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Montage- und Wartungsanleitung Mechanische Gleitsattel- Scheibenbremse Typ 1000 V-G 1. Ausgabe Copyright WABCO 2005 Vehicle Control Systems An American Standard Company Änderungen bleiben vorbehalten Version 001/11.05(de) 8150201133 815 020 113 3

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Montage- und WartungsanleitungMechanische Gleitsattel-Scheibenbremse Typ 1000 V-G

1. Ausgabe

Copyright WABCO 2005

Vehicle Control SystemsAn American Standard Company

Änderungen bleiben vorbehaltenVersion 001/11.05(de)

8150201133 815 020 113 3

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Inhaltsverzeichnis

Seite

1. Beschreibung der mechanischen Gleitsattel-Scheibenbremse 4

1.1 Einleitung 4

1.2 Bremsvorgang 4

1.3 Automatische Nachstellvorrichtung 4

2. Servicevorschriften 6

2.1 Sicherheitshinweise für Reparaturarbeiten 6

2.2 Allgemeine Kontrollen 6

2.3 Prüfung der Bremse 7

2.3.1 Prüfung der automatischen Nachstellung 7

2.4 Bremsbeläge prüfen 8

2.5 Bremsscheibe prüfen 9

2.6 Verschiebbarkeit des Bremssattels auf den Führungsbolzen prüfen 10

3. Bremsbelagerneuerung 10

4. Dichtungen erneuern 13

4.1 Dichtungen an Bremskolben und Bremswelle erneuern 13

4.2 Schutzkappen und Buchsen der Führungsbolzen erneuern 19

5. Bremse erneuern 22

Tabelle 1: Schlüsselweiten [SW] und Anziehdrehmomente [Nm] 23

Hinweis:Diese Serviceanleitung richtet sich an geschultes Fachpersonal. Arbeiten an der Bremse dür-fen nur vorgenommen werden, wenn die entsprechenden Abschnitte gelesen und verstandenwurden. Die Sicherheitsvorschriften nach Abschnitt 2.1 sind zu beachten und zu befolgen.

Diese Anleitung ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten.

Die Druckschrift unterliegt keinem Änderungsdienst. Aktuelle Versionen finden Sie in INFORM unter www.wabco-auto.com unter Angabe der Druckschriften-Nummer 815 020 113 3

Kein Teil dieser Publikation darf ohne schriftliche Erlaubnis von WABCO reproduziert, in einerDatenverarbeitungsanlage gespeichert oder in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mit-teln übertragen, photokopiert oder aufgezeichnet werden.

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4 Ausgabe 11/2005

1. Beschreibung der mechanischen Gleitsattel-Scheibenbremse1.1 Einleitung

Die Gleitsattel-Scheibenbremse ist für den Einsatz inNutzfahrzeugen und Omnibussen an Vorder- und Hin-terachsen als Betriebs-, Hilfs- und Feststellbremse vor-gesehen. Sie wird mechanisch über Membran- oderFederspeicherzylinder betätigt.

Der Bremssattel (1) gleitet axial auf den Führungsbol-zen (3) des Bremsenträgers (2), siehe Bild 1.

Gleitsattel-Scheibenbremse Typ 1000 V-G

Bild 1

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Der radial offene Bremssattel ermöglicht einen schnellenund einfachen Bremsbelagwechsel.

Die Betätigungseinrichtung der Bremse ist mit einer auto-matischen Nachstellvorrichtung zur Korrektur des Belag-verschleisses ausgestattet, siehe Bild 2. Diese hält einvorgegebenes Lüftspiel unabhängig vom Lastkollektivsowie unterschiedlichen Einsatzbedingungen konstant.

Durch den Anschluss des Betätigungszylinders über eineKonsole und einen Hebel - siehe Bild 1 - ergeben sichweitere Vorteile. Durch Variation der Hebellänge kanndie Betätigungskraft optimal abgestimmt werden, und diePosition des Betätigungszylinders ist, bezogen auf dieBremse, frei wählbar. Der Hebel kann in Winkelschrittenvon 7,5° um 360° gedreht werden. Dadurch ist für dieVorderachse ein größtmöglicher Einschlagwinkel er-reichbar.

1.2 Bremsvorgang

Bei Betätigung der Bremse löst die lineare Zuspannkraftdes Bremszylinders eine Rotationsbewegung desBremshebels (44) aus. Die Spreizvorrichtung wandelt

diese Drehbewegung in eine lineare Längsbewegungdes Kolbens um, so dass die Bremsbeläge gegen dieBremsscheibe gepreßt werden.

