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MUSIK-ANTIQUARIAT HEINER REKESZUS EIN WIENER KONGRESS IAML 2013 BÜCHER · BILDER · NOTEN KATALOG 53

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MUSIK-ANTIQUARIAT HEINER REKESZUS

Ein WiEnEr KongrEss iAML 2013BÜCHEr · BiLdEr · noTEnKatalog 53

Abbildungen auf dem Umschlag:

Titelseite: no. 108, s. 40innenseite vorn: no. 2, s. 4innenseite hinten: no. 38, s. 16rückseite: no. 39, s. 17

Katalog 53

Ein WiEnEr KongrEssIAML 2013

Musik-Antiquariat Heiner rekeszusHerrngartenstraße 7 · 65185 Wiesbaden · Germany

Tel +49-(0)611-308 2270 · Fax +49-(0)611-3081262 E-mail: [email protected]

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1 BACH, J. s.: Grosse Passionsmusik nach dem Evangelium Matthaei. Vollständiger Klavierauszug von Adolph Bernhard Marx. Seiner Königl. Hoheit dem Kronprinzen von Preussen in tiefster Ehrfurcht gewidmet vom Verleger. Berlin, in der Schlesinger’schen Buch- u. Musikhandlung (PN 1571) 1830. Qu.-fol. Titelblatt, 3 S. „Subscribenten-Verzeichniss”, S. 3 – 190. Marmorierter Hldr.-Einband d. Zt. m. aufgesetztem, ovalem Lederschildchen, dieses m. goldgeprägtem Titelaufdruck u. goldgeprägter floraler Umrandung. 2.800,- * Katalog Hoboken I, 27; Hirsch IV, 1136. – Sehr schönes Exemplar der Erstausgabe in einem der frühesten Abzüge (im Subskribenten-Verzeichnis fehlt noch der späteren Exemplaren hinzugefügte Name Czernys). – Einband berieben, Kanten bestoßen.

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Bayreuth 1882, 1883, 1886, 1892, 1896

Abbildung: Umschlagseite 2

2 BAYrEUTHEr FEsTsPiELE – BAYREUTH. Lederkassette mit insgesamt 58 Orig.-Photographien (Hans Brand, Hofphotograph/Verlag v. Carl Giessel, Bayreuth; W. Höffert, Hof-Photograph, Berlin) von Solisten in Orig.-Kostümen der Bayreuther Festspiele 1882/1883, 1886, 1892 und 1896. Dazu 3 Aufnahmen (um 1890) der Villa Wahnfried und des Festspielhauses. Bayreuth 1882-1896. Format ca. 10,5 x 16,5 cm. 5.800,- * In dieser Zusammenstellung und Größenordnung sehr selten. Vorhanden sind , allein vom Uraufführungsjahr des Parsifal 1882 und dem Todesjahr Wagners 1883 24 Aufnahmen: PARSIFAL – WINKELMANN und GUDEHUS; KUNDRY – MATERNA und MALTEN; AMFORTAS – REICHMANN u. SCHEIDEMANTEL; GURNEMANZ – SCARIA u. SIEHR; TITUREL – KINDERMANN; KLINGSOR – FUCHS, dazu Aufnahmen von nicht genannten Blumenmädchen und der „Gralsträgerin”. Diese 24 Photos sind in einer gesonderten roten, mit reichem Golddekor versehenen Leinenmappe aufbewahrt, darunter auch einige Aufnahmen der Festspiele 1886: 5 Aufnahmen aus Tristan: TRISTAN – VOGL; ISOLDE – SUCHER; MARKE – WIEGAND; BRANGÄNE – STAUDIGL; KURWENAL – PLANK. – 1892: 14 Aufnahmen aus Tannhäuser: TANNHÄUSER -GRÜNING; ELISABETH – WIBERG; VENUS – MALHAE; WOLFRAM – SCHEIDEMANTEL; LANDGRAF – DÖRING – Meistersinger: WALTHER v. STOLZING – ANTHES; EVA – MULDA; HANS SACHS – GURA (2x); BECKMESSER – GEBE; DAVID – HOFMÜLLER; MAGDALENE – HAUDIGL. – Tristan: MARKE – GURA ; Parsifal: PARSIFAL – VAN DYCK; 1896: 15 Aufnahmen aus RING DES NIBELUNGEN: LOGE – VOGL; FREIA, FASOLT/FAFNER (Gruppenbild) – WEEF, WACHTER, ELMBLAD; ALBERICH – RIEDRICH; WOTAN – PERON (2x); FRICKA – BREMA; BRÜNHILDE – LEHMANN – KALISCH; SIEGLINDE – SUCHER; SIEGMUND – GERHÄUSER; HUNDING – WACHTER; SIEGFRIED – GRÜNING; MIME – RING; WANDERER – BACHMANN); WALTRAUTE – HEINK-SCHUMANN u. REUSS- BELCE; GUNTHER – GROSS. Ausserdem ein sehr schönes Photo des Dirigenten HANS RICHTER. – Verso jeweils beschriftet (Name der Sängerin/des Sängers, Jahreszahl u. Bezeichnung der jeweiligen Szene, manche auch mit Zitaten der Textdichtung). Die Parsifal-Bilder sind unten links jeweils dezent durchnumeriert. – Die Photographien in sehr guten Zustand (ein Einzelnes etwas gebräunt); die Lederkassette -mit goldbedrucktem Deckel „Bayreuth” beschabt, mit viel Patina – ein Schatzkästchen für alle Wagnerianer und Bayreuth-Pilger jedweder Couleur.

3 BEETHoVEn, L. v.: (Op. 60) 4me Grande Simphonie en Sib majeur (B dur)... dédiée à Monsr. le Comte d’Oppersdorf... Op: 60. Partition. Bonn et Cologne, N. Simrock (PN 2078) [1823]. Gr.-8°. 1 Bl., 195 S. Marmorierter Pappumschlag d. Zt. 1.500,- * Kinsky/Halm S. 145; Hirsch IV, 300. – Originalausgabe der Partitur. – Kinsky war der Meinung, bei Exemplaren mit dem Zusatz „4me” handle es sich um wenig später erschienene Varianten der Erstausgabe, jedoch verzeichnet Hofmeister für das Jahr 1823 bereits ein Exemplar unserer Version. – Schöner, klarer Abzug; durchgehend gering stockfleckig.

4 – (Op. 67) Beethoven. Fünfte Symphonie. [Faksimile]. Nach der Handschrift im Besitz der Preußischen Staatsbibliothek hsg. v. G. Schünemann. Bln., Maximilian-Verlag Max Staercke (1942). Qu.-fol. 44 S., 306 S. (Faks.), 1 Bl. Blauer Original-Einband. 780,- * Eins von 400 numerierten Exemplaren dieser ebenso prachtvollen wie seltenen Faksimile-Ausgabe (unser Exemplar trägt die Nummer 189).

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5 – (Op. 68) Sechste Symphonie F-Dur Op. 68. Sinfonia pastorale. Faksimile nach dem Autograph BH 64 im Beethoven-Haus Bonn m. e. Kommentar v. S. Brandenburg. Bonn 2000. Qu.-fol. 4 Bl., (139) Bl. Faksimile, 56 S. Kommentar. Orig.-Halbleder in OLn.-Schuber. Veröffentlichungen des Beethoven-Hauses Bonn, Reihe 3, Band 14. 480,- * Eins von 600 numerierten Exemplaren der Gesamtauflage, unser Exemplar mit der Nummer 109. – Tadelloses Exemplar aus der Bibliothek v. Prof. Dr. Ch.-H. Mahling.

6 – (Op. 72) Fidelio. Oper in zwei Acten. Vollständiger Clavierauszug mit deutschem und französischem Texte. Bearbeitet v. G. D. Otten. Lpz. u. Winterthur, J. Rieter-Biedermann (PN 635) (1869). Folio. Portrait, Titel, 5 Bl., Faks., XXXI, 269 S. gestochene Noten . Mit e. gest. Portrait v. C. Gonzenbach, 4 Stahlstichtafeln v. Heinrich Merz u. zwei Seiten Notenfaksimiles. Orig.-Leineneinband m. reich verzierter Gold- u. Bildprägung; Dreikant-Goldschnitt. 750,- * Sehr seltener, bibliophil ausgestatteter, gestochener Klavierauszug, herausgegeben zum 100. Geburtstag Beethovens (allerdings schon im Jahr davor erschienen). Mit einem Beethoven-Bildnis in Stahlstich, gest. v. Gonzenbach, dem Erstdruck eines Gedichtes von PAUL HEYSE „An Beethoven” und den eigens für diese Ausgabe geschaffenen vier ganzseitigen Illustrationen von MORITZ VON SCHWIND, gest. v. H. Merz u. G. Gonzenbach. – Kanten bestoßen, Einband berieben u. etwas fleckig; innen vereinzelt stockfleckig.

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Weitere Erstausgaben

7 BEETHoVEn, L. v.: (Op. 74) Quatuor pour Deux Violons, Viola et Violoncelle composé et dédié à son Altesse le Prince regnant de Lobkovitz Duc de Raudnitz...Oeuv. 74. Stimmen. Leipzig, Br & H (PN 1609) [1810]. Folio. 11, 7, 7, 7 S. OU. 1.500,- * Kinsky/Halm S. 198; Katalog Hoboken Bd. 2, 333. – Seltene, gestochene Erstausgabe der Stimmen (KVK nur 3 Exemplare). – Das zehnte Streichquartett Beethovens entstand im Sommer und Herbst 1809 in Baden bei Wien. Es erhielt den Beinamen „Harfenquartett”, der sich auf die charakteristischen Pizzicati im ersten Satz bezieht. – Mit Händler-Etikett von H. C. Steup, Amsterdam. – Etwas stock- und fingerfleckig.

8 – (Op. 84) Ouverture et Entr’Actes d’Egmont. Partition. Lpz., Br.& H.(PN 5140) [1831]. Kl.-4°. (1 Bl.), Titel, 164 S. Schöner neuer, marmorierter Hldr.-Einband. 750,- * Kinsky/Halm S. 231; Hirsch IV, 335. – Gestochene Erstausgabe der Partitur zur vollständigen Egmont-Musik. Ehemaliges Exemplar eines alten deutschen Hoftheaters mit zahlr. Arbeitseintragungen und Bühnenanweisungen mit Blei- und Buntstift, Titel gestempelt. – Neuer marmorierter Hldr. unter Verwendung der originalen Einbanddeckel; Eckabrisse wurden aufs Sorfältigste mit altem Material ausgebessert; S. 141 mit alter Ausbesserung (transparenter Klebestreifen, etwa 6 cm). Auf dem Vorsatz sind handschriftlich nicht weniger als 24 Aufführungen in den Jahren 1833-1870 dokumentiert. Auf dem Nachsatz ist ein Blatt montiert mit handschriftlichen Anweisungen für den Inspizienten (auch 19. Jahrhundert). Durchgehend etwas stock-,wasser- und fingerfleckig. Ein hochinteressantes Exemplar, hervorragend restauriert.

9 – (Op. 90) Sonate für das Piano-Forte gewidmet dem Hochgebornen Herrn Grafen Moritz von Lichnowsky... 90tes Werk.. Wien, bey S. A. Steiner (PN C.D.S.A.S. 2350) [1815]. Qu.-fol. 1 Bl., 16 S. 2.400,- * Kinsky/Halm S.; Hoboken Bd. 2, 385.; gestochene Erstausgabe. Bibliotheksdoublette, abgegeben bereits im 19. Jahrhundert und in den Besitz von Franz Kullak übergegangen (handschriftlicher Vermerk auf dem Titelblatt: Franz Kullak 20. Novbr. 82). Breitrandiges Exemplar, an den Rändern kleine Einrisse und Läsuren; Plattennummer. fehlt auf Seite 11; Variante ohne Stechervermerk auf dem Titelblatt.

Ein Gedenkbuch dankbarer Liebe und Verehrung...

10 BEETHoVEn, L. v. – (sCHiLLing, g.): Beethoven-Album. Ein Gedenkbuch dankbarer Liebe und Verehrung für den grossen Todten gestiftet und beschrieben von einem Vereine von Künstlern und Kunstfreunden aus Frankreich, England, Italien, Deutschland, Holland, Schweden, Ungarn und Russland. Stgt., Hallberg’sche Verlagshandlung (1846). 4°. Portrait, Titel, XVI, 312 S. m. zahlr. Musik-Beiträgen. Hübscher neuer Halbleineneinband. 600,- * Ein musikalisch-literarisches Pendant zum 1845 in Bonn eingeweihten Beethoven-Denkmal. – Das Album enthält über 180 Beiträge, darunter Musik – zahlreiche Originalbeiträge- von F. Silcher, F. Rungenhagen, C. Czerny, A. Hüttenbrenner, A. Henselt, Ch. H. Rinck, F. Schneider, S. v. Neukomm, J. Dont, A. W. Bach, J. Küffner, T. Haslinger, A. Gyrowetz, A. Pott, W. Mangold, G. Meyerbeer („Der Wandrer und die Geister an Beethovens Grab”), A. B. Fürstenau, G. Spontini („Romance traduit de Sapho”), X. Schnyder v. Wartensee, G. Onslow, F. Belcke („Etude für die Bassposaune”), A. Lvoff („Russische Volkshymne”), S. Sechter, W. Gabrielski, J. Raff, C. G. Reissiger, H. Vieuxtemps, J. Benedict, Victor u. Louise Farrenc, A. Adam u. v. a. Von Franz Liszt, der erheblichen Anteil am Zustandekommen der Denkmalerstellung hatte, findet sich hier als Erstdruck „70 Takte nach Motiven aus der 1. Beethoven-Kantate” in der Bearbeitung für Klavier zu zwei Händen (Raabe 198/537). – Textbeiträge stammen v. J. G. Seidl, W. Schroeder-Devrient, Matthisson, A. Kaehlert, J. S. Hermstedt, E. v. Lannoy, A. Bergt, C. O. Sternau, J.F. Castelli u. v. a. – Stellenweise gering stockfleckig.

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11 (BEETHoVEn) – BrEUning, g. v.: Aus dem Schwarzspanierhause. Erinnerungen an L. van Beethoven aus meiner Jugendzeit. Mit einem bisher unveröffentlichten Portrait-Medaillon Beethoven’s nach Hornemann vom Jahre 1802 und einer Ansicht des Schwarzspanierhauses. Wien 1874, L. Rosner. VIII, 129 S. u. 2 Tafeln m. Abb. Marmorierter Hln. d. Zt. 480,- * Wolffheim II, 431. – Sehr seltene Erstausgabe. Die wohl wichtigste Quelle über die letzten Lebensjahre Beethovens. – Titel m. Namensstempel eines Vorbesitzers.

12 – sCHinDLEr, A.: Biographie von Ludwig van Beethoven verfasst von Anton Schindler, Musikdirector, Professor der Tonkunst, Mitglied der Societät des Conservatoire der Musik in Paris und correspondierendem Mitgliede der Gesellschaft zur Beförderung der Tonkunst in den Niederlanden. Zweite, mit zwei Nachträgen vermehrte Ausgabe. Mit dem Portrait Beethoven’s u. drei Facsimiles. Münster, in der Aschendorff’schen Buchhandlung 1845. 8°. Portrait, 4 Bl., 292 S.; XI, 178 S., 3 Faksimiles. Schöner, marmorierter Halbleder-Einband d. Zt. m. 4 Bünden, goldgeprägtem Rückendekor u. Rückentitel. 480,- * Sehr schönes Exemplar der berühmten -und für alle späteren Beiträge trotz vieler Widersprüchlichkeiten und einer gewissen Unzuverlässigkeit- maßgebenden Biographie. Mit dem schönen Portrait (gem. v. Schimon, gest. v. Eichens). Im Anhang der umfangreiche und wichtige Beitrag „Beethoven in Paris”, der nur in dieser Auflage enthalten ist.- Durchgehend etwas stockfleckig; oberes Kapital m. minimalem Einriss, Kanten gering bestossen.

13 – sEYFriED, i. v.: Ludwig van Beethoven’s Studien im Generalbasse, Contrapuncte und in der Compositions-Lehre. Aus dessen handschriftlichem Nachlasse gesammelt... Wien, Haslinger (1832). Portrait, XX S., 2 Bl., 352, 144 S., 2 Tafeln, 3 Faks. (davon 2 ausfaltbar, eines im Text). Hldr. d. Zt. (berieben) m. umlaufenden Grünschnitt. Ecken m. aufmontiertem, roten Lederschildchen, dieses m. goldgeprgt. Titelaufdruck (etwas verblaßt). 580,- * Wolffheim II, 423. – Erstausgabe; mit dem von Kriehuber lithogr. Portrait. Im Subskribenten-Verzeichnis finden sich u.v.a. die Namen von Chopin, Czerny, Joh. Strauß, Zumsteeg. Das Buch enthält -neben dem umfangreichen Studienmaterial- die Erstdrucke der Kanons WoO 159 un WoO 191. Im Anhang eine Anzahl Gedichte auf Beethoven, der Nekrolog, Beethovens Testament, biographische Notizen etc., außerdem -in Noten- der Trauergesang bey Beethoven’s Leichenbegängnisse, ein „systematisches Verzeichnis der sämtlichen Originalwerke” und einen Verlagskatalog von Haslinger.- Durchgehend etwas stockfleckig. Rücken und Kanten restauriert. Vorsätze leimschattig.

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Die erste Beethoven-Biographie

14 (BEETHoVEn) – WEgELEr/riEs: Biographische Notizen über Ludwig van Beethoven... Mit dem Schattenriß des sechszehnjährigen Beethoven und mit lithographirten Brieffragmenten. Coblenz, bei K. Bädeker 1838. Kl.-8°. Schattenriss, Titel, XIV S., 164 S., Notentafel, ausfaltbare Tafel m. Faksimiles (3 Briefausschnitte). Etwas späterer Hln. m. goldgeprgt. Rückentitelaufdruck. 1.200,- * Seltene Originalausgabe -mit dem Schattenriss des erst 16jährigen Beethoven- der ersten Biographie Beethovens, verfaßt von engen Jugendfreunden aus der Bonner Zeit. Neben den Briefen Beethovens an Wegeler finden sich weitere Belege, die von Wegeler -sehr um eine authentische, wahrheitsgemäße Übermittlung bemüht- mit ausführlichen Anmerkungen versehen sind. Neben der Wiedergabe von Beethoven an ihn gerichteter Briefe legt Ries in seinem Beitrag das Schwergewicht auf Kommentare zum kompositorischen Werk des Meisters. – Robert Schumann jedenfalls nannte das Büchlein „eine herrliche Arbeit”.

15 – – Notices Biographiques sur L. van Beethoven... suivies d’un Supplément publié a l’Occasion de l’Inauguration de la Statue de L. v. Beethoven a Bonn... Traduites de l’Allemand par A.-F. Legentil. Paris, E. Dentu 1863. XV, 250 S. Hübscher, marmorierter Hln. d. Zt. m. goldgeprägtem Rückentitelaufdruck. 200,- * Französische Erstausgabe der ersten Biographie Beethovens.

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16 – LEY, s.: Beethoven als Freund der Familie Wegeler-v. Breuning. Nach d. Familien-Sammlungen u. – Erinnerungen hsg. v. S. Ley. Bonn 1927. Gr.-8°. 262 S. m. zahlr. Abb. u. 6 Lichtdrucktafeln nach Handschriften. OLn. m. Schutzumschlag. 80,- * Schutzumschlag etwas fleckig und m. kl. Randläsuren, ansonsten sehr schönes, gepflegtes Exemplar.

17 BErg, A.: Kammerkonzert für Klavier und Geige mit dreizehn Bläsern. Ausgabe für zwei Klaviere und Geige. Klavierauszug von Fritz Heinrich Klein. Stimmen. Wien, UE (VN 8439) (1926). Folio. 20, 120 S. OU. 250,- * Seltene Erstausgabe dieser Fassung. – Dabei: ein weiteres Exemplar der Klavierpartitur in Erstausgabe (ohne zusätzliche Geigenstimme).

Mit den schönen Lithographien von Fantin-Latour

18 BErLioZ, H. – JULLiEn, A.: Hector Berlioz. Sa Vie et Ses Ouevres. Ouvrage orné de quatorze Lithographies originales par M. Fantin-Latour de douze Portraits de Hector Berlioz de trois Planches hors Texte et de 122 Gravures, Scènes theâtrales, Caricatures Portraits d’Artistes, Autographes, etc. Paris, A La Libraire de l’Art 1888. Folio. XVI, 386 S., 1 Bl., 14 Lithographien. Roter Orig.-Hldr. m. goldgeprgt. Rückenaufdruck, Kopfgoldschnitt und marmorierten Vorsätzen. 600,- * Schönes Exemplar dieses grundlegenden und prachtvoll ausgestatteten Buches, von besonderem Wert durch die eindrucksvollen Lithographien Fantin-Latours. – Ganz vereinzelt gering stockfleckig.

Otto Böhlers geniale Schattenrisse

19 BÖHLEr, o.: Dr. Otto Böhler’s Schattenbilder. Wien, R. Lechner 1914. 4°. 4 Kartons (Titel u. Einführung) u. 20 Tafeln. In Ill. Orig.-Leinenmappe. 950,- * Vollständige Folge der berühmten Schattenrisse mit Komponisten-Silhouetten- u. Karikaturen, vielfach abgebildet, aber im Original nur noch äußerst selten. Dargestellt sind u. a. Johannes Brahms, „Johannes Brahms Ankunft im Himmel”, Gustav Mahler, Johann u. Eduard Strauss sowie „Heut’spielt der Strauss!”, Richard und Siegfried Wagner, H. v. Bülow, Hans Richter, Wagner und Bruckner in Bayreuth u.a. Den Darstellungen vorangestellt ist eine Essay über Leben und Werk Otto Böhlers.Jede Tafel etwas größer als 25,5 cm x 19,5 cm.

