N°237 · Haschisch

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Saiten Ostschweizer Kulturmagazin Nr. 237, September 2014 über Haschisch

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September 2014 · Ein Heft übers Kiffen, nostalgisch, polemisch, stocknüchtern. Ausserdem: Reithalle für die Kultur? Die Debatte.

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Ein Heft übers Kiffen, nostalgisch, polemisch, stocknüchtern. Ausserdem: Reithalle für die Kultur? Die Debatte.

EDITORIAL

«Legalisieren!» heisst das jüngste, post-hum erschienene Buch mit Plädoyers des grossen Drogen-Publizisten Günther Amendt. Grundtenor: Drogenproble- me lassen sich durch eine kontrollierte Legalisierung zwar nicht lösen, aber wesentlich entschärfen.

Legalisieren: Auch hierzulande kommt die Diskussion wieder in Gang. Für eine Entkriminalisierung von Cannabis setzen sich die Städte Genf, Basel, Zürich, Bern oder Winterthur ein. National ist ein Vorstoss der Wiler Nationalrätin Barbara Gysi hängig, und in St.Gallen hat Stadtparlamentarier Etrit Hasler eine Motion eingereicht mit der Stossrichtung, «nach Lösungen für eine kontrollierte Cannabis-Abga- be zu suchen und entsprechende Pilot-versuche durchzuführen».

Höchste Zeit für ein «Kifferheft» also. Es ist in Kooperation von Saiten mit der St.Galler Stiftung Suchthilfe entstanden. Die Stiftung und ihr Leiter Jürg Niggli plädieren seit langem für eine Wende in der Cannabis-Politik. Mit einigem Erfolg. Auf die Frage, wie es im Jahr 2020 um das Thema stehen wer-de, antwortet Niggli: «2020 ist in der Ostschweiz Cannabis auf Rezept erhält-lich und bringt in der medizinischen Anwendung zahlreichen Menschen Hilfe. 2020 stehen wir zudem kurz vor der Einführung einer intelligenten Markt-regulierung für den generellen Kon- sum von Cannabisprodukten. Das bedeu-tet keine schrankenlose Liberalisie- rung, aber eine Entkriminalisierung, be-gleitet von Standards bezüglich Pro- duktqua lität, Jugendschutz, Werbung und Vertriebskanälen.» Damit es allerdings so weit komme, brauche es den Druck von unten, von den Städten. Oder auch von oben: aus dem Berggebiet. Denn dort gilt der Hanfanbau als attraktive Zukunfts-perspektive.

Vorerst aber fragen wir, mal polemisch, mal erinnerungstrunken, mal stock-nüchtern: Kiffen – was war das einmal, was ist es heute? Was heisst Cannabis-Kultur? Rebellion? Flucht? Welche Rolle spielt Cannabis in der Medizin? Und ist Hasch und Co. überhaupt noch aktu-ell – im Vergleich zu den Aufputsch-mitteln, nach denen die Hochleistungs-gesellschaft verlangt? Die Fotos zum Titel, eine Arbeit der niederländischen Fotografin Linda Voorwinde, erzäh- len eine klinisch-kühle Gegengeschichte zur einstigen Kifferromantik.

Was dieses Heft nur andeuten kann, ist die Grundsatz-Frage, was uns Einzelne und was unsere Gesellschaft überhaupt süchtig oder suchtanfällig macht. Eine grosse, eine persönliche Frage – wenn die Lektüre auch dazu An-stösse gibt: umso besser.

Corinne Riedener, Peter Surber

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INHALTSVERZEICHNIS

Saiten Ostschweizer Kulturmagazin237. Ausgabe, September 2014, 21. Jahrgang, erscheint monatlich

HERAUSGEBERVerein Saiten, Verlag, Schmiedgasse 15Postfach 556, 9004 St.GallenTel. 071 222 30 66

REDAKTIONCorinne Riedener, Peter Surber, Katharina Flieger, [email protected]

VERLAG/ANZEIGENPeter Olibet, [email protected]

SEKRETARIATGabriela Baumann, [email protected]

KALENDERMichael Felix [email protected]

GESTALTUNGSamuel Bänziger, Larissa Kasper, Rosario Florio, James Blunt, [email protected]

VEREINSVORSTANDLorenz Bühler, Zora Debrunner,Heidi Eisenhut, Christine Enz, Christoph Schäpper, Hanspeter Spörri (Präsident), Rubel Vetsch

VERTRIEB8 days a week, Rubel Vetsch

DRUCKNiedermann Druck AG, St.Gallen

AUFLAGE5600 Ex.

ANZEIGENTARIFEsiehe Mediadaten 2014

SAITEN BESTELLENStandardbeitrag Fr. 70.–, Unterstützungs-beitrag Fr. 100.–, Gönnerbeitrag Fr. 280.–Tel. 071 222 30 66, [email protected]

INTERNETwww.saiten.ch

AN DIESER AUSGABE HABEN MITGEARBEITET

Martin Amstutz, Ladina Bischof, Kurt Bracharz, Cathrin Caprez, Tom Combo, Bettina Dyttrich, Tine Edel, Dorothee Elmiger, Andreas Fagetti, Dani Fels, Georg Gatsas, Leyla Kanyare, Stefan Keller, Bettina Kugler, Peter Müller, Rolf Müller, Jonathan Németh, Charles Pfahlbauer jr., Roger Riedener, Anna Rosenwasser, Kristin Schmidt, Stefan Späti, Sebastian Stadler, Tatjana Stocker, Hannes Thalmann, Florian Vetsch, Linda Voorwinde

KORREKTURPatricia Holder, Florian Vetsch

© 2014: Verein Saiten, St.Gallen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugs- weise, nur mit Genehmigung. Die Urheber-rechte der Beiträge und Anzeigenentwürfe bleiben beim Verlag. Keine Gewähr für unverlangt eingesandte Manus kripte, Fotos und Illustrationen.

8 Reaktionen Nachklang zum Fest

Einspruch von Bettina Dyttrich

Positionen10 Redeplatz

mit Matthias Peter

11 Stadtpunkt von Dani Fels

13 Zeitgeist I und II

15 Blickwinkel von Sebastian Stadler

Über Haschisch 18 Schrubä, mülä, wigglä und trüllä

Das Gras, das Leben und die Politik. von Corinne Riedener

21 Problemzone Kiffen Eine Schimpftirade. von Tom Combo

22 Die heisseste Stelle der Stadt Szenen aus Tanger. von Florian Vetsch

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NR. 237, SEPTEMBER 2014

24 Vom Heilmittel zur Droge – und der lange Weg zurück

Cannabis-Medizin: Auch in der Ostschweiz wird geforscht. von Cathrin Caprez

30 Drogen machen Karriere Cannabis war gestern. Heute ist Crystal Meth. von Katharina Flieger

31 Ofenröhre wird Katze Hauptzüge der ersten Haschisch-Impressionen (1927). von Walter Benjamin

32 Mein Körper fühlte sich gläsern an und zersplitterte

Eine persönliche Zeitreise. von Andreas Fagetti Die Bilder zum Titelthema fotografierte Linda Voorwinde.

Perspektiven35 Rapperswil-Jona35 Schaffhausen36 Vorarlberg37 Thurgau37 Stimmrecht

von Leyla Kanyare

Flaschenpost38 Ghana und Gabun

von Roger Riedener

Kultur40 Geschichte

Graf Kapodistrias besucht die Lands gemeinde. von Peter Müller

43 Jonathan Németh zeichnet den September-Comic.

47 Reithalle für die Kultur? Das Interview zur Abstimmung. Und Kommentare. von Peter Surber, Michael Felix Grieder, Corinne Riedener (Texte) und Hannes Thalmann (Bilder)

52 Theater Rigolo spielt Wings In My Heart.

von Stefan Späti

53 Musik Peter Roths erste Oper Spinnen.

von Bettina Kugler

55 Kunst Das Paradies liegt in St.Peterzell.

von Kristin Schmidt

56 Literatur Solidaritätslesung für Edward Snowden.

von Martin Amstutz

57 Weiss auf schwarz von Dani Fels

59 Artist in Residence von Georg Gatsas

60 Kalender Abgesang

82 Kellers Geschichten 83 Bureau Elmiger85 Charles Pfahlbauer jr. 87 Boulevard

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REAKTIONEN

Sie ärgern sich? Sie freuen sich? Kommentieren Sie unser Magazin und unsere Texte auf saiten.ch oder schreiben Sie uns einen Leserbrief an [email protected].

St.Gallen ist aber auch der Ort, an den meine Schwester notfallmässig einge-liefert wurde, als sie einen Fieberkrampf erlitt. Obwohl dies schon dreissig Jahre her ist, erinnere ich mich noch gut an die Angst meiner Mutter, den leblosen Körper meiner Schwester. In St.Gallen wurde ich vor bald zwanzig Jahren am Kiefer operiert. Ich war gerade mal neunzehn Jahre alt. Ich litt Schmerzen und ich verlor meinen Geschmackssinn. Der Sommer aber war sehr heiss.

Später begleitete ich Paula zu ihrem Orthopäden nach St.Gallen. Wir marschierten keine weiten Strecken mehr. Jetzt führte ich Omi an der Hand, so wie sie mich als Kind an der Hand genommen hatte.Vor über zwei Jahren erfuhr ich, dass Anna Aerne, meine Urgrossmutter, 1947 an ihrer Brustkrebserkrankung im Spi-tal in St.Gallen verstorben ist. Als ich vor zwei Wochen ihre Todesanzeige fand, man stelle sich vor, ein Blatt Papier, das über 65 Jahre alt ist, wusste ich auch, dass sie in St. Gallen beerdigt wurde. Sie liegt nicht auf dem selben Friedhof wie alle anderen meiner Familie.

Zora Debrunner auf demenzfueranfaenger.wordpress.com/

Das Fest zum Jubiläum 20 Jahre Saiten und 30 Jahre Grabenhalle vom 8./9. August ist vorbei – es war gross und bunt und am richtigen Ort im St.Galler Leonhardspark. Und sogar von Wetterglück begleitet. Kurz-um: Ein Ansporn für die nächsten zwanzig Jahre Saiten.

Hier im Heft, wie zuvor schon im Netz, noch einmal: grosser Dank an die Mit-täterinnen und Mittäter, an die Besucherin-nen und Besucher, Gönnerinnen und Gön-ner, Freundinnen und Freunde. Dass das Pärkli zwei Tage lang wuselte, von Kindern und Alten, von Zugewandten und zufällig Dahingeratenen, dass es vibrierte von Tönen und Gesprächen und Begegnungen, dass St.Gallen ein bisschen aufgekratzter und umarmender war als an durchschnittlichen Tagen: Das war für uns eine helle Freude.

Sascha Erni hat stimmungsvoll fotografiert – von ihm stammen die Bilder hier. Zora Debrunner, die Thurgauer Blog-gerin, die am Fest las, hat danach ihre Stadt-Erinnerungen niedergeschrieben. Unter an-derem dies:

In der Spital-Stadt

Wenn ich an St.Gallen denke, kommt mir jene Stadt aus den 80ern vor mein Auge. Ich erinnere mich an jene seltsa-me Maestrani-Installation im Bahnhof. Wenn Omi und ich an die Olma gingen, blieb ich immer sehr lange stehen. Ich war fasziniert davon. Der Jahrmarkt. Die Riitschuel. Die vielen Gerüche. Hal-le 7. Es scheint mir, als wäre es gestern gewesen.

Andreas Niedermann, ebenfalls als Saiten-Autor am Fest, hat sich danach mit einem Mail gemeldet, unter anderem mit einem Satz, der künftig eingerahmt in jedem St.Galler Klo hängen soll: «Es war ein wür-diges Fest für einen Zwanzig- und einen Dreissig-Jährigen, und eine solch geringe Arschloch-Dichte habe ich an einem St.Gallener-Fest noch nie erlebt». Dazu schreibt er auf seinem Blog Bedenkenswertes:

Ein würdiges Fest, so schien es mir

Bislang galt das Diktum des amerikani-schen Autors Gore Vidal: «Auf Partys (Feste) geht man nur wegen Sex oder Business.»

Seit letzten Samstag ist das Bonmot überholt. Man geht auch auf Feste, wenn das Ostschweizer Kultur-magazin Saiten (und die Grabenhalle) Geburtstag feiert. Diesmal war es der zwanzigste (für die Grabenhalle gar der dreissigste.) Solche Anlässe sind ja ei-gentlich zum Fürchten. 30 Jahre Gra-benhalle? Ich war bereits bei der Grün-dung zu alt, um jung zu sterben. Von Saiten ganz zu schweigen.

Der Nachklang zum Fest

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Einspruch: Bettina DyttrichAlles beim Alten

Es war ein gutes Fest. Ein schöner lan-ger Tisch unter den Bäumen, ein eu-phorisches Stahlberger-Konzert vor einem angenehm gemischten Publi-kum, grossartige Antipasti vom Wan-dercatering. Viele gute Leute wieder einmal versammelt. Und ich kam mir wieder einmal wie die grosse Spielver-derberin vor.

Nein, ich hätte auch nicht fünfzig Prozent Musikerinnen auf der Bühne erwartet. Das wäre tatsächlich schwer zu erfüllen. Aber null Prozent?!

An der Lesung eine Autorin, Zora Debrunner, und eine Zeichnerin, Lika Nüssli. Dazu die Gantruferin Gab-riela Baumann. Das wars. Mich selbst als Pausen-DJ zähle ich jetzt nicht dazu, denn ich wurde nicht angefragt. Ich habe mich aufgedrängt.

Ich weiss nicht, wie das Pro-gramm genau zustande gekommen ist. Und nein, ich habe nichts gegen die Männer, die aufgetreten sind. Aber ich dachte eigentlich, es habe sich etwas geändert. Nachdem die Saiten-Redakti-on in den ersten zehn Jahren tatsäch-lich extrem männer dominiert war, be-teiligten sich in den letzten zehn Jahren immer mehr Frauen als Redaktorinnen, Autorinnen, Gestalterinnen. Die Ge-schlechterdiskussionen, die Frauensit-zungen vor der Märznummer 2007, die freundliche Hartnäckigkeit von Sabin Schreiber – es schien ein bisschen zu wirken. Und ein paar Bands sind auch ent standen, in denen Ostschweizerin-nen spielen. Aber an diesem Fest schien es, als habe nichts davon stattgefunden.

Fazit: Auf den Bühnen stan-den in diesen zwei Tagen über dreissig Männer und drei Frauen. Für den Film «A Little Mountain Village» hat Barbara Affolter kürzlich auf saiten.ch einen Frauenanteil von 18 (Redezeit) bis 23 Prozent (Bilder) ausgerechnet. An die-sem Fest waren wir nicht einmal bei 10 Prozent. Fällt das niemandem auf? Finden das alle normal?

Bettina Dyttrich

Wer das Magazin nicht kennt, der möge es ruhig mal damit versuchen, schon aus dem Grund, weil sich die Macher seit Jahren erfolgreich um Unabhängig-keit bemühen. Der Veranstaltungska-lender ergibt – zusammengerollt – ein waffenscheinpflichtiges Totschlaginst-rument. Soviel ist in dieser Ecke des Schweizerlandes los.

Für mich, ehrlich gesagt, zu-viel. Aber das ist heute das Ding mit der «Kultur»:  Sie ist der Konsum der Kon-sumkritischen. Der letzte gefühlte Frei-raum in der Enge der Kleinstadt, wo das Wilde und Zufällige, das Böse, das Aufre-gende, das Andere und das Unverständli-che nur noch in der «Kultur» erfahren werden darf.

Und wer heute «Hopp, Kultur» brüllt, der ruft eigentlich nach weniger «Kultur», nach jenen Dingen, die eben nicht zu konsumieren sind. Aber dieser Widerspruch existiert seit den 80er Jah-ren. Oder vielleicht schon immer.

Trotz allem. Ein würdiges Fest, so schien es mir, dem fünfsiebtel Misan-thropen. Nach zwanzig Jahren gehört man dazu. Saiten zu St.Gallen. St.Gallen zu Saiten. Sie sind nicht eins geworden, nicht verschmolzen – im Gegenteil: Sai-ten ist der «Wiener Falter» der Ost-

schweiz: Unverzichtbar. Mit kritischen Blick auf das Tun und Treiben der Macht-vollen und mit Verständnis für die Belan-ge der weniger Machtvollen.

Als ich St.Gallen, nach zwei Jahren Wirken, Trinken und Werken, ver-liess, gab es Saiten noch nicht.

St.Gallen, das muss ich inzwi-schen sagen, ist einfach super: Ich kom-me gerne her und fahre gerne wieder weg. Das nennt man im dummen Neu-sprech wohl eine win-win-Situation.

Jedenfalls, ich lese täglich Sai-ten. Und dabei bleibt es auch weiterhin.

Andreas Niedermann, Wien, auf songdog.at/blog/

Die letzten Fest-Nachwehen: Die Video-kolumne Schäfers Stunde ist jetzt online. Die nächste folgt bestimmt.

Und nebenan als «Einspruch»: Eine kriti-sche Nachbemerkung zum Fest.

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POSITIONEN

Vor fünfzig Jahren ging die Kellerbühne St.Gallen auf – ihr Leiter Matthias Peter über den Spagat zwischen Humor und Ernst.

1964 war alternative Kultur in St.Gallen noch ein Fremdwort. Wie kam es zur Gründung der Kellerbühne?

Am Anfang standen die Kabaretts: das Cornichon, das Fédéral, in St.Gallen das Sowieso. Sie traten in Wirtshaus-sälen auf. In den 50er-Jahren folgte daraus eine eigent- liche Kellertheater-Bewegung quer durch die Schweiz. Die Kellerbühne gehört mit Gründungsjahr 1964 zu dieser Geschichte. Die Initiative ging hier vom Kabarett Schnoder-goofe aus, dem späteren Sälewie. «Kennen Sie einen Keller, aus dem wir ein kleines Theäterchen basteln könn-ten?», hiess es in einem Aufruf. An der St.Georgenstrasse wurden sie dann fündig.

Was Kabarett betrifft, ist die Kellerbühne auch nach fünfzig Jahren in St.Gallen noch fast allein. Sonst aber hat sich die Zahl von Räumen unge-heuer erweitert, mit Grabenhalle, Palace, Kugl, Theater 111, Kultbau, Tivoli, Parfin de siècle etc. Ein Glück oder eine Gefahr?

Wir haben beschränkte Kapazität, trotz inzwischen 166 Vor-stellungen im Jahr muss ich sehr viele Absagen erteilen. Schon deshalb ist das ein Glück. Wer kreativ ist, will eine Bühne. Neue Spielorte sind ein Auffangbecken für die Vielzahl an Produktionen. Es entsteht Neues, auch Dinge, die weniger an einen «etablierten» Ort mit seinen Quali-tätsansprüchen passen, wie es die Kellerbühne ist.

Stichwort «Theäterchen»: In der Geschichte der Kellerbühne taucht wiederholt der Vorwurf auf, das Programm sei zu wenig bissig, und man habe die aktuellen Kleintheater-Entwicklungen verschlafen. Hat sich das geändert?

Es gab unterschiedliche Phasen. In den ersten Jahren machte Norbert Bischof mutige Dinge, er holte Alfred Rasser oder den jungen Franz Hohler, zeigte aktuelles Schauspiel. Fred Kurer pflegte als Leiter danach Kabarettisten wie Kaspar Fischer, Georg Kreisler, Hanns Dieter Hüsch, Franz Josef Bogner. Unter Renward Wyss kam es 1974 zur Kehrtwen- de, er sah die Kellerbühne als Forum für Laientheater. Auch wenn Bruno Broder, Liana Ruckstuhl, Kurt Schwarz wie- der andere Akzente setzten, blieb die Kellerbühne bis Ende der 90er-Jahre stark vom Amateurtheater geprägt. Seit 2004 jedoch hat sie sich inhaltlich und auch baulich grund-sätzlich erneuert. Sie gehört heute zu den wichtigen Klein-theatern der Schweiz, spiegelt in erster Linie die aktuelle Kleinkunst, bietet daneben aber immer noch dem Cabaret Sälewie und der St.Galler Bühne Gastrecht.

Gibt es auch ein politisches Anliegen? Die Kellerbühne hat sich seit jeher politisch neutral ver-halten. In einem alten Sitzungsprotokoll habe ich den Satz gefunden: «Es ist niemandem erlaubt, sich in der Keller-bühne politisch zu betätigen.» Eine einseitige politische Linie zu verfolgen, wäre auch nicht mein Ding und fände kaum Rückhalt bei den Mitgliedern. Mir geht es in umfassenderem Sinn um den Menschen. Wie gehen wir mit der Welt und den Mitmenschen um? Solche gesellschaftskritischen Fra-gen interessieren mich, überparteilich.

Redeplatz «Wenn ich anfange auszuschliessen, kommt es nicht gut»

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Fast gleichzeitig wie die Kellerbühne wurde 1965 das Africana an der Goliath-gasse eröffnet. Das «Aff» war Rebel- lion, die Kellerbühne bürgerlich – die Fronten waren damals noch klar. Und heute?

Ganz klar waren die Fronten nicht. Neunzehn Jah-re lang, bis zur Eröffnung der Grabenhalle, war die Kellerbühne im Bereich der Kleinkunst praktisch allein auf dem Platz, da trat auch ein Popautor wie Urban Gwerder oder der Hip-pie Urs Graf auf, es gab Jazz, Unterschied-lichstes war möglich, auch eine gehörige Portion Rebellion. Trotzdem haftet der Kellerbühne bis heute ein bürgerlicher Touch an. Gut, unsere Vorstellungen fangen um 20 Uhr an … Viel- leicht ist das bürgerlich. Ich glaube aber, dass sich solche Fronten auflösen, gerade bei den Jünge-ren. Die Kellerbühne hat ein durchmischtes Publi-kum, auch altersmässig. Und bei der Arbeit für das Jubiläumsbuch habe ich gestaunt, was da alles im Keller über die Jahre Platz hatte.

Viele gehen in die Kellerbühne, um sich zu entspannen und zu amüsieren.

Es ist die ewige Diskussion: Spielen wir Komödie oder Tragödie? Wer lässt sich auf was ein? Und wer hat den Kopf frei in einer Gesellschaft, die ihre Leute immer mehr ausbeutet und ihnen kaum Freiraum lässt, sich mit «schweren» Stoffen zu beschäftigen? Da den Ausgleich zu finden, ist nicht einfach. Grundsätzlich kann auch übers Lachen Erkenntnis transportiert werden. Das verbreitete Urteil, die Kellerbühne spiele nur lus-tiges Zeug, stimmt trotzdem nicht. Wir haben eine Schiene für anspruchsvolles literarisches Theater. Für diese stehe ich ganz klar ein.

Das Publikum kommt auch ins Sprechtheater?

Immer mehr. Wir haben mit etwa dreissig Besu-chern angefangen, jetzt sind es um die siebzig. Und insgesamt war 2013/14 ein Rekordjahr mit einer Gesamtauslastung von siebzig Prozent. Offensichtlich stimmt die Mischung. Die Keller-bühne kann nicht nur auf eine einzige Klientel zählen. Deshalb mache ich bewusst ein Wellen-Programm. Hutzenlaub & Stäubli zum Auftakt, dann ein Theaterstück von Julian Barnes – und daneben sollen auch olma- oder fasnachts-taugliche Produktionen Platz haben. Wenn ich anfange auszuschliessen, kommt es nicht gut.

Matthias Peter, 1961, ist seit 2004 Leiter der Kellerbühne St.Gallen. Im Appen­zeller Verlag erscheint zum Jubiläum sein Buch Applaus und Zugaben. Buchver­nissage ist am 22./23. September in der Kellerbühne.

Interview: Peter Surber, Bild: Tine Edel

Es muss irgendwann Mitte Juli gewesen sein, als ich Pfahl-bauer bei der Orientierung im Neumarkt helfen konnte. Es stellte sich heraus, dass er ein Coop-Kind ist und daher dem Migros-Kundenleitsystem abhold.

Das war auch schon das einzig Neue, das ich diesen Sommer in dieser Stadt erfahren habe, der Rest sind aller-hand befürchtete und jetzt bestätigte Irrtümer zur Zurichtung und fahrlässigen Ökonomisierung St.Gallens.

Der Reihe nach: Seit dem Film A Little Mountain Village gibt es eine Definition für magistrales Freiraumver-ständnis, die sogenannte Klötinorm, welche besagt, dass Freiräume mit der Stadtlounge beginnen und mit dem Klosterplatz enden.

Am 8. August wurden im Tagblatt vier «Modellvor-haben zur Verbesserung der Freiräume» vorgestellt, die durchaus an der Klötinorm orientiert sein könnten. Eines da-von soll «Entscheidungshilfen für die Revitalisierung von Arealen mit Umnutzungspotential» liefern. Das verheisst nichts Gutes, folgt es doch einer rein raumplanerischen Lo-gik und meint kaum einen zentralen Ersatz für das Rümpel-tum oder den bisher mediterransten Ort in St.Gallen, das Klubhaus.

Wenig später durften wir dann erfahren, dass vor 2022 nicht mit dem Abschluss der Neugestaltung des Markt-platzes zu rechnen ist. Das wäre verkraftbar, wenn die Vor-schläge dazu nicht so handzahm wären. Etwas mehr Mut zum öffentlichen Raum würde uns geduldiger stimmen, als Ideen, denen man anmerkt, dass sie allein darauf angelegt sind, Ein-sprachen zu verhindern.

Immerhin ist damit die Diskussion über das «neue Herz» St.Gallens, wie die NZZ den Marktplatz in sommerli-cher Harmonieseligkeit nannte, wieder eröffnet. Damit soll-ten wir allerdings sofort beginnen und nicht kurz vor Baube-ginn im 2019. Dabei können wir auch klar machen, dass uns der Kniefall des Stadtrats vor der Parkplatzlobby so richtig wütend macht. Irgendwo hört der Spass auf.

Zum Runterkommen habe ich mir das Video zum Song Diese Stadt gehört schon längst nicht mehr uns von Christoph & Lollo angeschaut, wo St.Gallen prominent ver-treten ist.

Es wird Zeit, dass wieder etwas Bewegung entsteht im grünen Ring.

Pfahlbauer hat im Neumarkt übrigens nach Oliven-paste gesucht. Soviel zum Thema Mediterranisierung.

Dani Fels, 1961, ist Dozent an der FHS St.Gallen und Fotograf. Er schreibt monatlich die Stadtkolumne in Saiten.

StadtpunktDie Klötinorm

WISSENSWERTES ÜBER CANNABIS ERFAHRENAls Rauschmittel verrufen, wird Cannabis andererseits schon seit Jahrhunderten auch als Heilmittel verwendet. Wie niezuvor steht die therapeutische Wirkung im Fokus der Wissenschaft. In der Folge erlauben immer mehr Staaten denKonsum des Krauts für medizinische Zwecke. Die Stiftung Suchthilfe setzt sich dafür ein, auch hierzulande eineDebatte über Vor- und Nachteile der aktuellen Drogenpolitik zu führen. Möchten Sie mehr darüber erfahren oder einenDiskussionsbeitrag leisten? Wir freuen uns, wenn Sie sich melden. T: 071 244 75 38 | E: [email protected]

www.stiftung-suchthilfe.ch

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Zeitgeist IMyschkin und die Menschenfreunde

Durchfrorene Schultern, ein dünner Mantel, und «auf seinen Knien schau-kelte ein dürftiges Bündel, in einen alten, verblichenen Foulard einge-schlagen, offenbar sein einziges Ge- päcks stück.» So armselig führt Fjodor M. Dostojewski den Helden seines Ro-mans Der Idiot ein, der gerade nach ei-ner Kur in der Schweiz nach Petersburg zurückkehrt im billigen Eisenbahnab-teil: Fürst Lew Nikolajewitsch Mysch-kin. 27-jährig, Epileptiker, aus verarm-tem Adel, ungeschickt in Alltagsdingen und im Umgang mit der besseren Ge-sellschaft, ein weiser Narr, kindlich mitleidsvoll, ein Menschenfreund: Die-ser Myschkin ist, kurzum, eine der be-rührendsten Figuren der Weltliteratur. Und der tragischsten: Myschkin endet im Irrsinn, an der Leiche seiner Freun-din Nastassja und deren Mörder Ro-goschin, in einem Zustand, den der Autor als ein «nie gekanntes Gefühl unendlicher, unausdenkbarer Trauer» beschreibt.

Seit 2012 gibt es einen My-schkin-Preis, benannt nach Dostojews-kis Romanhelden. Gestiftet hat ihn ein sechsköpfiger Freundeskreis um den Philosophen Peter Sloterdijk. Der im Zweijahres-Rhythmus vergebene Preis solle «ein Zeichen setzen gegen den Zeitgeist», sagte Sloterdijk dem «Spie-gel», denn: «Heute ist zu viel von Gier und viel zu wenig von Grosszügigkeit die Rede.» Ausdrücklich soll der Preis «beispielgebendes Verhalten im Bereich des sozialen Engagements, der Künste und der Ethik würdigen. Ausgezeichnet werden sollen Persönlichkeiten, die zu einem Klima der Toleranz beitragen, die ausserordentliche kulturschöpferi-sche und ethische Leistungen erbracht haben und die sich durch ihr Werk und ein vorbildliches Leben im Sinne alt-griechischer Ethik und moderner hu-manistischer Seelengrösse wie auch Generosität ausgezeichnet haben.»

Eine grosse, eine Mensch-heits-Sache also. Preisträger 2012 wa-ren der inzwischen verstorbene franzö-sische Résistance-Kämpfer Stéphane Hessel, der österreichische Tierschutz-Aktivist Martin Balluch und der italie-nische Psychotherapeut Gaetano Be-

Zeitgeist IIFür eine verliererfreie Gesellschaft

Sich ganz zu befreien aus dem Kreislauf von Missgunst und Neid bleibt wohl eine der grössten Herausforderungen an die Menschheit. Neid ist unbere-chenbar, das Motiv oft unklar. Neid ge-hört zur untersten Kategorie der Gefüh-le, niedriger als Eifersucht, die zwar verwandt, doch gleichsam «menschli-cher» erscheint, weil sie einfacher nachvollziehbar ist. Neid liegt auch un-ter der Rachsucht, welche zumindest klare – wenn auch meist düstere – Moti-ve hat. Und dann ist da noch der Hass, der entsteht, wenn man die oben be-schriebenen Gefühle weder rechtzeitig los wird noch befriedigen kann. Der Hass ist ein pralles Gefühl, zielgerich-tet, gefährlich und voller Energie, doch ebenso unkontrollierbar wie der Neid. Im Gegensatz zum Neid enthält der Hass viel Leidenschaft, die sich nach aussen nur schwer verbergen lässt. Das macht ihn wiederum fassbarer als den verdrückten, subkutanen Neid. Auch grosszügige Menschen können hassen; doch können sie auch neidisch sein?

Neid gleich Niedertracht als Haltung, Hass gleich Niedertracht als Affekt. Und unbewältigter Neid auf die «Besserweggekommenen» gleich Fa-schismus, wenn der daraus entstehende Hass zum System ausgebaut wird. Ein System, das zum Ziel hat, die vermeint-lich «Überlegenen» zu Unterlegenen zu machen. Befriedigung im Erniedrigen und Vernichten der «Zugutweggekom-menen» zu finden. Faschismus als bra-chiale Methode, die (selbst-)zerstöreri-schen Kräfte des eigenen Neids zu bewältigen?

Überwindung des Faschis-mus durch Schaffung einer verlierer-freien Gesellschaft?

Aus: Peter Liechti: Lauftext – ab 1985, Vexer Verlag St.Gallen 2010. Man sollte nicht aufhören, Liechti zu lesen, auch nach seinem Tod, hat man uns ans Herz gelegt. Deshalb hier Liechti – zeitlos zeitgemäss.

nedetti. 2014 bekam den Hauptpreis die Schwester des Dalai-Lama, Jetsun Pema, für ihre Arbeit in tibetischen Kinder-dörfern. Die Ehrenpreise gingen an den Linguisten und Friedensaktivis- ten Noam Chomsky und an den St.Gal-ler Ex-Bankier Konrad Hummler.

Hoppla. Die Auswahl, so bi-zarr sie anmutet, hat System: Sloterdijk, berüchtigt unter anderem durch seine Überlegungen zum «Menschenpark» und gerade mit seinem neusten Buch Die schrecklichen Kinder der Neuzeit auf dem Markt, wählt offensichtlich aus, wer ihm an Eigensinn nicht allzu weit nachsteht. Leute wie Chomsky, der als Linguist, Globalisierungskritiker und Friedensaktivist verehrt und zugleich mit anarchistischen Neigungen und kruden Sympathien für französische Holocaust-Leugner in Verruf gekom-men ist. Wie Balluch, der in Österreich einen spektakulären Prozess gewonnen hat. Oder wie Hummler, der gegen alle Vernunft und Zeitläufte das Bankge-heimnis verteidigte und so seine Bank in den Untergang riss – mit mehreren hundert Millionen Franken Gewinn aus dem Verkauf aber seinen Sturz abfe-dern konnte und jetzt das Hotel «Kro-ne» in Speicher umbaut; auf der Bau-plane prangt eine goldene Krone. Myschkin würde, wenn schon, eine Dornenkrone tragen.

Unwidersprochen blieb bei der Vergabe in Leipzig, dass Laudator Frank A. Meyer Hummler als «militan-ten Demokraten» würdigte. Unkom-mentiert blieb die Tatsache, dass die Preisstifter die Preissumme locker aus ihrer Portokasse bezahlen können. Die 10’000 Euro, die jeder aus dem «Freun-deskreis» beiträgt, verdient der gefragte Redner Sloterdijk durchschnittlich pro Auftritt. Hanebüchen aber bleibt vor allem, dass der bedauernswerte Fürst Myschkin für diese weder grosszügige noch selbstlose, sondern selbstverliebte «Ich-bin-ein-Menschenfreund»-Ins ze-nierung seinen Namen hergeben muss.