1.3 Automatische Nachstellvorrichtung

Während der Drehung der Bremswelle bei einem Brems-vorgang schraubt eine Nachstellvorrichtung den Brems-kolben in Richtung Bremsscheibe heraus, wenn sich daserforderliche Lüftspiel zwischen den Bremsbelägen (38,39) und der Bremsscheibe durch Belagverschleiß vergrö-ßert hat. Liegen die Beläge an der Bremsscheibe an,rutscht eine Kupplung in der Nachstellvorrichtung durch,und der Nachstellvorgang ist unterbrochen.

Über die Nachstellvorrichtung erfolgt auch die Ein- bzw.Rückstellung der Bremse entweder bei einem Neueinbauoder bei einem Bremsbelagwechsel. Die Nachstellmutterkann über einen Sechskant gedreht werden. Die Öffnungfür den Sechskant befindet sich auf der Rückseite derBremse und ist durch einen Verschlussstopfen ge-schützt.

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5Ausgabe 11/2005

Bremsenteile

1 Bremssattel1.1, 1.2 Sattelhälften2 Bremsenträger3 Führungsbolzen

21 Kolben

31 Druckplatte

36 Verbindungsschrauben

38 Bremsbelag

39 Bremsbelag

40 Niederhaltefedern

41 Belagniederhaltestift

44 Bremshebel

Gleitsattel-Scheibenbremse Typ 1000 V-G

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Bild 2: Draufsicht und Schnitt

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6 Ausgabe 11/2005

Gleitsattel-ScheibenbremseTyp 1000 V-G

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2. Servicevorschriften

Diese Anleitung umfasst anhand der nachfolgenden Bil-der die erforderlichen Schritte und Arbeitsfolgen zumAustausch von Teilen der Scheibenbremse mit Hilfe vonReparatursätzen. Die Schlüsselweiten und die Anzieh-drehmomente in den Arbeitsfolgen sind den Positionender Tabelle 1 (siehe Seite 23) zu entnehmen. Zum Fetten soll die Tube Fett verwendet werden, diein den WABCO Reparatursätzen enthalten ist.

2.1 Sicherheitshinweise für Reparatur-arbeiten

Der einwandfreie technische Zustand der Scheiben-bremse ist für gute Fahr- und sichere Bremseigenschaf-ten von entscheidender Bedeutung.

Verschleißgrenzen der Bremsbeläge und derBremsscheibe beobachten! Bei abgenutztenBremsbelägen und verschlissenen Brems-scheiben, reduzierte Bremswirkung bzw.Ausfall der Bremse! Unfallgefahr! Verbrann-te, verglaste oder verölte Bremsbeläge müs-sen sofort gewechselt werden. Die Erneuerung der Bremsbeläge mussimmer achsweise durchgeführt werden!

Bei Reparaturarbeiten an der Bremse mussdas Fahrzeug auf einer ebenen Fläche ste-hen und gegen Wegrollen gesichert sein. Fürdas Aufbocken und Sichern des Fahrzeugesnur zugelassene Vorrichtungen verwenden.Während der Reparaturarbeiten an derBremse muss sichergestellt sein, dass dieBremse nicht ungewollt betätigt wird. Bei ausgebauten Belägen darf die Bremsenicht betätigt werden! Verletzungsgefahr!

Bei Reparaturarbeiten an der Bremse ver-schmutzte Bereiche nicht mit Pressluft oderanderen Hochdruckgeräten reinigen. Verlet-zungsgefahr! Gefahr der Zerstörung vonGummiteilen!

Bei Arbeiten an der Bremse bzw. beim Ver-schieben des Bremssattels nur außen mitden Händen anfassen, so dass ein Quet-schen der Finger zwischen Bremssattel undBremsenträger nicht möglich ist!

Beim Aus- und Einbau der Bremse am Fahr-zeug muss ein zweiter Monteur Hilfe leisten.Schwere Last, Verletzungsgefahr!

Bei Reparaturarbeiten an der Bremse außer-halb des Fahrzeuges muss die Bremse festin einer Vorrichtung, z. B. Schraubstock, ein-gespannt sein. Große Löse- und Anziehdreh-momente der Verschraubungen, Verlet-zungsgefahr!

Der Bremssattel mit der Zuspanneinheit darf nicht geöff-net werden. Daher dürfen die Befestigungsschraubendes Deckels am Bremssattel nicht gelöst werden.

Es dürfen nur WABCO-Original-Ersatzteile und nur vomFahrzeughersteller freigegebene Bremsbeläge verwen-det werden.

Reparaturarbeiten nur mit empfohlenen Werkzeugendurchführen. Keine angetriebenen Drehschlüssel bzw.Werkzeuge verwenden! Schrauben und Muttern nur mitden vorgeschriebenen Anzugsmomenten festziehen.

Bei neuen Bremsbelägen sollten auf den ersten 50 kmkeine Vollbremsungen erfolgen. Längere Bremsungensowie Gewaltbremsungen sind ebenfalls zu vermeiden.

