Milchwirtschaft in Deutschland -wohin gehen die...

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Milchwirtschaft in Deutschland - wohin gehen die Trends? Heinz Korte Aufsichtsrat DMK Berlin, 14.04.2016 14.04.2016 Seite 0 Agrarfinanztagung 2016 AGENDA 14.04.2016 Agrarfinanztagung 2016 Seite 1 DMK auf einen Blick Wie können wir den Herausforderungen begegnen? Aktuelle Situation auf dem Milchmarkt und langfristiger Ausblick Nachhaltigkeit und Verbrauchertrends

Transcript of Milchwirtschaft in Deutschland -wohin gehen die...

  • Milchwirtschaft in Deutschland - wohin gehen die Trends?

    Heinz KorteAufsichtsrat DMK

    Berlin, 14.04.2016

    14.04.2016 Seite 0Agrarfinanztagung 2016

    AGENDA

    14.04.2016Agrarfinanztagung 2016 Seite 1

    DMK auf einen Blick

    Wie können wir den Herausforderungen begegnen?

    Aktuelle Situation auf dem Milchmarkt und langfristiger Ausblick

    Nachhaltigkeit und Verbrauchertrends

  • 14.04.2016 Seite 2

    DMK auf einen Blick

    • 26 Standorte in 10 Bundesländern

    • Verarbeitete Milchmenge 6,7 Mrd. kg

    • Umsatz 2015 rund 4,6 Mrd. EUR*

    • Rund 7.400 Mitarbeiter

    • Über 8.900 Milcherzeuger

    • Sitz der Gesellschaft: Zeven

    *vorläufig

    Agrarfinanztagung 2016

    AGENDA

    14.04.2016Agrarfinanztagung 2016 Seite 3

    DMK auf einen Blick

    Wie können wir den Herausforderungen begegnen?

    Aktuelle Situation auf dem Milchmarkt und langfristiger Ausblick

    Nachhaltigkeit und Verbrauchertrends

  • Aktuelle Situation auf dem Milchmarkt

    14.04.2016Agrarfinanztagung 2016 Seite 4

    Angebot: Milchanlieferung 2015 EU / Welt

    14.04.2016Agrarfinanztagung 2016 Seite 5

    Quelle: offizielle Statistiken, Vergleichsbasis ist die Anlieferung von 2014

    Irland 13,8UK

    2,1Niederlande 6,8

    2,4

    1,2

    Neuseeland

    USA1,0

    -1,5-1,4Argentinien

    Australien

    DänemarkDeutschland

    0,5

    3,0Polen 2,9

    0,5

    0,2

    FrankreichEU 20 (Rest) 1,9

    -0,3Italien

    Diff. % Diff. 1.000 tJan-Dezember 2015

    EU 28

    Welt

    EU 28

    Welt+ 3,1 Mrd. kg

    + 0,7 Mrd. kg

    Gesamt: + 3,8 Mrd. kg

    Insbesondere in den Niederlanden und Irland ist die Milchmenge 2015 nochmals stark gewachsen.

  • -2.000

    0

    2.000

    4.000

    6.000

    8.000

    10.000

    12.000

    2011 2012 2013 2014 2015 2016

    1.000 t

    World EU Total

    + 2,1%+ 2,7%

    + 3,6%

    + 0,6%

    + 4,3%+ 0,5%

    + 3,1%

    + 0,8%

    - 0,4%

    + 2,1%

    + 0,7 Mio. kg

    + 10,1 Mio. kg

    + 3,8 Mio. kg+ 4,2 Mio. kg

    + 7,1 Mio. kg

    Angebot: - Zusätzliche Milchmengen Welt 2011-2016

    14.04.2016

    Source: national statistics (EU, USA, New Zealand, Australia, Argentina), own estimates

    + 0,4%

    + 1,4%

    + 2,5 Mio. kg

    Agrarfinanztagung 2016

    Ausblick

    Page 6

    Das Rekordwachstum 2014 und die weitere Mengen-steigerung in 2015 hat massiv Druck auf die Weltmär kte gebracht.

