Moldau Indien: Griechenland Indien Armut ist nicht die ... · Indien schießt Raketen in den...

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1 / 2018 / K11438 Besuchen Sie uns auf Facebook facebook.com/wortundtat Indien: Armut ist nicht die Endstation – Seite 8 Tansania: Den Anschluss bekommen – Seite 20 Moldawien: Gegen die Trostlosigkeit – Seite 29 Dortmund: Schutzraum für Schwächere – Seite 32 Griechenland: Hilfe am Rand der Gesellschaft – Seite 35 Jahresrückblick 2017 Hilfe in Wort und Tat Tansania Moldau Indien Griechenland Dortmund 41. Im Jahr aktiv Indien: Armut ist nicht die Endstation ab Seite 8

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1 / 2018 / K11438

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Indien: Armut ist nicht die Endstation – Seite 8

Tansania: Den Anschluss bekommen – Seite 20

Moldawien: Gegen die Trostlosigkeit – Seite 29

Dortmund: Schutzraum für Schwächere – Seite 32

Griechenland: Hilfe am Rand der Gesellschaft – Seite 35

Jahresrückblick 2017 Hilfe in Wort und Tat

Tansania

Moldau

Indien

Griechenland

Dortmund

41.Im

Jahr aktiv

Indien: Armut ist nicht die Endstationab Seite 8

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Wege aus dem Leid bahnenLiebe Freunde und Unterstützer von wortundtat,

Hilfe für rund 250.000 Menschen auf drei Kontinenten bringen die wortundtat-Partner in Deutschland, Griechenland, Indien, Moldawien und Tansania. Klar, dass bei der Vielzahl an Menschen und bei so unterschiedlichen Ländern Hilfe ganz individuell gestaltet werden muss, um die jeweiligen Bedürfnisse möglichst gut zu treffen. Das gelingt wortundtat, indem die Projekte einheimischen Führungskräften anvertraut werden – Leute also, die die Kultur, die Sprache und die seelischen Nöte der Bedürftigen gut verstehen.

Trotz der individuellen Hilfen haben die Projekte Gemeinsam-keiten über Ländergrenzen hinweg: Bildung, Soziales, Gesund-heit und Nothilfe sind die Bereiche, auf die sich die Helfer der wortundtat-Partner konzentrieren. Und – ganz wesentlich – es eint sie der feste Glaube an einen Gott, der mithilfe seiner Nachfolger Wege aus dem Leid bahnen will, das uns auf der Erde begegnet. Dieser Glaube motiviert sie, hier und heute dafür zu sorgen, dass die Bedürftigen neben der praktischen Hilfe von diesem Gott erfahren. So können Unterdrückte, Allein gelassene, Lebensmüde immer wieder neue Hoffnung schöpfen, neue Perspektiven für ihr Leben erkennen und sich daraus ergebende Chancen ergreifen.

Wie und wo wir diese Menschen erreichen und warum wir gerade diese Menschen aus der großen Zahl an Bedürftigen ausgewählt haben, lesen Sie im vorliegenden Jahresbericht, der den Stand der Arbeit 40 Jahre nach Gründung des Hilfswerks beschreibt.

Wir danken Ihnen sehr für Ihr Interesse an unserer Arbeit

Ihre wortundtat-Redaktion

Editorial

Inhalt

Impressum:

wortundtat 1/2018

Redaktion:

Thomas Brand (Koordination, Text), Ulrich Effing (V.i.S.d.P.),

Redaktionskontakt:

wortundtat, Deichmannweg 9, 45359 Essen

Telefon: 02 01- 67 83 83, Fax: 02 01- 8 67 64 96 52

[email protected], www.wortundtat.de

Fotos:

AMG India, Thomas Brand, Rüdiger Fessel,

Hellenic Ministries, Roland Werner

Designkonzept, Layout und Prepress:

Gute Botschafter GmbH, 45721 Haltern am See,

www.gute-botschafter.de

Druck:

Druckpartner Essen

Vom Einzelspender zum Verein mit vielen UnterstützernHeinz-Horst Deichmann, Schuheinzel-händler aus Essen, Doktor der Medizin und studierter Theologe, war Initiator von wortundtat. Nach einem Besuch in Indien begann er in Kooperation mit der Organisation AMG India (Advancing the Ministries of the Gospel) das Werk auf- zubauen. Durch diese Zusammenarbeit sollte jegliche Unterstützung durch Ein-heimische geleistet werden. Die Über-zeugung dahinter: Menschen aus dem gleichen Kulturkreis können den Betrof-fenen besser helfen als Europäer, die eine ganz andere Vorstellung vom Leben und den Problemen der Kranken und Hilfs-bedürftigen haben. Was 1977 durch das finanzielle Engagement einer Einzelper-son begann, ist heute zu einem Hilfswerk geworden, das von mehreren Tausend Spendern getragen wird. Dennoch ist weiterhin jede Hilfe gefragt, denn auch das Hilfsangebot wird stetig erweitert.

Ein Spendenformular finden Sie am Ende des Magazins.

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

4 Hoffnung und Hilfe wortundtat hilft Leib und Seele.

6 Hilfe für Menschen in Not Die wortundtat-Projekte auf drei Kontinenten im Überblick.

8 Armut ist nicht die Endstation Warum, wo und wie wir in Indien helfen

20 Den Anschluss bekommen Warum, wo und wie wir in Tansania helfen

29 Gegen die Trostlosigkeit Warum, wo und wie wir in Moldawien helfen

32 SCHUTZRAUM FÜR SCHWÄCHERE Warum, wo und wie wir in Dortmund helfen

35 Hilfe am Rand der Gesellschaft Warum, wo und wie wir in Griechenland helfen

40 Wenn es spannend wird … Prof. Dr. Dr. Roland Werner

39 Damit Ihre Hilfe ankommt wortundtat lässt sich bei seiner Arbeit in die Karten schauen.

INDIEN

TANSANIA

MOLDAWIEN

DEUTSCHLAND

GRIECHENLAND

BIBLISCHER IMPULS

TRANSPARENZ

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WORTUNDTAT E.V.

4 | wortundtat 1/2018

Susanna (links) und Heinrich Deichmann – hier bei einem Besuch in einer indischen Grundschule – stehen dem Hilfswerk vor.Hoffnung

und Hilfewortundtat hilft Leib und Seele

„Da kann man nur weglaufen oder helfen!“ Dieser Gedanke nach der Begegnung mit Leprakranken in Indien war für Schuhhändler Dr. Heinz-Horst Deichmann (†) Auslöser einer weitreichenden Entscheidung. Er unterstützte die dort tätigen Helfer und gründete 1977 das christliche Hilfswerk wortundtat e.V., dessen Aktivitäten er anschließend aus-weitete. Heute – über 40 Jahre später – erreicht der Verein über 250.000 Bedürftige auf drei Kontinenten. Seit dem Tod des Gründers im Herbst 2014 führen sein Sohn Heinrich Deichmann und die Familie die Arbeit fort.

wortundtat – unser Name, unser Auftrag Der Name wortundtat steht für zwei Aus-richtungen des selbst gesetzten Auftrags:

Hilfe soll Menschen ganz praktisch – also durch die Tat – erreichen. Zugleich können die Bedürftigen die Gute Nach-richt der Bibel hören.