Die Bremse ist bei starker Beschädigung oder Ver-schleiß der Gußteile (z. B. Risse) gemäß der Anleitungkomplett auszutauschen.

Zum Abschluss von Reparaturarbeiten muss eine Ab-schlussprüfung auf dem Rollenprüfstand erfolgen. Stehtkein Rollenprüfstand zur Verfügung, so hat eine Probe-fahrt mit Probebremsungen zu erfolgen.

2.2 Allgemeine Kontrollen

Beim Belagwechsel sollte jeweils eine Überprüfung derBremse wie folgt durchgeführt werden:

• Kolbenringmanschette (Faltenbalg) auf Beschädi-gungen hin untersuchen. Bei Beschädigung ist derFaltenbalg nach Abschnitt 4.1 auszutauschen.

• Schutzkappen (Faltenbälge) aus Gummi an denFührungsbolzen auf Beschädigung untersuchen. DieFührungsbolzen sind prinzipiell wartungsfrei. Be-schädigte Schutzkappen sind sofort auszutauschen.Dabei muss gleichzeitig eine Wartung und Fettungder Führungsbolzen erfolgen. Wechsel der Schutz-kappen nach Abschnitt 4.2.

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7Ausgabe 11/2005

2.3 Prüfung der Bremse

2.3.1 Prüfung der automatischen NachstellungGenereller Hinweis: Die Drehrichtungen und Drehmomente am Sechskantder Nachstellmutter sind in der Tabelle 1, Position I an-gegeben.

Arbeitsfolgen:• Verschlussstopfen (16) für Nachstellung entfernen.

• Mit Ringschlüssel SW 10 (Tabelle 1, Position I) amSechskant der Nachstellmutter die Nachstellung um1 Schlüsselumdrehung zurückstellen.

Achtung: Keine Überbeanspruchung am Sechskant der Nach-stellung vornehmen! Keinen Gabelschlüssel fürNachstellung verwenden. Der Freiraum für den auf-gesteckten Ringschlüssel muss so groß sein, dassdieser während der Nachstellung in seiner Drehbe-wegung nicht behindert wird!

Eventuell auftretende Fehler:Kein Knack-Geräusch der überspringenden Nach-stellkupplung hörbar! Nachstellung defekt ⇒ Bremse tauschen.

Nachstellmutter läßt sich nicht drehen! Nachstellung defekt ⇒ Bremse tauschen.

• Bremse ca. 5 bis 10 mal betätigen (ca. 1 bar) oderBremshebel von Hand in Betätigungsrichtung bewe-gen.

• Beobachten, dass sich der Sechskant mit dem Ring-schlüssel im Betätigungstakt schrittweise in Betäti-gungsrichtung verdreht.

Bei jedem Betätigungstakt erfolgt auch eine axiale Vor-und Zurückbewegung vom Sechskant um ca. 2 mm inRichtung Bremsscheibe.

Gleitsattel-Scheibenbremse Typ 1000 V-G

• Überprüfen, ob der Verschlussstopfen in der Brems-welle sitzt. Ist dies nicht der Fall, kontrollieren ob dieInnenteile der Nachstelleinrichtung korrodiert sind.Wenn ja, ist die Bremse entsprechend den Arbeits-folgen von Abschnitt 5. zu tauschen.

• Verschlussdeckel der Führungsbolzen auf richtigenSitz im Bremssattel und auf Beschädigungen über-prüfen.

Bild 3

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8 Ausgabe 11/2005

Hinweis: Der Winkelausschlag des Bremshebels ver-ringert sich zunehmend im Betätigungstakt. Dement-sprechend wird auch der Axialweg vom Sechskantgeringer.

Dreht sich der Ringschlüssel wie beschrieben, ist dieNachstellung in Ordnung.

• Ringschlüssel (Pfeil) abnehmen.

• Verschlussstopfen (16) aufstecken, dabei auf dich-ten Sitz achten.

Eventuell auftretende Fehler:Ringschlüssel dreht nicht mit!Nachstellung defekt ⇒ Bremse tauschen.

Ringschlüssel dreht sich nur bei der ersten Betätigung!Nachstellung defekt ⇒ Bremse tauschen.

Ringschlüssel dreht sich bei jeder Betätigung vor undwieder zurück!Nachstellung defekt ⇒ Bremse tauschen.

Sechskant bewegt sich nicht in Richtung Brems-scheibe!Bremskolben fest ⇒ Bremse tauschen.

Sechskant kommt nicht aus Richtung Bremsscheibezurück!Bremskolben fest ⇒ Bremse tauschen.

2.4 Bremsbeläge prüfen

Hinweis: Die Bremsbelagstärke in regelmäßigen Ab-ständen und in Abhängigkeit vom Fahrzeugeinsatz, beiWartungsintervallen sowie im Rahmen der gesetzlichenBestimmungen prüfen. Verbrannte, verglaste oder ver-ölte Bremsbeläge müssen sofort gewechselt werden.Die Restbelagstärke darf das Maß von 2 mm nicht un-terschreiten.

