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Nummer 4 62. Jahrgang Juli/August 2015 Mitteilungsblatt des Fränkischen Sängerbundes Bundes-Singen in Volkach 2015

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Nummer 462. Jahrgang

Juli/August 2015

Mitteilungsblatt des Fränkischen Sängerbundes

Bundes-Singen in Volkach 2015

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Fränkische Sängerzeitung Nr. 4 Juli/August 20152

Zum Titelbild:Bundes-Singens 2015 in Volkach. Foto: Agentur Hochvier

Heute unter anderem:

Erste Impressionen2 vom Bundes-Singen

Konzerte für Verstän-3-5 digung und Frieden

Überregional6 bedeutsame Chöre

7 Chorakademie

Interessantes aus8 den Sängerkreisen

Sonderausstellung15 Eröffnung inFeuchtwangen

Betrachtungen zum„Frankenlied“ 16 von Prof. Dr. Brusniak

Personalien20 Pinnwand

21 Jugendseiten

Beilagenhinweise– Chorleiterzuschussantrag 2015– „Offener Brief“ und Beitritts-

erklärung Förderverein Chorakademie

– Flyer Sangeslust Bayreuth– Flyer Projekt Komm, sing mit!– Sonderaustellung Feuchtwangen– Flyer FSB-Kinderchor

Erste Impressionen vom Bundes-Singen in Volkach 2015.

Die ausführliche Dokumentation in Text und Bildern folgt in der FSZ 5

In eigener SacheFrau Renate Kraatz, unsere zuverlässige und gewissenhafte Korrekturleserinder FSZ kann am 15. August ihren 75. Geburtstag feiern. Herzlichen Glück-

wunsch zu diesem großen Tag und alles Gute für viele weitere Jahre!Walter O. Neumann, Schriftleiter

Fotos: Agentur Hochvier

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Fränkische Sängerzeitung Nr. 4 Juli/August 2015 3

Der Zamir-Chor Bayreuth (Leitung BarbaraBaier), der Misgav Hagalil Choir aus Israel(Ltg.: Yael Wagner-Avital) und die HoferSymphoniker konzertierten unter der Ge-samtleitung vom israelischen Dirigentenund Komponisten Issak Tavior am 1. Juli2015 in der Freiheitshalle, Hof und tags darauf in der Stadthalle, Bayreuth. Eröffnet wurden beide festliche Konzerte mitder Israelischen und der Deutschen Natio-nalhymne. Danach brachten die Hofer Symphoniker die jubelnde „AkademischeFestouvertüre op. 80 für Orchester“ von Johannes Brahms zu Gehör. Das erleseneProgramm wurde mit Issak Taviors ro-mantisch-leidenschaftlichem Oratorium„Mount Sinai für Sopransolo, Chor und Orchester“ fortgeführt. Dabei überzeugte B. Baier mit ihrer klaren Sopranstimme,ebenso wie nach der Pause bei der Arie „Recoice greatly“ aus Händels „Messias(HWV 56)“. Beim glanzvollen Konzertfi-nale mit dem 4. Satz aus der „SymphonieNr. 9 d-Moll op. 125“ zeigten die Akteurenoch einmal ihr überragendes Können. Bei-de Chöre harmonierten prächtig mit demmächtigen Klangkörper der Hofer Sym-phoniker. Abgerundet wurde das erhabeneMusikerlebnis von den bestens disponier-ten Solisten B. Baier (Sopran), der AltistinEla Zingerevich aus Israel, Keith Boldt (Tenor) und Oliver Weidinger (Bass).

Anlass für das außergewöhnlichen Musike-vent war die Aufnahme diplomatischer Be-

ziehungen im Jahre 1965 und das Freund-schaftsabkommen zwischen Deutschlandund Israel. Im Grußwort macht Hofs Ober-bürgermeister Dr. Harald Fichtner deutlich:

„… die Feier des Freundschaftsabkommens zwi-schen Israel und Deutschland findet genau amrichtigen Platz statt. Die Freiheitshalle ist ein Ortder seinen Namen zu Recht trägt und den wir involler Überzeugung seit 1945 so benutzen. Es ist

die Freiheit vom Nationalsozialismus gemeint, aufdie wir damit immer wieder hinweisen.“Passend zum Anlass zitierte BayreuthsOberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe inihrem Grußwort E.T.A. Hofmann mit „Wo dieSprache aufhört, fängt die Musik an“, und siestellte weiter fest, dass „Musik, die gemeinsa-me Sprache der Menschheit“ ist und seit Jahrenauch das Bayreuther Ensemble mit dem israelischen „Misgav Hagalil Choir“, den Yael Wagner-Avital als Dirigentin und So-listin leitet, verbinde.

Der Mitschirmherr der Konzerte, der israe-lische Generalkonsul Dr. Dan Shaham,zeigte sich zutiefst dankbar über denFreundschaftsvertrag und einen langenFrieden. Er sprach von vielfältigen Be-ziehungen der beiden Länder und derFreude, dass Musiker aus Israel undDeutschland zusammen in einem Orches-ter musizieren, denn „die Musik bringt uns eingutes Stück näher, bietet uns Momente echterFreundschaft“.

Bei beiden Konzerten wurde Peter Jacobi,dem Präsidenten des FSB, die Ehre zuteildie Festansprache zu halten. Für seine Ge-danken spendeten die Zuhörer jeweils herzlichen Beifall. Peter Jacobi gedachte in seinen Ausführungen (weiter unten abge-druckt) der 50jährigen Verbundenheit zu Israel und erinnerte an den gemeinsamenWeg hin zu gegenseitigem Versöhnen undVerstehen.

Fortsetzung auf Seite 4 �

Konzerte für Verständigung und Frieden

Chor, Orchester und Solisten beim Festkonzert in Bayreuth Foto: E.H.

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Ansprache anlässlich der Festkonzerte zur Aufnah-me der diplomatischen Beziehungen zwischen Israelund Deutschland vor 50 Jahren

Sehr geehrte Damen und Herren!Shalom, chaverim jekarim mi Israel!

Dass wir diesen Abend gemeinsam erlebendürfen, mag vielen, hoffentlich den meistenvon Ihnen als etwas ganz Selbstverständ-liches erscheinen: Vor 50 Jahren hatten der Staat Israel und die BundesrepublikDeutschland die Aufnahme diplomatischerBeziehungen beschlossen, und dieses Er-eignisses gedenken wir heute hier mit die-sem Konzert. Trotzdem: Es kann und darfnicht verleugnet werden, dass der im Jahre1965 vollzogene Schritt hin zu dem Versuch,Deutschland und Israel einen gemeinsa-men Weg des Versöhnens und des Ver-stehens praktizieren zu lassen, ein großesWagnis gewesen ist. Es waren gerade 20Jahre seit dem Ende der Naziherrschaft ver-gangen – für die Einen erst, für die anderenschon.Mit der Aufnahme diplomatischer Bezie-hungen wurde unzweifelhaft ein bedeu-tungsvolles Kapitel in der Weltgeschich-te begonnen. Nun konnte unter neuen,hoffnungsvolleren Vorzeichen dieses zartePflänzchen „Verständigung und Aussöh-nung“ sein Wachstum entfalten. Und mirwill scheinen: Es hat sich zur Zufriedenheitaller und prächtig entwickelt.Ohne jeden Zweifel bedeutete die Aufnah-me diplomatischer Beziehungen einen mu-tigen Schritt Israels auf Deutschland zu. Vorallem aber war und bleibt die ausgestreckteHand des israelischen Volkes ein Zeichender Hoffnung: Denn mit der Aufnahme derdiplomatischen Beziehungen eröffnete derStaat Israel den Menschen in Deutschlandu.a. auch die Möglichkeit, ihre Einstellungzum jüdischen Volk neu und damit gemäßdes Völkerrechts zu definieren. Durch täti-ges Handeln konnte nun den Bürgerinnenund Bürgern Israels gegenüber Achtung,Wertschätzung und Anerkennung unmittel-bar bekundet werden. Aber auch für das un-ermessliche Leid, das so unzählig vielenFamilien jüdischen Glaubens in Europadurch die Nazi-Diktatur zugefügt wordenwar, konnte jene Haltung erlebbar gemachtwerden, für die unser erster Bundespräsi-dent Prof. Dr. Theodor Heuss das Wort vonder „Kollektivscham der Deutschen“ überdie in ihrem Namen begangenen Untatengeprägt hat.Auch wenn wir immer wieder – wie ich mei-ne schmerzvoll – vor Augen geführt bekom-men, dass nicht für alle unsere Mitbürgerund Mitbürgerinnen die Erkenntnis darübergegenwärtig ist, welche schwere Hypothekwir angesichts dessen zu tragen haben, wasim Verhältnis der Menschen in unser bei-der Ländern zueinander aus der Vergangen-heit an Belastendem immer bleiben wird, so

bin ich doch davon überzeugt, dass derüberwältigenden Mehrheit unseres Volkesbewusst ist: Es gibt kein Mittel, das Ge-schehene jemals wieder ungeschehen zumachen! Und gerade deshalb müssen wirdarauf bauen, dass sich stets von neuemWege finden lassen, aus dem Geist der 50. Wiederkehr der Aufnahme diploma-tischer Beziehungen in noch engeremSchulterschluss einen erfolgreichen ge-meinsamen Aufbruch in eine Zukunft desgegenseitigen Vertrauens zu gestalten. Dasschließt für mich ein die Versicherung, jedesich bietende Gelegenheit zu nutzen, umunseren größtmöglichen Beitrag für einenwürdigen und respektvollen Umgang mit-einander und für das Existenzrecht desStaates Israel zu leisten. Gerade wir musikkulturell Engagierten undTätigen können hierzu viel Segensreichesmit einbringen. Die Musik ist eine hervorra-gende Botschafterin mit so vielen Facetten;auf jeden Fall aber ist sie dazu angetan, vor allem positive Energien freizusetzen.Oder lassen sie es mich mit den Worten einer Entschließung des Deutschen Sän-gerbundes sagen, in der es heißt: „Wersingt, versteht auch gewaltfrei und ver-ständnisvoll miteinander umzugehen.“Gestatten Sie mir, an dieser Stelle auf einErlebnis eingehen zu dürfen, das, obwohlschon beinahe 20 Jahre her, zu den bewe-gendsten Momenten in meinem Leben zähltund das mir unvergesslich bleiben wird:Eher zufällig eröffnete sich mir Mitte der1989er Jahre die Möglichkeit, mit Ignatz Bubis, dem seinerzeitigen Präsidenten desZentralrates der Juden in Deutschland, Be-kanntschaft zu schließen. Daraus erwuchsein intensiver Kontakt mit sehr persön-lichem Gedankenaustausch, der schließlichin seiner Zusage mündete, in meine Ge-

burtsstadt Coburg zu kommen und dortSchülerinnen und Schülern der Abiturklas-sen der Coburger Gymnasien aus seinemLeben zu erzählen. Sie hätten während sei-nes Vortrages eine der sprichwörtlichenStecknadeln fallen hören können. Am Endeeiner auf ungewöhnlich hohem Niveau ge-führten Diskussion erhoben sich schließ-lich die jungen Leute und spendeten IgnatzBubis lang anhaltenden Applaus. Spätes-tens da war mir klar: Hier wächst ein ande-res Deutschland heran – ein Deutschland,das verstanden hat, worauf zukünftige Ge-nerationen die Schwerpunkte ihres staatli-chen Mitgestaltens zu gründen haben.Das politische Alltagsgeschäft ist das Eine,die moralische Dimension staatspoliti-schen Handelns das Andere - wobei sichdie beiden möglichst weitgehend bedingensollten. In den vergangenen 50 Jahren hates immer wieder Situationen gegeben, indenen Deutschland und Israel unterschied-licher Auffassung waren und diese divergie-renden Meinungen durchaus auch kontro-vers diskutierten bzw. in der Öffentlichkeitdarstellten.Diplomatische Beziehungen zu haben be-deutet ja nun noch lange nicht, kritiklosenUmgang miteinander pflegen zu müssen.So wie aus der Sicht Israels sicher manchenEntwicklungen, Erscheinungen und Ent-scheidungen in Deutschland mit Unver-ständnis begegnet wurde bzw. wird, so wird in Deutschland ebenfalls nicht alles,was israelische Legislativ- und Exekutiv-organe für richtig und notwendig erachte-ten und erachten, gut geheißen. Das gehörtzum Alltag. Aber diplomatische Beziehun-gen sind für mich eine der unverzichtba-ren Voraussetzungen, für die Positionendes jeweils anderen zu schnellerem Ver-ständnis zu finden und den Blick weiten zu lassen für unterschiedliche Sichtweisen.Die Feiern in Erinnerung an die Aufnahmeder diplomatischen Beziehungen zwischenIsrael und Deutschland vor 50 Jahren fal-len zusammen mit der 70. Wiederkehr vomEnde des Zweiten Weltkrieges. Daraus soll-ten wir mindestens dies folgern: Wenn esdenn eine für Israel ebenso wie fürDeutschland fundamentale gemeinsameMaxime staatlichen Handelns und für dasZusammenleben von Nationen gibt, danndie, alles zu tun, um den Frieden in der Weltzu einer weniger brüchigen Existenz zu ver-helfen. Denn Frieden ist bekanntlich mehr als dieZeitspanne zwischen zwei Konflikten odergar Kriegen. Gemeinsame Anstrengungenzu unternehmen, die – unter besondererBerücksichtigung der Erfahrungen aus der jeweiligen Geschichte unserer beidenLänder - für das Zusammenleben von Völ-kern und Staaten weltweit Signalwirkungerzeugen könnten, sollten meines Erach-tens gewagt werden. Das Potential hier-für halte ich vor allem in den jungen Men-

Peter Jacobi bei seiner Festrede Foto: E.H.

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Fränkische Sängerzeitung Nr. 4 Juli/August 2015 5

schen in Israel und Deutschland für ausge-sprochen hoch. Und es ist ja nun wirklichnicht die Generation, der ich angehöre, diehier noch belastbare Zukunftsvisionen aufden Weg zu bringen hätte oder langfristigdaran mitwirken könnte. Allerdings liegtes andererseits gerade in der Hand der Ge-neration, der ich angehöre, die eigene Le-benserfahrung mit einfließen zu lassen inden unverstellten Blick für die Notwendig-keiten im staatlichen Handeln und des ge-meinsamen Gestaltens einer friedvollerenWelt. Israel wie Deutschland sollten sichhier nicht nur in die Pflicht nehmen las-

sen: Sie sollten sich in die Pflicht genom-men fühlen. Es ist der Zamir-Chor, dem wir das Zustan-dekommen dieses heutigen Konzertes ver-danken. Seit einer Vielzahl von Jahren pfle-gen die Mitglieder des Chores innige Kon-takte zu Chören in Israel. Ihr Engagementund friedensstiftendes Wirken hat sichmittlerweile bis zu den Vereinten Nationenherumgesprochen: Auftritte in New Yorkund Genf waren die Folge! Vor allem aberihre hochmotivierte, nie ermüdende, tem-peramentvolle und begeisternde „guteSeele“ Barbara Baier versetzt uns immer

wieder in Erstaunen und Bewunderung. Wirsind sehr stolz darauf, dass es Euch gibt –dankbar verneigen wir uns in großer Aner-kennung vor Euch!Lassen Sie mich schließen: Avi Primor, von 1993–1999 Botschafter Isra-els in Deutschland und intimer Kenner derEntwicklung der deutsch-israelischen Be-ziehungen, hat seine in diesem Jahr er-schienene Autobiographie unter dem Titelveröffentlicht „Nichts ist jemals vollendet“.Kann es eine visionärere Beschreibung ge-rade für das israelisch-deutsche Verhältnisgeben?

Im Vorfeld der Festkonzerte in Hof undBayreuth besuchte der Zamir-Chor Isra-el. FSB-Präsident Peter Jacobi begleiteteden Bayreuther Chor auf dieser völker-verbindenden Konzertreise.

Auf Einladung des Zamir-Chores aus Bay-reuth nahm FSB-Präsident Peter Jacobivom 3. bis 10. Mai 2015 an einer Konzert-reise aus symbolträchtigem Anlass teil: Zur Feier der 50. Wiederkehr der Aufnahmediplomatischer Beziehungen zwischen Isra-el und Deutschland war der Zamir-Chor auf Grund seiner langjährigen Kontakte zu Chören in Israel gebeten worden, einfestliches Konzert in Haifa mit auszugestal-ten. Bereits mehrfach weilte der FSB-Mit-gliedschor im Dienste der deutsch-israeli-schen Aussöhnungsbemühungen in Israel,was u.a. auch dazu führte, dass man seitensder Vereinten Nationen auf ihn aufmerksamwurde und ihn nach New York und Genf zurMitwirkung an Holocaust-Gedenkveranstal-tungen einlud.

