Mit atypischen Neuroleptika Emotionen · Poster beim Wintel Workshop on Schizophrenia, Davos...

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Referierf & kommentiert und verantwortlich für den Unterschied zwischenPlazebo- und aktiv behandel- ten Gruppen war eine unzureichende Wirkung. Schlafstörungen wurden in allen Grup- pen (inkl. Plazebo)etwa gleich häufig beklagt, Somnolenz. trat am häufigs- ten bei Olanzapin-Behandlung auf. In den Paliperidon-Gruppen wurde häu- figer als in den Plazebo-Gruppen über Kopfs chme rzen und ;Jber Tac hykardie geklagt. Extrapyramidale Störungen und Hyperkinesie traten hier mit einer gewissen Dosisabhängigkeit bei bis zu 707o bzw. ll%o der Patienten auf. in den Plazebo- und Olanzapin-Gruppen bei I bis 47o. Sie warenmeist leicht bis mäßig ausgeprägt. Verschiedene Skalen zur Bewertung extrapyramidal-motori- scherStörungen (AIMS, SAS, BARS) ergabenin den meisten Fällen keinen Unterschied zwischen Paliperidonund Plazebo. Mit dem Prolactin-Anstieg assoziierte Nebenwirkungen traten mit geringer lnzidenz (n=l bis 2) in al- len Gruppen auf, lediglich in der 15- mg-Paliperidon-Gruppe gab es 4 Fäl- le. In allen Paliperidon-Gruppen kam es zu einer leichten,dosisabhängigen Gewichtszunahme, die aber geringer ausfiel als bei Olanzapin-Behandlung. Schizophrenie Sie betrug in Studie I 0,2 bis 0,5 kg (Olanzapin 1,3 kg),in Studie 2l,0bzw. 2,0k9 (2,7 kg) und in Studie 3 0,6 bis 1,9 kg (2,2ks). Nach Abwägung der Ergebnisse zu Wirksamkeit und Verträglichkeit wird derzeiteine Einstiegsdosis von 6 mg/d Paliperidon ER empfohlen. Zulassung beantragt Die Zulassungzur Therapie bei Schi- zophrenie wurde im November 2005 in den USA und im Mai 2006.nach Vorla- ge der Ergebnisse der offenen Verlänge- rungsstudie, in der EU beantragt. Kürz- lich wurde mitgeteilt, dassPaliperidon in den USA nach Vorlageweiterer Da- ten zulassungsfähig ist. E ine Depotfu rmulierung von Paliperi- don ist ebenfalls in der Erprobung. Die Hydroxylgruppean Position 9 eröffnet die Möglichkeit, das Molekül mit einer Fettsäure zu verestern - bei konventio- nellenAntipsychotika ist dieses Verfah- ren seitlangem gebräuchlich (2.B. Halo- peridoldecanoat), bei den bisherigen atypischen Antipsychotika war es aber mangels geeigneter funktionellerGrup- pen nicht möglich. In einer laufenden Plazebo-kontrollierten Phase-III-Studie wird Paliperidon als Palmitat in den Do- Mit atypischen Neuroleptika Emotionen (wieder)erwecken Die Prognose von Schizophreniepatienten hängt auch davon ab, wie gut sie in ein soziales Gefügeeingebunden sind. Daskrankheitstypische - und durch die Therapie mit konventionellen Neuroleptika noch forcierte - Defizit,Emotio- nen zu erkennenund zu zeigen, vermindertjedoch ihre Fähigkeit, Bindungen einzugehen und zu halten. Den überwiegenden Teil der Entschei- zustellen und ein zufriedenes Leben in dungen trifft der Menschemotional und einer komplexen Gesellschaft zu füh- intuitiv - nicht durch Kognition.Das al- ren. Das bedeutet auf der anderen Sei- lein grenzt ihn jedoch noch nicht vom te, dassbereits geringeVeränderungen Tier ab. Was dagegen die beidenSpezi- der Emotionalität massive Einbußen bei esunterscheidet, ist die Melfalt an Emo- der Fähigkeit, Bindungen einzugehen, tionen. Je differenzierterjemand Emotio- zu haltenund sich sozialaufgehoben zu nen selbstleben, bei anderen erkennen fühlen, nach sich ziehen können. und kommunikabel machen kann,desto Schizophreniekranke haben erhebliche eher gelingt es ihm, Beziehungen her- Probleme bei der Wahrnehmungvon sierungen 50, 100oder 150mg zu vier Zeitpunkten (Tag l, 8, 36 und 64) intra- muskulär verabreicht. Quellen Prof. Dr. Dr. Ekkehard Haen, Regensburg, Dr. An- dreas Schreineq Neuss, Workshop ,,Outcome- parameter in der Schizophrenietherapie: Sind sie noch zeitgemäß?", veranstaltet von Jans- sen-Cilag GmbH, Bergisch Gladbach, 28. und 29.Mär22006. Poster beim Wintel Workshop on Schizophrenia, Davos (Schweiz), 5. bis I l. Februar 2006: Davidson M, et al. Efficacy, safety and effect on functioning of paliperidoneextended-release tablets in schizophrenia: an international 6- week placebo-controlled study. (Poster17) Kane J, et al. Treatmentof schizophrenia using oral paliperidone extended-release tablets: a 6- week placebo-controlled study. (Poster 44) Marder S, et al. Eflicacy and safety of oral pali- peridone extended-release tabletsin the treat- ment of schizophrenia: a 6-weekplacebo-con- trolled study.(Poster 5 I ) A study to evaluate the effectiveness and safety of 3 doses of paliperidone pal- mitate in treating subjects with schizo- phrenia. http://www.clinicaltrials. gov/ctlshow/ NCT00210548 FDA issues approvable letter for paliperidone ER fbr the treatmentof schizophrenia. Pres- semitteilung vom 29. September 2006.http'.// wwwJanssen.com Dr Heike Obe rpichler-Schwenk, Stuttgart Emotionen - und zwar ganz spezifisch bei der Interpretation der Gesichts- mimik. Die kognitive Fähigkeit, Emo- tionen zu erkennen, beispielsweise im gesprochenen Wort, ist dagegen nicht gestört. Ebenfalls ein Manko besteht beimZeigenvon Emotionerz. Die Hypo- mimie betrifft stärker positive (Freude) als negative Stimuli (Trauer). Als hirn- organischeKorrelate wurde mit Hilfe der funktionellen Bildgebung eine ver- minderteAktivierbarkeit emotionsrele- vanter limbischer und paralimbischer Strukturen inklusive des ventralen Stri- atumsnachgewiesen. Weil zum einen die emotionale ..Starre" nicht selten in die Isolation und Aus- grenzung aus Lebensgemeinschaften mündet und zum anderen gerade bei schizophrenen Patienten die Einbindung in ein soziales Gefüge ganz wesentlich Verlauf und Rückfallgefährdung mit- Psychopharmakotherapie'l3.Jahrgang.Heft6.2006 267