Die Aktivitäten in den Bereichen Ge- sundheit, Bildung, Infrastruktur und Diakonische Hilfe verbinden sich mit dem Reden über Gottes Liebe und über das Versöhnungsangebot, das Jesus Christus allen Menschen macht.

wortundtat unterstützt derzeit fünf Part-ner in unterschiedlichen Ländern:

im Bundesstaat Andhra Pradesh, Indien, im Süden Tansanias, in Athen, Grie-chenland, im Süden Moldawiens und in Deutschland im sozialen Brennpunkt der Dortmunder Nordstadt. Überall dort können die Menschen an Leib und Seele das Motto des Vereins erfahren: „Gott liebt die Menschen. Wir zeigen es ihnen – in Wort und Tat.“

Prinzip I: Hilfe zur SelbsthilfeDie Arbeit vor Ort ma-chen Partnerorganisationen von wortundtat, deren über- wiegende Zahl an Mitarbei-

tern in der jeweiligen Region zu Hause ist.

Dr. Cornelia Krause-Deichmann (Mitte) unterstützt

mit ihrem medizinischen Know-how insbesondere

die Arbeit in den Kliniken und Ambulanzen des

Hilfswerks in Indien und Tansania.

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wortundtat vertraut darauf, dass sie die Sorgen und Nöte der Bedürftigen besser begreifen und angemessener begleiten können, als aus Deutschland entsand-te Entwicklungshelfer. Die Mitarbeiter in Deutschland sehen ihre Aufgabe vor allem darin, den Partnerorganisationen beglei-tend und beratend zur Seite zu stehen.

Prinzip II: Verantwortungsvoller Umgang mit SpendenDas Engagement von wortundtat wird von unter schiedlichen Spendern mitge-tragen. Diese können sich darauf ver-lassen, dass ihre Spende in vollem Um-fang dort ankommt, wo sie gebraucht

wird: Alle Kosten, die in Deutschland für Verwaltung, Öffentlichkeitsarbeit und Werbung anfallen, werden von ei-ner Sonderspende gedeckt. Jeder privat gespendete Euro fließt unmittelbar in die Projekte und erreicht so Menschen, die Hilfe benötigen.

Das Prüfsiegel des Deutschen Zentral-instituts für soziale Fragen (DZI) beschei-nigt wortundtat, verantwortungsvoll mit Spenden umzugehen. Seit Gründung des DZI hat der Verein dieses Siegel in unun-terbrochener Folge erhalten.

Tansania: Zukunftsperspektiven für eine Region im Abseits.

Startzeitpunkt und aktueller Status d

Hilfe für Men

TANSANIAHilfe für eine Bevölkerungsgruppe im abgelegenen Süden Projektstart: 1996

Medizinische Hilfe ca. 32.500 Behandlungen

Bildung/Ausbildung für ca. 1.250 Hilfeempfänger

Diakonische Hilfen für ca. 1.500 Empfänger

GRIECHENLANDHilfe für Flüchtlinge und verarmte Griechen Projektstart: 1980

Medizinische und diakonische Hilfen für ca. 35.000 Empfänger

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DEUTSCHLANDHilfe im sozialen Brennpunkt der Dortmunder Nordstadt Projektstart: 2009

Diakonische Hilfen für ca. 220 Empfänger wöchentlich

Bildung/Ausbildung für ca. 120 Kinder und Jugendliche

Indien: Zeitgemäße Bildungsangebote für

benachteiligte Gruppen der Bevölkerung.

Moldawien: Hilfe für Menschen

in existenzieller Not.

s der wortundtat-Projekte auf drei Kontinenten

enschen in Not

INDIENHilfe für Menschen in ländlichen Gebieten Projektstart: 1977

Medizinische Hilfe ca. 120.000 Behandlungen

Bildung/Ausbildung für ca. 25.000 Hilfeempfänger

Diakonische Hilfen für ca. 10.000 Empfänger

Infrastrukturhilfen für ca. 33.000 Begünstigte

Medizinische Hilfe Diakonische Hilfen InfrastrukturhilfenBildung/Ausbildung

MOLDAWIENHilfe für arme Teile der Bevölkerung Projektstart: 2006

Medizinische Hilfe ca. 23.000 Behandlungen

Diakonische Hilfen für ca. 10.000 Empfänger

Bildung/Ausbildung für ca. 100 Besucher

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Armut ist nicht die EndstationWarum, wo und wie wir in Indien helfen

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INDIEN

In einem etwa 600 Kilometer langen Küstenstreifen des Bundesstaates Andhra Pradesh im Süden des indischen Subkontinents arbeitet der Verein seit 1977 mit der Orga-

nisation Advancing the Ministries of the Gospel (AMG) zusam-men. Der Partner betreibt zahlreiche Einrichtungen an rund 20 Orten in einem stark ländlich geprägten Raum.

Im Vordergrund der Arbeit stehen medizinische Angebote, Bildung und Ausbildung für Kinder und junge Erwachsene sowie Armenspeisungen. Soziale Projekte für alle Altersstufen und kommunale Infrastrukturprojekte werden ebenfalls unter-stützt. Darüber hinaus helfen Streetworker und mobile Kran-kenstationen nach Möglichkeit Menschen, die in abgelegenen Gegenden leben.

Auf dem Land ist das hinduistische Kastenwesen stärker ver-wurzelt als in den Großstädten. Besonders den Angehörigen der Kasten, die in der Gesellschaft noch immer als minderwer-tig angesehen werden, widmet sich wortundtat. Die Botschaft der Bibel, wonach jeder Mensch unabhängig von Herkunft und gesellschaftlichem Status geliebt und wertvoll ist, fällt hier auf fruchtbaren Boden. Betroffene erfahren am eigenen Leib, wie Mitarbeiter des Hilfswerks sie achten und um-sorgen. Und sie lernen eigene Gaben kennen, die sie mit entsprechender Unterstützung entfalten können.

zurzeit ca. 120.000 medizinische Behandlungen pro Jahr

zurzeit ca. 25.000 unterstützte Menschen in Projekten für Bildung/Ausbildung

zurzeit ca. 10.000 Empfänger diakonischer Hilfen

Hilfen im Bereich Infrastruktur für zurzeit ca. 33.000 Bedürftige

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Indien schießt Raketen in den Weltraum, beheimatet weltweit die meisten Milliardäre und ächzt zugleich unter einem riesigen Armutsproblem: Je nach Definition von Armut gelten gut 20 bis rund 70 Prozent der Bevölkerung als arm. Besonders auf dem Land fehlt es an Bildungsangeboten, medizinischen Einrichtun-gen oder einem funktionierenden Sozialsystem. Viele Menschen aus den unteren Gesellschaftsschichten leiden blanke Not. Für sie engagiert sich wortundtat seit über 40 Jahren.

unu d d ummmumeenn

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INDIEN

Gesundheit

Unser Angebot ambulante und stationäre medizinische Versorgung Tuberkuloseklinik Unterstützung u. a. für Tuberkulose-, Lepra- und AIDS-Kranke sowie für HIV-Infizierte

Unsere ZielgruppeDas Gesundheitssystem in Indien erreicht nicht alle Menschen gleichermaßen. Die, die zurückbleiben oder Hilfe benötigen, erhalten an den Standorten des wortundtat-Partners Unterstüt-zung – unabhängig davon, welche finanziellen Möglichkeiten sie mitbringen. Ambulante Gesundheitsteams behandeln Kranke in schwer zugänglichen Regionen.