Sloterdijks jüngstes Buch be-ginnt mit dem Satz «Der Mensch ist das Tier, dem man die Lage erklären muss». Hummler hatte bei der Preisvergabe (laut leipzig.info) immerhin etwas be-scheidener gesagt: «Kein Mensch darf sich über den anderen erheben, nicht positiv und nicht negativ.»

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Konsum, Kult und Kultivierung von Cannabis: Die Illustrationen zum Titelthema stammen von der Fotografin Linda Voorwinde. 1986 in Rotterdam (NL) geboren, studierte sie an der Willem de Kooning Academy Rotterdam und an der Universität der Künste Berlin. Zur Zeit absolviert sie den Master in Fine Arts an der ECAL Lausanne. In ihren Arbei ten beschäftigt sie sich mit Konsumthemen, dem Umgang mit Verbrauchsgütern, dem Wirt schafts leben und der Rolle der Fotografie in diesem System. Die Serie wurde in Rotterdam aufgenommen.

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So verschieden die Gründe auch sein mögen, bestraft werden alle fürs gleiche. Immerhin etwas ist fair an der Hanfpolitik. Uns war das scheissegal damals, im Sommer ’99. Wir hatten uns und ein Problem mit dem Leben. von Corinne Riedener

Bier war meine Einstiegsdroge. Gras hingegen ist meine Aus-stiegsdroge, noch heute. Und ich bin immer noch am Kif- fen. Wesentlich moderater allerdings als vor zehn oder fünf-zehn Jahren, und auch nicht mehr täglich. Ausserdem pflege ich zum Gras mittlerweile, wie bei Rauschmitteln üb-lich unter Erwachsenen, einen typisch schweizerischen Umgang: Ich lege einen Vorrat an. Ähnlich wie ich die paar Kisten Wein kaufe, wenn der Preis stimmt, nur dass das Gras nicht besser wird mit der Zeit. Höchstens trocken, und entsprechend übel im Abgang. Ursprünglich, mit fünf- zehn, sechzehn, wollte ich nur diesem kleinen, phallischen Dorf entkommen, das mich jahrelang am Ich-Sein und -Werden gehindert hatte. Bis ich begriff, dass es die eigene Provinzialität ist, die unsere Köpfe ins Kleine zwingt. Umso wichtiger, dass ich versuche, über mich selbst hinweg-zudenken, und bei mir hilft Gras, wenn auch nicht dauer-haft. Selbst heute, mit dreissig, lege ich noch Wert auf dieses Ritual vor dem Einschlafen. Oder pathetisch formuliert: Kiffen bremst meinen Kopf, mein monotones Karussell der inneren Wenigkeit, aus dem ich ständig Auswege suche. Weil ich nicht dem eigenen Schwindel erliegen will. Und ja, selbstverständlich habe ich auch noch legalere Strategien. Schön gefährlich wäre es ja, wenn der Zweck jedes Suchtmit-tel heiligen würde. Obwohl, wenn ich grad ehrlich bin; eigentlich haben wir, meine Freunde und ich, noch immer irgendeinen Grund zum Kiffen gefunden…

Den ersten hatte ich 1999. Damals, mit fünfzehn, als ich noch glaubte, dass Pubertät etwas Vorübergehendes ist und nicht einfach Leben genannt wird, wenn man sich fertig daran gewöhnt hat, befand ich mich in einem Tief. Blö-derweise hatte ich der Welt meine Faszination gestanden und mich ihr willig zu Füssen gelegt. Was geschehen ist? Sie hat mich übergangen. Buchstäblich, weil sie nämlich nicht auf mich gewartet hatte, und ich daraufhin erwartungsschwer liegen blieb. Meinen Freunden – ihre Namen tun hier nichts zur Sache, deshalb nenne ich die weiblichen alle Nina und die männlichen kurz Tom – erging es ähnlich damals, und so begaben wir uns alle zusammen auf die Suche nach Zielen. Unterwegs im Sommer ’99 sind wir dann eben aufs Kiffen gestossen. Zum Glück, meine ich im Nachhinein, da wir dringend sowas wie eine gemeinsame Identität brauchten zum Alter. Als Kinder der 80er-Jahre waren wir ja vieles, nur nie etwas richtig, ausser ratlos. Zu jung, um noch Punk zu sein, aber zu alt für ein Selfie. Techno war böse, Hip Hop schon voll, Schlager waren out und Gitarren ge-zähmt. Und Liebe war nicht Sehnsucht, sondern Porno mit Herzblut. Sowieso waren alle TV-Sender mit Latenight- und Talkshow-Trollen besetzt und das Millennium die Ent-täuschung des Jahrtausends – kurzum: Unser Leben war eine Einkaufsstrasse voller Secondhand-Shops. Nun gut. Aber wie sollten wir dazu gut Zukunft machen in unseren Retro-Shirts, wenn wir gestrandet waren im Sommer ’99, der ja kaum mehr war als der blasse Schnappschuss seiner beschei-denen Verheissung?

Gras jedenfalls, so befanden wir einstimmig nach diversen Feldversuchen, eignete sich geradezu ideal, das karge Jahrtausend-Finale lautstark genug zu ignorieren. Die Welt musste warten. Unsere Ausbildung auch, so lebens- fern wie sie daherkam, in der Mittelschule, am Gymnasium, im KV oder sonst einer Stifti. Das Beste war der Arbeits- weg. Vor fünfzehn Jahren gab es nämlich was, das heute nur

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noch ein Gerücht vom Gerücht ist: die SBB-Raucherabteile. Dort wurde dann richtig professionell Dampf abgelassen, ganz ernsthaft, meine Guten, da konnten ja nur Schäden blei-ben. Nicht selten hat der ganze Wagon am selben Joint gezogen, oder an fünfen, auch mit Aktentasche, Bluse oder Anzug. Courant normal schon fast, zumindest im Zug zwischen St.Gallen und Rorschachs Feierabend. Kein Wun-der, schliesslich war man in den 90er-Jahren nicht so engherzig wie heutzutage, wo die Köpfe sicher, aber nicht vom Kiffen vernebelt sind. Ums Jahr 2000 pflegte die Schweiz noch eine relativ konstruktive Hanfpolitik und liess viele Grasläden zumindest gewähren. Die Justiz machte erst einen auf rat-, dann auf tatlos und schliesslich auf kulant ob der damaligen Lücke im BetmG (alles unter 1% THC zählte nicht als illegale Substanz), was schliesslich dank der aufkommenden Hanfshops viele grüne Steuermillionen in die Bundeskasse gespült hat. In Sachen Gras war die Schweiz also definitiv nah an der Welt damals und praktisch auf einer Stufe mit Holland gemessen an ihrer Hanf - shop-Dichte, die etwa um 2002/2003 ihren Höhepunkt erreicht hat.

Ja, damals hatten wir definitiv Ahnung von Ganja und fast auch vom Fortschritt: Legalisierung war wieder- holt Thema, was nichts heissen muss, wie die letzten Jahre beweisen, aber in der öffentlichen Debatte hörte man im-merhin Worte wie «Entkriminalisierung». Im St.Galler Hotel Ekkehard schwebten die Joints sogar wie Hilfspakete von der Decke, das müsste, glaube ich, an einer der letzten Hanf-paraden gewesen sein. Auch Weieren, Gübsen- oder Bo-densee waren stets fleissig umsäumt vom Nebel aus Lachen und Staunen, und ich, immer schon nah am Wasser, war zudem noch eine der wenigen, die sich nächtelang zurauchen durften, damals in Rorschach, über dem Löwen Pub an der Hauptsrasse, wo Haschfondue nie nur Gerücht war. Ich liebte diesen Ort. Und er hatte die besten Töggelichästen der Alpennordseite, wo ich lange verlieren musste, um das Gewinnen zu lernen. 2001 hat die Stadt den «Sör» ge-schlossen. Weil die Bar ein Drogenumschlagplatz sei.

Ein gutes Jahr später war dann auch in den Hanf-shops fertig mit lustigen Duftsäcklein, wie die Polizei mit Nachdruck, Repression und Razzien zum Ausdruck brachte. Angeblich, weil die Kriminalität im Hanfbusiness zuge-nommen hatte. Bis 2003 ist dann ein Grossteil der Hanfshops auf den Schwarzmarkt zurückverschwunden, und mit ih- nen auch die vielen Extra-Millionen der kiffenden Schweiz, die allein mit den Strafverfahren gegen Kiffer und ihre Dealer wohl auch nicht im Ansatz zu kompensieren gewesen sein dürften. Ab Januar 2005 reichte die Nulltoleranz be-reits bis ans Steuer der Bekifften, nicht wie bei Bier- oder an-derswie Trunkenen unter 0,5 Promille. Und im Kanton St.Gallen wurden derweil aus zwanzig null Geschäfte gemacht. Die Kiffer-Zahlen sind leicht gesunken seither und halbsta-bil weitersinkend, wenn man den Statistiken traut. Jedenfalls sollen derzeit laut Schätzungen zwischen 300’000 und 500’000 Personen gelegentlich eine Tüte rauchen. So oder so, das «Volch» hat eine Legalisierung abgelehnt 2008, auch wenn es zu den bekifftesten der Welt gehört. Oder ge-rade weil?

«Die schlimmste Nebenwirkung von Cannabis ist die Strafverfolgung», meint die alte Narrenweisheit. Für mich als schnöde Teilzeitkifferin stimmts nur bedingt. Wür-

de ich auf offener Strasse erwischt, müsste ich, wenn über-haupt, eine Ordnungsbusse von fünfzig bis hundert Franken bezahlen, je nach dem, was die Polizei in meinen Taschen so findet. Damit könnte ich leben – im Gegensatz zu den Konsequenzen, mit denen all die Grasproduzenten und -händler der Schweiz fertig werden müssen, wenn sie auffliegen – Bernhard Rappaz, remember? Der umtrie- bige Hanfbauer aus dem Wallis wurde 2008 wegen Geldwä-scherei und Verstoss gegen das Betäubungsmittelgesetz zu fünf Jahren und acht Monaten verurteilt, was nicht wenige für übertrieben hielten. Hier gefeiert und dort geächtet, ist der Legalisierungsbefürworter nach insgesamt drei Hun-gerstreiks seit Frühling wieder auf Bewährung draussen. Was anderen blüht, will jeder Richter selber entscheiden, und wenn der Trend anhält, dann dauert das länger. Im letzten Jahr, sagen die Kriminalstatistiken, seien insgesamt 51’000 Personen verzeigt worden, 10’000 mehr als vor vier Jah- ren. Und das, obwohl die real beschlagnahmten Grasberge geschrumpft sind seit damals.

Dass Cannabis in der Schweiz nach wie vor illegal ist, hat schon lange nichts mehr mit Realpolitik zu tun, sondern mit Realitätsverlust: Kiffen ist keine Kultur, sondern ein Wirtschaftszweig. Mit allem was dazu gehört: der Mythos, die Fachliteratur, die Forscher, die Prominenz, die Paraden, die Messen und Königinnen, das Merchandi- sing, die Feinde, Vorurteile, Abzocker und Nerds. An der drei-tägigen «Canna Trade» 2014 in Dietikon Ende August beispielsweise waren etwa 120 Unternehmen aus der ganzen Welt mit ihren Messeständen vertreten. Und dort toppt nur schon das Papes-Sortiment die allerkühnsten Kifferträu-me, ganz zu schweigen von der Auswahl an Seeds (Samen), die Bloody Skunk, Original Strawberry oder Critical Cheese heissen. Oder wie eine alte Bekannte: White Widow. An-genommen, ich wollte damit mein eigenes Zeug growen (an-bauen), könnte ich mir für unschlagbare 799 Euro die brandneue «Grow In One Hydro Box» zulegen, ein Mini-In-door-Zelt für bis zu acht Pflanzen inklusive 250-Watt- GIB-Lighting, passendem Reflektor, Lüftungs- und Bewässe-rungssystem. Dünger gibts kostenlos dazu. Woher ich das weiss? Vom ganzseitigen Inserat im Juli-«Hanfjournal». Genauso gut hätte ich es auch im «Medijuana»-Magazin oder im «Soft Secrets» finden können, in der Auslage eines Fachgeschäfts, wie sie in jeder Stadt zu finden sind. Se- crets gehört übrigens zu den bedeutendsten Magazinen der Hanfpresse. Das 1985 gegründete Gratis-Blatt aus Veghel (NL) erscheint sechsmal pro Jahr und in mittlerweile über zehn Sprachen und Ländern. Aktuelle Auflage: 1,5 Millionen.

Was das Growen angeht, halte ich es wie mit dem Kochen: Wieso selber machen, wenn ich schon die Zu-taten kaum aussprechen kann…Wer nämlich glaubt, es brauche nur ein bisschen Erde, Wasser und einen grünen Daumen, hat noch nie zwei Homegrower beim Fachsim- peln belauscht. Da sagt dann der eine so: «Damn, hab mein Gramm pro Watt schon wieder nicht geschafft! Was geht bei deiner Ernte?» Und die ungefähre Antwort: «Hab ja Di-nachem auf Hydro gegrowt und es bei zwölf Pflanzen und zehntägiger Anwuchsphase immerhin auf 0,8 gebracht. Aber sollte wohl trotzdem den anderen Booster mal testen…» – «Yep, und auch den Standard-Reflektor austau-schen», rät dann sein Kumpel möglicherweise, «gegen den Adjust und einen Cooltube».

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Als erfahrene Kifferin verstehe ich gerade noch, dass es offen­bar ums Graszüchten geht. In einer selbstversorgerischen Grössenordnung, nicht im grossen Stil. Ansonsten sagt mir diese Konversation genau nichts. Obwohl, damals als wir vollbeschäftigt damit waren, uns über die Pubertät hinweg­zukiffen, haben dauernd irgendwelche Leute von irgend­welchen Mini­Plantagen in ihren Kellern, Duschen, Garten­häuschen, Garagen und sogar Kofferräumen erzählt. Die Gespräche drehten sich in der Regel um Seeds, Mutterpflan­zen, Düngemittel, Blütenstände, und hin und wieder auch um die vielen Mamis und Papis, die auf keinen Fall etwas da­von erfahren durften. Ehrlich gesagt, hat mich dieses Züchten und Kreuzen schon damals genervt, zumindest überfordert, schliesslich war schon das reale Growen – wachsen ohne erwachsen zu werden – eine mühsam zu be­wältigende Anspruchsvölle. Meine Mitkiffer indes waren growtechnisch zugänglicher, Tom eins und zwei haben exakt zwei Bücher und Wochen gebraucht, bis auch sie atem­ und pausenlos ihren «Eigänabau» beschwärmten. Durch­schnittlich vier bis fünf Pflanzen, wenn mich nicht alles täuscht, für ihren persönlichen Bedarf und das eine oder an­dere Geburtstagsgeschenk. Tom eins ist übrigens Gärtner geworden, sagt Facebook, und ziemlich gefragt, was mich null überrascht.

Ständig stoned versorgt von unseren Hobby­ Growern, war unser loses Ganja­Kollektiv, so verstanden wir uns, ein noch tollerer Haufen Outcasts: Tom drei zum Beispiel war unser Bong Constructor und konnte so gut wie alles in eine Wasserpfeife verwandeln: PET­Flaschen, Bierdosen, Erdlöcher, Fondue­Caquelons, Gummistiefel oder die heute noch legendäre Gasmaske aus dem Army Shop. Nina eins war spezialisiert auf Dreadlocks, Henna­Tattoos und Augentropfen, ich und Nina zwei mochten es schnör­kelloser und haben uns auf die ursprünglichste aller Kiffer­Kompetenzen konzentriert: Joints bauen. Schrubä, mülä, wigglä und trüllä. Und wir bauten auch nicht irgendeinen «Ofä», sondern nur erstklassige «Hünz» – nachdem die gefühlte Ewigkeit endlich überstanden war, die wir damals gebraucht hatten, bis wir zittrig unseren ersten eignen Joint anrauchen konnten, ohne dass uns die Mischung vor­ne oder hinten oder aus sonst einem Loch fiel. Eine lus­ tige Zeit. Nina drei beherrschte mit 17 das ganze Filter­Alpha­bet, konnte selbst die lottrigsten Zugbillets mit wahlweise einem Gross­ oder Kleinbuchstaben in der Mitte zusammen­rollen. Und ich? Stand auf den Gesamteindruck. Total und bis in den Tod. Scheiss auf Bongs, Blunts, Bobbys, Coo­kies, Chillams, Mühlen und all den Schnickschnack, mich reizt die schlichte Schönheit; Rauch. Schielen, wenn die Glut ihrem Ende zukriecht. Wenn es knistert im Dunkeln, und rotglühend klar wird, wie die weisse Hülle in schwarzes Nichts zerfällt, mit jedem Zug mehr, und be­ständig abbrennt, still vor sich hinstirbt, Erinnerung wird.

Ich könnte noch lange erklären, wieso mir Spiral­filter lieber sind, rückwärts bauen eleganter ist, Kleb­streifen launisch oder Papes­Fetzen am Filter feucht und unsexy sind, wenn man zu mehrt dran nuckelt. Aber das wäre wohl ähnlich sinnreich wie ein Dreifach­Profi­Chutney­Steamer in meiner Wohnung. Oder eben selber growen. Unsere Toms waren sich zum Glück darüber einig, dass auch abseits der komfortablen Herbalzone faszinierende Ge­schöpfe warten: Tom drei und wir treudreisten Ninas zum

Beispiel, und daneben noch hundertmillionentrilliarden andere «Endverraucher». Die Grower­Toms hatten den Markt entdeckt. Und endlich haben sie diese Angebot­Nachfrage­ Sache begriffen, die in der Oberstufe immer so diffus geblieben ist. So wagten die Toms schliesslich den Eintritt und zogen ihr ganzes Herbalkapital zusammen, um es gesittet zu verticken. Wir anderen haben angepackt beim Ernten, Schnibbeln und Co., was uns, nebst den guten Zeiten, auch einen Extra­Brocken feister Hanfwerks­kunst bescherte. Die Toms waren Könner, kamen vom See und suchten den Rorschacherberger Dope­Daddy­Olymp. Etwa zwei Monate lang. Dann hatten sie Schulden und je eine Vorstrafe.

Heute erscheint mir das alles so einfach, aber so war das nun mal, zwischen Kindheit und Geilheit. Wir hatten diesen ollen Kiffergroove, den ausgerechnet jene immer am doofsten fanden, die ihn insgeheim schätzen. Uns wars egal, wir hatten nur Sommer. Es gab sogar Zeiten, da hätten wir fast an uns geglaubt. Weil dieses Ganja­ Kollektiv­Ding uns aufgefangen hat, alle zusammen und als einzelne, unsere weichen Knie und Herzen stützend dafür gesorgt hat, dass wir uns langsam zurechtfinden konnten und in abgewetzten Kinder schuhen grosse Fussstapfen erkunden. So hatten wir den Soundtrack und exakt zwei Traktanden: Gras rauchen und rummachen. Hilft zwar beides beim Einschlafen, aber die Joints waren wesentlich leichter zu haben und wieder loszuwerden im Notfall. Jedenfalls haben wir einiges verraucht um die Jahrtausend­wende, aber wir haben verdammt viel erlebt, während wir nicht rumgemacht haben. So wurde Marie Jane unsere gemeinsame erste Liebe, und für diesen einen Sommer brauchten wir nur sie und den See, um uns lebendig zu fühlen.

Corinne Riedener, 1984, ist Saiten-Redaktorin.

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Problemzone Kiffen

Eine Schimpftirade. von Tom Combo

Dies gleich vorweg: Ich mag Kiffermentalität nicht und ich finde Leute, die mit Cannabis-Emblemen, Mary-Jane- Kleidern, -Käppchen oder irgendwas Ähnlichem rumlaufen, ebenso beschränkt wie Politiker, die immer noch glauben, ein Verbot von Cannabis mache irgendeinen Sinn.

Mein erstes Problem, das ich mit Cannabis hatte, war, dass mir davon übel wurde. Das zweite war politischer Natur. Ich fragte mich, woher das Zeug stammte, das wir so zu rauchen pflegten. Gutes Zeug übrigens, zum Teil so dun- kel und formbar, dass es mir gelang, damit ein bei einer Demo gefundenes Gummigeschoss perfekt nachzubilden. Also fragte ich bei den Importeuren nach (Liebe Polizei, das ist alles schon lange her und die Leute sind alle tot). Sie sag- ten mir nicht gerade den Namen ihrer Geschäftspartner, aber aus ihren Informationen konnte ich schliessen, dass wir von der philippinischen New People’s Army beliefert wurden, was mir nicht gefiel, weil sich die Steinzeitmarxisten dort drüben neben ihrem nicht ganz unverständlichen bewaffne-ten Kampf gegen das Regime auch mit Erpressung und dem Töten unschuldiger Zivilisten befassten. Ich fragte mich also, was es für einen Sinn machte, sich hier gegen ge-waltbereite Uniformierte zur Wehr zu setzen, während man andernorts gewaltbereite Gruppierungen mit seinem Konsum unterstützte.

Mein drittes Cannabis-Problem entstand, als ich vor etwa zwanzig Jahren bei einer Aktion mitmachte, bei der rund hundert Leute in einem «Landbote»-Inserat mit ihrem Namen bestätigten, schon einmal gekifft zu ha- ben. Dies brachte mir neben den Kosten für das Inserat ein – zugegebenermassen lustiges – Verhör, eine Busse und einen Telefonanruf meiner Eltern ein. Über den Daumen ge-peilt hat sich die Existenz von Cannabis für mein Leben also nicht gelohnt. Obwohl, wäre Kiffen legal gewesen, hätte ich mindestens zwei dieser Probleme nicht gehabt. Ein Inserat wäre nicht nötig gewesen und wir wären nicht von der NPA, sondern vielleicht von einem netten Bergbauern aus dem Heidiland beliefert worden. Das mit der Übelkeit wäre jedoch geblieben, hätte ich nicht aufgehört zu rauchen.

Die Probleme, die andere im Zusammenhang mit Cannabis haben, sind beträchtlich grösser. Wenn ich mich in meiner Altersgruppe umschaue, schält sich in etwa folgende Regel heraus: Je öfter, je stärker und je länger jemand geraucht hat, desto schlechter ist die psychische Verfassung der jeweiligen Person. Ob dies eine Folge des Konsums ist oder vielmehr eine schlechte Seelenlage Grund für den Konsum war, kann ich nicht sagen. Letzte- res dürfte jedoch eher der Fall sein. Es lässt sich bele- gen, dass insbesondere Patienten mit Traumafolgestörun-gen Cannabis oft als Selbstmedikation einsetzen. Weder haben die Thera pierenden in der Regel ein ausreichendes Wissen über Cannabis, noch besteht eine vernünftige

Möglichkeit, die tägliche Dosis an THC und Cannabidiol mit der Einnahme anderer Medikamente abzustimmen.

Ausserdem zwingt es psychisch labile Menschen dazu, sich auf illegale Weise zu versorgen. Das bedeutet hohe Kosten und oft ein problematisches Umfeld. Denn neben vielen netten Leuten, die mit Cannabis handeln, gibt es auch einige, die Pestizid-verseuchtes, gestrecktes Zeug verkaufen und die nicht zurückschrecken, wenn es darum geht, die Abhängigkeit ihrer instabilen Kundschaft auszunutzen.

Angesichts der sozialen Probleme, die im Zu-sammenhang mit Cannabis entstehen, ist es seltsam, dass es eine staatlich kontrollierte Abgabe für die stärkere Droge Heroin gibt, sich die Behörden jedoch trotz vielversprechen-der Ansätze mit der Cannabisabgabe immer noch schwer tun. Das BAG argumentiert damit, dass die gesetzlichen Vor-aussetzungen dafür nicht gegeben seien. Doch Gesetze lassen sich ändern, Punkt.

Selbstverständlich soll eine Liberalisierung nicht so vor sich gehen wie Ende der 90er, als ohne gesetzliche Änderungen plötzlich Hanf-Shops aus dem Boden schossen und die Neuerungen schnelle Profiteure, unaufgeklärte Konsumenten, nervige Teenies, eine überforderte Polizei und schliesslich verschiedene mafiöse Gruppierungen auf den Plan riefen. Eine Regulierung muss abgestimmt sein auf die internationalen Bedingungen und einhergehen mit einer unvoreingenommenen Aufklärung über die Droge sowie den entsprechenden Präventions massnahmen.

Zur Aufklärung gehört zum Beispiel, dass Canna-bis bei Leuten, die eine entsprechende Disposition haben, Psychosen auslösen kann, dass Cannabis-Konsum vor allem in der Pubertät Beeinträchtigungen des Gedächtnisses zur Folge haben kann und dass Kiffen bei hohem Konsum abhängig macht.

Einige Gelegenheitskonsumenten mögen immer noch denken, Cannabis sei ungefährlich. Die Realität sieht anders aus. Ich weiss von Indoor-Gras-Konsumenten, die wochenlang die Wohnung nicht verliessen und in einem Zustand waren, der demjenigen eines Junkies ziem-lich ähnlich war. Und während sich die körperlichen Entzugssymptome bei Cannabis in Grenzen halten, ist die psychische Abhängigkeit bei hochdosiertem und länge- rem Konsum beträchtlich; ein Entzug kann unter anderem Aggressionen, Depressionen, Angstzustände und anhal- tende Albträume bedeuten.

Ebenso wie eine Liberalisierung der Drogenpolitik überfällig ist, braucht es eine Entmystifizierung der Droge. Also weg mit dem ganzen Kiffkulturmüll! Auf die Aussenwelt wirkt die bekiffte Version eines Menschen einfach nur dumpfer, langsamer, unzugänglicher, schlechter aussehend, verpeilter, gleichgültiger und vergesslicher als seine unbe-kiffte Version. Und das ganze Hippiescheiss-Drogenzeug ist einfach nur langweilig. Es gibt zwar gute Künstler, die kiffen, aber sie sind nicht gut, weil, sondern obwohl sie es tun. Und zu meinen, man könne bloss kreativ sein, wenn man kifft, spricht dafür, dass man entweder ziemlich un inspiriert ist oder Probleme hat, die man lösen sollte, wenn man nicht als dementer Ü-40-Kiffer enden will.

Tom Combo, 1965, ist Musiker, Autor, Journalist und DJ in Winterthur.

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Die heisseste Stelle der Stadt.

Szenen aus Tanger.

von Florian Vetsch

Die Garage. Es war schon tiefe Nacht auf dem Marshan. Der schwarze Asphalt warf die spärliche Strassenbeleuchtung nach dem Regen zurück. Die Neon-reklame einer geschlossenen Telebou-tique blinkte. Der Anwalt, mit dem ich ein paar Drinks gekippt und mich in ein Gespräch vertieft hatte, bog in eine Seitenstrasse ein und schlüpfte plötzlich unter einem zu zwei Drit- teln heruntergelassenen Garagentor durch. Wir betraten einen grossen finsteren Raum. Anfangs war fast nichts zu sehen. Es roch nach Öl und Ben- zin. Zuhinterst schimmerte ein Kerzen-licht. Dort sassen im Schatten der Autos Abderrahman und sein Bruder auf umgedrehten Harassen. Sie schnitten und siebten im schwachen Lichtkreis der einen Kerze frischen Kif. Wir setzten uns zu ihnen, tranken einen Tee mit, rauchten. Worte wur- den kaum gewechselt. Nach zwei Stun-den ungefähr zog ich mich zurück.

Check-in. Abdelkader hatte den Eng-länder, der im Hotel Rembrandt unter-gekommen war, zwei Wochen lang überall im Norden von Marokko herum-geführt, ihm Cap Spartel, Asilah, Ceuta, Tetouan, Chefchaouen, das Rif, Ketama gezeigt. Der Tag der Abreise kam und der Guide hatte versprochen, den Fremden noch zum Flughafen zu begleiten. Beim Check-in wollte der Engländer seinen Koffer zusammen mit einer Ledertasche aufgeben. Letz-tere hatte er in einem Laden in der Medina mit Abdelkaders Hilfe ordent-lich heruntergehandelt. Sie wog schwer, denn sie enthielt neben Babou-ches, zwei Djellabahs, Schmuckstü- cken für seine Frau und anderen Souve-nirs auch einen zusammengerollten Teppich. Er stellte also den Koffer und dann die Ledertasche auf die Waage. Da machte der Flughafenbeamte, der den während des zweiwöchigen Ma-rokko-Aufenthalts etwas verwilderten Engländer die ganze Zeit beobachtet hatte, den Mund auf und forderte: «4000 Dirham!» – «Wieso 4000 Dir-ham?», fragte der Engländer, der nur noch wenige hundert in der Brust-tasche seiner Jeansjoppe stecken hatte. Da tauschte sich der Beamte kurz mit Abdelkader auf Arabisch aus und meinte dann: «Ah, das macht 210 Dirham. Ihr Gepäck ist zu schwer.» Der Engländer bezahlte verdutzt. Als er anschliessend mit Abdelkader einen letzten Kaffee vor dem Zoll trank, er-klärte ihm dieser: «Er hat mich gefragt, ob Haschisch in der Ledertasche sei.»

Hot Spot. «Wie lange rauchst du schon?» – Der Engländer war zum dritten oder vierten Mal ins Café Hafa gekom-men, diesmal hatte er sich aber zum ersten Mal oben gleich neben dem Ein-gang unter das Vordach des Café- Hauses hingesetzt und war nicht auf die Terrassen hinausgegangen, die schilfbestandenen, die vis-à-vis von Andalusien steil zum Meer abfielen. Er hatte da eine Viertelstunde gesessen, unter Marokkanern, hinaus auf die Strasse von Gibraltar geblickt, dem langsamen Gang der Schiffe zuge-schaut, aber alsbald realisiert, dass er hier auf der heissesten Stelle der ganzen Stadt sass. Die Dirhamscheine flogen nur so von Hand zu Hand, und die vorpräparierten Säcklein wech-selten ebenso den Besitzer, ein Kom-men und Gehen. Als der bestellte Minz-tee auf dem Taifor stand, ging die Sebsi an den Engländer. Er nahm einen Zug und reichte die Pfeife weiter. – «Wie lange rauchst du schon?», fragte ihn der wohl gegen die vierzig ge- hende Tanjaoui neben ihm. – «Unge-fähr seit ich achtzehn bin», antwor- tete der Engländer. – «Ich selbst rauche, seit ich zwölf bin», fuhr der Tanjaoui fort, «jeden Tag. Meine Schwester hat vor kurzem geheiratet, einen Spanier; sein Boot hat heute um vier in der Früh vor Tangers Küste angelegt, mit viel Kokain an Bord, erstklassigem. Inter-esse?»

Aus: Florian Vetsch: Tanger Trance. Mit Fotos von Amsel und einem Vorwort von Abdelwahab Meddeb, Benteli Verlag, 2010

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Vom Heilmittel zur Droge – und der lange Weg zurück

Als Cannabis 1951 ins Betäu-bungsmittelgesetz aufge-nommen wurde, hatte die viel-seitige Pflanze bereits eine lange Karriere als Heilmittel hinter sich. Vom «Lach-erreger» aus dem alten China über Tinkturen gegen Hüh-neraugen bis zum modernen Schmerzmittel: Etappen eines Phytomedikaments. von Cathrin Caprez

Das Haus 33 des Kantonsspitals St.Gallen liegt an der Rorschacherstrasse 95, Bea Goldmans Büro im ersten Stock. Die promovierte Pflegefachfrau arbeitet seit 2003 für das damals neu gegründete Muskelzentrum, zu seiner Zeit ein Novum in der Schweiz. Im Zentrum ein und aus ge- hen vor allem Patientinnen und Patienten mit der Diagnose Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und anderen musku-lären oder neuromuskulären Krankheiten. Viele leiden an heftigen Krämpfen und Spastik; «Gstabigkeit», wie es Frau Goldman nennt. ALS gilt wie auch Multiple Sklerose als unheilbar, und dennoch sei es immens wichtig für den Krankheitsverlauf, den Betroffenen eine möglichst hohe Lebensqualität zu bieten.

Halb verstohlen, halb verschmitzt erzählt Bea Goldman von den oft zufälligen Entdeckungen, durch wel-che die ALS-Patienten auf die lindernde Wirkung von Cannabis stiessen. Die teils bizarren Geschichten davon, wie sich die Patienten das heilsame Kraut besorgten, lassen einen im Nachhinein ungläubig auflachen. Im Kern erzählen sie aber von leidenden Menschen, die sich aus Verzweif- lung in der Illegalität behelfen müssen. Denn Cannabis und daraus hergestellte Produkte sind seit 1951 dem Betäu-bungsmittelgesetz unterstellt.

Aufstieg und Fall der Cannabis-Medizin

Bis dahin hatte die einheimische Heil- und Nutzpflanze mit dem botanischen Namen «Cannabis sativa» bereits eine jahrtausendelange Geschichte. Hanf enthält je nach Klima eine charakteristische Kombination von 66 verschiede- nen Cannabinoiden. Die beiden wichtigsten davon, THC und CBD, sind für zahlreiche pharmakologische Wirkungen verantwortlich. In Europa wurden die ersten Cannabis-Heil-mittel im frühen 19. Jahrhundert eingesetzt, unter ande- rem bei Schmerzen verschiedenster Art, bei Rheuma, Asthma, Krämpfen, Durchfall oder Gicht. Der von Orientrei senden mitgebrachte indische Hanf («Cannabis indica») hatte deut-lich höhere THC-Gehalte und verschaffte auch bei Lei-den wie Migräne, Menstruationsbeschwerden, Keuchhusten, Asthma und Schlafstörungen Linderung. Allerdings wuchs durch die stärkere psychoaktive Wirkung auch die Skepsis gegenüber der Pflanze.