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Referierf & kommentiert

und verantwortlich für den Unterschiedzwischen Plazebo- und aktiv behandel-ten Gruppen war eine unzureichendeWirkung.Schlafstörungen wurden in allen Grup-pen (inkl. Plazebo) etwa gleich häufigbeklagt, Somnolenz. trat am häufigs-ten bei Olanzapin-Behandlung auf. Inden Paliperidon-Gruppen wurde häu-figer als in den Plazebo-Gruppen überKopfs chme rzen und ;Jber Tac hykardiegeklagt. Extrapyramidale Störungenund Hyperkinesie traten hier mit einergewissen Dosisabhängigkeit bei bis zu707o bzw. l l%o der Patienten auf. inden Plazebo- und Olanzapin-Gruppenbei I bis 47o. Sie waren meist leicht bismäßig ausgeprägt. Verschiedene Skalenzur Bewertung extrapyramidal-motori-scher Störungen (AIMS, SAS, BARS)ergaben in den meisten Fällen keinenUnterschied zwischen Paliperidon undPlazebo. Mit dem Prolactin-Anstiegassoziierte Nebenwirkungen traten mitgeringer lnzidenz (n=l bis 2) in al-len Gruppen auf, lediglich in der 15-mg-Paliperidon-Gruppe gab es 4 Fäl-le. In allen Paliperidon-Gruppen kames zu einer leichten, dosisabhängigenGewichtszunahme, die aber geringer

ausfiel als bei Olanzapin-Behandlung.