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20 BrAHMs, J.: Quintett Clarinette (oder Bratsche), 2 Violinen, Bratsche und Violoncell Op. 115. Stimmen. Bln., Simrock (VN 9711) (1892). Folio. OU. 280,- * McCorkle S. 464. – Hofmann S. 242/243. – Erstausgabe der Stimmen einschließlich der alternativen Bratschenstimme (an Stelle der Klarinette – ein Geschäftstrick Simrocks, der nur bei den Sonaten Op. 120 aufging). Papier mit den Wasserzeichen C.G.R., zwei sechseckige Sterne und Zahl 6. – Entgegen den Angaben bei McCorkle und Hofmann enthält die Klarinetten-Stimme unserer Ausgabe ein Titelblatt, welches -ansonsten identisch mit der bei Hofmann gezeigten Abbildung- die Bezeichnung „Stimmen” [ohne Preisangabe] an Stelle der Bezeichnung „Partitur” trägt. Die restlichen Stimmen -einschließlich der alternativen Bratschen-Stimme- besitzen kein eigenes Titelblatt. – Etwas fingerfleckig; dezenter Namenseintrag eines Vorbesitzers; mehrere Stempel einer ehemals hochangesehenen Frankfurter Musikalienhandlung. Titelblatt der Klarinettenstimme ausgebessert.

21 BrAHMs, J. – MiLLEr zu AiCHHoLZ, V. (Hsg.): Ein Brahms-Bilderbuch. Hsg. v. Viktor vom Miller zu Aichholz. Mit erl. Text v. M. Kalbeck. Wien 1905. 4°. 2 Bl., 119 S. m. 29 Tafeln m. Abb. OLn. 280,- * Schönes Exemplar der seltenen und gesuchten Ikonographie.

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Max Bruchs „Erstling” – ein Singspiel von Goethe

22 BrUCH, M.: Scherz, List und Rache. Komische Oper in einem Aufzuge. Text nach Goethe... und seinem verehrten Lehrer Ferdinand Hiller gewidmet... Op. 1. [Klavierauszug mit Text]. Lpz., B. Senff (PN 260) [1857]. Folio. 1 Bl., 8 S. (Text), 147 S. Schöner, neuer, dunkelgrüner Leineneinband. 380,- * Sehr seltene, gestochene Erstausgabe des Klavierauszugs von Max Bruchs „Erstling”. – Seinem Kompositionslehrer Ferdinand Hiller gewidmet und nach einer Textvorlage von Goethe entstanden. Hiller setzte sich – mit Erfolg – für die Publikation der ersten Oper Bruchs bei dem Leipziger Verlag Senff ein. – Bruch war schon in der Jugendzeit überaus erfolgreich und talentiert, so erhielt er 1852 für ein Streichquartet ein Stipendium der Mozart-Stiftung und wurde fortan mit Mendelssohn und Mozart verglichen. – Sein op. 1 wurde am 14. Januar 1858, wenige Tage nach Bruchs 20. Geburtstag, am Stadttheater in Köln uraufgeführt, wo Bruch nach seinem dreijährigen Kompositions- und Klavierstudium zunächst als Musiklehrer tätig war. – Mit rund 70 Minuten Spielzeit und einer Klavierbegleitung (Ouvertüre sogar vierhändig) stellt es keine traditionelle große Opernvertonung dar und verwirklicht so Goethes Intention eines leichten, komischen Singspieles. – Titel und Text am Rand mit minimalem Wasserrand, Papier am Rand wenig gebräunt, ansonsten sehr schöner Abzug ohne Eintragungen.

Busoni verschenkt Wagner – mit schöner Widmung

23 BUsoni, F. -(WAgnEr, r.): Die Meistersinger von Nürnberg von Richard Wagner. Klavierauszug zu zwei Händen mit Hinzufügung des Gesangtextes und der scenischen Bemerkungen von Richard Kleinmichel. Mainz, Schott (VN 25143)[1910]. 4°. 4 Bl., 251 S. Blauer Ldr.-Ebd. d. Zt. m. goldgeprägtem Titelaufdruck u. Kopfgoldschnitt. 480,- * Auf dem Vorsatz ein eigenh. Sinnspruch und eine eh. Widmung Busonis (mit vollem Namenszug) an eine Schülerin: „Das wird sich bäldlich zeigen: wenn rechte Kunst ihr eigen, was gilt’s, wer sie sie gelehrt?” (Immerhin darf der einiges Andenkens werth sein, der zu lehren sich bestrebte, wie Ihr herzlich ergebener Ferruccio Busoni”. Auf der gegenüberliegenden Leerseite eine Bemerkung der Vorbesitzerin „...zum Andenken an meine Schwester Olga [Leinkauf?], der Ferruccio Busoni diesen Band widmete im Juli 1910”. – Ein wunderbares Dokument über den Lehrer Busoni.

24 CLEMEnTi, M.: Gradus ad Parnassum ou L’art de jouer le Pianoforte démontré par des Exercices dans le style sévère et dans le style elégant [Op. 41]... dédies à Madame la Princesse Wolkonsky... Vorgebunden: WOELFL, J.: Fantaisie et Fugue pour le Pianoforte... Oeuv. 28. Lpz., Br. & H. (PN 216)[1805]. 2 Bände [von 3]in einem Band. Lpz., Br. & H. (VN 2580.3040) [ca. 1805-1819]. Qu.-fol. 5 S.; 81 S.; 89 S. Pappebd. d. Zt. (berieben; Kanten bestossen). 450,- * RISM C3104. Frühdruck der ersten beiden Bände von Clementis noch heute relevantem Studienwerk. – Das vorgebundene Werk des Salzburger Pianisten und Komponisten Joseph Johann Baptist Woelfl (1773-1812) -Schüler v. Leopold Mozart u. Michael Haydn- liegt im Erstdruck vor. Woelfl war zu seinen Lebzeiten äußerst angesehen und populär, dabei mit einem ausgesprochenen Geschäftssinn gesegnet. – Schönes Exemplar, die Bände des „Gradus” mit zahlreichen Fingersatz-Eintragungen mit Bleistift.

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Der „Französische Parsifal” – mit Widmung, Szenarien und Brief-Autographen

Vincent d’Indys

25 D’inDY, V.: Fervaal. Action Musicale en trois actes et un prologue. Poème et Musique de Vincent d’Indy. Partition Chant et Piano réduite par l’Auteur. Dessin de Carloz Schwabe. Paris, Durand (VN D. & F. 4966) (1895). 4°. 2 Bl., Lithographie als Frontispiz, 3 Bl., 386 S. Neuer Pappeinband m. aufgezogenem Orig.-Umschlag (dieser fleckig). 1.850,- * Schöne und seltene Erstausgabe des Klavierauszugs, aus dem Besitz des Künstlers Carloz Schwabe, der die Ausstattung der Oper betreute und die -hier als Frontispiz verwendete- Lithographie mit einer Szenendarstellung der Oper schuf. Mit eigenhändiger Widmung des Komponisten an Schwabe auf dem Vorsatz. Zwischen Schmutztitel u. Vorsatz montiert ein von d’indy eigenhändig verfaßtes szenario der oper (kl-8°, 6 S.), ferner nach dem Vortitel vier eigenhändige an schwabe gerichtete Briefe, die sich auf die Oper beziehen und zwar vom 5. Juillet 1895 (Vosges), 3 S. in kl.-8°, vom 19 Septembre 1895 (Ardèche), 3 S., v. 1r Aout 1895 (Boffes, Ardèche), 2. S., Bleistiftskizze zum Bühnenaufbau u. weitere vier Seitem zum Szenario des dritten Akts der Oper, v. 8 Novembre 1895, 3 S. Ferner ist auf die vakante Rückseite des Frontispiz eine eigenhändig v. d’indy beschriftete Visitenkarte montiert. Ein einmaliges Dokument zum Schaffensprozess dieser Oper. – Vincent d’Indy (1851-1931) entstammte einer französisischen Adelsfamilie und war zunächst -wie übrigens auch Debussy- Harmonieschüler von Albert Lavignac. Durch seine Freunde und Lehrer Henry Duparc und César Franck wurde er mit der deutschen Opernmusik, insbesondere der Musik Richard Wagners, vertraut gemacht. Schließlich machte ihn der Besuch der Bayreuther Festspiele 1876 zum überzeugten Wagnerianer. – Mit seiner Oper „Fervaal”, deren Entstehung sich aufgrund von Konzertreisen des Komponisten über rund sechs Jahre erstreckte (1878-1895), wollte der Komponist ein französisches Pendant zur deutschen Nationaloper Wagners schaffen. Bewusst entschied er sich für den keltischen Stoff der Romanze „Axel” von Esaias Tegnér von 1822 – musikalisch finden sich vor allem Bezüge zu Wagners Parsifal. – Die Uraufführung fand am 12. März 1897 am Théâtre de la Monnaie in Brüssel statt, die Pariser Erstaufführung dann 1898. Einband etwas fleckig.

26 – L’Étranger. Action musicale en deux actes. Poème et Musique de Vincent d’Indy. Partition pour chant et piano réduite par l’Auteur. Paris, Durand (VN 5981)(1902). 4°. 5 Bl., 200 S. m. e. Lithographie. Hldr. d. Zt. (etwas berieben) m. Dreikantgoldschnitt. 450,- * Schöne und seltene Erstausgabe des Klavierauszugs zu d’Indys bedeutendster Oper, die eine ausdrucksvolle Lithographie mit szenischer Darstellung von Imsert enthält. Auf dem Titelblatt eine eigenhändige Widmung des Komponisten, zusätzlich zwei schöne signaturen der Hauptdarsteller der Brüsseler Uraufführung vom 7. Januar 1903 Henri Albers (L’Étranger) und Claire Friché (Vita). Auf der Rückseite der Lithographie ist ein zweiseitiger, eigenhändiger Brief d’indys montiert an „Cher amis” [datiert 7 Mars 14, 2 S. in Kl.-8°. m. eh. vollem Namenszug. Über „l’Etranger” und Terminschwierigkeiten..]. Schönes und eindrucksvolles Dokument zur französischen und belgischen Operngeschichte.

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Die Kaiserin befiehlt ein Gesangbuch

27 gEsAngBUCH – WiEn- Katholisches Gesangbuch, auf allerhöchsten Befehl Ihrer k. k. apost. Majestät Marien Theresiens zum Druck befördert. Wien, im Verlag der katechetischen Bibliothek 1780 Qu.-4°. Hldr. d. Zt. (stark berieben, Kanten bestoßen). 600,- * Diese Sammlung deutscher Kirchenlieder steht in der Tradition volkstümlicher und barockmystischer Geistigkeit, die in der Folge den aufklärerischen Tendenzen einer „vernünftigen” Erbauung Platz machte. Einzelne Lieder wie „Der Heiland ist erstanden” haben sich bis heute nahezu erhalten. (Ausstellungskatalog Schönbrunn, Wien 1980)

28 giroWETZ [gYroWETZ], A.: Six Quatuors concertans pour deux Violons Alto et Basse dédiées au Célèbre Haydn... 2.e Livre de Quatuors. Paris, Imbault (PN 189) [1789]. Folio. 25, 25, 25, 24 S. Spätere Hln. (Titelblätter eingebunden). 450,- * RISM G5354. Gestochene Erstausgabe. – An den Wendestellen etwas fingerfleckig, sonst schöne und klare Abzüge. – Adalbert Gyrowetz (1763-1850) trat nach seinen Studien in Prag in die Dienste des Grafen Johann Franz Fünfkirchen in Brno ein. In London traf er 1791/92 Joseph Haydn, dessen Stil und Harmonik seine dort komponierte Kammermusik und seine Sinfonien beeinflussten. 1793 kam er nach Wien, wo er von 1804 bis 1831 als Hoftheater-Kapellmeister wirkte.

29 HÄnDEL, g. F.: Jephta. Oratorium in drei Abtheilungen...übersetzt und bearbeitet von I. F. von Mosel. [Partitur]. Wien, Th. Haslinger (PN 5701) [1831]. Folio. 3 Bl., 307 S. Sehr schöner, neuerer, marmorierter Hldr.-Einband m. marmoriertem Schuber. 450,- * Sehr schönes Exemplar der gestochenen Ausgabe der Dirigier-Partitur. – Breitrandiges Exemplar, fast gänzlich frei von Stockflecken. – Ignaz Franz von Mosel (1772-1844) war eine der wichtigsten Persönlichkeiten des Musiklebens im Vormärz, er soll 1812 in Wien als Erster (abgesehen von Landgraf Ludwig von Hessen 1801) mit dem Taktstock dirigiert haben. Er leitete 1812-16 die jährlichen Musikfeste der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien; 1820-29 wurde er Vizedirektor der beiden Hoftheater und schließlich 1829 Leiter der Hofbibliothek. Er setzte sich auch für das Werk Händels ein, so erschienen mehrere von ihm vorgenommene Bearbeitungen im Druck – wie auch vorliegende Partitur.

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Der Erfinder der Zwölftonmusik

30 HAUEr, J. M.: Atonale Musik. Klavierstücke 1922. 2 Hefte. Berlin, Schlesinger (VN S. 10182 I/II)(1923). Folio. 18, 22 S. OU. 600,- * Ganz frühes und sehr seltenes Werk der Zwölftonmusik. Johann Matthias Hauer (1883-1959), der eigentliche Begründer der Zwölftonmusik, entdeckte im Jahre 1919 die „Zwöftonregel bezüglich der atonalen Melodie”, 1921 die von ihm als Tropen bezeichneten 44 möglichen Konstellationen der in je zwei Sechstongruppen angeordneten Zwölftonreihen. Dem Notentext jeden Heftes ist jeweils eine „Belehrung” vorangestellt, die in Hauers System einführen soll „... Die atonale Musik ist zunächst einstimmig, monodisch. Aus dem Melos ergiebt sich der Rhythmus, die Betonung. Aus dem Rhythmus der atonalen Melodie ergiebt sich die Harmonie, die Mehrstimmigkeit durch das Aushalten (Liegenlassen) einzelner Töne der Melodie...”. – Hinteres Umschlagblatt v. Heft II ersetzt. Ausschnitte (ohne Textverlust) auf S. 3/4 von Heft II geklebt u. neu hinterlegt. – Papier am Rand gebräunt.

31 – Zwölftontechnik. Die Lehre von den Tropen. Wien, UE (VN 8438) (1923). Folio. 23 S.; XII Tafeln (Beilage). Grüner OU. Josef Matthias Hauer Theoretische Schriften Band II. 90,- * Erstausgabe. Hermann Heiss gewidmet – Umschlag etwas lichtrandig; einige Seiten an den Ecken oberhalb mit leichteren Knickspuren.

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Die weltersten Taschenpartituren – Haydn ist begeistert...

32 HAYDn, J.: (Hob. III, S. 64, Coll.Div.3) Oeuvres d’Haydn En Partitions Quatuors. Tome [1-10]. Gravés par Lobry. A Paris, chez Pleyel (PN a-j) [1802]. 8°. Original altrosa Pappeinbände. 2.800,- * RISM H 3357; nicht bei Hirsch III u. IV; Hob III, S. 64 (CollDiv.3) – Erstdruck dieser Sammelausgabe des Pariser Verlegers und Haydn-Schülers Ignace Pleyel: alle 10 Bände mit den vollständigen Quartetten: Tome [1] 3 Bl. (Titeloval m. Portrait Haydns, Reihentitel „Bibliothèque Musicale”, Titelblatt Einzeltitel, 126 S.; Tome [2] Hob III, 78-80 (2 Bl. Sammel- und Einzeltitel, 124 S.); Tome [3] 31-33 (2 Bl. vgl. Bd. 2; 116 S.); Tome [4] 35, 34, 36 (2 Bl. vgl. Bd. 2; 130 S.; Tome [5] 48, 45, 46 (2 Bl. vgl. Bd. 2; 126 S.); Tome [6] 44, 45, 46 (2 Bl. vgl. Bd. 2; 132 S.); Tome [7] 37-39 (2 Bl. vgl. Bd. 2; 111 S.); Tome [8] 40-42 (2 Bl. vgl. Bd. 2; 105 S.); Tome [9] 69-71 (2 Bl. vgl. Bd. 2; 128 S.); Tome [10] 72-74 (2 Bl. vgl. Bd. 2; 139 S.). – In den schönen altrosa Original-Pappeinbänden der „Bibliotheque Musicale”, die die erste Taschenpartitur-Reihe innerhalb der Geschichte des Musikdrucks überhaupt darstellt. – Haydn, der die meisten Partituren dieser Reihe selbst besaß, war von den Ausgaben im Taschenformat sehr angetan, er schrieb darüber in einem Brief vom 6. Dezember 1802 an Pleyel: „Ich bin Ihnen für das ungewöhnlich schöne Aussehen der Quartette [...] sehr dankbar: wegen ihrer schönen Gravur, dem Papier – und die Tatsache, dass sie so korrekt sind – sowie ihr allgemeines Aussehen, wird man sich ewig deswegen an Sie erinnern.” Eine positivere Würdigung kann man sich kaum vorstellen – ein überaus großes Kompliment an den Musikverleger Pleyel! Das Titeloval mit einem Porträt Haydns auf der Seite vor dem Sammel- und Einzeltitel erschien nur im ersten Band. – Stellenweise leicht berieben und vereinzelt wasserfleckig. – Vollständig von überaus großer Seltenheit.

33 – (Hob. III, Coll. Qu. 8) Quatuors pour deux Violons, Alto et Violoncelle [Partition]. Alle 83 Quartette dieser Reihe in 4 Hldr.-Einbänden d. Zt. Bln., Trautwein [1840-1845]. 600,- * Erste, gestochene Partiturausgabe von 83 Quartetten. Die vollständige Reihe, jedoch ohne den Vorbericht und ohne die „Deux Tables Thematique”. Durchgehend etwas stockfleckig. – Einige Hefte in geringfügig späteren Abzügen.

Parsifal singt Haydn

34 – (Hob. XXI, 1) Tobias’ Heimkehr. Oratorium. [Klavierauszug; dabei das zugehörige Textbuch, U.E. Nr. 2015, Kl.-8°, 24 S.]. Wien/Lpz., U. E. (VN 2000) [1909]. Kl.-4°. 1 Bl., III S., 216 S. Orig.-Ln. 200,- * Hob. XXI: 1, S. 26. – Prachtvolle Ausgabe des Klavierauszugs von Neukomm mit deutschem Text. Vermutlich Vorzugsausgabe. – Gustav Adolf Glossner gab das Werk anlässlich des im Mai 1909 in Wien ausgerichteten dritten Musikwissenschaftlichen Kongresses der Internationalen Musikgesellschaft heraus. Eine Wiederaufführung des weitgehend im Verlauf des 19. Jh. in Vergessenheit geratenen Werkes fand am 14. Februar 1909 zur Haydn-Zentenarfeier unter dem Dirigat von Franz Brixel statt. – Das Titelblatt mit einem Porträt des Komponisten im Kleinoval. – Unser Exemplar haben die Mitwirkenden (u. a. der berühmte Hermann Winkelmann, der erste Parsifal) dieser Aufführung -datiert mit dem Tag der Aufführung- eigenhändig signiert. – Nicht nur durch die prunkvolle Ausstattung (goldener, schwarzgeprägter Original-Leinen-Einband mit marmoriertem Vorsatzpapier), sondern auch durch die markante Editionsnummer „2000” sticht diese Ausgabe aus dem publizistischen Umfeld der Universal-Edition hervor.

35 – (Hob. XXI, 2) Die Schoepfung ein Oratorium von Joseph Haydn. Im Clavierauszug. Lpz., Industrie Comtoir (PN 120) [1800]. Qu.fol. 1 Bl., 129 S. Pappebd. d. Zt. (berieben; Kanten bestossen). 280,- * Hoboken II, S. 40. Deutsche Commissions-Ausgabe des Wiener Verlegers Mollo. Eine der frühesten Ausgaben, die -ohne Haydns Einwilligung- noch vor der Partitur, wahrscheinlich schon 1799- erschien. Haydn soll sich sehr darüber geärgert haben und den Auszug für ein übles Machwerk erklärt haben.

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36 (HAYDn, J.) (Hob. XXI, 3) Die Jahreszeiten. Im Clavierauszuge mit Weglassung der Chöre vom Musik-Director Hiller in Altona. Braunschweig, im Musikalischen Magazine auf der Höhe (PN 408) [1802]. Qu.-fol. 1 Bl., 73 S. Schöner, neuer , marmorierter Hln.-Einband. 380,- * Hoboken II, S. 60: „Früheste Ausgabe des Klavierauszugs, der nur die Nummern 1, 3b, 6a,b, 8c, 9a, b, c, 11a, 11b, 12a, 14b, 15b und den „Winter” bis zum Schlußchor (18a-22d) enthält”. – Mit einer Subscribenten-Liste. Die ersten Seiten wasserrandig und etwas stockfleckig. – Sehr selten, KVK weist nur ein Exemplar nach.

37 HUMPErDinCK, E.: Die Wallfahrt nach Kevlaar (Heinrich Heine) Ballade für Mezzo-Sopran-Solo, Tenor-Solo, gemischten Chor und Orchester... Partitur. Mainz, B. Schott’s Söhne (PN 24551) [1888]. Folio. 2 Bl., 47 S. OU. 450,- * HWV 55.1; Hirsch IV, 815. – Gestochene Erstausgabe der Partitur. Auf dem Vorsatz eine schöne, eigenhändige Widmung Humperdincks „seinem hochverehrten Lehrer Herrn Prof. Fr. gernsheim in dankbarer Erinnerung. Mainz 13/12 88 E. Humperdinck”. Titelblatt mit einer Vignette (Marienbild «Trösterin der Betrübten»).- Das Werk entstand zunächst in einer ersten -ungedruckten- Fassung und wurde 1878 an der Musikhochschule in München uraufgeführt, für eine weitere Aufführung am 13. Oktober 1879 in Berlin erhielt Humperdinck den Mendelssohn-Preis, der mit einem einjährigen Studienaufenthalt in Italien verbunden war. Die zweite -hier vorliegende- Fassung wurde in den Jahren 1885/86 erstellt und erlebte ihre Uraufführung am 18. Januar 1887 im VII. Kölner Gürzenichkonzert unter der Leitung von Franz Wüllner. Umschlag etwas fleckig u. m. kleinen Randläsuren, Rücken am oberen Kapital m. kl. Fehlstelle. Innen an den Wendestellen minimal fingerfleckig, keine Eintragungen oder Anstreichungen. Schönes, breitrandiges Exemplar. – Kevelaer (heutige Schreibweise) ist seit 1642 der meistbesuchte Wallfahrtsort im Nordwesten Europas. Ziel ist u. a. die Gnadenkapelle mit dem Marienbild «Trösterin der Betrübten». Heute ist der erzkatholische Ort allerdings auch beliebter Treff von Motorrad-»Bikern».