Tuberkulosebehandlung (Tbc) erreicht vor allem Menschen in der Region rund um Chilakaluripet. Auch Patienten mit besonders schweren Krankheitsverläufen werden erfolgreich therapiert.

Der wortundtat-Partner kümmert sich auch um die Behandlung von Kindern in ländlichen Regionen, zum Beispiel mit Impfungen.

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Unser ErgebnisIn der allgemeinmedizinischen Versorgung werden typische Krank-heiten wie Malaria oder schwere Durchfallerkrankungen behan-delt. Chirurgie und Entbindungsstation helfen vielen Mittellosen. | Die Tbc-Behandlung ist Teil eines staatlichen Programms zur Bekämpfung der Lungenkrankheit. Das Erfolgsrezept: Mitarbeiter stellen sicher, dass die Medikamente eingenommen werden, die Patienten zusätzlich Lebensmittel und Vitamine erhalten und eine zu frühe Wiederaufnahme der Arbeit vermieden wird. | Ältere, schwer geschädigte Leprakranke leben in Dorfgemeinschaften, in denen sie sich und ihre Familien selbst versorgen. Andere erhalten monatliche Lebensmittelrationen. | HIV-Infizierte/AIDS-Kranke bekommen kalorien- und vitaminreiche Zusatznahrung. So lassen sich Ausbruch oder Verschlimmerung der Erkrankung verzögern. Mehr Informationenwortundtat.de Wo wir helfen Indien Gesundheittt

In der Tuberkulose-klinik werden Patienten statio-när und ambulant behandelt.

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In der Schule an den Kalköfen lernen heute über 500 Kinder im Grundschulalter. Schon wird über einen Ausbau nachgedacht.

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Bildung | Schule

Unser Angebot Vorschulen Sekundarschulen Primarschulen Kollegs

Unsere Zielgruppewortundtat-Bildungseinrichtungen stehen in Brennpunkten der Not. Zwei Beispiele: Die Schule im Fischerort Kakinada macht Bildung für rund 2.250 Kinder der ärmsten Fischer am Rande eines Slums erreichbar. An den Kalköfen von Piduguralla gab es früher kaum Bildungsangebote. Heute besuchen über 500 Kinder die dortige Primarschule. Ein Ausbau ist geplant. Ältere Kinder wechseln an das Internat in Chilakaluripet.

Unser ErgebnisKinder, deren Eltern Schulgebühren nicht finanzieren können, erwerben einen Schulabschluss. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie dem Kreislauf aus fehlender Bildung und Armut entkommen. Mit Bildung lassen sich Kastengrenzen und gesellschaftliche Schranken in Indien überwinden.

Unser FokusIn ländlichen Regionen Indiens sind Mädchen oft stark benachteiligt. In unseren Schulen bemühen wir uns darum, ihnen die gleichen Chancen zu geben, sie wertzuschätzen und nach ihren Bega-bungen zu fördern.

Mehr Informationenwortundtat.de Wo wir helfen Indien Bildung

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Bildung | Ausbildung

Unser AngebotAusbildung als

Elektriker Kfz-Mechaniker Schweißer Krankenschwester Klimaanlagentechniker Dreher Näherin

Unsere ZielgruppeAbsolventen unserer Schulen und Menschen, die sich im Anschluss an die Schule keine Aus-bildung leisten können, haben in Indien kaum Aussicht, einen Beruf auszuüben. Das Industrial Training Centre (ITC) und Krankenpflegeschulen ermöglichen weitere Qualifikationen. Frauen ohne Schulabschluss können sich an Nähschulen ausbilden lassen.

Unser ErfolgDie Ausbildungsangebote machen die jungen Leute fit für den Arbeitsmarkt der Region. Viele Unternehmen stellen die Absolventen gern ein. Ausgebildete Näherinnen können mit ihrer Arbeit das Familieneinkommen aufbessern oder sich selbstständig über Wasser halten.

Schwesternschülerinnen üben an einer Puppe die Lagerung eines Patienten.

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Infrastruktur

Unser Angebot Zuverlässiger Zugang zum Wasser

Unsere ZielgruppeIn ländlichen Regionen Indiens haben viele Menschen kaum Zugang zu sauberem Wasser oder müssen lange Wege dafür zurücklegen. wortundtat bohrt Brunnen, die dauerhaft und erreichbar Wasser liefern.

Unser ErgebnisSauberes Wasser reduziert die Gefahr, sich mit Magen-Darm-Krankheiten zu infizieren. Gesündere Kinder wachsen besser auf und besuchen zuverlässiger die Schule. Kürzere Wege zum nächsten Wasserreservoir verschaffen Frauen, die meist für das Wasserholen zuständig sind, Zeit für andere Tätigkeiten.

Mehr Informationenwortundtat.de Wo wir helfen Indien Infrastruktur

Ist der Zugang zum Brunnen nah beim Haus, sparen die Frauen viel Zeit und Kraft bei der Versorgung der Familie.

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Soziales

Unser Angebot Tagesstätten oder Wohnheime Milchspeisungen Lebensmittel- und Kleiderausgabe Finanzhilfen für den Schulbesuch

Unsere ZielgruppeWitwen und Menschen mit Behinderungen, die von Angehörigen oder der Gesellschaft nicht versorgt werden, können in wortundtat-Heimen ein neues Zuhause und Versorgung finden. | Kinder bis zum Alter von zwei Jahren erhalten tägliche Milchrationen, wenn die Mütter nicht ausreichend Milch zum Stillen haben. | Familien, deren Ernährer schwer krank, tot oder im Gefängnis ist, bekommen Unterstützung in Form von Grundnahrungsmitteln, Kleidung oder Geld für den weiteren Schulbesuch der Kinder.

Die Bewohnerinnen eines Wohnheims für Witwen bedanken sich für frisches Obst, das sie gerade erhalten haben.