Um 1900 war der vorläufige Höhepunkt in der Er-forschung von Cannabis und seinen Anwendungen er- reicht. Zu dieser Zeit stellten verschiedene Pharmaunter-nehmen bereits qualitativ hochwertigen Rohstoff und Cannabis-Präparate her.

In der Folge wurde Cannabis zunehmend durch chemische Medikamente wie Chemotherapeutika, Impfstoffe und synthetische Schlaf- und Beruhigungsmittel ersetzt. Zudem gelang es selbst den renommiertesten Apothekern nie, ein standardisiertes Cannabis-Präparat für eine zuverläs- sige Therapie herzustellen. Als 1970 alle Cannabis-Medika-mente verboten wurden, war die Pflanze als Heilmittel bereits seit längerem völlig bedeutungslos geworden.

Hürdenreicher Weg zum MedikamentFür Forschungszwecke blieb Cannabis jedoch immer verfüg-bar. Die Errungenschaften der modernen Biochemie er-möglichten es, die Wirkungsweise von Cannabis ans Licht zu bringen. 1964 wurde die molekulare Struktur des THC

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von israelischen Forschern aufgeklärt. Knapp 25 Jahre spä-ter folgte dann die Entdeckung, dass der menschliche Körper ein natürliches Cannabinoid-System besitzt, beste-hend aus sogenannten Endocannabinoiden und Canna-binoid-Rezeptoren.

In der Schweiz entwickelte sich insbesondere un-ter Leitung von Rudolf Brenneisen an der Universität Bern eine intensive Cannabis-Forschung mit einer Vielzahl von Publikationen über die Pflanze. Seit einigen Jahren bemüht sich Dr. Brenneisen gemeinsam mit Bea Goldman, ein natürliches Cannabis-Präparat einfacher zugänglich zu machen.

Der Abstimmungssonntag vom 30. November 2008 war in dieser Hinsicht ein wichtiger Tag. Zwar wurde die Hanf-Initiative abgelehnt, die der medizinischen Verwendung von Cannabis Tür und Tor geöffnet hätte. Zugleich wurde aber das revidierte Betäubungsmittelgesetz angenommen. Dieses erlaubt seither den Anbau, Handel und die Anwen-dung von Cannabis für die Arzneimittelentwicklung und für medizinische Anwendungen bei schwerwiegenden Krank-heiten. Allerdings ist dafür eine Ausnahmebewilligung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) erforderlich. Der le- gale Weg zu einem Cannabis-Heilmittel existiert also mittler-weile, ist aber vielen Ärztinnen und Ärzten nicht bekannt, ausserdem ziemlich aufwendig und auch nicht ganz einfach: Vor dem Bezug eines Cannabis-Heilmittels benötigt ein Patient von der Ärztin die Bestätigung, dass die konventio-nellen Medikamente nicht genügend wirkungsvoll waren. Sie beantragt in einem solchen Fall beim BAG eine Bewilli-gung für ein Cannabis-Heilmittel und übernimmt gleich-zeitig die volle Verantwortung für dessen Verschrieb. Ausser-dem ist sie verpflichtet, dem BAG halbjährlich über die Behandlung Bericht zu erstatten…

In Herisau wird geforschtSo aufwendig sich das auch anhört, das eigentliche Problem liegt beim so genannten «Cannabis-Heilmittel», erklärt Rolf Locher. Er ist der Leiter Qualitätsmanagement der He-risauer Firma Hänseler Swiss Pharma, die eine BAG-Be-willigung besitzt für die Entwicklung und Herstellung von Cannabis-Heilmitteln. Die Firma stellt im Auftrag von Apotheken ölige Lösungen des synthetischen THC (Drona-binol) her, die ein Arzt mittels patientenspezifischer Ausnahmebewilligung verschreiben kann. Dronabinol ist zwar nur ein Einzelstoff der Cannabis-Pflanze, der sich aber in standardisierter Form eignet für klinische Patienten- stu dien auf Wirkung, Nebenwirkungen und Dosierung.

Viele Patienten machen aber deutlich bessere Er-fahrungen mit dem Wirkstoffgemisch von natürlichem Cannabis. Und genau hier wird es schwierig für die Firma Hänseler: Nebst den 66 Cannabinoiden können Hanf-pflanzen mehr als 450 verschiedene Stoffe beinhalten. Ein solches Präparat zu standardisieren, also auf die immer gleiche Weise herzustellen, gehört zur ganz hohen Kunst der Phytopharmazie.

Rolf Locher ist vom Potenzial der natürlichen Cannabis-Heilmittel überzeugt. In Zusammenarbeit mit Bea Goldman entwickelt das Unternehmen derzeit ein natür-liches Cannabis-Öl, das gemäss inoffiziellen Erfahrungen vieler Patientinnen und Patienten bereits in sehr gerin- gen Dosen Wirkung zeigt. Auch dieses Öl wird nur ärztlich

verschrieben und gegen eine patientenspezifische Ausnah-mebewilligung erhältlich sein.

Cannabis ist ein Heilmittel, davon ist auch die FMH überzeugt, der Berufsverband der Schweizer Ärztinnen und Ärzte. Es lägen fundierte internationale Studien vor, die eine Wirkung von Cannabis unter anderem bei chroni-schen Schmerzen, bestimmten Tumoren, entzündlichen Darmkrankheiten und den Spasmen von Patienten mit Mul-tipler Sklerose, Tourette-Syndrom oder Parkinson nach-weisen. Der Zugang wie auch der Einsatz von Cannabis zu medizinischen Zwecken sollte gemäss FMH deshalb ver-einfacht werden und in einem ersten Schritt mit einer sachli-chen und rationalen Diskussion begonnen werden.

Wenn selbst die Ärzteschaft von der heilsamen Wirkung von Cannabis überzeugt ist, fehlt also tatsächlich nur noch ein Lieferant für Cannabis in einer konstant hohen Qualität. Rudolf Brenneisen, Bea Goldman und Rolf Locher trauen das einem innovativen Anbauer aus der Region zu. Ihnen schwebt die Idee eines vollständig in der Schweiz hergestellten, natürlichen Cannabis-Präparates vor – womit die umstrittene Pflanze vielleicht endlich wieder zu ihrem früheren Ruhm als Heilmittel käme.

Cathrin Caprez, 1982, hat Umweltchemie studiert. Sie lebt und arbeitet in St.Gallen.

Mini­Glossar

trans­Δ9­Tetrahydrocannabinol: THC, psycho­aktiver Wirkstoff der Hanfpflanze; wichtigstes Cannabinoid im Drogenhanf

Cannabidiol: CBD, weiteres natürliches Cannabinoid mit medizinischer Wirkung (z.B. beim Dravet­Syndrom)

Dronabinol: synthetisches THC, hergestellt aus dem in Orangen­ oder Zitronenschalen enthaltenen Cannabidiol

Sativex: erstes dronabinol­basiertes Marken­ Medikament; zugelassen für Multiple Sklerose

Cannabinoidsystem: körpereigenes System aus Cannabinoid­Wirkstoffen (Endocannabinoiden) und dazugehörigen Rezeptoren (Andockstellen) im Gehirn

Phytopharmaka: aus Pflanzen gewonnene Heil­ mittel; meist Vielstoffgemische, was eine exakte Beschreibung ihrer Wirkung erschwert

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ÜBER

Drogen machen Karriere

Leistungssteigerung dank illegaler Substanzen: Drogen sind zum Arbeiten da, nicht zum Chillen und Liebhaben – sagt zu-mindest die Tendenz. von Katharina Flieger

Die berauschende Wirkung von Bier, Wein, Cannabis oder Schlafmohn erkannten und nutzten Menschen in unter-schiedlichsten Erdteilen seit mehreren Jahrtausenden; na-türlich vorkommende Drogen werden bis heute in tradi-tionellen kultischen und schamanischen Kontexten genutzt. Cannabis hat sich dabei in den 1960er-Jahren zur Ausstei-gerdroge und zu einem Symbol gegen die bürgerliche Lebens-weise entwickelt, nachdem dessen Anbau als Nutzpflanze in den USA noch im Zweiten Weltkrieg stark propagiert wur-de. Heute hat sich Cannabis längst zur Alltagsdroge ent-wickelt; laut «Sucht Schweiz» ist Gras hierzulande unter den illegalen Drogen die meistkonsumierte.

Im «künstlichen Paradies»Bereits 1850 trafen sich im Pariser «Club des Hachichins» (Klub der Haschischesser) Schriftsteller wie Théophile Gautier, Charles Baudelaire, Gérard de Nerval, Honoré Bal-zac und Maler wie Honoré Daumier oder Eugène Delacroix, die sich, in arabische Gewänder gekleidet, Selbstversu- chen mit Haschisch hingaben. In Les Paradis artificiels be-schreibt Baudelaire ausführlich die unterschiedlichen F ormen und Phasen des Haschisch-Rausches. Auch der Phi-losoph und Literaturkritiker Walter Benjamin widmete sich in persönlichen Notizen dem Haschisch. Die Reihe be-kannter Denker und Künstlerinnen liesse sich beliebig erweitern, ebenso wie die Art der Drogen (LSD, Meskalin, Opium, MDMA etc.), die Antrieb oder Gegenstand der künstlerischen Produktion waren.

Das weitverbreitete Bild vom kreativitätsfördern-den Drogenkonsum ist jedoch, zumindest teilweise, ein verklärtes, besonders im Fall der Amphetamine. Die synthe-tisch hergestellte Substanz mit stimulierender Wirkung wurde 1887 erstmals synthetisiert und kam in den 1930er-Jahren als Medikament auf den US-Markt. Nachdem Amphetaminderivate im Zweiten Weltkrieg die Soldaten zu höchstmotivierten und aggressiven «Kampfmaschinen» werden liessen, nutzten in den 1960er-Jahren Künstler in Westeuropa und vor allem Amerika deren aufputschende Wirkung. Der Berliner Künstler und Autor Hans Christian Dany zeichnet in seinem Buch Speed – Eine Gesellschaft

auf Droge die Kulturgeschichte der Amphetamine nach und hält ebenfalls fest, dass der Amphetaminkonsum nicht selten der reinen Produktionssteigerung diente. Als Beispiele nennt er Johnny Cash, Jean-Paul Sartre oder Andy Warhol.

Drogen für die EffizienzUnd heute? Die Rolle der Drogen veränderte sich mit der Gesellschaft – und diese sich wiederum mit den verfügbaren Substanzen. Mit prekären Arbeitsverhältnissen, erhöhtem Leistungsdruck und grösserer Konkurrenz nahm auch die Vielfalt der konsumierten Stoffe zu. Heute ist die Produk-tivität das Mass aller Dinge, ob im Job oder am Wochenende: Alles ist einer effizienten Lebensgestaltung unterworfen – auch die Freizeit. Selbst die Pause nach einer anstrengenden Arbeitswoche will mit Sport, Kindergeburtstagen, Weiter-bildungen, Vereinsarbeit oder Partys von Freitagabend bis Sonntagnachmittag richtig «genutzt» sein.

Damit geht es heute weniger um den klassischen Rauschzustand, sondern vielmehr um die Verbesserung der psychischen und physischen Leistungsfähigkeit. Für die Krise beispielsweise, die mit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers begann und das Finanzsystem an den Rand des Zusammenbruchs brachte, gibt es nach Ansicht des britischen Drogenexperten David Nutt vor allem einen Grund: den Kokainkonsum der Banker. Zu viele hätten diese Dro- ge genommen, seien dadurch allzu euphorisiert gewesen und seien deshalb zu grosse Risiken eingegangen. Nicht nur bei Bankern, auch in der Politik wird zu illegalen Suchtmit-teln gegriffen, wie der Fall des kürzlich zurückgetretenen deutschen SPD-Abgeordneten Michael Hartmann zeigt. Er gab zu, Crystal Meth genommen zu haben, weil er seinen Job gut machen wollte und hoffte, dadurch leistungsfähiger zu werden. Laut jüngsten Medienberichten soll der Meth-Konsum in Deutschland 2012 um das Zehnfache gestiegen sein gegenüber dem Vorjahr, in den USA hat Crystal Meth die Drogen Kokain und Heroin schon längst überholt. Eine andere leistungssteigernde, allerdings harmlosere Sub- stanz findet sich seit einigen Jahren zunehmend in den Schul-zimmern und – zweckentfremdet – an Partys: Ritalin, das bei ADHS verschriebene Medikament, hat auf «gesunde» Menschen eine gegenteilige Wirkung und wird deshalb ger-ne als Dopingmittel gebraucht.

Die omnipräsente Verfügbarkeit von Waren und Informationen spiegelt sich auch im Drogenkonsum: Alle Substanzen sind verfügbar, alle konsumierbar. Illegale Subs-tanzen lassen sich übers Internet bestellen: Foren ermö-glichen zudem den Austausch von Erfahrungen und Tipps. Ritalin, Speed, Kokain, Cannabis, Benzo diazepine, Schü- ler und Studentinnen, Multimediaverkäuferinnen und Müt-ter, Fernfahrer, Bauarbeiter, Politikerinnen und Pflege-personal: Der Konsum drogenähnlicher Substanzen zieht sich quer durch alle Schichten.

Neben Wirkung und Risiko liegt ihr Unterschied jedoch vor allem im Grad ihrer gesellschaftlichen Akzep- tanz – als Genussmittel geschätzt, als Medikament anerkannt, als Droge geächtet. Die Realität hinter diesen Begriffen je-doch hat wenig mit den Definitionen unserer Gesetzbücher zu tun.

Katharina Flieger, 1982, ist Saiten­Redaktorin.

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Ofenröhre wird Katze

Hauptzüge der ersten Haschisch-ImpressionenGeschrieben 18. Dezember [1927] 3 ½ Uhr früh.von Walter Benjamin

1. Geister schweben (vignettenhaft) hinter der rechten Schulter. Kühle in dieser Schulter. In diesem Zusam-menhang: «Ich habe das Gefühl, dass ausser mir 4 im Zimmer sind.» (Umgehung der Notwendigkeit sich mitzuzählen).)

2. Erläuterung der Potemkinanekdote durch die Er-klärung: Suggestion sei: einem die Maske (des eignen Gesichts id est des Vorzeigenden) vorzuzeigen.

3. Verschrobene Äusserung über die Äthermaske, die (selbstverständlich) auch Mund, Nase etc. habe.

4. Die beiden Koordinaten durch die Wohnung: Keller – Boden/Horizontale. Grosse horizontale Dehnung der Wohnung. Zimmerflucht, aus der die Musik kommt. Aber vielleicht auch Schrecken des Korridors.

5. Unbegrenztes Wohlwollen. Versagen der zwangsneuro-tischen Angstkomplexe. Der schöne «Charakter» tut sich auf. Alle Anwesenden irisieren ins Komische. Zugleich durchdringt man sich mit ihrer Aura.

6. Das Komische wird nicht nur aus Gesichtern, auch aus Vorgängen herausgeholt. Man sucht Anlass zum Gelächter. Vielleicht stellt sich auch nur darum so vieles, was man sieht, als «arrangiert», als «Versuch» dar: damit man darüber lachen kann.

7. Dichterische Evidenzen ins Lautliche: ich stelle an einer Stelle die Behauptung [auf], eben hätte ich in der Antwort auf eine Frage das Wort lange Zeit nur durch (sozusagen) die Wahrnehmung einer langen Zeit in dem Lautbestand der beiden Worte gebraucht. Ich empfinde das als dichterische Evidenz.

8. Zusammenhang; Distinktion. Man fühlt im Lächeln sich kleine Flügel wachsen. Man hat das Gefühl der Dis-tinguiertheit u.a. weil man sich so vorkommt, als lasse man im Grunde in nichts sich zu tief ein: bewege, wie tief man auch dringe, sich immer auf einer Schwelle. Art Spitzentanz der Vernunft.

9. Es fällt einem sehr auf, in wie langen Sätzen man spricht. Auch dies mit horizontaler Ausdehnung und (wohl) mit Gelächter zusammenhängend. Das Pas-sagenphänomen ist auch die lange horizontale Erstre-ckung, vielleicht kombiniert mit Abflucht in die ferne flüchtigwerdende, winzige Perspektive. In solcher Winzigkeit läge ein Verbindendes von der Vorstel- lung der Passage mit dem Lachen. (Vgl. Trauerspielbuch: verkleinernde Macht der Reflexion)

10. Ganz flüchtig taucht in einem Augenblick des Insich-gekehrtseins so etwas wie eine Neigung auf, sich selber, seinen Körper [einige Wörter unlesbar] zu stilisieren.

11. Unlust zu Auskunft. Rudimente von einem Zustande von Entrücktheit. Grosse Empfindlichkeit gegen offene Türen, lautes Reden, Musik.

12. Gefühl, Poe jetzt viel besser zu verstehen. Die Eingangs-tore zu einer Welt des Grotesken scheinen aufzugehen. Ich wollte nur nicht hineintreten.

13. Ofenröhre wird Katze. Beim Wort Ingwer ist anstelle des Schreibtisches plötzlich eine Fruchtbude da, in der [ich] sofort darauf den Schreibtisch wiedererkenne. Ich erinnerte es 1001 Nacht.

14. Unlustig und schwerfällig den Gedanken anderer zu folgen.

15. Man hat den Ort, den man im Zimmer einnimmt, nicht ganz so fest inne wie sonst. So kann einem plötzlich – mir ging es ganz flüchtig so – das ganze Zimmer voll Menschen vorkommen.

16. Die Leute, mit denen man zu tun hat (insbesondere Joël und Fränkel) sind mir sehr geneigt, sich etwas zu verwandeln, nicht fremd möchte ich sagen zu werden, nicht vertraut zu bleiben, sondern so etwas wie Fremden ähnlich sehen.

17. Mir schien: Ausgesprochene Unlust, mich über Dinge des praktischen Lebens, Zukunft, Daten, Politik zu unterhalten. Man ist an die intellektuelle Sphäre gebannt wie manchmal Besessene an die sexuelle, ist von ihr angesaugt.

18. Nachher mit Hessel im Café. Kleiner Abschied von der Geisterwelt. Winken.

19. Das Misstrauen gegen Essen. Ein besondrer und sehr akzentuierter Fall des Gefühls, was man bei Vielem hat: «Das ist doch nicht dein Ernst, dass du so aussiehst!»

20. Hessels Schreibtisch verwandelt sich als er von «Ingwer» spricht für eine Sekunde in eine Bude mit Früchten.

21. Mit dem Gelächter bringe ich in Zusammenhang das ausserordentliche Meinungsschwanken. Es hängt, genauer gesagt, unter anderm mit der grossen Deta-chiertheit zusammen. Ferner ist diese Unsicherheit, die möglicherweise bis zur Affektation geht, gewisser-massen eine Projektion des inneren Kitzelgefühls nach aussen.

22. Auffallend ist, dass man Hemmungsgründe, die im Aberglauben etc. liegen und die man sonst nicht leicht benennt, ziemlich impulsiv ohne starken Widerstand frei heraussagt.

In einer schillerschen Elegie heisst es «Des Schmetter-lings zweifelnder Flügel.» Dieses zum Zusammenhange des Beschwingtseins mit dem Gefühl des Zweifels.

23. Man geht die gleichen Wege des Denkens wie vorher. Nur sie scheinen mit Rosen bestreut.

Aus: Walter Benjamin, Über Haschisch, Suhrkamp 1972, S. 65

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Mein Körper fühlte sich gläsern an und zersplitterte

Haschisch, vom ersten bis zum letzten Mal – eine persönliche Zeitreise. von Andreas Fagetti

Das erste Mal vergisst man nie. Die erste Liebe, klar. Von einem anderen ersten Mal aber habe ich nur einen leisen Schimmer. Es muss im Sommer 1975 gewesen sein. Ich war fünfzehn, verkehrte im Café Baumgartner, nippte an ei-ner Cola, aus der Jukebox klagten The Animals: There is a house in New Orleans, they call the rising sun …und an einer Wand hing ein einarmiger Bandit, in dessen Schlitz ich einmal mein letztes Fünffrankenstück steckte und fünf zu- rück erhielt. In diesem dämmrigen Lokal trafen sich die Langhaarigen. Ich war bloss ein Novize, den in dieser engen Welt niemand beachtete. Eines Tages erbarmte sich ein älterer Bursche, ein Bildhauer, der Bescheid wusste. Er kannte die Vorzüge von Rotem, Grünem, Goldenem, Schwarzem. Ein Gramm kostete fünf oder sechs Franken. Er fragte mich, ob ich eins rauchen möchte. Ich folgte ihm und einem Mädchen zum «Wächterhäuschen», das auf einer Anhöhe am Rande der Altstadt lag. Wo früher die Feuer-wacht die Dächer Altstättens überblickte, entzündete der Bildhauer einen Joint, inhalierte geniesserisch und reich- te ihn gönnerhaft an mich weiter. Schliesslich war meine Welt in Gold getaucht. Ob es an der Abendsonne lag oder an der Wirkung des Cannabis? Ob es mein erstes Mal war? Keine Ahnung. Womöglich rauchte ich das erste Mal in der Dachkammer eines Freundes. Das Bild, wie er das Shilom mit heiligem Ernst herumreicht, steigt auch fast vierzig Jahre später klar aus meiner Erinnerung, ebenso die konisch geformte indische Pfeife, um die sich meine Hände schlos-sen, ehe ich einen tiefen Zug nahm und den Rauch möglichst lange in den Lungen behielt. Was mir die Sinne mehr ver-nebelte – die psychedelischen Ausschweifungen von Pink Floyd oder das Gemisch aus Tabak und Haschisch, ist verblasste Erinnerung, bleich und bedeutungslos. Mit dem spirituellen Brimborium konnte ich ohnehin nichts an-fangen. Bei den meisten Gelegenheiten sagte ich also nein. Ich entdeckte in jener Zeit die Belletristik. Mich berau-schten Kafkas Erzählungen, eine unheimliche, eine beängs-tigende Droge, von der ich Jahre nicht lassen mochte. Die Verwandlung, Gregor Samsa, der Käfer.

Die Glaubensgemeinschaft der Kiffer blieb mir hin-gegen verschlossen. Der verpeilte Blick, die geröteten A ugen, das Grinsen, das Gekicher, der verdämmernde Geist. Unvergessen bleibt mir allerdings ein Samstagabend, als ich mit einem katholischen Freund die Abendmesse besuch-te, auf der Empore ein wahrscheinlich mit Opium ge-strecktes Haschplätzchen verdrückte und nach verrichteter

Glaubenspflicht mit dem Velo ans Kantifest in Heerbrugg strampelte. Allmählich gewann die Droge Macht über uns. Die Musik halluzinierte ich als knallbunte, durch den Raum schwebende Planeten, die schwirrend in meine Iris ein-drangen, meinen Körper durchpulsten, ihn wieder verliessen und in die Nacht davonrasten. Ein heisser Schneesturm fegte durch die laue Sommernacht. Als ich mich zu später Stunde auf den Nachhauseweg machte, verwandelten sich Autos in feuerspeiende Drachen. Wo die Strasse hätte abfallen müssen, stieg sie an, und wo sie in Wirklichkeit anstieg, fiel sie steil ab. Und als ich mich in mein Elternhaus schlich, war meine Mutter noch hellwach, weil sie die Ankunft von Verwandten aus Österreich erwartete. Sie ent-deckte mich und sagte etwas unwirsch: «Andreas, du hast ja schrecklich gerötete Augen, bist du wieder mal zu schnell Velo gefahren?» Eltern und Lehrer waren damals ahnungs-los, die Polizei war abwesend – selbst Jugendliche im idylli-schen Rheintal der Siebzigerjahre wuchsen mit einer ver-botenen Droge auf, einem weichen Gift. Manche, wie mich, streifte es bloss, andere begleitete es ins Erwachsenen- leben. Und den einen oder anderen meiner Freunde liess es nie mehr los. Es führte sie ins Abseits, in die Welt der har- ten Drogen, aus der sie nie mehr zurückfanden in ein gere-geltes Leben und an sich und der Welt irre wurden.

Ein Rausch namens LebenMir genügten zunächst die wenigen Erfahrungen. Dieses Gift der Verblödung brauchte ich nicht. Es sagte mir nichts. Das Leben war auch ohne aufregend. Die Jahre gingen ins Land, die Mutter starb, ich verliess das Tal, ich heiratete, ich bestimmte über mein Leben. Was für ein betörender Rausch! Ich brach, angetrieben und getragen vom Übermut der Jugend, in die Welt auf, die mir gehörte. Alles schien möglich. Doch die Welt bot Widerstand. Sie liess sich nicht einfach nehmen. Sie gehörte mir nicht. Ich gehörte ihr. Sie machte mit mir, was sie wollte. Ich rannte gegen Wände, ich fiel auf die Schnauze, ich scheiterte. Und kehrte ins Tal zurück. Ohne es richtig mitzubekommen, fand ich mich in der Glaubensgemeinschaft der Trinker wieder, einer mächtigen Sekte, zu der hier fast alle Männer gehörten, un-geachtet ihrer Herkunft und gesellschaftlichen Stellung. Die Rituale der Trinker waren ganz von dieser Welt, keine Spur von Spiritualität, kein Brimborium. Gerötete Haut, schallendes Gelächter, manchmal Gebrüll, mitunter artete der Götzendienst aus in Gewalt gegen sich und andere. Hin und wieder brachte dieses verrohende Gift den Tod, jun-ge Männer rasten mit ihren Autos an Bäume. Dieser Stoff war allgegenwärtig, eine legale Droge, bösartig und brand-gefährlich. Das Café Baumgartner war noch da. Aber dort sassen nun, wie es sich für ein Café gehörte, ältere Damen bei Kaffee und Kuchen. Die Jugend des Tals verkehrte inzwi-schen in einer lärmigen Music Bar.

Mitte der Achtzigerjahre erschien mir die Hascher-welt der 70er bieder und gemütlich. Inzwischen zog man sich auf Partys Koks in die Nase, man hockte wie selbstver-ständlich neben Junkies auf dem Barhocker und manch- mal rauchte man einen Joint. Ich verdiente Geld, um zu leben, einen Beruf hatte ich nicht. Mein Leben war ein Durchein-andertal. Ich freundete mich mit einem Ex-Junkie an, der von Zürich ins Rheintal gezogen war, um clean zu bleiben, in der irrigen Annahme, hier sei kaum an Stoff zu kommen. Als

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ich mit fünfzehn meine ersten Joints rauchte, hing dieser Freund bereits an der Nadel. Jetzt bewohnte er zusammen mit seiner Freundin und einem anderen Ex-Junkie, der aus demselben Grund aus Zürich ins Rheintal gezogen war, eine riesige Dachwohnung in einem baufälligen Haus. Irgend-wann war ich ihr Mitbewohner. Mein Freund, ein cleverer Mensch, kiffte ab und an und ging einer geregelten Arbeit nach. Alles schien in bester Ordnung. Ich arbeitete, wenn ich Geld brauchte. Sonst las ich innerliches Zeug, ich versuch- te zu schreiben und soff. Mit der Zeit bekam ich mit, dass clean ein dehnbarer Begriff ist. Im Rheintal kam man leicht an Stoff. Koks, Heroin, LSD – kein Problem, schliesslich lag das Tal auf der Fluchtlinie der Balkanroute. Meine beiden Freunde nahmen es nicht mehr so genau. Sie genehmig- ten sich an Wochenenden den einen oder anderen Schuss. Manchmal lagen einige Linien Koks auf dem Küchen- tisch. Eine Nase voll, das eine oder andere Glas Gin Tonic, und ab in den Ausgang. Ich kam mit Streifschüssen da- von. Ich hatte Glück. Und meine beiden Freunde waren wirk-liche Freunde, jedenfalls keine Verführer. Es waren gute Zeiten, es waren schlechte Zeiten. Jahre später, ich war in-zwischen überraschend als Journalist unterwegs, erfuhr ich vom Tod des einen Freundes. Wenn ich mich recht erin-nere, fand man ihn am Weihnachtsmorgen tot in seinem Bett. Dem anderen begegnete ich Anfang der Neunzigerjahre während der Schellenacker-Zeit. Er war wieder auf der Gasse gelandet. Irrlichternd, fahrig, heruntergekommen.

Bilder der VerelendungHeute, da die Strassen beängstigend clean sind, gesäubert von allem, was die Ruhe und das wohlbehütete Auge stört, kann man es sich kaum noch vorstellen: die offene Szene unter dem Waaghaus, die notbehelfsmässig zusammen-geschusterten Drogenverkaufsstände im Stadtpark, die Fil-terlifixer, diese elendesten aller Gestalten, das Durchein-ander – ein Bild, als wäre die Hölle in die Welt gekommen. Die Bevölkerung war verängstigt, die Behörden waren total überfordert. Ich war ein radikaler Befürworter der Le-galisierung aller Drogen. Die Ursachen der Verelendung waren im Wesentlichen in der Illegalität begründet, genauso das lukrative Geschäftsmodell der Drogenhändler. Mir taten die Menschen leid. Ich erinnere mich an eine Veran-staltung im Katharinensaal, als ein Arzt anregte, man könne die Junkies in ein Lager im Sittertobel sperren. Glück-licherweise ist es anders gekommen. Junkies sind im öf-fentlichen Raum kaum mehr sichtbar. Aber das Sortiment im Drogensupermarkt ist tiefer und breiter denn je und es wird ständig ausgebaut. Drogen sind längst mitten in der Ge-sellschaft angekommen. In Dokumentationen auf Youtube reden junge Leute offen über ihre Erfahrungen, die ihnen Partydrogen und der Sound bescheren. Von Spiritualität und Liebe berichten sie. Modisch herausgeputzt, gesund, aus-geglichen und aufgestellt.

Die Mafia aller Länder lebt davon besser als je zu-vor. Sie beherrscht mit den Milliarden, die sie erwirt-schaftet, inzwischen ganze Staaten, bedroht den Rechtsstaat oder hebelt ihn aus und gefährdet die Demokratie, sie in-filtriert mit dem illegalen Geld die legale Wirtschaft, baut ihre unheimliche (politische) Macht aus, ist den Fahndern und der sogenannten Drogenpolitik immer mehrere Schritte vor-aus. So richtig wahrhaben will das hier niemand. Eine

radikale Legalisierung aller Drogen würde diesen lukrativen Markt austrocknen. Leider gibt es kein simples Rezept. Es ist kompliziert, ich habe jedenfalls keine Vorstellung davon, wie eine radikale Legalisierung sinnvoll zu bewerkstel- ligen wäre, wie vor allem Jugendliche wirksam geschützt werden könnten. Das ist meine Hauptangst. Ich habe Kinder. Wie ich es persönlich halte, ist unerheblich. Ich bin 54. Ich habe mich mit Glück durchgeschlängelt und habe offenbar immer die richtige Abzweigung erwischt, eine, die weiterführte, jedenfalls keine Sackgasse.

«Komm morgen wieder»Ob man durch Erfahrung wirklich klug wird, bezweifle ich. Doch manchmal hilfts. Zehn Jahre nach meinem ersten Joint nahm ich Abschied vom Haschisch. Ich folgte einer Einladung an eine Geburtstagsparty und kreuzte ange-trunken auf. Der Hausherr bedrängte mich. Von diesem Ku-chen, den seine Freundin, das Geburtstagskind, geba- cken habe, müsse ich unbedingt kosten. Anstandshalber ver-drückte ich ein Stück. Es war mit Haschisch versetzt, was ich nicht wusste. Es folgte eine beängstigende Nacht. Mein Körper fühlte sich gläsern an und zersplitterte irgend- wann explosionsartig, ich brach zusammen, ich war panisch, ich rappelte mich auf, mitten in der Nacht klingelte ich Sturm im Spital. Der Pfleger, der die Tür schliesslich einen Spalt weit öffnete, warf einen Blick auf mich und sagte dann: «Komm morgen früh wieder.»

Andreas Fagetti, 1960, ist Redaktor bei der «Woz».

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Was tut man als Veranstalterin eines Openair-Filmfestivals gegen Schwarzseher? Man blendet die Frevler mittels Schein-werfern. Marianne Hegi, Rapperswiler Kinobetreiberin, hat dann doch davon abgesehen. Schliesslich wollte sie nieman-den vergraulen. Das erwies sich als die richtige Strategie: In den folgenden Jahren entrichteten auch die Punks unter den Filmfreunden brav ihren Eintritt. Seit bereits 25 Jahren ge-hört das Kino auf dem Hauptplatz genauso zum Rapperswiler Sommer wie das alljährliche Lützelau-Schwimmen.

Am Anfang träumte das Spectrum-Filmtreff-Team um Marianne Hegi von einem Filmfestival wie in Locarno: mit zahlreichen Filmen, einer Jury und der Verleihung des «goldenen Leuzi», in Anlehnung an das traditionsreiche Rap-perswiler Kino Leuzinger. Doch der Stadtrat wollte kein Fes-tival, das den Hauptplatz, der damals noch als Parkplatz dien-te, zehn Tage lang blockierte. Und so erhielt der Verein als erster Verein überhaupt im Sommer 1989 die Bewilligung für eine dreitägige Veranstaltung auf dem Hauptplatz. Eine klei-ne Sensation.

Zum Jubiläum Ende Juli flimmerten jetzt wieder hochkarätige Filme über den Rapperswiler Hauptplatz – alle-samt Schweizer Premieren. Unter anderem auch der neuste Wurf von Regisseur Clint Eastwood, der Musikfilm Jersey Boys, die mitreissende Geschichte der legendären US-Band The Four Seasons. Und weil das diesjährige Kino-Openair ein ganz besonderes war, stellte sich die Organisatorin vor dem Filmstart jeweils vors Publikum und erzählte Anekdoten. Marianne Hegi berichtete von filmischen Höhepunkten, von Dauerregen und technischen Missgeschicken. An einem der ersten Openairs etwa gab der Projektor kurz vor Vorstel-lungsbeginn den Geist auf. Den Film konnten Hegi und ihre Helfer trotzdem zeigen: Sie verlegten ihn kurzerhand ins Schlosskino. Auch bei schlechtem Wetter wich man in den nahen Kinosaal aus, manchmal auch sehr kurzfristig, was für Hektik sorgte. Schliesslich hätten die Filmrollen in der Eile reissen können. Doch mit der neuen, aufblasbaren Lein-wand und der digitalen Vorführtechnik war das nicht mehr nötig. Von da an wurden die Filme bei jeder Witterung auf dem Platz unterhalb des Schlosses gezeigt: grosses Kino in historischer Kulisse.