Musik für einen Kultfilm – die extrem seltene Erstausgabe

Abbildung: Umschlagseite 3

38 HUPPErTZ, g.: „Metropolis”. Musik zum gleichnamigen Ufa-Film...Op. 29. Regie: Fritz Lang. Manuskript: Thea von Harbou. [Klavierauszug]. Bln. , Ufa (o. VN) (1927). Folio. 159 S. OU. 1.500,- * Erstausgabe des Klavierauszugs. – Äußerst selten (nur ein Exemplar bei KVK (Berliner Staatsbibliothek sowie Orchesterstimmen in der Österr. Nationalbibliothek). – Auf dem Titelblatt das Motiv des Originalfilmplakats mit Brigitte Helm – im Jahre 2005 wurde eines der insgesamt nur vier noch existierenden Plakat-Exemplare für einen Preis von 398.000 englische Pfund versteigert! – Der Regisseur Fritz Lang setzte mit seinem Film „Metropolis”, zu dem – wie schon zu den „Nibelungen” – seine damalige Frau Thea von Harbou das Drehbuch schrieb, neue Maßstäbe im Genre des Science-Fiction-Films. Allein für die Beleuchtung und Lichttechnik wurde eine halbe Million Reichsmark ausgegeben und mit fünf Millionen Reichsmark war der Film der bislang teuerste deutsche Spielfilm. Nach der hochbejubelten Uraufführung am 10. Januar 1927 im Ufa-Palast am Zoo in Berlin wurde der Film an den Kinokassen ein Desaster und stürzte die Ufa nahezu in den Ruin. – Gottfried Huppertz und Fritz Lang arbeiteten sehr eng zusammen, so war Huppertz bei den Dreharbeiten anwesend und musizierte dazu, der Film wurde stellenweise nach der Musik gedreht und sicherlich auch geschnitten. Nicht nur spätromantischer Orchesterklang und Leitmotivik, sondern auch Jazz-Elemente und „Maschinenmusik” finden in der Komposition – entsprechend des visionären Inhalts von „Metropolis” – Verwendung. – Lange Zeit war nur eine unvollständige und stark von der Originalfassung abweichende Fassung des Films bekannt, denn „Metropolis” war in Amerika in dieser vom Original erheblich abweichenden Version ausgestrahlt und verbreitet worden. Schließlich tauchte 2008 in Buenos Aires eine vollständige Version des Films wieder auf. Anhand dieser Fassung sowie anhand der äußerst präzisen Orchesterpartitur konnte der Film von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in Wiesbaden rekonstruiert und restauriert werden.

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Die Wiederaufführung fand am 12. Februar 2010 im Rahmen der Berlinale in Berlin und zugleich in der Alten Oper in Frankfurt statt und ermöglichte erstmals wieder „Einheit und Vollkommenheit” von Musik und Bild. – Gottfried Huppertz studierte Musik am Konservatorium in Köln. Er kam 1920 zunächst als Operettensänger nach Berlin und komponierte, nachdem er zunächst in Fritz Langs Film „Dr. Mabuse. Der Spieler” 1922 als Komparse mitgewirkt hatte, mit der Musik zu den „Nibelungen” seine erste Filmmusik. Es begann eine überaus fruchtbare Zusammenarbeit von Filmmusikkomponist und Regisseur, die im Film „Metropolis” (1927) ihren Höhepunkt fand. – Schönes und gut erhaltenes Exemplar ohne Eintragungen.

Habsburg komponiert

Abbildung: Umschlag Rückseite

39 KAisErCoMPosiTionEn – ADLEr, gUiDo (Hsg.): Musikalische Werke der Kaiser Ferdinand III., Leopold I. und Joseph I. Im Auftrage des k.k. Ministeriums für Cultus und Unterricht hsg. v. Guido Adler. I. Band: Kirchencompositionen. – II. Band: Gesänge aus Oratorien und Opern. Instrumentalcompositionen. 2 Bände. Partituren, bzw. Klavierauszüge. Wien, Artaria & Co. 1892-1893. Imp.-Folio. 1 Bl., XXIII S., 2 Bl., 328 S. gestochene Noten; 1 Bl., VIII S., 29 S., 293 S. gestochene Noten, danach folgt auf S. 297-317 der Revisonsbericht Prachtvolle Orig.-Halbledereinbände mit reichem, vergoldetem Rücken- u. Deckeldekor, auf den Vorderdeckeln außerdem das vergoldete Emblem des Habsburgischen Kaiserhauses. 1.200,- * Vgl. Wolffheim I,30; Hirsch IV, 966. – Eins von nur 220 gedruckten und numerierten Exemplaren, unseres mit der Nummer 148. – Stellenweise gering stockfleckig, Band I m. kl. Fleck auf dem Vorderdeckel, ansonsten sehr schönes Exemplar.

40 – – Musikalische Werke der Kaiser Ferdinand III., Leopold I. und Joseph I. Im Auftrage des k.k. Ministeriums für Cultus und Unterricht hsg. v. Guido Adler. Autorisierte Volksausgabe in Directions- und Auflagestimmen. 4 Ausgaben in Orig.-Leinenmappe. Wien, Artaria & Co. 1892-1893. Prachtvolle Orig.-Leinemappe mit reichem Deckeldekor in Gold- u. Schwarzprägung, auf dem Vorderdeckel außerdem das vergoldete Emblem des Habsburgischen Kaiserhauses. 380,- * Die Sammlung enthält I) FERDINAND III., Psalmus „Miserere” II) LEOPOLD I., Missa Angeli Custodis III) LEOPOLD I., Motette „Sub tuum Praesidium IV) JOSEPH I., Cantate „Regina Coeli”. – ...um die einzenen Compositionen weiteren Kreisen zugänglich zu machen und die Aufführungen zu erleichtern, werden dieselben hier in kleinem Partitur-Auszuge mit Beifügung der Orgel-, bezw. Clavier-Begleitung ediert... ausserdem erscheinen zu den hier herausgegebenen Stücken die erforderlichen Chor- und Orchesterstimmen, bei welchen ausschliesslich moderne Schlüssel angewendet werden...”. – Vollständig mit allen Stimmen in Orig.-Umschlägen. – Sehr schöne Sammlung in wahrlich kaiserlicher Aufmachung.

41 KALKBrEnnEr, F.: Methode pour Apprendre le Piano-Forte à l’aide du Guide-mains Contenant: Les Principes de Musique, un Système compilet de Doigter, La Classification des Auteurs, des Règles sur l’expression, sur la maniere de phraser, sur la à etudier, sur la Ponctuation Musicale suivie de Douze Etudes dédiée aux Conservatoires de Musique d’Europe par... Op. 108. Paris, Pleyel (o. PN) [ca. 1830]. Folio. 1 Bl., 78 S., 1 Bl. Hln. d. Zt. 380,- * Nautsch S. 226. – Erstausgabe. – Mit einem Vorwort des Verfassers, unterzeichnet mit dessen -faksimilertem- Namenszug. – Friedrich Wilhelm Kalkbrenner (1785-1849), ausgebildet am Pariser Conservatoire bei L. Adam und Ch. S. Catel, gehörte zu den bedeutendsten Pianisten und gesuchtesten Klavierpädagogen seiner Zeit. – Durchgehend etwas stock- u. fingerfleckig.

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42 KrEUTZEr, C.: Fantaisie sur une Valse favorite de la Reine de Prusse pour le Pianoforte, deux Violons, Viola et Violoncelle... dédiée à Mademoiselle de Bauer... Oeuv. 76 No. VI. Stimmen. Lpz., au Bureau de Musique de C. F. Peters (PN 1971) [1827]. Folio. 15, 4, 4, 4, 4 Seiten. 280,- * KWV 5112 – Gestochene Erstausgabe der Stimmen. Sehr schöner, ganz breitrandiger Abzug auf dickem Papier, „gestochen” scharfes und klares Notenbild, möglicherweise Autoren- oder Archiv-Exemplar.

Ein wunderbares Kinderliederbuch

43 LABLEr/LEFLEr/UrBAn: KLING-KLANG GLORIA. Deutsche Volks und Kinderlieder. Ausgewählt u. in Musik gesetzt v. W. Labler. Illustriert v. H. Lefler u. J. Urban. Wien u. Lpz., Tempsky u. Freytag 1907. Qu.-fol. 66 S. m. ganzseitigen Farbillustrationen. Ill. Orig.-Pappebd. 280,- * Wunderschönes Kinderliederbuch, illustriert im besten Wiener Jugendstil. – Kanten bestossen, hin u. wieder etwas fleckig, im Ganzen noch sehr schönes Exemplar.

Annés de Pelerinage vollständig in gestochener Erstausgabe

44 LisZT, F.: (Raabe 10) Années de Pèlerinage. Suite de Compositions pour Piano. Première Année – Suisse (Nr. 1-9). Deuxième Année – Italie (Nr. 1-7). Venezia e Napoli Gondonlier, Canzone e Tarantelle pour Piano par...Supplement 2d Volume Italie. Troisième Année No. 1-7. Mainz, Schott (PN 13377, 13378, 16500, 23557) [1855-1883]. Folio. 3 Bl., 61 S.; 3 Bl., 55 S.; 1 Bl., 31 S.; 9, 9, 11, 15, 7, 5, 5 (jeweils 1 Bl./Titelblatt vorangestellt). Hldr. d. Zt. 2.800,- * Raabe 10. Nicht im Katalog Hoboken.- Gestochene Erstausgaben des vollständigen Zyklus (lediglich das Supplement zum 2. Jahrgang „Venezia e Napoli” im lithographischen Umdruck). – Einzigartige Sammelausgabe aller drei Reisezyklen, einschließlich des Supplements zum zweiten Teil. Die rund zwanzig Jahre umfassenden Klaviernummern charakterisieren nicht nur Stationen, die den Komponist auf seinen Reisen berührten, sondern auch den sich über die Jahre weiter entwickelnden Klavierstil Liszts. – Ein äußerst persönliches wie virtuoses Sammelwerk! – Bis auf den lithographischen Umdruck enthalten die Titelblätter in dekorativer, brauner Umrahmung, Lithographien mit Landschaften, Sehenswürdigkeiten und Motiven der jeweiligen Station der Reise. Die Mehrzahl der dekorativen Blätter aus der Werkstatt von Kretschmer, einige soll aber auch die Gräfin Wittgenstein gestaltet haben, den Titel zum dritten Teil zeichnete Paul von Joukowsky, der auch das letzte Bildnis Richard Wagners (Skizze „Richard lesend) schuf.

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No. 44

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45 (LisZT, F.) (Raabe 478) Christus. Oratorium nach Texten aus der Heiligen Schrift und der katholischen Liturgie, für Soli, Chor, Orgel und grosses Orchester. Partitur. Lpz., Schuberth (VN 4934) [1872]. Folio. 3 Bl., 332 S. OHln. (berieben; Kanten bestoßen). 600,- * Müller-Reuter S. 369.- Erstausgabe der Dirigier-Partitur. Das dreiteilige Oratorium, dessen erste Passagen Liszt bereits 1859 in Weimar vertonte, wurde 1866 in Rom vollendet. Eine erste Aufführung des gesamten Werkes erfolgte 1873 in der Stadtkirche zu Weimar unter Leitung des Komponisten, laut Raabe in Anwesenheit von Cosima und Richard Wagner. – Papier am Rand minimal gebräunt. Auf dem zweiten Blatt eine private Widmung eines Vorbesitzers.

46 – [kyrillischer u. deutscher Titel] Der Blinde Sänger. Ballade vom Grafen Alexis Tolstoy m. melodramatischer Musikbegleitung von Franz Liszt. St. Petersburg, Bessel (PN 1059) [1878]. Folio. 17 S. 380,- * Raabe 658. Nicht im Katalog Hoboken. – Seltene, gestochene Erstausgabe. Text parallel in russisch [kyrillisch] und deutsch. – Gelegentlich etwas stockfleckig.

Erstausgabe der revidierten Fassung

47 MAHLEr, gUsTAV: „Das klagende Lied” (in 2 Abtheilungen) für Sopran- Alt- Tenor-Solo, gemischten Chor und grosses Orchester. Orchester Partitur. Wien, Lpz., Paris, Josef Weinberger (VN 26) [1899]. Folio. 114 S. Neuer Leinenebd. m. aufgezogenem OU. 600,- * Erstausgabe der Dirigier-Partitur der revidierten Fassung, die in dieser Form unter Mahlers Leitung 1901 in Wien uraufgeführt wurde. Mahler hatte die Komposition bereits 1880 vollendet. Das Werk hatte ursprünglich drei Sätze mit den Titeln „Waldmärchen Der Spielmann Hochzeitsstück”. Nach mehrfacher Umarbeitung verblieben die Sätze zwei und drei, jedoch ohne programmatische Bezeichnungen. – Die ursprüngliche Verlagsbezeichnung ist überstempelt Universal-Edition, denn die UE erwarb 1906 die Verlagsrechte und somit auch die verbliebenen Partituren. Sehr schönes Exemplar ohne Eintragungen.

Mahlers „Zehnte” in Erstausgabe als Faksimile

48 – Zehnte Symphonie. [Faksimile-Ausgabe m. e. Vorwort v. Alma Maria Mahler]. Berlin/Wien/Leipzig, Paul Zsolnay, 1924. Qu.-Folio. 99 Bl. In Orig.-Hln.-Mappe. 1.200,- * „Diese Faksimile-Ausgabe der Handschrift Gustav Mahlers X. Symphonie wurde nach dem im Besitz von Frau Alma Maria Mahler sich befindlichen Originalmanuskript im Herbst 1924 von der Gesellschaft für Graphische Industrie, Wien VI, im Auftrage des Paul Zsolnay Verlages... hergestellt. Mappe und Papier gleichen dem Original. Mappenschild nach Entwurf Rudolf Geyer”. [Der Verlag]. Dabei: RICHARD SPECHT, Gustav Mahler. Nachgelassene Zehnte Symphonie. Einführende Bemerkungen... Bln., Wien, Lpz., P. Zsolnay 1924. 18 S., 12 Bl., u. zwei ausklappbare Tafeln m. Notenbsp. – Ferner liegt ein Spezialprospekt „Gustav Mahler” der Universal-Edition Wien-Leipzig [etwa 1928], Doppelblatt m. e. Bildnis d. Komponisten. – Das Faksimile ist das erste im Druck erschienene und damit der Öffentlichkeit zugänglich gemachte Material dieses Werkes. In den Konzertprogrammen begegnet man immer mal wieder dem Adagio dieser Symphonien, welches von verschiedenen Komponisten -darunter Ernst Krenek- eingerichtet und ergänzt wurde.

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Das legendäre Mahlerfest in Amsterdam

49 MAHLEr, g. – (AMsTErDAM): Mahler-Feest 6-21 Mei 1920 Ter Gelegenheid van het 25-jarig Jubileum van Willem Mengelberg als Dirigent van het Concertgebouw te Amsterdam. [Programmbuch]. Amsterdam 1920. Gr.-8°. 1 Bl., 229 S., 3 Bl. m. Abb. auf Tafeln u. zahlt. Notenbsp. Orig.-Brosch. m. goldgeprgt. Titelaufdruck (Ränder etwas ausgefranst). 200,- * Sehr seltenes Programmbuch des legendären Amsterdamer Mahler-Festes von 1920, innerhalb dessen der große niederländische Dirigent Willem Mengelberg (1871-1951) anläßlich seines 25jährigen Wirkens zusammen mit dem Concertgebouw-Orchester alle Symphonien des Meisters (mit Ausnahme des Fragments der X. Symphonie) und einen Teil des Liedwerks mit Orchester aufführte. – In holländischer Sprache. Die Tafeln mit z. Tl. seltenen Photomaterial

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Unbekannte Mendelssohn-Quellen

50 MEnDELssoHn-BArTHoLDY, F.: Antigone. [Musik zur Antigone des Sophokles Opus 55]. [Handschriftlich erstellte] Partitur. [Berlin] [1841?]. Folio. 198 Seiten. Neuer Leineneinband. 1.500,- * Vgl. MWV M12. Ausgeschiedenes Bibliotheksexemplar. Wichtige Quellenergänzung. Handschriftlich erstellte Partitur [von professioneller Schreiberhand], sicher vor dem Erscheinen der ersten gedruckten Partitur (Dezember 1851 bei Kistner) erstellt und möglicherweise zur Einstudierung der Uraufführung im Oktober/November 1841 im Königlichen Theater im Neuen Palais zu Potsdam -unter Leitung des Komponisten- verwendet. Weitere Aufführungen gab es am 5. März 1842 in Leipzig und in Berlin im April 1842 (6 Aufführungen, am 13. April unter Leitung des Komponisten). Die Partitur verblieb sicher im Fundus der Bibliothek und wurde auch noch nach Erscheinen der gedruckten Partitur bei Bedarf verwendet (Siehe S. 41 u. a. Bleistifteintragung März 86). Folgende Eintragungen und Änderungen lassen sich feststellen: I) Überklebungen (zeitnah zur eigentlichen Erstellung der Partitur): S. 12, 2 Takte durch alle Systeme; 14/15 fast vollständig durch alle Systeme; S. 18, 2 Takte. II) Eintragungen: neben Bleistifteintragungen, die vom Regisseur oder dem Inspizienten herrühren (Regieanwesungen, theaterübliche Striche, etc.), finden sich einzelne, zusätzliche Bezeichnungen musikalischen Inhalts, meist die Dynamik betreffend: S. 22, Schlußtakt: Eintragung p [piano] für Oboen, Klarinetten, Fagotte, nicht für die damaligen, wahrscheinlich akustisch schwächeren Holzflöten; S. 44 mit Bleistift vor der Fermate „Adagio”, nach der Fermate „gleich weiter”; S. 63 „sostenuto”; S. 87 Korrektur in der Bass-Stimme des Chors; S. 89 Korrektur in der Bass-Stimme des Chors; S. 95. Eintrag für Flöten u. Klarinetten „decrescondo-Zeichen”, im weiteren Verlauf wenige, kleiner Eintragungen, die die Balance und den Ablauf betreffen (Kapellmeisterpraxis). – Die ersten 30 Seiten im unteren Teil stark braunfleckig, einige Seiten m. Eckabriss (ohne Textverlust); an den Wendestellen fingerfleckig durch häufigen Gebrauch. – Titelblatt mit altem Rundstempel Königl. Theaterbibliothek.

51 – Ouverture und Chöre zu Athalia von Racine. [Musik zu Athalia von Racine Op. 74]. [Handschriftlich erstellte Partitur]. [Berlin] [1845?]. Folio. 1 Bl., (346 weitgehend unpaginierte) Seiten. Neuer Leineneinband. 1.250,- * Vgl. MWV M11. Ausgeschiedenes Bibliotheksexemplar. Handschriftlich erstellte Partitur [von professioneller Schreiberhand], möglicherweise vor dem Erscheinen der ersten gedruckten Partitur (Dezember 1849 bei Breitkopf) erstellt und möglicherweise zur Einstudierung der Uraufführung in [Berlin]-Charlottenburg (vor dem König Friedrich Wilhelm IV.) im Dezember 1845 -unter Leitung des Komponisten- verwendet. Der relativ gute Erhaltungszustand der Partitur und die Tatsache, daß augenscheinlich nur Teile der Musik (bei Benutzung dieses Exemplars) zum Vortrag kamen legen aber auch nah, daß es sich hier um eine Abschrift der gedruckten Partitur handelt. Weitere Aufführungen gab es in Leipzig, zuerst am 1. Februar 1849 (Konzertaufführung mit verbindendem Text) – Die Partitur verblieb sicher im Fundus der Bibliothek und wurde auch noch nach Erscheinen der gedruckten Partitur bei Bedarf verwendet (Siehe S. 90, Einklebung, datiert „zum 18. Nov. 90” ). – Eine Einklebung, Einträge mit Blaustift (Änderung der Dynamik zur besseren Balance etc.). Titelblatt mit altem Rundstempel Königl. Theaterbibliothek.

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Zwei Gewandhauskapellmeister – Genie und Bewunderer

52 – [Op. 49] Grand Trio pour Piano, Violon et Violoncelle... Ouevre 49. Lpz., Br. & H. (PN 6320) [1840]. Folio. 8, 8, 53. S. Pappebd. d. Zt. m. aufgezogenem Orig.-Umschlag (Titelblatt eingebunden). 400,- * Müller-Reuter S. 136; Katalog Hoboken Bd. 10, 211. – Gestochene Erstausgabe. Exemplar aus der Bibliothek Carl reineckes, jede stimme mit dessen eigenhändigem namenszug. – Carl Reinecke (1824-1910), fruchtbarer Komponist, war von 1860-1895 als Nachfolger von Julius Rietz und ehedem Felix Mendessohn-B. Gewandhauskapellmeister in Leipzig. Er war ein großer Bewunderer Mendelssohns und Schumanns, was sich in seinen liebenswerten eigenen Werken ausdrückt, doch stand er durchaus zu seiner konservativen Richtung.

53 – [Op. 89] Heimkehr aus der Fremde. Liederspiel in einem Akt. Op. 89. No. 18 der nachgelassenen Werke. Partitur. Als Manuscript gedruckt. Lpz., Br. & H. (PN 8354) [1851]. Qu.-fol. 1 Bl., 174 S. Hldr. d. Zt. (berieben; Kanten bestoßen; Rücken m. kl. Fehlstellen). 950,- * Katalog Hoboken, Bd. 10, 283. – Sehr seltene Erstausgabe der Partitur zu dem bereits 1829 in Berlin uraufgeführten Werk, welches als Gelegenheitsstück zur Silbernen Hochzeit der Eltern entstand. (Sonneck S. 109 listet nur die innerhalb der GA erschienenen Partitur auf). „Diese, in das innerste Familienleben eingreifende Bestimmung, verbunden mit dem Umstande, dass das Liederspiel zur Feier jenen Tages von Geschwistern und Freunden Mendelssohn’s aufgeführt wurde, verlieh ihm in seinen Augen eine stille Weihe, welche er durch die Veröffentlichung des Werkes zu zerstören befürchtete, und sie unterblieb daher.” [Aus dem Vorwort].- Etwas fingerfleckig; stellenweise Eintragungen m. Blei- oder Farbstift; S. 55/56 am oberen Rand m. kl. Loch.