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Unser ErgebnisWitwen und Menschen mit Behinderungen bleiben nicht sich selbst überlassen und führen ein würdevolles Leben in der Gemein-schaft anderer Menschen. | Kleinkinder haben die Chance, trotz schwieriger Lebensumstände in ihren ersten Lebensjahren gesund aufzuwachsen. Die Gefahr gesundheitlicher Langzeitschäden durch Mangelernährung sinkt. | Trotz des fehlenden Ernährers müssen dessen Angehörige nicht um ihre Existenz fürchten.

Mehr Informationenwortundtat.de Wo wir helfen Indien Soziales

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Im indischen Straßenbild sind ungelernte Kräfte wie dieser Lastträger an der Tagesordnung. Ihre Löhne sind sehr gering.

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INDIEN

A rmut war für die Inderin Pari-gapati Tejaswi in ihrer Kind-heit das größte Problem: Eine

winzige Zwei-Zimmer-Wohnung war ihr Zuhause. Dort lebte sie zusam-men mit zwei Geschwistern und El-

tern von der Hand in den Mund. Vater und Mutter arbeiteten als Tagelöh-ner. Das bedeutete: Wenn beide mal nichts verdienten, hatte die Fami-lie eben auch nichts, wovon sie leben konnte, denn Rücklagen für schlechte Tage können Tagelöhner bei dem Leben nicht heranschaffen.

Zu sechst in einem RaumPilli Babu ging es ähnlich.Auch er bezeichnet die Armut in der Familie als das größte Problem seiner Kindheit. Sie drückte sich unter anderem darin aus, dass er mit drei Schwestern und den Eltern in einem Ein-Raum-Haus wohnte. Auch seine Eltern hatten keine feste Arbeit, sondern hofften von Tag zu Tag, einen Arbeitgeber zu finden, bei dem sie ein paar Ru-

pien verdienen konnten.

Parigapati ist heute 23 Jahre, Pilli Babu ist 31 Jahre alt. Beide haben ein sicheres Einkommen. Parigapati ar-beitet als Dozentin an einer Schule mit technischem Schwerpunkt, der junge Mann ist Angestellter einer in-dischen Bank. Und in ihren Jobs verdie-nen sie so viel, dass sie auch noch ihre Mütter unterstützen können – ihre Väter leben nicht mehr. Beide sind verheiratet,

In besseren VerhältnissenEhemalige wortundtat-Schüler müssen nicht mehr von der Hand in den Mund leben

leben mit ihren jeweiligen Partnern in viel besseren Verhältnissen als in ihrer Kindheit.

Schule als entscheidender LebensabschnittAuf dem Weg zu diesem anderen Leben war die Zeit in der Schule des wortundtat-Partners ein entscheidender Abschnitt: Dank der Unterstützung von wortundtat konnten sie ihre Schullaufbahn über die Primarschule hinaus fortsetzen. Die El-tern hatten kein Geld, um Schuluniform und Lernmaterial zu bezahlen. Schon als Jugendliche hätten beide mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls als Tage-löhner mit zum Verdienst der Familie beitragen müssen. Genau solche Kinder nimmt der wortundtat-Partner bevor-zugt in seinen Schulen auf und ermög-licht ihnen den Schulbesuch, der ihren Fähigkeiten entspricht. Im Falle von Pa-rigapati und Pilli Babu ist das – wie ihre derzeitige Arbeit zeigt – deutlich mehr als Handlangerarbeit.

Weitere Informationen:www.wortundtat.de

Wo wir helfen Indien Früchte der Arbeit

Pilli Babu (Bildmitte) beim Besuch in einer wortundtat-Schule. Dort traf er heutige Schüler und berich-tete ihnen davon, wie ihm eine gute Ausbildung dabei half, einen sicheren Beruf zu bekommen.

INDIEN

Kuli – also: Lastträger – geben viele Kinder in unseren indischen wortundtat-Schulen als Beruf ihrer Eltern an. Im ländlichen Indien ist das nicht ungewöhnlich und der Begriff „Kuli“ ist – anders als im Deutschen – nicht abwertend: Es gibt zahlreiche Arbeiten, die dort noch von Hand erledigt werden und vielen Menschen ein Einkommen verschaffen. Meist reicht das aber kaum zum Leben, sodass die Kinder von Lastträgern oft mit anpacken müssen, sobald sie kräftig genug sind. Der weitere Schulbesuch fällt dann meist unter den Tisch. wortundtat-Schulen schaffen Abhilfe, wie zwei Beispiele zeigen.

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An vielen Orten im Tunduru-Distrikt haben die Menschen noch keinen Zugang zu sauberem Wasser und müssen es aus offenen Wasserstellen holen. Die Folge: Durchfallerkrankungen gehören dort zu den häufigsten Krankheiten.

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TANSANIA

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In dem abgelegenen Landstrich etwa 70 Kilometer nordwestlich der Distrikt-hauptstadt Tunduru leben die meisten

Bewohner noch in Hütten aus Lehm, mit Dächern aus Gras. Gebrannte Ziegel oder Wellblech können sich nur wenige leisten. Strom, fließendes Wasser, Latrinen, feste Straßen: All das gibt es schlichtweg nicht. Die Menschen essen, was sie auf ihren Äckern selbst erzeugen. Meist ist das nicht viel. Immer wieder werden Grundnahrungs-mittel knapp.

Rückständig ist auch die Bildung: Kaum je-der zweite Erwachsene kann lesen, schrei-ben oder rechnen. Die wenigen weiterfüh-

renden Schulen schneiden im landesweiten Vergleich schlecht ab. Viele Schüler verlas-sen die Grundschule, ohne Erlerntes zu be-herrschen. Auch Ausbildungsplätze fehlen.

Hilfe brachte 1996 die Organisation Kanisa la Upendo wa Christo Masihi, kurz KIUMA. Die „Kirche der Liebe Christi“ und wortund-tat als Partner bauten seitdem ein Kran-kenhaus, eine weiterführende Schule, Lehrwerkstätten für Schreiner- und Kfz-Me-chaniker sowie viele weitere Angebote. Von diesen profitieren die Bewohner der Dör-fer im weiten Umkreis. Weiterer Fortschritt ist seit 2017 möglich: Nun führt zumindest eine asphaltierte Straße durch die Region.

KIUMA

zurzeit ca. 32.500 medizinische Behandlungen pro Jahr

zurzeit ca. 1.250 unterstützte Menschen in Projekten für Bildung/Ausbildung

zurzeit ca. 1.500 Empfänger diakonischer Hilfen

Den Anschluss bekommenWarum, wo und wie wir in Tansania helfen

Schon seit über 20 Jahren hilft wortundtat im Süden Tansanias in einer Region, die durch ihre Lage zwischen zwei großen Wildreservaten lange Zeit vom Rest des Landes abgehängt war.

Das dauerhafte Wachstum des Projekts hat mittlerweile viel bewegt: So kann die Region langsam Anschluss an den Rest des Landes bekommen.

