MIT15 PS OHNE FÜHRER- SCHEIN DIE GROSSE ... - adac.de · Ablegen vom Steg 20 Schleusen 21 Die neue...

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MIT 15 PS OHNE FÜHRER- SCHEIN DIE GROSSE FREIHEIT AUF DEM WASSER

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MIT 15 PSOHNE FÜHRER-SCHEINDIE GROSSE FREIHEIT AUFDEM WASSER

Herzlich willkommen 5

Die Grundregeln für Bootsfahrer 5

Vorbereitung auf eine Bootstour 6

Verantwortung 6

Ausrüstung fürs Boot 7

Sitz des Steuermanns 7

Seemannsknoten 9

Richtige Kleidung und Rettungsweste 9

Lichterführung 11

Seekarten 11

Tonnen mit zwei Farben 12

Einfarbige Tonnen 13

Vorfahrt 14

Vorfahrt im Fahrwasser 15

Begegnung 15

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INHALT

Nebelsignale 16

Beschilderung 16

Durchfahren von Brücken 18

An- und Ablegemanöver: Radeffekt 18

Anlegen in einer Box 19

Anlegen an einen Steg 20

Ablegen vom Steg 20

Schleusen 21

Die neue Freiheit auf dem Wasser 22

Kennzeichnungspflicht 23

Naturschutz 24

Skippertraining, Sportbootführerschein 25

Wichtige Adressen 26

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...in der großen Familie der Wassersportler. Siehaben sich richtig entschieden, denn mit demBoot unterwegs zu sein, ist eine der interessan-testen und erholsamsten Freizeitbeschäftigungenüberhaupt. Durch die vom Gesetzgeber verän-derte Führerscheinregel mit der Erhöhung der PS-Zahl auf 15 PS für eine führerscheinfreie Nutzungeines Bootes ist die Attraktivität weiter gestiegen.

Motorboote oder Segelboote ermöglichen unver-gessliche Erlebnisse. Mit etwas Übung ist der Um-gang mit Booten leicht zu lernen, und wer einigeGrundregeln berücksichtigt, erlebt puren Spaß.Damit von Anfang an alles richtig läuft, haben wirfür zukünftige Skipper die wichtigsten Regelnaufgeführt und Tipps und Tricks zum Bootfahrenzusammengestellt. Der erfahrene Käpt’n Clever istdabei der Moderator.

Viel Spaß beim Lesen und dann bei den Törns aufFlüssen, Seen und an der Küste.

DIE GRUND-REGELN

FÜR BOOTS-FAHRER

HERZLICH WILLKOMMEN...

M Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zuverhalten, dass die Sicherheit und Leichtig-keit des Verkehrs gewährleistet ist und nie-mand gefährdet, geschädigt oder behindertwird.M Das Boot muss mit Rettungsmitteln aus-gerüstet sein. Für jedes Crewmitglied musseine Rettungsweste vorhanden sein.M Verantwortliche Schiffsführer informie-ren sich vor dem Ablegen über die Wetter-entwicklung und mit Hilfe von nautischenUnterlagen wie Seekarten über das Revier.M Wichtig ist es immer Ausguck zu halten,um Zusammenstöße zu vermeiden und Not-lagen anderer zu erkennen, um dann Hilfezu leisten. M Die Crew muss eingewiesen werden, da-mit sie auch ohne den Schiffsführer ein Per-son-über-Bord-Manöver fahren kann.

M Bei kleineren Booten mit Außenbord-motor muss die Notstopleine ange-legt sein.

Käpt’n Clevers Sicherheits- regeln: Bei Regen und Sturmvor-hersagen läuft man nicht aus.

Wer abgelegt hat, muss auch wieder anlegen.Dazu gehören mindestens vier Fender und vierLeinen, um das Boot sicher an Stegen oder ineiner Box festmachen zu können. Hilfreich istdabei ein Bootshaken. Käpt’n Clever baut dar-über hinaus vor jeder Tour vor. Er hat einen ge-

füllten Reservekanister anBord und eine Seekarte desFahrgebietes und für alleFälle auch mindes-tens ein Paddel. Und für den Fall

der Fälle – der eigentlich nie eintretensollte – eine kleine Auswahl an See-notsignalen wie zwei Handfackeln rot,zwei schwimmfähige Rauchsignale orangeund einen Signalgeber mit roten Leuchtster-nen. Es gibt auch ein internationales Zeichen in derSportschifffahrt, um auf einenNotfall aufmerksam zu machen:Langsames wiederholtes Heben undSenken der Arme.