Kino liegt Marianne Hegi im Blut. Ihre Vorfahren, die Leuzingers, betrieben hierzulande seit 1906 mehrere Ki-nosäle und ein Wanderkino. In dritter Generation führte die 68-Jährige bis vor wenigen Jahren in Rapperswil das Kino Leuzinger an der Oberen Bahnhofstrasse sowie das kleinere Schlosskino. Heute kümmert sie sich noch um das Kino in Altdorf, das einzige im Kanton Uri, wo schon ihr Grossvater Filme gezeigt hatte. Blockbuster sind auch dort keine zu se-hen, sondern kleine, regionale Filme wie der Älplerfilm Berg-auf – bergab. Das Filmprogramm der Städte nachzuspielen, reiche nicht, findet sie. Keine Frage: Die eigenwillige Kinobe-treiberin hat ihre Nische gefunden. Und Rapperswil eine kul-turelle Institution beschert, die niemand mehr missen mag.

Tatjana Stocker, 1970, arbeitet bei der Zürcher Bildungsdirektion und als freie Journalistin; sie lebt in Rapperswil­Jona.

Personen, die normalerweise vor der Schaffhauser Kantonal-bank zu finden sind: zvieri-essende Kantischülerinnen, verirrte Bahnhofs-Hänger, Bankkundinnen. Am 26. Juli aber – zur Bedeutung dieses Datums später mehr – versammelten sich rund 200 Personen vor der Kantonalbank: «Kundgebung ge-gen die Gewalt in Gaza» hiess das offiziell. Zu Beginn betonte Co-Organisator Serhat Köroglu, dass die Politik Israels, nicht aber das jüdische Volk kritisiert werden soll und rassistische Äusserungen nicht geduldet würden. Alsdann setzte sich der Zug in Bewegung gen Fronwagplatz, Männer vorne, Frauen und Kinder hinten. Sechs Polizisten und von den Demonst-rierenden organisierte zehn Sicherheitsmänner sorgten für Ruhe und Ordnung. Derweil wurde kollektiv «Free free Pales-tine», «Kindermörder Israel» und allerlei Arabisches gerufen, palästinensische und türkische Flaggen spazierengetragen, bevor es zum St. Johann weiterging, wo die Teilnehmer mit einem Imam beteten. Die Demo dauerte eineinhalb Stunden, sie war erlaubt und lief friedlich ab, liess die Verwaltungs-polizei verlauten.

Zum wütenden Konflikt im Gelobten Land tun wü-tende Nicht-Palästinenserinnen und Nicht-Israelis in aller Welt ihren Unmut kund. Das ist nicht falsch und hat Demos beider Seiten verdient. Zentral sind dabei aber die geregelten Umstände der Kundgebung. Ein Leserbrief von Israel-Freun-den in den «Schaffhauser Nachrichten» etwa kritisierte, sie hätten Flagge zeigen wollen und seien von der Verwaltungs-polizei im voraus mit der Begründung abgewiesen worden, Flaggen seien allgemein nicht erlaubt; eine Regel, die nicht eingehalten wurde, wie Bilder der Demo zeigen.

Aufpassen können hätte die Polizei auch beim Da-tum der Demo: Der 25. Juli war der iranische al-Quds-Tag (der arabische Name Jerusalems), an dem vielerorts die Be-freiung Jerusalems von den zionistischen Besatzern gefor-dert wird. Die Organisatoren der Schaffhauser Kundgebung antworteten auf Anfrage, dass kein Zusammenhang bestehe zum Demo-Datum.

Man soll niemandem Verbindungen vorwerfen, wenn sie nicht offensichtlich da sind, in Ordnung. Die friedliche Demo jedoch hatte einen Nachzug: auf Facebook. Ausgerech-net in der offenen Gruppe «Du bist ein Schaffhauser, wenn…». Nach der Demo waren dort wüste Wortwechsel und klar anti-semitische Äusserungen zu lesen – mit vollem Namen der Au-toren und gewalttätigem Inhalt.

Es verging kein Tag, und die Diskussion war ge-löscht. In den «Schaffhauser Nachrichten» wurden die juden-feindlichen Facebook-Äusserungen jedoch trotzdem zitiert, Wort für Wort. Über die Parolen an der erlaubten, öffentli-chen Kundgebung, die zu zitieren gerechtfertigt ist, schrie-ben die SN hingegen bloss, sie seien grösstenteils Arabisch und darum nicht verständlich gewesen. So erhält die Stimme Einzelner Gewicht, die Stimme vieler bloss einen undefinier-ten Nachgeschmack – nicht gerade blendende Voraussetzun-gen für eine Diskussion, die weiss Gott schon hitzig genug ist.

Anna Rosenwasser, 1990, schreibt für die «Schaffhauser Nachrichten» und das Kultur­magazin «Coucou»

Rapperwil-JonaGrosses Kino

SchaffhausenNicht blendend, aber hitzig

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Das Vorarlberg Museum in Bregenz zeigt bis zum 16. Novem-ber eine mit Ich, Felder. Dichter und Rebell betitelte Ausstel-lung über den Bregenzerwälder Schriftsteller Franz Michael Felder (1839–1869). Die Präsentation des Werkes eines Autors war schon immer schwierig, alte Briefe (vor allem solche in einer für die meisten Besucher nicht mehr lesbaren Hand-schrift), geschlossene oder aufgeschlagene Erstausgaben und andere Bücher sowie braunstichige Porträtfotos sind nicht unbedingt das, was selbst erwachsene Besucher in einem Mu-seum gerne sehen wollen, von Jugendlichen ganz schweigen – schliesslich kann man vor einem aus Konservierungsgrün-den im Halbdunkel präsentierten Brief aus dem Jahre 1860 kein gutes Selfie machen. Unter Berücksichtigung dieser Tat-sache kann man die Ausstellung, in der man sich zur Ergän-zung der papierenen Exponate vor allem mit Audiodateien beholfen hat, als gut gelungen bezeichnen. Das Atelier Ste-cher, Götzis, hat im seeseitigen Flügel des dritten Stockwerks relativ enge, teilweise gewundene Ausstellungsräume instal-liert, die weitaus besser funktionieren als die üblichen weit-räumigen Säle mit Vitrinen. Die Beengtheit lässt an die geis-tige Enge von Felders Umwelt denken.

Zum Ausstellungtitel sei doch angemerkt, dass Fel-der weder ein Dichter noch ein Rebell war. Er wollte ein Volks-schriftsteller sein, was ja etwas ganz anderes ist als ein Dichter, und das Wort «Rebell» hat einen Beiklang von vergeblichem Aufstand, während ein mit seinem Aufbegehren Erfolgreicher eher als Revolutionär oder Reformer denn als Rebell bezeich-net wird. Wenn Felder nicht so jung gestorben wäre, hätte er mit seiner zusammen mit Kaspar Moosbrugger im Herbst 1866 geplanten Gründung einer politischen Partei und vor allem

VorarlbergDer arme Mann in Schoppernau

mit seinem Viehversicherungs- und dem Käsehandlungsver-ein (beide 1867 gegründet) durchaus Erfolge erzielen können, vielleicht noch grössere als mit seinen Büchern.

Im Ausstellungskatalog vergleicht der österreichi-sche Autor Alois Brandstätter Ulrich Bräkers Lebensgeschichte und Ebentheuer des Armen Mannes im Tockenburg (1789) mit Felders erster Publikation Nümmomüllers und das Schwarzokas-pale (1863): «Bräkers Lebensbeichte ist, verglichen mit Felders Roman, ungeachtet der Gattungsunterschiede – ‹Faktion› ge-genüber Fiktion – von hartem Realismus geprägt, wenn auch bei Bräker eine ungemein berührende unschuldige Jugendlie-be geschildert wird, die aber im Gegensatz zur Liebesgeschich-te zwischen dem besitzlosen Schwarzokaspale und Mikle, der Nümmamüllerstochter, nicht zu einem Happy End führt, son-dern in eine unglückliche Ehe mündet mit einer im Grunde ‹bösen Frau›, die immer unzufrieden ist und viel keift und der er es nicht recht machen kann. Das Ende der Liebschaft des Schwarzokaspales aus dem Armenhaus, des Sohnes eines eu-lenspiegelähnlichen Bettlers, mit einer schönen Tochter des Müllers ist von märchenhafter Qualität.» Nun ging es Felder in seinem Roman darum, am Beispiel des Schwarzokaspales zu zeigen, dass man Armut durch Fleiss und Arbeit überwinden kann, was zwar heute auch eine Behauptung «von märchenhaf-ter Qualität» ist, damals, als im Bregenzerwald nur die «Käs-grafen» Manchester-Kapitalisten waren, aber noch geglaubt werden konnte.

Für den Vergleich mit Bräkers Buch wäre Felders Autobiografie Aus meinem Leben das passendere Objekt, denn Felders Leben war nun wirklich auch kein Honiglecken. Die Serie von Missgeschicken beginnt 1839 mit der Operation durch einen betrunkenen Arzt an Felders gesundem Auge, die sein Sehvermögen weiter einschränkt, statt es zu verbessern, und setzt sich fort mit dem frühen Tod seines Vaters (1849), einem beinahe tödlichen Unfall 1860, als Felder in die Hoch-wasser führende Ach stürzt und ihm vorbeikommende Bauern und Knechte nicht helfen, seiner Gegnerschaft mit dem Paten des Käsehandels, dem «Käsgrafen» Gallus Moosbrugger, und mit dem neuen Pfarrer von Schoppernau, dem fanatischen An-timodernisten Georg Rüscher, die beide mehr oder minder deutlich die Bauern zu physischen Attacken gegen Felder auf-fordern, einer schweren Erkrankung 1865, der kurzzeitigen Flucht vor Morddrohungen im Mai 1867 nach Bludenz und dem überraschenden Tod seiner geliebten Frau Anna Kathari-na am 31. August 1868. Dem gegenüber stehen in Felders Le-bensbilanz die glückliche Ehe, die gelungenen sozialen Pro-jekte, der lokale Sieg der «Felderpartei» am 7. Februar 1868 und, im Nachhinein betrachtet, vor allem die Erfolge als Schriftsteller. Nachdem ein Artikel in der vielgelesenen Zeit-schrift «Die Gartenlaube» Felder im ganzen deutschsprachi-gen Raum bekannt gemacht hatte, erschien sein Roman Son-derlinge in Leipzig und wurde gleich ins Holländische übersetzt. In Vorarlberg erschien von 1970 bis 1995 eine allerdings nur regional verbreitete Gesamtausgabe in zwölf Bänden. Im Früh-jahr 2014 kam eine französische Übersetzung von Aus meinem Leben heraus.

Auch wenn Felder eigentlich ein Volksschriftsteller sein wollte, gilt ganz besonders für ihn Lessings Sprüchlein: «Alle Dichter wollten weniger gelobt und mehr gelesen sein.»

Kurt Bracharz, 1947, ist Schriftsteller und Übersetzer in Bregenz.

Kämpfer gegen die geistige Enge: Franz Michael Felder. Bild: pd

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StimmrechtVorläufige Aufnahme

Viele Somalierinnen und Somalier, die in der Schweiz leben, verfügen über eine sogenannte vorläufige Aufnahme. Die Mehrheit fürchtet sich aber schon vor dem Begriff «vorläu-fig», da sie mit der Angst leben, jeden Moment wieder in das durch Krieg verwüstete Heimatland zurückkehren zu müs-sen, obwohl dies nicht der Fall ist. Es wäre derzeit nämlich unzumutbar, einen Flüchtling nach Somalia zurückzuschi-cken, und so ein Fall ist auch noch nicht aufgetreten in der Vergangenheit.

Trotzdem haben sehr viele somalische Flüchtlinge diese verständliche Angst. Das Trauma entsteht schon im Heimatland durch die andauernde Ungewissheit und Angst um das eigene Wohlbefinden. Mit der vorläufigen Aufnahme wird dieses Trauma noch verstärkt. Im Somalischen Integra-tionsverein (SIVO) haben wir diese Rückmeldung oft erhal-ten von Flüchtlingen. Auch die Arbeitssuche wird erschwert, da die Arbeitgeber keine Arbeitskräfte suchen, deren Aufent-halt nicht garantiert ist.

Aus diesem Grund sind beinahe alle somalischen Flüchtlinge mit einer vorläufigen Aufnahme arbeitslos und vom Sozialamt abhängig. Dieses Problem haben wir oft the-matisiert und die verschiedenen Eindrücke der Flüchtlinge gesammelt. Viele empfinden es als Teufelskreis, der nie en-det. Sie finden keine Arbeit, weil ihr Aufenthalt nicht sicher ist, und da sie keine Arbeit haben und vom Sozialamt abhän-gig sind, bekommen sie auch keine Aufenthaltsbewilligung. So wie ich es aber interpretiere, bildet das eine den Grund-stein für das andere, wobei sozusagen beide abhängig vonei-nander sind.

Zum Glück gibt es das Solihaus und das Solidari-tätsnetz. Das Solidaritätshaus trägt sehr viel dazu bei und un-terstützt die betroffenen Personen, die traumatisiert sind und sich in der Schweiz nicht zurechtfinden. Alle zwei Wochen findet samstags im Solidaritätshaus ein Treff statt für die So-malische Frauengruppe, zu dem auch Fachleute eingeladen werden, welche die Frauen in verschiedenen Bereichen des Lebens beraten. In dieser Hinsicht leistet das Solihaus eine sehr grosse Aufklärungsarbeit, ohne die so manch ein Flücht-ling sich nicht zurechtfinden würde. Und jede Hilfe, die man leistet, ist ein kleiner Schritt für eine bessere Zukunft.

Leyla Kanyare, 1971, kam 1991 aus Somalia in die Schweiz, ist Mutter, Dolmetscherin, Gründerin und Präsidentin des Somalischen Integrationsver­eins der Ostschweiz (SIVO). Sie lebt in St.Gallen und schreibt monatlich in Saiten.

ThurgauErmatingen: Einfach sein

Andy Warhol setzte den internationalen Zeitbenchmark für Berühmtheit: fünfzehn Minuten. Ermatingen aber hatte jüngst bestimmt mehr. Sicher zwanzig. Kein Zufall, dass just das gleichnamige Gratisblatt aus dem Haus Tagi als eines der ersten Medien auf die Kampagne mit dem Claim «Ermatin-gen am Bodensee. Der langweiligste Ferienort der Schweiz» aufsprang. Lanciert hat sie im Frühling 2014 der dynamische Andy Hostettler, Ex-Zürcher Werber mit Luzerner Dialekt und örtlichem Hotelbesitz.

Die Idee ist bestechend: Statt das 3000 Einwohne-rinnen und Einwohner zählende schmucke Dorf am See mit Superlativen zu bewerben, betont man provokativ aus-schliesslich die Langeweile, meint damit Ruhe für Touristen und wartet, bis sich die Medien auf die ungewöhnliche Selbst-schnödung stürzen. Was diese zuverlässig taten. Zumal für die 18’000 Franken Budget 200 Plakate in und um die Me-dienhauptstadt Zürich geklebt wurden. Nicht auf dem Land, wo die Journipopulation geringer ist.

Mailings an die Medien und Social Media taten das übrige. «20 Minuten» schickte gleich den VJ los, der mit Ho-stettler und Mikrofon durchs menschenleere Ermatingen wandelte und sich an verschiedenen Schauplätzen erklären liess, wie wirklich unglaublich langweilig das Dorf ist. Halt einfach sein.

Unterlegt ist der eineinhalb Minuten lange Beitrag mit «Chrücht äs Schnäggli». Auch andere Einwohner spra-chen in die Kamera, nicht immer zu ihrem Vorteil. So etwa die Frau des Fischers. Ihr war sichtlich unwohl beim Speach, der sich um Ruhe drehen musste: «Die vielen Segelboote und Sportboote…das ist also schon nicht gerade so alles, das stört die Fischerei». Sie hätte man besser schützen müssen.

Die Investition in die mindestens medial erfolgrei-che Low-Budget-Kampagne, die von lokalen Unternehmern unterstützt wurde, dürfte sich rentiert haben. Slogans wie «Wir haben nichts, wir tun nichts und wir bieten nichts. Nichts, was Sie in ihrer Ruhe stört» sind im Dorf, das etwa zu dreissig Prozent vom Tourismus lebt, aber nicht unumstrit-ten. Geheuer war es auch dem Gewerbeverein nicht. Der Vorstand war dagegen, die Generalversammlung stimmte dann mit vielen, vielen Enthaltungen zu. Besser, es macht einmal wer etwas, als es passiert gar nichts, wird man sich gedacht haben.

Befürchtet wird hinter vorgehaltener Hand, dass die anfangs starke Medienwirkung nun ausläuft, ohne dass vom Rummel nachhaltig etwas bleibt – ausser einem Etikett, auf dem steht: LANGEWEILE! Dass dies nicht gewünscht sein kann, merkten wohl auch die Verantwortlichen und ver-anstalteten im August in der Badi die erste Schweizer Meis-terschaft im Steineschiefern. Hundert Personen nahmen teil, der Beste fährt an die Weltmeisterschaft in Schottland. So viel Action im langweiligsten Ferienort der Schweiz? Wenn das nur nicht kontraproduktiv ist. Für die Ruhe. Und die Fische.

Rolf Müller, 1967, ist Redaktor bei thurgaukultur.ch.

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Flaschenpostaus Ghana und Gabun

Afrika, sein Puls und viele offene Fragen

Vor zwei Jahren bin ich von einer neunmonatigen Weltreise zurückgekommen. Afrika hatte ich damals nicht bereist, also habe ich es nachgeholt: Von Mai bis Ende Juli 2014 war ich in West- und Zentralafrika, zuerst vier Wochen als Vo-lunteer in einer ghanaischen Schule (im Rahmen meiner Aus-bildung zum Primarlehrer), den Rest der Zeit als Tourist in Ghana und Gabun. – Zwei wunderbare Länder, überschattet von einer Tatsache, die mich nicht mehr loslässt, seit ich sie buchstäblich mit eigenen Augen gesehen habe: die riesi-ge Kluft zwischen Europa und Afrika.

Ich frage mich, wieso der Kontinent nur so müh-sam vom Fleck kommt, warum die Korruption nicht weni- ger wird, wie das Bildungssystem verbessert werden könnte. Wieso sind die Einheimischen (in unserem mitteleuro-päischen Verständnis) so undiszipliniert? Was ist es, das die afrikanischen Länder von unserem unterscheidet? Und welchen Einfluss hat der (Neo-)Kolonialismus auf ihre Entwicklung? – Antworten werde ich wohl keine geben können, das ist Sache der Fachleute. Aber ich kann meine Eindrücke schildern, die letztlich zu all diesen Fragen geführt haben.

Willkommene und unwillkommene Fremde

Das Ankommen war einfacher als gedacht. Freundlichkeit wird nicht nur geschätzt in Ghana, sondern auch offen ge-lebt. Vom ersten Moment an wurden wir mit einem Lachen

empfangen, zum gesuchten Ort begleitet und derweil auch gleich neugierig ausgefragt. Sechs Wochen später hingegen, im zentralafrikanischen Gabun, erlebten wir dann so ziem-lich das Gegenteil: Dort wird man fast schon abschätzig angelächelt als Fremder, jedenfalls kam uns das so vor, und geholfen wird anscheinend auch eher selten. Ausserdem gehören Polizeikontrollen zum Alltag in Gabun, bei Auslän-dern sowieso – anders als in Ghana zuvor, wo wir jeweils recht freundlich durchgewunken wurden.

Wirtschaftlich sind die beiden Länder mit zahl-reichen Bodenschätzen wie Rohöl, Uran, Eisenerz, Diamanten, Kalkstein, Kakao, Tropenhölzern oder Zuckerrohr gesegnet. Diese werden zwar abgebaut, nur profitieren die Einheimischen in der Regel kaum von diesem Reichtum, ausser vielleicht die Politiker und hohen Beamten. Die modernen Bohrinseln oder Bergbauanlagen werden grösstenteils von ausländi-schen Investoren und Firmen aus China, Italien, Holland oder anderen Ländern konstruiert und betrieben, und die Erträge anschliessend möglichst rasch exportiert. Einzel-ne Gemüsesorten hingegen und zum Teil sogar Früchte werden dafür importiert – aus Frank-reich oder anderen afri-kanischen Staaten –, obwohl der Anbau im tropischen Klima Mittelafrikas eigentlich problemlos möglich wäre.

Leider fehlt es den Einheimischen allzu häufig am Knowhow. In Libreville zum Beispiel, der Hauptstadt Ga-buns, waren wir in einem schicken, neu gebauten Kranken-haus. Es besitzt zwar modernste und wohl auch ziemlich

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teure Instrumente, nur weiss diese kaum jemand fachge-recht zu bedienen – wenn sich denn die Einheimischen eine entsprechende Behandlung dort überhaupt leisten kön- nen. Auffällig sind auch die vielen Gebäude, die langsam aber sicher zu Ruinen verkommen. Gründe dafür, so er-klärten uns die Einheimischen, seien das fehlende Geld und die Baustopps, weil Beamte oder Arbeiter nicht zur Arbeit erscheinen. Eine Arbeitsmoral – so wie wir sie kennen – exis-tiert nämlich nicht. Lehrer etwa erledigen ihre Einkäufe kurzerhand während der Schulzeit und lassen ihre Klasse derweil stundenlang unbeaufsichtigt. Oder eben die Bau-arbeiter: «Nach dem Zahltag kommen viele nicht mehr zur Arbeit, manchmal tagelang», erklärte uns ein Ghanaer.

So kommt es, dass die Afrikanerinnen und Afrika-ner teilweise pauschal als faul bezeichnet werden, nicht nur in Europa. Allerdings muss ich dieser Aussage wider-sprechen, weil sich ihre Lebenseinstellung schlicht nicht mit unserer vergleichen lässt: Wir (in Europa) werden bereits in der Primarschule auf 40-Stunden-Wochen getrimmt. Wir arbeiten, um uns schöne Dinge zu kaufen, wir sparen fürs Alter, und es ist schon fast verpönt, keine hundert- Pro zent-Stelle zu haben, wenn man keine Kinder hat. In Afri-ka ticken die Uhren anders – langsamer, besonders auf dem Land. Hier wird nicht geschuftet, um sich Badeferien in der Karibik leisten zu können, sondern um sich und die Familie mit dem Nötigsten zu versorgen. Ganz zu schweigen von den Ärmsten, die von früh bis spät auf dem Feld oder auf dem Markt arbeiten und ihre Grundbedürfnisse trotzdem, nicht annähernd, stillen können.

Die Sache mit der Seebrise Ein befreundeter Holzbauingenieur – der einzige in Gabun – erläuterte mir eines Abends seine Theorie, dass es sich die Afrikaner einfach nicht gewohnt seien, an übermorgen zu denken. Der Ostschweizer erklärte, dass in Zentral- afrika stets mildes Klima geherrscht habe und man sich des-halb seit jeher auf das Jagen und Sammeln verlassen habe. Weil jederzeit alles verfügbar sei, anders als in unseren Brei-tengraden, wo stets ein Vorrat für den Winter geplant und angelegt werden müsse. Eine nachvollziehbare These – eine von vielen –, die vielleicht sogar gewisse afrikanische Eigenheiten erklären mag. Nur vergisst sie dabei «unsere» Rolle, den Einfluss unserer Wirtschaftspolitik auf die we-niger hoch entwickelten Länder. Und sie sagt auch nichts darüber aus, wieso Afrika immer noch derart grosse Schwächen im Bildungsbereich hat, vorausgesetzt man be-greift Bildung so wie sie in Europa verstanden wird; als Ticket zum globalen Wettbewerb.

Wie ich darauf komme? Während meiner Zeit als Volunteer in der Primarschule in Nordghana, nahe der Grenze zu Burkina Faso, sah ich einige haarsträubende Din-ge; Schläge, Kopfnüsse und subtilere Formen der Züchti-gung und Manipulation. Viel beängstigender finde ich aber, dass das vermittelte Wissen gar nicht erst verstanden wird: Die Kinder der dritten Klasse mussten sich beispiels-weise mit dem System von See- und Landbrise beschäfti- gen. Der Lehrer kritzelte also etwas aus seinem Lehrmittel an die Wandtafel, erklärte es in zwei bis drei Sätzen, und liess es die Kinder anschliessend abzeichnen. Dabei ist ge-nau genommen schon der Stoff selber ein Witz – zu komplex für eine dritte Klasse erstens und zweitens weil die See -

brise über 700 Kilometer entfernt ist vom Norden Ghanas. Die Sahelzone liegt wesentlich näher.

Während der zwei Monate in Afrika kamen wir auch mehrmals mit den zahlreichen Entwicklungshelferin-nen und -helfern ins Gespräch. An sich finde ich ihr En-gagement sehr lobenswert, klar, aber je länger je mehr niste-te sich auch der Gedanke ein, dass die sogenannte Ent - wicklungshilfe nicht unbedingt zur Entwicklung beiträgt, in gewissen Fällen sogar das Gegenteil bewirkt. Damit ist na-türlich nicht die kurzfristige, humanitäre Hilfe in Notfällen gemeint, sondern die klassische, mittel- und langfristige Entwicklungshilfe, wie sie auch von Fachleuten kritisiert wird. Seit Jahrzehnten schon kommen wir aus den soge-nannten Geberländern mit unseren topmodernen Infrastruk-turen nach Afrika, bauen Brunnen, Schulen oder Spitäler. Das Tragische daran ist, dass diese Massnahmen oft nur kurz-zeitig helfen. Sobald die Freiwilligen nämlich weg sind, kehrt vielerorts wieder der Urzustand ein; Bibliotheken ver-stauben, da die Zahl der Analphabetinnen und Analphabe- ten immer noch sehr hoch ist, und die von uns mitgebrachten Maschinen verrosten, weil sie niemand warten oder re-parieren kann.

The African Way of LifeWas ich in Afrika gesehen und erlebt habe, wird mich wohl noch eine Weile beschäftigen. Mittlerweile bin ich aber zur einigermassen beruhigenden Erkenntnis gekommen, dass Afrika einfach Afrika ist. Es hat einen eigenen Puls. Die Menschen leben unkompliziert, in einem kleinen Haus, ohne Auto oder sonstigen «Luxus». Und die meisten scheinen zufrieden, auch ohne Erlebnisduschen, Wifi-Zu-gänge und Perma-Strom. Wir in Europa hingegen, spe- ziell in der Schweiz, sind uns diese Standards gewohnt und fordern diese auch ein. Wir verstehen nicht, dass es an einem Markt hundert uniforme Mango-Stände geben kann, aber keinen einzigen mit Kartoffeln. Wir reden von An- gebot und Nachfrage und fragen uns, wieso nicht endlich je-mand auf die glorreiche Idee kommt, Kartoffeln anzubie- ten. Und viel wichtiger: wie viel er oder sie mit diesem Mo-nopol verdienen könnte.

Afrika ist anders. Neunzig Prozent der Bevölkerung leben ein einfaches, zufriedenes Leben. Genuss, Stress, Freizeitausgleich, Burn-Out, Badeferien, Work-Life-Balance oder Selbstverwirklichung – alles unbekannte Wörter in weiten Teilen Ghanas und Gabuns. Ich frage mich ernsthaft, ob es zwingend ist, dass wir diese Begriffe dort auch noch einführen müssen… Kann denn die eingangs erwähnte Kluft wirklich nur über den wirtschaftlichen Erfolg kleiner werden? Und wenn nicht; wie müssten die alternativen Bil-dungskonzepte aussehen? Die kreativen und pragmati- schen Konzepte ohne Fokus auf Leistung und Kapital, die dem Kontinent wieder mehr Auftrieb geben könnten? – Wie gesagt: Mir fehlen die Antworten.

Roger Riedener, 1988, lebt in St.Gallen und ist gelernter Elektromonteur. Seit 2012 macht er die Ausbildung zum Primarlehrer an der Pädagogi­schen Hochschule St.Gallen (PHSG).

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Seit 200 Jahren unterhalten Russland und die Schweiz diplo-matische Beziehungen. Beide Länder begehen dieses Jubi-läum mit einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm. Dass hierzulande so wenig darüber zu hören ist, liegt nicht zuletzt am Ukraine-Konflikt – die Jubelanlässe sind in Frage gestellt. Unter anderem sollte an der Flugshow Air 14 in Payerne am 30. August die russische Kunstflugstaffel «Russian Knights» fliegen; der Vorsitzende der Staatsduma, Sergei Naryschkin, der am 23. September das Parlament in Bern und das Suworow-Denkmal in Uri besuchen sollte, wurde inzwischen ausgeladen.

Schon ein kurzer Blick in die Geschichte zeigt: Über die Beziehung zwischen den beiden Ländern gäbe es viel zu berichten. Spannendes, Kurioses und Bedenkenswertes. Das gilt auch für die Ostschweiz. So schenkte z.B. im Hungerjahr 1816/17 Zar Alexander I. der Region 100’000 Rubel. Das Motiv war nicht nur strategisch-politisch. Der Zar war über seinen einstigen Lehrer, den Waadtländer César de la Harpe, der Schweiz auch emotional verbunden. Oder: 1902 – 1904 leitete Angelica Balabanoff, Tochter eines reichen Grundbesitzers und Politaktivistin, das St.Galler Arbeitersekretariat. Und zu-letzt gab die Präsenz der russischen Mafia in St.Gallen zu re-den. Bedenkenswert auch der Gesamteindruck, der sich auf-drängt: Die Beziehungen der Schweiz zu Russland waren – und sind – vielfältiger, als es die heutigen Sichtweisen suggerieren. Sichtweisen, die noch immer vom Kalten Krieg geprägt sind.

Vertreter des ZarenEiner der überraschendsten Bezüge führt ins ausserrhodi-sche Trogen. Die dortige Landsgemeinde vom 24. April 1814 hatte einen ganz besonderen Ehrengast: Ioannes Antoninos Kapodistrias (1775 – 1831). Der Grieche, auch Capo d’Istria ge-schrieben, Spross einer alten Adelsfamilie der Insel Korfu und Mediziner, war in politischer Mission unterwegs. Als of-fizieller Vertreter des russischen Zaren bemühte sich der Graf darum, den eidgenössischen Orten bei der Überwindung ih-rer inneren Gegensätze zu helfen. Die Situation war schwie-rig und verfahren. Die Orte der Alten Eidgenossenschaft und die neu gegründeten Kantone von 1803 präsentierten sich als zerstrittener Haufen. Wie sollte es nach dem faktischen Ende der französischen Fremdherrschaft 1798 – 1813 weitergehen? Sollte man zur alten, vor-napoleonischen Ordnung zurück? Die Schweiz drohte in ein reaktionäres und ein fortschrittli-ches Lager zu zerfallen, die Gründung des modernen Bun-desstaates 1848 war noch in weiter Ferne.

Kapodistrias dürfte diese Situation gar nicht so fremd vorgekommen sein. Als Russland die Ionischen Inseln besetzt hatte, half er 1802, für den Inselstaat eine neue Verfassung aus-zuarbeiten. «Er lernte dabei, die unterschiedlichen, ja gegen-

läufigen Interessen der einzelnen Inseln in zähen Verhandlun-gen miteinander in Einklang zu bringen», schreibt die Histo - rikerin Ester Mottini, «Diese Fähigkeit mochte ihm bei seiner Mission in der Schweiz helfen, deren Kantone noch heute manchmal an Inseln erinnern.»

Triste Aussichten für die SchweizIm Appenzellerland war Kapodistrias in Begleitung der Gesandten von Holland und Württemberg sowie einiger Mit-glieder der eidgenössischen Tagsatzung. An der Grenze bei Vögelinsegg wurden sie offiziell begrüsst und von einer Husa-renkompagnie nach Trogen begleitet, heisst es in der Famili-enchronik der Zellweger: «Dort paradierte bei ihrem Einzug eine 200 Mann Infanterie und Janitscharenmusik ertönte jubelnd». Unterkunft fanden die hohen Gäste bei Landam-mann Jacob Zellweger (1770 – 1821), mit zwei Ehrenwachen vor der Tür. Was in diesen Tagen hinter den Kulissen disku-tiert wurde, wissen wir nicht. Klar ist, dass Zellweger und Ka-podistrias später in Kontakt blieben; sie schrieben einander, und noch 1818 besuchte Zellweger den Grafen in Frankreich. In der Kantonsbibliothek Trogen liegen sechs Entwürfe von Briefen, die der umtriebige Trogener – reicher Handelsherr und dominierender Politiker in Ausserrhoden – dem Grafen geschickt hat oder schicken wollte. Abgefasst wurden sie zwi-schen 1814 und 1816, alle auf Französisch, der damaligen Sprache der Diplomatie. Ihr Inhalt ist eine bunte Mischung von Themen: Politik, Business, Privates, Smalltalk, Schmei-chelei.

Die Briefe zeigen, wie verworren und unsicher die damalige Situation in der Schweiz war. Zellweger, ein konser-vativer Föderalist, blickt mit unguten Gefühlen in die Zukunft: «Wenn man die Regierungen der Schweiz durchgeht, ist die Perspektive ziemlich trist. Viele Leute mit Geld, wenige mit Kenntnissen; viele mit Leidenschaften und wenige ehrliche; viele Macher und Anführer, aber wenige, die es verstehen, zum Guten zu führen; viele Dünkelhafte und wenige von wahrer Ge-lehrsamkeit; viele Schwätzer und wenige gute Redner; viele Prinzipienreiter, aber wenige mit wirklichen Prinzipien; viele mit Savoir-Vivre, aber wenige mit gutem Benehmen; viel Tole-ranz und wenig Religion; viele Eigeninteressen und wenig Interesse für das allgemeine Wohl. Wie wird es möglich sein, dass unsere Republik mit einer solchen Zusammensetzung gut vorankommt?»