Schizophrenie

Sie betrug in Studie I 0,2 bis 0,5 kg(Olanzapin 1,3 kg) , in Studie 2 l ,0bzw.2,0k9 (2,7 kg) und in Studie 3 0,6 bis1,9 kg (2,2ks).

Nach Abwägung der Ergebnisse zuWirksamkeit und Verträglichkeit wirdderzeit eine Einstiegsdosis von 6 mg/dPaliperidon ER empfohlen.

Zulassung beantragtDie Zulassung zur Therapie bei Schi-zophrenie wurde im November 2005 inden USA und im Mai 2006. nach Vorla-ge der Ergebnisse der offenen Verlänge-rungsstudie, in der EU beantragt. Kürz-lich wurde mitgeteilt, dass Paliperidonin den USA nach Vorlage weiterer Da-ten zulassungsfähig ist.E ine Depotfu rmulierung von Paliperi-don ist ebenfalls in der Erprobung. DieHydroxylgruppe an Position 9 eröffnetdie Möglichkeit, das Molekül mit einerFettsäure zu verestern - bei konventio-nellen Antipsychotika ist dieses Verfah-ren seit langem gebräuchlich (2. B. Halo-peridoldecanoat), bei den bisherigenatypischen Antipsychotika war es abermangels geeigneter funktioneller Grup-pen nicht möglich. In einer laufendenPlazebo-kontrollierten Phase-III-Studiewird Paliperidon als Palmitat in den Do-

Mit atypischen Neuroleptika Emotionen(wieder)erwecken

Die Prognose von Schizophreniepatienten hängt auch davon ab, wie gut sie in

ein soziales Gefüge eingebunden sind. Das krankheitstypische - und durch die

Therapie mit konventionellen Neuroleptika noch forcierte - Defizit, Emotio-

nen zu erkennen und zu zeigen, vermindert jedoch ihre Fähigkeit, Bindungen

einzugehen und zu halten.

Den überwiegenden Teil der Entschei- zustellen und ein zufriedenes Leben indungen trifft der Mensch emotional und einer komplexen Gesellschaft zu füh-intuitiv - nicht durch Kognition. Das al- ren. Das bedeutet auf der anderen Sei-lein grenzt ihn jedoch noch nicht vom te, dass bereits geringe VeränderungenTier ab. Was dagegen die beiden Spezi- der Emotionalität massive Einbußen beies unterscheidet, ist die Melfalt an Emo- der Fähigkeit, Bindungen einzugehen,tionen. Je differenzierterjemand Emotio- zu halten und sich sozial aufgehoben zunen selbst leben, bei anderen erkennen fühlen, nach sich ziehen können.und kommunikabel machen kann, desto Schizophreniekranke haben erheblicheeher gelingt es ihm, Beziehungen her- Probleme bei der Wahrnehmung von

sierungen 50, 100 oder 150 mg zu vierZeitpunkten (Tag l, 8, 36 und 64) intra-muskulär verabreicht.

Quel len

Prof. Dr. Dr. Ekkehard Haen, Regensburg, Dr. An-dreas Schreineq Neuss, Workshop ,,Outcome-parameter in der Schizophrenietherapie: Sindsie noch zeitgemäß?", veranstaltet von Jans-sen-Cilag GmbH, Bergisch Gladbach, 28. und29.Mär22006.