54 – [Op. 89] Heimkehr aus der Fremde. Liederspiel in einem Akt. Op. 89. No. 18 der nachgelassenen Werke. Clavierauszug vom Componisten. Lpz., Br. & H. (PN 8275) [ca. 1850]. Folio. 2 Bl., 8 S. (Text), 87 S. Hldr. d. Zt. 350,- * Gestochene Erstausgabe des Klavierauszugs. – Dem Werk vorangestellt ist der komplette Text sowie eine kurze Erklärung der Herausgeber der nachgelassenen Werke. Darin wird erläutert, daß die Komposition 1829 während der ersten Englandreise Mendelssohns entstand und vom Komponisten im privaten Kreis der Familie nach dessen „Heimkehr” aufgeführt wurde. Obwohl nicht zur Veröffentlichung gedacht, fühlten sich die Herausgeber „verpflichtet..., der musikalischen Welt ein Werk nicht vor[zu]enthalten, welches von der frischesten Blüte des Talents und von der dramatischen Kraft Mendelssohn’s Zeugniss giebt”. – Schönes, breitrandiges Exemplar, frei von Stockflecken; gelegentlich Eintragungen mit Bleistift.

Pauline plaudert... Vorzugsausgabe

55 METTErniCH-sAnDor, P.: Geschehenes, Gesehenes, Erlebtes. Wien, Literarische Anstalt 1920. Gr.-8°. 136 S. u. (11) Tafeln m. Abb. Roter, marmorierter Hldr. m. goldgeprägtem Rückendekor und den vergoldeten Initialen P. M. Kopfgoldschnitt. 250,- * Eins von 300 Exemplaren der Vorzugsausgabe „auf feinstem Bücherstoff abgezogen, mit eigenhändiger Unterschrift der Verfasserin”, unser Exemplar mit der Nr. 7. Mit je einem Kapitel über die Begegnungen mit Franz Liszt und Richard Wagner (u.a. Bericht über das Fiasko der ersten Tannhäuser-Aufführung in Paris). – Pauline Metternich-Sándor (1836-1921) war Enkelin des berühmten Staatskanzlers Metternich. 1856 heiratete sie ihren Onkel Richard Klemens Fürst Metternich (1829-95), der von 1859 bis 1870 österreichischer Botschafter in Paris war. Zu dieser Zeit hielt die hochgebildete, attraktive -und nach Berichten auch konventionsfreie- Frau einen „Salon” in Paris, der zum Treffpunkt der Gebildeten und Mächtigen wurde.

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56 MonsignY, P. A.: Le Roy et le Fermier. Comedie En Trois Actes. Represéntée pour la première fois par les Comédiens Italiens ordinaires du Roy le lundy 22 Novbre. 1762... Gravé par Le Sr. Hue. – Nachgebunden: Rose et Colas. Comedie en un Acte. Representée pour la premiere fois par les Comediens Italiens Ordinaire du Roy Le Jeudy 8. mars 1764. Gravé par Le Sr. Hue. [Partituren]. Paris, Claude Herissant (ohne Plattennummern) [1762, bzw. 1764]. Folio. 1 Bl., 187 S.; 1 Bl., 154 S. Marmorierter Halbledereinband des frühen 19. Jahrhunderts m. goldgeprägtem Rückendekor. (Etwas berieben; Kanten bestossen). 1.200,- * Eitner VII, S. 34; Hirsch II, 615 u. 614; Sonneck S. 114 ; RISM M 3289 u. M 3272. – Die ersten Seiten mit minimalem Wasserrand und etwas gebräunt; nur stellenweise gering stockfleckig, jedoch schöne und klare Abzüge, ohne jegliche Eintragung. – Schönes Exemplar. – Zwei der erfolgreichen Opern Pierre Alexandre Monsignys (1729-1814), die in Zusammenarbeit mit seinem geschickten Libretttisten Sedaine entstanden, in einem Band.

Mozarts Klavierkonzerte – frühe und eine erste Ausgabe

57 MoZArT, W. A.: (KV 450) Concert pour le Pianoforte avec Accompagnement de 2 Violons, Alto et Basse, Flûte, 2 Hautbois, 2 Bassons, 2 Cors... No. 4. Solostimme [Tuttistellen in Kleinstich] und vollständige Orchesterstimmen. Lpz., Au Magasin de Musique de Breitkopf et Härtel [1800]. Folio. bzw. qu.-fol. 1 Bl., 22 S.; 6, 6, 4, 4, 2, 4, 2, 2, 2, 2, 2 S. Im lindgrünem Orig.-Umschlag m. schwarzen Bordüren (etwas fleckig). 800,- * Köchel (7) S. 484; RISM 7347. – Früher Nachdruck der Solostimme und des vollständigen Orchestermaterials, die Originalausgabe erschien bei Artaria in Wien 1798. – Durchgehend gering stockfleckig.

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58 (MoZArT) – (KV 467) Concert pour le Pianoforte avec Accompagnement de 2 Violons, Alto et Basse, Flûte, 2 Hautbois, 2 Bassons, 2 Cors, 2 Trompettes et Timbales... No. I. Solostimme [Tuttistellen in Kleinstich] und vollständige Orchesterstimmen. Lpz., Au Magasin de Musique de Breitkopf et Härtel [1800]. Folio. bzw. qu.-fol. 1 Bl., 28 S.; 6, 6, 6, 6, 4, 4, 4, 4, 4, 2, 2, 2, 2, 2 S. Im lindgrünem Orig.-Umschlag m. schwarzen Bordüren (etwas fleckig). 2.800,- * Köchel (7) S. 504-505; Haberkamp Textband S. 230-232, Bildteil Abb. auf S. 193/194. Nicht bei Hirsch (dort nur in Bd. IV die nur wenig später erschienene Ausgabe von André); RISM M7344. – Erstausgabe der solo-stimme und der vollständigen orchesterstimmen, hier wohl im mutmaßlichen 4. Abzug. In Typendruck. – Wenige Monate vor der Ausgabe Andrés erschienen und vermutlich von einer Abschrift des Orig.-Manuskriptes angefertigt (vgl. Haberkamp S. 232). – Durchgehend gering stockfleckig.

59 – (KV 482) Concert pour le Pianoforte avec Accompagnement de 2 Violons, Flûte, 2 Clarinettes, 2 Bassons, 2 Cors, 2 Trompettes, Timballes, Alto et Basse, ... No. 6. Solostimme [Tuttistellen in Kleinstich] und vollständige Orchesterstimmen. Lpz., Au Magasin de Musique de Breitkopf et Härtel [1801]. Folio. bzw. qu.-fol. 30 S.; 6, 6, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 2, 2, 2, 6, 6 S. Im lindgrünem Orig.-Umschlag m. schwarzen Bordüren (etwas fleckig). 1.200,- * Köchel (7) S. 524; vgl. auch Haberkamp Textband S. 247 „Kurz nach Andrés Ausgabe [der Erstausgabe, erschienen im August 1800] kamen Nachdrucke bei Gombart in Augsburg und Breitkopf & Härtel in Leipzig innerhalb der „Oeuvres complettes” heraus; RISM M 7349. Solostimme und vollständige Orchesterstimmen. – In Typendruck. – Nur wenige Monate nach der Ausgabe Andrés erschienen. – Durchgehend gering stockfleckig.

60 – (KV 486,384,366) Der Schauspiel-Director ein komisches Singspiel... In vollständigem Clavierauszug mit deutschem Texte u. zugleich für das Pianoforte allein. – nachgebunden: Die Entführung aus dem Serail. Oper in drey Aufzügen. – nachgebunden: Idomeneo. Oper in drei Aufzügen. Mannheim, F. Heckel (VN 148;o.VN; VN 252) [1828/29]. Folio. 33, 144, 173 S. Papp-Ebd. d. Zt. 600,- * Köchel (7) S. 530, 372. – RISM M 4256 (Entführung); M4193 (Idomeneo). Hirsch IV, 1194, 1189, 1182. „Wohlfeile Ausgabe von Mozart’s saemmtlichen Opern III.,(5te, 7te) Lieferung”. Alle in Lithographie. Der Auszug der „Entführung” mit hübscher Titelvignette. Seltene Vereinigung von drei Ausgaben dieser schönen Reihe.- Durchgehend gering stockfleckig.

61 – (KV 492) Le Nozze di Figaro. Figaro’s Hochzeit. Komische Oper in vier Aufzügen. Klavierauszug. Lpz., bey Breitkopf & Härtel (VN 3030) [1819]. Qu.-fol. 228 S. Hldr. d. Zt. (berieben; Rücken erneuert). 300,- * RISM M 4350; Hirsch IV, 1196. – Früher Druck des Klavierauszugs. Inkunabel der Lithographie. Die Secco-Rezitative sind hier erstmals vollständig wiedergegeben. – Stellenweise gering stock- und fingerfleckig.

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Der erste Klavierauszug zum Don Giovanni

62 (MoZArT, W. A.) (KV 527) Il Dissoluto Punito o Sia Il D. Giovanni. Drama giocoso... messa per il Piano Forte Del Carlo Zulehner. Magonza, B. Schott (PN 138) [1791]. Qu.-fol. 1 Bl., 207 S. Marmorierter Hldr. d. Zt. (berieben; Kanten u. Kapitale bestoßen). 3.800,- * Haberkamp S. 293; Köchel (7) S. 597; RISM M 4504. – Erstausgabe des Klavierauszugs im wohl 2. Abzug, mit Personen-, aber ohne Inhaltsverzeichnis und ohne Subskribentenliste. Papier leicht gewellt; an den Wendestellen teils fingerfleckig. – Sehr schöner, kräftiger Abzug, die Plattennummer auf S. 195 ist zwar verblasst, aber noch deutlich erkennbar.

63 – (KV 527) Il Don Giovanni. Composed by Mozart. 2 Bde. (Act I; Act II) in einem Bd. Ldn., published at Falkner’s Opera Music Warehouse (o. PN) [n. v. 1816]. Folio. 1 Bl., 103 S.; 1 Bl., 105 S. Marmorierter Hldr. d. Zt. (etwas berieben; Ecken und Rücken erneuert). 600,- * Vgl. RISM M4533, dort R. Birchall als Verleger (nur wenige vollständige Exemplare); nicht bei Hirsch, nicht bei Köchel. – Wohl von Birchall übernommene Ausgabe, die als erster vollständiger in London gedruckter Klavierauszug des Giovanni gelten muß. Von Falkner mit eigenem Impressum versehen. Wie in Birchalls anderen Mozartauszügen beide Akte mit separatem, gestochenem Titelblatt mit hübscher Vignette (Harfe mit Blumenranken über Partituren Mozart’scher Opern, oberhalb ein Genienkopf im Strahlenkranz) und mit separater Paginierung, die einzelnen Nummern der Oper weisen jeweils eine zusätzliche Seitenzählung auf. Sehr seltener, gestochener Auszug. – Titelblatt an der unteren rechten Ecke ausgebessert, die ersten Blätter am Rand gebräunt u. m. kl. Wasserfleck, später verschwindend. Rücken und Ecken erneuert.

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64 (MoZArT) – (KV 527) ll Dissoluto punito osia Il Don Giovanni. Dramma giocoso in due Atti posto in Musica da... Ridotto per il Pianoforte. Hamburg, Böhme (o. PN) [ca. 1820]. Qu.-Fol. 212 S. Hldr. d. Zt. 300,- * Seltene gestochene Ausgabe. Köchel (7), S. 598. RISM M 4509 (13 Ausgaben). Mit dem berühmten, gestochenen Titeloval von „Wolf sc”, welches auch den Erstdruck der Partitur ziert. – Schönes Exemplar, nur minimal stock- und fingerfleckig.

65 – (KV 527) Don Giovanni osia Il Dissoluto Punito. Dramma in due Atti... Don Juan oder Der Steinerne Gast. Oper in zwey Aufzügen... Mit einem Anhang enthaltend sämmtliche von dem Komponisten später eingelegte Stücke. Partitur. Mit italienischem und deutschem Texte. Mit dem Portrait des Componisten. Neue Ausgabe. Lpz., Br. & H. (PN 6093) [1840]. Folio. Portrait, 2 Bl., 337 S. Orig.-Papp-Ebd. 750,- * Köchel (7) S. 597. – Sehr seltene, gestochene zweite Ausgabe der Dirigier-Partitur (die Erstausgabe war bereits 1801 erschienen). Mit dem schönen Portrait, gestochen von Thaeter nach Bosch’s Relief.- Die Subscribentenliste verzeichnet -neben vielen bedeutenden Musikverlagen und Musikalienhandlungen- auch die Namenn von Graf v. Pocci in München und Vesque v. Püttlingen, k.k. Staatskanzleirath in Wien. – Einige handschriftliche Eintragungen im Inhaltsverzeichnis, ansonsten schönes Exemplar, frei von Stockflecken.

66 – (KV 588) Così fan tutte, Weibertreue. Eine comische Oper in Zwey Aufzügen... Clavier-Auszug. Hamburg, Bey Johann August Böhme (o. PN) [ca. 1800]. Qu.-fol. Umschlag, Titel, 1 Bl., 216 S. Hldr.-Ebd. d. Zt. 600,- * Köchel (7) S. 670; RISM M 4701; Hirsch IV, 165. – Eine der frühesten und seltensten Ausgaben des Klavierauszugs der Oper in frühem und kräftigem Abzug. Die hübsche Titelvignette mit einem Portrait Mozarts in Kleinoval (L. Wolff sc.).

Simrock legt los...

67 – (KV 620) Clavierauszug von Mozarts Zauberflöte. Fürs Clavier eingerichtet von Friedrich Eunike Churfürstl. Cölnischen Hof- und Opern Saenger. Gestochen und herausgegeben von N: Simrock Churfürstl. Cölnischem Hof- und Kammer Musikus. Bonn, N. Simrock (PN 4) [1793]. Qu.-fol. 1 Bl., (146) S. Papp-Ebd. d. Zt. 1.250,- * Köchel (7) S. 712. BUC S. 704. RISM M 4780. – Einer der frühesten (und schönsten) Klavierauszüge zur Zauberflöte in einem der frühesten Abzüge, denn unser Exemplar enthält die sich über zwei Seiten erstreckende Widmung „Dem Hochwürdigst Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn Maximilian Franz, Erzbischof zu Köln...„ [es folgen die Seite ausfüllende weitere Titel] Auf der nächsten Seite die eigentliche Widmung, aus welcher hervorgeht, daß es sich bei diesem Auszug um das erste Verlagsprodukt Simrocks handelt „Wem sonst, als Ewr: Kurfürstlichen Durchlaucht... sollte ich diesen ersten Versuch meines Notenstiches widmen?... Die Widmung endet mit einer damals typischen Unterwürfigkeitfloskel „Ich ersterbe mit der tieffsten Ehrfurcht und Treue Ewr: Kurfürstlichen Durchlaucht unterthänigster Knecht, Simmrock”. – Zwar trägt der Druck bereits die Plattennummer 4, jedoch wurden die ersten Plattennummern. von Simrock an von anderen Herstellern übernommene Titel vergeben. Die schöne Titelvignette von I. G. Pflugfelder ist abgebildet bei Bory. -Gayl zeigt diese Ausgabe als „bereits vorrätig” im Frankfurter Staatsristretto Anfang November 1793 an. – Der damalige Buchbinder hat den Auszug leider äußerst knapp beschnitten, jedoch ist der Notentext vollständig. Dieser Auszug -mit beiden Widmungsblättern- ist heute sonst praktisch nicht mehr zu finden. Seite 145 verso ein „Verzeichniss der Operetten [!]. welche in Partitur oder mit ausgeschriebenen Sing- und Instrumentalstimmen... im billigsten Preise zu haben sind”. [Gemeint sind handschriftliche Kopien]. Neben Klavierauszügen bietet Simrock auch Ausgaben „achtstimmig für Blasinstrumenten oder Harmonie” an. – Gering stockfleckig.

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68 (MoZArT) (KV 620) Die Zauberflöte. Grosse Oper in 2 Acten. Partitur. Neue Ausgabe revidirt von Otto Jahn. Bonn, N. Simrock (PN 1092) [1862]. Folio. 1 Bl., 207 S. Hln. d. Zt. (berieben; Kanten bestoßen). 600,- * Sehr seltener Druck der Partitur (2. Simrock-Ausgabe). Mit aufschlußreichem Vorwort des berühmten Mozart-Forschers Otto Jahn, der diese Ausgabe revidierte. – Von besonderem Interesse sind Jahns Erklärungen zum Ritornell des Duetts No. 7, wo in Takt zwei und drei die durch Klarinetten und Hörner auszuführenden Accorde von Mozart im Autograph nicht eingetragen wurden, welche Tatsache in modernen Interpretationen immer noch für Mißverständnisse sorgt.

69 – (KV 621) La clemenza di Tito. Opera seria... aggiustata per il Pian Forte del Sign: C. G. Nefee (!). Bonn, N. Simrock (PN 121) [ca.1800]. Qu.-fol. 1 Bl., 113 S. Hldr. d. Zt. 480,- * Köchel (7) S. 720; RISM M 5103; Hirsch IV, 209.- Einer der frühesten und seltensten Ausgaben des Klavierauszugs. Unser Exemplar mit der Preisbezeichnung Pr: 8 Francs.- Mit schöner Titelbordüre. – Etwas stock- u. fingerfleckig. Kleiner Wasserfleck am oberen Rand.

Alle Briefe in Faksimile...

70 MoZArT, W. A. – (BriEFWECHsEL) – Briefe W. A. Mozarts. Hsg. v. E. H. Müller von Asow. 2 Textbände und 3 Kassetten mit Faksimile-Wiedergabe sämtlicher Briefe in der jeweiligen Originalgröße. Bln. 1942. 4°. OLn., bzw. Orig.-Hln.-Kassetten. 950,- * Bd. 1: Familienbriefwechsel aus den Jahren 1769-1779. Bd. 2: Familienbriefwechsel aus den Jahren 1780-1791. Briefe an verschiedene Empfänger.

71 – JAHn, o.: W. A. Mozart. 4 Bde. Lpz. , Br.& H., 1856/59. 8°. Zus. ca. 2800 S. m. Notenbsp., Abb. u. Faks. Hln. d. Zt. (etwas berieben). 600,- * Seltene Erstausgabe der grundlegenden Mozart-Biographie. – Etwas stockfleckig.

72 – DA PonTE – sLEVogT, M.: Don Juan. Heiteres Drama in zwei Akten von Lorenzo Da Ponte. Mit zwanzig Zeichnungen von Max Slevogt in Holz geschnitten von Reinhold Hoberg. Textbuch aus der Druckerei der Taubstummen, Wien 1788. Berlin, verlegt bei Fritz Gurlitt 1921. Folio. (131) S., 1 Bl. m. 20 Tafeln. Roter Orig.-Hldr. m. marmorierten Ebd.-Deckeln u. grünem Leder-Rückenschild m. goldgeprgt. Titelaufdruck. 480,- * Eins von 250 numerierten Exemplaren der Ausgabe B, Text und Holzschnitte auf gelblich getöntem deutschen Bütten. Das erste Vollbild trägt die Unterschrift von Max Slevogt. Das Werk gehört in die vierte Reihe der „Neuen Bilderbücher” des Verlages Fritz Gurlitt, Berlin und wurde im Jahre 1921 in der Original Holländischen Renaissance, der Text zusammen mit den zwanzig Originalholzstöcken, von der Offizin Drugulin in Leipzig gedruckt. Die Bindearbeiten besorgte die Buchbinderei Sperling in Berlin. Rücken am oberen Kapital und Lederkanten minimal abgerieben, ansonsten tadelloses Exemplar. – Max Slevogt (1868-1932) hatte 1894 den portugiesischen Sänger Francisco d’Andrade als „Don Juan” im Münchner Nationaltheater erlebt. Dieses Opernerlebnis inspirierte ihn in den folgenden Jahren zu mehreren Gemälde-Varianten mit der Darstellung des „... Herrenmensch[en], der alle quält... und doch durch seinen bezwingenden, überschäumenden Übermut alle an sich fesselt...” (Slevogt in „Melos”). Ab 1912 entstanden nun die Zeichnungen zu diesem Buch, die Reinhold Hoberg dann in Holz schnitt. 1924 schließlich bekam der Künstler von der Dresdner Staatsoper den Auftrag, Bühnenentwürfe für eine „Don Giovanni”-Inszenierung zu zeichnen. (Die entsprechenden Lithographien erschienen noch im gleichen Jahr bei Paul Cassirer in Berlin).

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73 (MoZArT) – (sALZBUrg) – JELinEK, F. X. (Hsg.): Salzburger Mozart-Album. Eine Auswahl von W. A. Mozart’s ersten Compositionen und andern, im Archive des Mozarteums zu Salzburg befindlichen, im photographischen Lichtdruck originalgetreu wiedergegebenen musikalisch-litterarischen Seltenheiten. Salzburg, Verlag von Max Glonner (1871). Qu.-fol. 3 Bl., (23) S. m. Noten u. Faksimiles. OLn. m. goldgeprgt. Titelaufdruck u. blindgeprägter Deckelornamentik. 250,- * Mit dem -gedruckten- Widmungsblatt „Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzog Rudolf von Oesterreich”. – Vereinzelt gering stockfleckig.