Wasser hat keine Balken und auch die kleinsteWelle kann ein Boot aufschaukeln. Da ist eswichtig, dass mindestens der Steuermann einenfesten Sitz hat. So muss er sich nicht ständigfesthalten, um nicht hin- und her zu rutschen.Feste Sitzmöglichkeiten,zumindest aber sicherenHalt, erhöhen auch fürdie Mitfahrer den Kom-fort und die Sicherheitan Bord.

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Viele Köche verderben den Brei, sagt man.Viele Kapitäne an Bord sorgen für Verwir-rung. Nur einer hat deshalb das Sagen anBord. Das ist der Schiffsführer, der auch ju-ristisch verantwort-lich ist. „Ich bin derKapitän an Bord undmeine Frau hat nichtsdagegen“, sagt Käpt’nClever oftmals schmunzelnd vor einem Törn.Ernsthaft weist er aber darauf hin, dass sichder Schiffsführer immer vor dem Törn kun-dig machen muss, was imFahrgebiet verlangt undbenötigt wird.Unterwegs gilt es dann, dieÜbersicht zu behalten, gegebenen-falls vorgeschriebene Geschwindigkeitsbe-schränkungen zu beachten und immer nurso schnell zu fahren, dass das Boot be-herrschbar bleibt und niemand gefährdetwird.

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VORBEREITUNG AUF EINE BOOTSTOUR VERANTWORTUNG AUSRÜSTUNG FÜRS BOOT SITZ DES STEUERMANNS

Motoren und Boote sind einfach zu bedienen, wenn man weiß, wiees geht. Darum sollten vor dem ersten Törn die Bedienungsanleitun-gen studiert werden. Vor der Praxis kommt die Theorie. Der erfahreneKäpt’n Clever geht dann sogar noch einen Schritt in Sachen Vorbe-reitung weiter, wenn er Motor und Boot nicht

kennt. Er macht Fahrübungen imgeschützten Hafen, um zu erfahren,wie alles zusammen reagiert.

Darüber hinaus bereitet sichder Käpt’n schon zu Hauseauf die Bootstour vor. Er informiert sich über das

Wetter und wenn viel Wind vorhergesagt wird, ver-schiebt er lieber den Törn.

Käpt’n Clever sagt: Der kluge Bootsfahrer baut vor..

Merke: Bedie-nungsanleitungen,Probefahrt, Wetterbericht

Merke: Schiffs-führer, Informations-pflicht, Vorsicht Merke: Reserve-

kanister, Paddel,Fender, Leinen,Seenotzeichen

Merke: Steuer-mannsitz, fest ein-gebaute Sitzmög-lichkeiten, siche-rer Halt

Käpt’n Clever sagt: Es gibt immer nur einen Kapitän an

Bord.

Käpt’n Clever sagt: Die richtige Bootsausrüstung bringt’s.

Käpt’n Clever sagt: Feste Sitze erhöhendie Sicherheit und den

Komfort.

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Das besondere an einem Seemannsknoten ist, dass ermühelos wieder geöffnet werden kann. Es gibt Speziali-sten, die können dutzende Seemannsknoten. Eigentlichbenötigt man jedoch nur wenige. Wie zum Beispiel denPalstek, mit dem eine Schlaufe (Auge) entsteht und der

beispielsweise beim Festmachenhilfreich ist. Weitere wichtige Knoten sind derRundtörn zum Befestigen vonFendern, der Kreuzknoten und derSchotstek zum sicheren Verlän-

gern von Leinen und der Kopfschlag auf einer Klampemit dem das Boot an Land gesichert wird. Ganz einfach ist auch der Achtknoten, der verhindert,dass eine Leine ungewollt durch eine Öse oder einenBlock rutscht. Käpt’n Clever ist der Meinung, dass man den Palstek solange üben sollte, dass man ihn auch ohne Hinzu-sehen knoten kann - was gar nicht so schwer ist.Der „Schleppknoten“, der sich sogar unter Zuglösen lässt, ist der Stopperstek.

