M. Obermeier
Die Leber
Hepatitis C
01/2010 M. Obermeier
Hepatitis C Diagnostik
� Indirekter Virusnachweis� Anti-HCV-Suchtest (z.B. ELISA)� Anti-HCV-Bestätigungstest (Immuno-Blot)� (HCV-spezifische T-Zellen)
� Direkter Virusnachweis� Quantitative PCR (Real-Time PCR)� Qualitative PCR (einzeln obsolet)
� Genotypisierung mittels Sequenzierung� Genotypisierung mittels
Genotyp-spezifischer PCR� Genotypisierung mittels RFLP
(RestriktionsFragment-Längen-Polymorphismus)
01/2010 M. Obermeier
Vor- und Nachteile der Methoden zurGenotypisierung
Genotyp spezifischePCR/RFLP
� günstig
� schnell
� Gute Detektion von Mischinfektion
� Einschränkung auf häufigeGeno-und Subtypen
� Unterscheidung zwischenRelapse und Reinfektion nurmöglich bei Geno- bzw. Subtyp Veränderung
� Punktmutationen können zurFehlinterpretation führen
Genotyp mittelsSequenzierung
� Teuer� langsam� Mischinfektionen können nur
eingeschränkt detektiertwerden (Ultra-Deep-Sequencing?)
� Seltene Geno- bzw Subtypenwerden korrekt erkannt
� Unterscheidung zwischen Relapse und Reinfektion durch phylogenetische Analyse möglich
� EpidemiologischeUntersuchungen sind möglich
� Punktmutationen führen nichtzur Fehlinterpretation
01/2010 M. Obermeier
Auf Anti-HCV kann man lange warten
4341393735333129272523211917151311
97531
0 200 400 600 800 1000 1200 1400
Patient
� Screening nach anti-HCV nicht genug
� Nach der ersten positiven HCV-RNA
− 37% anti-HCV positiv 3 Monate später
− 86% anti-HCV positiv 6 Monate später
− 5% ohne SeroKonversion nach 1 Jahr
**
*
**
**
01/2010 M. Obermeier
Ohne Anti-HCV geht es auch nicht
Gruener et al. Infection control and hospital epidemiology march 2009, vol. 30, no. 3
Anti-HCV in der Probe ab Tag 130 positiv,Virus phylogenetisch der Indexpatientin zuzuordnen
01/2010 M. Obermeier
STD
01/2010 M. Obermeier
Lues
01/2010 M. Obermeier
Treponema pallidum
� Lues-Serologie
� Antikörper-Suchtest (z.B. ELISA)
� TPPA/TPHA: Treponema-pallidum Partikel-Agglutinations-Test
� VDRL
� FTA-ABS (Fluoreszenz-Treponema-Antikörper-Absorptions-Test)(IgM)
� Quantitative Lues-ELISA
� Bestätigungstest (Immuno-Blot)
� Lues-PCR
01/2010 M. Obermeier
Lues-Serologie I
negativ
negativ
negativ
positiv
FTA-ABS-IgM
keine Luesnegativnegativnegativ
unspezifische Reaktion, keine Lues
negativnegativpositiv
gesicherte Lues: Seronarbenach behandelter Lues oder langjährig bestehende (auch unbehandelte) Infektion
negativpositivpositiv
gesicherte Lues: Frische Infektion oder auch kurz nach Therapie
positivpositivpositiv
InterpretationVDRLFTA-Abs
TPPA
01/2010 M. Obermeier
Lues-Serologie II
negativ
negativ
positiv
FTA-ABS-IgM
Aktive Lues, geringer Zellzerfall
Schwach positiv (1:1
od. 1:2)positiv
positiv (>1:20000)
Alte Lues nicht aktiv nach Behandlung, VDRL wahrscheinlich unspezifisch
Schwach positiv (1:1
od. 1:2)positiv
positiv (1:1280)
Sehr frische Luesnegativnegativ/schwach positiv
positiv(1:1280)
InterpretationVDRLFTA-Abs
TPPA
01/2010 M. Obermeier
Neisseria gonorhoe
� Kultureller Nachweis� Langsam� Gegen Störfaktoren empfindlich� Antibiogramm möglich
� PCR Nachweis� Schnell� Weitgehend unempfindlich au Störfaktoren� Kombination mit Chlamydia trachomatis Nachweis
möglich� Empfindlichkeit bei asymptomatischen Infektionen
deutlich erhöht
� Antikörper Nachweis� Keine Entscheidung ob eine akute Infektion vorliegt
möglich
01/2010 M. Obermeier
Neisseria gonorrhoe – Einempfindlicher Erreger
01/2010 M. Obermeier
01/2010 M. Obermeier
Chlamydia trachomatis
� Antigen-Nachweis (obsolet)
� Abstrich
� PCR-Nachweis
� Erststrahl-Urin (Morgenurin)
� Abstrich
� Bei positivem PCR-Nachweismolekulargenetische DifferenzierungLymphogranuloma venereum möglich(Serovare L1-L3)
� Antikörper-Nachweis
01/2010 M. Obermeier
Lunge
01/2010 M. Obermeier
Community-acquired Pneumonia (CAP)
ErregerHäufigkeit
Erreger ungeklärtCa 20-25%
Legionella spp.