Mozart, das „Prinzchen” und das klassizistische Liedgut der von der Leyens

74 (MoZArTiAnA) – Sammlung französischer italienischer & deutscher Romanzen & Lieder. Offenbach u. a. ca. 1795-1810 Folio Hübscher Pappebd. d. Zt. 7.800,- * Einzigartige Sammlung von klassizistischem Liedgut in zeitgenössischen Abschriften und äußerst seltenen Drucken. Den Gipfel dieser an Höhepunkten reichen Zusammenstellung stellen die beiden Vertonungen des „Schlafe mein Prinzchen...” dar, einmal von dem wahrscheinlicheren Verfasser Fleischmann in der raren Erstausgabe, dann in handschriftlicher Abschrift von Flies, der als Verfasser des Liedes galt nachdem man eingesehen hatte, daß die Vertonung nicht von Mozart stammt. – Folgende Titel sind enthalten:

- (hinten im Sammelband) F. Fleischmann: Wiegenlied aus Gotters Esther mit Begleitung einer Guitarre oder des Klaviers gesetzt und den Gotterchen Töchtern gewiedmet [!] von... Offenbach, André, PN 981 [um 1797], 3 S., Folio. – Matthäus, S. 319; Köchel (7), S. Anhang C 8.48, S. 847; RISM F 1131. KVK weist nur 2 Exemplare nach. – Äußerst seltene André-Ausgabe! Einzigartiges Dokument, das auf F. Fleischmann als wahrscheinlichen Komponisten dieses in der Folgezeit Mozart unterschobenen Liedes hinweist (vgl. Matthäus, S. 319). Rund dreißig Jahre später belegt die erhaltene Verlagskorrespondenz erstmals eine falsche Zuweisung: 1826 äußerte sich Nissen, der zweite Gatte Constanzes, dazu gegenüber André: „Indem ich Hrn. Hofrath J. A. André dieses Musikstück, Abschrift einer Abschrift, mittheile, bezeuge ich, daß hiesige Kenner der Musik, und namentlich W. A. Mozartischer, mir gesagt haben, daß sie dasselbe für W. A. Mozart’s Arbeit halten...Salzburg, 28. Febr. 1826.” (Zitiert nach Köchel (7), S. 847). Constanze bezweifelte zu dieser Zeit entschieden die Echtheit des Werkes. – J. F. A. Fleischmann (1766-1798) erhielt schon in früher Jugend Unterricht von I. Holzbauer u. Abbé Vogler. Er studierte an der Universität Würzburg, wo er zum Dr. phil. promovierte. 1789 wurde er „Cabinets-Secretaire” beim Fürsten Georg I. von Meiningen. Dort wirkte er auch in der Fürstlichen Hofkapelle mit. Er komponierte u. a. 7 Klavierkonzerte, Parthien für Bläser, Lieder etc. – (Hinten im Sammelband) B. Flies: Wiegenlied von Gotter in Musik gesezt von..., Handschrift um 1800, 2 Bl., Folio.- Die Ähnlichkeit der Melodie zu der Mozart zugeschriebenen deutet auf Flies als Komponisten hin. -

(Vorne im Sammelband, im Folgenden chronologische Aufzählung der Titel) R. Kreutzer: Romance De Werther et Charlotte. Musique de... avec Accompagnement de Piano. Par L. Jadin. A Paris, Fouquet, et Leblanc [um 1793/1794]. o. S. [2 Bl.], Folio. – Nicht bei RISM. KVK kein Exemplar nachgewiesen. – Die Oper wurde im Februar 1792 an der Opéra Comique zu Paris erstmals gegeben. – F. Devienne: Romance D’Estrelle par... ohne Impressum [ca. 1800], 3 S., Folio. – Francois Devienne (1759-1803) komponierte um 1800 in Paris mehere Opern und Bühnenwerke. – Anonym: Zwei französische Romanzen, Andantino Grazioso und Adagio Expessivo [!], [Gesang und Klavier], Handschrift um 1800, 2 Bl., Folio.- Anonym: «Devin moi», [Gesang und Klavier], Handschrift um 1800 ohne Titelblatt, 2 Bl., Folio.- Anonym: «Prie et travaille», [Gesang und Klavier], Handschrift um 1800 ohne Titelblatt, 1 Bl., Folio. – Felice Blangini: Romance De ton Baiser avec Accompagnement de Piano, Handschrift um 1800, 2 Bl., sowie oktavformatiges eingebundenes Blatt. – Das eingebundene Blatt enthält eine mit zahlreichen Verzierungen versehene Version der Melodie. – Der in Turin geborene Felice Blangini (1781-1841) lebte von 1799 bis 1805 in Paris als Romanzen- und Opernkomponist. Nach Anstellungen als Hofkapellmeister in München

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und Kassel war er ab 1814 wieder am Konservatorium in Paris tätig. – Anonym: «Le Sceptre dans le mains des rois», [Gesang und Klavier], Handschrift um 1800 ohne Titelblatt, 2 Bl., Folio. – Anonym: «Ecco quel fiero istante», [Gesang und Klavier], Handschrift um 1800, 2 Bl., Folio. – F. Paer: Il Bacio della Partenza Romanzo del Sig. Maestro... Versi Francesi tradotti in Italiano/Le Baiser du Depart Romance Francaise de... traduite en Italien. Milan, Ricordi [PN 230, ca. 1815], 4 Bl. Folio. – Sehr Selten. KVK nur 1 Ex. in den USA. – F. F. Hurka: Zwey Lieder in Musick gesetzt von... No. 1. Zweites Heft., Offenbach, André [PN 724, 1794], 3 S., Folio. – Sehr selten. Nicht bei KVK. – Die Ausgabe erhält zum einen das Lied «An mein Klavier», das durch seinem amüsant-verträumten Text «Sanftes Klavier! Welche Entzückungen schaffst du in mir...wenn sich die Schönen tändelnd verwöhnen, weih ich mich dir» besticht, zum anderen ein «Schwaebisches Bauernlied». – J. A. P. Schulz: Zwey Lieder in Musick gesetzt von... No. 4, Offenbach, André [PN 645, 1793 ], S. 14-15 (Einzelausgabe aus «Auswahl deutscher Lieder beym Klavier, von verschiedenen Komponisten in Musick gesetzt 1tes Heft»), Folio. – Selten. KVK nur ein Ex. – Enthält die Lieder «Der Wald» und «Klaggesang nach der Schlacht. Alt-Schottisch.» – Rief: Auf zum Frieden! Lied in Musick gesetzt von... No. 6. Drittes Heft, Offenbach, André [PN 750, 1795], S. 22-23 (Einzelausgabe aus «Auswahl deutscher Lieder beym Klavier, von verschiedenen Komponisten (3)tes Heft»), Folio. Nicht bei KVK. Selten. – W. A. Mozart [KV 523]: Abendempfindung in Musick gesetzt von... No. 9. Zweites Heft, Offenbach, André [PN 724, 1794], S. 34-35 (Einzelausgabe aus «Lieder, Zweytes Heft»), Folio. – Nicht bei Köchel (7). Nicht bei RISM. – Sehr seltener Mozart-Frühdruck .

– W. F. Schulz: Zwey Lieder in Musik gesetzt von... No. 10. Drittes Heft, Offenbach, André [PN 750, 1795], S. 38-39 (Einzelausgabe aus «Auswahl deutscher Lieder beym Klavier, von verschiedenen Komponisten drittes Heft»). – KVK nur 1 Ex. – Selten. – Enthält die Lieder «Fritzchen, Lob des Landlebens» und «Ich weiss ein Mädchen». – W. A. Mozart [KV 519]: Trennungs Lied in Musick gesetzt von... Zweytes Heft No. 11, Offenbach, André [PN 224, 1794], S. 41-44 (Einzelausgabe aus «Lieder, Zweytes Heft»). – Nicht bei Köchel (7). Nicht bei RISM. – Sehr seltener Mozart-Frühdruck! – Papier gebräunt.- F. Fleischmann: Wiegenlied (siehe oben). – B. Flies: Wiegenlied (siehe oben) – Anonym: Abschied aus Schillers Jungfrau von Orleans (Lebt wohl ihr Berge), [Gesang und Klavier], Handschrift um 1800, 2 Bl. – Anonym: Der treue Tod, [Gesang und Klavier], Handschrift um 1800, 2 Bl. – Anonym: [6 Lieder], [Gesang und Klavier], 1. «Der Tag ist da», 2. ?, 3. «Nie will ich», 4. «Mein erst Gefühl», 5. «Wie mächtig», 6. «Wenn ich o...»?, Handschrift um 1800, 2 Bl. – Anonym: Polonaise, Handschrift um 1800, 1 Bl. – Mit mehrfachem Namenseintrag „von der Leyen”, wohlbekannter Name einer weitverzweigten, auch musikalisch sehr ambitionierten deutschen Familie.

Eine (ost)preußische Stimme gründet die Wiener Philharmoniker

75 niCoLAi, o.: Preussens Stimme. Volksgesang mit Begleitung des ganzen Orchesters... allen Preussen gewidmet. [Partitur]. Bln. u. Breslau, bei Ed. Bote & G. Bock (PN B.&B. 1270) [1849]. Folio. 10 S. OU. 680,- * Sehr seltene, gestochene Erstausgabe der Partitur dieses preussisch-patriotischen Gelegenheitswerkes des gebürtigen Ostpreussen und Begründers der Wiener Philharmoniker, entstanden kurz nach der gescheiterten deutschen Revolution und als restauratives -mit großem Pomp gestaltetes- Werk zur Verherrlichung des Königtums gestaltet. Wie seine erfolgreichste Oper „Die Lustigen Weiber von Windsor” entstand auch dieses Werk nur kurz vor dem Tod des Komponisten in seiner damaligen Funktion als Dirigent des Königlichen Domchores und Kapellmeister der Königlichen Oper zu Berlin. 1841 -damals als Kapellmeister des Wiener Kärntnerthortheaters- hatte er die Institution der Wiener Philharmoniker begründet. – Gering stockfleckig.

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Widmungsexemplar – Ravel an Inghelbrecht

76 rAVEL, M.: Sonatine pour le Piano. À Ida et Cipa Godebski. Paris, Durand & Fils (VN 6624) (1905). Folio. 15 S. OU. 1.250,- * Erstausgabe. Aus der Bibliothek des namhaften französischen Komponisten und Dirigenten Désiré-Emile Inghelbrecht (grünlicher Besitzerstempel D. E. Inghelbrecht auf dem Titelblatt). Auf dem Titelblatt eine schöne, eigenhändige Widmung des Komponisten „à mon cher inghelbrecht bien cordialement Maurice ravel”. – Ravel und Inghelbrecht waren beide Mitglieder in der bereits um 1900 gegründeten Komponistengruppe „Les Apaches” zu der auch Manuel de Falla, Florent Schmitt und zeitweise Igor Strawinsky gehörten.

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77 rEinTHALEr, M.: XX. Cadenzen aus verschiedenen Tonarten. Für das Clavier, oder Piano Forte gewiedmet [!] Seiner Durchlaucht der Frau Fürstin von Bretzenheim gebohrnen Fürstinn von Oettingen Spielberg. Wien, im Verlage der K: K: privil: chimischen [!] Druckerey (VN 158) [1805]. Qu.-4°. 11 S. OU. 250,- * Weinmann (Senefelder) S. 31 – Inkunabel der Lithographie. – Kein Exemplar bei KVK. – Sehr seltener Wiener Druck.

Vorzugsausgabe mit Widmung

78 rEsPigHi, o.: Belfagor. Commedia Lirica in un Prologo, due Atti, un Epilogo di Claudio Guastalla dalla Commedia di Ercole Luigi Morselli... Canto e Pianoforte. Milano, G. Ricordi E C. (VN 119039) (1923). Folio. 8 Bl., 319 S. OLn. 980,- * Erstausgabe des Klavierauszugs, 1 von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf schwerem Bütten. Mit einer eigenhändigen Widmung des Komponisten an Fritz Durlacher „Roma – Aprile 1925”.

79 sCHÖnBErg, A.: Fünf Orchesterstücke. Opus 16. Revidiert 1922. Partitur. Lpz., Peters (VN 9663) [1922]. Folio. 60 S. und ein eingelegtes Blatt in Autographie. OHln. 250,- * Abzug der zuerst 1912 erschienenen ersten Fassung, die hier allerdings das sehr seltene und wichtige Einlageblatt „Arnold Schönberg, Fünf Orchesterstücke, Op. 16. Revidiert 1922. Verzeichnis der Berichtigungen und Verbesserungen” enthält. – Papier am Rande durchgehend etwas gebräunt. Umschlag fleckig; keine Eintragungen.

Die berühmte Harmonielehre in Erstausgabe

80 – Harmonielehre. Leipzig – Wien, UE (VN 3370) 1911. Gr.-8°. X, 476 S. OLn. 380,- * Erstausgabe dieses gewichtigen Lehrwerks „Dem Andenken Gustav Mahlers... geweiht”. – Stellenweise Unterstreichungen.

81 – Kammersymphonie für 15 Soloinstrumente... Op. 9. Verbesserte Ausgabe. Partitur. Wien, UE (VN 3667) (1918). Folio. 56 S. OU. 280,- * Rufer S. 8/9. – Sehr seltene Erstausgabe der Dirigier-Partitur dieser Fassung in einem der frühesten Abzüge. Keine Verlagswerbung auf der Rückseite des OU, am Fuß der S. 56 keine Druckerangaben. – Papier gebräunt; OU m. kl. Randläsuren; Rücken m. kl. Fehlstellen. – Die Neufassung entstand für die öffentlichen Proben, die der Komponist 1918 im „Verein für musikalische Privataufführungen” durchführte.

Schönbergs „Lohnarbeit”

82 (sCHÖnBErg, A.) – LorTZing, A.: Der Waffenschmied von Worms oder Liebhaber und Nebenbuhler in einer Person. Komische Oper in 3 Aufzügen. Klavierauszug zu 4 Händen bearbeitet v. Arnold Schönberg. Wien, UE (VN 879 [1903]. Qu.-fol. 115 S. OU. 300,- * Seltene Erstausgabe dieser vierhändigen Fassung, frühe „Brotarbeit” von Schönberg. – „Schönberg hatte schon im Früjahr 1902 von Berlin aus Kontakte zur Universal Edition... wegen Kopisten- und anderer Arbeiten gesucht. Die Klavierauszüge zu... Waffenschmied... Barbier von Sevilla... und... Rosamunde entstanden im Auftrag dieses Verlages. Zu einer engeren Bindung an di UE kam es aber erst 1909” (Katalog Gedenkausstellung 1974 Nr. 67).

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Die berühmte zweite Ausgabe der „Müllerin” – mit Vogls „Manieren”

83 sCHUBErT, F.: Die schöne Müllerin ein Cyclus von Liedern gedichtet von Wilh. Müller In Musik gesetzt für eine Singstimme mit Piano-Forte Begleitung und dem Hn. Carl Freyherrn von Schönstein gewidmet... 25tes Werk. 5 Hefte in einem Band. Wien, Diabelli et Comp. (PN 3525-3529) [ca. 1830]. Qu.-fol. 19, 19, 15, 19, 15 S. Hldr. d. Zt. 1.500,- * Deutsch Nr. 795. – Schöne und seltene zweite, gestochene Ausgabe. Mit allen fünf Heften. Jedes Heft mit der hübschen Titelvignette. – Die Erstausgabe war 1824 bei Sauer & Leidesdorf erschienen. – Die Diabelli-Ausgabe enthält Veränderungen von J. M. Vogl und A. Diabelli. Der Verlag Diabellis hatte im November 1829 vom Bruder Schuberts die Rechte am Nachlass erworben – mit dem Ziel einer Gesamtausgabe von Schuberts Werken. Auch die bei Sauer & Leidesdorf erschienenen Liederhefte wurden erworben. Am Zyklus der „Schönen Müllerin” wurden als Einzigem redaktionelle Veränderungen vorgenommen. Allerdings wurden nicht nur – wie dieser Ausgabe lange Zeit unterstellt wurde – Verzierungen und sogenannte Manieren eingefügt, sondern die Melodie wurde auch teilweise vereinfacht (vgl. Vorwort von Walter Dürr, Reprint Bärenreiter 1996, S. VI). Johann Michael Vogl (1768-1840), der neben Diabelli den Zyklus überarbeitete, hatte bereits Ende des 18. Jh. großen Erfolg als Opernsänger. In den 1820er Jahren war er von den Liedern Schuberts, der gut dreißig Jahre jünger war, fasziniert und beeindruckte durch seinen ausdrucksvollen Vortrag. – Wenngleich diese Veränderungen gegenüber Schuberts Original – Vogl war seinerzeit einer der führenden Schubert-Interpreten und zudem langjähriger Freund des Komponisten – vom damaligen Publikum wie von der Nachwelt als schön erachtet wurden, so handelt es sich doch um Eingriffe in den originären Text der Schubertschen Komposition und um Veränderungen, die lange Zeit als die Schuberts Verbreitung fanden. – Etwas stock- und fingerfleckig.

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84 sCHUBErT, FrAnZ – (sTArKE, L.): Die Schöne Müllerin. Gedichte von Wilhelm Müller. In Musik gesetzt von Franz Schubert. Illustrierte Prachtausgabe. Original-Zeichnungen v. Baumann u. Schuster. Holzschnitte v. R. Brendamour, Düsseldorf.Einleitung, Anmerkungen und Textrevision v. M. Friedlaender. Stgt. u. Lpz., Druck u, Verlag v. Eduard Hallberger [um 1890]. Gr.-Folio. 4 Bl., 124 S. m. Vignetten u. ganzseitigen Holzschnitt-Illustrationen. OLn. m. reicher, ornamentaler Deckel-Vergoldung, Titel in Gold-Rot-Schwarz-Druck, Dreikant-Goldschnitt. Vorsätze aus Goldpapier m. floraler Ornamentik. 150,- * Franz Schubert ließ drei Gedichte des von Wilhelm Müller geschaffenen Zyklus’ unvertont: „Mühlenleben”, „Erster Schmerz” und „Blümlein Vergißmein”. Der Lachner-Schüler Ludwig Stark unternahm für vorliegende Ausgabe den Versuch, diese Texte im Stile Schuberst musikalisch nachzubilden. – Jedes Lied mit Vorabdruck des jeweiligen Textes und einer zugehörigen, ganzseitigen Illustration in Holzschnitt. – Einband-Kanten leicht bestoßen.

Schöne Schubert-Erstausgaben

85 sCHUBErT, FrAnZ: Marches militaires pour le Pianoforte à 4 mains... Ouev. 51. Vienne, Diabelli et Comp. (PN 2236) [1826]. Qu.-fol. 19 S. 280,- * Deutsch 733; Hirsch IV, 529; Fuld (4) S. 348. – Erstausgabe der berühmten Militärmärsche. Etwas finger- u. stockfleckig; S. 5/6 am Rande m. kl. Einriß.

86 – Das Heimweh. Die Allmacht. Gedichte von Joh. Ladislaus Pyrker... für eine Singstimme m. Begl. d. Piano-Forte. 79tes Werk. Wien, Haslinger (PN 5027) [1827]. Qu.-fol. 17 S. Orig.-U. 250,- * Deutsch Nr. 851-52; Hirsch IV, 557. – Erstausgabe, mit umfangreicher (gedruckter) Widmung an den Dichter der Gesänge. – Durchgehend etwas stockfleckig; teilweise Spuren von Plattenrissen.

87 – Alinde. An die Laute. Zur guten Nacht. Gedichte von F. Rochlitz... für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte. 81tes Werk. Wien, Haslinger (PN 5029) [1827]. Qu.-fol. 11 S. 280,- * Deutsch Nr. 904,905,903; Hirsch IV, 559. – Erstausgabe, mit dem Widmungsblatt des Verlegers an Rochlitz „diesem um Tonkunst und schöne Wissenschaften vielverdienten Schriftsteller”. – Durchgehend etwas stockfleckig.

88 – No. I. L’incanto degli occhi. (Die Macht der Augen). No. II. Il traditor deluso. (Der getäuschte Verräther). No. III Il modo di prender moglie. (Die Art ein Weib zu nehmen). Gedichte von Metastasio... für eine Baß-Stimme mit Begleitung des Pianoforte und Herrn Ludw. Lablache, gewidmet.... 83tes Werk. 3 Hefte. Wien, Th. Haslinger (PN 5061-63) [1827]. Qu.-fol. 1 Bl., 5 S.; 1 Bl., 9 S.; 1 Bl., 11 S. OU. 350,- * Deutsch Nr. 902; Hirsch IV, 561. – Gestochene Erstausgaben. – Durchgehend etwas stockfleckig.

89 – Lied der Anne Lyle aus Walter Scott’s: Montrose. Gesang der Norna aus Walter Scott’s: Pirat. Für eine Singstimme mit Begleitung des Piano-Forte... 85tes Werk. Wien, Diabelli und Comp. (PN 2877) [1828]. Qu.-fol. 11 S. OU. 225,- * Deutsch Nr. 830-31; Hirsch IV, 563. – Erstausgabe. – Oberhalb leichter Wasserrand.

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90 (sCHUBErT) – An die Nachtigall, Wiegenlied, von Claudius. Iphigenia, von Mayrhofer. für eine Singstimme mit Begl. des Piano-Forte... 98tes Werk. Wien, Diabelli & Comp. (PN 3315) [1829]. Qu.-fol. 7 S. 250,- * Deutsch Nr. 497/498, 573; Hirsch IV, 577. – Erstausgabe. Der Text zum „Wiegenlied” stammt nicht -wie hier irrtümlich angegeben- von Claudius. – Leicht wasserrandig.

91 – Grand Rondeau pour le Piano-Forte à quatre mains. Oeuv. 107. Vienne, chez Artaria & Comp. (PN 2969) [1828]. Qu.-fol. 25 S. 240,- * Deutsch 940; Hirsch IV, 587. – Erstausgabe. – Titel etwas angestaubt; schöner, breitrandiger und sauberer Abzug.

92 – Sechs Gedichte. No. 1. Geist der Liebe, von Kosegarten. 2. Der Abend, von Hölty. 3. Tischlied, von Göthe. 4. Lob des Tokayers, von Baumberg. 5. An die Sonne, von T. Körner. 6. Die Spinnerin, von Göthe... für e. Singstimme m. Begleitung des Pianoforte... 118tes Werk. Wien, bey Joseph Czerny (PN 341)[1829]. Qu.-fol. 15 S. 250,- * Deutsch Nr. 233,221,234,135,270,274; Hirsch IV, 598. – Seltene Erstausgabe. – Etwas stockfleckig.

93 – Grand Duo pour le Pianoforte à quatre mains... Op. 140. Dédié à Mademoiselle Clara Wieck par les Editeurs... Vienne, Diabelli (PN 6269) [1837]. Folio. 63 S. 300,- * Gestochene Erstausgabe, posthum erschienen. Joseph Joachim orchestrierte das Werk später und brachte diese Fassung 1856 in Hannover zur Uraufführung. In Originalgestalt wurde das Werk, welches man wegen seiner orchestralen Struktur zunächst für den Klavierauszug einer vielleicht verlorengegangenen Symphonie hielt, erst 1859 in Wien aufgeführt. – Breitrandiger Abzug, durchgehend stockfleckig; Einriss am oberen Rand des Titelblatts geklebt.

94 sCHUBErT, F.: Die Verschworenen oder: Der Häusliche Krieg. Oper in einem Akte v. J. F. Castelli. Nachgelassenes Werk. Vollständiger Clavier Auszug v. E. Schneider. Wien, C. A. Spina (PN C.A.S. 17331-17341) 1862. Folio. Titelblatt, 3 Bl. (Text), 115 S. Ln. d. Zt. m. goldgeprägtem Titelaufdruck. 300,- * Deutsch 787; nicht bei Hirsch. – Gestochene Erstausgabe des Klavierauszugs. – Durchgehend gering stockfleckig.

Die vollständige Ausgabe

95 – Franz Schubert’s nachgelassene musikalische Dichtungen für Gesang und Pianoforte. Lieferung 1-50. [So vollständig]. Wien, Diabelli und Comp. [1830-1848]. Qu.-fol. Uniform gebundene, dunkelbraune Leineneinbände d. Zt. m. blindgeprägtem Deckeldekor u. goldgeprägtem Titelaufdruck. 2.250,- * Deutsch S. 496; Hirsch V, 650. – Vollständige Reihe in durchweg gestochenen Ausgaben. Einige Ausgaben in den ziegelroten Orig.-Umschlägen, die meisten in den wenig später erschienenen schwarz-weiss-Umschlägen.- In dieser Geschlossenheit sehr selten. – Durchgehend mehr oder weniger stockfleckig.

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Liszt spürt eine Geistesverwandschaft...

96 (sCHUBErT) – LisZT: Franz Schubert Grosse Fantasie [Op. 15]. Symphonisch bearbeitet für Piano und Orchester von Franz Liszt. [Partitur]. Wien, C. A. Spina (PN 15974) [1858]. Folio. 86 S. Ohne Einband. 380,- * Deutsch Nr. 760; Raabe Nr. 459; Katalog Hoboken Bd. 10, 61. – Erstausgabe der Dirigierpartitur dieser berühmten Bearbeitung. – Im zitronengelben Orig.-Umschlag; in losen Lagen; wasserrandig; kleinere Randläsuren. – Dabei die vollständigen Orchesterstimmen „Auflagestimmen”, in Abzügen von den Platten der Erstausgabe (PN 23280), Wien, F. Schreiber (der Nachfolger C. A. Spinas) [nicht vor 1873].

97 (sCHUBErT, F.) – LisZT, F.: Lieder von Franz Schubert für das Piano-Forte übertragen von F. Liszt. 14 aus Schwanengesang, 12 aus Winterreise, dazu: Lob d. Thränen und Die Rose. Wien, Haslinger qm. Tobias (VN 7751-7776 [ca. 1883]. 8°. Hldr. d. Zt. 800,- * Raabe 241, 242, 245 und 246. – Die meisten Lieder im lithographischen Umdruck, einige in den gestochenen Erstausgaben: Am Meer, Abschied, Ihr Bild...Der Doppelgänger, Wasserfluth, Lob der Thränen. – Mitte der 1830er Jahre begann Liszt einige Lieder(zyklen) Franz Schuberts für Klavier solo zu transkribieren. – Der Musik Schuberts fühlte sich Liszt eng verbunden: Während seiner Ungarnreise 1839/1840 schrieb er: „Mir war es, als fände ich eine entfernte und geheime Ähnlichkeit zwischen den Harmonien Schuberts und denen meines Traumes” (bezogen auf das Lied „Der Wanderer”, zitiert nach Raabe, Liszts Leben, S. 77). Diese Verbundenheit äußerte sich auch in der enormen Anzahl an Übertragungen von Werken Schuberts: 12 Werke, vorwiegend Lieder(zyklen), richtete Liszt zwischen 1835 und 1852 für das Klavier ein. – Papier stellenweise am Rand etwas gebräunt, vereinzelt Eintragungen mit Bleistift. – Sehr schöne und -in dieser Vollständigkeit- seltene Sammlung.

98 sCHUBErT, F. – DEUTsCH, o. E. (Hsg.): Franz Schubert. Sein Leben in Bildern. 2. Aufl. Mchn. u. Lpz., Georg Müller 1913. Gr.-8°. 3 Bl., IV, 617 S. m. Abb., 1 Bl., 43 S. Orig.-Halbledereinband. 250,- * Franz Schubert. Die Dokumente seines Lebens und Schaffens. Dritter Band. Immer noch die bedeutendste Schubert-Ikonographie. – Kanten leicht bestoßen; Einband minimal berieben. – Gutes Exemplar.

Der erste biographische Beitrag in Buchform

99 sCHUBErT, FrAnZ – KrEissLE, HEinriCH Von: Franz Schubert. Eine biographische Studie. Wien 1861. IV, 164 S., 1 Bl. Grüner OU. 280,- * Kahl Nr. 161; Wollffheim II, 609. Sehr schönes Exemplar der Erstausgabe der ersten selbständigen Schubert-Biographie. Aus der Bibliothek des liberalen, österreichischen Politikers Adolf Freiherr von Pratobevera, mit dessen eigenh. Namenszug auf der Rückseite des vorderen Umschlagblattes, datiert 26. Nov. 1860 (d. h., daß die ersten Exemplare der Schrift schon vor 1861 erschienen). Auf der vorderen Umschlagseite -quasi als Motto- die Schumannsche Wertschätzung des Meisters „Er hat Töne für die feinsten Empfindungen, Gedanken, ja Begebenheiten, und so tausendfältig sich des Menschen Dichten und Trachten bricht, so vielfach seine Musik”.

Mit sieben Erstdrucken...

100 – rEissMAnn, A.: Franz Schubert. Sein Leben und seine Werke. Bln., Guttentag 1873. Portrait, VI, 348 S., 1 Bl., 18 S. Noten u. e. Faks. Ill. OLn. (oberes Kapital bestoßen). 250,- * Kahl Nr. 333. – Seltene Biographie, die -neben dem frühesten „Verzeichnis der gedruckten und der ungedruckten Compositionen”- sieben Erstausgaben enthält (Deutsch Nr. 54, 126, 170, 389, 577, 829 und 988). – Mit einem schönen, gestochenen Portrait Schuberts.

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Nicht nur Schubert...

101 (sCHUBErTiAnA) – VEring, JosEPH riTTEr Von: Ueber die Heilart der Lustseuche durch Quecksilber-Einreibungen. Wien, Wallishausser 1821. Kl.-8°. VIII, 73 S. Orig.-Brosch. 300,-

* Der namhafte Wiener Mediziner Johann Ritter von Vehring (1793-1862) war einer der letzten behandelnden Ärzte Franz Schuberts, so hielt er am 16. November 1828, wenige Tage vor dem Tod des Komponisten, am Krankenbett desselben ein Konsilium mit Johann Baptist Wisgrill ab. Ob nun Schubert letztendlich an den Folgen der Syphilis -deren Endstadium wohl noch nicht erreicht war- oder an denen des hochgiftigen Quecksilbers gestorben ist bleibt unklar. Die Quecksilbertherapie galt zu jener Zeit als einzig wirksames Mittel gegen die sogenannte „Lustseuche”, andererseits war es nicht unwahrscheinlich, daß sich alleinstehende Herren -mit einem gewissen Temperament- infizierten, denn ihnen blieben als Sexual-Partner(innen) oft nur -in hohem Prozentsatz mit Geschlechtskrankheiten infizierte- Prostituierte oder allenfalls Stuben- oder Wäschermadln bzw. -ebenso bis auf die Berühmtheiten der Branche sozial nicht hochstehende- Tänzerinnen oder Sängerinnen. Damen aus der bürgerlichen oder großbürgerlichen, geschweige denn adligen Schicht waren im erzkatholischen Wien jener Zeit zu vorehelichem Verkehr -wenn sich überhaupt Gelegenheit ergeben hätte- eher selten zu bewegen.

Die Erstausgabe der „Frühlings-Symphonie”

102 sCHUMAnn, roBErT: Symphonie (No.1, B dur) für grosses Orchester... Sr. Majestät dem Könige von Sachsen Friedrich August... zugeeignet... Op. 38. Partitur. Lpz., Br. & H. (PN 8545) [1853]. 4°. 1 Bl., 211 S. Späterer, marmorierter Hln. m. goldgeprägtem Rückenaufdruck. 750,- * Hofmann S. 88/89. – Gestochene Erstausgabe der Partitur. – An den Wendestellen teilweise fingerfleckig; vereinzelt Eintragungen eines Dirigenten mit Bleistift. – Schöner und kräftiger Abzug.

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Der Freiheitskämpfer Lafayette...

103 soWinsKi, A.: Marche Héroique des Parisiens pour le Pianoforte... dédiée au General Lafayette... Op. 24. Lpz., au Bureau de Musique C. F. Peters (PN 2165) [1830]. Folio. 6 Seiten. Orig.-Umschlag. 300,- * Ausgesprochen schöner und seltener, breitrandiger Druck auf büttenartigem Papier – wahrscheinlich eine Vorzugsausgabe oder ein Autorenexemplar. – Der polnische Komponist Albert Sowinski, u.a. Schüler von Czerny und Leidesdorf in Wien, ließ sich 1830 in Paris nieder und war dort als Klavierlehrer tätig. – Seine Komposition widmete er dem französischen General Lafayette, dessen enormer politischer Wirkungskreis vom Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg über die Französische Revolution bis hin zur Pariser Juli-Revolution reichte. Für seine politischen Ideale der Unabhängigkeit und der Bürgerrechte, der Loslösung vom Absolutismus, setzte er sich zuletzt 1830 – nur wenige Jahre vor seinem Tod – ein: Mit 72 Jahren befehligte er nochmals die Nationalgarde bei der Thronbesteigung des „Bürgerkönigs” Ludwig Philipp in Paris. – Vorliegender Marsch nimmt darauf Bezug – ein einzigartiges „musikalisches” Zeugnis der politischen Veränderungen jener Zeit! – Auf dem Titelblatt erscheint die französische Tricolore, mit den integrierten Namen „Washington[,] Lafayette[,] Kosciuszko” – Der Polnische Patriot Kosciuszko kämpfte ebenfalls im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, 1794 dann im Aufstand gegen Russland und Preußen.

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104 sTrAUss, J. (soHn): Motoren-Walzer. 265tes Werk. Vollständige Orchesterstimmen. Wien, Carl Haslinger (PN 12737) [1862]. Folio. 280,- * Weinmann S. 90. – Gestochene Erstausgabe des vollständigen Orchestermaterials (Flauto, Piccolo, Oboi (eine Stimme), Clarinetto I in Es u. II in B, Fagotti (eine Stimme), Corno I, II, III, IV in F, Tromba I, II, Trombone, Timpani, Tambouro, Streicher mehrfach.

105 sTrAUss- [DYnAsTiE] – EngEL, EriCH W.: Johann Strauß und seine Zeit. [Johann-Strauss-Kalender]. Wien, Verlag der K. u. K. Hof-Verlags-Buchhandlung Emil M. Engel [1911]. 4 Bl., 365 Bl., 7 Bl. (Berichtigungen und Anzeigen) Neuer Leinen-Einband mit aufgezogenem Orig.-Umschlag. 200,- * Seltenes Zeitdokument in Form eines Jahreskalenders 1911/12 (nur rund 10 Exemplare bei KVK). – Auf jedem Blatt finden sich Fotos, Strichzeichnungen, Titelblätter von Notenausgaben, Dokumente, Briefzeugnisse, Karikaturen etc., die sich nicht nur auf Johann Strauss Sohn, sondern auch auf dessen Vater und die Brüder (Josef, Eduard) beziehen. – Anhand zahlreicher Abbildungen von Theateraufführungen und Sängern zeichnet der Kalender nicht nur ein beeindruckendes Familienporträt, sondern zugleich ein lebhaftes Bild der Wiener Gesellschaft und Musikkultur am ausgehenden 19. Jahrhundert. – Nur das Vorsatzpapier leicht fleckig durch Spuren von Klebestreifen, ansonsten sehr schönes Exemplar; Papier leicht gebräunt.

106 sTrAUss, JoHAnn (soHn) – sCHniTZEr, i.: Meister Johann. Bunte Geschichten aus der Johann-Strauß-Zeit. Buchschmuck v. B. Lark. 2 Bde. Wien u. Lpz., Halm u. Gold-mann 1920. 8 Bl., 268 S., 2 Bl.; 8 Bl., 296 ´S., 1 Bl. m. zus. 95 (teils farbigen) Tafeln. Schöner, marmorierter OHldr. m. vergoldetem Rückendekor und vergoldeter Rückentitel. 350,- * Eins (nummer 117) von 600 numerierten Exemplaren. – Kulturgeschichtliche Bio-graphie von Johann Strauß Sohn, verfaßt von dessen Freund, dem Wiener Schriftsteller u. Journalisten Ignatz Schnitzer (1839-1921). – Mit zahlr. Kunstbeilagen nach Theo Zasche, Malva Schalek, Hanns Schließmann, Franz Lenbach, Hans Canon u. a. sowie faksimilierten Briefen u. Noten. – Einband minimal berieben, ansonsten sehr schönes Exemplar.

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Die erste Biographie von Johann Strauß Vater

107 sTrAUss, JoHAnn (VATEr) – sCHEYrEr, L.: Johann Strauß’s musikalische Wanderung durch das Leben. Wien. Auf Kosten des Verfassers. 1851. Kl.-8°. Portrait, 1 Bl., 128 S. Schöner, marmorierter OHldr. m. vergoldetem Rückentitel. 350,- * Die erste Biographie in Buchform von Johann Strauß Vater. Als Frontispiz das schöne Portrait in Lithographie, gezeichnet v. Berndt.

Johannes Brahms und Johann Strauß

Abbildung: Umschlag Titelseite

108 sTrAUss, JoHAnn (soHn): Seid umschlungen Millionen. Walzer für die Internationale Ausstellung für Musik und Theaterwesen in Wien... für Clavier solo. Bln., N. Simrock (VN 9756) [1892]. 11 S. In farbig illustriertem OU. 200,- * Schönes Exemplar der Erstausgabe dieser Fassung. Mit großer, farbiger Titel-Illustration. Der Walzer ist Johannes Brahms gewidmet. – Die so unterschiedlichen Charaktere und Temperamente der beiden Männer waren nicht hinderlich für eine gegenseitige große Wertschätzung, bekannt ist die Widmung von Brahms auf einem Johann Strauss dediziertem Portrait mit der Niederschrift der ersten Takte des Donauwalzers und Brahms’bedauerndem Kommentar „Leider nicht von mir”. – Auf dem Wiener Zentralfriedhof ruhen nun beide nebeneinander in ihren Ehrengräbern, das eine Grabmal in verspieltem Rokoko, das andere schlicht und fast pietistisch-streng.

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Eine „echte” Erstausgabe

109 sTrAUss, r.: Elektra. Tragoedie in einem Aufzuge von Hugo von Hofmannsthal. Opus LVIII. Klavier-Auszug mit Text von Otto Singer. Preis M 20. – Netto. Bln., A. Fürstner (VN 5654) (1908). Folio. 250 S. Ill. Orig.-Broschur. 800,- * Mueller von Asow S. 409. – Schönes Exemplar der „echten” Erstausgabe des Klavierauszugs. Der farbige Orig.-Umschlag mit der berühmten Illustration von Lovis Corinth. Von Corinth stammt auch die Vignette auf Seite 5. Weitere Kriterien: ohne -wie bei späteren Ausgaben- zusätzliche Plattennummern 5658 u. 5660. Noch ohne die Angabe „Aufführungsrecht vorbehalten” auf unpaginierter Seite 5. Gedruckt auf dickem Papier mit Wasserzeichen CGR X64X. Auf dem hinteren Umschlagblatt das alte Fürstner-Emblem „Syrinxblasender Faunskopf”. – In dieser Form extrem selten.

110 – Elektra. Tragoedie in einem Aufzuge von Hugo von Hofmannsthal. Opus LVIII. Klavier-Auszug mit Text von Otto Singer. Preis M 20. – Netto. Bln., A. Fürstner (VN 5654) (1908). Folio. 250 S. Ln. d. Zt. (Ill. OU eingebunden). 380,- * Mueller von Asow S. 409. – Variante der „echten” Erstausgabe des Klavierauszugs. Der farbige Orig.-Umschlag mit der berühmten Illustration von Lovis Corinth. Von Corinth stammt auch die Vignette auf Seite 5. Weitere Kriterien: Nunmehr zusätzliche Plattennummern. 5657 auf S. 20-34 [Monolog der Elektra] und Vermerk „Aufführungsrecht vorbehalten” auf unpaginierter Seite 5 rechts unten. Gedruckt auf dickem Papier mit Wasserzeichen OGF u. CGRX64X. Auf dem hinteren Umschlagblatt das alte Fürstner-Emblem „Syrinxblasender Faunskopf”.

No. 112, S. 43

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Die äußerst seltene erste vollständige Ausgabe des Rosenkavalier-Klavierauszugs

111 (sTrAUss, r.) Der Rosenkavalier (Le Chevalier a la Rose). Komödie für Musik in drei Aufzügen... Comedie musicale en trois actes de Hugo von Hofmannsthal. Opus 59. Arrangement von... O. Singer. Vollständiger Klavier-Auszug mit deutschem Text. Preis: M. 24 Netto. La Partition complète, piano et chant (texte allemand) Prix net: Fr. 30. Paris, Adolph Fürstner (VN A.5903F.) (1910]. Folio. 442 S. OU. 2.000,- * Mueller von Asow S. 468. – Sehr seltene erste, vollständige Ausgabe des Klavierauszug des Rosenkavalier, zuvor aktweise erschienen, aus verlagstaktischen Gründen in Paris.

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Die ebenfalls sehr rare Erstausgabe des Librettos

112 sTrAUss, r. – HoFMAnnsTHAL, H. v.: Der Rosenkavalier. Komödie für Musik in drei Aufzügen. Berlin – Paris Fürstner (VN A.5905)F. [1911]. Kl.-8°. 151 S. Graue Originalbroschur mit weißem Titelaufdruck. 800,- * Fuld (Libretti) S. 278/279. – Erste Ausgabe des Librettos mit allen bei Fuld beschriebenen Kriterien.

113 sTrAUss, r.: Der Rosenkavalier. Komödie für Musik von Hugo von Hofmannsthal... Opus 59. Arrangement von Otto Singer. Vollständiger Klavier-Auszug mit deutschem Text. Preis: M. 24 Netto. Bln.-Paris, Adolph Fürstner (VN A.5903F.) (1910/11]. Folio. 442 S. Schöner, marmorierter Hln. d. Zt. 380,- * Mueller von Asow S. 468. – Sehr schönes Exemplar der deutschen Erstausgabe des Klavierauszugs in einem der frühesten Abzüge, noch in Paris gedruckt (Druckervermerk auf S. 442 S. Grav. et Imp. C.G. Röder, Paris). – Die Erstausgabe war zuvor aktweise, dann in einem Band mit deutsch-frz. Titel aus verlagstaktischen Erwägungen in Paris erschienen.

114 – Die Frau ohne Schatten. Oper in drei Akten von Hugo Hofmannsthal... Opus 65. Vollständiger Klavierauszug mit Text von Otto Singer. Preis Mk. 24.- netto. Bln., A. Fürstner (VN 7503) (1919). Folio. 416 S. Hldr. d. Zt. m. goldgeprgt. Rücken (etwas berieben; Kanten leicht bestoßen). 380,- * Sehr früher Abzug der Erstausgabe des Klavierauszugs (auf dickem Papier mit Wasserzeichen CGR + 64), aus der Bibliothek des Wiener Verlegers Hans Epstein, mit dessen eh. Namenszug und Datum „7. Okt. 1919”. Neben dem -gedruckten- Personenverzeichnis ist -vermutlich in der Handschrift Epsteins- die Besetzung der Uraufführung im Wiener Operntheater vom 10.10.1919 eingetragen, darunter die Namen von Maria Jeritza (Kaiserin) und Lotte Lehmann (Färberin) sowie Franz Schalk (Dirigent). – Schönes und denkwürdiges Exemplar. (Hans Epstein war langjähriger Besitzer der Orig.-Handschrift des „Zigeunerbaron” – komponiert von dem anderen Strauss...).

115 – Parergon zur Sinfonia Domestica. Op. 73. Klavierauszug v. Otto Singer. Als Manuskript gedruckt. Wien 1926. Folio. 46 S. Orig.-Brosch. 250,- * Mueller von Asow S. 808. – Sehr seltene Erstausgabe, dem einarmigen Pianisten Paul Wittgenstein gewidmet, als Privatdruck erschienen. – In Autographie.

116 – Orchestersuite aus der Musik zum Bürger als Edelmann des Molière von... Opus 60. Lpz., F. E. C. Leuckart (VN 9247) [1932/33]. Imp.-Folio. 112 S. OU. 380,- * Mueller von Asow II, S. 598, bzw. 601; Trenner 228c. Erste Leuckart-Ausgabe der großen Dirigier-Partitur (1932/33 von Fürstner übernommen). Die Uraufführung der reizenden Suite fand am 31. Januar 1920 im Prinz-Eugen-Palais zu Wien unter Leitung des Komponisten statt. – Das Werk enthält die ursprünglichen Nummern der „Komödie mit Tänzen von Molière” 1, 4 bis 6, 8-12, nunmehr: No. 1 Ouverture zum 1. Aufzug, No. 2 Menuett, No. 3 Der Fechtmeister, No. 4 Auftritt und Tanz der Schneider, No. 5 Das Menuett des Lully, No. 6 Courante, No. 7 Auftritt des Cleonte, No. 8 Vorspiel zum 2. Aufzug und No. 9 Das Diner.- Sehr schönes Exemplar

117 – Arabella. Lyrische Komödie in drei Aufzügen von Hugo von Hofmannsthal... Op. 79. Klavierauszug mit Text v. Felix Wolfes. Bln., Fürstner (VN 8253) (1933). Folio. 365 S. Ln. d. Zt. m. goldgeprgt. Titel- u. Namensaufdruck („Hilde Konetzni”). 280,- * Erstausgabe des Klavierauszugs, aus der Bibliothek der namhaften Sopranistin Hilde Konetzni. – Die Sängerin war seit 1936 an der Wiener Staatsoper engagiert, sie debütierte dort als Elisabeth im Tannhäuser. Es folgte eine über dreissig Jahre anhaltende, glänzende Karriere an diesem Haus. Zu ihren „Glanz-Partien” zählten die „Chrysothemis” in Elektra, die „Marschallin” im Rosenkavalier, aber auch die „Sieglinde” in der Walküre oder die „Donna Elvira” im Don Giovanni.

