Moderne Behandlungskonzepte in der...
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Moderne Behandlungskonzepte in der Vorfußchirurgie
ein kurzer Überblick für Patienten
Orthopädische Praxis Dr. med. Eckhardt Krieger
(Fußchirurg)
Operationen bei verschiedenen Fußproblemen
• Hallux valgus (sog. Großzehenballen)• Schneiderballen (sog. Außenballen)• Hallux rigidus (Verschleiß Großzehen- grundgelenk)• Metatarsalgie (Schmerzen Vorfuß)• Hammerzehe/Krallenzehe/Klauenzehe
Hallux valgus
Ziel der modernen OP-Verfahren:
• 1. Reduzierung der Schmerzen
• 2. Wiederherstellung der Gelenkkongruenz
• 3. Korrekte Stellung des 1.Strahls
Hallux valgus ( Großzehenballen)
Baukastenprinzip
Nicht eine OP –sondern verschiedene individuell
angepaßte und miteinander kombinierbare OP-Verfahren
Hallux valgus-Operationen
Alle OP-Verfahren sind mit Durchtrennungen und Verschiebungen in verschiedenen Höhen des 1.Strahles des
Fußes verbunden
Grundglied
Unterer Mittelfußbereich
Mittlerer Mittelfußbereich
Oberer MittelfußbereichFußwurzelgelenkLapidusarthrodese
Laterales Release
1.
2.
3.
4.
5.
Lokalisation der Osteotomien(Durchtrennen des Knochens)
Weichteileingriffe am Großzehengrundgelenk
(Laterales Release)
Bei fast allen OP-Verfahren notwendig,wichtig zur Zentrierung des Gelenkes !
1. Rö. Fuß a.p. im Stehen
Hallux valgus-Winkel(HVW)
PASA-Winkel (Gelenkflächenwinkel)
Intermetatarsalwinkel(IM)
Röntgendiagnostik
2. Rö. Fuß seitlich im Stehen
1. OP-Verfahren im Grundgliedbereich
OP nach Akin:
bei Abwinkelungen im Endgliedbereich
(Hallux valgus interphalangeus),
meist ein Zusatzeingriff
Laterales ReleaseAbtragung knöcherner
Wucherungen
2. Verfahren im unteren Mittelfußbereich
z.B. Austin-Chevron-OP
Winkelförmige Durchtrennung von der Seite gesehen
Verschiebung im unteren 1. Mittelfußknochen und Fixation mit Schraube/Gewindedrähten
1.
2.
3.
OP-Ergebnis klinisch und röntgenologisch nach Chevron-OP
3. OP-Verfahren im mittleren Mittelfußknochenbereich bei größeren IM-Winkeln (größerer Abstand zwischen Mittelfussköpfchen 1 und 2) z.B. OP nach Scarf
4. OP-Verfahren oberen Mittelfußknochenbereich
• Basale Osteotomien (verschiedene Formen, Fixation mit winkelstabilen Platten)
BOW®-Platte
Kombinationseingriff-Basale Osteotomie mitMERETE®-Platte TOM® -Platte
5.Lapidusarthrodese
• Besonders bei Lockerungen/Subluxationen im Fußwurzelgelenk - um die Großzehe wieder unter Last zu bringen (sog. Metatarsus elevatus zusätzlich zum Ha.valgus)
• Beim Hallux limitus (Einschränkung der Aufwärtsbewegung der Großzehe durch Metatarsus elevatus ohne wesentliche Verschleißerscheinungen im Gelenk)
• Bei sehr großen IM-Winkeln
5. LapidusarthrodeseBei Lockerungen/Subluxationen im Fußwurzelgelenk
Plantare Platte( von unten angebracht)
ermöglicht Gehbelastung gleich nach OP
Außenballen( auch Schneiderballen oder Kleinzehenballen)
Hallux rigidus-Verschleiß im Großzehengrundgelenk
Mögliche OP-Verfahren
• Gelenkerhaltende OPs (nur bei leichten Veränderungen)
• OP nach Valenti• Arthrodese (Versteifung des Gelenkes)• TEP (künstliches Gelenk)
Arthrodese Großzehengrundgelenk
UPS®-Platte undZugschraube
2 Schrauben
Endoprothesen des Großzehengrundgelenkes
Es gibt noch keine ausgereiften Modelle-Standzeit bisher 3-5 Jahre!
Danach komplizierte Rückzugs-Operationen!