SEEMANNSKNOTEN

Merke: Palstek,Rundtörn, Kreuz-knoten, Schotstek,Stopperstek

Das Wichtigste an Bord ist pro Person eine Ret-tungsweste, die in jedem Fall getragen werdenmuss. Darunter wird es in Sachen Bekleidungkaum weniger wichtig. Wenn Käpt’n Clever miteinem Boot in See sticht,hat er auch an warmenBadehosentagen warmeKleidung an Bord, diedann in der Kajüte oderin einem wasserdichten

Behältnis untergebracht ist. Wenn esetwas kühler wird, empfiehlt er das

Dreischichtensystem: Ski- oder Micro-Fleece-Wäsche als erste Schicht, dann Fleece-Hose und-pullover und darüber wind- und regendichtesÖlzeug.

Achtknoten Kreuzknoten SchotstekPalstek Rundtörn mit zweihalben Schlägen

Webleinstek

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RICHTIGEKLEIDUNGUND EINE

RETTUNGS-WESTE

Merke: Rettungs-weste, warme Beklei-dung, wasser- undwinddichtes Ölzeug

Käpt’n Clever sagt: Was festgebunden ist,

muss auch wieder losge-macht werden können.

Käpt’n Clever sagt: Wer anfängt zu frieren,hat selbst Schuld.

Kopfschlag auf Klampe

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Die Beleuchtung auf einemBoot dient in erster Linie dereigenen Sicherheit. Manmuss von anderen gesehenwerden. Bei Booten untersieben Meter Länge reichtein einfaches, weißes Rund-umlicht. Ist das Boot größer, müssengeprüfte Positionslampen anBord sein, deren Lichtwinkelund Farben die Einschätzungder Position und der Fahrt ermöglichen. Fürbesondere Fahrzeuge auf dem Wasser, wiefischende Kutter oder andere manövrierbe-

hinderte Fahrzeuge,gibt es spezielle Lichter-führungen.

LICHTERFÜHRUNG

Merke: Rundum-licht, geprüftePositionslampen

SEEKARTEN

Die Leuchtwinkel der Positionslampen

Maschinenfahrzeug über 50 m

Segelndes Fahrzeug unter 20 m mitund ohne Drei farbenlampe

Segelfahrzeug unter Motor

Boote unter 7 m

Fischkutter mit Fahrt durchs Wasser

Maschinenfahrzeug bis 50 mM � Toplicht (weiß): 225 GradM � Seitenlicht (rot, grün): je 112,5 GradM � Hecklicht (weiß): 135 Grad; M � Anker- und Rundumlicht (weiß):

360 Grad

Topp-licht225°

Seitenlicht Bb 112,5°

Rundum-licht 360°

Heck-licht 135°

Seitenlicht Stb 112,5°

Beim Blick auf eine Seekarte stellt manfest: Das Wasser ist voller Angaben, bei-spielsweise den Tiefenlinien und Untiefen-

angaben, währendvom Land auf derSeekarte in der Regelnur die Uferlinie ge-zeigt wird. Trotzdem sindSeekarten, ob in Papierform

oder als digitale Karte auf dem Bildschirm einfach zuverstehen und zu nutzen, wenn man sich darüber infor-miert, was die Angaben und Zeichen bedeuten. Erklä-rungsblätter für die Zeichen und Abkürzungen auf denKarten liefern die Hersteller und können als Daten teil-weise sogar im Internet heruntergeladen werden. Wer si-cher unterwegs sein will, muss eine Seekarte an Bordhaben, weiß Käpt’n Clever aus eigener Erfahrung.

Merke: Tiefenlinien, Erklärungen der Zei-chen und Abkürzungen, aktuelle Seekarten.

Käpt’n Clever sagt: Die Seekarte

zeigt die richtigenKurse.

Käpt’n Clever sagt: Gesehen werden ist alles.