    Nachfrage: Molkereiprodukte Deutschland 2015

    Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Jahr

    MENGENMÄSSIGE VERÄNDERUNGSRATE VS. 2014 in %

    Quelle: GfK Haushaltspanel

    1,75,0

    -2,1

    1,01,60,31,84,2

    -4,0

    1,4

    -0,7-2,2

    0,4Konsummilch

    1,43,1

    -1,9-0,2-3,5

    1,7

    -1,0-2,4-1,5-0,9-3,1

    4,511,6

    Butter

    0,82,6

    -2,0

    3,61,23,0

    -8,8

    1,50,0

    -3,6-1,4

    7,5

    -1,1Quark

    1,94,3

    1,31,52,4

    -0,9

    5,24,6

    -2,0

    7,6

    -0,4

    0,10,9Käse

    14.04.2016 Seite 7Agrarfinanztagung 2016

  • Nachfrage Deutschland - hohe Konzentrationsrate im Lebensmittelhandel

    14.04.2016Agrarfinanztagung 2016 Seite 8

    Unternehmen Umsatz Food / Lebensmittel im Inland 2014

    1 Edeka-Gruppe 47 Mrd. €

    2 Schwarz-Gruppe* 27,7 Mrd. €

    3 Rewe-Gruppe* 27,6 Mrd. €

    4 Aldi Süd / Aldi Nord* 22,6 Mrd. €

    17Tengelmann-Gruppe(Kaiser´s Tengelmann)

    1,98 Mrd. €

    *geschätzt

    Nachfrage: Exporte EU Januar bis Dezember 2015

    14.04.2016Agrarfinanztagung 2016 Seite 9

    Quelle: EU Kommission

    Der positive Trend der Exportentwicklung hält an, a ufgrund von Währung und extrem niedrigem Preisniveau.

    +29,9%

    +5,6%

    +6,8%

    +19,3%

    +11,2%

    -0,2%

    +0,1%

  • Eckverwertung für Produktkombinationen von 2009 bis 2015

    14.04.2016 Seite 10

    Ver

    wer

    tung

    in c

    t/kg

    Verwertungen verschiedener ProduktkombinationenBasis: Kostenstruktur DMK

    Bu Block/Käse…Frische-S. /H-Sahne/H-Milch

    Aufbau Käsekapazitäten Russland Embargo

    2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

    Käse/Block und Butter

    Agrarfinanztagung 2016

    Ausblick: Die langfristige Entwicklung des Milchmarktes

    14.04.2016Agrarfinanztagung 2016 Seite 11

  • Die Nachfrage nach Milchprodukten wächst weiter

    Bevölkerung • Jährliches Wachstum von ca. 80 Mio. Menschen (+35% bis 2050)

    Verstädterung • Anteil Stadtbevölkerung steigt von 50% auf 70 % (2050)

    Mittelschicht• Mittlere Einkommensgruppen (ca. 1,8

    Mrd.) werden sich verdoppeln

    Pro-Kopf Verbrauch • Stagnierend in gesättigten Märkten• Wachstum in Asien und Afrika

    Seite 1214.04.2016Agrarfinanztagung 2016

    Wachsendes Bruttoinlandsprodukt in Entwicklungsländern führt zu höherer Nachfrage an Milchprodukten

    World Bank: Global Economic Prospects, January 2015

    2,5%

    1,4%

    7,0%6,8%

    6,5%4,9%

    3,0%

    -0,6%

    1,4%

    2,1%

    2,9%

    Entwicklung des BIPvon 2015-2017 Prognose in %:

    � Regionen mit hohem Einkommen� BRICS Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika)� Andere Entwicklungsländer

    Prozent WeltLänder mit hohem EinkommenEntwicklungsländer

    Seite 1314.04.2016Agrarfinanztagung 2016

  • In vielen Schwellen- und Entwicklungsländern kann die eigene Landwirtschaft den Milchbedarf seiner Bevölkerung nicht decken

    Brasilien 200 Mio Einwohner

    Indonesien247 Mio Einwohner

    China1,35 Mrd Einwohner

    Japan127 Mio Einwohner

    • Eigene Milchwirtschaft deckt Bedarf nicht

    • Eigene Milchwirtschaft deckt Bedarf nicht

    • Eigene Milchwirtschaft deckt Bedarf nicht

    • 40% der Milchprodukte müssen importiert werden

    Steigender Milchproduktenbedarf und eine schützenswerte Umwelt sind in Einklang zu bringen