Die Erneuerung der Bremsbeläge muss immer achs-weise durchgeführt werden!

Arbeitsfolgen:Achtung: Um eine Beschädigung der Bremsscheibe zu ver-meiden, müssen die Bremsbeläge spätestens dannersetzt werden, wenn an der schwächsten Stelle2 mm Bremsbelagstärke über dem Bremsbelagträ-gerblech gemessen wird.

A = Restbelagstärke 2 mm.B = Gesamtbelagstärke 16 mm.

Bei Restbelagstärke A < 2 mm, Bremsbeläge nach Ab-schnitt 3. erneuern.

Gleitsattel-ScheibenbremseTyp 1000 V-G

Bremsbelag Belagträger

Bild 4

Bild 5

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Gleitsattel-Scheibenbremse Typ 1000 V-G

2.5 Bremsscheibe prüfen

Hinweis: Werden sämtliche Prüfungen durchgeführt, istder Aus- und Einbau der Bremsbeläge nicht mehrmalserforderlich.

Achtung: Verschleißgrenzen der Bremsscheibe be-obachten! Bei verschlissenen Brems-scheiben, reduzierte Bremswirkung bzw.Ausfall der Bremse! Unfallgefahr!Die Erneuerung der Bremsscheiben sollteimmer achsweise durchgeführt werden!Nur gereinigte Bremsscheiben einbauen.Bremsscheiben müssen fettfrei sein.

Arbeitsfolgen:• Bremsbeläge nach Abschnitt 3. ausbauen, und

Bremsscheibenstärke im Kontaktbereich der Brems-beläge messen.

C = Gesamtstärke neue Bremsscheibe 30 mm

D = Verschleißmaßgrenze 26 mm, die Bremsscheibe muss erneuert werden

E = Gesamtstärke neuer Bremsbelag 22 mm

F = Bremsbelagträgerblech 6 mm

G = Mindeststärke Bremsbelag 2 mm

H = Absolute Mindeststärke Bremsbelag undBremsbelagträgerblech 8 mm, die Bremsbelägemüssen erneuert werden.

Ist das Verschleißmaß D ≤ 26 mm, ist die Bremsscheibeauszutauschen. Der Austausch wird achsweise emp-fohlen.

Bremsscheibenzustandskontrolle:Bremsscheibe auf Risse und Oberflächenbeschaffen-heit sowie auf maximales Verschleißmaß prüfen.

A = Netzwerkartige Rißbildung = zulässig

B = zur Nabenmitte verlaufende Risse bis max. 0,5 mm (Breite und Tiefe) = zulässig

C = Unebenheiten der Scheibenober-flächen unter 1,5 mm = zulässig

D = durchgehende Risse = unzulässig

a = Bremsfläche

Bild 6

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10 Ausgabe 11/2005

Bremsscheibenschlag prüfen:• Meßuhr an Bremsenträger befestigen.

• Bei montierter Bremsscheibe, Bremsscheibenschlagdurch Drehen der Radnabe gemäß Bild 8 prüfen.Grenzwert 0,15 mm. Bei höheren Werten Brems-scheibe nacharbeiten bzw. erneuern.

• Bremsbeläge nach Abschnitt 3. einbauen und Ein-stellung des Lüftspiels vornehmen.

2.6 Verschiebbarkeit des Bremssattelsauf den Führungsbolzen prüfen

Arbeitsfolgen• Beläge nach Abschnitt 3. entfernen.

• Bremssattel von Hand mehrfach auf Führungsbolzenüber den gesamten Verschiebeweg verschieben undauf Leichtgängigkeit prüfen.

Achtung: Bremssattel beim Verschiebennur außen mit den Händen anfassen, sodass ein Quetschen der Finger zwischenBremssattel und Bremsenträger nichtmöglich ist! Schutzkappen der Führungsbolzen nichtgegen den Bremsenträger quetschen! Die Verschiebung muss leichtgängig er-folgen. Bei Nichtgängigkeit sind die Gleit-buchsen nach Abschnitt 4.2 zu tauschen.

• Bremsbeläge nach Abschnitt 3. einbauen und Ein-stellung des Lüftspiels vornehmen.

3. BremsbelagerneuerungHinweis:Die Erneuerung der Bremsbeläge muss immer achs-weise durchgeführt werden!

Bei einem Bremsbelagwechsel muss die Bremsscheibeauf ihren Zustand und auf ihren Verschleiß nach Ab-schnitt 2.5 überprüft werden. Bei sichtbaren tiefenScheibenrissen ist die Bremsscheibe ebenfalls zu wech-seln. Nur gereinigte und fettfreie Bremsscheiben ein-bauen.