Wenn heute in zunehmendem Maße inten-siver und in weiten Kreisen der israelischenGesellschaft immer spürbarer unüberseh-bare Zeichen der Verständigung bis hin zufesten Freundschaften zwischen Deutschenund Israelis zum Alltag gehören, dann istdies vor allem jenen zu verdanken, die – aufbeiden Seiten – an die Kraft des ehrlichenund respektvollen Umgangs von Menschenglauben. Der Empfang der deutschen Chordele-gation in Israel war nicht nur höflich: Erwar von tiefer Freundschaft geprägt! Sohatten sich z.B. die israelischen Gastgeberetwas Besonderes einfallen lassen: Soweitdie deutschen Gäste nicht bei den Mit-gliedern des „Misgav Hagalil Choir“ Quar-tier genommen hatten, wurden sie in einerGästehaussiedlung oberhalb des Sees Genezareth, in Blickkontakt zu den Gho-

lan-Höhen – untergebracht. In den folgenden acht Tagenwaren zunächst Einzel- undgemeinsame Proben zu absol-vieren, galt es doch, ein sehrambitioniertes Konzertpro-gramm einzustudieren: Einerder populärsten israelischenGegenwartskomponisten, dermit dem Zamir-Chor mittler-weile aufs Engste verbundeneIssak Tavior, hat ein Oratorium„Berg Sinai“ geschrieben, dasin hebräischer Sprache zu Gehör gebracht wurde. Undaußerdem hatte man sich gemeinsam Beethovens „Odean die Freude“ (in deutscherSprache!) vorgenommen. Lohn der ernsthaften undsehr intensiven Proben wareine sehr bejubelte Präsenta-tion im Festkonzert in Haifa,in dem übrigens unseremPräsidenten Peter Jacobi dieEhre zuteil wurde, seitens derdeutschen Delegation einemit sehr großem Beifall und

mehrfach geäußerter Sympathie begleiteteAnsprache zu halten. Mitglieder des Misgav Hagalil Choirs warenes schließlich, die ihren deutschen Gästenan historischen Stätten (u.a. Magdala amSee Genezareth) beeindruckende Einblickein die Geschichte des Landes zu vermitteln.Auf eigenen Erkundungsfahrten kam esschließlich noch zu bemerkenswerten Be-gegnungen mit der Seefahrerstadt Akkound dem Zentrum von Jerusalem. Fazit unseres Präsidenten: „Ich bin außeror-dentlich beeindruckt von dieser meiner ers-ten Begegnung mit Land und Leuten in Is-rael. Wir haben hier eine historische Aufga-be zu erfüllen, nämlich mit unseren LiedernBrücken zu bauen und Barrieren aus derVergangenheit zu neuer Hoffnung für einfried- und verständnisvolles Miteinanderwerden zu lassen.“

Im Dienste der Verständigung unterwegs

Präsident Peter Jacobi bei seiner vielbeachtetenRede in Haifa zusammen mit dem Übersetzer Dr. Rafi Wachs und Stadtrat Peter Wild, Bayreuth

Foto: Rita Jacobi

Präsident Peter Jacobi übergibt in Haifa an Botschafter Ron Adamaus dem israelischen Außenministerium ein Exemplar „Das großeBuch des Fränkischen Sängerbundes“ Foto: Rita Jacobi

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Mixtura Cantorum begeistert dasPublikum

Chor-und Orgelmusik aus sechs Jahrhun-derten erklang in der neu renoviertenStadtpfarrkirche St. Georg Neustadt/Wald-naab. Der Chor unter Leitung von KarlHeinz Malzer und die Organisten Klaraund Harald Bäumler präsentierten ein Pro-gramm, das jedem Vergleich mit „Profis“gerecht wird und mit begeistertem Applausbelohnt wurde.Unter der Überschrift „Wahre Stimmwun-der“ schreibt Peter K. Donhauser in DERNEUE TAG am 1. Juli: Der Chor, die »Mixtura Cantorum“ im Frän-kischen Sängerbund ist in 23 Jahren zu ei-nem großartigen Team zusammengewach-sen. Unabhängig von liturgischen Verpflich-tungen eines Kirchenensembles kann Mal-zer die im Bürgertum des 19. Jahrhunderts

wurzelnde Tradition von A cappella-Chor-kultur pflegen.Auf einem so hohen Niveau ist sie aller-dings selten geworden – sieht man einmalvon Profichören ab, die in einer eigenen Li-ga spielen. Bei Literatur im Geiste jenerZeit ist die Mixtura denn auch in ihrem Ele-ment: Herausgehoben sei das „Ave Maria“(1964) des Oberpfälzer Komponisten FranzBiebl: Der Chor singt im Altarraum und vonder Empore, die stimmbildnerisch vorzüg-lich geschulten Stimmen faszinieren mitbestens verwobenen Akkordflächen.Die zwölf durchwegs geistlichen Stückesind Chormusik für Kenner und Könner.Sechs davon sind im späten 20. Jahrhun-dert entstanden,in den USA, England, Lett-land und Litauen. Gerade diese sind mitwunderbar feinem Gespür und mit Wissenum die Facetten des Chorgesangs kompo-

niert: Mit Anspruch an exaktes Zusammen-hören, an saubere Intonation abseits vonDur und Moll und an die dynamische Band-breite der Sänger.Mitreißend dramatisch gelingen die hasser-füllten Rufe in „The Conversion of Saul“ vonRandall Stroope. Staunen lässt „O salutarishostia“ von Vytautas Miskinis, bei dem dieFrauenstimmen nach rückwärts gewandt inden Chorraum gegen die Akkordblöcke derMännerstimmen singen. Immer exempla-risch klar, suggestiv, impulsiv und inspirie-rend war Malzers Dirigat.Die drei eingangs präsentierten Stücke ausdem 16. und 17. Jahrhundert von JakobHandl, Thomas Tomkins und Johann LudwigBach fallen eigentlich in eine andere Kate-gorie: Sie sind für solistische oder kleineEnsembles konzipiert, sie rufen nach rheto-risch eindringlich und plastisch geführtenStimmen. Im groß besetzten Chor dominie-ren Klangflächen über die sprachliche Bot-schaft und Stimmungen über die Affekte.Zwischen den Chorblöcken greifen dieBäumlers versiert in die Tasten ihrer wand-lungsfähigen und eben frisch gestimmtenJann-Orgel. Darunter von Max Reger eineeher nachdenkliche als stürmische Versionder Toccata d-Moll-op. 59/5 (Klara), ein ju-belnd-optimistisches „Festive trumpet tu-ne“ von David German (Harald) sowie einesprudelnd lebendige Toccata von GilbertMartin (Klara).

/nach Neustadt/Waldnaab vom 1. Juli – dok/

Überregional bedeutsame Chöre

Chormusik im Wandel der Epochen

Der Kammerchor der Universität Würz-burg gastierte Anfang Juli im Sängermu-seum Feuchtwangen. Chorleiter HermannFreibott hat mit seinen 14 Studentinnenund 5 Studenten ein Programm erarbeitet,das, wie Moderator Prof. Dr. FriedhelmBrusniak verriet, beispielhafte Kompositio-nen aus dem 16. Jahrhundert bis in dieNeuzeit vorstellte. Trotz hochsommerlicher Temperaturen hat-ten sich einige Chorenthusiasten eingefun-den. Begeistert genossen sie den dargebo-tenen Melodienbogen. Das jugendliche, ausgewogen besetzte undbestens geschulte Ensemble zeigte hervor-

ragende Chorqualitäten: reine,dynamische Stimmführung, aus-geprägtes Rhythmusgefühl, per-fekte Sprachverständlichkeit. Schon das beschwörend, psalmo-dierend präsentierte erste Stück,„Salmo 150“ (Ernani Apuiar,*1950), riss die Zuhörer ebensomit wie „Ecce, quomodo moritusiustus“, eine eindringliche Kom-position von Jacobus Gallus(1550–1591). Schier verklärt, mitandächtig-romantischer Klang-fülle gelangen darauf „Verleihuns Frieden“ und „Wirf dein An-liegen auf den Herrn“ von MendelssohnBartholdy (1809–1847). Eine ganz andere,schwermütig-getragene Klangwelt präsen-tierte das Ensemble mit dem groovenden„Nobody knows“ (Robert Lathan, *1942)und einem musikalischen Aufruf an Gottum Hilfe und Zuversicht beim „I’ve gotpeace“ von Robert Sund (*1945). Der folgende „Ungarnblock“ „Ha folyóvízvolnék; György Ligeti, (1923–2006) und Pandur adandori, Lajos Bardos, (1899–1986) voller Melancholie, aber auch geprägtvon schäumender Lebensfreude und tänze-

rischen Elementen leitete über zu Chris-toph Lehmanns (*1947) „Im Park“, einempfiffig, mit viel Humor interpretierten ver-tonten Ringelnatz-Text. Zu guter Letzt er-klangen „Sweet dreams“ (Oliver Gies,*1973) und „Ade zur guten Nacht“ von Hel-mut Barbe (*1927) in modernen Arrange-ments im „Close Harmony Stil“.Nach herzlichem Schlussapplaus verab-schiedeten sich Hermann Freibott und derKammerchor mit „Würzburger Glöckli“.

WON

Kammerchor Würzburg unter Leitung von Hermann FreibottFoto: WON

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Organisiert vom Schatzmeister des Fränki-schen Sängerbundes Herbert Meier unddurchgeführt von der Firma Elan Touristikaus Düren fand vom 22. bis 26.Mai 2015 die dritte Konzert- und Erlebnisreise desFränkischen Sängerbundes, diesmal in diewunderschöne Steiermark statt.Insgesamt 193 Personen aus den Sänger-kreisen Erlangen/ Forchheim, Hersbruckund Schweinfurt machten sich am 22. Maiauf den Weg nach Graz, der Hauptstadt derSteiermark. Begleitet wurde die Fahrt auchvon den Vizepräsidenten des FSB Günther

Konzert- und Erlebnisreise in die SteiermarkSchubert und Paul Kolb und den Vertreternder „Chorakademie des Fränkischen Sän-gerbundes“ Eduard Nöth und Herbert Meier.Ein ausführlicher Bericht in Wort und Bildzu dieser erlebnisreichen Reise erscheint ineiner der nächsten FSZ-Ausgaben.

Nachsatz: Die Fa. Elan Touristik aus Düren hat eineZustiftung in Höhe von 2.600 Euro zur Stif-tung „Chorakademie des Fränkischen Sän-gerbundes“ gemacht und Elan Touristik istauch Mitglied im Förderverein „Chorakade-

mie des FSB im ehemaligen Benediktiner-kloster Weißenohe e.V.“ mit einem Mit-gliedsbeitrag von 100 Euro/p.a geworden.Danke an den Geschäftsführer MatthiasThissen für diese großherzige Unterstüt-zungDer Sängerkreis Bayreuth hat dem Förder-verein eine Spende in Höhe von 300 Euroüberreicht. Der Geldbetrag wurde auf demKreissängertag in Presseck für das Zu-kunftsprojekt des FSB gesammelt. Dankeauch für diese vorbildliche und nachah-menswerte Aktion.

Matthias Beckert seit 2002 geleitete En-semble bot den rund 150 begeisterten Zuhörern ausschließlich Werke des inWaldeck geborenen Komponisten Hansvon Koessler, einem Cousin Max Regers!

Die 18 Männer und fast ebenso viele Frauentrugen zunächst beschwingt die „Neun Lie-der für gemischten Chor“, vom „Wanderers

Cantabile Regensburg mit Chorleiter Prof. Matthias Beckert Foto EH

Nachtlied“ über „Es fällt ein Stern“, „MeinLieb ist eine rot Ros’“ bis „Einsamkeit“ vor.Harmonisch sicher setzten die jungen Sän-ger die Übergänge vom feinen Pianissimobis zum klangvollen Fortissimo um.

Dem schloss sich das schwierigste Stückdes Konzerts an Hans von Koesslers beimKompositionswettbewerb des Wiener Ton-künstlervereins unter Jury-Vorsitzendem Jo-hannes Brahms preisgekrönter „Psalm 46“,der höchste Anforderungen an den Doppel-chor sowie die beiden Solistenquartettestellt.

Auf dem Programm standen auch Männer-chorstücke wie „Salvum fac regem“ von Koessler zum Namensfest der Kaiserin und Königin Elisabeth (Sisi) komponiertund im Stile von Minneliedern gesetzt,„Mein Herz das betrübet sehr“, „Gesegnedich Gott“ oder „In einem Rosengärtlein“.Beim Hymnus „Victoria! Surrexit nostragloria!“ stimmten die Frauen wieder mitein. Es folgte „Psalm 51“, den der Chor mitsichtbarer Hingabe vortrug und die „Dreiernsten Chöre“ – „Gebet auf den Wassern“,„Heimatlos“ und „Hymne an die Nacht“ –beschlossen nach eineinhalb Stunden dashochkarätige Konzert.

/nach hl/

Konzert mit Werken von Hans vonKoessler

In der Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk,Waldeck, gastierte – auf Einladung des veranstaltenden Heimat- und Kulturver-eins – der beim Deutschen Chorwett-bewerb 2014 preisgekrönte, gem. ChorCantabile Regensburg. Das von Professor

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Konzertberichte und Interessantes aus den Sängerkreisen

Sängerkreis Ansbach Norbert Schmidt (kommisarisch),Lerchenweg 6, 91555 Feuchtwangen, [email protected]

Sängerkreis-Chorserenade inWassertrüdingen

Zu einem musikalisch vielfältigen Kon-zert hatte Sängerkreisvorsitzender NorbertSchmidt in die Heilig Geist Kirche eingela-den. Das Programm hatte Kreis-ChorleiterHelmut Lammel erarbeitet. Den facetten-reichen Melodienbogen mit Stücken vonJoseph Haydn bis Hits von Udo Jürgenspräsentierten fünf Chöre. KreisvorsitzenderSchmidt begrüßte das Publikum, darunterviele honorige Ehrengäste wie BezirksrätinIngrid Malecha oder Landrat Dr. JürgenLudwig und moderierte die Serenade.Zum Auftakt brachte der GV Fürnheim (Lei-tung: Ines Seifert) drei Lieder, darunter denKlassiker „Du bist‘s, dem Ruhm und Ehregebühret“ (Haydn) und Sätze von Hugo Al-ven und Hans Weiß-Steinberg. „Wochenendund Sonnenschein“, „Kalinka“ und Ortellis„La Montanara“ hatten die LiederfreundeHeilsbronn (Hartmut Kawohl) parat. DerGospelchor „More than Words“, Wassertrü-dingen servierte unter Anke Seefried rhyth-mische Klänge, etwa „Move, spirit move“oder im Satz von Walter Rein „Evenig Rise“.Ebenfalls von Rein stammte eine der dreivolksliedhaften Weisen mit dem der Din-kelsbühler Madrigalchor (Susanne Hoch)aufwartete. Der Projektchor des Sängerkrei-ses (Helmut Lammel) überzeugte mit wah-ren „Ohrenschmeichlern“. Das stark besetz-te Ensemble, die Gesangsolisten AndreaMattern und Andreas Frey sowie UrsulaLammel (Klavier) stellten mit einem Hit der„Wise Guys“ und mit „Immer wieder gehtdie Sonne auf“ von Udo Jürgens aktuellstesLiedgut vor.Zu einem mächtigen Klangkörper vereint,gelang allen SängerInnen mit „Swing low,sweet chariot“ im Satz von H. Lammel, einstrahlendes Finale, welches das beglücktePublikum mit herzlichem, dankbarem Ap-plaus belohnte.

SG Feuchtwangen-Dinkelsbühlgab Sommerkonzert

Sechs Ensembles der Sängergruppe Din-kelsbühl-Feuchtwangen und ein Gastchor,der GV Trochtelfingen (Stadt Bopfingen),aus dem württembergischen Ostalbkreis er-freuten ihre Zuhörer, unter ihnen MdL Ma-nuel Westphal, BM Michael Sommer, Kreis-vorsitzender Norbert Schmidt und Grup-penvorsitzender Willibald Steinhöfer, in dergut besuchten Wilburgstettener Turnhallemit einem bunten Melodienreigen. Der gastgebende MGV Wilburgstetten eröff-

nete unter Leitung von Ludmilla Hoch-weiss beschwingt mit „Musik erfüllt dieWelt“, „Adulka“ und „Heimatlied“ und been-det wurde der gefällige Liederbogen vonden Gästen aus Trochtelfingen (ebenfallsvon L Hochweiss dirigiert) u.a. mit einemUdo Jürgens-Hit und „Abendruhe“ von W.A.Mozart. Andrea Rothemund dirigierte denSängerkranz Weiltringen, der Chorsätze vonBernd Stallmann, Manfred Bühler und vonPasquale Thibaut zu Gehör brachte. Der GV Dentlein (Leitung Weihermann) gefielu.a. mit „Londoderry Air“ und Stücken vonP. Thibaut sowie von Robert Pappert.„Schau nur die Schwalben sind da“, ein wei-terer Thibaut-Titel, und der von Goisern-Hit „Weit, weit weg“ gehörte zu den Beiträ-gen vom Liederkranz Möchsroth 1878 (Dieter Jörg). Fetzige Schlager- und Musi-cal-Oldies – wie „Dschinghis Kahn“ (RalphSiegel) oder „The Musik of the night“ (A. L.Webber) – servierte Birgit Mathes mit ihrenSängerInnen vom Musik- und Gesangverein1827 Feuchtwangen. Die SängervereinigungConcordia 1831Dinkelsbühl (Bernhard Hess)erfreute schließlich das Publikum mit drei echten Männerchorklassikern („Pferdezu vieren traben“, „Der Abend ist da“ und„Timokwein“).Für ihren beeindruckenden, qualitätsvollenGesang erhielten alle Chöre reichen Beifall.

/nach Programm und FLZ vom 15.06.2015-pet/

60 Jahre MGV Wilburgstetten

Der Festabend zum 60. Geburtstag desMGV Wilburgstetten stand ganz im Zeichender Musik. Dennoch blieb für Landrat Dr. Jürgen Ludwig, BM Michael Sommer,SK-Vorsitzender Norbert Schmidt genü-gend Zeit für Gruß- und Dankesworte anden Jubilar. Zudem ehrte Vorsitzender Willi-bald Steinhöfer fünf langjährige Sänger (Josef Seeberger und Ludwig Huber sogar für60 Jahre) und sechs Gründungsmitglieder.Mit vier Liedern, darunter Beethovens„Hymne an die Freude“ in einer Bearbei-tung von Hans Schlaud, eröffnete der Jubel-chor unter Leitung von Ludmilla Hoch-weiss das abwechslungsreiche, gut drei-stündige Programm dieses „Chormusikfes-tivals“. Schlagermelodien schlossen sichan. So gratulierte der Liederkranz Stödlen(Ltg. Roswitha Stenzenberger) u.a. mit „DieGitarre und das Meer“, und der GV Ehingen(Ltg. Patrick Bullinger/Lisa Bühler) erfreutemit dem Oldie „Zwei kleine Italiener“. DreiStücke präsentierte der Singverein Oettin-gen (Ludmilla Hochweiss), darunter „Weit,weit weg“. Silcher-Melodien in zeitgemäßenSätzen und „Hit the Road Jack“ interpretier-te der GV Burgoberebrach (Franziska Arg-mann). „Heast es net“ (H. von Goisern), ei-ne Filmmelodie und „Tage wie diese“ prä-

sentierte der Patenverein MGV Eggenrot(Markus Kuhn) aus dem benachbarten Ost-albkreis und gestaltete dann, vereint mitdem MGV Wilburgstetten, als jubelndes Fi-nale „Der Bajazzo“ in einem Satz von RudiKühn. Das aufmerksame Publikum spende-te im dreistündigen Programm begeister-ten und herzlichen Applaus.