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Schwarz-gelb, rot-schwarz. Jede Tonnenfar-be hat eine Bedeutung und ist einfach zuverstehen. Schwarz-gelb und rot-schwarzweisen auf Gefahrenstellen hin. Gelb-schwarze Tonne bezeichnet man alskardinale Zeichen, die sich um eine Gefah-renstelle gruppie-ren. Dafür hat jedeSeite zur besserenOrientierung eige-ne Toppzeichen. Esgibt unterschiedliche Zeichen für Nord,-Ost-, Süd-, und Westtonnen. Wer ganz sicher

TONNEN MIT ZWEI FARBEN EINFARBIGE TONNEN

Merke: Gefahren-stellen, Toppzeichen,Umfahren

Rote und grüne Tonnen werden als lateraleSeezeichen bezeichnet und zeigen die Be-grenzungen des Fahrwassers. Grün ist immerin der Hauptrichtung desFahrwassers die rechteoder die Steuerbordseite.Rot zeigt die linke oderdie Backbordseite. GelbeTonnen weisen je nachBeschriftung auf Anker-gebiete, Rohrleitungen, aber auch Warnge-biete hin. Um ein ein Sperrgebiet, das nichtdurchfahren werden darf, handelt es sich,wenn die gelben Tonnen mit rotem Bandoder Kreuz versehen sind. Wer es tut, mussdamit rechnen, ein Bußgeld zu zahlen, weiß,Käpt’n Clever.Es gibt auch rotweiße Tonnen. Die stehen inder Mitte eines Fahrwassers.

Merke: Fahrwasser-tonnen, Sperrgebiets-tonnen, Sondergebiet-stonnen, Durchfahrt-verbot.

die Gefahrenstelle um-fahren will, solltenach dem Rat vonKäpt’n Clever die Ton-

nen immer an der Seitelassen, die sie bestimmt. Eine

Nordtonne auf der Nordseite, eine Ost-tonne auf der Ostseite, eine Südtonneauf der Südseite und eine Westtonne aufder Westseite. Rot-schwarze Tonnen weisen auf eineGefahrenstelle mit geringer Ausdehnunghin und können an allen Seiten passiertwerden.

Käpt’n Clever sagt: Um schwarz-gelb undrot-schwarz herum-

fahren.

Käpt’n Clever sagt: Rot, grün und gelb zeigen

den richtigen Weg.

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Eigentlich ist die Vorfahrtsregel auf dem Wasser ein-fach und wie im Straßenverkehr rechts vor links. Aufdem Wasser heißt es Steuerbord vor Backbord. Ent-gegenkommende Fahrzeugeweichen jeweils nach rechts(Steuerbord) aus, und jedesFahrzeug muss beim Überho-len dem anderen ausweichensowie sich grundsätzlich frei halten. Es gibt jedochAusnahmen. So haben Boote unter Segeln außerhalbeines betonnten Fahrwassers immer Vorfahrt vorMotorbooten. Und die Vorfahrt zwischen Seglernrichtet sich nach der Stellung der Segel. Backbord-bug vor Steuerbordbug. Das heißt: Wegerecht hatdas Boot, dessen Segel vom Wind auf die linke Seitegedrückt werden.Um auf jeden Fall Zusammenstöße zuvermeiden gibt es in den regelndenBestimmungen, wie der interna-tionalen Kollisionsverhütungsre-geln, das sogenannte Manöverdes letzten Augenblicks. Käpt’nClever weist darauf hin, dass derSchiffsführer mit Wegerecht dannausweichen muss.

VORFAHRT VORFAHRT IM FAHRWASSER

Merke: Steuerbord vorBackbord, Manöver desletzten Augenblicks

Die Ausweichregeln sind eindeutig, aber bei einerBegegnung mit einem großen Schiff beharren klugeBootsfahrer nicht auf ihremWegerecht, sondern achtenimmer auf einen Sicherheits-abstand. Der Grund: Ein klei-nes Boot ist viel besser undschneller zu manövrieren, alsein großes Frachtschiff oderein Kreuzfahrtschiff. Darüber hinaus können die dik-ken Pötte große Bug- und Heckwellen verursachen,und erzeugen manchmal sogar eine Strömung, dieein kleines Boot anziehen kann. Auch an engen Stellen lässt man den dicken Pöttenden Vortritt. Käpt’n Clever spitzt bei einer Begegnung dieser Artauch immer die Ohren, denn es gibt Schallsignale,mit denen Manöver angekündigt werden.