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11Ausgabe 11/2005

Gleitsattel-Scheibenbremse Typ 1000 V-G

Arbeitsfolgen beim Ausbau der Bremsbeläge:• Verschlussstopfen (16) entfernen.

• Bremse am Sechskant zurückstellen (Tabelle 1, Position I).

Achtung: Keinen angetriebenen Drehschlüsselverwenden!

• Belagniederhaltestift (41) mit Durchschlag inRichtung Felgenseite aus der Bremse heraus-schlagen.

Achtung: Beim Herausschlagen des Bela-gniederhaltestiftes (41) auf Heraussprin-gen der Niederhaltefedern (40) achten!

• Verschlissene Bremsbeläge entfernen.

• Vor dem Einbau der neuen Bremsbeläge die Füh-rungsflächen im Bremsenträger (2) und die Druck-platte (31) mit Drahtbürste von Korrosion befreienund reinigen.

Achtung: Dabei Schutzkappen (7, 8) nicht beschädi-gen. Die Führungsflächen müssen fettfrei sein!

• Bremssattel in Richtung Zylinderseite verschiebenund Schutzkappen (7, 8) vom Bremskolben und denFührungsbolzen auf Verschleiß bzw. Beschädigungprüfen. Defekte Schutzkappen nach Abschnitt 4.1und 4.2 erneuern!

• Nachstellung nach Abschnitt 2.3.1 prüfen.

• Bremsscheibe nach Abschnitt 2.5 prüfen.

• Bolzenführung nach Abschnitt 2.6 prüfen.

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12 Ausgabe 11/2005

Arbeitsfolgen beim Einbau der Bremsbe-läge:

• Bremsbelag (39) auf der Felgenseite, und Bremsbe-lag (38) auf der Betätigungsseite einlegen.

• Fühlerlehre (1 mm) in der Bremsenmitte zwischenBremssattel und Bremsbelagträger auf der Felgen-seite einsetzen (Pfeil), und Bremssattel gegen dieBremsscheibe schieben.

• Bremse am Sechskant der Nachstellmutter zustel-len, bis beide Bremsbeläge an der Bremsscheibe an-liegen (Tabelle 1, Position I). Fühlerlehre wiederentfernen.

Achtung: Keine Überbeanspruchung am Sechskantder Nachstellung vornehmen!

Hinweis: Niederhaltefedern und Belagniederhaltestifte nicht vorLüftspieleinstellung montieren!

• Neue Niederhaltefedern (40) auf die Bremsbelagträ-ger legen.

• Federn gegen Bremsbelagträger drücken.

• Neuen Belagniederhaltestift (41) von der Felgensei-te in Bremssattel einschlagen.

Hinweis: Die Spannhülse des Belagniederhaltestiftes(41) sitzt in der felgenseitigen Sattelhälfte (1.2).

• Neuen Verschlussstopfen (16) in die Öffnung derBremswelle (20) drücken! Auf dichten Sitz achten!

• Dafür Haltegurt vom Verschlussstopfen hinter denBremshebel führen.

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13Ausgabe 11/2005

Gleitsattel-Scheibenbremse Typ 1000 V-G

• Das obere Ende vom Haltegurt über den Bremshebellegen.

• Clip in Loch drücken und Haltegurt zusammenstek-ken.

• Verschlussstopfen (16) in die Öffnung der Bremswel-le (20) eindrücken.

• Lüftspiel der Bremse durch mehrere Betätigungeneinstellen.

• Radnabe auf Freigängigkeit prüfen.

Achtung: Bremse nach Abschluss der Arbeitenauf Rollenprüfstand prüfen!

4. Dichtungen erneuernHinweis: Werden sämtliche Dichtungen des Bremssat-tels komplett ausgetauscht, so sind die folgenden Ab-schnitte 4.1 und 4.2 zusammen auszuführen. In diesemFall werden die Arbeitsfolgen aus den einzelnen Ab-schnitten nicht mehrmals ausgeführt.

Werden Dichtungen einzeln ausgetauscht, so sind dieArbeitsfolgen der entsprechenden Abschnitte 4.1 und4.2 auszuführen.

4.1 Dichtungen an Bremskolben undBremswelle erneuern

Arbeitsfolgen beim Ausbau der Dichtungen:• Bremsbeläge nach Abschnitt 3. entfernen und Druck-

platte (31) vom Bremskolben (21) abschrauben (Ta-belle 1, Position IV).

• Druckplatte und Kontaktflächen zwischen Bremskol-ben und Druckplatte reinigen.

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14 Ausgabe 11/2005

• Bremszylinder entfernen (Tabelle 1, Position II).

• Spannstift (43) aus dem Bremshebel ausschlagen.