/Quelle: Programm und FLZ Nr. 137 vom 16. Juni 2015-pet/ 346/200

Sängerkreis BambergErwin Pager, Am Sportplatz22,96103 Hallstadt, [email protected]

Ehrungen im Rahmen des Frühlingskonzertes

Vier Chöre präsentierten im vollbesetztenReckendorfer Pfarr- und Jugendheim einenbunten Melodienreigen. Veranstalter warder MGV „Liederhort“ Reckendorf. Dasanspruchsvolle Programm bot frische Frühlingsweisen, es wurde die Freude amGesang, darunter „Singen ist Leben“ be-sungen und es erklangen zeitgenössische Schlager, wie etwa „Weit, weit weg“ (H. vonGoisern), „Ein bisschen Frieden“ (RalphSiegel) oder mit dem „Chianti-Lied“ ein Oldie von Gerhard Winkler. Mit Kostproben ihres Könnens überzeugtenneben dem gastgebenden „Liederhort“ un-ter Leitung von Annett Schönlein, die eben-falls von ihr geleitete Männerchorgemein-schaft „Liedertafel/Liederhort“ Hallstadt, derMänner- und der Gemischte Chor der Sän-gerlust Reckendorf (Ltg. Uwe Altenbach). Mit vollem runden Chorklang stimmten alleMännerchöre (Ltg. wieder A. Schönlein)passend mit „Wenn alle Männer singen“ aufdie die Ehrungen (für 25, 40, 50 und im Fal-le von Nikolaus Wahl sogar für 60 Jahre Sin-gen im Chor) ein, die Kreisvorsitzenderund FSB-Vize Peter Märkel vornahm. Dasgelungene Konzert wurde von allen Chörenzusammen mit dem Publikum mit demFrankenlied beendet und zum fröhlichenAusklang spielten schließlich die „Recken-dorfer Musikanten“ auf.

/Quellen: Programm und Red/

Wehmutstropfen bei Jubelfeierzum „130jährigen“

Auf 130 Jahre kulturelles Wirken kann derGV Liedertafel Hafenpreppach zurückbli-cken. Die Freude über dieses Jubiläum wur-de indes dadurch getrübt, das sich DirigentJens Fertinger nach 45 Jahren in den „wohl-verdienten“ Ruhestand verabschiedete. Miteinem Festnachmittag, den der Chor mitansprechendem Liedgut ausgestaltete, er-innerte die „Liedertafel Hafenpreppach“ an

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ihre Gründung als Männerchor vor 130 Jah-ren und ließ die Historie, schwerpunktmä-ßig die Ära Jens Fertinger ab Herbst 1970noch einmal Revue passieren.Aus gegebenem Anlass meldeten sich pro-minente Ehrengäste zu Wort, um dem rüh-rigen Verein für sein wertvolles kulturellesEngagement zu danken und „Glück auf“ fürviele weitere Jahre zu wünschen. FSB-Vizeund SK-Vorsitzender Peter Märkel hob her-vor, dass das Miteinander der wesentlichePunkt sei, der seit eh und je die Gemein-schaft in den Chören ausmacht und stärkt“,der SG-Vorsitzende Michael Dieckmann be-tonte, „Für das kleine Dorf Hafenpreppachrepräsentierte der Gesangverein immer einStück Heimat“ und der Bürgermeister desMarktes Maroldsweisach, Wolfram Theinerinnerte an die „zuverlässige Beteiligungder ,Liedertafel‘ bei den Gemeindemusik-festen“.Dankbar und zufrieden blickte auch Chor-leiter Jens Fertinger – wie von ihm gewohntin Versform – auf seine 45-jährige Amtszeitzurück. Dann ging die offizielle Jubiläums-veranstaltung nahtlos zum geselligen Partüber, der mit einem „Offenem Volkslieder-singen“ und Volksmusik harmonisch aus-klang. /nach nfranken.de/

GV „Freundschaftsbund“ Mürsbach wurde 150

Zahlreiche Gäste, der Patenverein „Lieder-hort“ und viele weitere Vereine waren ge-kommen, um einem der ältesten Gesang-vereine im SK Bamberg ihre Aufwartung zumachen. Die Feierlichkeiten begannen mitTotenehrung und Kranzniederlegung amEhrenmal und einem Festkommers in derFesthalle. Mit ihren herrlichen Gesängenbereicherten die Chorgemeinschaft Lieder-tafel-Liederhort Hallstadt mit ChorleiterinAnnett Schönlein und der Jubelverein unterLeitung von Franziska Gunzelmann denFestabend, den Vorsitzender Johann Bap-tist Merkel moderierte. Der Verein blickt,wie die Chronik verrät, auf eine bewegteVereinsgeschichte zurück, die stets geprägtwar von der Freude an der Musik und deraktiven Chorpflege. Der Gesangverein „Freundschaftsbund“ istein Teil der Mürsbacher Geschichte, so Er-win Pager vom Patenverein Liederhort undSchirmherr und Landrat Johann Kalb be-scheinigte dem Jubelverein ebenso wieBürgermeister Bruno Kellner eine beein-druckende Bilanz. Peter Märkel, FSB-Vize-präsident und Vorsitzender des Sängerkrei-ses Bamberg zitierte Aristoteles mit: „ImWesen der Musik liegt es, Freude zu berei-ten“ und ihm oblag es zudem die Ehrenur-kunde des Fränkischen Sängerbundes unddes Deutschen Chorverbandes zu überrei-chen. Ehrungen zahlreicher Vereinsmitglie-der und die Ernennung von Elfriede Kauf-mann zur Ehrenchorleiterin rundeten denFestabend ab.Am darauf folgenden Sonntag fand in der

Kirche eine vom Jubelverein chorisch aus-gestaltete Festmessfeier mit Segnung derFahnenbänder statt. Dann traf man sichzum Frühschoppen in der Festhalle, wo dieBlaskapelle Mürsbach mit ihrem DirigentenStefan Heidenreich zünftig aufspielte undbeim abwechslungs- und melodienreich-en Freundschaftssingen gaben zahlreicheGesangvereine aus der Region klingendeKostproben ihres Könnens.

/nach if-Renate Neubecker/

40 Jahre Singgemeinschaft Gunzendorf

Die Singgemeinschaft Gunzendorf feierteam 18. April unter dem Motto „Schön wardie Zeit“ ihren 40. Geburtstag. Mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkir-che Sankt Nikolaus, den der GemischteChor des Jubelvereins musikalisch mitge-staltete, wurden die Feierlichkeiten würde-voll eingeleitet. In seiner Predigt verwiesPfarrer Alexander Berberich – mit Bezugauf den schwedischen Spielfilm „Wie imHimmel“ – auf die emotionale Bedeutungdes Gesangs, der die Herzen zu öffnen ver-mag.Die Jubiläumsfeierlichkeiten gingen im Ge-meinschaftshaus vor großem Publikumweiter. Der erste Teil, der Festkommers, botmehreren Ehrengästen (unter ihnen Land-rat und zugleich Schirmherr Johann Kalb,Buttenheims Bürgermeister Michael Kar-mann. und SK-Vorsitzender und FSB-VizePeter Märkel) das Podium, um dem Jubel-verein zu gratulieren und für sein kulturel-les Engagement zu danken. Auf die Grußworte folgte – als Highlight des Jubiläums – das von Albert Forst undAnnette Puff moderierte Festkonzert. Eswurde unter Gesamtleitung von BernhardStädter gestaltet von den drei Chören derSinggemeinschaft, den Patenvereinen ausHirschaid und Burggrub sowie aus Butten-heim. Nach Lorenz Maierhofers „Grüß Gott Jodler“interpretierten der Gem. Chor, die ModernSingers und Intermezzo (alle aus Gunzen-dorf) zeitgenössische Lieder und Songs,darunter „Top of the World“. Der Chor desSingekreises Buttenheim (Ltg. Dr. ReinhardStang) gefiel unter anderem mit „Wacht auf ihr schönen Vögelein“ des Komponis-ten Friedrich Spee. Einen Maierhofer-Satzund englischsprachige Songs kredenzte derGV Burggrub (Ltg. Bernhard Uhlenbruck)und Chorleiter Ralph Saam präsentiertemit dem GV Hirschaid populäre Lieder.Zum Konzertfinale warteten nochmals dieGastgeber mit Schlagern (wie „Rote Lip-pen soll man küssen“) und Popmusik (z. B.„Can You Feel the Love Tonight“) auf undstimmte zum Schluss gemeinsam mit demPublikum „Kein schöner Land“ an. Nach mächtigem Applaus leitete die Zugabe„Ein Prost mit harmonischem Klange“schließlich zum gemütlichen Beisammen-sein über. /Nach hg/

Musica Canterey stellt sich vor

Die Musica Canterey Bamberg, vor 46 Jah-ren gegründet, ist ein gemeinnütziger Ver-ein zur Pflege Alter Musik. Das Kernstückdes Vereins bildet ein Kammerchor, dessenRepertoire von der Renaissance bis zumSpätbarock reicht und ebenso geistlichewie weltliche Programme umfasst, die inwechselnden Besetzungen vom Gesamt-chor bis hin zur solistischen Kleingruppeerarbeitet werden. Geleitet wird der Chor seit 1997 von Nor-bert Köhler, der als Musiklehrer am E.T.A.Hoffmann-Gymnasium tätig ist und sichseit vielen Jahren mit der historischen Auf-führungspraxis Alter Musik auseinander-setzt.

Neben der Chorarbeit ist die Musica Cante-rey auch als Veranstalter tätig und lädt vorallem bei den Tagen Alter Musik, die inzweijährigem Turnus am Ende der Pfingst-ferien jeweils unter einem spezifischenMotto stattfinden, renommierte Solistenund Ensembles zu Konzerten nach Bam-berg ein.Bei der Auswahl des Repertoires findet insbesondere auch die fränkische Musik-landschaft Berücksichtigung. Die umfang-reichen musikwissenschaftlichen Quellen-studien des ehemaligen künstlerischen Lei-ters und Vereinsvorsitzenden Dr. GerhardWeinzierl sind die Grundlage für die fünftei-lige CD-Reihe „Musik am Hofe BambergerFürstbischöfe“ sowie den im Jahr 2011 pro-duzierten Live-Mitschnitt „Soli Deo Gloria“zum 300. Geburtstag des fürstbischöflichenHofkomponisten Joseph Umstatt.Homepage: www.musica-canterey.de

Sängerkreis Bayreuth Klaus-Peter Wulf, 95362 Kupferberg, Steigergasse 8,[email protected]

Traditionelles Sängertreffen

Bereits seit 1927 gibt es das TrebgasttalerSängertreffen. Heuer wurde es im Mai vomLiederhort Ramsenthal organisiert. In derSporthalle des TSV Bindlach boten vierChöre aus dem Trebgasttal und als Gast derGV Mainthal Neuenreuth ihren Zuhörern

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Fränkische Sängerzeitung Nr. 4 Juli/August 201510einen Strauß bunter Melodien, angefangenvon Volksweisen über Schlager bis hin zuProtestsongs aus den 60er Jahren. Der Liederhort Ramsenthal stimmte unterder Leitung von Thomas Epp mit „Fröhlichklingen uns’re Lieder“ auf den Musikgenussein. Traditionelles wie die „Ballade vomKlosterknecht“ und Schlagerhits, etwa „Wo-chenend und Sonnenschein“, servierte derGV Mainthal Neuenreuth (Manfred Baurie-del). Der MGV Gemütlichkeit aus Harsdorf(Dr. Ludwig Zoller) wartete auf mit Klassi-kern wie „Ännchen von Tharau“ oder „EinJäger längs dem Weiher ging“. In die weiteWelt, so mit „Piccolina Isabella“ nach Ita-lien, entführten die Sänger der Chorgemein-schaft Lindau, Feuln Waizendorf (ChristianKnörrer) das begeisterte Publikum undganz „englisch“ trat der GV LiederkranzBindlach (Matthias Herzog) in Aktion. Undzum Finale sang der Liederhort Ramsenthal„Viele verachten die edele Musik“ undwünschte den Zuhörern mit „Dreaming“ ei-ne gute Nacht. /nach red/

MGV Waldsassen 1865 feierte150. Jubiläum

Als besonderes Geburtstagsgeschenk fürdas Publikum hatte Dirigent Andreas Sag-stetter mit seinem Chor Seemannsliederder norddeutschen Band „Santiano“ einstu-diert. Beim Festabend zum 150jährigen Be-stehen des Männergesangvereins im Ju-gendheim-Saal lieferten die knapp 30 Sän-ger einen Querschnitt dessen, was sie allesim Repertoire haben. Unter den Besuchernwaren Vertreter befreundeter Chöre, da-runter vom Paten-Männergesangverein ausKonnersreuth. Vor dem Festkonzert spra-chen Ehrengäste Gruß- und Dankesworte,darunter der stellvertretende Landrat Dr.Alfred Scheidler und Waldsassens Bürger-meister Bernd Sommer sowie für den Frän-kischen Sängerbund Vizepräsident PeterMärkel, der Peter Pohl, dem 1. Vorsitzendendes MGV die Ehrenurkunde zum 150. Jubi-läum überreichte. Zur Zeitreise durch eineinhalb Jahrhunder-te Männergesangverein-Historie lud JosefReindl ein: Er streifte die Geschichte von1863 bis zur Gegenwart und wusste mancheAnekdote zu erzählen. Der Männerchormarkierte die Abschnitte mit bekanntenStücken - darunter „Am Brunnen vor demTore“, „Holderstrauch“ oder Schuberts„Dörfchen“.Locker und beschwingt war die Stimmungim zweiten Teil unter dem Arbeitstitel „DerMännergesangverein heute“. Die Tanzgrup-pen des Turnvereins Waldsassen -„Infinity“und „Amazing“ - werteten mit ausgefeiltenChoreographien die „Santiano“-Musik op-tisch auf: Tänzerinnen und Sänger erhieltendafür herzlichen Beifall. Das Finale erinner-te an den 2014 verstorbenen Udo Jürgensmit bekannten Hits des Künstlers, darunter„Aber bitte mit Sahne“. Tags darauf fand in der Basilika ein festli-

cher Gottesdienst statt, in dessen VerlaufStadtpfarrer Thomas Vogl die im Klosterneu renovierte Vereinsfahne segnete. Musi-kalisch ausgestaltet wurde die Sonntags-messe vom Jubelchor unter Leitung vonAndreas Sagstetter. Vor dem Hochaltar in-terpretierten die Männer mit Silvia Gmei-ner an der Orgel die „Messe no. 5 aux sémi-naires“ von Charles Gounod.

/nach Der Neue Tag vom 23. Juni und vom 22. Juni – Paul Zrenner/

Sängerkreis Coburg-Kronach-LichtenfelsDieter Holzinger, Kasernenstraße 1,96450 Coburg, [email protected]

Schöne Melodien begeistertendie Zuhörer

Der „Musikalische Abend mit Evergreens“zu dem der „Gemischte Chor EintrachtUntersiemau“ eingeladen hatte begeister-te seine Zuhörer und bildete den harmoni-schen Rahmen, um langjährige Aktive fürihre Sängertreue zu ehren. Der bunte und facettenreiche Liederbogenumfasste Melodien vom Klassiker überVolkslieder und Evergreens bis zu Hits un-serer Tage. Zu hören waren u.a. „Der JägerAbschied“, „Veronika, der Lenz ist da“, „Kadsi bila mala mare“, „Aber dich gibt’s nur ein-mal für mich“, „Chianti-Lied“, „Ein Freund,ein guter Freund“, „Über sieben Brückenmusst du gehen“ oder „Marmor, Stein undEisen bricht“, um nur einige der „immergrü-nen“, gerne gehörten 26 Titel zu nennen.Außer dem gastgebenden GV Untersiemau(Ltg. Sven Götz) – er sang zum Beginn undzum Konzertende – gaben ihre musikali-sche Visitenkarte mit Bravour ab: der MGVGauerstadt (Sebastian Wolf), der weit, ausThüringen, angereiste MGV Judenbach mitseiner neunköpfigen Untergruppe „Belcan-to“ (beide Klaus Mechtold), der GV Weißen-brunn a.F. (S. Wolf) und der MGV Fechheim(Ralf Fischer/Rolf Rosenbauer).Kurz vor der Pause ehrte Edeltraud Ober-müller, Vorsitzende der SG Itzgrund ge-meinsam mit ihrer Vertreterin Claudia Gös-sele vier verdienstvolle Mitglieder (darun-ter Erika Wildt und Sonja Koch für 60 Jah-re!!) und Sven Götz für 25 Jahre Chorlei-tung. Ein von Sven Götz komponierter Kanon„Gute Nacht – Auf Wiederseh’n“ wurde vonallen Besuchern angestimmt und beschlossden unterhaltsamen Abend.

/Quelle: Programm und Bericht von Norbert Karbach/

„Jugend musiziert“-Preisträgerbereichern Programm

Die Kulturträger, Sängervereinigung„Edelweiß“ und Musikverein „Franken-wald“ Windheim, erfreuten die Zuhörer

mit einem herzerfrischenden, facettenrei-chen Programm, das vom Vorsitzenden derSängervereinigung Manfred Fehn mode-riert wurde. Das dreistündige bereits tra-ditionelle Pfingstkonzert in der Schulturn-halle bot Musik und Gesang auf hohem Niveau und beeindruckte die Zuhörer mitwunderbaren Klangfarben. Der Männer-chor, der Schulchor und die Frankenwald-musikanten waren in Bestform und begeis-terten die Zuhörer mit einem Ohren-schmaus. Zudem bestachen sechs weitereNachwuchssolisten durch ihr exzellentesKlavierspiel und eroberten die Herzen desfachkundigen Publikums. Ein Projekt des Gesangvereins mit derSchule war erfolgreich: 17 Schüler/innender Grund- und Mittelschule Windheim feierten ihre Konzertpremiere. Bestens ein-studiert intonierten sie – von sanften Trom-mellauten begleitet – ein senegalesischesSchlaflied und dann gemeinsam mit demMännerchor „Ich wollte nie erwachsensein“. Von der Jugend inspiriert, inter-pretierten die „etwas älteren Knaben“ desMännerchores sehr ansprechend traditio-nelle Volkslieder wie „Das stille Tal“ oder„Heidenröslein“ und Evergreens wie „Mit 66 Jahren ist noch lange nicht Schluss!“.Auch der Musikverein sieht sich im jugend-frischen Fahrwasser. Im ersten Teil dirigier-te der 79-jährige Ferdinand Schmitt, imzweiten Teil übernahm Siegmund Hermanndas Orchester, in dessen Reihen etlicheNachwuchstalente, darunter „fünf Bega-bungen unter 18 Jahren“ mitwirken – darun-ter ausgezeichnete Nachwuchssolisten amKlavier wie der erst neunjährige Nico Neu-bauer (1. Preis beim Wettbewerb „Jugendmusiziert“ 2014 und 2015) oder seine zwölf-jährige Schwester Leonie (ebenfalls 1. Preisin den Jahren 2011 bis 2015). Beide unter-strichen im Konzert ihr Talent überzeugendmit Solostücken von Mozart und Chopin.Zu den weiteren viel versprechenden Hoff-nungsträgern muss man auch den 17 Jahrealten Stephan Schmidt zählen – der All-round-Musiker spielt Klavier, Posaune, Bariton, Bass und Tenorhorn.Im Finale wurde es dann zackig und militä-risch. Mit dem „König Ludwig II.-Marsch“und der „Festlichen Serenade“ von HansHartwig, die – wohl wegen ihres Ablaufs mitMarsch und Trompetensignalen – auch als„kleiner Zapfenstreich“ bezeichnet wird, zog das Orchester schließlich nochmals alle Register.