BEGEGNUNG

Merke: Bug- und Heckwelle, Sog, Sicherheitsabstand,Manöversignale. Warnsignale

Wind

A

Wind

A

Im ausgetonnten Fahrwasser ist es wieauf einer Hauptstraße: Wer dem Fahr-wasserverlauf folgt, hat Vorfahrt. Werdie Hauptstraße auf dem Wasser, dasFahrwasser, kreuzenwill, muss es möglichstim rechten Winkel tun,um schnell die andereSeite zu erreichen.Käpt’n Clevers Mei-nung: Lieber warten und ein Schiff im

Fahrwasser passieren las-sen. Wer ins Fahrwassereinbiegt, darf niemandenbehindern..

Merke: Haupt-fahrwasser, Vorfahrt, rechts fahren

Käpt’n Clever sagt: Das Rechtsfahrgebot beachten.

Manöversignale sind:M � 1 kurzer Ton = Ich ändere

meinen Kurs nach Steuerbord!M � 2 kurze Töne = Ich ändere mei-

nen Kurs nach Backbord!M � 3 kurze Töne = Meine Maschine

arbeitet rückwärts!Warnsignale sind:M � 1 langer Ton = Achtung!M � 1 kurzer + 1 langer Ton =

Bleib-weg-Signal – Gefahren-bereich verlassen

M � 1 langer Ton + 4 kurze Töne =Gefahr, Fahrzeuge gefährdeneinander.

M � 5 kurze Töne = Kommen SieIhrer Ausweichpflicht nach

Die Signale kann mansich einfach merken,wenn man weiß, dassein kurzer Ton etwa eineSekunde dauert und

ein langer bis zusechs Sekunden.

Käpt’n Clever sagt:Immer rechtzeitig und klar erkennbarmanövrieren.

Käpt’n Clever sagt: Vorsicht

vor den dicken Pötten.

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Schallsignale haben an Nebeltageneine wichtige Bedeutung in derSchifffahrt. Sie weisen auf die Posi-tionen der Verkehrsteilnehmer hin.Ein sich alle zwei Minuten wieder-holender langer Ton, stammt voneinem mit Motor angetriebenenFahrzeug. Ein langer und zwei kurzeTöne weisen unter anderem auf ein segeln-des oder ein manövrierbehindertes Fahrzeug

hin. Zur Ausrüstung aufKäpt’n Clevers Boot ge-hört auch ein Signalhorn– man weiß ja nie....

NEBELSIGNALE

Geschwindigkeitsbeschränkung, Überholver-bot, Liegeverbot... Wie im Straßenverkehrgibt es vor allen Dingen auf Flüssen und Ka-nälen Verkehrszeichen, die sich ein Schiffs-führer merken sollte. Käpt’n Clevers Tipp: Sicherheitshalber Dar-stellung und Erklärung in gedruckter Formals Merkblätter oderals Broschüre an Bordhaben.

BESCHILDERUNG

Merke: Lange und kurze Töne, Signalhorn.

Merke: Verkehrs-zeichen, Merkblätter.

Käpt’n Clever sagt: Verbots- und Gebots-

zeichen haben einen roten Rahmen.

Maschinenfahr-zeug in Fahrt

– –

Maschinenfahr-zeug mit ge stopp-ter Maschine

••••

Erkennungszeichen Lotse(zusätzlich)

•–•

Fahrzeug vorAnker (zusätzlich)

–••

Manövrierunfähiges, Manövrierbehindertes,Tiefgang behindertes, segelndes, fischendes oderschleppendes Fahrzeug(auch vor Anker)

Geschwindig-keitsbeschrän-kung (12 km/h)

Überholverbot füralle Fahrzeuge

Überholverbot fürSchleppverbände

Geschwindigkeits-beschränkungwegen Gefähr-dung durch Sogoder Wellenschlag

Begegnungsver-bot an Engstellen

Ankerverbot

Festmacheverbot

Verbot der Durch-fahrt und Sperrungder Schifffahrt

Liegeverbot

Abgabe vonSchallsignalen

Einhalten einerFahrtrichtung

Einhalten einesMindestabstandesin Metern

Anhalten vor be-weglichen Brück-en, Sperrwerkenund Schleusensolange Durch-fahrt nicht frei-gegeben ist

Käpt’n Clever sagt: Hören kann man auch im Nebel.