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Beardsleys geniale Illustrationen

118 (sTrAUss, r.) – WiLDE, o.: Salome. A Tragedy in one Act: Translated from the French of Oscar Wilde, with sixteen Drawings by Aubrey Beardsley. [2. Ausgabe]. Ldn., New York, John Lane 1920. 4°. XX, 66 S., 16 Tafeln, 1 Bl. OLn. m. goldgeprägtem Titelaufdruck u. KGschnitt. 380,- * Der zweite Druck dieser legendären Ausgabe mit den kongenialen Illustrationen von Aubrey Beardsley, vornehmlich für den amerikanischen Handel bestimmt. Mit einem Faksimile des Programmzettels zur Uraufführung der Strauß’schen Oper. – Luxuriöser Druck auf Bütten. – In Deutschland ausgesprochen rar.

General-Musikmeister der Bayrischen Armee – der „Bayrische Strauss”

119 sTrECK, P.: VI Original-Reise-Maersche für vollständige Militaer Musik. [Partitur]. Privatdruck. [München], [ca. 1847]. Folio. 1 Bl., 59 S. 400,- * Seltener Privatdruck, KVK weist nur ein Exemplar (Bayerische Staatsbibliothek München) nach. In lithographierter Autographie. – Peter Streck (1797-1864), wurde von Ludwig I. entdeckt, nach München gebracht und avancierte dort schließlich zum „General-Musikmeister der Bayrischen Armee”. Bald erhielt er auch den Beinamen „Bayrischer Strauss” [Richard und Franz-Joseph waren noch nicht auf der Welt]. Auf dem Titelblatt vorliegender Ausgabe bezeichnet er sich noch als „Musikmeister im k. b. Infanterie-Regiment Kronprinz in München”. – Die Besetzung besteht aus Picolo [!] in Es, Clarinetto in As [das in der Schramml-Musik verwendete „Piksüße Hölzerl”], Clarinetto in Es, 2 Clarinetti in B, Flauto in F, Corno in Es, Corno in As, 1 Trombe in As, 2 Trombe in Es, Trombe in As tief, Deux Fagotto [!], Deux Trombone, Pomparton [!], Kleine Trommel, Große Trommel, Althorn in Es, Althorn in B. – Einband berieben, Kanten bestoßen, durchgehend etwas fleckig.

Blüte der Kammermusik...

120 sTrEiCHQUArTETT – EHrLiCH, A.: Das Streich-Quartett in Wort und Bild. Lpz., A. H. Payne Qu.-4°. (VII), 114 S. m. zahlr Abb. Schöner, bordeauxroter OHln. m. goldgeprägtem Titelaufdruck. 350,- * Sehr selten. – Darstellung von mehr als 60 berühmten Quartett-Vereinigungen des 19. Jahrhunderts in Wort und Bild auf jeweils zwei Seiten, davon meist eine ganzseitige Abbildung. Besondere Abschnitte bilden die Würdigung der Leipziger Quartette (Petri, Lewinger, Brodski, Berber) und der Wiener Quartette (Hellmesberger, Rosé, Prill, Fitzner, Soldat-Roeger, Duesberg, Winkler). Mit äusserst seltenem, photographischem Bildmaterial. In liebevoller Aufmachung mit Jugendstildekor. – Sehr schönes Exemplar.

121 sTrEiCHQUArTETTE – Sammelband mit Partituren von Streichquartetten, e. Streich-quintett u. e. Streichtrio aus dem Zeitraum 1920-1927 Wien, Bologna, Köln, 1920-1927 Kl.-8°. 3 Bl., 83 S.; 2 Bl., 48 S.; 2 Bl., 108 S.; 1 Bl., 50 S.; 51 S.; 20 S. Hln. d. Zt. 350,- * Seltene Zusammstellung von Partituren der „Klassischen Moderne” in ersten Augaben der Taschenpartituren. Folgende Werke sind enthalten: I) BErg, ALBAn: Lyrische Suite. Wien, UE (VN 8780 W. Ph. V. 173) „In die Philharmonische Partiturensammlung aufgenommen” (1927). Mit Vorwort v. Erwin Stein (dt./engl./frz.). – II) CAsELLA, ALFrEDo: Concerto. Wien, UE (VN 7582 W. Ph. V. 249) „In die Philharmonia Partiturensammlung aufgenommen”. (1924). iii) KAMinsKi, HEinriCH: Streichquintett fis moll. Neubearbeitung 1927. Wien, UE (VN 8941 W.Ph. V. 226) „In die Philharmonia Partiturensammlung aufgenommen”. (1927). – iV) rEsPigHi, oTTorino: Quartetto in Re Maggiore. Bologna, Pizzi & C. (VN P. 173 & c.). (1920). – V) ToCH, ErnsT: Op. 28 Streichquartett auf den Namen „Bass”. Cöln [!], Tischer & Jagenberg (VN 724) [ca. 1924]. – Vi) WEBErn, AnTon: Trio für Geige, Bratsche und Violoncell Op. 20. Wien, UE (VN 8998 W. Ph. V. 175) „In die Philharmonia Partiturensammlung aufgenommen”. (1927).

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Boccherini, Romberg, Beethoven... rare Pariser Drucke

122 sTrEiCHQUArTETTE – QUATUors – BoCCHErini – roMBErg – BEETHoVEn Schöne Sammlung von 11 seltenen, Pariser Ausgaben für Streichquartett des 18. und frühen 19. Jahrhunderts. 4 umfangreiche Stimmbücher. Paris, Nadermann, Boyer, Sieber, Pleyel, Vogt u. Imbault 1785 – ca. 1810. Folio. Pappeinbände der Zeit (berieben, Kanten bestoßen). 3.800,-

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* Folgende Werke sind enthalten: BOCCHERINI, LUIGI: I) Sei Quartetti per due Violini, Alto e Violoncello obbligati... Opera I. Mis au jour par M. Boyer. Paris, Nadermann (PN 515) [ca. 1785, frühe Ausgabe, die Erstausgabe erschien 1767 bei Vénier]. G. 150-164; RISM B 3111 . Titel m. eh. Signatur d. Verlegers. II) VI Quartetti... Opera VI. Gravées par Mme. La V. Leclair. Paris, Nadermann (PN 516)[ca. 1785, frühe Ausgabe, EA bei Vénier 1769] G165-170; RISM B 3118. Titel m. eh. Signatur d. Verlegers. III) Sei Quartetti... Opera X Mís au jour par M. Boyer... Gravés par Me. la V. Leclair. Paris, M. Boyer (PN 517)[ca. 1790, EA bei Vénier 1772] G171-176; RISM B 3123. IV) Sei Divertimenti... Opera XI... Paris, Boyer (PN 518) [ca. 1790, EA bei Vénier 1773] G177-182; RISM B. 3127 V) Sei Quartetti... Opera XXVII... Paris, Sieber (ohne PN) [ca. 1791, zuerst 1778 bei Sieber erschienen]. G 191,194,192,190,189,193. RISM B 3134. Mit eh. Signatur d. Verlegers. VI) Six Quatuors... Oeuvre XXXIII... Paris, Sieber (ohne PN)[1785, Pariser Erstausgabe, die allererste Ausgabe bei Artaria in Wien] G 201-206; RISM B 3141. Mit eh. Signatur d. Verlegers. VII) Douze Quatuors... Oeuvre 39... [hs] 3 Livraison Paris, Pleyel (PN 151) [1798, Erstausgabe] G 232, 213, 235 RISM B 3142. VIII) dto. [hs] 4 Livraison Paris, Pleyel (PN 178) [1798, Erstausgabe] G. 204-206. RISM B 3142. IX) Six Quartetti... Op. 58 en deux Livraisons [hs]1. Partie u. [hs] 2 Partie Paris, Sieber (PN 1634/1635) [1803, Erstausgabe] G 242-247. RISM B 3144. -- X) ROMBERG, BERNHARD: Trois Quatuors pour deux Violons Alto & Nasse obligée... dédiés a Joseph Haydn... Oeuvre 1rer Livre 1er. Paris, Vogt (PN 477) [ca. 1799]. RISM R 2396. Sehr schöne Ausgabe mit reizendem Titelblatt und dem ganzseitigen Widmungsblatt «A Joseph Haydn». XI) BEETHOVEN, LUDWIG VAN: Trois Quatuors... dédiés à ... Comte de Rasoumoffsky... Opéra 59. Paris, chez Imbault (PN 883)[ca. 1810] Erste Pariser Ausgabe. – Sehr schöne Ausgaben, breitrandige und klare Abzüge, weitgehend frei von Stockflecken.

Ballet Russes... Diaghilew... Auric... Braque... Cocteau... Man Ray

123 TAnZ – DiAgHiLEW/BrAQUE/CoCTEAU/AUriC: Théatre Sege de Diaghilew. Les Facheux. Mit 1 Faks., 1 Portrait Georges Aurics v. Jean Cocteau, 1 Photoportrait Braques v. Man Ray, 22 Photographien u. 23 handkolorierten Kostümtafeln und Figurinen. 2 Bde. Paris, Éditions des Quatre Chemins 1924. 4°. 16 Bl., 23 Tafeln, 2 Bl.; 6 Bl., 22 Tafeln, 1 Bl. Farbig illustrierter Orig.-Karton-Ebd. 1.250,- * Nr. 83 von 385 Exemplaren auf Vélin d’Arches. Das Ballett mit der Musik von Georges Auric wurde am 19. Januar 1924 vom Ballets Russes in der Choreographie von Bronislawa Nijinska zu Monte Carlo uraufgeführt. Die beiden Bücher -mit zwei Essays von Jean Cocteau und Louis Laloy- zählen mit den prachtvollen, handkolorierten Tafeln der Kostüm- und Bühnenentwürfe Georges Braques, dem ausdrucksvollen Photoportrait Braques von Man Ray sowie den 22 exzellenten Phototafeln der Tänzerinnen und Tänzer zu den prachtvollsten „Gesamtkunstwerken” innerhalb der Ballett-Literatur des 20. Jahrhunderts. – Nicht im Katalog Derra de Moroda, Tanzkatalog Greve Nr. 172.

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EVVIVA VERDI!!

124 (VErDi, g.) – UniA, g.: La Moda. Album. Dieciotto Pezzi Eleganti per Pianoforte sulle Opere di Verdi. Op. 77 di Giuseppe Unia. Milano, Gio. Canti (PN 4921-4938) [1853]. Folio. 2 Bl., 149 S. Moderner Hln. 600,- * Mit Widmungsblatt an „Sua Maestà Maria Adelaide Regina di Sardegna”. [Gemahlin von Vittorio Emanuele II., dem nachmaligen König des vereinigten Italien]. – Mit eindrucksvollem Titelblatt in Lithographie: Im Zentrum ein Portrait des noch jugendlichen Komponisten in Kleinoval, über ihm eine strahlenumkränzte, engelhafte Muse (mit Flügeln und Harfe) in der Linken einen Lorbeerkranz, in der Rechten eine Schreibfeder haltend). Darum gruppiert sind 18 Miniatur-Szenen aus nahezu allen musikdramatischen Werken, die Verdi bis 1853 komponierte, vom „Oberto” und „Il Finto Stanislao” bis einschließlich des „Rigoletto” und „Trovatore”, jedoch noch nicht der „Traviata”. Über jedes dieser Werke schrieb Giuseppe Unia (1818-1871), ein Modekomponist jener Zeit, mehr oder weniger virtuose Fantasien im Salonstil, die hier alle in einem schönen Album mit dem bezeichnenden Titel „La Moda” vereinigt sind. Die Kompositionen erschienen außerdem in einzelnen Heften. – Ein eindrucksvolles Dokument, welches das Werk des Meisters auf dem ersten Höhepunkt seiner Karriere zusammenfaßt. – Sehr selten, KVK findet nur ein vollständiges Exemplar (in Italien). – Gering stock- und fingerfleckig.

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125 VErDi, g.: Les Vêpres Siciliennes. Gd. Opéra en 5 Actes. Poème de MM E. Scribe et G. Duveyrier. Accompagt. de Piano par H. Potier. Partition Piano et Chant. Paris, L. Escudier (PN 1578, Ballet 1578-1583) [1856]. 4°. 2 Bl., 409 S. Hldr. d. Zt. m. goldgeprägtem Rücken. 450,- * Hopkinson 56 B (f). „Early Complete French Edition with Additional Aria – French text” (m. frz. Text). – „Les Vepres Siciliennes” war das erste Werk, welches Verdi exklusiv für die Große Oper in Paris komponierte (Uraufführung am 13. Juni 1855). Der Verleger Léon Escudier erwarb die Druck-Rechte für Frankreich, England, Belgien und Holland. So erschien die erste vollständige Ausgabe in frz. Sprache bereits 1855. Eine zweite, italienische Version mit anderen Namen der Protagonisten und Verlegung der Handlung von Palermo nach Lissabon wurde 1855 bei Ricordi veröffentlicht – bei Escudier erschien diese -zweite Fassung- erstmals 1856, hier mit der oft fehlenden zusätzlichen „Romance Chantée par Villaret” auf den Seiten 407-409. – Durchgehend etwas stockfleckig.

Eine glanzvolle Premiere... der Maestro signiert...

126 – Aida. Grand Opéra en quatre Actes. Paroles Francaises de MM. du Locle & Nuitter. Partition Piano et Chant. Paris, L. Escudier (VN 3603) [1880]. 8°. 2 Bl., 307 S. Marmorierter Hldr. d. Zt. 1.250,- * Hopkinson 62 B(d). – „First French Edition” , second version (erweiterte Ballettmusik); in Lithographie. – Auf dem 2. Blatt neben der Aufzählung der „Personnages” ein Stempel „Souvenir du 22 Mars 1880”, darunter eine eigenhändige Signatur Giuseppe Verdis. Das Datum bezieht sich auf die glanzvolle Pariser Wiederaufnahme an der Grand Opéra zu Paris, die der Maestro persönlich leitete. – Unser Exemplar ist paginiert bis zur Seite 307, wie die erste Fassung der Oper, nach Hopkinsons Angaben hat die Ausgabe 313 Seiten, das Ballett (erweitert) befinde sich auf den Seiten 125-131 – in unserer Ausgabe wird die Seitenzahl 124 mehrfach vergeben: S. 124, danach 124 (1)-124 (6), danach folgt S. 125, im Endeffekt kommt dieses Exemplar dann ebenfalls auf 213 Seiten. Durch das eingedruckte Datum und die eh. Signatur Verdis scheint belegt, daß es sich hier um einen der ersten Auszüge dieser Fassung handeln muß, wahrscheinlich hergestellt -in einer unbestimmten Anzahl- für besonders illustre Operngäste, denen der Maestro ihre speziellen Ausgaben signierte. – Durchgehend etwas stockfleckig.

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127 WAgnEr, r.: (WWV 38) Das Liebesverbot oder Die Novize von Palermo. Vollst. Klavierauszug m. Text v. O. Singer (deutsch/engl./frz.). Lpz., Br.& H. (VN 26945) (1922). 4°. 2 Bl., 594 S. Hln. d. Zt. 280,- * Klein S. 10/11. – Erstausgabe, als Band XII der Reihe „Sämtliche Musikdramen” erschienen. Vorwort v. M. Balling. – Papier zeitbedingt etwas gebräunt.

128 – (WWV 70) Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg romantische Oper in drei Akten. Vollständiger Clavierauszug. Dresden, C. F. Meser (PN 325) [Februar 1852]. Folio. 1 Bl., 273 S. Ln. d. Zt. (berieben; Kanten bestossen). 980,- * WWV 70, XXIIIa (S. 283); Klein S. 23; Hopkinson 2 A – Erstausgabe des Klavierauszugs zur 2. Fassung der Oper. – Etwas stockfleckig; an den Wendestellen fingerfleckig.

Jules Massenet – ein Lohengrinauszug aus seiner Bibliothek

129 – (WWV 75) Lohengrin. Opéra en 3 Actes.... Traduction Francaise de Charles Nuitter. [Partition Chant et Piano]. Paris, G. Flaxland (PN 901) [1868]. 4°. 2 Bl., 339 S. Marmorierter Pappebd. d. Zt. m. goldgeprägtem Rückenschild. 1.200,- * WWV S. 322, XVIIc. – Gestochene, französische Erstausgabe des Klavierauszugs. – Aus der Bibliothek von Jules Massenet, mit dessen eigenh. Namenszug auf dem Titelblatt „J. Massenet Mars 1868”. – Obwohl Wagner selbst schon 1860 Ausschnitte aus Lohengrin in Form eines Konzertarrangements in Paris zur Aufführung gebracht hatte, kam dort -bedingt durch die politischen Umstände und die nach dem deutsch-frz. Krieg vorhandenen Spannungen und Ressentiments- eine vollständige Aufführung erst nach Wagners Tod im Jahr 1891 unter der Leitung von Ch. Lamoureux zustande. – Massenet war noch nicht 25 Jahre alt, als er diesen Klavierauszug erhielt. Ein Jahr zuvor hatte er erfolgreich mit seiner ersten Oper -im Stil von Ambroise Thomas- debütiert. Später, im Zenit seines Ruhms, machte er keinen Hehl aus seiner Bewunderung für Berlioz und Wagner. – Der Übersetzer des Textes, Charles Nuitter, fungierte auch als Librettist Offenbach’scher Operetten. – Gering stockfleckig. – Unbenutzt.

130 WAgnEr, r. – (sTAssEn, F.): Tristan und Isolde. Handlung in 3 Aufzügen von Richard Wagner. Klavierauszug v. Hans von Bülow. Bilder v. Franz Stassen. Leipzig, Br. & H. (VN 9942) [ca. 1899]. Imp.-Fol. 1 Bl., 250 S. u. 10 ganzseitige Illustrationen. Orig.-Leineneinband. m. goldgeprägtem Titelaufdruck u. Kopfgoldschnitt. 1.850,- * numeriertes Exemplar (unseres mit der nummer 19). Mit den herrlichen, farbigen Illustrationen im Jugendstil von Franz Stassen, der ganz eng mit Siegfried Wagner befreundet war. Gedruckt auf gewalztem China-Papier. – In ausgezeichnetem Zustand, lediglich das bis auf die Numerierung leere Vorsatzblatt ist halbseitig abgeschnitten. Die Abbildungen jeweils mit vorgebundenem Seidenmantel, der erste Seidenmantel leicht beschädigt. – Äußerst selten.

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Katalonische Wagnerianer

131 WAgnEr, r.: (WWV 111) Parcival. Festival sagrat en tres actes. Traducció adaptada a la musica de Jeroni Zanné i Joaquim Pena. Partitura Catalana.[Klavierauszug m. spanisch-katalonischem u. deutschem Text]. Barcelona, Associació Wagneriana. 1929. 4°. 3 Bl., 268 S., 1 Bl. Ill. Ln. d. Zt. (mit goldgeprägtem Titel). 350,- * (WWV 111) Erster spanischer Klavierauszug -hier im katalonischen Dialekt- herausgegeben von der noch heute überaus aktiven Wagnervereinigung in Barcelona. – Die Wagnerenthusiasten aus Barcelona gehörten mit zu den ersten, die die Oper ausserhalb Bayreuths zu Gehör brachten (Am 1. Januar 1914 war das Urheberrecht, die damals 30jährige Schutzfrist erloschen). – Mit wunderschönem, symbolistischem Design: Vorderdeckel mit rot-gold-geprägtem Titelaufdruck und Dekor (Gralskelch und Taube). – In vorzüglicher Erhaltung. – In nur kleiner Auflage hergestellt, sehr selten.

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Luxus und „Lohnarbeit”

132 (WAgnEr, r.) – DoniZETTi, g.: (WWWV 62B) La Favorite. Opera en quatre Actes... Partition avec Acc. de Piano arrangée par R. Wagner. Paris, M. Schlesinger (PN 3218 u. 3343) [1841]. Folio. 2 Bl., 266 S. Neuer Ln. 900,- * WWV S. 214, S. 218; Klein S. 98/99. Sehr seltene, gestochene Erstausgabe dieses von Richard Wagner erstellten Klavierauszugs, der wohl nach der ersten Pariser Aufführung der Oper am 2. Dezember 1840 erschien. Unsere Ausgabe mit der Preisbezeichnung 40 fr. net. – In seiner Autobiographie vermittelt Wagner den Eindruck, Schlesinger habe ihn zu diesen Arbeiten gedrängt und seine mittellose Lage ausgenutzt. Heute dürfte klar sein, daß Wagner -in seiner desolaten finanziellen Lage und seinem ausgesprochenem Hang zum Luxus- auch solche Arbeit recht war und er vom Verleger mehr als angemessen entlohnt wurde. – Schöner, breitrandiger Abzug; durchgehend etwas stockfleckig.

Zukunftsmusik

133 WAgnEr, r.: Das Kunstwerk der Zukunft. Lpz., Otto Wigand 1850. 8°. X, 233 S. Ln. d. Zt. m. vergoldetem Rückentitel. 280,- * Kastner S. 34; Oesterlein Nr. 2; Wolffheim II, 632 (3). – Sehr seltene Erstausgabe. – Stockfleckig.

134 – Ein Theater in Zürich. Zürich, Druck der Schultheß’schen Ooffizin 1851. 1 Bl., 40 S. Schöner, marmorierter Hln. d. Zt. m. aufgezogenem OU. 380,- * Sehr seltener Privatdruck. Aus der Bibliothek von Emerich Kastner, mit dessen eigenhändigem namenszug auf dem vorderen Umschlagblatt (aufgezogen).