/nach Text von Karl-Heinz Hofmann/

Das ist das Wunder der Musik, dass sie viele Dinge

auf einmal sagen kann.

Guiseppe Verdi (1813–1900)

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Sängerkreis Erlangen-Forchheim Michael Knörlein, 91356 Kirchenehrenbach, Brunnengasse 3, [email protected]

„Sängerkranz-Cäcilia Neunkirchen am Brand“ jubiliert

Zwei markante Jubiläen, 140 Jahre Männer-gesangverein und 10 Jahre „Cäcilia Spat-zen“, wurden mit großen, unterhaltsamenzugleich musikalisch sehr interessantenVeranstaltungen vor großem Publikum undprominenten Ehrengästen gebührend ge-feiert. Nach dem samstäglichen tollen Un-terhaltungs-Abend mit den beliebten „Leu-tenbacher Musikanten“ im Zehntspeicherfolgte am Sonntag das Highlight der Jubel-feier, eine festliche Chor- und Musiksere-nade, die als „Open-Air“ auf dem Zehnt-speicher-Platz geplant war. Regenbedingtmusste in die vollbesetzte Scheune ausge-wichen werden und als die Sonne sich dochnoch zeigte, verfolgten viele neu hinzu ge-kommene begeisterte Gäste das Konzertper Lautsprecher im Freien auf dem Zehnt-platz. Vorsitzender Thomas Siebenhaar führtedurch das bunte Programm mit insgesamtneun Chören und Musikgruppen, bei demmehrere Festredner, darunter Landrat Dr.Hermann Ulm und Bürgermeister HeinzRichter, zum „Geburtstag“ gratulierten undfür das langjährige wertvolle kulturelle En-gagement herzlich dankten. Viele Chöre, erklärte Th. Siebenhaar in sei-ner Moderation, wissen, dass immer weni-ger Bürger sich einem Ehrenamt widmen.Dem Trend begegnet der MGV bereits seitJahren mit der Vision, jedem Bürger in ei-nem „Haus des Gesanges“ die Möglichkeitzu bieten, im Chor zu singen. Diese in dieZukunft ausgerichtete Neuorientierungzeigte Erfolg: Die „Cäcilia Spatzen“, ein Kin-der- und Jugendchor mit immerhin 70 Kin-dern wurde gegründet und ein gemischterChor „Viva Musica“ integriert. In gewohnter Qualität wurde ein abwechs-lungsreiches und unterhaltsames Pro-gramm abgespult, für das es begeistertenApplaus gab. Neben den Neunkirchner Ju-bilaren, dem Männerchor, seinen „CäciliaSpatzen“ sowie seiner „Viva Musica“ botenbefreundete Chöre aus der Region, darun-ter die Chorgemeinschaft Liederkranz Erm-reuth und der Patenverein Frankonia Gro-ßenbuch dem begeisterten Publikum her-vorragenden anspruchsvollen Chorgesang.Mit von der Partie war zudem ein „Knaben-chor“, junge Männer im Alter von 14 – 21Jahren, der Kantorei St. Magdalena Herzo-genaurach, der renommierte KammerchorVocanta aus Erlangen sowie zwei Musike-rinnen der Gruppe Weinrot & Friends. Mitinstrumentalen Blasmusikklassikern trugdie Neunkirchner Jugend- und Trachtenka-pelle, ein bayerisches Spitzenblasorchester,

am guten Gelingen der unterhaltsamenund facettenreichen Festserenade ent-scheidend mit bei.

/nach eigenem Bericht, mehr Infos unterwww.mgv-neunkirchen.de/.

Kosbacher Stad’l-Chor Erlangenauf heikler Mission

1944 erschoss eine SS-Einheit in Cumiana,Piemont/Oberitalien, bei einem Massaker51 Männer, der jüngste erst 16 Jahre alt. DerKommandant dieser Einheit lebte jahre-lang unerkannt in Erlangen, bis man ihmEnde der 90er Jahre den Prozess machte, indessen Verlauf er verstarb. Der „Verein fürFrieden“ in Erlangen kümmerte sich um dieGemeinde und vor vier Jahren wurde einFreundschaftsvertrag unterzeichnet. EinChor aus Cumiana gab damals gemeinsammit dem Kosbacher Stad‘l-Chor ein Konzertin der Hugenottenkirche und 2014 konzer-tierte der italienische „Chorus Cumbavia-nae“ erneut mit dem Kosbacher Stad‘l-Chor, dieses Mal in der Herz Jesu–Kirche inErlangen. In den Pfingsttagen trat nun der Stad’l-Chor zu einem mehrtägigen Gegenbesuchzum gemeinsamen Musizieren nach Cu-miana an. Schon am Samstagabend vorPfingsten gaben beide Chöre in der dorti-gen Kirche ein erstes Konzert. Wir danktenunserem Herrgott mit dem „Jubilate“ vonOrlando di Lasso dafür, dass die Bürgervon Cumiana uns Deutschen, uns Erlan-gern, die Hand reichen und uns ihr Herzgeöffnet haben, gedachten mit der Sara-bande aus Händels Rinaldo den Opferndes Massakers und zum ergreifendenSchluss sangen beide Chöre das „Ave Ma-ria“ von Caccini mit der Chorleiterin AliceEnrici als Solistin. Gemeinsam wurde die Pfingstsonntags-Messe in Sacra di San Michele, dem be-rühmten Kloster, musikalisch ausgestaltet. Am späten Nachmittag versammelten wiruns tief gerührt vor dem Denk-Mahnmal ander Rückseite der Scheune, wo die Todes-schüsse abgefeuert wurden. Als Trost fürdie Hinterbliebenen sangen wir „Von gutenMächten wunderbar geborgen“, das verton-te Gedicht, das der Hitlergegner DietrichBonhoeffer in Erwartung seines eigenen To-des im Gefängnis geschrieben hatte. Wirwaren alle sehr bewegt: Der Bürgermeisterhatte Tränen in den Augen, eine italieni-sche Chorsängerin setzte an zu reden undstockte. Als man uns drei ältere Herrschaf-ten vorstellte, die das Massaker als Kindermiterlebt hatten, sangen wir noch einmalpianissimo Händels Sarabande. Die Tage in Piemont verflogen zusammenmit den italienischen Chorsängern im Nu.Am letzten Abend saßen wir alle zusam-men: Bergkirchweihbier floss, es wurdeherrlich gegessen und gemeinsam gesun-gen. Es war ein herzlicher Ausklang!! Der Kosbacher Stad’l-Chor Erlangen hat ei-ne Gastfreundschaft erfahren, wie wir es

uns nicht im Traum hatten vorstellen kön-nen. /nach Knut Wulf Gradert/

Sängerkreis Fürth Frank Schneider, Obstgartenweg 3,97215 Weigenheim, [email protected]

Herzerfrischendes Gruppenkonzert

Das diesjährige Chorkonzert der Sänger-gruppe Uffenheim am Abend vor Mutter-tag stand unter dem Motto „Im Wald undauf der Heide“. Die zwölf teilnehmendenChöre sowie die Bläsergruppe des Jäger-vereins Uffenheim hatten dazu passender-weise vorbereitet. Das Publikum in der vollbesetzten Turnhalle der UffenheimerGrund- und Mittelschule spendete reichli-chen Applaus. Zu Beginn sangen die „Uffenheimer Stadt-spatzen“ „Drunt in der grünen Au“ und „Aufeinem Baum ein Kuckuck saß“. Dann prä-sentierten weitere Chöre Kostproben ihresKönnens: Es wirkten mit: die Chorgemein-schaft Martinsheim-Geißlingen, die Män-nergesangvereine Gnodstadt, Herbolzheim,Ippesheim und Weigenheim, die gemisch-ten Gesangvereine Gollachostheim, Oberi-ckelsheim, Reusch, der Liederkranz Uffen-heim, Auernhofen sowie die Chorgemein-schaft Simmershofen-Unterickelsheim. DerVorsitzende der Sängergruppe Uffenheim,Richard Geuder, begrüßte zunächst die An-wesenden und führte zusammen mit derGruppenchorleiterin, Susanne Holzmannund den Chorleitern Uli Beigel (MGV Ippes-heim) sowie Roswitha Herbst (GV Reusch)durch das Programm. Aus dem politischenLeben brachten der Uffenheimer Bürger-meister Wolfgang Lampe sowie der Land-rat des Landkreises Neustadt/Aisch-BadWindsheim, Helmut Weiß, ihre Grußwortezu Gehör. Für den Sängerkreis Fürth sprach der stellvertretende Vorsitzende,Frank Schneider. /nach eigenem Bericht/

Melodie & Wein erleben

Bereits zum 29. Mal veranstaltete der MGV 1860 Weigenheim Anfang Mai seinFrühlingskonzert auf dem WeigenheimerKirchplatz, das seit sieben Jahren zum Festprogramm „Melodie & Wein erleben“ zählt. Neben dem gastgebenden „Männer-gesangverein 1860 Weigenheim“ (Ltg.Bernd Schneider), wirkten das „Weigenhei-mer Doppelquartett“ (Ltg. Günter Reins)und der Posaunenchor aus Weigenheim(Ltg. Erwin Götz) mit. Durch das Programmführte MGV-Vorsitzender Frank Schneider.Das 45minütige Konzert fand im Anschlussan den Gottesdienst auf dem Kirchplatzstatt. Die 150 Zuhörer stimmten – beglei-tet vom „Weigenheimer Posaunenchor“ –freudig-begeistert bei den Volksliedern „Grüß Gott, du schöner Maien“, „Ihr kleinen

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Fränkische Sängerzeitung Nr. 4 Juli/August 201512Vögelein“ und „Im Frühtau zu Bergen“ ein. Unter den Zuhörern war neben dem 1. Bür-germeister Rainer Mayer, auch der Altland-rat (NEA-BW) und Fördermitglied WalterSchneider. Am Nachmittag führte darauf in der vollbe-setzten Weigenheimer Kirche der Kinder-chor (Ltg. Madeleine Windsheimer) seinKönnen vor. Dieser Chor existiert aktuell alsProjekt und wird organisatorisch vom GVReusch und dem MGV 1860 Weigenheimgleichberechtigt betreut. Beim Konzert prä-sentierten die Kinder voller Freude ihrenneuen Namen, „Hohenlandsbergflöhe“. Ne-ben der „Jugend“ wirkten im Stundentaktweitere Gruppen mit: der Freizeitchor West-heim (Ltg. Peter Pretzer), der Weinprinzes-sinnenchor (Ltg. Uli Beigel) und von der„Christian von Bomhard-Schule Uffenheim“die „Big Band“ (Ltg. Tom Wagner) und das„Percussion Ensemble“ (Ltg. Tom Wagner).Das Singen, bei dem die WeigenheimerWeinprinzessin „Annalena I.“ dabei war,wurde vom Ausrichter des Festes, demWeinbauverein Weigenheim, organisiertund moderiert.

/nach FLZ- Artikel vom 09.05.2015/14.05.2015 F. Schneider/

Spektakuläres Chorevent in Ammerndorf

Der Ammerndorfer Pop- und Gospelchorsorgte auch in diesem Jahr wieder für einaußergewöhnliches Konzerthighlight.Am 08.04.2015 gastierte der GemischteChor im Zirkus Rondel und verzauberte Publikum und Fans mit einem breitenSpektrum an Pop-, Musical- und Gospel-klassikern. Mit einem gesungenen Auftakt auf dem Trapez eröffnete Chorleiterin Jennifer Ederden Abend und ihre Voices standen ihr in Nichts nach. Gekonnt beeindruckten siea cappella, begeisterten mit gut gewähltenSolisten, aber auch gemeinsam mit Pianis-tin Ninette Hoffmann.

Am Ende erlebten die rund 250 Zuhörer einfurioses Finale in dem die Voices mit E-Gi-tarre das Zelt mit Hits von Queen zum To-ben brachten. Zum Dank gab es StandingOvations für die knapp zweistündige Showin außergewöhnlicher Kulisse. Die Zuhörerwaren sich einig: spätestens 2017 sind siewieder mit dabei wenn es heißt: „Manegefrei für die New Voices!“

Sängerkreis HersbruckAlfred Engelhardt, Aspertshofen 60,91241 Kirchensittenbach, [email protected]

Beim Liedernachmittag die Heimat besungen

Mit einem kurzweiligen und unterhaltsa-men Programm begeisterten die beidenMännergesangvereine Alfalter/Artelshofensowie Neukirchen/Sulzbach ihr Publikumim Biergarten der Gaststätte „Beim Pech-wirt“ in Artelshofen. Unter der Leitung vonDr. Olaf Kohlisch und Kurt Weber erklan-gen althergebrachte, aber auch weniger bekannte Heimat- und Wanderlieder. Neben bekannten Volksliedern wie „ImKrug zum grünen Kranze“ oder „Fahr wohldu schöner Maientraum“ brachte die Chor-gemeinschaft Alfalter/Artelshofen wiedereinmal das in den 1960er Jahren entstande-ne „Artelshofen-Heimatlied“ (T: Georg He-ckel, M: Hans Horst) zu Gehör und aus Al-falter kam die Anregung für das „Pegnitztal-Lied“ von Konrad Ammon.Vorsitzender Peter Poppendörfer dankteabschließend allen Aktiven fürs Mitmach-en und Heinz Bannagott, Vorsitzender desMGV Alfalter für die Organisation. Mit „Wirtin schenk ein“, einem gesungenenDankeschön an Vereinswirtin Petra Brun-ner, klang der Liedernachmittag aus.

/nach Hersbrucker Zeitung vom 22. Juni 2015 – Siegfried Fuchs/

Schlosshofserenade im Albachtal

Zum „Tag des Liedes“ hatte die „SG Alb-achtal“ eingeladen. Zahlreiche Besucher,unter ihnen die Bürgermeister der teil-nehmenden Chöre, erlebten im wunder-schönen Ambiente des Schlosshofes inThalheim einen stimmungsvollen Abend.In einem Grußwort unterstrich Bürgermeis-ter Bernd Bogner (Happurg) die wichtigenImpulse der Chöre und nannte die jährlicheSchlosshofserenade den kulturellen Höhe-punkt im Albachtal.Mit jeweils drei Liedvorträgen gaben die Chöre „Liedertafel Kainsbach“, „MGVSchwend/Kastl“, „Concordia Förrenbach“,„Liederkranz Alfeld“ und MGV Sänger-bund Thalheim“ Kostproben ihres Kön-nens, die vom Thalheimer Posaunenchorum instrumentale Farbtupfer aufgelockertwurden. /nach HZ vom 20/21. Juni – H. Neitz/

Traditionelles Singen zum „Tag des Liedes“

Ein buntes Liederprogramm, gute Bewir-tung und gemütliche Unterhaltung genos-sen Aktive wie Besucher auf dem Dorfplatzin Pommelsbrunn.Nach instrumentalem Auftakt vom Posau-

nenchor (Leitung Philipp Wild) folgtenschwungvolle, getragene Weisen und einkurzes Grußwort von Bürgermeister JörgFritsch. Der Gastgeber MGV Pommels-brunn (Ltg. Einhard Lauffer-Königer) ser-vierte sehr überzeugend u.a. ein Wander-lied-Potpourri und den „Blankenstein-Hu-sar“. Beliebte Chorsätze steuerte der Sän-gerchor Kleedorf (Ltg: Manuela Berthold)bei. Neben Lobliedern auf Gott hatte derkatholische Kirchenchor (Ltg. MarkusWeinländer) auch Heiteres wie „Mein klei-ner grüner Kaktus“ zu bieten. Mit weltlichenGesängen über die Liebe oder den „Ruf derBalalaika“ glänzte der evangelische Kir-chenchor (Ltg. Deborah Reichel) und be-sondere Aufmerksamkeit erfuhren die Klei-nen des Kindergartens Gehrestal (Ltg. RiaHubmann). Gitarrenbegleitet verkündetensie mit ihren frischen Stimmchen „alles Ba-nane“ und nahmen beim „Lied über mich“alle Gesichts- und Körperpartien ins Visier. Nach einem zweiten Auftritt der Sänger ausKleedorf, ließ der Gastgeberverein „AmBrunnen vor dem Tore“ erschallen undbrachte zum Schluss „Ein Stern, der deinenNamen trägt“. Alle Liedbeiträge wurdenmit viel Applaus bedacht.