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Im Straßenverkehr sorgen Brücken für eineschnelle Überwindung von Gewässern. Auf demWasser sind sie dagegen oft Hindernisse.Auf jeden Fall muss der Schiffsführersich langsam an eine Brücke her-antasten. Dann gibt es auch noch Verkehrs-zeichen an der Brücke, die dieDurchfahrten regeln. Gelb bedeutetfreie Fahrt, rotweiß markiert das vorge-schriebene Fahrwasser. Klapp- und Drehbrük-ken haben häufig geregelte Öffnungszeiten

und Signale für diemögliche freie Durch-fahrt.

DURCHFAHREN VON BRÜCKEN AN- UND ABLEGE-MANÖVER: ACHTUNG RADEFFEKT

Merke: Brückenhöhe,Verkehrszeichen

Merke: Propeller-drehung, rückwärtsFahren, Heckver-setzung

In beiden Richtungenbefahrbar

In einer Richtung be-fahrbar, Gegenverkehrgesperrt

Verbot, außerhalb derTafeln die Brücke zudurchfahren

Bei Booten mit feststehendem Propellerkommt es beim Fahrtaufnehmen zum soge-nannten Radeffekt, der beim Vorwärtsfahrenkaum eine Rolle spielt, aber der sich beimRückwärtsfahren bemerkbar machen kann.Damit man ihn bei Anlegemanövern einbe-ziehen kann, ist es wichtig zu wissen, in wel-che Richtung der Propeller dreht. Angabendarüber gibt es in der Gebrauchsanweisung

Käpt’n Clever sagt:Das Heck kann weg-drehen.

des Motors. Beim Rückwärtsfahren versetztein linksdrehender Propeller das Heck nachrechts (Steuerbord) und ein rechtsdrehenderdas Heck nach links (Backbord).

Käpt’n Clever hat die Wirkung desRadeffekts bereits auf der Probe-fahrt getestet. Bei Außenbordmotoren stellt sichdas Problem nicht, da der Motor

in die entsprechende Rich-tung gedreht wird.

Das Festmachen in einer Box erfolgt am einfachsten vorwärts, mit demBug zum Steg. Zur Vorbereitung gehören Fender an beiden Bootseitensowie zwei Festmacher am Heck mit Palstekschlaufen sowie zwei Fest-macher am Bug. Beim langsamen Fahren durchdie beiden Poller müssen die hinteren Festma-cher darüber gelegt werden. Sie sollten so langsein, dass das Boot gerade vor dem Steg zumHalten kommt. Die genaue Regulierung derLänge erfolgt, wenn die beiden vorderen Festmacher so am Steg be-

festigt sind, dass es einfach ist, auf den Steg zu steigen.Bei seitlichen Winden sind die Leinen auf der Wind zugewand-ten Seite (luv) am wichtigsten, die zuerst bedient werden müs-sen. Zudem muss ein Crewmitglied das Boot auf der wind-abgewandten Seite (Leeseite) vor einer Berührung mit demNachbarboot mit einem Fender sichern. Am besten ohne

Bootshaken, denn mit ihm kann man des Nachbarbootbeschädigen.

ANLEGEN IN EINER BOX

Merke: Windrich-tung, vier Festmacher,Palstekschlaufen

Käpt’n Clever sagt: Brücken sind

manchmal nied-riger als man

glaubt.

Käpt’n Clever sagt: Am besten geht es, wenn der Wind von vorn oder hinten

kommt.

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Am einfachsten ist es, wenn man den Wind oder die Strömung beimFestmachen als Partner gewinnt und so anlegt, dass das Boot an denSteg gedrückt wird. Vor dem Festmachen werden dann Fender an derSeite, mit der man anlegen will, ausgebracht und an Bug und Heckje ein Leinenende an Bord befestigt. DieseFestmacherleinen belegt man dann anKlampen oder Pollern auf dem Steg.Herrscht starker Wind oder Strömungempfiehlt es sich sogenannte Springs aus-zubringen. Die Vorder- und die Achter-spring werden jeweils von der Mitte des Bootes zum Steg aus-gebracht und verhindern eine stärkere Bewegung des Bootes.Die Festmacherleinen versieht man am besten an ihren Enden fürden Steg mit einer Schlaufe des Seemannsknoten Palstek.

Ist ein Poller auf dem Steg bereits mit einer Leine eines anderenBootes belegt, führt Käpt’n Clever den eigenen Festmachervon unten durch die bereits vorhandene Festmacherschlaufe.