• Bremshebel mittels zwei Schraubendreher oder ei-ner Abzugsvorrichtung von der Bremswelle entfer-nen.

• Bremshebel und Bremswelle reinigen.

• Für die weiteren Arbeitsfolgen wird empfohlen, dieKonsole (45) vom Bremssattel zu entfernen. Dafürdie Schrauben (46) entfernen (Tabelle 1, PositionVI).

Falls erforderlich gesamte Bremse von der Achse ent-fernen und in einer geeigneten Stellung in einenSchraubstock einspannen. Dafür die Sechskantschrau-ben (47) der Bremsenbefestigung entfernen (Tabelle 1,Position III).

• O-Ring (10) von Bremswelle (20) entfernen.

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15Ausgabe 11/2005

Gleitsattel-Scheibenbremse Typ 1000 V-G

• Kombi-Dichtring (9) mit einem schmalen Schrauben-dreher aus dem Bremssattel drücken. Der Sitz imBremssattel für den Dichtring darf nicht beschä-digt werden.

• Dichtungssitze und Bremswelle (20) reinigen.

• Schutzkappe (8) des Bremskolbens (nicht gezeigt)mit einem Schraubendreher aus dem Sitz desBremssattels entfernen. Zum Ausdrücken Schrau-bendreher hinter die Rückseite der Schutzkappeschieben und gegen die Stirnseite des Bremskol-bens abstützen.

• Dichtungssitze reinigen.

Zustandskontrolle am Bremskolben durchfüh-ren:• Bremskolben (21) am Sechskant der Nachstellmutter

(Rückseite der Bremse) herausschrauben (Tabelle1, Position I).

• Sichtkontrolle des Bremskolbens auf Korrosionsspu-ren und Feuchtigkeitseintritt durchführen. Wenn ja,Bremse nach Abschnitt 5. erneuern. Wenn nein,Bremskolben wieder zurückschrauben.

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16 Ausgabe 11/2005

Arbeitsfolgen beim Einbau der Dichtungen:

• Die inneren Dichtlippen vom Kombi-Dichtring (9) fet-ten.

Achtung: Außenumfang vom Dichtring nichtfetten!• Neuen Kombi-Dichtring (9) mittels geeignetem Mon-

tagewerkzeug über die Kerbverzahnung der Brems-welle (20) schieben, und

• in den Sitz des Sattelteils (1.1) mit einemEinbaumaß X von 1 ± 0,3 mm drücken. Siehe Einbaulage und Angabe zur Parallelität inBild 25.

Hinweis: Der Kombi-Dichtring dient der radialen undaxialen Abdichtung. Er ist daher so einzudrücken, dasser gegen Schmutz von außen abdichtet, d. h. dieSchutzlippen müssen nach außen zeigen.

• Spannstift (43) etwas in die Öffnung des Bremshe-bels (44) drücken.

Hinweis: Der Spannstift (43) sollte in Richtung der Be-tätigung des Bremshebels (44) eingesetzt werden.

• Kerbverzahnungen von Bremswelle (20) und Brems-hebel (44) mit Anti-Seize Montagepaste benetzen,und

• Bremshebel (44) auf Kerbverzahnung der Bremswel-le (20) setzen.

Achtung: Für die richtige Stellung des Bremshebels(44) müssen die Strichmarkierungen zwischen demBremshebel und der Bremswelle übereinstimmen.Der Bremshebel muss zur Konsole zeigen.

• Spannstift (43) in Bremshebel (44) einschlagen.

Hinweis: Der Spannstift muss dabei in die Ringnut derBremswelle eingreifen und dient zur axialen Sicherungdes Bremshebels.

Gleitsattel-ScheibenbremseTyp 1000 V-G

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Bereichfetten!

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17Ausgabe 11/2005

Gleitsattel-Scheibenbremse Typ 1000 V-G

• Ringraum (Pfeil) zwischen Bremshebel (44) undBremswelle fetten.

• Neuen O-Ring (10) über den Bremshebel (44) schie-ben.

• Werkzeug, z. B. Schraubendreher, zwischen O-Ringund Bremshebel schieben, und

• O-Ring in den eingefetteten Ringraum ziehen.

• O-Ring allseitig mit Hand in den Ringraum drücken.

• Neue Schutzkappe (8) mittels Montagewerkzeug inihren eingefetteten Sitz des Bremssattels (1) drü-cken.

• Dichtwulst der Schutzkappe (8) leicht einfetten, undin die Ringnut des Kolbens (21) einsetzen.

Hinweis: Die Gummi- bzw. Schutzkappen dürfen beimEinsetzen nicht beschädigt werden.

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18 Ausgabe 11/2005

• Druckplatte (31) mit neuer Druckfeder (17) und neu-er Schraube (18) am Bremskolben (21) befestigen(Tabelle 1, Position IV).