Weitere Informationen:www.wortundtat.de

Wo wir helfen Tansaniaa

Gesundheit

Unser AngebotAmbulante und stationäre medizinische Versorgung für in der Region häufig auftretende Krankheiten im KIUMA-Hospital

Unsere ZielgruppeDie Bevölkerung im großen Umkreis des Hospitals hat keine andere Anlaufstelle für die Behandlung ernsthafter Krankheiten. Das nächste Krankenhaus steht etwa 70 Kilometer entfernt in Tunduru. Auch Frauen mit Gesundheitsproblemen in der Schwangerschaft und bei der Geburt finden im Hospital Hilfe.

Unser ErgebnisDie häufigsten Erkrankungen, die die Ärzte behandeln, sind Malaria, Tuberkulose, Durchfall und Lungenentzündungen. Dem Vergleich mit anderen Krankenhäusern in Tansania hält das KIUMA-Hospital ohne Weiteres stand. Gelegentlich kommen Experten aus Deutschland, um die Ärzte fortzubilden.

Unser FokusBei Komplikationen während Schwangerschaft und Geburt waren die Frauen vor dem Bau des Krankenhauses auf sich allein gestellt. Heute werden auf der Geburtshilfestation 300 bis 400 Kinder jährlich gesund auf die Welt geholt, die sonst nur wenig oder keine Chance auf ein Überleben gehabt hätten.

Mehr Informationenwortundtat.de Wo wir helfen Tansania Gesundheit

TANSANIA

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Pflegekräfte ver-sorgen einen klei-nen Patienten im KIUMA-Hospital.

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TANSANIA

Einige Nähschülerinnen und ihr Ausbilder freuen sich über die Aufmerksamkeit des Fotografen bei der Einweihung eines Zentrums der Hoffnung. Die Zentren bieten jungen Menschen eine Basisausbildung in verschiedenen Fächern an mehre-ren Orten der Region.

TANSANIA

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Bildung | Ausbildung

Unser Angebot Sekundarschule Lehreraus- und -weiterbildung Ausbildung für Schreiner, Kfz-Mechaniker, Krankenpflegekräfte, Schneider

Unsere ZielgruppeJugendliche und junge Erwachsene, die fit genug für die Sekundarschule oder eine Ausbildung sind, mussten früher die Region verlassen. Im weiten Umkreis von KIUMA gab es keine zuverlässige weiterführende Schule oder Ausbildung. | Weil Lehrer nur ungern in den abgelegenen Landesteil zum Arbeiten kommen, soll die Lehreraus- und -weiterbildung Menschen aus dem Umland qualifizieren, Schüler ebenso gut zu unterrichten wie in anderen Landesteilen.

Unser ErgebnisRund 800 Schüler aus dem Tunduru-Distrikt besuchen das Internat. Immer mehr von ihnen schaffen sogar das Abitur. Jedes Jahr verlassen zahlreiche Absolventen die Ausbildungsgänge in KIUMA und umliegenden sogenannten Zentren der Hoffnung. Mit ihren neu erlernten Fähigkeiten können sich die Dörfer der Region schrittweise weiterentwickeln. | Besser ausgebildete Lehrkräfte sorgen dafür, dass schon die Kinder in den Grundschulen des Distrikts erfolgreicher lernen als bisher.

Unser FokusWeil KIUMA Bildungsangebote in der Nähe ihrer Heimat macht, müssen junge Menschen zum Wissenserwerb nicht mehr wegziehen. Langfristig kann das erworbene Know-how der gesamten Bevölkerung im abgelegenen Landesteil helfen.

Mehr Informationenwortundtat.de Wo wir helfen Tansania Bildungggggg

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TANSANIA

Weitere Informationen:www.wortundtat.de

Wo wir helfen Tansania Früchte der Arbeit

Auch ein Basis-Computerkurs gehört am KIUMA-Hospital zur Ausbildung – eine gute Voraus-setzung für das E-Learning, das Saidi beginnen will.

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TANSANIA

Als Kind lebte Saidi mit fünf Ge-schwistern und seinen Eltern in ärmlichen Verhältnissen im Dis-

trikt Namtumbo. Der hat etwa die Größe des Bundeslandes Hessen. Während es mit fast 300 Einwohnern pro Quadrat-kilometer in Hessen schon recht eng ist, teilen sich in Namtumbo gerade einmal neun bis zehn die gleiche Fläche. Viel Platz, aber kaum Infrastruktur zum Le-ben: Wasser, Elektrizität, Ausbildungs- und Arbeitsplätze fehlen völlig. Erst seit 2017 führt eine einzige asphaltierte Straße durch die gesamte Region – von Ost nach West. Nach Norden und Süden gibt es keine durchgehenden Verbin-dungen. Die buckligen Wege sind in der Regenzeit oft nicht einmal mit Gelände-fahrzeugen passierbar.

Interesse am menschlichen Körper„Meine Eltern sind Kleinbauern, wir hat-ten kein leichtes Leben zu Hause, weil

die Region so zurückgeblieben ist“, be-richtet Saidi. Aber er bekam nach der Primarschule die Chance, in KIUMA zu-nächst die weiterführende Schule zu be-suchen und von 2014 bis 2016 die Kran-kenpflegeausbildung zu machen. „Mich interessierte diese Ausbildung, weil ich mehr über den menschlichen Körper wis-sen und erfahren wollte, wie man Infek-tionen in der Bevölkerung vorbeugen und kontrollieren kann.“

Gute Beziehungen zu PatientenSo lernte er Dinge, die man in seinem Heimatort nur vom Hörensagen kennt. „Ich habe mich sehr gefreut, als ich die ersten Male selbst professionell Wun-den verbinden oder Spritzen geben durf-te und einer Frau bei der Geburt behilf-lich sein konnte“, sagt Saidi. Er stellte fest, wie dankbar die Patienten nach der Behandlung waren und wie sehr sie sich freuten, wenn sie gesund nach Hause ge-hen konnten. „Da entwickeln sich gute Beziehungen zu den Patienten und dann ist auch der Arbeitgeber zufrieden“, sagt der junge Mann. Gleichzeitig spürt er die große Verantwortung, die ihm mit dem Beruf übertragen wird: „Ich weiß ja, dass ein Patient ernsthafte gesundheitliche Probleme bekommen kann, wenn ich ihn nicht richtig versorge.“

„Während der Ausbildung habe ich viel gelernt und bin heute von meinen Eltern finanziell unabhängig. Aber ich möch-te mich noch weiter qualifizieren“, sagt Saidi. Wenn in den kommenden Monaten KIUMA besser als bisher an das Internet angeschlossen wurde, will er per E-Lear-ning mit der Fortbildung beginnen.

