Mitgliederversammlung des Geflügelwirtschaftsverbands Hessen 2005
description
Transcript of Mitgliederversammlung des Geflügelwirtschaftsverbands Hessen 2005
2. Mai 2005Folie: 1
MICHAEL HERDT | Ingenieurewww.michaelherdt.de
Genehmigungsverfahren – Legehennen -
Mitgliederversammlung des Geflügelwirtschaftsverbands Hessen 2005
Vortrag
Was muss bei der Umstellung von Käfighaltung auf alternative Haltungsformen beachtet werden ?
Technische und behördliche Anforderungen
Michael HerdtIngenieurbüro + Agrarberatung
Barbarossastrasse 2D-63654 Büdingen
www.michaelherdt.de
2. Mai 2005Folie: 2
MICHAEL HERDT | Ingenieurewww.michaelherdt.de
Genehmigungsverfahren – Legehennen -
Rechtliche Rahmenbedingungen
Die Verordnung zum Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere und anderer zur Erzeugung tierischer Produkte gehaltener Tiere bei ihrer Haltung (Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung – TierSchNutztV) vom 25. Oktober 2001, (BGBl. I S. 2759)
geändert durch : Erste Verordnung zur Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung vom 28. Februar 2002, (BGBl. I S. 1026)
führt zu genehmigungsbedürftigen „Nutzungsänderungen“ per 01.01.2007
Beurteilungskriterien dafür sind:
Eingriff in die StatikÄnderung der AnsichtenÄnderung der NutzungsartÄnderung des Emissionsverhalten
2. Mai 2005Folie: 3
MICHAEL HERDT | Ingenieurewww.michaelherdt.de
Genehmigungsverfahren – Legehennen -
Art des Genehmigungsverfahren in Abhängigkeit der Bestandsgröße
Xab 42.000
XSonderfall in Abstimmung mit den Behörden> 2 GV / ha
??X15.000 – < 42.000
Nach Gesetz über die Prüfung der Umweltverträglichkeit
Xgeb. im BImSchGab 20.000
Xgeb. im BImSchG
15.000 - < 20.000
X< 15.000
UVPGVorprüfung UVPG §3
BImSchG Spalte 2
BImSchG Spalte 1
BaurechtBestand (Stk)
BImSchG Spalte 1, mit Beteiligung der Öffentlichkeit, Spalte 2 ohne Beteiligung der Öffentlichkeit
2. Mai 2005Folie: 4
MICHAEL HERDT | Ingenieurewww.michaelherdt.de
Genehmigungsverfahren – Legehennen -
Welche Anforderungen sind durch die geplanten Anlagen zu erfüllen ?
Anforderungen an die geplante Anlage aus der Nutztierhaltungsverordnung hinsichtlich
Platzangebot Futterversorgung Wasserversorgung Nester Natürliches Licht
Anforderungen an die geplante Anlage aus der TA-Luft 2002
Geruchsemissionen Ammoniakemissionen Staubemissionen
2. Mai 2005Folie: 5
MICHAEL HERDT | Ingenieurewww.michaelherdt.de
Genehmigungsverfahren – Legehennen -
Exkurs „Bauen im Außenbereich“
Bei notwendigen Neubauten im Aussenbereich müssen die Gemeinden ihr Einvernehmen erteilen. Dazu sind nur folgende Fragenstellungen zu beantworten:
stehen dem Vorhaben Planungsabsichten der Gemeinde entgegen
handelt es sich um ein privilegiertes Bauvorhaben ist die Erschließung gesichert
Bei rechtswidriger Verweigerung kann das Einvernehmen durch die übergeordnete Behörde hergestellt werden.
2. Mai 2005Folie: 6
MICHAEL HERDT | Ingenieurewww.michaelherdt.de
Genehmigungsverfahren – Legehennen -
Exkurs „Bestandsschutz“
Bestandsschutz gilt für genehmigungsbedürftige Anlagen im Sinne des BImSchG nur noch mit Einschränkungen
Bei neuen, strengeren Grenzwerten (TA-Luft 2002) können:
Nachrüstung (Stand der Technik) angeordnet werden Auflagen ausgesprochen werden ( Anlagen stillgelegt werden )
Im Regelfall werden Übergangsfristen für Altanlagen gewährt
2. Mai 2005Folie: 7
MICHAEL HERDT | Ingenieurewww.michaelherdt.de
Genehmigungsverfahren – Legehennen -
Umfang der Arbeiten zur Prüfung der UV
Standortbezogene Vorprüfung der Umweltverträglichkeit
Beantwortung eines Fragenkatalogs z.B. über Umfang des Eingriffs z.B. über dadurch betroffene Gebiete (FFH usw.)
Obligatorische Umweltverträglichkeitsprüfung
Scoping-Termin Festlegung des Untersuchungsrahmen ca. 1 * 1 km Umfangreiche Sondergutachten Dauer ca. 12 – 24 Monate
2. Mai 2005Folie: 8
MICHAEL HERDT | Ingenieurewww.michaelherdt.de
Genehmigungsverfahren – Legehennen -
Anforderungen nach TA-Luft 2002 – ALLGEMEIN
Bauliche und betriebliche Anforderungen (Auszug)
Mindestabstand von 150 m zu Biotopen soll eingehalten werden Größtmögliche Sauberkeit und Trockenheit im Stall Optimales Stallklima nach DIN 18910 (z.B. Abluft 10m über
Grund und 3 m über First !!!) Grundsätzlich Kotbandbelüftung bei Käfigen / Volieren mit
Bändern Trockenkotlagerung unter Dach Bei Auslauf Gestaltung der Flächen so, dass keine schädlichen
Umwelteinwirkungen durch Nähstoffeinträge zu befürchten sind.
2. Mai 2005Folie: 9
MICHAEL HERDT | Ingenieurewww.michaelherdt.de
Genehmigungsverfahren – Legehennen -
Anforderungen nach TA-Luft 2002 – GERUCH
Prüfung im Einzelfall20320.000
Prüfung im Einzelfall25740.000
Prüfung im Einzelfall350100.000
9018014.000
8016010.000
63,51275.000
Abstand zum Dorfgebiet (MD) in m
Abstand zum Wohngebiet (WA) in m
Hennenzahl(Stk.)
2. Mai 2005Folie: 10
MICHAEL HERDT | Ingenieurewww.michaelherdt.de
Genehmigungsverfahren – Legehennen -
Anforderungen nach TA-Luft 2002 - GERUCH
Falls die Mindestabstände nach Tabelle nicht eingehalten werden können ist im Regelfall eine Sonderfallbeurteilung erforderlich:
weniger als 15.000 Tiere Beurteilung nach VDI 3471 + Wind + Topografie Kosten ca. 1.000 bis 1.500 €
ab 15.000 Tiere Ausbreitungsberechnung nach TA-Luft (Austal 2000) mit
Winddaten des DWD und der Berücksichtigung der Topografie
Kosten ca. 2.500 bis 5.000 €
2. Mai 2005Folie: 11
MICHAEL HERDT | Ingenieurewww.michaelherdt.de
Genehmigungsverfahren – Legehennen -
Anforderungen nach TA-Luft 2002 - AMMONIAK
0,3157Bodenhaltung (Kot 1 Haltungsperiode im
Stall)
0,0911Voliere mit belüfteten Kotbändern
0,0389Käfighaltung mit Kotbandbelüftung
kg NH / Platz / Jahr nach TA-Luft 2002Verfahren
Erstmalige Einführung verbindlicher Ammoniakemissions- faktoren als Rechenwerte für die Genehmigungsverfahren
Falls abweichende Werte vorliegen, die einer Prüfung stand halten, können diese verwendet werden.
2. Mai 2005Folie: 12
MICHAEL HERDT | Ingenieurewww.michaelherdt.de
Genehmigungsverfahren – Legehennen -
Anforderungen nach TA-Luft 2002 - AMMONIAK
22133830.000
18127620.000
25539040.000
404616100.000
15123014.000
12819510.000
911385.000
Abstand bei 10yg(m)
Abstand bei 3yg(m)
Hennenzahl(Stk.)
2. Mai 2005Folie: 13
MICHAEL HERDT | Ingenieurewww.michaelherdt.de
Genehmigungsverfahren – Legehennen -
Anforderungen nach TA-Luft 2002 - AMMONIAK
Falls die Mindestabstände nach Tabelle nicht eingehalten werden können ist eine Sonderfallbeurteilung erforderlich:
Grundsätzlich
Ausbreitungsberechnung nach TA-Luft (Austal 2000) mit Winddaten des DWD und der Berücksichtigung der Topografie
zusätzliche Prüfung der Deposition im Boden Kosten ca. 3.500 bis 5.000 €
Sind die Grenzwerte dann nicht einzuhalten:
•Emissionsmindernde Massnahmen (Filter)•Tierbesatz verringern
2. Mai 2005Folie: 14
MICHAEL HERDT | Ingenieurewww.michaelherdt.de
Genehmigungsverfahren – Legehennen -
Anforderungen nach TA-Luft 2002 - STAUB
Maximale Emission von 1 kg Schweb-Staub (PM10) pro Stunde über Kamine
Bagatellgrenze wird erst ab 138.468 Hennenplätzen überschritten
Darüber hinaus
Ausbreitungsberechnung nach TA-Luft (Austal 2000) mit Winddaten des DWD und der Berücksichtigung der Topografie
Kosten ca. 2.500 bis 5.000 €
Sind die Grenzwerte dann nicht einzuhalten:
Emissionsmindernde Massnahmen (Filter)
2. Mai 2005Folie: 15
MICHAEL HERDT | Ingenieurewww.michaelherdt.de
Genehmigungsverfahren – Legehennen -
Verfahrensabläufe bei weniger als 20.000 Hennenplätzen
Prüfung der örtlichen Gegebenheiten Vorgespräch mit dem Bauamt Gegebenenfalls Anfertigung von Geruchs- und/oder
Ammoniakprognose Abgabe der Bauantragsunterlagen
Bearbeitungszeit 5 – 8 Wochen
2. Mai 2005Folie: 16
MICHAEL HERDT | Ingenieurewww.michaelherdt.de
Genehmigungsverfahren – Legehennen -
Verfahrensabläufe bei mehr als 20.000 Hennenplätzen
Prüfung der örtlichen Gegebenheiten
Vorgespräch mit der Genehmigungsbehörde
Wenn die Emissionen nicht größer werden Anzeige nach §15 BImSchG (4 Wochen) Falls nötig, Antrag nach Baurecht
Bearbeitungszeit 4 Wochen + 5 – 8 Wochen, (falls Ihre Unterlagen vollständig sind !!)
2. Mai 2005Folie: 17
MICHAEL HERDT | Ingenieurewww.michaelherdt.de
Genehmigungsverfahren – Legehennen -
Verfahrensabläufe bei mehr als 20.000 Hennenplätzen
Prüfung der örtlichen Gegebenheiten
Vorgespräch mit der Genehmigungsbehörde Vorgespräch mit der Gemeinde (bei UVP !)
Wenn die Emissionen größer werden Antrag nach §16 BImSchG Sondergutachten falls nötig Gesondertes UVP-Verfahren falls nötig
Bearbeitungszeit ab 3 Monate bis 2 Jahre
Bearbeitungszeiten gelten nur, falls Ihre Unterlagen vollständig sind !!