In einem anderen Brief beklagt sich Zellweger, dass sein Geschäft und die Erziehung der Kinder unter seinem po-litischen Engagement leiden würden. Aber eben: «Wenn ich die Zügel abgebe, wird mein Kanton schlecht regiert werden.» Falls die neue Schweiz einen starke Zentralregierung erhalte, werde er die Politik aber trotzdem aufgeben: «Da würde ich es vorziehen, in den Dienst eines fremden Monarchen zu treten oder Privatier zu werden, anstatt eine untergeordnete Rolle in der Kantonsbehörde zu spielen.»

«Freund der Schweizerischen Nation»Die Gäste verliessen Trogen am 25. April, der Graf erst am 28. April. Zum Andenken schenkte er Zellweger eine goldene Schnupftabak-Dose. Zellweger hatte ebenfalls ein Geschenk vorbereitet, dessen Übergabe allerdings unterblieb. «Die Aus-führung liess zu wünschen übrig», heisst es kurz und knapp in der Familienchronik. Wenn man die Fotografie des Ent-wurfs anschaut, versteht man warum: Die allegorische Dar-

Graf Kapodistrias besucht die Landsgemeinde

Der Gesandte des russischen Zaren ist 1814 Ehrengast der Ausserrhoder Landsgemeinde und will die Schweiz retten. von Peter Müller

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stellung wirkt naiv und unbeholfen. In der Mitte prangt Zar Alexander, umrankt von Lorbeer, eingerahmt von Jakob und Anna Barbara Zellweger-Zuberbühler. Unter ihm Kaiser Franz I. von Österreich und König Friedrich Wilhelm von Preussen. Anna Barbara Zellweger berührt den Friedens-zweig, den der Zar in den Händen hält. Ein Schriftband meint dazu: «Vivat Alexander der Grosse, Löwe von Norden, Retter der von Napoleon bedrängt gewesenen Europäischen Völker, Freund der Schweizerischen Nation.»

Nein, da hätte wohl selbst Kapodistrias, der gewiefte Diplomat, den Kopf geschüttelt. Die Husarenkompagnie im-merhin hatte wieder rechtzeitig gesattelt. Sie gab dem Grafen bis nach Gossau das Ehrengeleit.

Erster Präsident GriechenlandsMit seinen Aktivitäten trug Kapodistrias viel dazu bei, dass sich die Verhältnisse in der Schweiz schliesslich wieder normalisierten. Neue Kantonsverfassungen entstanden. Am 9. September 1814 wurde der neue Bundesvertrag angenom-men – allerdings nicht der Vorschlag von Kapodistrias, son-dern ein anderer. Dass die Eidgenössischen Orte sich schliesslich zusammenrauften, war dem Druck der Gross-mächte zu verdanken – England, Russland, Österreich und Preussen. Für ihr Konzept des neuen, nach-napoleonischen Europa wollten sie eine stabile, berechenbare Schweiz.

Der Graf aus Korfu arbeitete weiter für den Zaren. So war er 1814 dessen Vertreter am Wiener Kongress und setzte sich dort für die Regelung der Schweizer Angelegenheiten ein. 1822 kam es zum Bruch mit dem Zaren. Grund waren Meinungsverschie-denheiten über die Gründung eines griechischen Staates, un-abhängig vom Osmanischen Reich. Kapodistrias quittierte den russischen Staatsdienst und lebte in Lausanne und Genf im Exil. 1827 wurde er zum ersten Staatsoberhaupt Griechenlands gewählt. Die Aufgaben waren gigantisch, die Mittel und Mög-lichkeiten kümmerlich. Zudem spielten die europäischen Mächte beim Aufbau des modernen Griechenland eine ambi-valente, wenn nicht destruktive Rolle. Und in Griechenland selbst stiess der Kurs des Grafen zunehmend auf Widerstand. Als Kapodistrias am 9. Oktober 1831 in Nafplio frühmorgens zur Kirche ging, warteten dort zwei Attentäter. Sie stammten aus einem Clan auf der Halbinsel Peloponnes, der eine lokale Revolte gegen die Regierung losgetreten hatte. Kapodistrias war sofort tot.

Jacob Zellweger bekam von diesen Dingen nur noch den Anfang mit. Er geriet in ein ganz anderes Drama: 1817 musste er sein Handelsunternehmen liquidieren – die Quit-tung für seine Umtriebigkeit, seine mangelnden kaufmänni-schen Kenntnisse und seine luxuriösen Lebensstil. 1818 wurde er als Politiker von der Landsgemeinde abgewählt. 1821 ist er an einem Schlaganfall gestorben. Er wurde nur 51 Jahre alt.

Die Ermordung von Graf Kapodistrias 1831, Gemälde von Charalambos Pachis.

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Jonathan Németh Geboren 3.1.1978, freischaffender Illustrator und Comiczeichner (Autodidakt), daneben Operateur im Kinok (seit 2001) und Kursleiter des Zeichnungslabors an der GBS im Riethüsli, Saiten-Illustrator von 2005–2008, studiert zur Zeit Vermittlung von Kunst und Design (Werk- und Zeichnungslehrer)www.jonathanzeich.net

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Am 28. September stimmt St.Gallen darüber ab, ob die Reithalle künftig für Kultur genutzt werden oder eine Reithalle bleiben soll. Ja zur Kultur? Oder nein zu einer Eventisierung der Kultur? Saiten diskutiert mit Lukas Hofstetter und Matthias Fässler vom Initiativkomitee und mit Laura Bösiger vom Salzhaus Winterthur. Interview: Peter Surber, Bilder: Hannes Thalmann

Wer und was soll in diese Halle?

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Lukas Hofstetter, am 5. und 6. September gibt es Slam Poetry, ein Kinderkonzert, Funk und Elektronika in der Reithalle zu hören. Ist das ein Vorgeschmack darauf, was die Initianten künf- tig in der Reithalle planen? Konkret: Was wird Dein erster Anlass in der Halle bei einem Ja sein?

Lukas Hofstetter: Vorerst einmal: Das Abstimmungsfest bietet der Bevölkerung die Chance, die Reithalle überhaupt kennen zulernen – es haben sie ja nur die allerwenigsten je von innen gesehen. Was später in der Halle passieren soll, dafür hätte ich tausend Ideen. Sie füllt eine Lücke, die bis jetzt in dieser Stadt schmerzlich zu spüren ist: Es gibt zwar kleinere Ver anstaltungsorte mit der Kapazität bis etwa 500 Personen, aber es gibt, ausser den wiederum zu grossen Olmahallen, keinen grösseren Raum.

Und als erstes käme?Lukas: Zaz, Bonobo oder Yann Tiersen ständen ganz oben auf meiner Liste. Das ist die Qualität und Dimension, für welche ein Raum in unserer Stadt fehlt. Für solche Konzerte muss man heute nach Winterthur oder noch weiter rei- sen. Das finde ich nicht akzeptabel für eine Stadt, die sich als Kulturzentrum der Ostschweiz versteht. Jede grössere umliegende Gemeinde hat so einen Saal – Herisau, Gossau, Rorschach, Wil, Amriswil… Klar, es gibt das Palace, es gibt die Grabenhalle etc. – aber es fehlt der grössere Raum. Tonhalle, Theater, Olmahallen sind keine ernsthaften Alternativen, sie sind entweder nur schwer erhältlich, die Mieten sind zu hoch, oder es fehlt die Infrastruktur.

Was wäre Dein erster Anlass in der Reithalle, Matthias?

Matthias Fässler: Ich würde vermutlich erst einmal einen Auf-ruf starten, an die Migrationsvereine, an andere Institu-tionen in der Stadt, dass hier eine Halle für Feste und für Ver-anstaltungen aller Art vorhanden ist. Eine Halle, die sich als Treffpunkt und als Gemeinschaftsort versteht. Man könn-te das etwas hochtrabend einen «vergesellschafteten» Ort nennen. Denn der Druck auf die vorhandenen Freiräume wächst, siehe Rümpeltum, Kugl oder das Klubhaus. Ge- rade hinter dem Bahnhof zeigt sich, dass die Stadt wenig bis kein Interesse hat, im Stadtzentrum öffentliche Kultur- und Lebensräume zu erhalten. Umso wichtiger ist es, sich solche neuen Räume zu schaffen oder zu erkämpfen, weil sie in Zukunft noch rarer sein werden. Und zwar für diverse Bedürfnisse – um nur ein paar Dinge aufzuzählen: Floh-märkte, Theater, Ausstellungen, Diskussionsrunden…

Ist das Winterthurer Salzhaus ein solcher Gemeinschaftsort?

Laura Bösiger: Das ist es sicher zum Teil. Wichtig finde ich, dass die verschiedenen Veranstalterinnen und Veranstalter zu-sammenarbeiten, wie es bei den vier Klubs Albani, Kraftfeld, Gaswerk und Salzhaus der Fall ist. Dabei haben Salzhaus und Gaswerk eine ähnliche Kapazität, aber ein unterschiedli-ches Modell: Das Gaswerk arbeitet mit Freiwilligenarbeit, das Salzhaus zahlt Löhne für insgesamt rund hundert Teilzeit-Beschäftigte. Entsprechend vielfältig muss das Programm sein. Es gibt eine Schiene mit Partys, man kann das kommer-ziell nennen, wenn man will. Damit finanzieren und ermö-glichen wir Nischenanlässe und Programme, die stärker kul-

turell ausgerichtet sind. «Kommerziell» ist als Begriff deshalb fragwürdig, weil das Salzhaus nicht gewinn orientiert ist. Am Ende muss die Rechnung zu Null auf gehen. Wir bekommen von der Stadt eine Subvention von 80’000 Fran-ken – das sind gerade einmal drei Prozent unseres Um- satzes. Das heisst, wir subventionieren uns vor allem selber.

Um dennoch beim Stichwort «kommerziell» zu bleiben: Konzerte oder Comedy für ein tausend- köpfiges Publikum – das muss sich einspielen, mit hohen Eintritts preisen oder mit Subventionen. Der Betrieb in der Reithalle soll, wie das Initiativ-komitee argu mentiert, «profitabel» sein. Das heisst im Klartext: Kommerz.

Lukas: Ich halte nicht viel davon, wenn man «kommerziell» quasi als Schimpfwort benutzt. Wenn schon, wäre «Main-stream» für mich eher ein Unwort. Aber was heisst das über-haupt? Grössere Anlässe, die mehr Publikum anziehen, sind nicht gleichzusetzen mit «weniger gut». Es gibt gross-artige «grosse» Konzerte. Nach meiner Meinung bringt es nichts, verschiedene Kulturen, Szenen und ihr Publikum gegeneinander auszuspielen. Ich bin Veranstalter, ich lebe von solchen Anlässen, ich bin aber auch Konzertbesucher und will in St.Gallen vielfältige, spannende Kultur erleben. Ich gehe gern ins Rümp, aber auch in die Grabenhalle und ins Elephant.

Trotzdem bleibt die Frage: Braucht St.Gallen Anlässe dieser Grössenordnung? Ich kann dafür nach Herisau, nach Feldkirch, nach Winterthur fahren.

Lukas: Ich bin überzeugt, dass dafür ein Bedürfnis besteht – das beweisen auch kleinere Städte wie Thun mit dem Kultur- und Kongresszentrum oder Solothurn mit dem Kofmehl. In St.Gallen fehlt seit dem Ende des Schützengarten-Saals ein solcher Raum, damit stehen wir als Stadt weitherum allein. Und dass er nötig ist, hat bekanntlich auch der Stadt-rat im Kulturkonzept 2009 bestätigt. Jetzt soll das plötz- lich anders sein. Wir sprechen aber daneben von einer Viel-zahl anderer Veranstaltungen. Die Reithalle sehe ich als eine Art Mehrzweckhalle – als Spielort für unterschiedlichs-te Ansprüche. Laura: In Winterthur zeigt sich zumindest klar, dass das Be-dürfnis vorhanden ist, mit einem ähnlich grossen Ein-zugsgebiet, was das Publikum betrifft. Das Salzhaus hat im Jahr 50’000 Besucherinnen und Besucher.

Partys, Festivals, «Events», kurz und plakativ gesagt: Konsumkultur – davon haben viele die Nase voll. Nicht erst heute. Am Beispiel des Rümpeltums, das schon mehrfach in seiner Existenz bedroht war, hat Etrit Hasler 2002 in Saiten geschrieben: «Die Frage, welche sich diese Stadt stellen muss, ist nicht, ob es nun neuen Kultur- oder Begegnungsraum braucht, sondern genereller, wo denn in dieser Stadt über-haupt noch Raum ist, an dem sich jemand auch ohne viel Geld entfalten kann. Es wird immer Menschen geben, die es sich finanziell nicht leisten können, im normalen Kultur- und Konsumbetrieb mitzuspie-len.» Titel des Beitrags damals: «Auch freie Vögel brauchen ein Nest». Richtig?

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Matthias: Dem pflichte ich unbedingt bei. Es stimmt natür-lich, es gibt gravierendere Aufgaben in dieser Stadt zu lösen als die Reithallen-Frage. Es gibt Leute, die sich den tra-ditionellen Kulturbetrieb nicht leisten können und wollen. Oder die andere, «freiheitlichere» und alternative Vorstel-lungen von Kulturbetrieb und öffentlichem Raum haben. Al-lenfalls ergibt sich für das Rümpeltum ja bald eine Lösung. Aber das eine schliesst das andere nicht aus. Und ich persön-lich sehe die Reithalle gerade deshalb in einem sehr wei- ten und explizit politischen Sinn. «Mehrzweckhalle», wie es Lukas vorhin genannt hat, tönt allerdings etwas abgestan-den. Ich erhoffe mir einen Saal mit Charme und mit offenen Türen und Strukturen. Lukas: Eine Stadt braucht alles. Sie braucht ein Rümpeltum, sie braucht aber auch kleinere Messen wie die Tattoo- Convention in Gossau oder die Kabarett-Tage Appenzell: Das sind alles super Anlässe, die es aber auf dem Land schwer haben und deswegen teilweise auch aufhören muss-ten. Deshalb gehören solche Veranstaltungen für mich in die Stadt. Laura: Meine Erfahrung aus Winterthur ist: Nischen und Grossanlässe, das spielt zusammen und bestärkt sich gegen-seitig. Ob ein FCW-Match oder ein Konzert in einer Bar: Konkurrenzprobleme sehe ich dabei nicht – je mehr los ist, desto mehr Leute inspiriert das. Aber damit diese etwas realisieren können, braucht es Räume.Lukas: Und in dieser Hinsicht ist St.Gallen in einer schlechten Lage – schlechter als Winterthur. Es gibt keine grösseren Industriebrachen oder sie wurden zerstört, und wenn es sie noch gibt, werden Zwischennutzungen erschwert. Die Reithalle ist eines der letzten noch verfügbaren Gebäude in der Stadtmitte, das müssen wir nutzen.

Umgekehrt: Die Reithalle ist eines der letzten Ge-bäude, das noch wirklich so genutzt wird, wie es gedacht war – als Reithalle. Es tut der Stadt gut, wenn auch solche Funktionen, die nicht einer kommerziellen Logik folgen, Platz haben.

Matthias: Die Geschichte stimmt nicht ganz. Die Halle war von Anfang an von der Armee auch als Veranstaltungshalle konzipiert. Sie ist jetzt in den letzten zwanzig Jahren von den Reitern okkupiert worden, aber das entspricht nicht dem ursprünglichen Zweck und auch nicht dem politischen Willen der Bevölkerung – 1992 hat sie sich in der ersten Reit-hallen-Abstimmung dafür ausgesprochen, dass die Halle für beides, für Reitsport und Kultur zur Verfügung stehen soll. Der Anspruch des Reitclubs kann sich doch nicht allein dadurch legitimieren, dass aufgrund baulicher und infra-struktureller Mängel in den letzten fast zwanzig Jahren keine kulturellen Veranstaltungen mehr stattfinden konnten. Einen einzelnen Sportverein zu privilegieren, ist für einen gemeinschaftlich zu nutzenden Ort nicht gut. Dafür ist diese Halle zu schade.

Der Einwand bleibt dennoch: Die Lokremise ist keine Lokremise mehr, das Salzhaus kein Salzhaus, das Gaswerk kein Gaswerk, das Schlachthaus kein Schlachthaus etc. Kritiker finden diese Um-nutzung von ehemaligen Industriegebäuden zu Kulturräumen zunehmend problematisch. Kultur dient immer stärker zur Aufwertung von Quar-

tieren und Orten und gehorcht zunehmend den Gesetzen des Markts. Das mag für eine Stadt ein Standortvorteil sein, aber es ist auch ein Teil der Verdrängungsgeschichte. Gentrifizierung mit den Mitteln der Kultur…

Matthias: Das muss man sicher mitbedenken und sich auch konsequent selbst hinterfragen. Aber die Frage muss doch lauten: Wofür genau wollen wir ein Standort sein? Hof-fentlich nicht für Unternehmen oder irgendwelche Leute mit vollem Portemonnaie, die in den Stadtkern ziehen wol-len, aber keine Quartieridentität entwickeln oder Interes- se an aktiver Mitgestaltung zeigen. Vielmehr soll die Halle kulturaffine Leute anziehen, die ein Interesse an einer lebendigen, auch mal unangepassten Stadt und an politischen Diskursen darüber haben. Und zudem: Sollte im Gentrifi-zierungskreislauf irgendwann die Verdrängung einsetzen, so wird eine breit abgestützte und partizipativ-organisierte Reithalle grösseren Widerstand leisten können als ein ein-zelner Sportverein. Der Widerstand gegen Aufwertung und Verdrängung ist jedoch ein Kampf, dem sich St.Gallen ganz unabhängig von der Reithalle unbedingt annehmen muss!

Verdrängt werden, bei einem Ja zur Reithallen- Initiative, die Pferde und die Reiterinnen.

Matthias: Man muss in aller Deutlichkeit sagen, dass wir uns immer dafür ausgesprochen haben, dass es für den Reit- sport eine Alternative geben muss. Aber es macht keinen Sinn, Pferde mitten in die Stadt zu transportieren. Und vor allem profitieren von der Reithalle im jetzigen Zustand ein paar wenige Personen, die eine Randsportart ausüben. Von der künftigen Reithalle profitieren alle.Lukas: Es gibt Reitsport rund um St.Gallen, im Gründen-moos, Bruno Brovelli, der Präsident des Reitclubs St.Gallen, hat eine Reitanlage in Wittenbach erstellt, aber leider die Halle vergessen, und so weiter. Es ist ohne Zweifel sehr viel einfacher, für die Reiterinnen und Reiter eine neue Lö- sung in der Umgebung zu finden. Kultur aber muss in der Stadt stattfinden. Matthias: Bei der Abstimmung geht es zuerst einmal um ei-nen Grundsatzentscheid um Raum für Kultur. Welche Kultur das dann sein wird: Darüber muss man natürlich weiter debattieren. Ich finde entscheidend, dass diese Debatte jetzt in Gang kommt.

Abstimmung: 28. SeptemberFest: 5./6. September, ReithalleDiskussion: 16. September, Palace St.Gallen

Laura Bösiger, 27, ist Gesellschafterin und Ge­schäftsleiterin im Kulturlokal Salzhaus in Winterthur und macht sich in ihrer Stadt für eine lebendige Zusammenarbeit zwischen Clubs, Festivals und Fussball stark.Lukas Hofstetter, 35, ist Kultur­ und Eventmanager (Kulturfestival St.Gallen, Poetry Slams u.a.m.) und Mitglied des Abstimmungskomitees «Ja zur Reithalle». Matthias Fässler, 24, ist Aktivist in St.Gallen und Mitglied des Abstimmungskomitees «Ja zur Reithalle».

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Wohnt man auf dem Land, hat man seine Ruhe und kann laut sein. Wohnt man hingegen in der Stadt, nimmt man einen ur-banen Lärmpegel in Kauf, muss aber pünktlich um 22 Uhr die Klappe halten. Ersteres ist praktisch: In erstaunlicher Unge-störtheit kann man Instrumente üben, tanzen und bis spät-nachts angeregte Gespräche führen im Freien, insofern ist das Land ein äusserst lebensfreundlicher Ort. Man gönnts den Bewohnerinnen solcher Räume, stören tun sie damit höchstens Fuchs und Hase.

Umso absurder ist die urbane Variante. Man fragt sich nicht zu unrecht, warum ausgerechnet an Orten, wo be-sonders viel «gelebt» wird, immer weniger «gelebt» werden darf. Um das gleich vorwegzunehmen, die Rede ist nicht von einer Brühlgassisierung der Stadt, allerdings sehr wohl von terrorverwandten Ruhebedürfnissen einiger Einzelperso-nen, die ihre Freizeit gerne zwischen zurückgezogenem Vor-hang und Telephon verbringen. Die Rede ist damit auch von einer stark übersteigerten Rechtsinterpretation seitens der ausführenden Gewalt. Die Rede ist vom KuGl und anderen lärmklagegeplagten Lokalen.

Gerade in den Sommermonaten, wo es vorkommen soll, dass Stadtbewohnerinnen und -bewohner zwischen zwei halbspektakulären Grillfesten das dreiste Bedürfnis nach sozia-ler Interaktion verspüren, ist die Gefahr einer lärmbedingten Klage latent. Ausnahmsweise erfriert man draussen mal nicht sofort, und indem man sich so für den lieben Nachbar sichtbar macht, erhöht man die Chancen auf eine Reklamation massiv.

Das sieht zum Beispiel so aus: Neben Strassen, die auch nachts von lärmemissionsintensiven Fortbewegungs-mitteln befahren werden dürfen, erfrecht sich eine Handvoll Kulturbedürftige, den freien Abend mit der Einnahme von hopfenhaltigen Kaltgetränken abzuschmecken und dazu un-säglicherweise Worte zu wechseln mit dem Tischnachbarn. Möglicherweise dringen dazu noch ein paar tatverdächtige Gitarrenklänge ins Freie. Die telefonische Klage, eine Be-schäftigungstherapie für den Beamtenapparat ist damit schon fast perfekt.

Die kleinere Gastronomie, die sich kein Sommer-loch leisten kann, wird so zum Public-Enemy-No. 1. Dass die-se unlösbar mit dem lokalen und überregionalen Kultur-schaffen verknotet ist, ja gar dessen Vorbedingung sein kann, geht dabei vergessen. Und dass damit nicht nur die vielbesun-gene Attraktivität des Standorts geschädigt, sondern der Le-bensraum in summa torpediert wird, kommt niemandem in den sonst so liberalen Sinn. Wer dann einwendet, dass Geset-ze, die kannibalischem Herumschreien in den Nachtstunden den Riegel schieben sollen, auf diese Weise dazu hin verscho-ben werden, die urmenschliche Begabung zu oralem Aus-tausch zu verhindern, wird polemisch abgewatscht.

Dies lässt ein paar nüchterne Forderungen zu: Die Policey, ursprünglich eine wissenschaftliche Disziplin, verant-wortlich für das «grösstmögliche Glück» des Menschen im

Sinne der Staatsraison, muss dringend wieder lernen, zwi-schen volonté générale und Misanthropie zu unterscheiden. Anwohnerinnen und Anwohner sollten sich vor dem Griff zum Telefon fragen, ob sie damit einem Borderline-Egoismus hul-digen oder tatsächlich ein relevantes demokratisches Recht einfordern. Die Bevölkerung muss sich damit auseinanderset-zen, wie man das städtische Zusammenleben begehen könnte auf der Skala zwischen komatöser Isolation und trunkenem Kriegsgeschrei. Und von der instituierten Politik wäre es schön, etwas mehr zu hören (dies dürfte richtig laut sein).

An der Causa KuGl kann man somit sehen, dass die fehlende Eventhalle mittlerer Grösse, über die im September abgestimmt wird, nicht das wesentlichste kulturelle Problem St.Gallens ist. Wenn man am Güterbahnhof Theater machen kann wegen ein paar schlangestehenden (also gesitteten) Leu-ten, dann wäre das fast überall sonst auch so. Damit wäre Kul-tur nur noch in den reinen Industriezonen willkommen. Im Gegenextrem, worin man nur noch in den reinen Wohnzonen wohnen könnte, spiegelt sich diese hirnrissige Tendenz ideal.

Kultur und sozialer Austausch sind zwingende Be-standteile der innerstädtischen Mischzonen. Beginnt man dies zu pervertieren, stehen wir vor einer individuellen wie kollektiven, juridischen wie politischen Grundsatzfrage: Wie wollen wir (zusammen) leben? Und vor allem: wo?

Michael Felix Grieder

Das perverse Sommerleben

Einige hochnotwendige Erörterungen über Soziopathie lauter und leiser Prägung zwischen Kantonsstrasse und Piazza.

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Die jüngste kulturpolitische Momentaufnahme des St.Galler Nachtlebens, der Film Little Mountain Village von Angelo Zehr und Matthias Fässler, hat es einmal mehr gezeigt: dass man mindestens einen Businessplan, drei Bewilligungen und fünf Türsteher braucht, um einen Sack Reis umfallen zu lassen, und dass Stadt und Kultur zum zahmen Pflaster sans liberté ge-worden sind. Eine Uferpromenade mit Putzdienst. Ohne Kotze, Kies und Schlaglöcher.

Was ist passiert? Kultur – was immer darunter auch verstanden wird – darf nicht nur sein, sie soll rentabel sein. Auch abseits von St.Gallen: Winterthur müsse auf die Vernet-zung der kulturellen Teilmärkte setzen, fordert etwa eine ZHAW-Studie, um die wirtschaftlichen Potenziale effizienter zu nutzen. Mutmasslich auch das Nachtleben. Es müsste wohl leuchten und schillern, La Traviata singen und dabei wie M.I.A. klingen. Oder wie Techno. Kommerziell also, damit es keine bösen Überraschungen gibt, und weder Betrieb noch Publikum wertvolle Lebenszeit oder Geld verspekulieren. Das mag langweilig sein, ist aber okay.

Und jetzt die Reithalle. War mal versprochen, ja, klar. Aber was bringt uns eine Halle für 700 Leute aufwärts, ausser Ruhm, Rambazamba und Parkplatz-Bingo? Hoffent-lich reizvolle Anlässe, dem hiesigen Nachtleben aber wohl eher Konkurrenz, noch einen Stall, der sich selbsttragen will... Wieso eigentlich? Damit die Bürgerlichen Ja stimmen? Damit das Programm möglichst frei und die Halle weit offen bleibt? Gerade dafür ist doch die Stadt gemacht; unsere Gas-sen, die Winkel und die Nischen, die Plätze, Parks und herzi-gen Tümpel. Sollen die anderen ihre Mehrzweckhallen füllen dürfen, und St.Gallen mal rauslocken.

Stationär denken ist sowas von 80ies. Wir haben doch Zukunft, die Stadt und viel Platz. Wieso sich noch bin-den? Kultur findet statt, auch ohne Sofa, Standort und fixe Idee. Sie findet eine Nische, ein Pärkli, eine Unterführung, oder eine alte Villa – nur muss es nicht ständig dieselbe sein. Man könnte auch gutwillig weiterziehen, der nächsten Gasse gut Nacht sagen und ein Bier zurücklassen für Freunde und Helfer. St.Gallen needs kältere Schnauzen. Solche, die weg sind, bevor nach Müllkonzept, Sicherheit und nächtlicher Ruhe verlangt wird. Solche, die sich davon nicht am Träumen hindern lassen. Und hoffentlich damit die Stadt infizieren.

Corinne Riedener

Raum braucht keine Wände

Kultur muss nicht überall kosten und nach Vodka riechen. Sie könnte sich lösen vom Standort und versuchen zu wandern – wenn wir es wagen, die Stadt neu zu träumen.

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«Würden Sie mal kurz die Kiste für mich halten? Da sind ortho-pädische Stützen drin, eben angekommen.» Auf dem Parkplatz der Rudolf-Steiner-Schule räumt Lena Roth Tüten aus dem Kofferraum ihres Autos. Nein, verletzt habe sich niemand, sagt die Rigolo-Mitbegründerin. Die hautfarbenen Bandagen seien ein Kostümzubehör, ein Kniff, um ein Requisit am Fuss eines Künstlers befestigen zu können. Wenig später lagern Kisten mit Trick-Stützen und Tüten mit Glitzer-Kostümen neben der untersten Sitzreihe im Zuschauerraum. Auf der Bühne wird derweil eingerichtet und aufgewärmt; Techniker und Künstler treffen Vorbereitungen für die Szenen, die noch vor der Mit-tagspause geprobt werden sollen. Rigolo-Gründer Mädir Eu-gster hat alles im Blick und gibt Anweisungen.

Wasser, Feuer, KugelnAus einem Wassergraben an der Bühnenrampe taucht der Kopf einer jungen Frau auf. Sie holt tief Luft und taucht wieder ab. «Stopp!» Eugster bricht ab – technische Probleme. Zitternd vor Kälte steigt die Frau aus dem Wasser. Sie ist die jüngste Tochter der beiden Rigolo-Gründer. Zu Beginn der Vorstel-lung wird sie als Protagonistin aus dem Wasserloch «geboren», um anschliessend auf eine Reise der Selbstfindung geschickt zu werden. Die Wasseroberfläche wird dann mithilfe von Brennstoff in Flammen stehen. Das will akribisch vorbereitet und abgesichert sein – so wie alles in der neuen Rigolo-Pro-duktion, die Tanz und Akrobatik verbindet und in spektakulä-ren Darbietungen scheinbar der Schwer-kraft trotzt. «Zum Glück haben wir noch sechs Wochen Zeit», sagt Eugster später. Obwohl die international aufgestellte Truppe bereits seit Be-ginn der Schulferien auf, über und hinter der Bühne die Strip-pen zieht, ist sie auf jeden Probentag angewiesen.

Menschen bewegen, das sei Ziel von Wings In My Heart. «Wir wollen nicht den Verstand ansprechen, sondern das Herz, den Zuschauern quasi Seelennahrung mitgeben», erklärt Eugster. Es sei von jeher ein Bedürfnis der beiden Köpfe von Rigolo gewesen, über Spiritualität zu berühren. Gleichzeitig spiele Unterhaltung eine zentrale Rolle, das Ge-

schehen auf der Bühne soll auch Menschen packen, die mit Spirituellem nichts am Hut haben.

Nächste Szene: Blaue Kugeln schwingen an Seilen über die Bühne, anfangs durcheinander, dann kreisförmig und wie ein Vogelschwarm einer Richtung folgend. Ein Breakdancer bewegt sich dazwischen, weicht aus, duckt sich, stösst sich ziemlich unspirituell den Kopf. Timing ist alles, unglaublich exakt müssen Bewegungsabläufe und Technik aufeinander abgestimmt sein. «Es ist Mädirs Ehrgeiz, Dinge zu entwickeln, die es noch nicht gab», erzählt Lena Roth, «die Mitwirkenden müssen sich darauf einlassen.» Das tun sie ganz offensichtlich, diszipliniert und konzentriert. Aber dann löst sich die Ernsthaftigkeit während der Pause in entspann-tes Durcheinander auf. Die russischen Seilakrobaten posie-ren für den Fotografen, die spanische Choreografin begut-achtet Kostüme, der Winterthurer Stepptänzer checkt sein Handy. Artisten werden zu Alltagsmenschen.

Von der Strasse in die WeltEinst als Strassen- und Kindertheater gegründet, hat sich Ri-golo zur international erfolgreichen Formation entwickelt. «Früher war alles handgemacht und schön einfach. Aber man entwickelt sich weiter, du kannst nicht einfach stehen blei-ben», begründet Mädir Eugster den technischen Aufwand der neuen Produktion. So langsam denken er und Partnerin Lena Roth aber an die Weitergabe ihres Projekts an die Töchter. Auch wenn diese, wie Mädir; betont, bestimmt ihre eigene Li-nie einbringen: Einfalls- und Ideenreichtum werden Rigolo wohl auch in Zukunft ausmachen. Damit sowohl Höhenflüge als auch orthopädische Stützen weiterhin ihren Platz haben.

Wings In My Heart: Ab 24. September mit insgesamt vierzig Vorstellungen Siebenecksaal der Rudolf­Steiner­Schulerigolo.ch

Um die Seele kreisen

Ein Hauch Cirque de Soleil in St.Gallen: Rigolo Swiss Nouveau Cirque spielt in der Rudolf-Steiner-Schule Wings In My Heart als Uraufführung. Ab dem 24. September kreist dort alles um Akrobatik, Timing, Balance – und Fussbandagen. Ein Proben besuch. von Stefan Späti

Präzision mit Kugeln – Probenbild aus Wings In My Heart. Bild: Germán Antón

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Das grösste Geschenk zu seinem bevorstehenden 70. Ge-burtstag macht Peter Roth sich selbst. Am 13. September wird der Toggenburger Komponist und Chorleiter, Musiker und Klangaktivist seine erste Oper Spinnen in der Tonhalle Wil aus der Taufe heben – zunächst in einer konzertanten Urauffüh-rung. Beteiligt sind neben dem Chorprojekt St.Gallen der Chorwald, das Appenzeller Kammerorchester (beide unter Leitung von Jürg Surber) sowie ein Solistenquartett; Lichtre-gie und Aufstellung von Chor und Solisten im Raum sollen schon jetzt eine Ahnung davon vermitteln, wie Spinnen 2015 szenisch auf die Bühne kommen wird.

Gotthelf im AtomzeitalterDas Stück verwandelt den Stoff von Jeremias Gotthelfs Erzäh-lung Die schwarze Spinne in eine musikalische Parabel des 21. Jahrhunderts. Festgehalten hat Roth am Kernthema der No-velle. Immer noch geht es um Mächtige und Unterdrückte, um Verführung und selbstverschuldetes Verderben.