Viel gelerntSaidi macht bei der Ausbildung im KIUMA-Hospital viele gute Erfahrungen „Meine Erwartungen haben sich erfüllt. Ich wollte die Lebensbedingungen für meine Familie und mich verbessern. Mit der Krankenpflegeausbildung hier in KIUMA hat das geklappt“, sagt Schaibu Saidi Ngwenya, 22 Jahre alt und seit anderthalb Jahren examinierter Kranken- pfleger mit einer Anstellung am KIUMA-Hospital in Südtansania.

Saidi weiß um die Verantwortung, die er beim Wechseln des Verbands trägt: „Wenn ich nicht sorgfältig arbeite, kann sich die Wunde entzünden und der Patient später Probleme bekommen.“

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TANSANIA

Weitere Informationen:www.wortundtat.de

Wo wir helfen Moldawienn

Trostlos, hilflos, hoffnungslos – damit Menschen im ärmsten Land Europas bessere Perspektiven für ihre Zukunft bekommen, engagiert sich wortundtat in Moldawien.

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Leidtragende des Exodus der Arbeits-kräfte sind in vielen Fällen Kinder und Ältere: Die Kinder werden von

den Großeltern versorgt. Denen jedoch fehlen oft Geld und Kraft für die Betreu-ung. Schicken dann die im Ausland ar-beitenden Eltern kein Geld in die Heimat, bricht das System zusammen und es dro-hen Armut und Kummer.

Aber auch viele Familien, die im Land zusammenhalten, haben es schwer: Gut bezahlte Arbeit ist selten, erst recht in dem kleinen Städtchen Ceadir Lun-ga, das nah an der Grenze zur Ukraine liegt. Dort begann wortundtat 2006 mit der Unterstützung der Einrichtung Gloria

Gegen die TrostlosigkeitWarum, wo und wie wir in Moldawien helfen

Moldawien ist das ärmste Land des Kontinents. Große Teile der arbeitsfähigen, gesunden Bevölkerung sind ausgewandert. Kinder und Alte, Schwache und Kranke bestimmen das Straßenbild. Viele von ihnen können sich nur unzureichend versorgen. Besonders gilt das weitab der Hauptstadt Chisinau im Süden des Landes. Dort hilft wortundtat mit seinem Partner an zwei Orten.

MOLDAWIEN

MoldawienUkraine

Rumänien

Schwarzes MeerVulkanesti

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Rumänien

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Seit 2006 hilft wortundtat in Moldawien

zurzeit ca. 23.000 Behandlungen pro Jahr

zurzeit ca. 10.000 Menschen, die diakonische Hilfen erhalten

zurzeit ca. 100 Besucher im Bereich Bildung/Ausbildung

Meer

– einem sozial-diakonischen Zentrum mit medizinischer Ambulanz und eini-gen Außenstellen. Einige Jahre später folgte der Aufbau des Jugendzentrums Seceris im gut 70 Kilometer entfernten Vulcanesti. An beiden Orten sorgen sich die Helfer um Kopf, Körper und Seele der Bedürftigen.

Gesundheit

Unser Angebot Medizinische Ambulanz Ambulanter Pflegedienst Hospiz

Unsere ZielgruppeViele Menschen haben keine Krankenversicherung und können medizinische Leistungen nicht bezahlen. Bettlägerige Kranke ohne Versicherung haben keine Chance, einen Arzt aufzusuchen. Ein stationäres Ange-bot für Sterbende gab es in Moldawien bis vor Kurzem überhaupt nicht. All diese Menschen erreicht die Hilfe von wortundtat in und um Ceadir Lunga.

Unser ErgebnisIn der Ambulanz kümmern sich Fachärzte um Patienten aller Altersstufen. Das hauseigene Labor erledigt Untersuchungen kurzfristig und die angeschlossene Apotheke liefert die erforderlichen Medikamente. Schwerkranke Patienten können an das städtische Krankenhaus überwiesen werden, das mit Gloria koo-periert. | Der ambulante Pflegedienst versorgt Kranke professionell zu Hause, die bis dahin weitgehend sich selbst überlassen waren. | Die Hospizmitarbeiter be-gleiten liebevoll die Menschen, die in der Einrichtung in Würde die letzten Tage oder Wochen ihres Lebens verbringen.

Mehr Informationenwortundtat.de Wo wir helfen Moldawien

Gesundheittt

Blutentnahme, Labor, Diagnose, Therapie und Nachsorge – all das bietet das medizi-nische Zentrum Gloria aus einer Hand.

MOLDAWIEN

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Die alte Frau kann sich kaum selbst auf den Beinen halten, hat aber zusätzlich ihre Enkelkinder im Haus. Der Bautrupp von Gloria reparierte ihr das Dach. Gerade hat sie eine Lieferung Brennholz von Gloria erhalten, um den Winter zu überstehen.

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MOLDAWIEN

Soziales

Unser Angebot Praktische Hilfen zum Überleben wie Kleiderkammer, kostenlose Mahlzeiten, Brennholz- und Lebensmittel- Lieferungen, Waschsalon, Badeanstalt, Instandhaltungstrupp etc. Wohnheim für Obdachlose und Kälteflüchtlinge Jugendbegegnungsstätte Seceris

Unsere ZielgruppeViele Rentner und Familien in Ceadir Lunga haben ein zu geringes Einkommen und lei-den Mangel. Sie haben nicht ausreichend zu essen, kein Heizmaterial, keine Wasch-maschine oder kein Geld, um ihr Haus instand zu halten. | Obdachlose, Alkohol-kranke und andere Bedürftige finden im Obdachlosenheim und in beheizten Räumen von Gloria Zuflucht. | Jugendliche und Kinder im Ort Vulkanesti, deren Eltern oder Großeltern nicht ausreichend für die Kinder sorgen können, unterstützt das Team der Begegnungsstätte Seceris.

Unser ErgebnisDie Ärmsten der Armen erleben in Ceadir Lunga, dass es Menschen gibt, die ihre Nöte sehen und sie wertschätzen. Wo es möglich ist, geben die Bedürftigen etwas von dem zurück, was sie empfangen – zum Beispiel, indem Obdachlose bei leichten Arbeiten in städtischen Grünanlagen helfen oder Kinder in Seceris kleine Aufgaben im Jugendzentrum übernehmen.

Mehr Informationenwortundtat.de Wo wir helfen Moldawien Soziales

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MOLDAWIEN

Weitere Informationen:www.wortundtat.de

Wo wir helfen Deutschland

DEUTSCHLAND

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Schutzraum für SchwächereWarum, wo und wie wir in Dortmund helfen

Dortmunds Nordstadt gilt als sozialer Brennpunkt. Über 59.000 Menschen aus über 130 Nationen leben dort auf 14 km². Fast jeder Vierte ist arbeitslos, jeder Dritte Hartz-IV-Empfänger. Sieben von zehn Bewohnern haben einen Migrationshintergrund. In diesem Schmelztiegel gehen Schwächere leicht unter. wortundtat bietet Familien und ihrem Nachwuchs einen Schutzraum.