/nach Hersbrucker Zeitung vom 08 Mai 2015 – Franz Müller/

Chormusik vom Feinsten

Ansprechende und abwechslungsreicheMusik erlebte das Publikum in der voll be-setzten Laufer Christuskirche. Unter Leitung von Matthias Göbel brachtendie 15 Sängerinnen und acht Sänger derSinggemeinschaft Lauf zum einen geistlicheWerke, darunter das sehr gefühlvoll inter-pretierte „Ave verum corpus“ von Mozart.Zum anderen sang die Singgemeinschaftstets spritzig, nuanciert und mit viel Leich-tigkeit Variationen von Franz Schöggl überSchuberts Lied „Die launige Forelle“. Der Frauenchor des Fränkischen Sänger-bundes ist ein überregionales Ensemble,das seit zwei Jahren von Sabine Hickmanngeleitet wird. Nach effektvollem Einzug mit„Zeit für Ruhe“ (Ludger Edelkötter) servier-ten die 16 Frauen romantisch-schwelgeri-sche Werke von Tesarek, Mendelssohn-Bartholdy oder Vic Nees und ebenso be-seelt erklangen die sehr anspruchsvollenChorsätze, wie „Schläft ein Lied in allenDingen“ (Max Frey), das japanische „Hotarukoi“ (Ro Ogura), „La petite fille sage“(Francis Poulenc) oder das vom Rhythmusgeprägte Stück „Calypso“ (Jan Holdstock).Instrumentale Glanzpunkte steuerten vierjunge Gitarristen des Musikschulensembles(Ltg. Gerhard Stegmeier) bei. Wobei der mit-reißend gespielte Rock-Klassiker „Hotel Ca-lifornia“ das Publikum regelrecht mitriss.Zum Abschluss des über zweieinhalbstündi-gen Konzerts standen die Chöre gemeinsamum den Altar und sangen „Neigen sich dieStunden“ von Lorenz Maierhofer. Ein Riesenapplaus belohnte alle Mitwir-kenden für das gelungene, berührende

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Fränkische Sängerzeitung Nr. 4 Juli/August 2015 13wie mitreißende musikalische Erlebnis. /nach Anne und Gerhard Stegmeier/

Viva la Musica!

Die „39. Serenade im Eisenhüttlein“ derSängervereinigung Hersbruck (als Veran-stalter) erfreute abermals viele Zuhörer. Imvielseitigen Programm sangen und spieltender Posaunenchor der Stadtkirche Hers-bruck (Ltg. Matthias Brunner), die Sänger-vereinigung (Ltg. Christine Baier), die„Herschbrugger Boum“ (Werner Müller) so-wie als Gäste der Kinderchor der Grund-schule Diepersdorf (Anke Reiche), der ge-mischte Chor GV Heuchling 1903 (StefanGlaßer) und die Frauengruppe „Feel theGang“ aus Fürnried (Kathrin Heidner).Der Posaunenchor eröffnete das Pro-gramm, er sorgte für Zwischenmusiken undbegleitete bei mehreren gemeinsam gesun-genen Liedern. Im Wechsel präsentiertendie Chöre einen facettenreichen buntenLiederreigen. So hatte der Männerchor ausHersbruck vier Trinklieder – wie „Grüß mirdie Reben“ oder den Klassiker „Von derTraube in die Tonne“ – parat. Unter den vierTiteln der Damen und Herren aus Heuch-ling waren z.B. „Wenn alle Brünnlein flie-ßen“ oder sehr zeitgemäß „Odi et amo“ zuhören. Schlagerklänge, darunter „Route 66“oder „Mas que nada“ servierten - am E-Pia-no mit jazzigen Harmonien begleitet - dieFürnrieder Frauen. Die „HerschbruggerBoum“ präsentierten in fränkischer Mund-art mit „Der Ochsensteffel“ und „Wasbraucht man auf dem Bauernhof“ zunächstdeftige Kost und sorgten gemeinsam mitdem Grundschulchor aus Diepersdorf beim„Bärnfelser Lumpenlied“ für ein Konzert-highlight. Der weit über 50 Stimmen zäh-lende Kinderchor überzeugte (mit Vorsän-gern aus den eigenen Reihen) mit dem fet-zigen „Kalinka“ und „Red ist the Rose“, wo-für es vom Publikum mit wahren, tosendenBeifallsstürmen entlohnt wurde. Begleitet von Posaunenklängen stimmtedas Publikum mehrmals selbst ein, so auchbeim Schlussgesang „Kein schöner Land“.

/nach Hersbrucker Zeitung vom 01. Juli 2015/

MGV Högen feiert 110-jährigesJubiläum

Zum Jubiläum brannte MGV Högen einFeuerwerk an Chorgesang unterschied-lichster Prägung ab. Hörnerklänge der Fa-milie Neubauer bereicherten den Musikge-nuss. Geboten wurde der Liederreigen vomJubelverein (Ltg. Gerhard Neubauer), vomSängerbund Oed (Ltg. Regina Rösch), vomMGV Haunritz (Schanna Ibler) und als be-sonderer Gast der Partnerverein MGV Al-penland Mariazell (Bruno Brandl). Durchdas Programm führte AltbürgermeisterGeorg Schmied und Schriftführer RichardHerrmann erinnerte an markante Meilen-steine der langen Vereinsgeschichte.Der bunt geknüpfte Liederstrauß hatte

Volksweisen, Evergreens und Frühlingslie-der zu bieten, darunter Titel wie „Seid unswillkommen, liebe Gäste“, „Der Bajazzo“oder im weichen österreichischen Dialekt„A Liedl für di“. Zum stimmgewaltigen Ab-schluss präsentierte der Chor des MGV Hö-gen gemeinsam mit „Alpenland Mariazell“das beliebte Weinlied „Aus der Traube indie Tonne“.

/nach Hersbrucker Zeitung vom 08 Mai 2015 - Franz Müller/

150 Jahre „Sängerbund 1865 Altensittenbach“

Ein bunter Strauß an Liedern erklang zum150-jährigen Jubiläum des Sängerbundes1865 Altensittenbach. Das festliche, vonKlaus Allié moderierte Chorkonzert im Saal„Beim Blanken“ gestalteten neben dem Ju-belchor unter der Leitung von Dr. Olaf Koh-lisch drei weitere Ensembles, der Sänger-bund 1877 Vorra (Wolfgang Pöhner), derSängerchor 1921 Kleedorf (Claus Loos) undder Sängerbund Ellenbach 1877 (AlexanderLepp). Zum Auftakt sang der Jubelchor „Anmut,Liebe, Leidenschaft“ und „Frühlingsgruß“von Robert Schumann, Frühlingslieder undeine Weise von Mozart folgten. Nach Gruß-worten, darunter stv. Vorsitzender des SKHersbruck Heinrich Bodendörfer, gaben derSängerbund Vorra, der Sängerchor Kleedorfund der Sängerbund Ellenbach einige Lie-der aus ihrem vielseitigen Repertoire zumBesten. Das mit viel Applaus bedachte Sin-gen beschloss der Jubelchor mit „Keinschöner Land“ und dem irischen Segens-wunsch. Weitere Aktivitäten zum Jubiläum waren einFestgottesdienst mit Pfarrer Gerhard Metz-ger, dem sich zum Gedenken seiner verstor-benen Sänger ein Gang zum Friedhof an-schloss. Zudem erinnerte man am Krieger-denkmal an die Sangesbrüder, die in denWeltkriegen ihr Leben verloren haben. 2.Bürgermeister Peter Uschalt hielt die Ge-denkrede und legte einen Kranz nieder.

/Hersbrucker Zeitung vom 14/15. Mai 2015 – A. Eichhorn/

Kinderchor Diepersdorf inszenier-te das Musical „Tuishi pamoja“

Mit großer Spielfreude führte der Nach-wuchs von ChorKlang Diepersdorf inselbstgemachten Kostümen das Musical„Tuishi pamoja“ auf. Es erzählt eine Ge-schichte über Vorurteile, Freundschaft undToleranz und spielt irgendwo in Afrika inder Wildnis. Die Akteure sind Giraffen, Lö-wen, Zebras und Erdmännchen, die ausge-stattet mit phantasievoll gestalteten Kostü-men zu afrikanisch grooviger Musik tanzenund singen. Unter der Leitung von Veronika Lasser undClaudia Kohler berichtet die Geschichtevon einem kleinen Zebra und einer kleinenGiraffe, die zum Schluss – nach vielen Wi-derständen und Bedenken – eine Freund-schaft gründen. Die Chorlieder und der Sologesang einzelner Sängerinnen maltendie Geschichte eindrucksvoll aus und auchdie schauspielerische Darbietung über-zeugte das herzlich applaudierende Publi-kum. Durch geschickte Rollenverteilungkonnte jedes Kind seinen Fähigkeiten ent-sprechend eingesetzt werden. Dies gilt fürdie ganz jungen und neu dazu gekomme-nen Kinder ebenso, wie für die drei Kindermit sonderpädagogischen Förderbedarf.

Sängerkreis Nord-OberpfalzErich Hiltl, Vilstalstraße 63a, 92245 Kümmersbruck,[email protected]

Chor- und Orgelmusik erhielt stehende Ovationen

Der Chor „Music & More“ und der jungeOrganist Florian Löw lösten mit ihremgeistlichen Konzert Begeisterungsstürmeaus. Das Publikum nahm das Konzertmotto„Bleib bei uns“ wörtlich und verließ die Mit-terteicher Stadtpfarrkirche erst nach meh-reren Zugaben. Das Ensemble unter derLeitung von Kathrin Filbinger möchte allenchormusikalischen Genres gerecht werdenund spannte den Bogen von Volksliedernüber Musicals bis hin zu klassischen geistli-chen Stücken.Zwischen den chorischen Themenblöcken –Bitte und Vergebung, Lobpreis, Maria sowieLobpreis und Gebet –, zeigte Florian Löwaus Plößberg mit erlesenen Stücken seinKönnen an der Orgel. Das Ensemble glänzte bei seinen, wahrlichnicht einfachen Chorstücken, darunter

„Miserere mei“ (Lotti), „Dixit Maria“(Hans Leo Hassler) und „Call To Re-membrance“ (Richard Farrant) ausRenaissance und Barock durch vol-len weichen Klang sowie pas-sende Betonungen und Phrasierun-gen. Ebenso sicher gelangen Kom-positionen von Reger (Ave Maria seigegrüßt), „Bogorotitse“ (Rachmani-nov) oder Zeitgenössisches, etwaJohn Rutters „Open Thou Mine Ey-es“ oder das polnische „Dzieki Ci,Panie“ (Pawel Bebenek).

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Wohlklingendes Neues für gemischten Chor - Werke von Raimund Meck - u.a.:D E U T S C H E N A T I O N A L H Y M N E : Einigkeit und Recht und Freiheit

MECK VERLAG AZENDORF

Fränkische Sängerzeitung Nr. 4 Juli/August 201514Am wohlsten fühlt sich „Music & More“ of-fensichtlich in der Romantik bei Komposi-tionen etwa von Mendelssohn Bartholdi(Verleih uns Frieden oder Jauchzet demHerrn alle Welt), bei Bruckner (Locus iste)oder beim besinnlichen Abendlied „Bleibbei uns“ von Josef Rheinberger. Jeder Aktive hatte sichtlich Spaß daran, allegeprobten Kleinigkeiten im Konzert umzu-setzen. Kathrin Filbinger will, wie sie erläu-tert, ihrem Chor nicht nur Spaß am Singenvermitteln. Sie arbeite an einzelnen Phra-sen solange, bis das Ergebnis wirklich über-zeuge. Dabei werde der Chor zwar bis aufsÄußerste gefordert, aber auch gefördert.Das ergreifende Konzert gab ihr Recht.

/nach K. Filbinger/

Sängerkreis NürnbergBräunlein Siegfried, Eigenheim-straße 1, 90427 Nürnberg,[email protected]

„Stadt, Land, Fluss“

Beim Frühjahrskonzert zum Thema „Heimatund Fremde“ des Chorvereins EintrachtBoxdorf in der St. Thomas Kirche/Nürnbergwirkten neben dem Chorverein mit: die„Liedertafel Großgründlach“, der „Gründla-cher Kinderchor“ und das „Trio König“ (Vio-line, Fagott und Klavier). Die Leitung hatteJohanna E. König, sie führte auch durch dasProgramm. Der Chorverein führte mit „Wohlauf in Got-tes schöne Welt“ und dem Musical-Titel-song „Oklahoma“ zunächst nach USA. Das„Trio König“ setzte die Reise mit Libertangonach Argentinien fort und mit dem Gefan-genenchor aus der Oper Nabucco erreichteman den Nahen Osten. Die LiedertafelGroßgründlach (Leitung Andreas König)kehrte mit Schlagern, darunter „Funiculi Fu-nicula“ oder „Oh, Champs Elysées“ nachEuropa zurück. Der „Gründlacher Kinder-chor“ (Ltg. Tanja Lautermilch) präsentiertedie Popsongs „Ich will zurück nach Wester-land“ und „Stadt“ und alle drei Chöre ent-ließen ihr Publikum mit „We are the world“in die Pause. Der „Ungarische Tanz Nr.5“ von JohannesBrahms und ein Czardas von Vittorio Monti,temperamentvoll und virtuos von MoritzKönig vorgetragen, leiteten über zu JohannStrauss- Liedern wie „Schön ist die Welt“und „Wiener Walzerklänge“, welche die„Liedertafel“ servierte. Walzerselig bereite-te nun „Trio König“ mit „Liebesfreud“ vonFritz Kreisler auf den Chorverein vor, der

den Walzerblock mit „An der schönen blau-en Donau“ (J. Strauss) abschloss. „Kein schöner Land“, von den vereinigtenChören mit Publikumsbeteiligung intoniert,beendete das ansprechende, volkstümlicheProgramm. Lang anhaltender Beifall zeigte,dass es den Zuhörern gefallen hat.

/nach Uta Ratay/

Sängerkreis Schwabach Christa Riehn, MecklenburgerStraße 8, 91126 Schwabach,[email protected]

Heimatchor Röttenbach/Mühlstetten feierte Jubiläum

Sechs Chöre aus den Landkreisen Wei-ßenburg und Roth gratulierten in einemdreistündigen Jubiläumskonzert mit bun-ten Melodiensträußen dem „HeimatchorRöttenbach/Mühlstetten und Umgebung“für „zehn Jahre Selbstständigkeit“. Char-mant führte Michaela Padua durch die Ver-anstaltung. Klang- und schwungvoll eröff-neten die 16 Frauen und sieben Männer desHeimatchores unter Leitung von Maximili-an Bieberbach mit einem musikalischen„Grüß Gott, du schöner Maien“ und früh-lingshaften Weisen. Mit flotten Chorsätzen, darunter „Musikmacht gute Laune“, leiteten die Weimers-heimer „Liederfreunde“ (Leitung ChristineGschwandtner) über zu den Liedern wie„Der Lindenbaum“, die von der „HarmonieEllingen“ (Leitung Gerhard Pöschl) ein-drucksvoll serviert wurden. In überzeugen-der Intonation gratulierte der KirchenchorRöttenbach (Georg Wurm) mit geistlichenund weltlichen Weisen. Ein Peter-Alexan-der-Medley und Siyahamba“ präsentierteder Liederkranz Nennslingen (Hans-JürgenKamm). Glücklich und Dankbar äußerte sich Bürger-meister Thomas Schneider über das nun-mehr zehnjährige Engagement des Heimat-chores und mit großer Heiterkeit wurdendie pointiert-tiefsinnigen Grußworte vonLandrat Herbert Eckstein aufgenommen. Nach einer Pause bewies der Heimatchorseine chorische Klasse mit Chorklassi-kern wie „Muss i denn zum Städtele naus“oder „Nun leb wohl, du kleine Gasse“. Die Nennslinger Männer präsentierten imsatten Männerchorklang „Sonntag ist’s“oder das zärtliche „La Morretina“ und nuancenreich gratulierten die Männer vom Liederkranz Pleinfeld (Franz Kress) mit Ohrwürmern wie „Bajazzo“, „Tiritomba“ oder

„Heimweh“. Nach heiteren Stücken, etwa„Fröhlich klingen unsere Lieder“, der Ellin-ger setzte der Heimatchor mit „Wohlauf dieLuft geht frisch und rein“ und „Horch, waskommt von draußen rein“ den passendenSchlussakzent. /nach A. Osiander/

Sängerkreis Schweinfurt Wolfgang Sittler, Georg-Nickel-Straße 1, 97520 Röthlein, [email protected]

Liederabend bot neben traditionellen auch frische Lieder

Der Liederabend des MGV Hammelburg imKatholischen Pfarrsaal wurde von vielenbegeisterten Zuhörern besucht, die allenMitwirkenden herzlichen Applaus spende-ten. Serviert wurde der facettenreiche Me-lodienstrauß vom Gemischten – und vomShanty- Chor des MGV Hammelburg, vonder Chorgemeinschaft Diebach/Windheim(alle drei Chöre werden von Florian Schaubgeleitet), vom Liederkranz 1897 Premich(Nikolaus Metz) und von der SängerlustOberthulba (Martin Rudolf).Zum Auftakt brachte der Gemischte Choraus Hammelburg fröhliche Titel, darunter„Meine Heimat, Land der Rhön“ aus der Fe-der von Erhard Novak. Darauf debütierteder erst im Februar gegründete Shanty-Chor mit drei Freddy Quinn-Hits (etwa „DieGitarre und das Meer“) und „Es löscht dasMeer die Sonne aus“ im Satz von FranzBiebl. Einen homogenen und guten Ein-druck hinterließ der Liederkranz Premich(Nikolaus Metz) mit Kompositionen, wie„Hörst du den Vogelsang“ (Musik: F. Schu-bert, Satz: Lorenz Mayerhofer) oder „BellaItalia“ (auf eine Melodie des Heimatkom-ponisten Siegfried Herterich im Satz vonRobert Bauch). Auch die „Sängerlust“ ausOberthulba (Martin Rudolf) bestach durchausgefeilten Chorklang – u.a. brachten sieWeisen von Manfred Bühler und RobertPappert zu Gehör. Mit fünf Liedern - darun-ter Gustav Klauers „Morgenwanderung“und Pascal Thibauts „Sing mein Herz“ - ge-fielen die 27 Aktiven der Chorgemeinschaftaus Diebach und Windheim. Zum Finale in-tonierte der gemischte Gastgeberchor - in-strumental von Rudi Hofmann, LotharNöth und Wolf-Dieter Bogner begleitet – ei-ne „American Folk Songs Suite“ von OttoGroll und „Abendsegen“ (Satz WaldramHollfelder) und von allen gesungen klangder abend mit dem Frankenlied aus.

/nach Mainpost vom 19. Mai – W. Ehling/

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Ausstellungseröffnung der V.E. Becker-Sonderausstellung (von links:) Alexander Arlt, Prof. Dr. Fried-helm Brusniak, FSB-Vize Paul Kolb, FSB-Präsident Peter Jacobi, FSB-Schatzmeister Herbert Meier.