In Spinnen heisst der Reiche Augusto Hagen; die tau-send ausgewachsenen Bäume für seinen völlig überdimensio-nierten Baumgarten lassen sich nur mit gewaltiger Energie transportieren und anpflanzen. Kein Problem für einen wendi-gen, wissenschaftsgläubigen Berater wie Dr. Titus T. Schnell hat er die Bevölkerung auf seiner Seite – bis auf Christine, die allein-erziehende Mutter und Umweltschützerin. Ihre innere Stimme treibt sie an, zu protestieren und den anderen ins Gewissen zu reden. Peter Roth hat aus dieser Stimme der Weisheit eine Figur namens Sophie gemacht: Im Gewand einer Hausiererin aus der Gotthelf-Zeit existiert sie ausserhalb von Raum und Zeit. Sie ver-körpert unser inneres Wissen, dass grenzenloses Wachstum unmöglich ist.

Wofür die Spinne in Peter Roths Oper steht, springt auf dem gedruckten Programm und auf der Projekt-Webseite spinnenoper.ch förmlich ins Auge. Zu sehen ist ein unbe-hagliches Tapetenmuster aus Strahlenrädchen auf Warnzei-chen-Gelb, dazwischen Augen, deren Blick man nicht entrin-nen kann. In einem Zeitalter nach Gott glaubt das Volk wil-lig-kritiklos an Machbarkeit – das Teufelswerkzeug dazu ist eine Energie mit kaum kalku-lierbaren Gefahren und Kon-sequenzen.

Gotthelfs Erzählung hat Roth nicht losgelassen, seit er sie vor über fünfzig Jahren am Lehrerseminar zu lesen be-

kam; damals war es Pflichtlektüre gewesen. «Für mich spie-gelt sich darin vollkommen unsere Zeit und unser Wirt-schaftsleben mit seinem kurzfristigen Denken. Die Folgekosten werden nicht bedacht, und wenn es gefährlich wird, ziehen sich die Verantwortlichen zurück.» Zunächst erarbeitete er im Herbst 2011 ein Libretto; bald begann der Text zu klingen – wie immer bei Peter Roth in vollständiger Besetzung, mit Wechseln aus Frauen- und Männerchören, mit Hackbrett als Continuo, Bläsern und Streichern und Instrumenten wie Gong und Peitsche.

Oper mit HaltungDer Anstoss, eine Oper zu komponieren, kam von aussen: Der Berner Kammerchor Chores, der unter anderem Roths Tog-genburger Passion an der Expo 01 aufgeführt hat, bat ihn um ein szenisches Chorwerk. «Sie waren offenbar davon überzeugt, dass ich eine dramatische Ader habe», sagt Roth und schmun-zelt. Von Opern fühlte er sich bislang kaum angezogen – ein-mal abgesehen von Brechts Dreigroschenoper. «Ich bin sehr an Stoffen interessiert», sagt er; «die meisten Opern aber lassen sich auf wenige Prototypen reduzieren, ähnlich wie im Kino. Deshalb schaue ich mir auch kaum Filme an, allenfalls Doku-mentarfilme.»

Gleichwohl sieht Peter Roth in Spinnen eine konse-quente Weiterentwicklung seiner Arbeit – und seiner künstle-risch-politischen Haltung. Gerechtigkeit, Frieden, Bewah-rung der Schöpfung waren und bleiben zentrale Themen in seiner weltumspannenden Musik.

SpinnenTonhalle Wil: 13.9., 20 Uhr, 14.9., 19 UhrEvangelische Kirche Heiden: 20.9., 20 Uhr, 21.9., 19 UhrSolisten: Susanne Seitter­Frey, Margrit Hess, Raphael Höhn, Peter Walser; Sprecher: Daniel Kaszturaspinnenoper.ch

Kontaminierte Gesellschaft

Peter Roths erste Oper Spinnen kommt in Wil und Heiden zur konzertanten Uraufführung. von Bettina Kugler

«In Gotthelfs Stück spiegelt sich vollkommen unsere Zeit»: Komponist Peter Roth. Bild: pd

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Wo ist das Paradies? Und vor allem, was ist es? Das Himmel-reich? Der irdische Garten Eden? Irgendeine Südseeinsel, Hauptsache abgelegen und unberührt? Oder doch eher ein spirituell aufgeladener Ort? Ist das Paradies einfach das Ge-genteil vom Hier?

So war es lange Zeit: War das Leben auf der Erde mühsam und entbehrungsreich, erträumten sich die müden Menschen einen Ort ohne Sorgen und Not. Waren die Wälder endlos und kaum bezähmbar, wurde der wohlgeordnete Garten Eden zum Sehnsuchtsort. Und Paul Gauguin suchte vor mehr als hundert Jahren bereits den Gegenpol zu zivilisatorischen Zwängen in Ozeanien. Bekanntlich war die Idylle schon da-mals unauffindbar, doch die Sehnsucht nach dem Paradies besteht noch immer. Sie ist vielfältig, ungebrochen und eng verknüpft mit religiösen Überlieferungen – ein ergiebiges Thema also und gut für einen Plural: Paradiese heisst die dies-jährige Sommerausstellung in der Propstei St.Peterzell. Ku-ratiert wurde sie von Angela Kuratli und Daniela Stolpp.

Äpfel am PalmenstrandDie beiden St.Gallerinnen nähern sich den Paradiesvorstel-lungen von mehreren Seiten, die alle gleichberechtigt neben-einander stehen, auch wenn die zeitgenössische Kunst dabei besonders auffällt. Bereits im Garten vor dem Gebäude taucht in den weissen Plastiken von Christian Hörler eines der wich-tigsten Elemente der Paradieserzählungen auf: der Apfel. Der Künstler aus dem ausserrhodischen Wald hängt ihn jedoch nicht an den Baum der Erkenntnis, sondern häuft die Früchte auf die Wiese. Weiss sind sie, so als sei ein Tuch darüber ge-worfen worden wie über die Möbel in unbewohnten alten

Häusern. Als sei die einst paradiesische Frucht nur noch in der Erinnerung schmackhaft, da es doch inzwischen so viele andere Verlockungen gibt. Zum Beispiel solche, die Daniela Fetz in Gläser abgefüllt hat: Blaues, grünes und türkisfarbe-nes Wasser – mehr braucht es nicht, um Bilder von sanften Wellen am weissen Sand unter Palmen hervorzurufen.

Gerade das Unbestimmte lockt, lässt es doch Platz für die eigenen Phantasien. Eruk T. Soñschein wird dennoch deutlicher. Die St.Galler Künstlerin schmückt ih-ren Garten Eden mit Symbolen der Fleischeslust und verweist damit auf eine der Interpretationen des Baumes der Erkenntnis. Auch Frank Kellers Vi-deo eines animierten weissen Tropfens kann nicht nur als Hinweis auf den Ort, wo Milch und Honig fliessen, gelesen werden, da fliesst auch noch manches andere. Und genau darin liegt die Stär-ke der Ausstellung: Sie zeigt mehr als nur die gängigen Bilder.

Träume in der Zündholzschachtel

Kuratli und Stolpp gliedern den Par-cours in fünf Kapitel. Es gibt einen Streifzug durch die Theorien rund um abendländische Paradiesvorstellungen und einen historischen Abriss. Eine Dia-Installation ist den älteren künstle-rischen Darstellungen des Themas ge-

widmet. Hier dominiert über Jahrhunderte hinweg der wohl-geordnete Garten. So wie aber die Gemälde und Grafiken immer nur Annäherungsversuche sein konnten, so belassen auch die Diapositive die Motive im Vagen: Mittels Plexiglas-platten können die Bilder innerhalb frei im Raum hängender Rahmen eingefangen werden oder auch nicht. Wer es gern deutlicher hat, wird dankbar auf die eigens gedruckten Post-karten zurückgreifen.

Immer wieder fällt auf, wie abwechslungsreich die beiden Kuratorinnen mit dem Bildmaterial spielen. Mal wer-den Gucklöcher in einer Wand geöffnet, mal gibt es Gedruck-tes, mal Lichtbilder. Die Fotografien von Kasia Maksymowicz etwa sind so in den Raum hineinprojiziert, dass sie durchlau-fen werden können. Und Stéphane Fratini präsentiert ein grossformatiges Foto-Triptychon vom Menschen in erhabe-ner Naturkulisse.

Im fünften Teil der Ausstellung sind dann die Besu-cherinnen und Besucher eingeladen, ihre eigenen Paradies-Ideen zu präsentieren. Erlaubt ist, was in eine Streichholz-schachtel passt. Aber da das Paradiesische vom Imaginären lebt, dürfte der knappe Platz keine allzu bedeutende Ein-schränkung darstellen.

Paradiese:Propstei St.Peterzellbis 21. September, Mittwoch bis Samstag 14 –17 Uhr, Sonntag 10 –17 Uhrereignisse­propstei.ch

Dem Himmel so nah

In der Propstei St.Peterzell suchen Angela Kuratli und Daniela Stolpp das Paradies. von Kristin Schmidt

Jedem sein eigenes Paradies: Dia­Installation in der Propstei. Bild: pd

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St.Gallen, Anfang des 17. Jahrhunderts. Die Obrigkeit, Inha-berin der politischen und wirtschaftlichen Macht, hat das Privatleben der Bevölkerung zur Steigerung der Produktivi-tät – und um allfälligem Aufmucken gegen die zunehmende Ungleichheit vorzubeugen – mit Sittenmandaten bis ins letzte Detail reglementiert: Was dürfen die Leute an Kleidern und Schmuck tragen, was nicht, was dürfen sie essen, was nicht, was trinken, was nicht und wann nicht, wann dürfen sie Mu-sik hören, wann nicht, mit wem dürfen sie sich treffen und wo, mit wem dürfen sie schlafen, mit wem nicht.

Bald findet das Gesellschaftsmodell in der Architek-tur seine Entsprechung. Bei der Oberschicht kommt der Erker in Mode. So ein Erker ist nicht nur repräsentativ und verschafft denen, die von ihrer Belle Étage aus auf das gemeine Volk her-abblicken, ein wohliges Gefühl der Überlegenheit. Er dient auch dazu, die Konkurrenz auszuspähen und bietet die Mög-lichkeit, das Wohlverhalten der Untergebenen zu überwachen. Dass die Architektur die Allmachtsfantasie hinter dieser Hal-

Bis zur Tyrannei

Meine grösste Sorge angesichts der Konsequenzen dieser Enthüllungen für Amerika ist, dass sich nichts ändern wird. Man wird sie in den Medien finden. Man wird erkennen, wie weit die Regierung in ihrer Selbstermächtigung und bei der Schaffung von mehr Kontrolle über die amerikanische und die globale Gesellschaft geht. Doch man wird nicht bereit sein, das not-wendige Risiko einzugehen, aufzustehen und dafür zu kämpfen, dass sich etwas ändert. Man wird die Politiker nicht zwingen, tatsächlich für die Inte-ressen der Bürgerinnen und Bürger einzutreten. Es wird in den kommenden

tung sowohl voraussetzt als auch verstärkt, wird sichtbar am Erker des Hauses zum Pelikan, auf welchem alle zur Zeit seiner Erbauung näher bekannten Erdteile dargestellt sind.

Allerdings muss die Obrigkeit Zeit aufwenden, um ihre Überwachungsfunktion wahrzunehmen, und auch die Repression, um die Sittenmandate durchzusetzen, kostet Ressourcen und führt zu Reibungen. Auf längere Sicht keine effektive Methode der Machtausübung. Viel besser wäre es doch, den zu Beherrschenden die Illusion zu geben, auch ei-nen Erker zu besitzen – vielleicht in Form eines potenten Ge-rätes, welches die Teilhabe am Wissen der ganzen Welt und die damit verbundenen Handlungsmöglichkeiten suggeriert. Dadurch entstünde dann gleich eine Industrie, die es wiede-rum erlauben würde, den darin erarbeiteten Mehrwert abzu-schöpfen. Sollte es noch gelingen, die Individuen dazu zu bringen, auch intimste Details aus ihrem Privatleben preiszu-geben, würde das, zusammen mit dem bleibenden unguten Gefühl, stets gesehen zu werden, ohne selber zu sehen, zu ei-ner beispiellosen Selbstdisziplinierung und vorauseilender Gesinnungskontrolle führen.

Hongkong, Anfang Juni 2013. Der Computerspezi-alist und Systemadministrator Edward Snowden, welcher als Angestellter internationaler Computerfirmen unter Vertrag beim US-amerikanischen Geheimdienst NSA ist, übergibt der Journalistin Laura Poitras und dem Journalisten Glenn Greenwald streng geheime Dokumente, die den grössten Be-spitzelungsangriff auf die Weltbevölkerung in der Geschichte belegen. Die werden zuerst im «Guardian», später auch in an-deren Zeitungen veröffentlicht und von den Medien weltweit aufgegriffen. Erklärtes Ziel der NSA ist es demnach, alles zu sammeln, was es an elektronischer Kommunikation auf dem Planeten gibt. Die Standort- und Verbindungsdaten jedes Te-lefonats, je nach dem auch dessen Inhalt, jegliche Aktivität im

Der elektronische Erker

Am 8. September ist weltweiter Lese-Tag für Edward Snowden. von Martin Amstutz

Monaten und Jahren noch schlimmer werden, bis es dann irgendwann zum politischen Wandel kommt. Denn nur die Politik kann dem Überwa-chungsstaat Einhalt gebieten. Selbst in unseren Vereinbarungen mit anderen souveränen Regierungen halten wir das eher für eine politische Frage als für eine juristische Angelegenheit. Und dann werden wieder neue politische Führer gewählt werden, die am Schalter drehen und sagen, dass wir «wegen der Krise und angesichts der globalen Gefahren, im Licht irgendwelcher neuer, nicht vorhersehbarer Bedrohungen, mehr Au-torität brauchen, und mehr Macht».

Die Menschen werden nichts tun können, um sich dagegen zu wehren. Und schliesslich haben wir eine vollkommene Tyrannei.

Zitat aus einem Gespräch von Edward Snowden mit Glenn Greenwald, Juni 2013.

Für den Snowden­Solidari­tätstag stellt das Internationa­le Literaturinstitut Berlin ilb eine Auswahl von Lesetexten von Edward Snowden zur Verfügung. Infos: literaturfestival.com

Edward Snowden. Bild: pd

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WEISS AUF SCHWARZ

Weiss auf schwarzExperimente zur Alltagskommunikation

Als Qualität des öffentlichen Raums wird von seinen Nutzerinnen und Nutzern oft die Möglichkeit betont, trotz räumlicher Nähe nicht in Kontakt treten zu müssen. Die Kommunikation ist selten spontaner Art, ausser vielleicht beim Fragen nach dem Weg oder dem Schnorren einer Zigarette. In der Regel kommen Annäherungen und Ge­spräche eher über Bekanntschaften zustande, Kinder und Hunde sind dabei ideale Türöffner.

Oft werden die Kontakte durch nonverba­le Kommunikationsformen ersetzt. So nutzen Jugendliche die städtischen Bühnen auf spielerische Weise, genussvoll und manchmal bewusst pro­vokativ.

Auf einer anderen Ebene werden durch bauliche Massnahmen im öffentlichen Raum Kommunikation und Interaktion beeinflusst und oft auch erschwert.

Die verbale und nonverbale Kommuni­kation im öffentlichen Raum verläuft also meist nach vertrauten, standardisierten Mustern. Doch was passiert, wenn wir mit diesen Regeln ab­sichtlich brechen?

Die vierte Ostschweizer Sozialraum­tagung der FHS St.Gallen versucht das, indem sie spielerisch in den St.Galler Stadtraum eingreift und diesen als Experimentierraum der Alltagskom­munikation nutzt.

Was bewegt uns dazu, unsere persönli­che Komfortzone zu verlassen und Kommunikation mit Fremden aufzunehmen? Welche Ereignisse lösen Kommunikation im öffentlichen Raum aus? Und wie kommunizieren wir bei Irritationen?

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer begeben sich auf einen Stadtrundgang, wo sie an verschiedenen Orten gewohnten Situationen begegnen und diese ganz neu erleben: Künstlerisch inszenierte Irritationen und räumliche Veränder­ungen regen zum Nachdenken über die eigenen Kommunikationsmuster an. Die Sozialraumta ­ gung will so die Diskussion über die Nutzung des öffentlichen Raums in der Stadt St.Gallen anregen und erweitern.

So kündigt FHS-Dozent Dani Fels die vierte Ostschweizer Sozialraumtagung an. Sie findet am Mittwoch, 10. September statt (Ausweichdatum bei Dauerregen: 12. September), Treffpunkt ist um 13 Uhr beim Waaghaus in St.Gallen. Mitwir-kende sind Diana Dengler und Marcus Schäfer (Theater St.Gallen), Lika Nüssli (Zeichnerin und Aktionskünstlerin), Christina Fehr (Psychologin) u.a. Details zur Tagung und Anmeldung: ubu.li/X8Ho

Internet, von E-Mails über Skype, vom Zahlungsverkehr über Suchanfragen über Einträge auf Blogs, Internetseiten und sozialen Netzwerken bis zu Aufnahmen privater Webcams. Alles. Angestrebt wird auch der Zugriff auf Endgeräte wie Computer, Telefone und Tablets.

Ungestört von parlamentarischer Kontrolle arbeitet die NSA eng mit anderen US-amerikanischen Geheimdiens-ten, dem britischen Geheimdienst GCHQ und den Geheim-diensten Kanadas, Australiens und Neuseelands zusammen. Einen Grossteil der Aktivitäten lagert die NSA an privatwirt-schaftliche Konzerne aus. Laut Snowdens Dokumenten wer-den zur Ansammlung einer ungeheuren Datenmenge nicht nur Unterseekabel und Satelliten angezapft. Konzerne wie Google, Microsoft, Facebook, Apple etc. arbeiten bereitwillig mit, was einige dieser Firmen halbherzig dementieren. Auch internationale Telekommunikationsgesellschaften und euro-päische Regierungen sind in das fast unüberschaubare Ge-flecht dieser Bespitzelungsindustrie eingebunden.

Spannend zu wissen wäre: Wie kommt die NSA an die Telefondaten aus der Schweiz? Ist es denkbar, dass es eine Absprache, zum Beispiel mit unserer braven Swisscom, gibt? Kommt der Schweizer Geheimdienst an Daten der NSA heran? Wenn ja, wie? Um das zu klären, wird es auch hierzu-lande ein paar Snowdens brauchen, die darauf hinweisen, dass die geplante Ausweitung der Vorratsdatenspeicherung nur die Spitze des Eisbergs ist.

Der Erker ist elektronisch geworden. Seine techni-schen Möglichkeiten sind immens. Sie werden noch zuneh-men und sie werden skrupellos eingesetzt. Programme, die nach verdächtigen Schlagwörtern suchen, gibt es längst. Sol-che, die vollautomatisch nach auffälligen Kommunikations-, Bewegungs- und Konsummustern Ausschau halten, werden laufend verbessert. Demnächst denkbar ist eine Koppelung an die Überwachungskameras im öffentlichen Raum. Abwei-chendes Verhalten würde dann registriert, mit Software zur Gesichtserkennung das entsprechende Mobiltelefon ausfin-dig gemacht, dessen Daten abgegriffen. Die Kamera, das Mi-krofon und die sonstigen Sensoren im Handy dienten dann gleich als Superwanze.

Niemand glaubt im Ernst, dass die totale Überwa-chung als Mittel zur Vorbeugung gegen Verbrechen welcher Art auch immer objektiv etwas taugt. Bis jemand kommt und sich nicht entblödet, zu behaupten, sie diene eben dem sub-jektiven Sicherheitsempfinden, ist wohl nur eine Frage der Zeit. Dank Edward Snowden ist bekannt: Wer einen Erker hat, wird sich kein Milchglas einbauen. Ist es da tröstlich, dass sich hinter dem eingangs erwähnten Erker am Haus zum Pelikan heute die Saiten-Redaktion verbirgt?

Lesetag für Edward Snowden: 8. SeptemberInfos: worldwide­reading.com

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ARTIST IN RESIDENCE

Georg Gatsas: The SpaceApe

Angels and Devils heisst The Bugs neu erschienenes Album, er schliesst damit seine London-Trilogie mit den Alben Pressure (2003) und London Zoo (2008) ab. Der vor einem Jahr wegen finanzieller Nöte nach Berlin umgesiedelte Produzent, der seit Jahrzehnten den Dancefloor mit seinen Bässen radikal für sich beansprucht, kündigte sein neuestes Werk im Netz mit dem Opener «At War with Time» mit dem Kode9- und Burial-Kollaborateur The SpaceApe an – viral, enigmatisch, apokalyptisch. The Bug konnte ich zu Beginn meiner Serie im Jahre 2008 live in London erleben. Und mit dem Abschluss seiner Londoner Trilogie endet nun auch meine fotografische Serie Signal The Future.

Der Künstler Georg Gatsas hat als Artist in Residence von Appenzell Ausserrhoden ein halbes Jahr die Londoner Bass­Szene begleitet. Und monatlich eine fotografische Postkarte geschickt.

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KULTURSPLITTER

Monatstipps der Magazine aus Aarau, Basel, Bern, Luzern, Olten, Vaduz und Winterthur

Mit Saiten zusammen bilden diese unabhängigen Kultur magazine die Werbe-plattform «Kulturpool» und erreichen gemeinsam eine Auflage von über 200’000 Exemplaren. kulturpool.bizSchlemmen,

lachen, staunenDas Dinnerspektakel Clowns & Kalorien gibt es mittlerweile seit 15 Jahren. Bis Mitte Septem-ber verbindet das himmlische Verzehrtheater kulinarische Le-ckerbissen mit artistischen Showeinlagen in Eschen (FL). Das Theater bietet einige unbe-schwerte Stunden in der heutigen Schnelllebigkeit mit einem exquisiten 4-Gang-Menü.Clowns & Kalorien bis 14. September in Eschen beim Mehrzweckgebäudeclowns.ch

Campus für JazzNach drei Jahren Bauzeit ist es soweit: Mitten in Kleinbasel, zwischen Rheinpromenade und Rotlichtquartier, eröffnet der Jazzcampus: der neue Standort an der Utengasse für Lehre, Forschung und Aufführung der Jazzschule Basel. Gefeiert wird mit einem dreitägigen Open House. Zeitgleich findet «KlangBasel» statt, das neue Mu-sikfestival mit einem Spek- trum von Hip Hop bis Klassik – und sicher auch mit reichlich Jazz-Groove. Jazzcampus Open House / KlangBasel Freitag, 19. bis Sonntag, 21. September, diverse Orte in Baseljazzcampus.com, klangbasel.ch

Verrückte Wissen-schaftstageZwei Tage lang werden auf dem Bundesplatz, im Naturhistori-schen Museum und im Club Bonsoir in Bern wissenschaftli-che Themen künstlerisch interpretiert. Physik, Biologie und Chemie als Happening und Trash-Revue inszeniert: Am 1. Mad Scientist Festival ist das Programm. Zu erleben sind unter anderem die «furchtlosen For-scher aus dem tiefen Osten» aka The Bomb Squad (Bild) oder das «neuro-chemische Varieté» von Neuro Séance.Musikfestwoche Mad Scientist Festival Bern, Donnerstag, 4. und Freitag, 5. September, verschiedene Orte in Bernmadscientist-festival.ch

Zirkus im GaswerkWer edel wirken will, sagt «Cirque Nouveau», wer verstanden wer- den will, sagt «zeitgenössischer Zirkus». Gemeint ist dasselbe: die Kunstform Zirkus, wie sie in vielen Nachbarländern etabliert, hierzulande aber nur vereinzelt anzutreffen ist. Am Festival für zeitgenössischen Zirkus kön-nen neue Formen des traditio- nellen Formats erlebt werden, fern von Verstaubtem. Wahlweise auch ohne edle Ausdrücke wie «Cirque Nouveau».Gadjo Donnerstag, 11. bis Sonntag, 14. September, Gaswerk Winterthurgadjo.ch

Newcomer KammermusikDie drei jungen Künstler und inter-nationalen Preisträgerinnen Julia Tramnitz (Violine), Daniel Hoffmann (Cello) und Yubo Zhou (Klavier) treten, nach diversen Konzerten in Deutschland, zum ersten Mal in dieser Formation in der Schweiz auf. Das abwechslungs-reiche Programm mit Werken von Mendelssohn, Ysaÿe, Liszt, Händel, Halvorsen und Brahms ver-spricht erstklassigen Hörgenuss. Kammermusik-Abend Dienstag, 2. September, 20 Uhr, Konzertsaal Stadttheater Oltenboz1000.ch

365 Tage feiern In Luzern wurde vor einem Jahr die Zwischennutzung Neubad im ehemaligen Hallenbad der Stadt eröffnet. Inzwischen wurde es zu einem kulturellen Zen- trum mit Ateliers, Co-Working-Spaces, einem Bistro und Ver- anstaltungen aller Art. Am ersten September-Wochenende feiert das Neubad sein einjähriges Be-stehen mit allerlei Musik und kulinarischen Leckerbissen. Die Gelegenheit, sich von diesem Kulturzentrum der frischeren Art inspirieren zu lassen! Das Neubad feiert GeburtstagFreitag, 5. und Samstag, 6. September, Neubad Luzernneubad.ch

In guter GesellschaftDas Museum Langmatt in Baden zeigt neben seiner Sammlung impressionistischer Malerei jeweils über die Sommermonate eine Ausstellung mit zeitgenössischer Kunst. Dieses Jahr hat Nadia Schneider Willen eine Schau mit dem Titel «Salon distingué – Hausrat in guter Gesellschaft» ein gerichtet. Die Kunstschaffenden setzen sich mit dem Langmatt- Interieur auseinander und loten die Grenzen zwischen Gebrauchs-gegenstand und Kunstwerk aus. Salon distingué – Hausrat in guter GesellschaftBis Sonntag, 30. November, Museum Langmatt, Baden langmatt.ch

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Di 02.NACHTLEBENDisasterbar. El Ramun – Rock’o’Skop. Kraftfeld Winter-thur, 20 Uhr

FILMHectors Reise. Die Suche nach dem Glück. Cinewil Wil, 17 und 20 UhrSitting Next to Zoe. Ein Film über Liebe, Freundschaft und Erwachsenwerden. Kinok St.Gallen, 18.30 UhrEdward Burtynsky Watermark. Regie: Jennifer Baichwal, Edward Burtynsky. Kino Rosental Heiden, 20.15 UhrMaps to the Stars. David Cronenberg blickt hinter die Kulissen von Hollywood. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

BÜHNEHutzenlaub & Stäubli (Ex- Acapickels): Reif für den Oskar. Wort, Wahn und Witz. Keller-bühne St.Gallen, 20 Uhr26. Int. Luaga & Losna Theater-festival. Für ein junges Publikum & 13. Symposion Theater, Bild, Ton. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20.15 Uhr

LITERATURDie Dornesslerin. Lesung und Wanderung. Vereinslokal Lachen Walzenhausen, 19 Uhr

VORTRAGEnergetisches Heilen. Vortrag mit Joy F. Barbezat. Hotel am Spisertor St.Gallen, 19.30 Uhr

KINDERInternationales Luaga & Losna Theaterfestival. Pförtnerhaus Feldkirch, 17 Uhr

DIVERSESE-Bikes und E-Scooter testen. Empa (Forschungsinstitution) St.Gallen, 12 Uhr

AUSSTELLUNG«Dingklang» Klangskulpturen-ausstellung. Klangmeditation. Halle 710 Winterthur, 19.30 Uhr

Mi 03.KONZERTFoolish Freylach Klezmerband. Klezmer-Tanz-Abend. Grabenhalle St.Gallen, 19 UhrAppenzeller Musik. Hof Weissbad, 20 UhrLos Yukas. Cumbia, Rumba, Tango, Reggae, Gipsy, Rock und Ska. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr

NACHTLEBENRoots-Foods. LGBT-Groove- Reggae-Night-Strictly-Against-Homophobia. CMC St.Gallen, 19.30 Uhr

FILMHectors Reise. Die Suche nach dem Glück. Cinewil Wil, 17 und 20 UhrUnder the Skin. Scarlett Johansson reist als Alien durch Schottland. Kinok St.Gallen, 18.15 UhrLove Steaks. Eine aufregend andere Liebesgeschichte. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

BÜHNEDe Schottesepp. Schauspiel. Depot Wasserauen, 20 UhrHutzenlaub & Stäubli (Ex- Acapickels): Reif für den Oskar. Wort, Wahn und Witz. Keller-bühne St.Gallen, 20 Uhr

VORTRAG1. September 1939: Der Krieg ist ausgebrochen!. Vortrag von Peter Geiger. Liechtensteinisches Landesmuseum Vaduz, 18 Uhr

KINDERDas Traumfresserchen. Kinder-stück nach Michael Ende. Theater St.Gallen, 14 UhrRäuber Grapsch & Mili. Ein furioses Kindertheaterstück frei nach Gudrun Pausewang. Diogenes Theater Altstätten, 14.30 Uhr Internationales Luaga & Losna Theaterfestival. Pförtnerhaus Feldkirch, 17 Uhr

KalenderSeptember2014

Mo 01.KONZERTHackbrett-Abend. Restaurant Marktplatz Appenzell, 19 UhrJazzJam. Mit der einmaligen Hausband. Varieté Tivoli St.Gallen, 19.30 UhrYellow Teeth. Bubenhaft und trotzdem reif. Portier Winter-thur, 20.30 Uhr

FILMHectors Reise. Die Suche nach dem Glück. Cinewil Wil, 17 und 20 UhrFinding Vivian Maier. Die Ent-deckung einer grossen Fotografin. Kinok St.Gallen, 18.30 UhrUnder the Skin. Scarlett Johans-son reist als Alien durch Schott-land. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

LITERATURDichtungsring #88. Kerzen-schein und Absinth vorhanden. Grabenhalle St.Gallen, 20.30 Uhr

VORTRAGProjektfinanzierung – was man dazu wissen muss. Kursabend. Pfarreiheim Sandgrube Sargans, 18 UhrSt.Galler Reaktionen auf den Nationalsozialismus. Stadtrund-gang mit Walter Frei. Rathaus St.Gallen, 18 UhrAntirepressions-Treffen. Für alle von staatlicher Repression Betroffenen. Infoladen Rabia Winterthur, 19 Uhr(V)ermitteln. Mens, Material, Medium, Mensch. Architektur Forum Ostschweiz St.Gallen, 19.30 Uhr

Wird unterstützt von Schützengarten Bier

MONATS­PROGRAMME

4 Theater St.Gallen12 Zentrum Paul Klee Bern.14 Kunstmuseum Winterthur.34 Kunsthalle St.Gallen.42 Kunstnacht Konstanz Kreuzlingen. Museum im Lagerhaus. Städtischer Ausstellungsraum im Lagerhaus St.Gallen.54 Schloss Wartegg Rorschacherberg. Spinnenoper Heiden/Wil. Zeughaus St.Gallen.58 Kultur is Dorf. Palace St.Gallen.64 Diogenes Theater Altstätten. Kellerbühne St.Gallen.66 Kunstmuseum St.Gallen. Kunstraum Kreuzlingen. Naturmuseum St.Gallen.68 Gare de Lion Wil. Grabenhalle St.Gallen Salzhaus Winterthur.72 Kunstmuseum Thurgau. Lokremise St.Gallen. Ökomarkt St.Gallen.86 Kinok St.Gallen. Ostsinn St.Gallen.88 Weihern Unplugged St.Gallen.