Der Stern im Norden strahlt in den Stadtteil aus – auch weil der Kindertreff regelmäßig umliegende Straßen, Parks und Spielplätze erkundet.

Stern im Norden nennt sich das Begegnungszentrum, das seit 2006 Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Stadtteil er-reicht. Das Haus bietet zugleich zahlreichen Gruppen, die sich

im Stadtteil engagieren, Räume zur Nutzung an. So sind dort zum Beispiel ein christlicher Fanclub und ein Verein, der alte Computer wiederaufbereitet, untergekommen.

Als 2015 und 2016 zahlreiche Flüchtlinge nach Deutschland kamen, stellte das auch die Dortmunder Nordstadt vor neue Aufgaben: Die fremden Menschen wollten und sollten integriert werden, um vor-handene Probleme nicht zu verstärken oder neue hinzukommen zu lassen. Auch hier fand der Stern im Norden Lösungswege und ist heute eine Anlaufstelle für viele neu Hinzugezogene aus den Her-kunftsländern der Flüchtlinge.

Deutschland

Frankreich

Luxemburg

Belgien

NiederlandeDortmund

Seit 2009 hilft wortundtat in Deutschland

zurzeit ca. 220 Empfänger diakonischer Hilfen wöchentlich

zurzeit ca. 120 Kinder und Jugendliche die Angebote im Bereich Bildung/ Ausbildung erhalten

DEUTSCHLAND

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Soziales

Unser Angebot Anlaufstelle für Bewohner des Stadtteils, zum Beispiel Müttercafé, Winterspielplatz, Deutschlernhilfen, Flüchtlingstreff Hausaufgabenhilfen, Übermittagbetreuung, Spiel-, Sport- und Kreativgruppen für Kinder

Unsere ZielgruppeKinder aus dem Stadtteil und deren Familien finden im Begegnungszentrum Ansprechpartner. Mütter mit kleinen Kindern aus verschiedenen Nationen und in schwierigen Lebenslagen können mit ihren Kindern im Krabbelalter Angebote wahrnehmen.

Unser ErgebnisIm Kindertreff und bei gemeinsamen Ausflügen in Parks, Museen oder den Zoo lernen junge Besucher gute Regeln für das Miteinander, Akzeptanz gegenüber anderen und Vertrauen in eigene Stärken. In weiterführenden Angeboten wie Musik- oder Theatergruppen, Koch- oder Bastelkursen trainieren sie neue Fertigkeiten und entdecken, was sie können. | Flüchtlinge oder Mütter verschiedener Nationalitäten mit kleineren Kindern erfahren praktische Hilfen etwa bei Behördengängen, der Suche nach oder der Einrichtung von Wohnraum und vielen anderen ungewohnten Herausforderungen.

Mehr Informationenwortundtat.de Wo wir helfen Deutschland

Bei den Proben zu einem Theaterstück und der späteren Aufführung lernen die Kinder im Stern Selbstvertrauen und wie man gemeinsam etwas Großartiges auf die Beine stellt.

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Griechenland

Athen

Griechenland

Seit 1980 hilft wortundtat in Griechenland

zurzeit ca. 35.000 Empfänger medizinischer Angebote und diakonischer Hilfen pro Jahr

Griechenland

Hilfe am Rand der GesellschaftWarum, wo und wie wir in Griechenland helfenSchon viel älter als die 2010 offenkundig gewordene Schuldenkrise ist die Arbeit, die der wortundtat-Partner Hellenic Ministries in Griechenland leistet. Seit Anfang der 1980er-Jahre kümmern sich die dortigen Helfer um Benachteiligte: Rentner, Arbeits- und Obdachlose aus Griechenland und benachbarten südosteuropäischen Ländern, Flüchtlinge und seit einigen Jahren auch um Bewohner einiger Roma-Siedlungen.

Der griechische Staat schafft es vielerorts nicht, sich um die Men-schen am Rand der Gesellschaft

zu kümmern. Die Maschen des sozialen Netzes im Land sind sehr weit. In den vergangenen Jahren ist die Situation ge-rade für Rentner und Arbeitslose deut-lich schwerer geworden – immer mehr Menschen werden obdachlos. Und die, die sowieso niemand haben will, müssen aufgrund der komplizierten Lage noch mehr ums Überleben kämpfen: Flücht-linge aus dem Nahen und Mittleren Os-ten oder aus Afrika, die eigentlich nach Mitteleuropa wollen, bleiben vielfach in

Griechenland „hängen“, finden dort aber nur unzureichend Schutz, von staatlicher Unterstützung oder Zukunftsperspek-tiven ganz zu schweigen. Ähnliches gilt für die Volksgruppe der Roma – sie ge-hört zu den am stärksten diskriminierten Bewohnern des Landes.

Mit gezielten Hilfen kümmert sich Hel-lenic Ministries vor allem in der Haupt-stadt Athen um die Anliegen dieser Men-schen. An verschiedenen Standorten wurden Anlaufstellen geschaffen, in de-nen die schlimmste Not gelindert wird und eine soziale, gesundheitliche und geistliche Basisversorgung möglich ist.

Weitere Informationen:www.wortundtat.de

Wo wir helfen Griechenlandnd

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GRIECHENLAND

In der Schule für Roma müssen viele der Kinder als Erstes lernen, wie man lernt. Viele haben noch nie eine Schule besucht.

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GRIECHENLAND

Bildung

Unser AngebotSchulvorbereitungskurse

Unsere ZielgruppeFlüchtlingskinder, Kinder und Erwachsene einer Roma-Siedlung

Unser ErgebnisBasisunterricht in Schreiben, Lesen, Rechnen hilft Flüchtlings-kindern, sich in dem fremden Land ansatzweise zurechtzufinden. Die Roma-Kinder werden mit Erziehungs- und Schulvorberei-tungskurs fit gemacht, damit sie späteren den Einstieg in eine reguläre Schule schaffen. Erwachsene Roma lernen erst-mals Lesen und Schreiben.

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Gemeinsame Mahlzeiten bieten den Helfern Gelegenheit, praktisch zu helfen und Beziehungen zu den Bedürftigen zu knüpfen, um über weitere Hilfen ins Gespräch zu kommen.

Soziales

Unser Angebot Anlaufstellen mit Essensausgabe Möglichkeiten zum Duschen, Kleidung waschen Kleiderkammer

Unsere ZielgruppeRentner, Arbeits- und Obdachlose sowie Flüchtlinge, die vom griechischen Staat nicht aus-reichend versorgt werden, und keine Angehörigen haben, die sie unterstützen können.

Unser ErgebnisIn zwei diakonischen Einrich-tungen nehmen wochentags zusammen rund 300 bis 400 Besucher die Angebote des wortundtat-Partners wahr. Über die praktischen Hilfen hinaus leisten die Mitarbeiter vielfach auch seelsorgerliche Hilfe – insbesondere viele Flüchtlinge nehmen diese Angebote dankbar an. Nach den seelischen Verlet-zungen, die eine Flucht oft mit sich bringt, sehnen sie sich nach einem Lebensfundament, das trotz ihrer ungewissen Zukunft trägt.