Foto WON

Fränkische Sängerzeitung Nr. 4 Juli/August 2015 15

Die derzeitige Sonderausstellung im Sän-germuseum ist dem Schöpfer des Fran-kenliedes „Wohlauf, die Luft geht frisch und rein“ gewidmet. Die bemerkenswerteSonderschau zeigt Exponate aus dem Le-ben und Schaffen des Stadtkämmerers,Freimaurers und humorvollen Komponis-ten Valentin Eduard Becker (1814–1890),darunter zahlreiche farbenfrohe, symbolrei-che Ehrenurkunden und der Erstdruck derMelodie des Frankenliedes. Valentin Eduard Becker zählt zweifelsohnezu den bekanntesten und beliebtestenKomponisten des 19. Jahrhunderts, wie derArchiv- und Museumsleiter Alexander Arltbetont. Rund 400 Kompositionen für Män-nerchor, etwa 100 Werke für gemischtenChor, zahlreiche Studentenlieder sowieOpern, Instrumentalwerke und geistlicheKompositionen zeugten von seinem reich-haltigen Schaffen.Die Eröffnung vor zahlreichen Ehrengäs-ten, darunter auch Nachfahren des Kom-

ponisten Beckers, wurde vom Männerge-sangverein „Liederkranz“ Ergersheim un-ter Leitung von Gerd Gesell mit Beiträgenwie „O Isis, o Osiris (W.A. Mozart), „Signoredelle Cime“ (Guiseppe de Marzi), „Ins Heu“(Klaus Ochs) oder „Mala moja“ (ArnoldKempkens) musikalisch umrahmt. Norbert Schmidt begrüßte als Vertreter desFSB die Gäste, FSB-Präsident Peter Jacobisprach ein Grußwort, die Festrede hieltProf. Dr. Friedhelm Brusniak, wissenschaft-licher Leiter der Stiftung Dokumentations-und Forschungszentrum des DeutschenChorwesens.Alexander Arlt, verantwortlich für die Son-derausstellung, lud zu einer ersten Bege-hung ein und hatte zu jeder der einzelnenStationen sehr detaillierte äußerst interes-sante Anmerkungen parat.Die Ausstellung gab Anlass, sich mit der Entstehung und den vielen Facettender Melodiefindung zur heute gesunge-nen Version von „Wohlauf, die Luft geht frisch und rein“ intensiv zu befassen, siewissenschaftlich zu hinterfragen und zu erforschen. Der folgende Beitrag – er beinhaltet auchAspekte aus der Festrede zur Eröffnung –spiegelt den derzeitigen und damit neues-ten Stand der Forschungsergebnisse wider.Er bringt Licht in eine Komposition, die jeder Sängerin, jedem Sänger tief in „Herzund Seele“ eingebrannt ist.

Sonderausstellung zum 200. Geburtstag von Valentin Eduard Becker

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Fränkische Sängerzeitung Nr. 4 Juli/August 201516

Am 20. November 2014 jährte sich die 200.

Wiederkehr des Geburtstages von Valentin

Eduard Becker (gest. am 25. Januar 1890 in

seiner Geburtsstadt Würzburg). Der Sohn

des Organisten und Chordirektors an Stift

Haug, Michael Eduard Becker (1786–1855),

und Schüler von Franz Xaver Eisenhofer

(1783–1855) war bereits als Opernkompo-

nist (Die Bergknappen, 1836, Uraufführung

Würzburg 1838; Napoleon, das Kind derGarde, 1839) bekannt, bevor er 1842 Mit-

glied der Würzburger Liedertafel wurde und

1847 den Sängerverein Würzburg gründe-

te, den er dreißig Jahre lang leitete und

der als einer der erfolgreichsten Chöre

Würzburgs bis in die Gegenwart gilt. Heute

sind unter diesem Namen zwei Chorverei-

nigungen organisiert: der 2005 in Valentin-Becker-Chor umbenannte Stammchor und

der 1994 gegründete Oratorienchor Würz-burg. Doch Valentin Eduard Becker steht

auch am Beginn einer anderen, nicht min-

der erfolgreichen Chortradition, denn am

23. Januar 1872 der Akademische Gesang-verein (AGV) Würzburg gegründet wurde,

wurde er hier ebenfalls zum ersten Chorlei-

ter gewählt und auf Grund seines erfolgrei-

chen Wirkens später zum Ehrenphilister

des Altherrenverbandes ernannt. Die 1952

in Akademisch-Musikalische Verbindung(AMV) Würzburg umbenannte Studenten-

verbindung ist Mitglied im SondershäuserVerband Akademisch-Musikalischer Verbin-dungen (SV) und unterhält einen gemisch-

ten Chor.1)

Das Verbindungslied oder der „Bundescan-

tus“ der AMV! Würzburg ist erwartungsge-

mäß Scheffels Lied fahrender Schüler

(„Wohlauf, die Luft geht frisch und rein“)

mit der Melodie von Valentin Eduard Be-

cker, das natürlich zum Abschluss einer so

genannten „Musikkneipe“ am 14. Novem-

ber 2014, eine Woche vor dem 200. Ge-

burtstag des Komponisten, von „alle[n] ge-

meinsam und mit großer Freude“ gesungen

wurde.2) Dies geschah auch anlässlich des

143. Stiftungsfestes der AMV! Würzburg am

26. Juni 2015, zu dem ich zu einem Vortrag

über bisher wenig bekannte Aspekte der

Entstehung sowie der Rezeption und der

Wirkungsgeschichte des „Frankenlieds“ in

das Verbindungshaus in der Valentin-

Becker-Straße 2 eingeladen worden war –

eine willkommene Gelegenheit, um über

erste Forschungsimpulse und -ergebnisse

im Zusammenhang mit der am 17. Mai

2015 eröffneten V. E. Becker-Jubiläumsaus-

stellung im Sängermuseum im Gebäude der

Stiftung Dokumentations- und Forschungs-zentrum des Deutschen Chorwesens in

Feuchtwangen, zu berichten.3)

War Valentin Eduard Becker „der Sänger-

welt aller Orten bekannt durch sein: ‚Ein

Kirchlein steht im Blauen‘“ und seine

zahlreichen, in über 100 Heften erschiene-

nen, „meist frisch[en], hübsch[en] und

sangbar[en]“ Lieder, wie bei Otto Elben

1887 nachzulesen ist,4) galt dies in Studen-

tenkreisen für die von Becker vertonten

Kommerslieder, namentlich für Scheffels

„Wohlauf, die Luft geht frisch und rein“.5)

Allerdings unterscheidet sich die heute ver-

breitete Fassung der Melodie wesentlich

von Beckers Original, wie auch anlässlich

des AMV-Stiftungsfestes festgestellt wer-

den konnte, denn unter Begleitung eines

„Bierorglers“ (Klavierspielers) sangen die

Mitglieder der Activitas, die Alten Herren

und die zahlreichen Gäste das Verbin-

dungslied auf jene „zurechtgesungene Wei-

se“, wie sie in der 165. Auflage des Allge-meinen Deutschen Kommersbuches zum

150-jährigen Bestehen 2008 und inzwi-

schen schon in der 166., durchgesehenen

Auflage 2013 veröffentlicht wurde.6) In sei-

nem Vorwort von 2008 rechtfertigt Michael

Foshag die Aufnahme dieser Melodiebear-

beitung mit dem Hinweis auf die „Bereiche-

rung für die Sangbarkeit“ des Liedes, wel-

ches „erst durch seine volkstümliche Verän-

derung den frischen Schwung gewonnen“

habe, den man an dem Lied schätze.7) Die-

se bemerkenswerte Entscheidung verdient

nicht nur unter dem Eindruck des Becker-

Geburtstags-Jubiläums besondere Auf-

merksamkeit, sondern auch mit Blick auf

die weitere Rezeption und Wirkungsge-

schichte des „Frankenlieds“, denn immer-

hin handelt es sich bei dem „Lahrer Kom-

„Wohlauf, die Luft geht frisch und rein“Zur Entstehung, Rezeption und Wirkungsgeschichte des „Frankenlieds“ von Joseph Victor von Scheffel

und Valentin Eduard Becker – Prof. Dr. Friedhelm Brusniak

1) Lotte Baumanns / Ulrich Köhler / Thorsten Wigge(Hrsg.), Das SV-Handbuch. Handbuch des Sondershäu-ser Verbandes Akademisch-Musikalischer Verbindun-gen (gegründet 1867), 3. Auflage, Sondershausen 2002,S. 217–221: Akademisch-Musikalische Verbindung (AMV)Würzburg, hier S. 218: Bundeslied „Wohlauf, die Luftgeht frisch und rein“, Text: Josef Viktor Scheffel, vor 1859,Melodie: Valentin Becker (WÜ), 1870 (!) (Kommers-buch). 2) Reinhard Saffert, „200. Geburtstag von Valentin Be-cker,“ in: AMVW-Blatt Nr. 161/Sommer 2015, S. 26–28,hier S. 27; dazu Daniel Mattausch, „Gedenkabend zu Eh-ren Valentin E. Beckers“, in: Ebda., S. 28-29.3) Die von Archiv- und Museumsleiter Alexander Arlt,M.A. konzipierte Sonderausstellung „Wohlauf, die Luftgeht frisch und rein…“. Valentin Eduard Becker zum200. Geburtstag wird bis zum 15.11.2015 präsentiert. Ichdanke Herrn Arlt für seine Aufmerksamkeit bei denQuellenrecherchen und für wertvolle Hinweise auf bis-her zu wenig beachtete Publikationen, darunter der Auf-

ruf zum Kompositionswettbewerb in Scheffels Liederaus dem Engern in Heidelberg (s.u. Anm. 12) mit demHinweis zur Erstveröffentlichung von V.E. Beckers Fran-kenlied-Melodie, zu Beckers eigener Melodiebearbei-tung in dem Singspiel Die Schlacht im Teutoburger Wal-de und zu Liedersammlungen aus der Zeit des Natio-nalsozialismus.4) Otto Elben, Der volksthümliche deutsche Männerge-sang. Geschichte und Stellung im Leben der Nation; derdeutsche Sängerbund und seine Glieder, Zweite Aufla-ge, Tübingen 1887, Reprint hrsg. von Friedhelm Brusni-ak und Franz Krautwurst, Wolfenbüttel 1991, S. 451.Zum Kirchlein vgl. die ausführliche Analyse bei Fried-helm Brusniak, Das große Buch des Fränkischen Sänger-bundes, München 1991, S. 89-92.5) Friedhelm Brusniak, Art. „Becker, Johann ValentinEduard“, in: MGG2, Personenteil 2, Kassel etc. 1999, Sp.628–629; Raimund Lang, „800 Jahre studentischer Ge-sang. Geschichte in Liedern – Lieder mit Geschichte“,in: Ders. (Hrsg.), Ergo cantemus! Texte und Materialien

zum Studentenlied, Köln 2001 (= GDS-Archiv für Hoch-schul- und Studentengeschichte, Beiheft 13), S. 9–28,zum „Frankenlied“ S. 22 f. – Raimund Lang zählt auch zuden Gestaltern von Das Österreichische Kommersbuch.Liederbuch der katholischen Couleurstudenten inÖsterreich, hrsg. vom Mittelschüler-Kartell-Verband derkatholischen farbentragenden StudentenkorporationenÖsterreichs (MKV), Innsbruck/Neu-Rum 1984, wo Schef-fel-Beckers „Frankenlied“ mit der Originalmelodie auf-genommen wurde (S. 266 f.).6) Allgemeines Deutsches Kommersbuch, hrsg. von Mi-chael Foshag, 1858 gegr. von Hermann Schauenburgund Moritz Schauenburg unter musikalischer Leitungvon Friedrich Silcher und Friedrich Erk, zum 150-jähri-gen Bestehen 2008 neu zusammengestellt, inhaltlichund musikalisch überarbeitet und weitergeführt vonThorsten Stepath, 166. Auflage, Kehl am Rhein: Mor-stadt-Verlag, 2013, S. 56 f. 7) Zitiert nach Allgemeines Deutsches Kommersbuch(wie Anm. 2), S. VII.

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Fränkische Sängerzeitung Nr. 4 Juli/August 2015 17

mersbuch“, wie das 1858 von Hermann und

Moritz Schauenburg, Friedrich Silcher und

Friedrich Erk in Lahr in Erstauflage heraus-

gegebene Allgemeine Deutsche Kommers-

buch kurz genannt wird, nach wie vor um ei-

ne der besten deutschen Liedanthologien

überhaupt und um das „meistaufgelegte

Liederbuch im deutschen Sprachraum“.8)

DatierungZu den Aufsehen erregenden Exponaten

der Feuchtwanger V. E. Becker-Sonderaus-

stellung zählt ein Exemplar der inzwischen

überaus seltenen sechsten Auflage des All-gemeinen Deutschen Kommersbuches aus

dem Jahre 1861, das das Institut für Hoch-schulkunde der Deutschen Gesellschaft fürHochschulkunde an der Universität Würz-

burg als Leihgabe zur Verfügung stellte.9)

Unter der Nummer 224 findet sich hier das

Lied fahrender Schüler von S. [= Scheffel]

mit der Angabe „Preiscomposition“ und

dem Namen des Komponisten der Melodie

„V. E. Becker“ sowie mit dem Quellen-

hinweis „Aus: Lieder aus dem Engern in

Heidelberg“. Lahr, M. Schauenburg“. Diese

präzisen, in vielen Publikationen über Be-

cker allerdings nicht berücksichtigten Infor-

mationen ermöglichen es, den Hintergrund

für die Entstehung der „Frankenhymne“

näher zu beleuchten und eine korrekte Da-

tierung vorzunehmen.

Joseph Victor Scheffel – den Adelstitel er-

hielt er erst 1876 – dichtete das Wander-

lied, von dem sich das Urmanuskript und

eine Reinschrift erhalten haben, während

seines Urlaubs im Kloster Banz im Sommer

1859 unter dem Eindruck der Begegnung

der zwanzigjährigen Bauerntochter Eva

Lämmlein (1839–1896) mit dem damals

34jährigen Ivo Hennemann, Eremit auf

dem Staffelstein.10) Raimund Lang kom-

mentiert Scheffels Urlaubserlebnis mit den

Worten, der Dichter habe solche „sponta-

ne[n] Erlebnisse“ „rasch und unkompli-

ziert“ reflektiert und „in für ihn typischer

dichterischer Freiheit einige listige Verwir-

rungen versteckt“, denn die Kapelle auf

dem Staffelberg sei ja bekanntlich der Hei-

ligen Adelgundis geweiht, nicht dem Not-

helfer Veit, und die Schirmherrschaft der

Winzer sei dem Heiligen Urban anvertraut,

nicht – wohl „eine bewusste Verbeugung

des Dichters vor dem Stadtpatron der na-

hen Universitätsstadt Würzburg“ – dem Ki-

lian.11) Die „Vorab“-Erstveröffentlichung des

Gedichts Lied[es] fahrender Schüler erfolgte

1861 im zweiten Heft seiner von Moritz

Schauenburg in Lahr herausgegebenen

Lieder aus dem Engern in Heidelberg mit

dem Hinweis, die Lieder würden „zunächst

im Allgemeinen deutschen Commersbuch

von Silcher & Erk“ erscheinen. Dieses zwei-

te Heft enthält neben dem Hinweis auf die

sieben Lieder des ersten Heftes – Des Ko-meten Jammer, Der alte Granit, Der letzteIchthyosaurus, Guanolied, Jonas, Das wildeHeer, Der Enderle von Ketsch – folgende In-

formationen:

Für heitere Componisten.

„Die Verlagshandlung des ‚Allgemeinen

deutschen Commersbuches‘ von Silcher

und Erk, M. Schauenburg & C. in Lahr hat

einen Preis von

Dreißig Dukaten

für die besten Compositionen von sechs

neuen humoristischen Liedern des Dich-

ters des Ichthyosaurus, des Rodensteiners,

des Enderle von Ketsch etc. ausgeschrie-

ben, um zu erreichen, daß die Musik den

vortrefflichen Texten durchaus entspreche:

Das Lied von Nummer VIII.

Perkêo.

Letzte Hose.

Guter Rath.

Lieder fahrender Schüler I. II.

Rodenstein’s Auszug.

Die Compositionen, welche sich nicht

nothwendig auf alle Texte zu erstrecken

brauchen, müssen bis zum 15. Februar 1861

(der Termin wurde auf vielfaches Verlangen

um einen Monat hinausgeschoben) einge-

sendet werden und es wird alsdann von

drei Preisrichtern unter Zuzug von Deputir-

ten studentischer Verbindungen die Ent-

scheidung getroffen werden. Dieselben er-

scheinen zunächst in der sechsten Auflage

des ‚Allgemeinen deutschen Commersbu-

ches‘, sodann als zweites Heft der ‚Lieder

aus dem Engern in Heidelberg‘ mit Piano-

fortebegleitung und unter Umständen auch

vierstimmig für Männerchor.“12)

Auf Seite 7 dieses Heftes ist das erste der

beiden Lieder fahrender Schüler („Pfarrherr

du kühler, öffne dein Thor / Fahrende Schü-

ler stehen davor“) mit den Bemerkungen

„Mittelalterliche Musik! Halb Choral, halb

Randal!“ am Anfang und „Trompetensignal“

am Schluss wiedergegeben, auf den Seiten

8 und 9 folgen die sechs Strophen von „II.