Experimente im BauDebatte im Architektur ForumDas Experiment als Erkenntnis-mittel ist in der Architektur, anders als in den Naturwissen-schaften, verpönt. Die Skepsis weicht jedoch zusehends – Grund für eine Diskussionsrunde im Architektur Forum Ost-schweiz. Die Wechselwirkung zwischen Architektur und Kunst loten der Architekt Gioni Signorell (im Bild seine Abtren-nung der Krypta Chur), der Kunstgiesser Felix Lehner und der Künstler und Architekt Florian Graf aus. Stichworte gibt der Untertitel der Veranstal- tung: Mens, Material, Medium, Mensch.Montag, 1. September, 19.30 UhrArchitektur Forum Ostschweiza-f-o.ch

Fest zum SaisonauftaktSchtärneföifi im FabriggliDas diesjährige GschichteChisch-teFäscht für Gross und Klein zum Saisonauftakt beginnt um 11 Uhr mit einem Auftritt der Schweizer Kinderband Schtärne-föifi. Schtärneföifi lädt ein zu einem musikalischen Ausflug auf die «Geischterbahn», fliegt eine Runde im Helikopter, startet mit der Rakete und schickt das Publikum für einmal «Ohni Znacht is Bett». Zweiter Auftritt um 16 Uhr. Um 11 und 15.15 Uhr fin-det bei guter Witterung das traditionelle Ballonfliegen statt. Platzreservation für die Schtärne-föifi-Konzerte wird empfohlen. Sonntag, 31. August, 11 und 16 Uhr, werdenberger kleintheater fabriggli Buchsfabriggli.ch

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Simenon-Thriller von Mathieu Amalric. Kinok St.Gallen, 17.30 UhrMaps to the Stars. David Cronenberg blickt hinter die Kulissen von Hollywood. Kinok St.Gallen, 19 UhrM. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globali-sierten Lebensweise. Cinewil Wil, 20 UhrBlue Ruin. Aberwitziger Rache-thriller im Stil der Coen-Brüder. Kinok St.Gallen, 21.15 Uhr

BÜHNEKulthurnetz-Tage. Comedy-Abend. Lokremise Wil, 19 UhrDie Wahrheit. Komödie von Florian Zeller. Theater Kanton Zürich Winterthur, 20 UhrHutzenlaub & Stäubli (Ex-Acapi-ckels): Reif für den Oskar. Wort, Wahn und Witz. Kellerbühne St.Gallen, 20 UhrMesser & Gabel. Fadegrad: Comedy. Kino Theater Madlen Heerbrugg, 20 UhrTivoli-Bar. Philosophieren, kapitulieren, brillieren. Varieté Tivoli St.Gallen, 20 UhrWir lieben und wissen nichts. Schauspiel von Moritz Rinke. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr

LITERATURFrühschicht. Lesung mit Manfred Heinrich. Alte Kaserne Winterthur, 06.30 UhrEndlich läuft der Laden. Buch-präsentation von Wolfgang Allgäuer. Festspielhaus Bregenz, 19 Uhr

AUSSTELLUNGSexperten – Flotte Bienen und tolle Hechte. Mittagstreff mit Tierarzt. Naturmuseum St.Gallen, 12.15 UhrBauernkunst – Appenzeller und Toggenburger Bauernmalerei von 1600 bis 1900. Vortrag von Marcel Zünd. Kunstmuseum St.Gallen St.Gallen, 18.30 UhrSte Orchidée, aumonière. Museumsnacht. Point Jaune Museum St.Gallen, 19 Uhr

Do 04.KONZERTAppenzeller Musik. Mit Echo vom Schwendetal. Kleiner Ratsaal Appenzell, 18.30 UhrAl Pride. Cleverer Pop. Fabriggli Buchs, 20 UhrStiller Has. Böses Alter. Millenium Park Lustenau, 20 UhrSusie Asado. Mit dem argentini-schen Folksänger Pablo Dacal. El Bertin Gelaterie Schaffhausen, 20 Uhr

NACHTLEBENDef Domingo. Plusminus 90 Bpm. Kraftfeld Winterthur, 20 UhrHallenbeiz. PingPong und Sounds vom Plattenteller. Grabenhalle St.Gallen, 20.30 Uhr

FILMHectors Reise. Die Suche nach dem Glück. Cinewil Wil, 17 UhrLa chambre bleue. Georges-

Helen Meier: Kleine Beweise der Freundschaft. Moderation: Stefan Keller. Bodman-Literatur-haus Gottlieben, 20 Uhr

VORTRAGIG Kultur Vorarlberg. Kulturpolitik in Vorarlberg zur Diskussion. Theater am Saumarkt Feldkirch, 17.30 UhrAlles nur Fassade? Über Sitte und Moral von Steiner Frauen im Mittelalter. Bürgerasyl Stein am Rhein, 19 Uhr

KINDERAlbanische Erzählstunde. Mit Fitnete Schmid. Freihandbiblio-thek St.Gallen, 17 UhrInternationales Luaga&Losna Theaterfestival. Pförtnerhaus Feldkirch, 17 Uhr

DIVERSESDer Teilzeitmann. Die grösste Veränderung in einer Beziehung. Pfalzkeller St.Gallen, 17.30 UhrDéjà-bu? Cocktailabend. Treppenhaus Rorschach, 19 Uhr

AUSSTELLUNG«Dingklang» Klangskulpturen-ausstellung. Erstes spontanes Dingklang Orchester, Probe & Aufführung. Halle 710 Winter-thur, 18 UhrJunge Kunst 9. Vernissage. Flon St.Gallen, 18 UhrGisela Fot – 7 x 11 Kreative Stationen. Vernissage. Alte Kaserne Winterthur, 19 UhrWas frag ich nach der Welt. Hinter der Bar mit Frau Vogel

und St.Gallerspitz. Nextex St.Gallen, 19 Uhr

Fr 05.KONZERTIrish Open Air Toggenburg. Ennetbühl, 16 UhrShuffleboggs feat. Richie Pavledis. Fetziger Blues/Rock. Bluesclub Bühler, 19.30 UhrKarin Streule Band. Folkige, urchige und freche Musik. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 20 UhrKulthurnetz-Tage Fifties-Abend. Mit dem Chlorophyll-Chor. Lokremise Wil, 20 UhrPentagram. Support: Driven Under (SH/ZH). Kammgarn Schaffhausen, 20.30 UhrDave Feusi & The Groove Gang feat. Freda Goodlett. Funk, Soul, Jazz. Jazzclub Rorschach, 21 UhrMusikbar. Der ganz normale Wahnsinn, Baldur Stocker & Friends. Rab-Bar Trogen, 21 UhrWe Love 80s. Wenn Kim wild tanzt und Samantha foxt. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr

NACHTLEBENDance Free. Alkoholfreier Tanz-raum, ohne Strassenschuhe. Alte Kaserne Winterthur, 20 UhrMilonga. Tangotanznacht. Tango Almacén St.Gallen, 21 UhrJamaica by Bus. Der Reggae-Bus rollt wieder. Conrad Sohm Dornbirn, 22 UhrNight of Strix. Minimal, Deep House, Tech House. TapTab Schaffhausen, 22 UhrDas House. Kaitaro & Yoske – House Music. Kraftfeld Winterthur, 23 Uhr

FILMM. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globali-sierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 und 20 UhrLove Steaks. Eine aufregend andere Liebesgeschichte: frech, witzig. Kinok St.Gallen, 18 UhrSitting Next to Zoe. Ein Film über Liebe, Freundschaft und Erwachsenwerden. Kinok St.Gallen, 19.45 UhrAmour. Grossartiges Kammer-spiel von Michael Haneke. Kulturcinema Arbon, 20 UhrBad Neighbors. Regie: Nicholas Stoller. Kino Rosental Heiden, 20.15 UhrMaps to the Stars. David Cronenberg blickt hinter die Kulissen von Hollywood. Kinok St.Gallen, 21.30 Uhr

BÜHNE26. Int. Luaga & Losna Theater-festival. Für ein junges Publikum & 13. Symposion Theater, Bild, Ton. Theater am Saumarkt Feldkirch, 10 UhrTroupé Elevée. Tanzaufführung. Lokremise St.Gallen, 19 UhrArtus – Excalibur. Musical. Theater St.Gallen, 19.30 UhrDe Schottesepp. Schauspiel. Depot Wasserauen, 20 UhrHutzenlaub & Stäubli (Ex-Acapi-ckels): Reif für den Oskar. Wort, Wahn und Witz. Kellerbühne St.Gallen, 20 UhrNelly Bütikofer. Eine Anhäufung tänzerischer Ereignisse zwi-

schen Bildern. Eisenwerk Frauenfeld, 20 UhrSplitternacht. Offene Bühne für Amateure, Profis & Dilettanten. K9 Konstanz, 20 Uhr

KINDERInternationales Luaga & Losna Theaterfestival. Pförtnerhaus Feldkirch, 17 Uhr

DIVERSESKinderkonzert & Poetryslam. Marius von der Jagdkapelle, danach Poetryslam. Reithalle St.Gallen, 18 UhrWeine von Frauen. Weindegusta-tion mit den SP-Frauen und Fachfrau Ursula Graf. Frauenpa-villon im Stadtpark St.Gallen, 18.45 Uhr

AUSSTELLUNGKurt Weber / Brigitte Sollberger. Vernissage. Tolle – Art und Weise Rehetobel, 19 Uhr

Sa 06.KONZERTIrish Open Air Toggenburg. Ennetbühl, 10 UhrStarch & Friends. Funk aus St.Gallen mit Supportacts. Reithalle St.Gallen, 16 UhrNote Noire. Gipsy-Swing aus Florenz. Kaffeehaus St.Gallen, 18 UhrLeichenmahl. Ein musikalisches Stilleben mit Texten von Kurt Marti. Militärkantine (Kastanien-hof) St.Gallen, 19 UhrKammermusik. Von G.Ph.Tele-mann. Michaelskirche Aawangen, 19.30 UhrBettina Castaño & Alder Buebe. Flamenco und Appenzell. Millenium Park Lustenau, 20 UhrBrass Band Berner Oberland. Galakonzert. Stadtkirche St.Georg Stein am Rhein, 20 UhrDubtrex: Zomboy. Drum’n’Bass, DubStep. Kugl St.Gallen, 20 UhrLili Pastis Passepartout. Chasch mi gärn ha. Chössi-Theater Lichtensteig, 20.15 UhrDisconnect. Hardcore/Punk. Fabriggli Buchs, 20.30 UhrChica Torpedo. Rock and Roll muy feo. Eisenwerk Frauenfeld, 21 UhrPop & Wave Party. Bühne frei für die besten Hits und beliebtesten Raritäten. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr

NACHTLEBENSputnik. DJ Malcolm Spector & Lounge Lizard. Kraftfeld Winter-thur, 20 UhrClub Bäng Bäng. Stereo Nerds & Dario Loss. Conrad Sohm Dornbirn, 22 UhrColors. HipHop, Urban, R’n’B, Trap. TapTab Schaffhausen, 22 Uhr

FILM150 Jahre Freundschaft Schweiz – Japan. Dokumentarfilm des in Japan lebenden St.Gallers Roger Walch. Kinok St.Gallen, 14 UhrFinding Vivian Maier. Die Entdeckung einer grossen Foto-grafin. Kinok St.Gallen, 16 UhrM. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globali-sierten Lebensweise. Cinewil

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03.–06.09.

«mitgenommen»Solihausfest und AusstellungDas Solidaritätshaus St.Gallen und das Solidaritätsnetz Ost-schweiz laden zum alljährlichen Solihausfest ein. Nebst Unter- haltung und kulinarischen Köst-lichkeiten kann im Haus die Fotoausstellung «mitgenommen» der Fotografin Ursula Häne be-sichtigt werden. Die zuerst in der «Woz» publizierte Bilderserie zeigt die Hände von Flüchtlingen mit einem Gegenstand, den sie auf die Flucht mitgenommen hatten. Das Kinderprogramm bietet Märchen, Spiel und Spass. Samstag, 6. September, 11 UhrSolidaritätshaus St.Gallen solidaritaetshaus.ch

San Gallä i d’HalleDie Reithalle öffnet ihre ToreAm 5. und 6. September steht die Reithalle zum ersten Mal seit Langem wieder der ganzen Stadt offen. Am Freitagabend spielt Marius von der Jagdkapelle (Kinder-konzert), und Slam!Gallen feiert mit dem 50. Poetry Slam ein Jubi-läum. Am Samstag laden Yes I'm very tired now (Elektronika), die Beat Dictator Crew (Hip Hop) und Starch (Funk) mit verschiedensten Gästen zu spannenden Konzerten ein. Wer sein Abstimmungscou-vert für den 28. September (ausge-füllt und wieder verschlossen) mitbringt, bezahlt keinen Eintritt. Freitag, 5. September ab 17.30 Uhr, Samstag, 6. September ab 15.30 Uhr Reithalle St.Gallenreithalle.sg, facebook.com/jazurreithalle

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LITERATURVon Schulmeistern und Schü-lern im Klassenzimmer. Satiri-sches Kaleidoskop. Historisches Museum Heiden, 14 Uhr

VORTRAGVon der Sünde zum Heil. Füh-rung: Stefan Kemmer. Kathedra-le St.Gallen, 10.30 Uhr

KINDERGriechische Erzählstunde. Mit Kiriaki Christoforidou. Frei-handbibliothek St.Gallen, 10.30 UhrInternationales Luaga & Losna Theaterfestival. Pförtnerhaus Feldkirch, 17 UhrMuseumsnacht. Die Römer kom-men! Historisches und Völker-kundemuseum St.Gallen, 18 Uhr

DIVERSESSinger Workshop Jazzin 2014. Mit Nathalie Maerten und Chris-tian Hettkamp. Lokremise St.Gallen, 09 UhrSolihausfest. Begegnungsfest für Flüchtlinge und einheimische Bevölkerung. Solidaritätshaus St.Gallen, 11 Uhr

AUSSTELLUNGDie Wäsche entsteht im Kopf, Malerei und Installation von Daniela Siebrecht & Andrea Vo-gel. Vernissage mit Einführung. Projektraum am See (Kornhaus) Rorschach, 11 UhrKulthurnetz-Tage Kunst-Ausstel-lung. Vernissage. Lokremise Wil,

Wil, 17 und 20 UhrOmar. Regie: Hany Abu-Assad. Kino Rosental Heiden, 17.15 UhrMaps to the Stars. David Cro-nenberg blickt hinter die Kulis-sen von Hollywood. Kinok St.Gallen, 17.45 UhrLa chambre bleue. Georges-Si-menon-Thriller von Mathieu Amalric. Kinok St.Gallen, 20 UhrVielen Dank für nichts. Regie: Stefan Hillebrand, Oliver Paulus. Kino Rosental Heiden, 20.15 UhrBlue Ruin. Aberwitziger Rache-thriller im Stil der Coen-Brüder. Kinok St.Gallen, 21.30 Uhr

BÜHNEArsen & Spitzenhäubchen. Ko-mödie von Joseph Kesselring. Stadttheater Schaffhausen, 17.30 UhrAnet Corti. Die perfekte Fehlbe-setzung in der Chefetage. Co-lumban Urnäsch, 20 UhrDie Wahrheit. Komödie von Flo-rian Zeller. Theater Kanton Zü-rich Winterthur, 20 UhrHutzenlaub & Stäubli (Ex- Acapickels): Reif für den Oskar. Wort, Wahn und Witz. Kellerbüh-ne St.Gallen, 20 UhrMichel Gammenthaler: Scharla-tan. Kabarett. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr26. Int. Luaga & Losna Theater-festival. Für ein junges Publikum & 13. Symposion Theater, Bild, Ton. Theater am Saumarkt Feld-kirch, 20.15 Uhr

14 UhrDie Museumsnacht tanzt. Offene Museums- und Galerientüren bereits zum 10. Mal. Diverse Orte Stadt St.Gallen, 18 UhrArt Brut – Japan – Schweiz. Mu-seumsnacht. Museum im Lager-haus St.Gallen, 18 UhrBauernkunst – Appenzeller und Toggenburger Bauernmalerei von 1600 bis 1900. Museums-nacht. Kunstmuseum St.Gallen St.Gallen, 18 UhrBirgit Widmer – Formate. Muse-umsnacht. Galerie vor der Klos-termauer St.Gallen, 18 UhrJunge Kunst 9. Finissage & Mu-seumsnacht. Flon St.Gallen, 18 UhrMaria Anwander. Museums-nacht. Kunsthalle St.Gallen, 18 UhrMuseumsnacht. Textilmuseum St.Gallen, 18 UhrMuseumsnacht. Kunstzone Lo-kremise St.Gallen, 18 UhrNot Zero and Zilch. Museums-nacht. Architektur Forum Ost-schweiz St.Gallen, 18 UhrWas frag ich nach der Welt. Mu-seumsnacht: Nacht- und Nebel-aktion von Katrin Keller. Nextex St.Gallen, 18 Uhr«Dingklang» Klangskulpturen-ausstellung. Finissage mit Heinz Lieb. Halle 710 Winterthur, 19.30 Uhr

So 07.KONZERTIrish Open Air Toggenburg. En-netbühl, 08 UhrChillifunk. Gee-K & Band. Kugl St.Gallen, 19 UhrLeichenmahl. Ein musikalisches Stilleben mit Texten von Kurt Marti. Militärkantine (Kastanien-hof) St.Gallen, 19 UhrBad Cop / Bad Cop. Support: Midrake. Grabenhalle St.Gallen, 20.30 Uhr

FILMFinding Vivian Maier. Die Ent-deckung einer grossen Fotogra-fin. Kinok St.Gallen, 10.30 UhrSitting Next to Zoe. Ein Film über Liebe, Freundschaft und Erwachsenwerden. Kinok St.Gallen, 12.15 UhrDiplomatie. Schlöndorffs neus-tes Werk: die Rettung von Paris 1944. Kinok St.Gallen, 14.15 UhrDrachenzähmen leicht gemacht 2. Regie: Dean Deblois. Kino Rosental Heiden, 15 UhrLove Steaks. Eine aufregend an-dere Liebesgeschichte: frech, witzig. Kinok St.Gallen, 16.15 UhrM. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globali-sierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 UhrLa chambre bleue. Georges-Si-menon-Thriller von Mathieu Amalric. Kinok St.Gallen, 18.15 UhrMiele. Regie: Valeria Golino. Kino Rosental Heiden, 19.15 UhrMindfuck. Fear and loathing in Las Vegas. Gaswerk Winterthur, 19.30 UhrHectors Reise. Die Suche nach dem Glück. Cinewil Wil, 20 UhrUnder the Skin. Scarlett Johans-son reist als Alien durch Schott-land. Kinok St.Gallen, 20 Uhr

BÜHNEArsen & Spitzenhäubchen. Ko-mödie von Joseph Kesselring. Stadttheater Schaffhausen, 17.30 UhrArtus – Excalibur. Musical. The-ater St.Gallen, 19.30 UhrDe Schottesepp. Schauspiel. De-pot Wasserauen, 20 UhrDie Wahrheit. Komödie von Flo-rian Zeller. Theater Kanton Zü-rich Winterthur, 20 UhrWir lieben und wissen nichts. Schauspiel von Moritz Rinke. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr

VORTRAGMatinée «Die Entführung aus dem Serail». Einführung in die Oper von W.A. Mozart. Theater St.Gallen, 11 Uhr

KINDERReiseziel Museum. Rätsel-Rallye und Postkarten-Werkstatt. Jüdi-sches Museum Hohenems, 10 UhrSexperten – Flotte Bienen und tolle Hechte. Familienführung. Naturmuseum St.Gallen, 10.15 UhrKräftemessen mit den Legionä-ren. Kinder können ihre Kampf-kunst erproben. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 UhrMarius & Ratzfatz. Radio Wald-rand. Kammgarn Schaffhausen, 11 UhrMarius & die Jagdkapelle. Radio Waldrand. Quaianlagen Arbon, 14 Uhr

DIVERSESHandtellergrosse Kunst, Gou-ache im Kleinformat. Workshop im Malatelier mit Annina Tho-mann, Kunstpädagogin. Kunst-halle Ziegelhütte Appenzell, 15 Uhr

AUSSTELLUNGDauerausstellung und Jüdisches Viertel. Führung. Jüdisches Mu-seum Hohenems, 10 UhrConrad Steiner. Begegnung mit Conrad Steiner. Galerie Adrian Bleisch Arbon, 11 UhrQuello que non è – Vera Marke. Vernissage mit Einführung. Gale-rie Schönenberger Kirchberg, 11 UhrDie ersten Europäer. Habsburger und andere Juden – eine Welt vor 1914. Führung. Jüdisches Museum Hohenems, 11.30 UhrObjekt Landschaft – Landschaft Objekt. Lesung mit Pirmin Mei-er. Oxyd Kunsträume Winter-thur, 11.30 UhrPavillieren. Mit Häppchen aus dem Orient. Frauenpavillon im Stadtpark St.Gallen, 13 UhrDialogische Führung. Führung und Gespräch mit Roland Scotti, Kurator. Museum Liner Appen-zell, 14 UhrFliessende Welt. Verborgene Schönheit. Schätze aus Japan. Führung. Historisches und Völ-kerkundemuseum St.Gallen, 14 UhrSchwänberg-Ausstellung. Altes Rathaus Schwänberg Herisau, 14 bis 16 Uhr

Mo 08.KONZERTHackbrett Abend. Restaurant Marktplatz Appenzell, 19 UhrSongs from Utopia. Erwachsen, hypnotisierend und unberechen-bar. Portier Winterthur, 20.30 Uhr

FILMHectors Reise. Die Suche nach dem Glück. Cinewil Wil, 17 UhrMaps to the Stars. David Cro-nenberg blickt hinter die Kulis-sen von Hollywood. Kinok St.Gallen, 18 UhrM. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globali-sierten Lebensweise. Cinewil Wil, 20 UhrSitting Next to Zoe. Ein Film über Liebe, Freundschaft und Erwachsenwerden. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

VORTRAGVortrag: Wieviel Gift verträgt der Mensch? Mit Sonja Schläpfer. Zentrum St.Kolumban Ror-schach, 19.30 UhrReligiöse Kleidung: Selbst- und Fremdwahrnehmung. Vortrag und Gespräch. Offene Kirche St.Gallen, 20 Uhr

DIVERSESOffene Vollversammlung. Für alle, die den Infoladen nutzen wollen. Infoladen Rabia Winter-thur, 18.30 Uhr

Di 09.KONZERTIch wollt ein Sträusslein binden. Lieder und Duette zum 150. Ge-burtstag von Richard Strauss. Kantonsschule am Burggraben St.Gallen, 19.30 Uhr

NACHTLEBENDisasterbar. HipHop greift über den Tellerrand. Kraftfeld Winter-thur, 20 Uhr

FILMM. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globali-sierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 UhrLa chambre bleue. Georges-Si-menon-Thriller von Mathieu Amalric. Kinok St.Gallen, 18.15 UhrHectors Reise. Die Suche nach dem Glück. Cinewil Wil, 20 UhrService inbegriffe. Porträt von bemerkenswerten Schweizer Restaurants. Kinok St.Gallen, 20 UhrThanks for Sharing. Regie: Stuart Blumberg. Kino Rosental Hei-den, 20.15 Uhr

LITERATURRadek Knapp. Liest aus «Reise nach Kalino». Raum für Literatur St.Gallen, 19.30 Uhr

VORTRAGDas Kloster als Landwirtschafts-betrieb. Vortrag. Kartause Ittin-gen Warth, 18 Uhr

06.–09.09.

Reise nach KalinoRadek Knapp in der HauptpostDer Anruf, den Julius Werkazy entgegennimmt, setzt die Ereignisse wie ein Schwungrad in Gang. Wenig später befindet Werkazy sich im Zug nach Kalino und erhält, kaum angekommen, den Auftrag, den ersten Todes- fall aufzuklären. Dazu muss er hinter das Geheimnis der Kalinianer kommen: Niemand dort scheint älter als dreissig zu sein... Unvergessliche Ge- stalten bevölkern Radek Knapps magischen, auf faszinierende Weise altmodischen Detektivro-man. Dienstag, 9. September, 19.30 UhrRaum für Literatur,Hauptpost St.Gallengdsl.ch, hauptpost.ch

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Blue Ruin. Aberwitziger Rache-thriller im Stil der Coen-Brüder. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

BÜHNEDe Schottesepp. Schauspiel. De-pot Wasserauen, 20 UhrEric Rohner. Vom Ende einer Geschichte, von Julian Barnes. Kellerbühne St.Gallen, 20 UhrWir lieben und wissen nichts. Schauspiel von Moritz Rinke. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr

VORTRAGBuddhistische Philosophie - alte Weisheit in unserer modernen Zeit. Vortrag und Meditation mit Keslang Lachpa. Offene Kirche St.Gallen, 19.30 Uhr

KINDERKinderkleider- und Spielsachen-börse. Alte Kaserne Winterthur, 09 UhrDas Traumfresserchen. Kinder-stück nach Michael Ende. Thea-ter St.Gallen, 14 UhrGeschichtenzeit. Mit Monika Enderli. Freihandbibliothek St.Gallen, 14.15 und 15 Uhr

DIVERSES4. Ostschweizer Sozialraumta-gung. Kommunikation im öffent-lichen Raum. Waaghaus St.Gal-len, 13 Uhr

AUSSTELLUNGRoman Signer. Vortragsabend mit Filmen und Videos. Kunst-museum St.Gallen St.Gallen, 18.30 Uhr

Mein Leben als Medium und die geistige Welt verstehen. Vortrag von Tom Hunziker. Kino Theater Madlen Heerbrugg, 19.30 Uhr

Mi 10.KONZERTKonzert. Mit Nostalgiechörli Horn. Altersheim Rorschach, 14.30 UhrAppenzeller Musik. Hof Weiss-bad, 20 UhrBullaugenkonzert #42. Mit Peter J. Birch, Polen. Grabenhalle St.Gallen, 20 UhrMarissa Nadler. Six Albums in 10 years and never a misstep. Trep-penhaus Rorschach, 21.30 Uhr

NACHTLEBENWegweiser ins Mittelalter. Vortrag und Buchpräsentation mit Clau-dius Gurt. Liechtensteinisches Landesmuseum Vaduz, 18 UhrRoots-Foods. LGBT-Groove-Reg-gae-Night-Strictly-Against-Ho-mophobia. CMC St.Gallen, 19.30 Uhr

FILMM. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globali-sierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 und 20 UhrFinding Vivian Maier. Die Ent-deckung einer grossen Fotogra-fin. Kinok St.Gallen, 18.30 Uhr

St Phénix, solipsiste et St Hyx, factotum. Museumsnacht. Point Jaune Museum St.Gallen, 19 Uhr

Do 11.KONZERTAppenzeller Musik. Strichmusig Alperösli. Kleiner Ratsaal Ap-penzell, 18.30 UhrFreestyle Bar. Flon St.Gallen, 19 UhrLeichenmahl. Ein musikalisches Stilleben mit Texten von Kurt Marti. Militärkantine (Kastanien-hof) St.Gallen, 19 UhrAki-Ra Sunrise. Musik aus Ja-pan. Varieté Tivoli St.Gallen, 20 Uhr

FILMHectors Reise. Die Suche nach dem Glück. Cinewil Wil, 17 UhrService inbegriffe. Porträt von bemerkenswerten Schweizer Restaurants. Kinok St.Gallen, 17.15 UhrEveryday Rebellion. Die Kreati-vität des gewaltlosen Wider-stands weltweit. Kinok St.Gallen, 19 UhrM. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globali-sierten Lebensweise. Cinewil Wil, 20 UhrOf Horses and Men (Hross í oss). Die eigentümliche Beziehung der Isländer zu ihren Pferden. Kinok St.Gallen, 21.15 Uhr

BÜHNEEin neuer Tag – Caco erwacht. Ein Clownstück von Carole Co-lombi. Grabenhalle St.Gallen, 19.30 UhrDe Schottesepp. Schauspiel. De-pot Wasserauen, 20 UhrZink. Zauberkunst. Millenium Park Lustenau, 20 UhrEntfernte Stimme. Eigenproduk-tion. Altes Kino Mels, 20.15 Uhr

LITERATURLesung zur «Blauen Stunde». Schaffhauser Autorinnen und Autoren. Restaurant Musikhof Schaffhausen, 17.30 UhrAufs Äusserste, Europa! Interna-tionales Literaturfestival. Bür-gersaal Konstanz, 20 Uhr

VORTRAGKonTAKtpersonen-Treffen. Das TAK präsentiert seinen Spiel-plan. Tak Schaan, 18 UhrDie Baha’i-Gemeinde lädt ein. Information – Gespräche – klei-ne Snacks. Offene Kirche St.Gal-len, 19 UhrPrivatisierung im Gesundheits-wesen. Referate und Podiums-diskussion. Alte Kaserne Winter-thur, 20 Uhr

DIVERSESStadtgebet – Quelle der Kraft. Begegnung mit der eigenen Spi-ritualität. Kathedrale St.Gallen, 19.15 Uhr

AUSSTELLUNGMaria Anwander. Kunst über Mittag. Kunsthalle St.Gallen, 12 UhrUrban Art Festival Winterthur. Vernissage. Sulzerareal Winter-thur, 19 UhrCarl Walter Liner und die Male-rei in Paris 1945 bis 1955. Kurz-führung und Vortrag. Museum Liner Appenzell, 19 UhrWas frag ich nach der Welt. Christoph Keller, Autor, schaltet sich zu aus der Ferne. Nextex St.Gallen, 19 UhrKeine Nachricht von R. – A. und B. Live aus Rom. Kulturraum am Klosterplatz St.Gallen, 19.30 UhrShedgespräch. Sommeratelier. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr

Fr 12.KONZERTLeichenmahl. Ein musikalisches Stilleben mit Texten von Kurt Marti. Militärkantine (Kastanien-hof) St.Gallen, 19 UhrWeihern Unplugged. Diverse Acts. Frauenbadi St.Gallen, 19 UhrLivetime Metal Vol.II. Make Me A Donut, Life’s December, My Last Hour. Grabenhalle St.Gal-len, 19.30 UhrAlma. Neue Volksmusik aus Ös-terreich. Millenium Park Luste-nau, 20 UhrLido Boys. Canzoni auf dem Tanzschiff. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr

09.–12.09.

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Kommunikation in der StadtSozialraumtagung der FHSIm öffentlichen Raum gehen wir auf Distanz und verdecken Persönliches. Und doch ist verba-le und nonverbale Kommuni- kation hier von zentraler Bedeu-tung. Welche Ereignisse lösen Kommunikation aus? Und wie kommunizieren wir in diesen Si-tuationen? Solche Fragen ste- hen im Zentrum der 4. Ost-schweizer Sozialraumtagung. An verschiedenen Orten in der Stadt St.Gallen begegnen die Teil-nehmenden gewohnten und neuen Situationen. Mit Anmel-dung.Mittwoch, 10. September, 13 – 18 Uhr, (Ausweichdatum: Freitag, 12. September)Treffpunkt: Waaghaus St.Gallenfhsg.ch

«Entfernte Stimme»Familientragödie in MelsBecca und Howie Corbett sind eine glückliche amerikanische Familie, doch dann wird Danny, ihr vierjähriger Sohn, von einem Auto überfahren. Das Stück erzählt von der Zeit da-nach: Becca zieht sich von allem zurück. Jedes Wort ist falsch. Beccas Schwester und die gut-meinende Mutter machen alles noch schlimmer. Dann taucht der junge Fahrer des Un-glückswagens auf… Romy Forlin inszeniert das Stück, das bei aller Tragik nie hoffnungs- los wirkt.Donnerstag, 11. September (Premiere), 20.15 UhrWeitere Vorstellungen 12., 13., 19., 20., 24., 25., 26. Septemberalteskino.ch

Texte für alle Lesefestival im Chössi-TheaterZwei Wochen lang Literarisches in allen Facetten: Das Lesefestival 2014 bringt prominente Au- torinnen und Autoren wie Andre-as Neeser, Milena Moser und Sibylle Aeberli nach Lichtensteig. Comic-Autor Franz Zumstein erklärt, wie ein Comic entsteht. Simon Libsig & Nicolas d’Ajourd’hui (Bild) zeichnen Alltagsmonster. Es gibt Bühnen- stücke von Theater Marie und Theater Schöneswetter, und Robert Walser meldet sich aus Berlin.Freitag, 12. bis Sonntag, 21. SeptemberChössi Theater Lichtensteigchoessi.ch

1. Figurentheater-FestivalSpiel im KlostergartenDas 1. Appenzeller Figurenthea-ter-Festival hat zum Ziel, Atmosphäre und Geist des Klos-tergartens zu beleben, der nach Schliessung des Kapuziner-klosters nach monatelangen Diskussionen kürzlich für die Be-völkerung offiziell geöffnet wurde. Während drei Tagen sind auf drei Bühnen acht Aufführun-gen unterschiedlichster Art zu sehen sein, die Preise sind be-wusst familienfreundlich gestaltet, ganz im Sinne der klös-terlichen Tradition.Freitag, 12. bis Sonntag, 14. SeptemberKlostergarten Appenzellappenzeller-figurentheater-festival.ch

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12.–14.09.

festival. Geheimnisvolles Leben im Klostergarten. Klostergarten Appenzell, 18 UhrChasch mi gärn ha! Ein Musik-theaterstück um Liebe und Sehn-süchte. Diogenes Theater Altstät-ten, 20 UhrEric Rohner. Vom Ende einer Geschichte, von Julian Barnes. Kellerbühne St.Gallen, 20 UhrKnuth & Tucek – Freiheit. Eine Misere in fünf Aufzügen. Eisen-werk Frauenfeld, 20 UhrLisa Catena – Wäutfriede. Was tun, wenn die Eltern die Revolu-tion erfunden haben? Spurbar (Kultur im Pfarreizentrum St.Laurentius) Flawil, 20 UhrSchwäfu. Songs und Kabarett zum Geniessen. Gymnasium Friedberg Gossau, 20 UhrWir lieben und wissen nichts. Schauspiel von Moritz Rinke. Lokremise St.Gallen, 20 UhrThe MonStarz. Theatersport. Rössli Mogelsberg, 20.15 UhrEntfernte Stimme. Eigenproduk-tion. Altes Kino Mels, 20.15 UhrIm Bett mit Sisyphos. Figuren-theater mit Katja Baumann. Ha-berhaus Schaffhausen, 20.30 Uhr

LITERATURAutorenlesung. Mit Martin Hai-ler, Buch: Was guckst du so be-hindert? Sammlung Würth Ror-schach, 18 UhrAufs Äusserste, Europa! Interna-tionales Literaturfestival. Konzil Konstanz, 18.30 UhrJam on Poetry. Das geht an alle Wortkünstler und Wortkünstle-

Note Noire 4tett. Gipsy-Swing aus Florenz. Kulturcinema Ar-bon, 20 UhrThe Young Gods. Die West-schweizer Industrial- Rock-Pio-niere. Kammgarn Schaffhausen, 20 UhrFinestrino. Songs über die wich-tigen Ereignisse im Leben. Thea-ter am Saumarkt Feldkirch, 20.15 UhrLombego Surfers. «Ticket Out Of Town»: Surf’n’Roll, Garage Punk. TapTab Schaffhausen, 21 UhrSeal Of Quality (F) & None Of Them (Züri). Electro Punk 8-Bit vs. Ugly Pop. Kraftfeld Winter-thur, 22 Uhr

NACHTLEBENBal Folk Tanzabend. Workshop mit Schwerpunkt auf Tänzen aus dem Balkan. Alte Kaserne Win-terthur, 20.30 UhrMilonga. Tangotanznacht. Tango Almacén St.Gallen, 21 Uhr

FILMM. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globali-sierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 und 20 UhrDie andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht. Edgar Reitz’ grossartiges Auswanderungs-epos. Kinok St.Gallen, 18 UhrHectors Reise oder die Suche nach dem Glück. Regie: Peter Chelsom. Kino Rosental Heiden, 20.15 Uhr

BÜHNE1. Appenzeller Figurentheater-

rinnen. Spielboden Dornbirn, 20 UhrEr-Lesen: Lesefestival. Thik- Theater aus Baden. Chössi-Theater Lichtensteig, 20.15 UhrAufs Äusserste, Europa! Interna-tionales Literaturfestival. Spie-gelhalle Konstanz, 21 Uhr

VORTRAGTürme und Tore im alten St.Gallen. Stadtrundgang mit Walter Frei. Mühleggbahn Tal-station St.Gallen, 18 UhrKünstlergespräch I. Bernard Tagwerker im Gespräch mit Ka-rin Karinna Bühler. Rab-Bar Tro-gen, 20 Uhr

DIVERSESEnglisches Sprachencafé. Sprachkenntnisse praktizieren. Kino Rosental Heiden, 18.30 UhrSprachencafé. Englisch, Italie-nisch, Spanisch, Französisch, Deutsch. Restaurant Dufour St.Gallen, 18.30 Uhr

AUSSTELLUNGBlow-Up – Antonionis Filmklas-siker und die Fotografie. Vernis-sage. Fotomuseum Winterthur, 18 Uhr

Sa 13.KONZERTWeihern Unplugged. Diverse Acts. Frauenbadi St.Gallen, 13UhrA-Synth Fest 2014. Diverse Acts.