So wird beim Ablegen niemand behindert. Eine Klampe belegtman mit dem sogenannten Kopfschlag.

ANLEGEN AN EINEN STEG ABLEGEN VOM STEG

Merke: Wind und Strömung, vier Fest-macherleinen, Fender,Palstek, Kopfschlag

Käpt’n Clever sagt:Kluge Schiffsführerbereiten sich vor.

Käpt’n Clever sagt:Lange Festmacher undGeduld.

Weil sich der Propeller des Bootes am Heckbefindet und das Boot beim Rückwärtsfah-ren quasi zieht, ist es oftmals leichter rück-wärts abzulegen.Dazu muss das hin-tere Ende der Pinneoder der Propellerdes Außenbordersimmer in die gewünschte Fahrtrichtung zei-gen. Damit dann der Bugbereich beim Be-rühren des seitlichen Steges unbeschadetbleibt, hängt man einfach Fender auf dieentsprechende Seite oder lässt das Boot vomMitfahrer abdrücken. Der erfahrene Käpt’n Clever fährt An- undAblegemanöver langsam und vorsichtig undgibt dabei immer nursoviel Gas wie un-bedingt nötig.

Merke: Pinne in Fahrtrichtung, Fender,vorsichtig

SCHLEUSEN

Vor dem Einlaufen in eine Schleuse sollte das Boot mit Fendern ander Anlegeseite abgesichert sein und besonders lange Leinen an Bugund Heck bereit gelegt werden. Weil das Wasser in einer Schleuse stark ansteigen oder fallen kann,sind lange Festmacherleinen wichtig, die beim Schleusungsprozessaus der Hand gefahren werden müssen.Einfach ein Ende an Bord belegen und dasandere über einen Poller an Land legenund festhalten. Sinkt der Wasserspiegelgibt man mehr Leine, steigt er, wird dieLeine verkürzt. So wird das Boot beim sichändernden Wasserstand gesichert. MancheSchleusen haben auch Steigrohre, die man mit der Leine belegenkann. Daran gleitet das Boot dann auf- und abwärts.

Die Einfahrt in eine Schleuse wird durch Si-gnalzeichen geregelt. Nur ein rotes Licht be-deutet – noch – keine Einfahrt. Erst beigrün darf eingefahren werden. Die gleicheRegel gilt auch bei der Ausfahrt. Berufs-schifffahrt hat immer Vorfahrt.

Merke: lange Fest-macherleinen, Fender,Leinen per Hand führen, Signalzeichenbeachten

Käpt’n Clever sagt: Rückwärts

geht es oft einfacher.

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Die neue Führerscheinbefreiung gilt füralle Bundeswasserstaßen (binnen undseewärts) für Boote unter 15 MeternLänge und einer Motorleistung bis zu 15PS oder 11,03 Kilowatt. Das Mindestalterdes Skippers beträgt 16 Jahre. Die Regelung findet keine Anwendungauf dem Rhein, dem Bodensee und aufder Spree-Oder-Wasserstraße in Berlinzwischen Kilometer 14,10 und 20,70.

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AMTLICHES: DIE NEUE FREIHEIT AUF DEM WASSER KENNZEICHNUNGSPFLICHT

Für das Befahren der Binnenwasserstraßen gibtes eine Kennzeichnungspflicht für Boote undYachten, die unter 20 Meter lang sind. Dieseamtlichen Kennzeichen werden von den zustän-digen Wasser- und Schifffahrtsämtern, demDeutschen Motoryachtverband, dem DeutschenSegler-Verband und dem ADAC ausgegeben.Über das Kennzeichen wird ein Ausweis ausge-stellt, der an Bord sein muss. Kein Kennzeichen benötigen Boote, die mitMuskelkraft angetrieben werden sowie Segel-boote ohne Motor unter 5,50 Meter Länge undMotorboote mit nicht mehr als 3 PS (2,21 kW)Leistung.

8) Wenn das Boot nicht in Fahrt ist, sollteauch der Motor nicht unnötig laufen,um die Umwelt nicht mit zusätzlichenAbgasen zu belasten.

9) Bitte informieren Sie sich vor einer Fahrtüber die bestehenden Bestimmungendes Fahrtgebietes.