Wohlauf, die Luft geht frisch und rein“. Mit

dieser Textquelle und der offiziellen Erst-

veröffentlichung des Liedes mit der preis-

gekrönten Melodie von Valentin Eduard

Becker in der sechsten Auflage des „Lahrer

Kommersbuches“ 1861 (s. Abb. 1) sind sämt-

liche Zweifel über den Entstehungshinter-

grund und über Datierungsfragen beseitigt,

wie sie selbst noch 2008 in einem Nach-

druck der verdienstvollen Materialsamm-

lung von Heinz Pfuhlmann zu „Wohlauf, die

Luft… Scheffel und das ‚Frankenlied‘“ zu fin-

den sind, wo das Jahr der „endgültigen Fixie-

rung des Textes“ als unbekannt bezeichnet,

der Erstdruck des Liedes mit „1868“ angege-

ben, Beckers Vertonung auf „1869 oder 1870“

geschätzt wird und als Quellennachweis das

„Lahrer Kommersbuch“ aus dem Jahre 1883

dient.13) Neben der richtigen Angabe „1861“

8) Harald Lönnecker, Art. „Kommersbuch“, in: MGG2,Supplement, Kassel etc. 2008, Sp. 424-427, hier Sp. 426.9) Sign. 880/FA 5600 S582(6), Slg. der Stadt Würzburg.Für die freundliche Erlaubnis zur Ausleihe zur nachste-henden Wiedergabe der ersten Strophe von Nr. 224 Liedfahrender Schüler danke ich in meiner Eigenschaft alsWissenschaftlicher Leiter der Stiftung Dokumentations-und Forschungszentrum des Deutschen Chorwesens inFeuchtwangen und als Wissenschaftler Beirat des Insti-tuts für Hochschule (IfH) an der Universität Würzburgstellvertretend der Kustodin Frau Dr. Michaela Neubert.

10) Zur Biographie vgl. Hans-Otto Hügel, Art. „Scheffel,Joseph Viktor von (ab 1876)“, in: Literaturlexikon. Auto-ren und Werke deutscher Sprache, hrsg. von Walther Kil-ly, Bd. 10, Gütersloh/München 1991, S. 175-176. Das Ur-manuskript und die Reinschrift des Wanderlieds befin-den sich heute im Museum für Literatur am OberrheinKarlsruhe. Vgl. die Abb. und die sorgfältigen Kommen-tare in: Natalie Gutgesell, „Da hat Herr Scheffel etwasdazu gedichtet“. Joseph Victor von Scheffel als bildenderKünstler, 2 Bde., Halle (Saale) 2014, hier: Ausstellungs-katalog, S. 170 f. ( Kat.-Nr. 152) Urmanuskript Franken-

lied, S. 172 f. (Kat.-Nr. 153) Wanderlied Reinschrift.11) Lang, „800 Jahre studentischer Gesang“ (wie Anm.5), S. 22ff. – Der Heilige Vitus ist Patron der Kapelle aufdem Ansberg („Veitsberg“).12) [Joseph Victor (von) Scheffel], Lieder aus dem En-gern in Heidelberg. Zweites Heft. Texte, Lahr 1861, [Vor-wort].13) Heinz Pfuhlmann, „Wohlauf, die Luft… Scheffel unddas „Frankenlied“, Lichtenfels 2008 (Nachdruck) (=Fränkische Heimat am Obermain Heft 45; Bad Staffel-steiner Schriftenreihe Nr. 10), S. 5.

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Fränkische Sängerzeitung Nr. 4 Juli/August 201518

findet sich in verschiedenen Publikationen

immer wieder auch die Jahreszahl „1870“,

so auch in der Kleinen studentischen Lieder-fibel von Wilhelm Bretis, die 1993 in Graz

erschienen ist,14) in eigenen Publikationen

des Autors dieses Beitrags15) und noch in

der Selbstdarstellung der AMV! Würzburgin der dritten Auflage des SV-Handbuchs

von 200216).

RezeptionInnerhalb weniger Jahrzehnte wurden

Scheffels Lied und Beckers Melodie so be-

kannt, dass sie als Vorlage für andere Dich-

ter dienten. So wird die 1894 angekündigte,

um 1900 erschienene neubearbeitete 67.

und 68. Auflage des „Lahrer Kommersbu-

ches“ mit Otto Roquettes (1824–1896) Zu-

eignungsgedicht Das alte Liederbuch („Ein

Büchlein nehm‘ ich oft zur Hand, / Zerlesen

und zersungen“) zur „Weise: Wohlauf, die

Luft geht frisch und rein“ eröffnet.17) Hierbei

handelt es sich um ein durchaus bemer-

kenswertes Bekenntnis des Burschenschaf-

ters und Lyrikers Roquette, der mit seinem

Versepos Waldmeisters Brautfahrt (1851)

ähnlich erfolgreich war wie Scheffel mit sei-

nem Der Trompeter von Säckingen (1854)

und seinem historischen Roman Ekkehard

(1857),18) zur Wanderlust seiner Zeit, war er

es doch, der vermutlich in seinem Gedicht

„Ihr Wandervögel in der Luft“ aus Waldmeis-ters Brautfahrt das Schlüsselwort für jene

Bewegung gab, die den Beginn der Jugend-

bewegung markierte: die im Todesjahr Ro-

quettes 1896 in Steglitz bei Berlin entstan-

dene „Wandervogelbewegung“.19)

Wie beliebt Scheffels „Wanderfahrt“ unter

den Wandervögeln war, auch wenn das Lied

nicht in den Zupfgeigenhansl (1909) aufge-

nommen wurde, zu dessen Erstauflage

Hans Breuer Weihnachten 1908 ausgerech-

net in Heidelberg ein Vorwort verfasste, wo

ein halbes Jahrhundert zuvor Joseph Victor

(von) Scheffel seine Lieder aus dem Engernhatte entstehen lassen, zeigt eindrucksvoll

die Erwähnung in einem der erfolgreichs-

ten deutschen Buchveröffentlichungen des

20. Jahrhunderts: in Walter Flex‘ (1887-

1917) Der Wanderer zwischen beiden Welten(1916), dem „Bekenntnisbuch der Jugend-

bewegung“, das auch ihr „Erkennungslied“

Wildgänse rauschen durch die Nacht ent-

hielt.20) In dieser Erzählung setzt Flex, Mit-

glied der Burschenschaft der Bubenreutherin Erlangen, seinem Freund und Wandervo-

gel Ernst Wurche (1894–1915) ein literari-

sches Denkmal, wobei die Figur des „Wan-

dervogels“ Wurche „in ihrer Funktion, die

Werte des Wandervogels zu verkörpern, ge-

radezu als eine synthetische Figur“ er-

scheint.21) Nur wenig später nach dem Er-

lebnis mit den „mit schrillem Schrei nach

Norden“ ziehenden Wildgänsen, die Flex

zur spontanen Niederschrift seines Ge-

dichts veranlassten, wurden er und Wurche

gemeinsam mit einer kleinen Soldaten-

gruppe abkommandiert:

„Ein paar Stunden später stieg unser klei-

ner Trupp die mit Strömen von Heldenblut

getränkten Höhen der Côtes Lorraines von

Hâtonchatel nach Vigneulles hinab. Der

steile Abstieg und die von Tau und Sonne

sprühend frische Luft rückte einem, ohne

daß man’s recht wußte, den Kopf in den Na-

cken, und bald flatterte ein Lied wie eine

helle frohe Fahne über dem grauen Häuf-

lein. ‚Wohlauf, die Luft geht frisch und rein!

Wer lange sitzt, muß rosten. Den allerson-

nigsten Sonnenschein läßt uns der Himmel

kosten.‘ Wie lange hatte man das nicht ge-

sungen! Wer hatte es angestimmt? Der jun-

ge Student mir zur Seite hatte eine Stimme,

so hell und rein wie seine Augen. Wer so

singt, mit dem wird gut plaudern sein,

dachte ich, während er unbekümmert froh

die frischerwachte Wanderlust im Liede

ausschwingen ließ.“22)

Ob die Soldaten hier das Scheffelsche Lied

mit der Melodie von Valentin Eduard Be-

cker sangen, teilt Flex nicht mit, doch ist

davon auszugehen, denn keine andere Ver-

tonung hatte einen solchen Bekanntheits-

grad erlangt. Unbeantwortet bleibt aller-

dings auch die Frage, ob das Lied dann mit

Beckers Originalmelodie oder mit einer „zu-

rechtgesungenen“ Fassung erklang. Immer-

hin hatte bereits der Würzburger Kompo-

nist selbst bei der Aufnahme des „Fahrten-

liedes“ (mit der Textunterlegung „Herr Va-

14) Wilhelm Bretis, Kleine studentische Liederfibel,Graz 1993, S. 47 f.15) Brusniak, Art. „Becker, Valentin Eduard“ (wie Anm.5), Sp. 628.16) Wie Anm. 1.17) Schauenburgs Allgemeines Deutsches Kommers-buch, ursprünglich hrsg. unter musikalischer Redaktionvon Friedrich Silcher und Friedrich Erk, 67. u. 68. Aufla-ge, Neue Bearbeitung, Lahr o.J. [um 1909], S. III f. In die-ser Auflage findet sich unter Nr. 166 das Lied Hubertus-feier („Frisch auf, frisch auf! / Es hell schon tagt!“) vonFritz Meitzen zur Singweise „Wohlauf, die Luft gehtfrisch und rein“. Vgl. in diesem Zusammenhang auch Ar-min Griebel, „Heimathymnen. Zur Instrumentalisierungeines populären Liedes im 20. Jahrhundert“, in: Bilder –

Sachen – Mentalitäten. Arbeitsfelder historischer Kul-turwissenschaften. Wolfgang Brückner zum 80. Geburts-tag, hrsg. von Heidrun Alzheimer, Fred G. Rausch, KlausReder und Claudia Selheim, Regensburg 2010, S. 559-570, hier S. 562: „Oberschlesisches Wallfahrtslied“ aufBeckers Melodie zu Scheffels „Frankenfahrt“, in dem„der Oberschlesienmythos in volkstümlicher Brechung“enthalten ist. Insgesamt fünf Strophen, beginnend mit:„Wohlauf, die Luft geht frisch und rein, wir woll’n zurHeimat fahren.“18) Walter Schmitz, Art. „Roquette, Otto“, in: Literaturle-xikon (wie Anm. 10), Bd. 9, 1991, S. 512.19) Vgl. Winfried Mogge, Ihr Wandervögel in der Luft…“Fundstücke zur Wanderung eines romantischen Bildesund zur Selbstinszenierung einer Jugendbewegung,

Würzburg 2009 (mit bisher wenig beachteten Quellen,die der Verf. auf meine Anregung aufgenommen hat). 20) Hans Peter Bleuel, Art. „Flex, Walter“, in: Literaturle-xikon (wie Anm. 10), Bd. 3, 1989, S. 418 f., hier S. 419;Gerhard Kurz, „‘Wildgänse rauschen durch die Nacht‘.Graue Romantik im Lied von Walter Flex“, in: Good-byememories? Lieder im Generationengedächtnis des 20.Jahrhunderts, Essen 2007, S. 79-97, hier S. 80: „Zwischen1916 und 1940 wurde die Auflage von „Der Wandererzwischen beiden Welten“ nur übertroffen von den „Bud-denbrooks“, „Im Westen nichts Neues“, „Die Biene Maja“und zwei parodistischen Büchern. Nach dem ZweitenWeltkrieg wurde die Millionengrenze überschritten.1917 wurde das zehntausendste Exemplar gedruckt, […]1966 dann 1.000.000.“ Vgl. dazu Wilhelm Schepping,

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Fränkische Sängerzeitung Nr. 4 Juli/August 2015 19rus, das war missgethan“) in sein postum

herausgegebenes humoristisches Singspiel

Die Schlacht im Teutoburger Walde den

Schluss der ersten Viertakt-Phrase dahinge-

hend geändert, dass er die beiden letzten

Töne nicht tonleitermäßig nach unten in

die Tonikaterz weiterführte, sondern nach

oben versetzte, um den Quintton des Drei-

klangs zu erreichen,23) was später dazu füh-

ren sollte, dass der drittletzte Ton erhöht,

d.h. im Sinne des Leittons zur Dominante

wie in Takt 7 „zurechtgesungen“ wurde und

damit eine schlichte wörtliche Viertakt-

Wiederholung der ersten Melodiephrase er-

möglichte. Auch einige geänderte Punktie-

rungen (T. 9, 11, 13, 14,16-18) lassen erken-

nen, dass bereits um 1900 Anzeichen für

ein „Zurechtsingen“ zu beobachten sind.

WirkungsgeschichteDiese Tendenz zur Veränderung der Becker-

schen Originalmelodie scheint im ersten

Drittel des 20. Jahrhunderts derart rasch

vorangeschritten zu sein, dass in das seit

1934 in der von der „Reichswaltung des

Nationalsozialistischen Lehrerbundes“ un-

ter dem Titel Singkamerad herausgegebe-

ne Schulliederbuch der deutschen Jugendbereits eine gegenüber Beckers Original-

melodie von 1861 stark veränderte Varian-

te aufgenommen wurde, um dem propagier-

ten völkischen Ideal von „volkstümliche[r]

Schlichtheit und größte[r] Einfachheit“ –

unverkennbar eine Anspielung an die Lied-

ästhetik der Berliner Schule im Sinne von

Johann Abraham Peter Schulz‘ „Lied im

Volkston“– zu entsprechen suchte.24)

Aufgenommen ist eine angeblich „im Volks-

chore zurechtgesungen[e]“ Weise, bei der

gleich nach dem charakteristischen Beginn

der Melodie mit dem Quartsprung am

Anfang die geänderte Weiterführung mit

den vertauschten Dreiklangstönen auffällt.

Während Becker 1861 nach dem Quart-

sprung einen nochmaligen nachdrückli-

chen Melodieaufschwung beabsichtigte,

um so nicht nur eine Verbindung zwischen

„Wohlauf“ und „die Luft“ zu schaffen und

damit energischer auf den zweiten Takt zu-

zusteuern und die Wörter „frisch und rein“

als erste melodische Höhepunkte hervorzu-

heben, wird in der Bearbeitung das Wort

„Luft“ gleich als tiefster Punkt der gesamten

Melodie markiert. Dass die sich angedeute-

te Veränderung beim Schluss der ersten

Viertakt-Phrase nun bereits „eingeführt“ er-

scheint und die erste Melodiephrase damit

wiederholt wird, verwundert kaum. Der B-

Teil beginnt nicht nur mit einer oder zwei,

sondern gleich mit drei punktierten Vier-

teln, was den ursprünglichen Wanderrhyth-

mus zu einem schablonisierten, „zackigen“

Marschrhythmus macht. Die größte Überra-

schung stellt jedoch die folgende Verände-

rung der Melodie dar: Während in der Ur-

fassung bei „ich will zu guter Sommerzeit“

die Melodie abwärts geführt wird und ein

unerwarteter Quintsprung nach oben (Quin-

te und Dezime der Dominante) als Ab-

schluss dieser Phrase einen besonderen –

schon im Erstdruck sogar mit einer Fermate

versehenen – Höhepunkt markiert, wird bei

der neuen Fassung eine früher gern als „im-

provisierte“ Überstimme genutzte Weiter-

führung der Melodie nun als „verbindlich“

fixiert. Gegenüber diesem massiven Eingriff

in die ursprüngliche Gestaltung der Melo-

die und dem Abbruch einer alten beliebten

Singtradition erscheinen die weiteren Än-

derungen wie die Glättung des Motivs bei

„vallera“ durch Tonrepetitionen und die

Aufgabe des Dreiklangsmotivs bei „Land

der Franken“ kaum noch erwähnenswert.

Beim Vergleich der 2008 in die Neuauflage

des Deutschen Allgemeinen Kommersbuchesaufgenommenen Fassung (s. Abb. 2) ist

leicht zu erkennen, dass sich diese „zu-

rechtgesungene“ Version aus der Singpra-

xis der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

weiterentwickelt hat. Besonders auffällig ist

hier der Oktavsprung in Takt 8 bei „Schola-

ren“, der bei den früheren Melodievarianten

noch nicht berücksichtigt wurde, aber ein-

deutig aus der Praxis des „Übersingens“

herrührt.

FazitDas Lied fahrender Schüler von Joseph

Victor (von) Scheffel in der Vertonung von

Valentin Eduard Becker zählt auch heute

(2015) noch zu den bekanntesten und be-

liebtesten deutschen „Volksliedern“ und

wird zu Recht nicht nur von den fränkischen

Chorvereinigungen in den unterschied-

lichsten Bearbeitungen „gepflegt“, sondern

auch in breiten Kreisen der Bevölkerung als

„Regionalhymne“ gesungen, die zudem

überregionale Bedeutung erlangt hat. Es

war sicherlich ein Zufall, dass Text und Me-

lodie ausgerechnet in jenem Jahr 1861 ver-

öffentlicht wurden, in dem in Nürnberg mit

dem Großen deutschen Sängerfest eine

neue Ära für die organisierte Laienchorbe-

wegung eingeleitet wurde, indem auf dem

dortigen Sängertag die Gründung eines

Deutschen Sängerbundes 1862 in Coburg

beschlossen wurde. Kein Zufall ist hinge-

gen, dass Scheffels „Frankenlied“ und das

melodische Potenzial von Valentin Eduard

Beckers Singweise seither alle zeitbeding-

ten Veränderungen überstanden haben und

bis in die Gegenwart Ausdruck von Lebens-

freude und Lebenslust sind.

„‘Wildgänse rauschen durch die Nacht‘. Neue Erkennt-nisse zu einem alten Lied“, in: Ebd., S. 99-114.21) Kurz, „‘Wildgänse rauschen durch die Nacht‘ (wieAnm. 20), S. 84; vgl. dazu S. 86 f.: „Der Name Wandervo-gel […] verbindet das Wandern mit der „Freiheit“, diemit den Vögeln stereotyp verbunden wird. Er spielt Na-tur gegen Kultur aus, das Freie, Schweifende gegen dasBleiben. Aber die Wandervögel kommen wieder zurück.Schon bei Eichendorff verlocken ‚Wandervögel‘ zum Zugin die ‚schöne, wunderbare Ferne‘. Der Name Wandervo-gel wird im 19. Jahrhundert dann ins Weltanschaulicheverschoben: Nietzsche charakterisiert mit dieser Meta-pher gefährliches, abenteuerliches Leben und GustavFreytag in ‚Bilder der deutschen Vergangenheit‘ (1872-1880) die Deutschen. Die Charakterisierung von Wurche

in ‚Der Wanderer zwischen beiden Welten‘ integriert die-se Bedeutung in seine religiösen und soldatischen Rol-len.“22) Walter Flex, Der Wanderer zwischen beiden Welten.Ein Kriegserlebnis, München 1917, 985. bis 994. Tau-send der Gesamtauflage, 1960, S. 10 f.23) [Valentin Eduard Becker], Die Schlacht im Teutobur-ger Walde von V. E. Becker, Leipzig, Conrad Glaser Musi-kalien-Verlag [Klavierauszug] o.J. [Pl.-Nr. 413], S. 50-51:„Herr Varus, das war missgethan, Krakehl hier anzufan-gen! Geh heim und sags dem Kaiser an, wie Dir’s bei unsergangen! Und ist er nicht zufrieden noch, so soll er’snur erklären, die Prügel wachsen hier zu Land so wildwie Heidelbeeren! Valleri, vallera! So wild wie Heidel-beeren!“ Folgt: Marcia (unter Verwendung von Motiven

der Melodie). – Zu Beckers Große[r] lyrisch-romantisch-heroische[r] Oper in 3 Akten (Nachgelassenes Werk, Co-burg [1893], Text von van Brouwer, Musik „nach berühm-ten Mustern und Meistern von V. E. Becker“) vgl. Barba-ra Eichner, History in Mighty Sounds: Musical Con-structions of German National Identity 1848-1914,Woodbridge 2012, S. 116.24) Singkamerad. Schulliederbuch der deutschen Ju-gend, hrsg. von der Reichswaltung des Nationalsozialis-tischen Lehrerbundes, München, 9. Auflage 1938, Ge-leitwort.