Poster beim Wintel Workshop on Schizophrenia,Davos (Schweiz), 5. bis I l. Februar 2006:Davidson M, et al. Efficacy, safety and effect on

functioning of paliperidone extended-releasetablets in schizophrenia: an international 6-week placebo-controlled study. (Poster 17)

Kane J, et al. Treatment of schizophrenia usingoral paliperidone extended-release tablets: a 6-week placebo-controlled study. (Poster 44)

Marder S, et al. Eflicacy and safety of oral pali-peridone extended-release tablets in the treat-ment of schizophrenia: a 6-week placebo-con-

trolled study. (Poster 5 I )

A study to evaluate the effectiveness andsafety of 3 doses of paliperidone pal-mitate in treating subjects with schizo-phrenia. http://www.clinicaltrials. gov/ctlshow/

NCT00210548FDA issues approvable letter for paliperidone

ER fbr the treatment of schizophrenia. Pres-semitteilung vom 29. September 2006.http'.//wwwJanssen.com

Dr He ike Obe rpichler-Schwenk,Stuttgart

Emotionen - und zwar ganz spezifischbei der Interpretation der Gesichts-mimik. Die kognitive Fähigkeit, Emo-tionen zu erkennen, beispielsweise imgesprochenen Wort, ist dagegen nichtgestört. Ebenfalls ein Manko bestehtbeimZeigen von Emotionerz. Die Hypo-mimie betrifft stärker positive (Freude)

als negative Stimuli (Trauer). Als hirn-organische Korrelate wurde mit Hilfeder funktionellen Bildgebung eine ver-minderte Aktivierbarkeit emotionsrele-vanter limbischer und paralimbischerStrukturen inklusive des ventralen Stri-atums nachgewiesen.Weil zum einen die emotionale ..Starre"nicht selten in die Isolation und Aus-grenzung aus Lebensgemeinschaftenmündet und zum anderen gerade beischizophrenen Patienten die Einbindungin ein soziales Gefüge ganz wesentlichVerlauf und Rückfallgefährdung mit-

Psychopha rmako the rap ie ' l 3 . Jah rgang .He f t 6 .2006 267

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Refer ier t & komment ier t

prägt, wird seit einiger Zeit dem Ein-fluss von Neuroleptika auf den Funk-tionsbereich der Emotionen vermehrtAufmerksamkeit geschenkt.Es gibt aus verschiedenen Untersuchun-gen übereinstimmende Hinweise, dassSedierung, extrapyramidal-motorischeStörungen, Positivsymptomatik, De-pression und - als mit Abstand wichtigs-tes Kriterium - das Negativsyndrom mitder gestörten Emotionalität der Schizo-phreniekranken zusammenhängen.Der stärkere Effekt auf die Negativ-symptomatik erklärt möglicherweise,warum atypische Neuroleptika (2.8.

Risperdal@ Consta@) auch im Bereich

,,Emotion" den typischen Neurolepti-ka überlegen sind. In einem Pilotpro-jekt wurden Schizophreniekranken zuverschiedenen Zeitpunkten nach Be-ginn der Therapie mit einem atypischenNeuroleptikum Bilder mit fröhlichen In-halten vorgelegt; gleichzeitig wurde mit

Abb. 1. Lächelhäufigkeit als Reaktionauf emotional posit ive Bi lder bei Schizo-phreniekranken unter Therapie mit denatypischen Neuroleptika Risperidon oderOlanzapin (dunkelrot) im Vergleich zuPatienten unter konventionellen Neuro-leptika (hel lrot) oder gesunden Kontrol len(grau); T0 = vor Therapiebeginn, T1lT2 =nach der 1.b2w.2. Therapiewoche [nachWolf et al. 2005/Schneider et al. 1992I

einer innovativen EMG-Methode ihr

Verhalten dokumentiert. Dabei ließ sich

in Hinblick auf die Lächelhäufigkeit ein

positiver Trend erkennen (Abb. 1).

Quel lenDr. med. Karsten Wolf, Marienheide, Pressekon-

ferenz,,Langzeittherapie der SchizophrenieMit Risperdal@Consta@ neue Ziele erreichen",Veranstalter Janssen Cilag GmbH, Hamburg,6. September 2006.

Herbener ES, et al. Effects of antipsychotictreatment on emotion perception deficits infirst-episode schizophrenia. Am J Psychiatry2005;162:1146-8.

Schneider F, et. al. The effects of neuroleptics onlacial action in patients with schizophrenia.Pharmacopsychi atry | 992;25 :233-9.

Taylor SF, et al. Neural response to emotional sa-lience in schizophrenia. Neuropsychopharma-cology 2005;30:984 95.

Wolf K, et al. The influence of olanzapine versusrisperidone on facial expression of emotionsin schizophrenia - A facial EMG study. J ClinPsychopharmacol 2005 ;25 :21 8-8 l.

Wolf K, et al. Characterization of the facial ex-pression of emotions in schizophrenia: Firstresults with a new EMG method. Canad J Psy-chiatry 2006;5 I :335-4 l.

G abriele Blae s er- Kiel,Hamburg

auf der PANSS (Positive and negativesyndrome scale) - zeigt und zudem diekognitiven Fähigkeiten (neuropsycholo-gische Tests) steigert. In dieser rando-misierten, doppelblinden Studie wurden68 Patienten. die nur minimal auf eineNeuroleptika-Therapie ansprachen, inzwei Gruppen eingeteilt. Beide Patien-tengruppen nahmen seit mindestensl2 Wochen täglich 400 mg oder mehrClozapin ein. Uber einen Zeitraum vonacht Wochen erhielt die erste Gruppeneben der täglichen Clozapin-Dosis biszu 3 mg Risperidon, während die zwei-te Gruppe mit Clozapin und Plazebobehandelt wurde. Optional wurden diePatienten nach dieser Studienphase fürweitere l8 Wochen mit Clozapin undRisperidon weiterbehandelt.Während des achtwöchigen Behand-lungszeitraums wurde in beiden Pati-entengruppen eine signifikante Verbes-serung der Schizophrenie-Symptomebeobachtet (p<0,001). Sowohl die Po-sitiv- als auch die Negativsymptomatiknahm in beiden Gruppen ab. Die Unter-schiede zwischen der Verum- und derPlazebo-Gruppe waren jedoch nicht sig-nifikant (Abb. 1). Die kognitiven Fähig-keiten verschlechterten sich eher leicht

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Refraktäre Formen der Schizophrenie

Monotherapie versus Kombinationstherapie

Bei Patienten mit Schizophrenie, die bislang nicht ausreichend auf eine Thera-

pie mit Clozapin ansprachen, konnte durch die zusätzliche Gabe von Risperi-

don im Vergleich zur zusätzlichen Plazebo-Gabe keine signifikante Verbesse-

rung der Schizophrenie-Symptomatik gezeigt werden, so das Ergebnis einer

randomisierten, doppelblinden Studie aus Kanada.

Bei der Behandlung von Schizophrenienist der Einsatz von Neuroleptika nebenpsycho- und soziotherapeutischen Maß-nahmen die bedeüende Säule in derTherapie. Alle Substanzen dieser Arz-neistoffgruppe greifen in den gestör-ten Neurotransmitter-Stoffwechsel ein.Unterschieden wird dabei zwischen denso genannten klassischen und den ary-pischen Neuroleptika. Während die äl-teren Vertreter (Phenothiazine, Pheno-thiazin-Analoga, Butyrophenone undDiphenylbutylpiperidine) Antagonistenam Dopamin-Dr- (und D.,-) Rezeptorsind, blockieren die atypischen Neuro-leptika vorrangig Rezeptoren wie denDo- und den Serotonin-5-HTro-Rezep-tor. Wodurch die neuroleptische Wirk-samkeit letztendlich vermittelt wird, istnoch nicht eindeutig geklärt. Bedeuten-

der Vorteil der Vertreter der atypischenNeuroleptika ist deren zusätzliche güns-tige Beeinflussung der Negativsympto-matik und die bessere Verträglichkeit.Neben der Monotherapie mi t e inemNeuroleptikum wird häufig eine Kom-binationstherapie eingesetzt, besondersbei therapieresistenten Patienten.Ob die Kombination zweier Neuro-leptika mit unterschiedlichen Angriffs-punkten und Rezeptorafflnitäten einenentsprechenden Nutzen für den The-rapieerfolg mit sich bringt, untersuch-te unter anderen die Gruppe um Ho-ner et al. in Kanada fl l. Sie testeten, obClozapin als Antagonist am Do-Rezep-tor in Kombination mit dem Dr-selek-t iven Risper idon bei therapieres is tentenPatienten eine Verbesserung der Schi-zophreniesymptome gemessen mi t

Heft 6 . 2006268 Psychopharmakotherapie l3.Jahrgang