Das theoretisch-ästhetisch-philosophische Fundament...

135 WAgnEr, r.: Oper und Drama. 3 Bde. in einem Bd. Lpz., J.J. Weber 1852. 194, 200, 247 S. Marmorierter Pappeinband. 600,- * Kastner S. 36; Oesterlein I, Nr. 6. – Sehr seltene Erstausgabe der wohl bedeutendsten Schrift Wagners mit den drei Teilen „Die Oper und das Wesen der Musik”, „Das Schauspiel und das Wesen der dramatischen Dichtkunst” sowie „Dichtkunst und Tonkunst im Drama der Zukunft”, die theoretisch-philosophisch-ästhetische Grundlage für sein weiteres Werk, welche letzendlich im Tristan, im Ring und im Parsifal ihre musikalische Erfüllung findet. – Einband berieben, Kanten bestoßen; vereinzelt Anmerkungen mit feinem Bleistift.

Vorzugsausgabe in Ganzleder

136 WAgnEr, r. – CHAMBErLAin, H. s.: Richard Wagner. München, Verlag f. Kunst u. Wissenschaft. 1896. 4°. XI, 368 S. m. zahlr. Abb. im Text sowie Faks.-Beilagen, Porträts u. Abb. auf Tafeln. Bordeauxroter Ganzledereinband m. goldgeprgt. Titel- u. Rückenaufdruck m. Kopfgoldschnitt. 400,- * Erstausgabe. Eins von 50 Exemplaren der Liebhaberausgabe. – Gesucht wegen der reichen Ausstattung. – Einband gering beschabt; Kanten etwas bestossen.

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137 (WAgnEr) – LEEKE, F.: Richard- Wagner-Werk. Ein Bildercyklus von Ferdinand Leeke. Begleitender Text v. Franz Muncker. Mchn., Franz Hanfstaengl [1895]. Imp.-Folio. 2 Bl., 8 S. u. 15 Tafeln in Kuipferätzung. Ill. OLn. m. e. Wagnerportrait in Kleinoval u. goldgeprägtem runenartigem Titelaufdruck u. dekorativen altgermanischen Symbolen. 680,- * Mit den bekannten, ausdrucksvollen Illustrationen zu Holländer, Tannhäuser, Lohengrin und dem „Ring”. – Schönes Exemplar; Kanten bestoßen, kleiner Einriss am oberen Kapital, hinterer Einbanddeckel leicht beschabt u. fleckig.

138 – LisZT, F.: Richard Wagner’s Lohengrin und Tannhäuser. (Aus dem Französischen). Köln, Eisen 1852. 2 Bl., X S., 1 Bl., 158 S. m. Musikbeilagen. Späterer Halbleinen mit aufgezogenem Orig.-Umschlag. 280,- * Oesterlein Nr. 289. – Seltene deutsche Erstausgabe. Die französische Orig.-Ausgabe erschien ein Jahr zuvor. – Gutes Exemplar.

139 – MÜLLEr, F.: Tannhäuser und Sängerkrieg auf Wartburg. Eine Mittheilung unter Rückblick auf Sage und Geschichte... Weimar 1853. Kl.-8°. 133 S. m. R. Wagner’s Portrait in Stahlstich. Priv. Hln. 200,- * Sehr seltene Erstausgabe, mit Widmungsblatt „Herrn Hof-Kapellmeister Dr. Franz Liszt...”. – Vorgebunden: O. Gumprecht, „Der Ring des Nibelungen”. Eine kritische Studie. Lpz. 1873. 70 S.

140 (WAgnEr) – giLL: Orig.-Karikatur auf dem Titelblatt der Zeitschrift „L’Eclipse”. Deuxiemme annèe, No. 65. Paris, 18 Avril 1869. Imp.-Folio. 4 S. 980,- * Abbildung bei Kreowski/Fuchs (Wagner in der Karikatur) zwischen S.56/57 (ausklappbare Tafel). – Orig.-Druck der wohl berühmtesten Wagner-Karikatur, die zu Lebzeiten des Meisters veröffentlicht wurde, in Schwarz-Weiss-Druck, rötlich koloriert (das war nötig, um dem aus dem von Wagner malträtiertem Ohr hervorrspritzendem Blut den gewünschten plakativen Effekt zu geben). Auf S. 2 der Gazette findet sich ein satirischer Artikel von „Le Cousin Jacques” über Wagner und die „Musique de l’avenir” „...unterdessen entbrennt in Deutschland der Vernichtungskampf gegen den Schöpfer der „Zukunftsmusik” [Ein Begriff, den wohl zuerst -nach dem letzten Stand der Dinge- Louis Spohr verwendet haben soll]. Natürlich greift auch die Pariser Kritik dieses Thema auf, und die Karikatur spinnt den Faden weiter... „Um diesen infernalischen Dissonanzenspektakel fassen zu können, sind größere Gehörkanäle erforderlich. Sie müssen geschaffen werden. Gill... zeigt uns Richard Wagner bei der Arbeit”. (Kreowski/Fuchs). – Kleine Einrisse am Rand, gefaltet. – Von großer Seltenheit.

Der Sohn...

141 WAgnEr, siEgFriED: Reisetagebuch 1892. Mit einem Geleitwort von „Winifred Wagner und Kinder”. Bayreuth 1935. Gr.-8°. 4 Bl., 259 S. Orig.-Pappebd. m. illustriertem Vorderdeckel. 380,- * Seltener Privatdruck „Den Freunden Siegfrieds zu Weihnachten 1935 gewidmet”. Mit einer eigenhändigen Widmung v. Winifred Wagner „meiner lieben Lis zu Weihnachten von Winnie”. Die Deckelillustration ist die Wiedergabe einer der Aquarelle, die Siegfried 1892 auf seiner Reise nach Ostasien zeichnete. Diese Reise unternahm er zusammen mit seinem damals engstem Freund, dem früh verstorbenen Clement Harris (1871-1897). In London lernte er durch Harris Vermittlung auch Oscar Wild kennen. – Ebenso schönes wie seltenes Exemplar.

142 WAgnEr, s.: Erinnerungen. Stgt. 1923. 154 S. u. 6 Bildtafeln. Marmorierter, roter Orig.-Halblederebd. 380,- * Eins von 300 Exemplaren der Vorzugsausgabe, vom Verfasser eigenhändig numeriert und signiert. – Tadelloses Exemplar.

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143 WAgnEr, WiELAnD 2 Briefe m. Schreibmaschine u. eigenhändiger Unterschrift. An einen Herrn Reinicke, in spitzem Tonfall und despektierlichen Äußerungen über „Fräulein Farrell”. Dabei ein Photo (Postkartenformat), Wieland W. im Gespräch m. Karajan, von Wieland W. eh. signiert. 300,-

Mahler in Leipzig

144 WEBEr, C. M. v.: Die Drei Pintos. Komische Oper in drei Aufzügen... Unter Zugrundelegung des gleichnamigen Textbuches v. Th. Hell, der hinterlassenen Entwürfe und ausgewählter Manuscripte des Componisten ausgeführt: der dramatische Theil von C. von Weber, der musikalische von G. Mahler. Klavier-Auszug m. Text. Lpz., C.F. Kahnt Nachfolger (VN 2951) [1888]. Kl.-4°. 223 S. Einfacher Pappebd. d. Zt. 200,- * Seltene Erstausgabe des Klavierauszugs. – Diese Komposition wurde von Weber 1820 begonnen, letzte Bearbeitungen sind mit dem 27. September 1824 datiert. Das Werk blieb unvollendet und wurde daher zu Lebzeiten Webers nicht veröffentlicht. Erst 1888 – rund 50 Jahre nach dem Tod Webers – erhielt das Werk wieder Beachtung, der junge Gustav Mahler hatte die Skizzen vom Enkel Webers erhalten und begann, unter Verwendung von Motiven und Themen aus anderen Werken Webers, das Werk zu vervollständigen. – Enthält die Besetzungsliste der ersten Aufführung am 20. Januar 1888 in Leipzig unter Gustav Mahler (u.a. Therese Rothauser als Inez). – Titelblatt minimal -kaum erkennbar- wasserrandig. Einband fleckig.

No. 140

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C. M. von Weber – Wiener Erstausgaben

145 (WEBEr, C. M. v.) Euryanthe. Grosse romantische Oper in 3 Aufzügen. Dichtung von Helmine von Chezy, geb. Freyinn von Klencke... Vollständiger vom Componisten verfertigter Clavier-Auszug. Wien, bei S.A. Steiner und Comp. (PN S:u:C: 4519-45] [1825]. Qu.-fol. 223 S. Marmorierter Hldr. d. Zt. (etwas berieben; Kanten bestoßen). 280,- * Jähns S. 358. – Schönes Exemplar der Wiener Erstausgabe mit der Widmung an Franz I. von Oesterreich auf dem Titelblatt.

146 – Oeuvres Complets. Composés pour le Pianoforte seul. Tome I [und] Tome II. Edition corecte et revue. 2 Bde. in e. Bd. Vienne, chez M. J. Leidesdorf (PN M.I.L. 1050-1063, 1077-1080) [1828]. Folio. 1 Bl., 127 S.; 1 Bl., 105 S. Ln. d. Zt. m. goldgeprgt. Rückenornamentik u. Titelaufdruck. 480,- * Weinmann (Sauer & Leidesdorf) S. 67/68. – Durchgehend gering stockfleckig. – Vollständiges Exemplar dieser frühen und seltenen Gesamtausgabe der Klavierwerke. Jeder Band mit separatem Titelblatt und „Catalogue thématique”.

147 WEBErn, A.: Fünf Geistliche Lieder für Gesang, Flöte, Klarinette (auch Baß-Klarinette), Trompete, Harfe und Geige (auch Viola)... Op. 15. Stimmen. Wien, UE (VN 7630) (1924). Folio. 4, 6, 5, 4, 5 S. OU. 250,- * Moldenhauer 252, 256, 253, 257, 224. – Seltene Erstausgabe der Stimmen in ausgezeichnetem Zustand.

148 – II. Kantate. Worte von Hildegard Jone für Sopran- und Baß-Solo, gemischten Chor und Orchester op. 31. Klavierpartitur. Wien, UE (VN 11885) (1951). Folio. 32 S. Orig.-Brosch. – Erstausgabe. 125,-

149 – Zwei Lieder für Gemischten Chor mit Begleitung von Celesta, Gitarre, Geige, Klarinette und Bassklarinette Op. 19. Klavierauszug mit Text. Wien, UE (VN 9537) (1928). Folio. 12 S. OU. 125,- * Moldenhauer 286/287. – Erstausgabe des Klavierauszugs.

Medienkult in den Startlöchern

150 WEiLL, K.: Der Lindberghflug. Lindberghflight. Worte von Brecht. English translation by George Antheil. Partitur. Score. Wien, UE (VN 8838) (1930). Folio. 1 Bl., 104 S. OU. 600,- * Sehr seltene Erstausgabe der Partitur. – Schon mit 26 erkannte Kurt Weill, daß der Rundfunk die Voraussetzungen zu einer neuen Kunstgattung schaffen würde. Das sogenannte Radiolehrstück Der Lindberghflug (Text: Bertolt Brecht) war ein Produkt dieser Erkenntnis. Es besteht aus 16 kurzen Abschnitten, deren kürzester kaum eine Minute dauert, und der längste vier Minuten lang ist. Diese schnelle Abwechslung von Solisten (Sprecher, Tenor, Bariton, Bass), Chorpartien und Instrumentalzwischenspielen sowie von Stilen – Rezitativ, Sprechgesang, dem Barock nachempfundene Chorpassagen, Weill’sche bitter-süße Melodien – sorgen für eine ungeheure dramatische Spannung. (Der Verlag). – Erste Pläne für die Komposition sahen eine Zusammenarbeit mit Paul Hindemith vor im Rahmen der Donaueschinger Musiktage, das Ergebis (Uraufführung in Baden-Baden) blieb jedoch für beide unbefriedigend. Die Uraufführung vorliegender -nunmehr vollständigen und eigenständigen- Fassung leitete Otto Klemperer in der Berliner Krolloper am 5. Dezember 1930. – Kleine Läsuren des Umschlags ausgebessert.

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151 WoLF, H.: Manuel Venegas. Opernfragment. Text nach einem Romane des Alarc von Moritz Hoernes. Clavierauszug vom Componisten. Mannheim, Heckel (1902). 4°. 2 Bl., 51 S. u. 25 S. Text. OU. 250,- * HWW 164 (17), S. 592. Sehr schönes Exemplar der Erstausgabe, im farbigen, von Else Unger gestaltetem Orig.-Umschlag, hsg. v. Hugo Wolf-Verein in Wien. – Aus der Bibliothek von Wilibald [!] Gurlitt, mit dessen eigenh. Namenszug auf dem Titelblatt.

152 – Sammelband. – [Lieder] Hugo Wolf – Verschiedene Dichter. Mannheim u. Mainz, [1891-1898]. Folio. Zus. ca. 120 S. Schöner, marmorierter Hln.-Ebd. d. Zt. m. goldgeprägtem Rückenaufdruck. 600,- * Die schöne und gepflegte (allerdings auch genutzte Ausgabe, was einige unwesentliche Fingerflecke an den Wendestellen bezeugen) enthält 5 Erstausgaben: I) Vier Gedichte nach H. Heine, Shakespeare und Lord Byron... Mannheim, Heckel (VN H.W. 49) [1897]. 10 S. In OU. – II) Alte Weisen. Sechs Gedichte von Gottfried Keller für eine Frauenstimme und Klavier componirt (1890)... Mainz, Schott (VN H.45W.) [1891]. 16 S. In OU. – III) Drei Gesänge aus H. Ibsens „Das Fest auf Solhaug”... Mannheim, Heckel (VN H.W. 48) [1897]. 13 S. In OU. – IV) Drei Gedichte von Robert Reinick für eine Tenorstimme und Klavier... Mannheim, Heckel (VN H.W. 47) [1897]. 13 S. In OU. – V) Drei Gedichte von Michelangelo für eine Baßstimme und Klavier componirt (1897)... Mannheim, Heckel (VN H.W. 50). 10 S. In OU. – Ferner sind vorgebunden die 2. Ausgabe der „Sechs Lieder für eine Frauenstimme und Klavier”... Mainz, Schott (PN II) [1891]. 23 S. In OU und eine Titelauflage der „Sechs Gedichte von Scheffel, Mörike, Goethe u. Just. Kerner”... in 6 Einzelheften, jeweils im OU. Mannheim, Heckel (VN I). Vgl. Walker S. 560/561. – In dieser Zusammenstellung selten und kostbar.

Eine Camorra-Oper

153 WoLF-FErrAri, E.: Der Schmuck der Madonna. I Giojelli della Madonna. Oper in drei Akten aus dem neapolitanischen Volksleben. Handlung und Musik von Ermanno Wolf-Ferrari (Verse von C. Zangarini und E. Golisciani). Deutsch von Hans Liebstoeckl. Partitur. 3 Bände. Lpz., Josef Weinberger (VN 1773) (1911). Imp.-Folio. 2 Bl., 192 S.; 1 Bl., VIII, 125 S.; 1 Bl., 129 Seiten. 1.200,- * Erstausgabe der Dirigierpartitur. – Die Oper wurde mit großem Erfolg in deutscher Sprache am Kurfürstentheater (dem Nachfolgehaus von Hans Gregors Komischer Oper) in Berlin uraufgeführt. (Bis Mai 1912 erzielte das Werk 70 Aufführungen). Die Handlung spielt in der damaligen Gegenwart in Neapel und zeichnet ein Bild der Protagonisten zwischen übersteigerter, fast mystischer Religiosität, Lebensfreude, Kriminalität und zügelloser Sinnlichkeit (am Ende des 2. Aktes gibt es eine Vergewaltigungsszene – wir schreiben das Jahr 1911!) Wolf-Ferrari gelingt es mit seiner Musik, dieses für deutsche Gemüter sinnliche Kolorit -nicht zuletzt durch meisterhafte Instrumentation- dramatisch auszudeuten. In Italien gab es naturgemäß Widerstände gegen das Werk, nicht zuletzt durch den Klerus. Eine zweite, die Drastik des Werkes abschwächende Fassung konnte den nach dem I. Weltkrieg ohnehin nachlassenden Erfolg der Oper nicht mehr aufhelfen. – Durchweg mit zahlreichen Eintragungen mit Blei- und Blaustift wie in der Opernpraxis üblich (Striche, Sprünge, Verdeutlichungen für den Dirigenten etc.), die Blätterstellen fingerfleckig, an den unteren Ecken hin und wieder auch ausgebessert oder geklebt, ein vielfach gebrauchtes Exemplar, welches viele Aufführungen miterlebt hat – leider kann es nicht sprechen.

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Bedeutendste Musikzeitschrift des 20.Jahrhunderts – die beiden ersten Jahrgänge in Originalausgaben.

154 ZEiTsCHriFTEn – MUsiKBLÄTTEr DEs AnBrUCH. MonATssCHriFT FÜr MoDErnE MUsiK. Schriftleitung: Dr. Otto Schneider. I. und II. Jahrgang 21 Hefte in den Originalumschlägen. Wien, UE November 1919-Dezember 1920. Gr.-8°. 450,- * Vollständige Reihe der beiden ersten Jahrgänge einer der wichtigsten Musikzeitschriften des XX. Jahrhunderts, einschl. der Sonderhefte „Franz Schreker”, „Gustav Mahler” u. „E. N. v. Reznicek”. Bis auf die Musikbeiträge in Heft 16 (Prohaska) und 17 (Gal) des 2. Jahrgangs sind auch alle Notenbeilagen vorhanden. – Mit zahlr. Orig.-Beiträgen v. G. Adler, H. Bahr, B. Bartok, P. Bekker, M. Brod, A. Berg (Die musikalische Impotenz), A. Casella, F. Delius, J. B. Foerster, O. Fried, J.M. Hauer, L. Karpath, Z. Kodaly, E. Lustgarten, , P. Nettl, K. Pringsheim, G. Puccini, A. Roller, F. Salten, F. Schreker, R. Specht, P. Stefan, E. Steuermann, E. Wellesz u.v.a. – Papier zeitbedingt teilweise etwas gebräunt, ansonsten in sehr gutem Zustand (ohne Anstreichungen etc.).

155 ZiEHrEr, C. M.: Wiener Tanzweisen. Walzer. 1tes Werk. Orchesterstimmen. Wien, C. Haslinger (PN 13083) [1864]. Folio. In neuer Pappmappe mit aufgezogenem Original-Umschlag. 480,- * Schönherr S. 33. – Gestochene Erstausgabe des äußerst seltenen, vollständigen Orchestermaterials von Ziehrers „Erstling”. (Streicher mehrfach, Flauto, Piccolo und 2te Flöte,, Oboi (eine Stimme), Clarinetto 1mo in D, Clarinetto 2do in A, Fagotti (eine Stimme), 4 Corni in F, 2 Trombe F, Trombone et Bombardon (eine Stimme), Grosse Trommel u. Timpani (eine Stimme), Kleine Trommel. – Carl Michael Ziehrer (1843-1922) erlernte von seinem Vater zunächst dessen Beruf, nämlich den eines Hutmachers, spielte allerdings zugleich leidenschaftlich Klavier und verfasste mit 19 Jahren erste Kompositionen. – Über den Verleger Haslinger, der -inzwischen zerstritten mit dem Strauss-Clan- von dessen Talent überzeugt war, bekam er eine musikalische Ausbildung vermittelt, u. a. bei Johann Emanuel Hasel. Sein Debut -als Walzerkomponist und Dirigent einer eigenen Kapelle- feierte er u.a. mit vorliegendem Walzer am 21. November 1863 im Dianasaal zu Wien. Nachdem Ziehrer zunächst in Wien nicht durchschlagenden Erfolg hatte, zog er nach Berlin, bis er 1885 zum Kapellmeister des berühmten „K.u.K. Infanterie-Regiment Hoch- und Deutschmeister Nr. 4” ernannt wurde, welchen Posten er bis 1893 innehatte. Äußerlicher Höhepunkt seiner Karriere bedeutete die Ernennung zum -letzten- Kaiserlichen Hofballmusikdirektor der Donaumonarchie, ein Amt, welches vor ihm nur nacheinander drei Mitglieder der Strauss-Dynastie bekleideten. Einige seiner zündendsten Tanz-Kompositionen haben sich bis heute im Repertoire erhalten, während seine Operetten dem Vergessen anheimfielen.- Breitrandige Abzüge, am Rand etwas angestaubt u. fleckig. Jede Stimme mit Rundstempel „Wallner’s Theater in Berlin”.

156 – Leopoldinchen. Polka-Mazur. 5. Werk. Orchesterstimmen. Wien, C. Haslinger (PN 13093) [1864]. Folio. OU. 280,- * Gestochene Erstausgabe des äußerst seltenen Orchestermaterials. (Streichquintett einfach, Flöte, Piccolo, Oboen (eine Stimme), Clarinetto 1mo in Es, Clarinetto 2do in B, Fagotti (eine Stimme), 4 Corni in F, 2 Trompeten in F (eine Stimme), Posaune und Bombardon (eine Stimme), Grosse Trommel, Kleine Trommel). – Schönes, breitrandiges Material, am Rand und im Schnitt leicht angestaubt. – Eines der ersten „Tanz-Compositionen” Ziehrers.

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157 – Krönungs-Marsch. Für Klavier zu zwei Händen. Ihren kaiserlich und königlichen Majestäten Kaiser Karl I. und Kaiserin Zita in tiefster Ehrfurcht gewidmet... Wien, Doblinger (VN D.5855) (1917). Folio. 5 S. 250,- * Erstausgabe. Auf dem Titelblatt eine photographische Abbildung, welches das Kaiserpaar mit Nachwuchs nach der Krönungszeremonie zeigt und eine eigenhändige Widmung des Komponisten, datiert 25/3 (1)917. – Zita durfte aus politischen Gründen das Land nach dem I. Weltkrieg erst wieder „als schöne Leich” betreten, dann alllerdings, um mit allem Pomp in der Kapuzinergruft -wie in guten alten Zeiten- bestattet werde zu können.

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Aus No. 106

Antiquarische Musikliteratur Musikalische Erst- und Frühdrucke

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