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Fränkische Sängerzeitung Nr. 4 Juli/August 201520

PersonalienMusik war sein Leben Rudolf Löw (1939-2015), hochgeschätzter und versierter Musik-kenner und Chorleiter, ist nach längerer Krankheit am 28. Juni2015 verstorben.. Bereits mit 16 Jahren wurde er Kantor und Or-ganist der St. Nikolaus-Kirche in Kornburg. Zwei Jahre später,trat er 1957 beim MGV „Sängerkreis Kornburg“ sein erstes Chor-leiteramt an. Es folgten 1958 die „Sängerrunde der NürnbergerFriseure“, kurz darauf, 1959, auch die „Sängerfreunde Leerstet-ten“ und die „Sängergruppe Wendelstein“. Drei Chöre füllten denTerminkalender noch nicht aus und so freuten sich der Männer-chor Penzendorf-Schwarzach sowie die Sängergruppe Schwa-bach-Stadt über „ihren“ jungen Chorleiter. 1971 suchte der großegemischte Katzwanger Chor nach einem musikalischen Leiter,und Rudolf Löw übernahm auch dort den Taktstock. Darüber hinaus stand Löw auch dem Sängerkreis mit seinenmehr als 80 Chören als Kreis-Chorleiter für über 30 Jahre zur Ver-fügung und er arbeitete in dieser Zeit im Musikbeirat des Fränki-schen Sängerbundes mit. Als Musiklehrer am Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium in Schwabach und durch privaten Mu-sikunterricht hat er zudem der heranwachsenden Generation dieFreude an der Musik vermittelt. Über sechs Jahrzehnte war Löw aus dem musikalischen Lebender Region nicht wegzudenken. Rudolf Löws Bestreben, dieMenschen für die Musik zu begeistern, übertrug sich auf die San-geswilligen, und er brachte seine Chöre auf hohes Niveau; zu-dem hinterlässt er über 50 gerne aufgeführte Notensätze. Seine Konzerte waren immer sehr gut besucht. Und er half aus,wenn ein Chorleiter gebraucht wurde, daraus wurden bei man-chen Chören Jahre der Aushilfe. Durch seinen jahrzehntelangen unermüdlichen ehrenamtlichenEinsatz für die Musik und das Kulturleben hat er sich in beson-derer Weise um die Allgemeinheit verdient gemacht. Für seine

Verdienste hat Rudolf Löw imJahr 2000 von BundespräsidentJohannes Rau die Verdienstme-daille des Verdienstordens derBundesrepublik Deutschland ver-liehen bekommen.Trotz einer fortschreitendenKrankheit wollte er noch mög-lichst viel am täglichen Gesche-hen teilhaben. Er feierte intensivseinen 75. Geburtstag, auch imKreis einiger seiner Chöre, saßbei Konzerten in der 1. Reihe. Erwar in Begleitung seiner Frauund Christa Riehn viel unterwegsund genoss die ihm verbliebeneZeit. Er stand zu seiner Parkin-

son-Erkrankung, beantwortete bereitwillig jede Frage dazu. Auchhat er sich nicht geniert, den Rollator zu gebrauchen, im Gegen-teil, er war froh, dadurch beweglicher und sicherer zu sein. Die Trauerfeier für Rudolf Löw fand am 2. Juli 2015, um 14.00 Uhrin der St. Nikolaus-Kirche in Kornburg statt. Seinem Wunsch ge-mäß hat keiner seiner Chöre gesungen, da es einfach zu viele wa-ren und ihm jeder Einzelne am Herzen lag. Er wollte keinen be-vorzugen. Die Familie wünschte statt Blumen und Kränzen eineSpende zugunsten der Orgel der St.-Nikolaus-Kirche.

Christa Riehn

Neue Chorleitung gesuchtWir sind ein gemischter Chor mit 25 Sängerinnen und Sän-gern im Raum Bamberg. Unser Gesangverein besteht seit1922 und hat sich aus einem Männergesangverein herausgebildet.Die jetzige Chorleitung hat wegen Überlastung zum Jahres-ende hin gekündigt. Es wäre schön für uns, wenn die Arbeitkontinuierlich weiter gehen könnte. Unser Repertoire gehtvon Volksliedern über Operetten, sowie geistlichen Chor-sätzen, wie zum Beispiel zur Zeit von Mozart und Mendels-sohn.Wir hoffen Ihr Interesse geweckt zu haben und würden unsüber Ihren Anruf freuen. Kontakt: 0171-6865545

Chorleiter/in gesuchtDer gemischte Chor des Gesangvereins Schönbrunn imSteigerwald sucht ab Oktober 2015 eine/n Chorleiter/in. Unser Repertoire besteht aus weltlichen und geistlichenLiedern. Die Chorproben finden immer dienstags von 20.00–21.30 Uhr statt. Kontakt: Georg Hager, Tel. 0 95 46 / 14 13 oder Monika Richter, Tel. 0 95 46 / 69 32e-mail: [email protected]

Pinnwand und Chorleiterbörse

Franz Möckl posthum geehrtSein Wohnort Niederfüllbach bei Coburg würdigte das Lebens-werk des Komponisten und FSB-Ehrenmitglieds Franz Möckl aufbesondere Weise mit dem „Franz-Möckl-Weg“. BürgermeisterMartin Rauscher griff gerne die Idee des Gemeinderates auf, den verdienstvollen Gemeindebürger und geachteten Pädago-gen mit einem Weg am Rande des Naturschutzgebiets zu ehren. Gleich nach der Vertreibung aus dem Sudetenland begann derJunglehrer sich um Chöre im Raum Coburg mit Leistungsan-spruch zu bemühen, er war Gruppen- und Kreis-Chorleiter, erwar über zwei Jahrzehnte Mitglied des Musikausschusses, jahr-zehntelang Dozent der Burg Feuerstein-Kurse und last not leastgeschätzter und gerne gesungener Komponist. Sein ehemaliger „Singverein“ erinnerte bei der feierlichen Enthüllung des Wegenamens mit dem Chorsatz „Unter demHolzapfelbaum“ an seinen langjährigen Chorleiter. Viele Freun-de und Weggefährte nahmen am Festakt teil. Mehrere Ehren-gäste, darunter Bürgermeister Rauscher und Peter Jacobi spra-chen Grußworte. Die Laudatio hielt Coburgs OberbürgermeisterNorbert Tessmer.

(Von links) Peter Jacobi, Margit Möckl, Coburgs OB Norbert Tessmer undBM Rauscher – Foto EH

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Fränkische Sängerzeitung Nr. 4 Juli/August 2015 21

Seite (nicht nur)

für die Jugend

24 Stimmen aus vier Chören auf einer Bühne

Das gab’s noch nie in dieser Form: 24 Sängerinnen und Sänger im Altervon vier bis 78 Jahren aus allen vier Chorgemeinschaften – „Tradi-tionschor“, „Zeitgeist“, „Vocecrossies“und der Kinderchor „Sternschnuppen“– des MGV Waldbüttelbrunn brachten

gemeinsam das Musical „Der KleineTag – auf dem Lichtstrahl zur Erde und zurück“ auf die Bühne.

Angefangen hatte alles mit der Ideeder Zeitgeist-Chorleiterin Annette Jörgein Musical unter Beteiligung allerChöre auf die Beine zu stellen. IhreWahl fiel auf „Der kleine Tag“ von RolfZuckowski und Wolfram Eicke. DasMusical erzählt eine phantastischeGeschichte:„Der Kleine Tag“, er lebt im funkelndenLichtreich, möchte gerne auf die Erdereisen. Aber das darf man nur einmalund es dauert ihm viel zu lange, so nörgelt er herum und versucht mit allen möglichen Tricks, schneller dranzu kommen. Als es endlich so weit

ist, nutzt der „Kleine Tag“ seine Zeit aufder Erde und erlebt viele verschiedeneAugenblicke, die er in sein Herz ein-schließt. Am Abend seines erlebnisrei-chen Erden-Tages kann es der KleineTag kaum erwarten, seine Eindrückeden anderen im Lichtreich zu erzählen.Doch sein Nach-Hause-Kommen ent-wickelt sich anders als gedacht. …Nachdem alle Darsteller gefundenwaren, begannen bereits im Herbst2014 die Leseproben. Seitdem wurdefleißig geübt, in der Woche vor denAuftritten sogar täglich. Allen machtedie Probenarbeit einen Riesenspaß.gemeinsam etwas auf die Bühne zubringen. Groß und Klein ergänzte sichob als Schauspieler, ob als Sängerhervorragend. In den Hauptrollen desStückes sahen die Zuschauer Lea Ei-sert („Kleiner Tag“), Wolfgang Klam-mer (Erzähler) und Alfred Dengel(„Geheimnisvoller Tag“). Der heimli-che Star der Aufführung war indes Felix, ein leibhaftiger Hund. Bei beiden Aufführungen war der Zu-

schauerraum sehr gut gefüllt, amSonntag mussten sogar zusätzlicheStühle herbeigeschafft werden. DieBotschaft des Stückes „Lebe in Friedenund genieße den Augenblick“ nahm dasPublikum sehr schnell an. Es fiebertemit und vor Rührung wurde so mancheTräne vergossen. Standing Ovationsam Ende zeigten allen Schauspielern,welche Leistung sie gerade vollbrachthatten.Die aufwändige Lichttechnik mit LED-Videowand, Strahlern und Nebelma-schine steuerten Valerij Dukhin und An-nette Jörg, die auch die Gesamtleitunginnehatte. Die komplizierte Mikrofon-anlage bediente Christian Feineis.In der Pause wurden von den Zeitgeis-tern Häppchen und Getränke gegenSpende angeboten, was sehr gut an-genommen wurde. Das eingenomme-ne Geld wurde an die Pfarrei und anden Hilfsfond Waldbüttelbrunn weiter-gegeben.

(Nach Text von: Ingrid Mrosek und Annette Jörg)

Die Waldbüttelbrunner auf der Bühne

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Fränkische Sängerzeitung Nr. 4 Juli/August 201522

Seite (nicht nur)

für die Jugend

Fränkisch-Tschechischer Workshop vom 01.– 03.05.2015 in Doubrava Grün/Tschechien

In der Zeit vom 01.–03.05.2015 konntebereits zum 4. Male in Zusammenarbeitmit dem Bezirksjugendring Oberfran-ken und dem dort angesiedelten Pro-jekt KULTURJAM ein Fränkisch-Tsche-chischer Workshop durchgeführt wer-den. Es handelte sich dabei um den Gegenbesuch des im vergangenen Jahrdurchgeführten Workshops in der Ju-gendherberge Bayreuth. Dazu trafensich in Doubrava in Tschechien insge-samt 29 Jugendliche im Alter von 11 – 18Jahren aus Tschechien und Oberfranken.In erster Linie wurden insgesamt sechsChorwerke mit englischen, tsche-chischen und deutschen Texten von zweiMitgliedern der Vocal-Group „Hasoplet“aus Pilsen, der tschechischen Chorleite-

Bei der Probe zum Open-Air-Konzert in Asch

unter der Schirmherrschaft von Staats-ministerin Emilia Müller, Dr. LudwigSpaenle und Staatsminister a.D. Dr.Thomas Goppel, er verfolgt die zweigroßen Ziele: die Zusammenarbeit zwischen Kindertagesstätten, Schulen, Institutionen und Vereinen unterstützenund er möchte, dass die Teilnehmer die

Bedeutung des Singens und Musizierensbeim Tun und beim Zuhören erleben. Gudrun Werrlich, Leiterin der Kindertages-stätte, wusste in ihrer Begrüßung, dassSingen Spaß und Freude mache. Bereitsdrei Mal sei die Kindertagesstätte mit dem„Felix“ ausgezeichnet worden. „Heute wol-len wir alle zusammen singen“, wandte sie

Aktionstag Musik in BayernKindertagesstätte Grünschnabel warbeim „Aktionstag Musik in Bayern“ da-bei. Die Evangelische KindertagesstätteGrünschnabel beteiligte sich am „Akti-onstag Musik in Bayern“ mit dem Motto„Musik kennt keine Grenzen“. Der Aktionstag der Bayerischen Lan-deskoordinierungsstelle Musik, steht

rin Alexandra Benesova aus Asch unddem deutschen Chorleiter Fritz Waltheraus Hof einstudiert.

Der Höhepunkt des Wochenendes waram Ende das Open-Air-Konzert im wun-derschönen Stadtpark von Asch. Die Teil-nehmer des Workshops trugen gekonntdas einstudierte Liedgut vor. Anschlie-ßend brachte die Gruppe Hasoplet einigeKostproben ihres hervorragenden Kön-nens zu Gehör. Neben dem musikalischen Programmgab es natürlich auch noch viel Zeit fürdas gegenseitige Kennenlernen, denMeinungsaustausch unter den Jugendli-chen und den Erwachsenen, Sprach-übungen für das Erlernen der fremd-sprachigen Texte, eine Nachmittags-wanderung in das nahe gelegene BadElster und ein offenes Singen am Lager-feuer vor der Herberge.

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Fränkische Sängerzeitung Nr. 4 Juli/August 2015 23

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für die Jugend

Kompaktseminar „Carusos-Fachberater“

sich an die Kinder, die Sängerinnen undSänger des gemischten Chores „Lieder-kranz Redwitz 1847“ unter der Leitungvon Sascha Reimann sowie die kleineSängerschar von Regens Wagner.„Wir sind im Nachteil“, war sich der Vor-sitzende des Gesangvereins, JochenNeumann, gegenüber den Kindern be-

wusst. „Wir sind nicht so viele wie ihr.“Gemeinsam sangen dann alle wohl be-kannte Kinder- und Volkslieder. Dazugehörten neben dem einladenden Be-grüßungslied auch „Kuckuck“, „Allemeine Entchen“, „Alle Vögel ...“ oder„Das Wandern ist des Müllers Lust“. Erzieherin Renate Benson begleitete

teilweise auf der Gitarre und SängerGünther Kohles überraschte die Kinderbei seiner Begleitung mit Löffeln beidem Lied „Siyahamba“. Mit „Nehmt Ab-schied Brüder“ klang der musikalischeNachmittag aus. Alle Beteiligten warennoch eingeladen, bei Kuchen und Ge-tränken zu verweilen. /nach Thomas Micheel/

Der DCV (Deutsche Chorverband) veran-staltete am 13. Juni 2015 im Tagungsho-tel Göller, Hirschaid gemeinsam mitdem FSB ein eintägiges Kompaktsemi-nar rund um das Thema „Singen im Kin-dergarten“ mit dem Ziel, den Kursteil-nehmern, ausschließlich SängerInnenmit fundierten musikalischen Grund-kenntnissen, auf die abschließende Prüfung zum Carusos-Fachberater fitzu machen.Behandelt wurden in komprimierterForm Themen zur Stimmbildung mitKindern, zur Arbeit in Vorschuleinrich-

tungen, vermittelt wurde zudem wert-volles Hintergrundwissen über die Ini-tiative des DCV. Nach dem Motto „Jedem Kind seine Stimme“ markiert„CARUSOS“ die Qualitätsmarke des DCV für Vorschuleinrichtungen, die denStandard für „kindgerechtes Singen“vorbildlich erfüllen. Gerade das gemein-same Singen als tägliche Selbstver-ständlichkeit fördert nachweislich diemusikalische Entwicklung der drei- bissechsjährigen Kinder und prägt zu-gleich deren soziale Kompetenz.Medienpädagogin Maria Ellmer begrüß-

te die Teilnehmer, die Fachkräfte desDCV Sabrina Förner, Silvia Müller sowie Beate Graas und die Organisatoren vorOrt, FSB-Vizepräsident Peter Märkelnebst stv. Bundes-Chorleiter WolframBrüggemann. Sie stellte kurz den DCVmit seinen 1,8 Mio. Mitgliedern in 26.000Chören und 30 Einzelbünden vor. Zu-gleich erläuterte sie die Kriterien: „Täg-liches gemeinsames Singen, Singen inkindgerechter Tonhöhe, vielfältige undaltersgemäße Liedauswahl, Singen alsganzheitlicher Vorgang, den hohen Stellenwert des Singens im Kinder-garten und verwies dezidiert auch aufdie Ausschlußkriterien zur Vergabe der„Carusos“.15 Damen und Herren haben teilgenom-men, davon zwölf vom FSB, zwei Teil-nehmer der Berufsfachschule in Sulz-bach-Rosenberg und eine Dame ausdem Badischen Chorverband. Die abschließende Prüfung unter demVorsitz von Silvia Müller von der Hoch-schule für Musik in Würzburg haben –wie Maria Ellmer mitteilte, zwölf Teil-nehmer mit Bravour bestanden. An diefrisch gekürten Carusos-Fachberateraus dem Bereich des FSB – AndreasBrunner, Martin Daab, Peter Günther,Maria Hetterich, Katharina Königer, Elvira Kuhl, Sebastian Kuhl, JürgenRupp, Stefan Schunk, Daniela Siege-mund, Lisa Stenglein, Thorsten Stahl-berger – ergeht herzliche Gratulation.

Referenten und Organisationsteam (von links) Maria Ellmer, Sabrina Förner, Silvia Müller,Peter Märkel, Beate Graas und Wolfram Brüggemann Text/Foto E.H.

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