Einbauhinweise für den Anbau der Konsole mitBetätigungszylinder an die montierte Bremse.Hinweis: Die Stellung und Kontur der Konsole auf derAbbildung entspricht nicht immer dem speziellen Einbauder Bremse, jedoch gelten einheitlich die folgenden Ein-bauhinweise.

• Konsole mit montiertem Betätigungszylinder gegenden Bremssattel setzen.

• Schraubbolzen (46) mit Schlüssel SW 19 und einemAnziehdrehmoment von 135 ± 9 Nm verschrauben(bei Innensechskantschrauben SW 10) / (Tabelle 1,Position VI).

• Kolbenstange - siehe Pfeil - zum Bremshebel (44)ausrichten.

Achtung: Die Länge der Kolbenstange muss derStellung des Bremshebels angepaßt werden. DerBremshebel darf dabei nicht aus seiner Ausgangs-stellung verdreht werden!

• Kolbenstange am Bremshebel (44) befestigen undsichern.

• Kontermutter an Kolbenstange befestigen.

• Bremse an der Achse befestigen (Tabelle 1, PositionIII).

• Bremsbeläge nach Abschnitt 3. montieren und Hin-weise beachten.

• Zum Schluss neuen Verschlussstopfen (16) einset-zen und dafür die Anbauhinweise aus Abschnitt 3 be-achten.

Gleitsattel-ScheibenbremseTyp 1000 V-G

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19Ausgabe 11/2005

Gleitsattel-Scheibenbremse Typ 1000 V-G

4.2 Erneuerung der Schutzkappen undBuchsen der Führungsbolzen

Arbeitsfolgen beim Ausbau der Schutzkappenund Buchsen:• Bremsbeläge nach Abschnitt 3. entfernen.

• Bremszylinder, Bremshebel und Konsole nach Ab-schnitt 4.1 entfernen.

• Deckel (6) mittels flachem Meißel und Hammer vomBremssattel entfernen.

Hinweis: Beim Ausschlagen die Sitze im Bremssattelnicht beschädigen!

• Beide Zylinderschrauben (5) vom Bremsenträger (2)lösen (Tabelle 1, Position V).

Achtung: Den Bremssattel beim Lösen der Zylin-derschrauben gegen Herunterfallen si-chern! Verletzungsgefahr!

• Bremssattel vom Bremsenträger abnehmen undFührungsbolzen (3) entfernen.

• Beide Schutzkappen (7) entfernen.

• Kontaktflächen am Bremsenträger und an den Füh-rungsbolzen (3) reinigen.

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20 Ausgabe 11/2005

• Gleitbuchsen (4) zur Felgenseite mittels Auspreß-werkzeug aus dem Bremssattel pressen.

Arbeitsfolgen beim Einbau der Schutzkappenund Buchsen:• Bohrungen für die Führungsbolzen und Ringnuten

für die Schutzkappen im Bremssattel (1) reinigen.

Hinweis: Für das Einsetzen der Gleitbuchsen (4) denBremssattel (1) mit der Felgenseite auf eine gerade undstabile Auflage stellen.

Positionen der Führungsbolzen mit Gleitbuchsen imBremssattel in Vorwärtsfahrt:

Für jeden Führungsbolzen zwei Gleitbuchsen in der Rei-henfolge A, B einbauen.

• Für den Führungsbolzen (3) zuerst Buchse A mit Ein-preßdorn (L1 = 44 mm), und anschließend Buchse Bmit Einpreßdorn (L2 = 15 mm) jeweils bis zum An-schlag des Dorns einpressen.

• Gleitflächen der Buchsen und Zwischenraum zwi-schen den Buchsen fetten.

Gleitsattel-ScheibenbremseTyp 1000 V-G

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21Ausgabe 11/2005

Gleitsattel-Scheibenbremse Typ 1000 V-G

• Neue Schutzkappen (7) in die Sitze des Bremssat-tels (1) einsetzen.

Hinweis: Sitze vor dem Einsetzen reinigen. Zum einfa-chen Einsetzen der Schutzkappen die Randwulste leichtfetten.

Auf einen gleichmäßigen, faltenfreien Sitz derSchutzkappen in den Ringnuten achten, sieheSchnittdarstellung zu Bild 40).

• Führungsbolzen (3) an den Gleitflächen fetten.

• Führungsbolzen (3) von der Außenseite in denBremssattel einschieben.

Hinweis: Damit beim Durchschieben der Randwulst derSchutzkappe nicht aus der Ringnut des Bremssattelsgleitet, den Führungsbolzen in Richtung A durch- und inRichtung B wieder zurückschieben, siehe Schnittdar-stellung zu Bild 40.

• Schutzkappen am Randwulst fetten, über die Füh-rungsbolzen (3) streifen, und in die Ringnuten - siehePfeil - der Führungsbolzen einsetzen.