10)Wassersportler sind inSachen NaturschutzVorbilder und ver-mitteln das vorbildli-che Verhalten auch an dieJugend.

Boot fahren lernt man am besten in der Pra-xis. Ein guter Einstieg sind praxisnahe Ein-steigerkurse, die von professionellen Boots-schulen als Tagestrainings angeboten wer-den (siehe wichtige Adressen nächste Seite).Die wichtigsten Fahrmanöver werden soschnell eingeübt.Wer mehr will, kann dann die Sportbootfüh-rerscheine Binnen und/oder See erwerben.Die berechtigen dann, Boote mit höherenMotorisierungen auf allen Wasserwegen zufahren. Die Ausbildung kann an wenigenTagen absolviert werden und kostet nur denBruchteil eines Kfz-Führerscheins.

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NATURSCHUTZ SKIPPER-TRAINING

UND SPORT-BOOT

FÜHRER-SCHEIN

1) Bitte nicht in Schilf- und Röhricht-gürtel und dicht bewachsene Ufer-gehölze fahren. Rast- und Aufent-haltsplätze von Vögeln und flacheLaichplätze von Fischen umfahren.

2) Ausreichenden Abstand (30 bis 50Meter) von Schilfgürtel und dichtbewachsenen Ufergehölzen sowievon Vogelansammlungen halten.

3) Bitte in Naturschutzgebieten diegeltenden Vorschriften berücksich-tigen.

4) Bitte nur dort das Boot am Uferfestmachen, wo keine sichtbarenSchäden zurückbleiben können.

5) Bitte im Wattenmeer keine See-hundbänke anlaufen und einenMindestabstand von 300 Meterneinhalten.

6) Tiere sollten nur aus der Ferne beob-achtet werden.

7) Abfälle gehören nicht in das Wasser,auch nicht die Abwässer von Bord-toiletten. Bitte die sanitären Anla-gen in den Häfen benutzen, dennniemand möchte mit dem Boot aufeiner Kloake unterwegs sein.

Käpt’n Clever sagt:Regeln, die man sich merken sollte.

Impressum

Eine Informationsbroschüre desBundesverband Wassersportwirtschaft e.V. (BVWW)Gunther-Plüschow Str. 850829 KölnTel.: (02 21) 5 95 71-0Fax: (02 21) 5 95 71 [email protected]: www.bvww.org

Text und Redaktion: Klaus Bartels, Mareteam Communications

Gestaltung: Jürgen Duscha, Mareteam Communications

Druck: Mintzel-Druck

Illustrationen: Ralf Christe, Helden & MaygloeckchenLee Ramsden-Lehmann, ADLink Corp.

Karte Bundeswasserstraßen: Wasser- und Schifffahrsverwaltung des Bundes

Fotos: Bartels, Canstock, Duscha, Ermel, Fotolia, meriana-press, Wagner

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Verbände

ADACWassertouristik & SportschifffahrtHansastraße 1980686 München Telefon: 089 7676-6333Telefax: 089 7676-4150 E-Mail: [email protected]: www.adac.de/sportschifffahrt

Deutscher Motoryachtverband (DMYV)Vinckeufer 12-1447119 DuisburgTelefon: 0203 8 09 58 0Telefax: 0203 8 09 58 58E-Mail: [email protected]: www.dmyv.de

Deutscher Segler-Verband (DSV)Gründgensstraße 18 22309 Hamburg Telefon: 040 6 32 00 90 Telefax: 040 63 20 09 28 E-Mail: [email protected]: www.dsv.org

Ausbildung

Verband Deutscher Sportbootschulen(VDS)Birkental 2567098 Bad Dürkheim Telefon: 06322 956280 Telefax: 06322 956281 E-Mail: [email protected]: www.sportbootschulen.de

Verband Deutscher Wassersport Schulen(VDWS)Dr.-Karl-Slevogt-Straße 582362 Weilheim Telefon: 0881 9311-0Telefax: 0881 9311-15 E-Mail: [email protected] Internet: www.vdws.de

Informationen zum Bootssport

www.entdecke-wassersport.dewww.boot.de

Informationen zur Bootsmiete

www.entdecke-wassersport.dewww.charterboot.netwww.vdc.dewww.bootsvermieter-verband-ev.de

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WICHTIGE ADRESSEN