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GRIECHENLAND

Die Zahnarztpraxis ist ständig im Einsatz. Die Patienten können eine reguläre Behandlung nicht bezahlen.

Gesundheit

Unser AngebotAllgemeinarzt, Gynäkologe, Kinderarzt, Zahnarzt

Unsere ZielgruppeAlle Bedürftigen, die in die Einrichtungen des wortundtat-Partners kommen, können bei Bedarf die Ärzte aufsuchen.

Unser ErfolgMit den medizinischen Angeboten unseres Partners konnte vielfach schlimmeren Erkran-kungen vorgebeugt werden. Wo die Ärzte nicht selbst helfen können, versuchen die Mitarbeiter, weiterführende Behandlungen in öffentlichen Einrichtungen zu ermöglichen.

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GRIECHENLAND

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WORTUNDTAT

TransparenzDamit Ihre Hilfe ankommt

Die Menschen, die unsere Arbeit unterstützen, haben ein Recht darauf, unsere Arbeitsweise kennenzulernen. Neben diesem Magazin informiert darüber die Seite www.wortundtat.de ausführlich.

Der Anteil der Kosten, die in Deutschland für Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit entstehen, lag in dem Zeitraum zwischen 5,77 Prozent (2011) und 3,34 Prozent (2016). Dieser geringe Anteil ergibt sich daraus, dass wortundtat keine eigenen Angestellten hat. Alle Kosten, die in diesem Bereich entste-hen, werden von der DEICHMANN-Stiftung über-nommen. So können alle anderen Spenden direkt in die Projektarbeit fließen.

Die Ziele unserer Arbeit und die Ar-beitsweise des Vereins wortundtat haben wir in einer Satzung festge-

schrieben, die unter www.wortundtat.de/ transparenz nachzulesen ist. Unter dem Link veröffentlichen wir zudem Informa-tionen über die jährlichen Ausgaben des Hilfswerks und Auszüge aus den Jahres-abschlüssen, die jeweils von einer nam-haften Wirtschaftsprüfungsgesellschaft kontrolliert werden. Nach den Prüfungen erteilten sie ihren Bestätigungsvermerk bisher stets ohne Einschränkungen. Die Jahresabschlüsse für 2017 liegen derzeit noch nicht vor. Sie werden voraussicht-lich im wortundtat-Magazin 3/18 ver-öffentlicht. Es erscheint nach der Mit-gliederversammlung, die voraussichtlich Mitte des Jahres stattfindet.

Neben der Mitgliederversammlung sind weitere Organe des Vereins der Vorstand und ein unabhängiger Beirat, der die Arbeit des Vereins mit Ideen und Anregungen unterstützt. Persönliche BegegnungenDie Möglichkeit, Helfern aus Deutsch- land, Griechenland, Indien, Moldawien und Tansania zu begegnen, gibt es bei der Veranstaltung „wortundtat im Dia-log“ am Samstag, 15. September, im Dortmunder wortundtat-Projekt Stern im Norden. Details zu der Veranstaltung folgen in Ausgabe 2 dieses Magazins, dessen Erscheinen für Ende Mai geplant ist.

Haben Sie weitere Fragen zu unserer Arbeit? Dann schreiben Sie gern eine E-Mail an [email protected]

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Entwicklung wortundtat-Gesamtausgaben 2011 – 2016

Mio Euro

2015

9,42

2014

8,64

2013

8,11

2012

7,70

2011

7,48

2016

10,78

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Postvertriebsstück K11438

Entgelt bezahltDeutsche Post AG

Wenn es spannend wird …

In der Bibel finden sich spannende Ge-schichten. Schon als Kind war ich begeis-tert davon. Einfach großartig, wie Mose vor

dem Pharao von Ägypten steht und von ihm fordert: „Lass mein Volk ziehen!“ Und wie das Volk Israel dann trockenen Fußes durch das Schilfmeer zieht, während die Streitmacht des Pharao in den Fluten versinkt.

Spannend auch, wie der Prophet Elia gegen den gottlosen König Ahab und seine falschen Pro-pheten aufsteht. Spannend, wie Daniel trotz Lebensgefahr am Glauben festhält und in der Löwengrube Gottes Bewahrung erlebt.

Ja, die Bibel ist voll von spannenden Geschich-ten. Und doch bleiben sie von unserem Alltag entfernt. Wer von uns ist schon ein Mose, ein Elia, ein Daniel?

Deshalb bin ich dankbar, dass auch ganz ge-wöhnliche Leute in der Bibel vorkommen. Dass normale Menschen bedeutende Taten tun. Oder, genauer gesagt, kleine Taten mit großer Wir-kung vollbringen. Solche Geschichten kann ich nicht so leicht auf Abstand halten. Viel-mehr fragen sie mich, ob ich auch bereit bin, so etwas zu wagen.

Dann wird es wirklich spannend. So wie bei der „Speisung der Fünftausend“, die wir in allen vier Evangelien finden. Die Szene ist schnell erzählt. Eine große Menschenmenge war Je-sus hinterhergelaufen, bis weit in eine unbe-wohnte Gegend hinein. Sie wollten unbedingt hören, was er zu sagen hatte. Natürlich hoff-ten viele auch auf ein Heilungswunder. Lang-sam wurde es Abend. Die Mitarbeiter drängen Jesus, die Menge nach Hause zu schicken. Viele haben noch einen weiten Weg vor sich. Doch Jesus reagiert unerwartet: „Gebt ihr ihnen zu essen!“ (Matthäus 14, 16) Ist das nicht unmög-lich? Was sie haben, kann niemals für so viele hungrige Münder reichen!

Plötzlich steht ein kleiner Junge da. Fünf Brote und zwei Fische hält er Jesus hin. Dieses Wenige ist genug, um alle satt zu machen. Warum? Weil Jesus aus wenig ganz viel machen kann. Das Wunder der Brotvermehrung kann auch heute noch geschehen. Und zwar dann, wenn wir – wie der kleine Junge damals - das, was wir haben, Gott hinhalten und mit anderen tei-len. Dann wird es wirklich spannend!

Prof. Dr. Dr. Roland Werner ist Vorsitzender von proChrist und Honorarprofessor an der Evangelischen Hochschule Tabor. Gemeinsam mit seiner Frau Elke hat er den Christus-Treff Marburg gegründet und ist Beiratsmitglied bei wortundtat.

BIBLISCHER IMPULS

Unterstützt von der DEICHMANN-Stiftung

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Allgemeine Missions-Gesellschaft e. V.

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Hilfe für Menschen in Not.

„Weil Jesus aus ganz wenig ganz viel machen kann.“