    Seite 1414.04.2016Agrarfinanztagung 2016

    � Derzeit befinden sich Angebot und Nachfrage am Welt-Milchmarkt nicht im Gleichgewicht

    � Die weltweite Nachfrage nach Milchprodukten wächst weiter

    � Bevölkerungswachstum und Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern

    � Schwellen- und Entwicklungsländer können ihre Milchdefizite nicht selbst decken

    � Hohe Qualitätsstandards und Produktsicherheit begünstigen deutsche Milchprodukte auf den Weltmärkten

    Zwischenfazit

    Seite 1514.04.2016Agrarfinanztagung 2016

  • AGENDA

    14.04.2016Agrarfinanztagung 2016 Seite 16

    DMK auf einen Blick

    Wie können wir den Herausforderungen begegnen?

    Aktuelle Situation auf dem Milchmarkt und langfristiger Ausblick

    Nachhaltigkeit und Verbrauchertrends

    Der größte Teil der Milchverwendung inDeutschland geht in Käse, Pulver und Butter

    14.04.2016 Seite 17

    2013: Anteil an der Verarbeitung von Rohmilch in Molkereien

    Käse

    46 %

    Konsummilchund

    Frischeprodukte22,5 %

    Butter und Dauermilch-erzeugnisse

    20 %

    Sonst.8 %

    32 Mio t

    Agrarfinanztagung 2016

    Fazit: Das Anheben ausschließlich der Trinkmilchprei se im deutschen LEH wirkt sich nur gering auf den Auszahlungspreis der Molkereien aus.

  • VERMARKTUNG

    Wir haben für die steigenden Milchmengen in Kapazitäten, Effizienz und Vermarktung investiert

    14.04.2016 Seite 18

    INVESTITIONEN2012 – 2015

    ZEVENHochregallager

    Konzentration QuarkNeuer Pulverturm

    GMH Neubau Mozzarellakäserei

    DARGUN Ausbau Käsekapazitäten

    ERFURTAusbau aseptischer Produkte

    BAD BIBRA Neue Käsetechnologien

    EDEWECHTKonzentration Butterei

    NORDHACKSTEDTNeubau Molkenproduktion

    VERARBEITUNG

    MARKE Relaunch MILRAM und

    Oldenburg

    INTERNATIONALInternationale Mitarbeiterund Marketing

    CHINA/MENA Vertriebsniederlassungen

    OSTEUROPA Repräsentanz Russland

    Beteiligung in Polen

    SÜD/OSTASIENMarkteintritt

    Agrarfinanztagung 2016

    Belastung des laufenden Ergebnisses durchProjektvorlaufkosten, Organisationsaufbau, Personalakquisition, Projektkomplexität

    Inbetriebnahmekosten, Zertifizierung, Markterschließung, Lizenzen, Listungsgebühren etc.

    AGENDA

    14.04.2016Agrarfinanztagung 2016 Seite 19

    DMK auf einen Blick

    Wie können wir den Herausforderungen begegnen?

    Aktuelle Situation auf dem Milchmarkt und langfristiger Ausblick

    Nachhaltigkeit und Verbrauchertrends

  • Lidl hat einen umfassenden Anforderungskatalog für die Milcherzeugung gestellt

    14.04.2016Agrarfinanztagung 2016 Seite 20

    Der Lieferant (Molkerei/Käserei} sorgt dafür...... dass die Rohmilch aus landwirtschaftlichen Betrieben stammt, die auf Basis aktueller

    gesetzlichen Standards arbeiten.... dass jeder, der einen Milchviehbestand hält, betreut oder zu betreuen hat, verpflichtet ist,

    die Tiere ihrer Art und ihren Bedürfnissen entsprechend angemessen zu ernähren, zu pflegen und zu halten.

    ... dass die Milcherzeugungsbetriebe nach einem definierten Standard von externen Zertifizierungsgesellschaften regelmäßig auditiert werden (z.B. QM-Milch in Deutschland) und dass in den Ställen der Milcherzeuger Tierwohlaspekte, insbesondere in Bezug auf Tiergesundheit, Haltung und Fütterung beachtet und umgesetzt werden.