Hallux limitus• Einschränkung der Aufwärtsbewegung der
Großzehe im Grundgelenk, ausgelöst durch eine Lockerung/Subluxation im Fußwurzelgelenk und dadurch aufsteigendes 1.Mittelfußköpfchen- dadurch: Grundglied 1.Zehe „kommt nicht über den Berg“
• Unbehandelt entsteht dadurch Arthrose im Großzehengrundgelenk- Hallux rigidus
Therapie Hallux limitus
• Prinzip: Beseitigung Subluxation/Lockerung im Fußwurzelgelenk, dadurch auch: Absenken des 1.Mittelfußköpfchens
• Verfahren: 1. Lapidusarthrodese 2.Plantarisierende OP-Verfahren basal (bei bestimmten Voraussetzungen möglich-z.B.TOM®-
Platte)
Metatarsalgie
schmerzhaftes Überlastungssyndrom der Mittelfußköpfe 2-4
(oft mit Schwielen an der Fußsohle)
Ursachen• Primär:
Überlastungssyndrom (vermehrter Druck unter MT-Kö.2/3 bei Senk- o. Hohlspreizfuß, Metatarsus elevatus)a)Abrollphase b)Standphase
• Sekundär: Schäden an Vorfußstrukturen (Knochen und Bändern) a) Rheuma b) Zucker-KH c) Z.n.M.Köhler II d) nach Unfällen e) nach Vor-OP
(Brandes-OP) Transfer-Metatarsalgie
Belastung im 1. und 2. Strahl ( nach H.A.C. Jacob)
Hauptkräfte wirkenIm Endglied Groß-zehe ( Kraft derZehenbeuger!)
und wenn Kraftdort fehlt- folgt Überlastung MT-Kö.2 ( kann nicht nach oben ausweichen - kaumBeweglichkeit imTMT-2-Gelenk
1.Strahl1.Strahl1.Strahl1.Strahl
2.Strahl
TMT-1-Gelenk
TMT-2-Gelenk
Ursachen der Metatarsalgie
• Es gibt kein Quergewölbe im Bereich der MT.Köpfchen• Hauptlast trägt 1.Strahl am Endglied (Muskulatur!)• Wenn 1.Strahl diese Hauptlast nicht trägt- Metatarsalgie
die Folge• 2 Möglichkeiten: 1. Metatarsus elevatus (Ausweichen nach oben, auch beim Hallux valgus möglich) 2. Brachimetatarsus 1 (zu kurzer 1.Mittelfußknochen)• In bd. Fällen MT-Köpfchen 2/3 unter erhöhtem Druck
Abrollphase (verkürzter 1.Mittelfußknochen)
OP-Indikation nach Ausschöpfen der konservativen Therapie
Mindestens 6 Monate!Mindestens 6 Monate!
Einlagen, physikalischeTherapie, lokale Injektionen, tägl.Fußgymnastik
Operationen:
Verkürzungen und Anheben des Metatarsalköpfchens nach WEIL(„Scheiben-Weil“)
WEIL-OP mit Hammerzehen-OP 2.-4. Strahl
Oder Verkürzungsosteotomiebasal/diaphysär (hier MT 2)
Hammer-Krallen-und Klauenzehen
Das Ausmaß derDeformitätbestimmt die obige Diagnose
Ursache Hammer-/Krallen-/Klauenzehen
Dehnung/Zerreißung der plantaren Platte der Zehengrundgelenke durch chronische Druckerhöhung im
Fußsohlenbereich dort
Operatives Vorgehen richtet sich nach der Deformität
1. Strecksehnenplastik2. Köpfchenresektion Grundglied o.Versteifung Mittelgelenk3. Reposition Grundgelenk4. Evtl. Beugesehnentransfer5. Evtl. Naht der Plantaren Platte6. Immer Fixierung für 4 Wochen mit K-Draht
Klauenzehe 2 linksmit Längsriß der plantaren Platte undHallux valgus
Unmittelbar nach OP mit Nahtder plantaren Platte und Rekonstruktion von 1.und 2. Zehe
Hautüberstand-bildet sich nach einigen
Wochen zurück
Ursachen von Vorfußveränderungen • Lockeres Bindegewebe (Frauen)
• Frauen zu 95% betroffen
• Instabilität des Vorfußes (familiäre Genese, Metatarsus elevatus)
• Brachimetatarsale 1
• Druckerhöhung unter Grundgelenken (HZ)
• Schuhwerk (verstärkt Probleme, aber nicht die Hauptursache)
Soweit sollten Sie es nicht kommen lassen!
Aber auch das ist zu machen!