Achtung: Der Führungsbolzen auf der Bremsscheibeneinlauf-seite ist der Paßbolzen. Der Führungsbolzen auf derBremsscheibenauslaufseite ist der Spielbolzen. Überschüssiges Fett entfernen. Die Planflächen derFührungsbolzen zum Bremsenträger müssen fett-frei sein!

• Bremssattel (1) mit Führungsbolzen gegen denBremsenträger (2) setzen und die eingeschobenenFührungsbolzen (3) in den Paßbund einsetzen.

• Neue Zylinderschrauben (5) durch die eingesetztenFührungsbolzen stecken und an den Bremsenträgeranschrauben (Tabelle 1, Position V).

Achtung: Die Kontaktflächen zwischen den Füh-rungsbolzen und dem Bremsenträger müssen beimZusammenbau fettfrei sein!Beim Zusammenbau darauf achten, dass dieSchutzkappen nicht beschädigt werden.Erst den Führungsbolzen mit Passsitz auf derBremsscheibeneinlaufseite festschrauben.Werden bei Wartungsarbeiten die Führungsbolzenvom Bremsenträger gelöst, müssen beim Zusam-menbau neue Zylinderschrauben verwendet wer-den!

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22 Ausgabe 11/2005

• Bremssattel mehrfach auf den Führungsbolzen hinund her bewegen und auf Leichtgängigkeit achten.

• Bohrungen im Bremssattel (1) für die Deckel (6) fet-ten.

• Neue Deckel (6) in die Bohrungen des Bremssattelssetzen und mit geeignetem Druckwerkzeug bis anden Deckelbund einpressen.

• Schutzkappen zum Luftdruckausgleich vorsichtig imBereich der Ringnut anheben und wieder in die Ring-nut setzen.

• Bremsbeläge nach Abschnitt 3. montieren.

• Konsole, Bremshebel und Bremszylinder nach Ab-schnitten 4.1 anbauen.

5. Bremse erneuernHinweis: Die neue Bremse ist vormontiert und kannüber den Bremsenträger komplett an die Fahrzeugach-se angebaut werden. Auf die richtige Einbauseite derBremse im Fahrzeug in Vorwärtsfahrt achten (linkeBremse/linke Fahrzeugseite; rechte Bremse/rechteFahrzeugseite).

Arbeitsfolgen beim Ausbau der Bremse:• Bremsbeläge nach Abschnitt 3. entfernen und prü-

fen.

• Bremszylinder, Bremshebel und Konsole nach Ab-schnitten 4.1 entfernen.

• Die Sechskantschrauben (47) lösen (Tabelle 1, Posi-tion III) und Bremse von der Achse abbauen.

• Bremsscheibe nach Abschnitt 2.5 prüfen.

Arbeitsfolgen beim Einbau:• Transportschutzsicherungen vom Bremssattel ent-

fernen.

• Bremse über die Bremsscheibe setzen und an derAchse befestigen. Sechskantschrauben (47) mit vor-geschriebenem Anziehdrehmoment (Tabelle 1, Posi-tion III) festziehen.

• Bremsbeläge nach Kontrolle nach Abschnitt 3. ein-bauen.

• Sitz der Bremsbeläge kontrollieren, Lüftspiel derBremse nach Abschnitt 3. einstellen und Hinweisebeachten.

• Konsole, Bremshebel und Bremszylinder nach Ab-schnitten 4.1 montieren.

Gleitsattel-ScheibenbremseTyp 1000 V-G

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23Ausgabe 11/2005

Gleitsattel-Scheibenbremse Typ 1000 V-G

Tabelle 1: Anzugsmomente

Position Schlüsselweite[SW]

Sechskant Anziehdrehmoment[Nm]Außen Innen

I 10 X –

Drehrichtung am Sechskant:• Zustellen in Betätigungsrichtung des Bremshebels.

• Rückstellen gegen Betätigungsrichtung des Bremshebels.

Achtung: Keinen angetriebenen Drehschlüssel verwenden! Keine Überbeanspruchung am Sechskant der Nachstellung vornehmen!

II 24 X – 210 - 30Befestigungsmutter Betätigungszylinder

III 22 X – 180 ± 20 Bremsenbefestigung Sechskantschraube geölt

IV 5 X 9 ± 1 Befestigung Druckplatte / Kolben

V 10 X

135 ± 9 Anziehreihenfolge für die Führungsbolzen:

1. Paßbolzen (Scheibeneinlaufseite)2. Spielbolzen (Scheibenauslaufseite)

VI 1910

XX

135 ± 9 Befestigungsschraube Konsole

VII 21 X – Nach Angabe des Zylinderherstellers

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24 Ausgabe 11/2005

Gleitsattel-ScheibenbremseTyp 1000 V-G