    ... dass die landwirtschaftlichen Betriebe, die die Milch erzeugen, möglichst umweltverträglich und nachhaltig produzieren. Dies beinhaltet die Anwendung guter landwirtschaftlicher Praktiken.

    ... dass die verantwortlichen Milcherzeuger eine fachspezifische Mindestqualifikation besitzen sollen. Dabei gilt der Anspruch, dass jeder Milchviehhalter über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung seiner Tiere erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen muss.

    … dass der vorbeugende Einsatz von Antibiotika vermieden wird. Antibiotika sollte nur im Rahmen einer therapeutischen Behandlung einzelner Milchkühe auf Veranlassung eines Veterinärs angewendet werden. Die Anwendungen sind schriftlich, leserlich und nachvollziehbar zu dokumentieren.

    Unsere Nachhaltigkeitsstrategie gibt Antworten auf wichtige Fragestellungen unserer Kritiker

    14.04.2016Agrarfinanztagung 2016 Seite 21

  • „Milkmaster ist unsere Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft“

    14.04.2016Agrarfinanztagung 2016 Seite 22

    Wir brauchen Milkmaster:

    • Akzeptanz in der Gesellschaft

    • Kundenanforderungen erfüllen

    • Wettbewerb zu anderen Molkereien

    • Betrieben auf einen Erzeuger- und Qualitätsstandard bringen

    Milkmaster hilft uns:

    • Sicherung eines langfristigen und wettbewerbsfähigen Milchpreis

    • Wirtschaftliche Stabilität in schwankenden Märkten

    • Förderung der guten fachlichen Praxis in der Milcherzeugung

    14.04.2016 Seite 23Agrarfinanztagung 2016

    Milkmaster-Expertenpanel

    • Schweißfurth-Stiftung

    • Universität Kiel

    • Thünen-Institut

    • Ineda

    • IFCN

    • ADR

    Beteiligung an Forschungsprojekten

    Abstimmung mit Kunden

    • Tiergesundheit

    • Futteranbau

    • Verbrauchererwartungen

    Mitgliedschaften national und international

    Milkmaster-Arbeitsgruppe

    Milkmaster ist eine gemeinsame Initiative von Milcherzeugern für Milcherzeuger

  • Verbrauchertrends

    14.04.2016Agrarfinanztagung 2016 Seite 24

    � Forschung und Entwicklung kommt auch für die Milchw irtschaft eine hohe Bedeutung zu!

    Aktuell diskutierte Themen in der Milchwirtschaft

    14.04.2016Agrarfinanztagung 2016 Seite 25

    • Bildung von Verkaufskontoren

    • Modell Friesland Campina

    • A/B-Preismodelle

    � Berechnungen für DMK auf Basis der Verwertungen 2015 haben ergeben, dass eine 10%ige Mengenreduzierung lediglich einen Milchpreiseffekt von 0,4 Ct/kg hat (ohne Berücksichtigung der Fixkosten in der Verarbeitung und auf den Milchviehbetrieben)

    • Andienungs- und Abnahmepflicht

    • Vorschlag der EU-Kommission zur Mengenabsprachen über Erzeugerorganisationen

  • Die deutsche Milchwirtschaft wird den Herausforderungen begegnen und die Chancen nutzen

    14.04.2016Agrarfinanztagung 2016 Seite 26

    • Die starken Schwankungen des Weltmilchmarkt sind eine besondere Herausforderung für Milcherzeuger und Milchverarbeiter

    • Internationale Wachstumsmärkte bieten weiterhin Chancen

    • Ein breites Produktportfolio und der Fokus auf unterschiedliche Ländermärkte streut das Risiko

    • Das gute Image von Milchprodukten in Deutschland, Europa und Weltweit ist ein starkes Pfund

    • Qualität und Nachhaltigkeit sind zentrale Verkaufsargumente in allen Märkten

    • Wir müssen dem gesellschaftlichen Wandel begegnen

    • Deutschland bleibt ein Gunststandort für Milchprodu ktion

    Vielen Dank für IhreAufmerksamkeit!

    14.04.2016Agrarfinanztagung 2016 Seite 27