S. aureus
C. pneumoniae, (Pseudomonaden)
Selten (<5%)
H. influenzae
M. pneumoniae
Enterobacteriaceae
RSV, Adenoviren Influenzaviren, Parainfluenzaviren
Gelegentlich (5-10%)
S. pneumoniaeSehr häufig (40-50%)
01/2010 M. Obermeier
Problemmaterial Sputum
� Echtes Sputum, kein Speichel
� Mikroskopie wichtig
� Genügend Granulozyten
� Nicht zu viele Plattenepithelien(Speichel Kontamination)
� Schnelle Verarbeitung erforderlich
01/2010 M. Obermeier
Procalcitonin
Christ-Crain & Müller, Swiss Med Wkly 2005;135:451-60
01/2010 M. Obermeier
Kinetik von Zytokinen, PCT und CRP nach Applikation von Endotoxin
01/2010 M. Obermeier
Procalcitonin
� <0.1 ng/ml
� Keine antibiotische Therapie
� 0.1 - 0.25 ng/ml
� Klinische Entscheidung
� 0.25 – 0.5 ng /ml
� Antibiotikatherapie (Penicillin V oder Aminopenicillin ggf. mit β-Lacatamase-Hemmer)
� >0.5 ng/ml
� Indikator für septischen Verlauf
01/2010 M. Obermeier
Diagnostische Probleme
� Chlamydophilia pneumoniae� Anzucht nur im Speziallabor möglich und
zeitaufwändig
� Serologie mit großem diagnostischen Fenster (2-3 Wochen nach Erkrankung bis zur IgM Bildung)
� IgM-Bildung bleibt bei erneuter Infektion aus
� Mycoplasma pneumoniae� Anzucht nur im Speziallabor möglich und
zeitaufwändig
� Serologie mit großem diagnostischen Fenster (12 Tage nach Erkrankung bis zur IgM Bildung)
� Kälteagglutinine mit hoher Unspezifität behaftet
01/2010 M. Obermeier
Virale CAP
� Antigen-Teste für RSV, Adeno- und Influenzaviren vorhanden
� PCR-Teste möglich, aber keine Kostenerstattung im EBM
� Keine spezifische Therapie für RSV und Adenoviren (Versuche mit Ribavirin bzw. Cidofovir bei schwer Immunsupprimierten)
01/2010 M. Obermeier
Mycobakterium tuberculosis
Robert Koch-Institut: SurvStat, http://www3.rki.de/SurvStat, Datenstand: 01.02.2010
01/2010 M. Obermeier
TBC Screening
� Tine Test seit2005 nicht mehrerhältlich
� Mendel-ManthouxTest mit 2 TU (tuberculin units) Tuberkulin RT23 des StatensInstitutKopenhagen
01/2010 M. Obermeier
γ-Interferon-Teste
� T-Spot.TB� Elispot-Verfahren
� Material: Heparin- oder Citrat-Blut
� Probe ohne speziellen Zusatz bis zu 8h stabil
� CD4+T-Zellzahl bis zu 40/µl möglich (sinkender NPV !!)
� Quantiferon Gold� Quantitatives Verfahren
� Spezielles Abnahmesystem
� Eingeschränkte Probenstabilität
� Mindest-CD4+T-Zellzahl 200/µl.
01/2010 M. Obermeier
Wie funktionierts?
� Die T-SPOT.TB Antigene(ESAT-6 & CFP 10) befindensich beide in der RD1 Region des M.tuberculosis.
� Die RD1 Region ist nicht in den BCG Stämmenvorhanden (diese Region ging bei der Entwicklung von M. bovis BCG aus M. boviszwischen 1908 und 1931 am Institut Pasteur verloren)
� Die RD1 Region ist ebenfallsnicht in den meisten UmweltMycobakterien vorhanden, einschliesslich M. avium.
01/2010 M. Obermeier
01/2010 M. Obermeier
Was wird erkannt?
01/2010 M. Obermeier
Sensitivität und Spezifität TSpot TB
01/2010 M. Obermeier
Die Zukunft
01/2010 M. Obermeier
Keimdifferenzierung mittelsMALDI-TOF
� Matrix Assisted Laser Desorption/Ionisation
� Keimidentifizierunginnerhalb von 10 Minuten
� Reinkulturen notwendig(Kurzkultur meistensausreichend)
� Noch nicht aus primärenPatientenmaterial möglich
� Antibiotika-Resistenznoch nicht beurteilbar
01/2010 M. Obermeier
Funktionsprinzip MALDI-TOF
� Bakterien auf derTargetplattewerdenaufgebrochen und ionisiert
� Bruchstückebenötigenunterschiedlichlange bis sie auf dem Detektorauftreffen
01/2010 M. Obermeier
01/2010 M. Obermeier
IBIS – Abbott PLEX-ID
01/2010 M. Obermeier
Abbott PLEX-ID
� Hohe Sensitivität� Schnelle Ergebnisse� Auch aus Patientenmaterial möglich (aber
bisher nicht für alle Erreger)� Hohe Anschaffungskosten� Bisher Antibiotikaresistenz nur im Sinne
MRSA Nachweis und VRE-Nachweis� Auch unbekannte Erreger werden erkannt
(Entdeckung von Influenza A/H1N1sw wurde mit dem Abbott PLEX-ID identifiziert)
01/2010 M. Obermeier
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit