Mit scharfem Blick: Carl Paul Goerz...Goerz' Anfänge waren bescheiden: Er ver - kaufte...
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66 TREFFPUNKT Mit scharfem Blick: Carl Paul Goerz Als Carl Paul Goerz am 21. Juli 1854 in Brandenburg an der Havel geboren wur- de, konnte niemand ahnen, dass später einmal eine Hauptverkehrsstraße in Zeh- lendorf nach ihm benannt werden würde. Goerz' Anfänge waren bescheiden: Er ver- kaufte Reißwerkzeuge und Rechenschie- ber. Der Erfolg ermöglichte ihm 1886 die Gründung eines Unternehmens, der „Op- tischen Anstalt C.P. Goerz“. Die Fotograie war eine junge Kunst, die aber rasant wuchs. Schon 1898 zog das Unternehmen Goerz in einen Neubau an der heutigen Rheinstraße 45-46 in Friede- nau, wo auf vier Etagen vor allem Linsen geschlifen, Gehäuse gefertigt und Präzisi- onsobjektive für Kameras hergestellt wur- den. Goerz setzte auf zwei Erfolgsfaktoren: ein gutes Arbeitsklima mit selbst geschul- tem Personal und stetige technische Wei- terentwicklung. 1894 wurde bei Goerz der Acht-Stunden-Tag eingeführt, es gab für die Mitarbeiter bezahlten Sommerurlaub und später einen Pensionsfonds. Auf technischem Gebiet erreichte der hauseigene Wissenschaftler Emil von Höegh einen großen Erfolg mit der Ent- wicklung des Doppel-Anastigmats. Mit dieser Doppellinse konnten Objektive erstmals senkrechte wie waagerechte Li- nien mit derselben Schärfe wiedergeben. 1900 fertigten in einer der weltweit größ- ten optischen Fabriken 300 Arbeiter 65 verschiedene Objektive mit Preisen zwi- schen 12,50 und 5625 Reichsmark. Im Ersten Weltkrieg weihte Goerz sein zwei- tes Berliner Werk in Zehlendorf ein – das später der Goerzallee den Namen gab. Der weitblickende Unternehmer starb am 14. Januar 1923. Sein Unternehmen ging 1926/27 im Konzern der Zeiss Ikon AG auf. ← BJöRN BERGHAUSEN/BBWA INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER ZU BERLIN Fasanenstraße 85, 10623 Berlin Telefon: 030 / 315 10-0 Telefax: 030 / 315 10 -344 Internet: www.ihk-berlin.de E-Mail: [email protected] Mit öfentlichen Verkehrsmitteln S-/ U-Bahn: Zoologischer Garten S3, S5, S7, S75, U2, U9; Kurfürstendamm U1, U9 Regionalverkehr: Zoologischer Garten RE1, RE2, RE7, RB14 öfentliche Tiefgaragen im Ludwig Erhard Haus Die Einfahrt zum öfentlichen Parkhaus ist über die Hardenberg- und Fasanenstraße zu erreichen. Taxihalteplätze gibt es z.B. in der Fasanenstraße. IMPRESSUM Herausgeber Industrie- und Handelskammer zu Berlin Fasanenstraße 85, 10623 Berlin Telefon: 030 / 315 10 -0 Telefax: 030 / 315 10 -344 Internet: www.ihk-berlin.de E-Mail: [email protected] Chefredakteur: Leif Erichsen (V.i.S.d.P.) Leitende Redakteurin: Christine Nadler Verlag Axel Springer SE, Corporate Solutions Axel-Springer-Straße 65, 10888 Berlin Redaktion: Michael Gneuss, Uta Richter, Birgit Warnhold, Oliver de Weert (Ltg.) Telefon: 030 / 259 17 95 11 E-Mail: berliner.wirtscha[email protected] Objektmanagement: Tina Grebarsche Telefon: 030 / 259 17 47 28 E-Mail: [email protected] Graik: Frederick Bren d‘Amour (Ltg.), Pamela Hönninger, Frank Moritz Geschätsleitung: Frank Parlow, Lutz Thalmann E-Mail: [email protected] Anzeigen: Annette Kaufmann Telefon: 030 / 259 17 33 37 Telefax: 030 / 259 17 47 26 E-Mail: [email protected] Es gilt der Anzeigentarif Nr. 49 (gültig seit 1. Januar 2014) Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG, Kassel Abonnements und Einzelbestellungen asv Vertriebs GmbH Süderstraße 77, 20097 Hamburg Telefon: 040 / 468 60 51 52 Telefax. 040 / 34 72 95 17 E-Mail: [email protected] Bezug und Änderungen für IHK-Mitglieds- unternehmen Telefon: 030 / 315 10 - 581 E-Mail: irmendaten@berlin.ihk.de Preise: Jahresabonnement (11 Hete): 29,70 € (einschl. 7 % MwSt) pro jahr, Einzelbestellung 4 € (inklusive Porto), Copypreis 3 € Die Berliner Wirtschat erscheint elf Mal im Jahr. Sie ist das oizielle Magazin der IHK Berlin. Der Be- zug der Zeitschrit erfolgt im Rahmen der grundsätz- lichen Beitragsplicht als Mitglied der IHK. Die mit dem Namen des Verfassers oder seinen Initialen gekennzeichneten Beiträge geben die Meinung des Autors, aber nicht unbedingt der IHK Berlin wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Unterlagen und Fotos wird keine Hatung übernommen. Über die Verwendung der Materialien entscheidet die Redak- tion. Eine Rückantwort ist nicht vorgesehen, wenn nicht individuelle Absprachen dem entgegenstehen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Quellenan- gabe gestattet. Abbildungen unterliegen dem Urhe- berrecht und Copyright der Hersteller. ISSN 0405-5756 → UNTERNEHMENSHISTORIE FOTO: STIFTUNG DEUTSCHES TECHNIKMUSEUM Mit der Fotografie zum Erfolg: Carl Paul Goerz fertigte Linsen, Gehäuse und Präzisionsob- jekte für Kameras BERLINER WIRTSCHAFT 03/2014
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66 TREFFPUNKT
Mit scharfem Blick:
Carl Paul Goerz
Als Carl Paul Goerz am 21. Juli 1854 in
Brandenburg an der Havel geboren wur-
de, konnte niemand ahnen, dass später
einmal eine Hauptverkehrsstraße in Zeh-
lendorf nach ihm benannt werden würde.
Goerz' Anfänge waren bescheiden: Er ver-
kaufte Reißwerkzeuge und Rechenschie-
ber. Der Erfolg ermöglichte ihm 1886 die
Gründung eines Unternehmens, der „Op-
tischen Anstalt C.P. Goerz“.
Die Fotograie war eine junge Kunst,
die aber rasant wuchs. Schon 1898 zog das
Unternehmen Goerz in einen Neubau an
der heutigen Rheinstraße 45-46 in Friede-
nau, wo auf vier Etagen vor allem Linsen
geschlifen, Gehäuse gefertigt und Präzisi-
onsobjektive für Kameras hergestellt wur-
den. Goerz setzte auf zwei Erfolgsfaktoren:
ein gutes Arbeitsklima mit selbst geschul-
tem Personal und stetige technische Wei-
terentwicklung. 1894 wurde bei Goerz der
Acht-Stunden-Tag eingeführt, es gab für
die Mitarbeiter bezahlten Sommerurlaub
und später einen Pensionsfonds.
Auf technischem Gebiet erreichte der
hauseigene Wissenschaftler Emil von
Höegh einen großen Erfolg mit der Ent-
wicklung des Doppel-Anastigmats. Mit
dieser Doppellinse konnten Objektive
erstmals senkrechte wie waagerechte Li-
nien mit derselben Schärfe wiedergeben.
1900 fertigten in einer der weltweit größ-
ten optischen Fabriken 300 Arbeiter 65
verschiedene Objektive mit Preisen zwi-
schen 12,50 und 5625 Reichsmark. Im
Ersten Weltkrieg weihte Goerz sein zwei-
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später der Goerzallee den Namen gab.
Der weitblickende Unternehmer starb am
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