Grabenhalle St.Gallen, 18 Uhr2famous. Music was my first love and it will be my last. Hotel Wun-derbar Arbon, 20 UhrAppenzeller Musik. Jungformati-on Zytlose. Hotel Löwen Appen-zell, 20 UhrStubete. Mit C’est si bon. Restau-rant Frohsinn Weinfelden, 20 UhrArnim Töpel. Bluesdenker, mit: Nur für kurze Zeit. Altes Schlachthaus (Lindenstrasse 12) Herisau, 20.30 UhrDen Sorte Skole. Musikalische Archäologen aus Dänemark. Conrad Sohm Dornbirn, 22 UhrDirty Honkers. «Swing, Brother/Sister, Swing!»: Electroswing, HipHop. TapTab Schaffhausen, 22 Uhr

NACHTLEBENSchlaflos in Winterthur. Disco, HipHop, (Elektro-)Funk & Soul. Kraftfeld Winterthur, 20 UhrOliver Schories. Deep House. Kugl St.Gallen, 21 UhrAufs Äusserste, Europa! Euro-pean Clubnight. K9 Konstanz, 22 Uhr

FILMSitting Next to Zoe. Ein Film über Liebe, Freundschaft und Erwachsenwerden. Kinok St.Gallen, 16 UhrM. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globali-sierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 und 20 UhrEdward Burtynsky Watermark. Regie: Jennifer Baichwal, Ed-ward Burtynsky. Kino Rosental Heiden, 17.15 UhrDiplomatie. Schlöndorffs neus-tes Werk: die Rettung von Paris 1944. Kinok St.Gallen, 18 UhrOf Horses and Men (Hross í oss). Die eigentümliche Beziehung der Isländer zu ihren Pferden. Kinok St.Gallen, 19.45 UhrWir sind die Neuen. Regie: Ralf Westhoff. Kino Rosental Heiden, 20.15 UhrLove Steaks. Eine aufregend an-dere Liebesgeschichte: frech, witzig. Kinok St.Gallen, 21.30 Uhr

BÜHNEKleinKunstRallye. Andreas Juon slamt in Gebärdensprache. Alte Kaserne Winterthur, 13:20 Uhr1. Appenzeller Figurentheater-festival. Geheimnisvolles Leben im Klostergarten. Klostergarten Appenzell, 16 UhrArsen & Spitzenhäubchen. Ko-mödie von Joseph Kesselring. Stadttheater Schaffhausen, 17.30 UhrDie Entführung aus dem Serail. Oper von W.A. Mozart. Theater St.Gallen, 19.30 UhrAndreas Thiel – Macht. Es ist unsicherer geworden in der Höl-le. Mehrzweckhalle Walzenhau-sen, 20 UhrEric Rohner. Vom Ende einer Geschichte, von Julian Barnes. Kellerbühne St.Gallen, 20 UhrGilbert & Oleg: Die hohle Gasse. Ein magisch-komisches Frei-heitsdrama frei nach Schiller. Diogenes Theater Altstätten, 20 UhrGömmer Starbucks? Bänz Friedli macht sich einen Reim auf die Jugend. Alte Mühle Gams, 20 Uhr

Le Cubitus du Manchot. Circus-theater. Millenium Park Luste-nau, 20 UhrSpinnen. Politische Oper von Peter Roth nach Gotthelf. Ton-halle Wil, 20 UhrTegebuch eines Ungeheuers. Eigenproduktion. Fabriggli Buchs, 20 UhrWir lieben und wissen nichts. Schauspiel von Moritz Rinke. Lokremise St.Gallen, 20 UhrLove’s in Dance. Pizzi Dance Art Productions. Tak Schaan, 20:09 UhrDie Wand. Stück von Marlen Haushofer. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20.15 UhrDuo Calva. Musik-Kabarett. As-selkeller Schönengrund, 20.15 UhrEntfernte Stimme. Eigenproduk-tion. Altes Kino Mels, 20.15 UhrAnet Corti: win win. Ein sati-risch-komödiantischer Lecker-bissen. Kulturtreff Rotfarb Uz-nach, 20.30 UhrReto Zeller: undenufe. Solo-Pro-gramm. Kellerbühne Grünfels Jona, 20.30 Uhr

LITERATURAufs Äusserste, Europa! Interna-tionales Literaturfestival. K9 Konstanz, 20 UhrEr-Lesen: Lesefestival. Milena Moser & Sibylle Aeberli. Chössi-Theater Lichtensteig, 20.15 Uhr

VORTRAGFrauenfrühstück. Blickwechsel – Schluss mit Nörgeln und Kriti-sieren. Evang. Kirchgemeinde-haus Auenwies Bichelsee, 08.45 Uhr

KINDERItalienische Erzählstunde. Mit Rossella Ill und Gabriella Macri Mitruccio. Freihandbibliothek St.Gallen, 10.15 UhrEin Fotostudio im Märchenwald. Anlässlich des 6. Buchser Kin-der- und Jugendtags. Fabriggli Buchs, 13 UhrWorkshop. Römische Öllampen töpfern, mit Kathi Zimmermann. Historisches und Völkerkunde-museum St.Gallen, 13:30 Uhr

DIVERSESMobilitätsmarkt Clevermobil. Marktgasse St.Gallen, 10 UhrJapanische Kalligraphie selber ausprobieren. Mit Alex Angehrn. Freihandbibliothek St.Gallen, 11 UhrContempo-Fest 2014. Jahresfest des Fördervereins Contempo mit Preisverleihung. Kammgarn Schaffhausen, 19 Uhr

AUSSTELLUNGUrban Art Festival Winterthur. Graffiti Action & Hip-Hop Jam. Sulzerareal Winterthur, 14 Uhr

So 14.KONZERTDuo Leonore. Die 5 Cellosonaten von Beethoven. Schloss Dotten-wil Wittenbach, 11 UhrWeihern Unplugged. Diverse Acts. Frauenbadi St.Gallen, 14 UhrKammermusik mit Orgel. Mit Andrea Kuratle. Evang. Kirche Rehetobel, 17 Uhr

Nur für kurze Zeit!Arnim Töpel im SchlachthausSchon sein Debüt-Programm «Sex ist keine Lösung» hat ihm Auszeichnungen eingebracht («für musikalische Klasse und sprachliche Eleganz»), die folgen-den sieben («51 aufgedrängte Bereicherungen», «Masterbabb-ler» u.a.) haben seinen Ruf als «Bluesdenker» und Philosoph unter den Kabarettisten in der deutschsprachigen Klein-kunstszene gefestigt. Verbreitetes Prädikat: wohltuend. Mit «Nur für kurze Zeit!» widmet sich Arnim Töpel in Text und Musik der Endlichkeit; nicht als Drohung, sondern als Chance.Samstag, 13. September, 20.30 UhrAltes Schlachthaus, Herisauwww.kulturisdorf.ch

This Will Destroy YouPostrock in der Grabenhalle Beflügelnd wehmütige Klänge, schlichtweg der vertonte Untergang - dies beschreibt das musikalische Schaffen von TWDY wohl am besten, welche mittlerweile zu den Aushänge-schildern des Postrocks gelten. Auf ihrem neuen Album «Another Language» steigern sich einfache Melodien zu musikali-schen Feuerwerken, welche in bedrückenden Soundwänden und minutenlangem Getöse explodie-ren. Sie fangen Stimmungen ein und schaffen eine Atmosphä-re, wie sie kaum eine andere Band erzeugen kann. Ganz ohne Worte! Support: Lymbyc Systym (USA), Silentbass (SG).Samstag, 20. September, 20.30 UhrGrabenhalle St.Gallengrabenhalle.ch

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in Judaism. Jüdisches Museum Hohenems, 10.30 UhrDie Wäsche entsteht im Kopf, Malerei und Installation von Daniela Siebrecht & Andrea Vo-gel. Performance von Andrea Vogel. Projektraum am See (Kornhaus) Rorschach, 11 UhrTinissima – Tina Modotti (1896-1942). Führung. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 UhrArbonale. Vernissage. Schloss-wiese Arbon, 14 UhrClaudia Desgranges – Update. Führung. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 14 UhrLilly Langenegger zeigt ihre Ra-dierungen. Benefiz für die Win-terhilfe. Kul-tour auf Vögelinsegg Speicher, 15 Uhr

Mo 15.KONZERTHackbrett-Abend. Restaurant Marktplatz Appenzell, 19 UhrFlip Grater (NZ & Paris). Paris mon amour! Portier Winterthur, 20.30 Uhr

FILMM. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globali-sierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 und 20 UhrLove Steaks. Eine aufregend an-dere Liebesgeschichte: frech, witzig. Kinok St.Gallen, 18.30 UhrLa chambre bleue. Georges-Si-menon-Thriller von Mathieu Amalric. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

VORTRAGWie der Kaffee nach St.Gallen kam. Stadtrundgang mit Walter Frei. Laurenzenkirche St.Gallen, 18 UhrMeet the editors. Werk, Bauen & Wohnen auf Tournee. Zeughaus Teufen, 19.30 Uhr

Di 16.NACHTLEBENDomenico Ferrero. Hitschlampe-reien mit Eskalationspotential. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr

FILMM. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globali-sierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 und 20 UhrOf Horses and Men (Hross í oss). Die eigentümliche Beziehung der Isländer zu ihren Pferden. Kinok St.Gallen, 18.30 UhrVielen Dank für nichts. Regie: Stefan Hillebrand, Oliver Paulus. Kino Rosental Heiden, 20.15 UhrService inbegriffe. Porträt von bemerkenswerten Schweizer Restaurants. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

BÜHNELe Cubitus du Manchot. Circus-theater. Millenium Park Luste-nau, 20 UhrTegebuch eines Ungeheuers. Eigenproduktion. Fabriggli Buchs, 20 Uhr

Abendmusikzyklus Flawil-Gos-sau. Werke von Rossini, Ibert, Grieg und Mozart. Kirche Ober-glatt Flawil, 19 UhrLeichenmahl. Ein musikalisches Stilleben mit Texten von Kurt Marti. Militärkantine (Kastanien-hof) St.Gallen, 19 UhrHerbstkonzert. Kammermusik. Musikschule Weinfelden, 19.30 UhrTrio Silenzio. Paul Giger, Srdjan Vukanisovic, Cobus Swanepoel. Linde Heiden, 19.30 UhrNils Kercher & Barou Kouyate. Worldmusic. K9 Konstanz, 20 Uhr

FILMService inbegriffe. Porträt von bemerkenswerten Schweizer Restaurants. Kinok St.Gallen, 11 UhrFinding Vivian Maier. Die Ent-deckung einer grossen Fotogra-fin. Kinok St.Gallen, 13 UhrEveryday Rebellion. Die Kreati-vität des gewaltlosen Wider-stands weltweit. Kinok St.Gallen, 15 UhrM. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globali-sierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 UhrMaps to the Stars. David Cro-nenberg blickt hinter die Kulis-sen von Hollywood. Kinok St.Gallen, 17.30 UhrOmar. Regie: Hany Abu-Assad. Kino Rosental Heiden, 19.15 UhrMindfuck. The Imaginarium of Doctor Parnassus. Gaswerk Win-terthur, 19.30 UhrHectors Reise. Die Suche nach dem Glück. Cinewil Wil, 20 UhrLa chambre bleue. Georges-Si-menon-Thriller von Mathieu Amalric. Kinok St.Gallen, 20 Uhr

BÜHNE1. Appenzeller Figurentheater-festival. Geheimnisvolles Leben im Klostergarten. Klostergarten Appenzell, 11 UhrDinner-Krimi: Schwiegermütter killt man nicht. Kulinarik und Comedy. Gasthof zum Goldenen Kreuz Frauenfeld, 17 UhrSpinnen. Politische Oper von Peter Roth nach Gotthelf. Ton-halle Wil, 19 UhrArtus – Excalibur. Musical. The-ater St.Gallen, 19.30 UhrDe Schottesepp. Schauspiel. De-pot Wasserauen, 20 UhrWir lieben und wissen nichts. Schauspiel von Moritz Rinke. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr

LITERATURAufs Äusserste, Europa! Interna-tionales Literaturfestival. Ros-gartenmuseum Konstanz, 11 Uhr

VORTRAGMatinée «Der Besuch der alten Dame». Einführung in das Schauspiel von Dürrenmatt. Lo-kremise St.Gallen, 11 Uhr

KINDERWorkshop für Familien. Rund ums Thema «Farbexperimente». Eisenwerk Frauenfeld, 10.30 UhrRico, Oskar und die Tieferschat-ten. Regie: Neele Leana Vollmar. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr

AUSSTELLUNGDauerausstellung und Jüdisches Viertel. Themenführung: Women

VORTRAGErfreuliche Universität. Podium zur Reithalle, u.a. mit Etrit Has-ler. Palace St.Gallen, 20:15 Uhr

KINDERFranzösische Erzählstunde. Mit Elodie Tassin. Freihandbibliothek St.Gallen, 16 Uhr

AUSSTELLUNGMathieu Mercier – Everything But The Kitchen Sink. Führung. Kunstmuseum St.Gallen St.Gal-len, 18.30 Uhr

Mi 17.KONZERTKonzert Musikschule. Haus zum Seeblick (Alters- und Pflegeheim) Rorschacherberg, 18.30 UhrAppenzeller Musik. Hof Weiss-bad, 20 UhrNationales Sinfonieorchester des Polnischen Rundfunks. Werke von Lutoslawski, Beethoven und Brahms. Vaduzer-Saal, 20 UhrSession-Room. Anstatt «Guitar Hero» zu Hause spielen. Kraftfeld Winterthur, 20 UhrVelojet. Vierköpfige Band aus Wien. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr

NACHTLEBENRoots-Foods. LGBT-Groove-Reg-gae-Night-Strictly-Against-Homo-phobia. CMC St.Gallen, 19.30 Uhr

FILMHectors Reise. Die Suche nach dem Glück. Cinewil Wil, 17 UhrEveryday Rebellion. Die Kreativi-tät des gewaltlosen Widerstands weltweit. Kinok St.Gallen, 18 UhrM. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globali-sierten Lebensweise. Cinewil Wil, 20 UhrMaps to the Stars. David Cronen-berg blickt hinter die Kulissen von Hollywood. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

BÜHNEArsen & Spitzenhäubchen. Ko-mödie von Joseph Kesselring. Stadttheater Schaffhausen, 19.30 UhrDe Schottesepp. Schauspiel. De-pot Wasserauen, 20 UhrDie Ente bleibt draussen. Ster-mann & Grissemann lesen Loriot. Kulturhaus Dornbirn, 20 UhrGömmer Starbucks? Mit Bänz Friedli. Kellerbühne St.Gallen, 20 UhrLe Cubitus du Manchot. Circus-theater. Millenium Park Luste-nau, 20 UhrStefan Vögel: Halbzeit. 44 Jahre – bestenfalls Halbzeit im Spiel des Lebens. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20.15 Uhr

LITERATUREr-Lesen: Lesefestival. Franz Zumstein. Chössi-Theater Lich-tensteig, 16 UhrSommer in Brandenburg. Lesung mit Urs Faes. Raum für Literatur St.Gallen, 19.30 UhrKarin Kiwus: Das Gesicht der Welt. Moderation: Jochen Kelter. Bodman-Literaturhaus Gottlie-ben, 20 Uhr

Pink im Park. Pierre Lippuner und Fabian Engeler performen eigene Texte. B-Post Bar St.Gal-len, 20 Uhr

VORTRAGWiderspenstig – zur Sterilisation gedrängt. Jolanda Spirig über Bernadette Gächter. Archiv für Frauen- und Geschlechterge-schichte Ostschweiz St.Gallen, 19 UhrBuddhistische Philosophie - alte Weisheit in unserer modernen Zeit. Vortrag und Meditation mit Keslang Lachpa. Offene Kirche St.Gallen, 19.30 Uhr

KINDERMinicirc. Prinzessin Holunder, Familienprogramm. Stadtpark St.Gallen, 15 UhrUngarische Erzählstunde. Mit Eva Csokona. Freihandbiblio-thek St.Gallen, 15 Uhr

AUSSTELLUNGArt Brut – Japan – Schweiz. Ate-lier Kinder Kunst. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 14.30 UhrDie ersten Europäer. Habsburger und andere Juden – eine Welt vor 1914. Führung. Jüdisches Museum Hohenems, 18 UhrDilution. Museumsnacht. Point Jaune Museum St.Gallen, 19 UhrSexperten – Flotte Bienen und tolle Hechte. Vortrag. Naturmu-seum St.Gallen, 19 Uhr

Do 18.KONZERTAppenzeller Musik. Kapelle Alpstää-Nixe. Kleiner Ratsaal Appenzell, 18.30 UhrKonzert Corale Santa Cecilia. Gospel und Italienische Lieder. Altersheim Rorschach, 19 UhrAuftakt – Tchaikowsky 5. Werke von Rachmaninow und Tchai-kowsky. Tonhalle St.Gallen, 19.30 UhrGolden Bough. Celtic Music. K9 Konstanz, 20 UhrTobias Preisig Quartett mit «Drifting». Streifzug durch un-terschiedlichste Stile. Fabriggli Buchs, 20 UhrSinkane. Palace St.Gallen, 21 Uhr

NACHTLEBENHallenbeiz. PingPong und Sounds vom Plattenteller. Gra-benhalle St.Gallen, 20.30 Uhr

FILMM. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globali-sierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 UhrService inbegriffe. Porträt von bemerkenswerten Schweizer Restaurants. Kinok St.Gallen, 17.30 UhrGemma Bovery. Witzige Neuin-terpretation von Flauberts Klas-siker. Kinok St.Gallen, 19.15 UhrDie papierene Brücke. Ruth Be-ckermanns Reise durch ihre ei-gene Familiengeschichte. Spiel-boden Dornbirn, 19.30 UhrDer Kreis. Geschichte der Zür-cher Untergrundbewegung. Ci-newil Wil, 20 Uhr

Maps to the Stars. David Cro-nenberg blickt hinter die Kulis-sen von Hollywood. Kinok St.Gallen, 21.15 Uhr

BÜHNEBadewanne. Goldoni. Kraftfeld Winterthur, 20 UhrGalgenbruders Erben. Ein theat-raler Liederabend zu Christian Morgenstern. Hechtremise Teu-fen, 20 UhrGömmer Starbucks? Mit Bänz Friedli. Kellerbühne St.Gallen, 20 UhrLe Cubitus du Manchot. Circus-theater. Millenium Park Luste-nau, 20 UhrTivoli-Bar. Philosophieren, kapi-tulieren, brillieren. Varieté Tivoli St.Gallen, 20 UhrWir lieben und wissen nichts. Schauspiel von Moritz Rinke. Lokremise St.Gallen, 20 UhrStefan Vögel: Halbzeit. 44 Jahre – bestenfalls Halbzeit im Spiel des Lebens. Theater am Sau-markt Feldkirch, 20.15 Uhr

LITERATURFrühschicht. Lesung mit Man-fred Heinrich. Alte Kaserne Win-terthur, 06.30 UhrEr-Lesen: Lesefestival. Volker Ranisch. Chössi-Theater Lich-tensteig, 20.15 Uhr

VORTRAGDas St.Galler Bildungswesen in früheren Zeiten. Stadtrundgang mit Walter Frei. Katharinen St.Gallen, 18 UhrNeue Spielräume – Zwischen Kurdistan und Khalifat. Mit dem Politikwissenschaftler Thomas Schmidinger. Spielboden Dorn-birn, 19.30 Uhr

KINDERGeschichtenzeit. Mit Marianne Wäspe. Freihandbibliothek St.Gallen, 14.15 und 15 UhrMinicirc. Prinzessin Holunder, Familienprogramm. Stadtpark St.Gallen, 17 Uhr

AUSSTELLUNGRoman Signer. Kunstcafé. Kunst-museum St.Gallen, 14.30 UhrKuratorenführung. Textilmuse-um St.Gallen, 18.30 UhrWas frag ich nach der Welt. Hin-ter der Bar mit Herbert Weber & Lika Nüssli. Nextex St.Gallen, 19 Uhr

Fr 19.KONZERTDer Jugend die Zukunft – Preis-trägerkonzert 2014. Werke von Wagenseil, Debussy,Vivaldi, Haydn. Katharinen St.Gallen, 19UhrEmporenkonzert. Solist Mathias Fuchs, Horn. Kath. Kirche Gol-dach, 19 UhrAuftakt – Tchaikowsky 5. Werke von Rachmaninow und Tchai-kowsky. Tonhalle St.Gallen, 19.30 UhrAcaBellas. Frauen-A-cappella-Gesang. Komturei Tobel, 20 UhrAydin Esen Trio. Jazz. Milleni-um Park Lustenau, 20 UhrFelix & Ackermann. Konzert mit Mundartliedern voller Alltagsge-schichten. Kulturpunkt Degers-heim, 20.15 Uhr

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VORTRAGMittagsimpuls. Mit Hildegard Aepli. Kathedrale St.Gallen, 12.15 Uhr

KINDERMinicirc. Prinzessin Holunder, Familienprogramm. Stadtpark St.Gallen, 15 Uhr

AUSSTELLUNGStefan Inauen. Vernissage. Gale-rie Christian Roellin St.Gallen, 17.30 UhrElementare Malerei. Vernissage. Kunstmuseum St.Gallen St.Gal-len, 18.30 UhrAndalusien II. Bilder/Zeichnun-gen: Mädi & Din Roth,Paella. Rab-Bar Trogen, 19 Uhr

Sa 20.KONZERTNew4Art Quartett. Paraphrasen. Kunsthalle Arbon, 17 UhrMuseumsnacht 2014. The Weyers (ZH) und Cello Inferno One- Man-Band (LU). Kammgarn Schaffhausen, 18 UhrBandXost. Das Nachwuchsband-Festival. Gare de Lion Wil, 19 UhrMahler Zyklus mit Kirill Petren-ko. Symphonieorchester Vorarl-berg. Festspielhaus Bregenz, 19.30 UhrAcaBellas. Frauen-A-cappella-Gesang. Komturei Tobel, 20 UhrAppenzeller Musik. Jungformati-on Sonnwendlig. Hotel Löwen Appenzell, 20 UhrRub A Dub Club. Mit Real Rock Sound (SH). Kraftfeld Winter-thur, 20 UhrThis Will Destroy You. Support: Lymbyc Systym & Silentbass. Grabenhalle St.Gallen, 20 UhrVoisinage am Zebraplatz. Mit Café Deseado, uvm. Basar Bizarr am Zebraplatz St.Gallen, 20 UhrSaint Legends Beatbox Battle. Flon St.Gallen, 21 UhrSon of the Velvet Rat. Zwischen fragilem Songwriting und bra-chialem Garage-Rock. Spielbo-den Dornbirn, 21 UhrSaisonstart mit GoMad! & Mons-ter. Support: Mitsh Again & Doc Kurtis. Krempel Buchs, 23 Uhr

NACHTLEBENElectro Swing Night. Support: DJ Shark-T. Kugl St.Gallen, 21 UhrTanzabend mit Anstand und Stil»: «Drumpoet Community»- Labelnacht. Alex Dallas, Ron Shiller, Washerman, Fredi B., Herr Mehr. TapTab Schaffhau-sen, 23 Uhr

FILMFinding Vivian Maier. Die Ent-deckung einer grossen Fotogra-fin. Kinok St.Gallen, 16 UhrM. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globali-sierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 und 20 UhrLa chambre bleue. Georges-Si-menon-Thriller von Mathieu Amalric. Kinok St.Gallen, 17.45 UhrGemma Bovery. Witzige Neuin-terpretation von Flauberts Klas-siker. Kinok St.Gallen, 19.30 UhrDer Kreis. Geschichte der Zür-

Kammermusikkonzert. Ensemb-le des Concentus Rivensis. Ober-stufenschulhaus Walenstadt, 20.15 UhrTris. Die Besten im Westen. Büh-ne Marbach, 20.15 UhrFiva. Alles leuchtet-Tour 2014. Spielboden Dornbirn, 21 UhrPlattentaufe: Irij (Winti/Ex-Elu-veitie). Electronic One-Woman Folk Rock. Kraftfeld Winterthur, 21 UhrThe Daisies. «Space Sickness»: Indie, Alternative, Postrock. TapTab Schaffhausen, 21 UhrFreddie Gibbs. Palace St.Gallen, 22 UhrMetro Musik. Meets Freunde elektronischer Musik. Graben-halle St.Gallen, 22 UhrWaving Hands. Sphärische elekt-ronische Stücke aus Chur. Trep-penhaus Rorschach, 22 Uhr

NACHTLEBENMilonga. Tangotanznacht. Tango Almacén St.Gallen, 21 UhrTanzgestalten. Der Name ist Pro-gramm. Conrad Sohm Dornbirn, 22 Uhr

FILMFilme für die Erde Festival. 14 Städte, 6 Filme, 6000 Menschen wie Du. Militärkantine (Kastani-enhof) St.Gallen, 12 UhrDer Kreis. Geschichte der Zür-cher Untergrundbewegung. Ci-newil Wil, 17 und 20 UhrSitting Next to Zoe. Ein Film über Liebe, Freundschaft und Erwachsenwerden. Kinok St.Gallen, 17.45 Uhr«Allein machen sie dich ein» Teil 5 & 6/8. Die Zürcher Häu-serbewegung 1979-94. Infoladen Rabia Winterthur, 19.30 UhrDiplomatie. Schlöndorffs neus-tes Werk: die Rettung von Paris 1944. Kinok St.Gallen, 19.45 UhrMeret Oppenheim. Kunstfilm. Kulturcinema Arbon, 20 UhrThanks for Sharing. Regie: Stuart Blumberg. Kino Rosental Hei-den, 20.15 UhrBlue Ruin. Aberwitziger Rache-thriller im Stil der Coen-Brüder. Kinok St.Gallen, 21.30 Uhr

BÜHNEDer Besuch der alten Dame. Schauspiel von Friedrich Dür-renmatt. Theater St.Gallen, 19.30 UhrDe Schottesepp. Schauspiel. De-pot Wasserauen, 20 UhrGömmer Starbucks? Mit Bänz Friedli. Kellerbühne St.Gallen, 20 UhrVince Ebert: Evolution. Wissen-schaftskabarettist. Diogenes The-ater Altstätten, 20 UhrEhnert vs. Ehnert. Beziehungs-Action-Komödie. Bären Häggen-schwil, 20.15 UhrEntfernte Stimme. Eigenproduk-tion. Altes Kino Mels, 20.15 Uhr

LITERATURWortkaffee. Mit Mathias Schmid, Julia Sutter und Laura Vogt. Kaf-feehaus St.Gallen, 20 UhrEr-Lesen: Lesefestival. Theater Marie. Chössi-Theater Lichten-steig, 20.15 UhrKrimiabend. Mit Peter Natter und Christian Mähr. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20.15 Uhr

cher Untergrundbewegung. Cine-wil Wil, 20 UhrDer Koch. Regie: Ralf Huettner. Kino Rosental Heiden, 20.15 UhrFeuer & Flamme. Film über Handwerk und Kunst, St.Gallen und Shanghai. Kino Rosental Heiden, 20.15 UhrLove Steaks. Eine aufregend an-dere Liebesgeschichte: frech, witzig. Kinok St.Gallen, 21.30 Uhr

BÜHNEGeführte Theatergeschichte. Mit Dominik Kaschke und Romeo Meyer. Stadttheater Schaffhau-sen, 18 UhrDie Entführung aus dem Serail. Oper von W.A. Mozart. Theater St.Gallen, 19.30 UhrBeatles for Sale. Jukebox-Musical von Stephan Benson. Theater Kanton Zürich Winterthur, 20 UhrDe Schottesepp. Schauspiel. De-pot Wasserauen, 20 UhrGömmer Starbucks? Mit Bänz Friedli. Kellerbühne St.Gallen, 20 UhrKatja Baumann. Im Bett mit Sisy-phos. Restaurant Alpstein Appen-zell, 20 UhrKlaus Eckel: Alles bestens, aber? Eine Liebeserklärung an die Un-zufriedenheit. Diogenes Theater Altstätten, 20 UhrLe Cubitus du Manchot. Circus-theater. Millenium Park Luste-nau, 20 UhrSpinnen. Politische Oper von Peter Roth nach Gotthelf. Evang. Kirche Heiden, 20 UhrTegebuch eines Ungeheuers. Ei-genproduktion. Fabriggli Buchs, 20 UhrTheatersport: Tiltanic (SG) vs. Dramenwahl (D). Theatersport: Zwei Teams, ein Publikum. Figu-renTheater St.Gallen, 20 UhrWir lieben und wissen nichts. Schauspiel von Moritz Rinke. Lokremise St.Gallen, 20 UhrCompania Flamenca. Sina de Alicia e Compania. Rössli Mo-gelsberg, 20.15 UhrEhnert vs. Ehnert. Beziehungs-Action-Komödie. Bären Häggen-schwil, 20.15 UhrEntfernte Stimme. Eigenproduk-tion. Altes Kino Mels, 20.15 Uhr

LITERATURDieter Meier im Gespräch. Künst-ler, Musiker, Biobauer und Unter-nehmer. Grand Hotels Resort Bad Ragaz, 17.30 UhrIm Schatten des Anderen. Frisch und Dürrenmatt. Stadttheater Schaffhausen, 18 UhrRenato Kaiser/Enrico Lenzin. Spoken-Word-Programm «Integ-rational». Schloss Dottenwil Wit-tenbach, 20 UhrEr-Lesen: Lesefestival. Simon Libsig & Nicolas D’Ajourd’hui. Chössi-Theater Lichtensteig, 20.15 Uhr

KINDERBuchstart. Reim und Spiel mit Marianne Wäspe. Freihandbiblio-thek St.Gallen, 09.30 Uhr und 10.30 UhrEnglische Erzählstunde. Mit Jen-ny Ro und Helen Moody. Frei-handbibliothek St.Gallen, 10.30 UhrDas Traumfresserchen. Kinder-stück nach Michael Ende. Theater St.Gallen, 14 Uhr

Kinderclub. Wir basteln Schwert und Helm, mit Mette Mösli-Bach. Historisches und Völker-kundemuseum St.Gallen, 14 UhrLumpenhut – ein norwegisches Märchen. Theater mit Livemusik und Lumpenpuppen. Theater 111 St.Gallen, 15 UhrMinicirc. Prinzessin Holunder, Familienprogramm. Stadtpark St.Gallen, 15 und 20 Uhr

DIVERSESCracking the library. Ein Work-shop mit Andy Guhl. Alpenhof Oberegg, 10.30 Uhr43. Mineralienausstellung. Mi-neralien, Fossilien und Edelstei-ne aus aller Welt. Stadtsaal Wil SG, 13 UhrSaisoneröffnung. Triebwerk Ar-bon, 20 Uhr

AUSSTELLUNGConrad Steiner. Finissage. Gale-rie Adrian Bleisch Arbon, 14 Uhr

So 21.KONZERTSchweizer Klaviertrio. Für ein-mal im Quartett. Kloster Fischin-gen, 16 UhrBettagskonzert. Mit Kurt Brun-ner (Trompete) und Bruno Sau-der (Orgel). Evang. Kirche Hauptwil, 17 UhrChorkonzert Vocaljazzaffair. Piano: Jürgen Waidele, Saxo-phon: Peter Erdrich. Lokremise St.Gallen, 17 UhrDie goldenen Hits aus Zeiten von Radio Beromünster. Radio Beromünster – Erinnern Sie sich noch? Gemeindesaal Gamprin-Bendern, 17 UhrDie Schöpfung. Oratorium von Joseph Haydn. Klosterkirche St.Katharinental Diessenhofen, 17 UhrKonzert zum Bettag. Gloria in excelsis Deo. Evang. Kirche Am-riswil, 17 UhrNocturnes – Nachtstücke in Mu-sik und Tanz. Musik von Bach, Rameau, Chopin, Debussy, uvm. Evang. Kirche Wolfhalden, 17.30 UhrDer Jugend die Zukunft – Preis-trägerkonzert 2014. Werke von Wagenseil, Debussy, Vivaldi und Haydn. Kath. Kirche Oberegg, 19 UhrMahler Zyklus mit Kirill Petren-ko. Symphonieorchester Vorarl-berg. Festspielhaus Bregenz, 19.30 UhrNomadton - Basecamp 1. Sven Bösiger und Patrick Kessler im Basislager. Palace St.Gallen, 19.30 UhrNessi Tausendschön. Die wun-derbare Welt der Amnesie. K9 Konstanz, 20 Uhr

FILMGemma Bovery. Witzige Neuin-terpretation von Flauberts Klas-siker. Kinok St.Gallen, 11 UhrMaps to the Stars. David Cro-nenberg blickt hinter die Kulis-sen von Hollywood. Kinok St.Gallen, 13 UhrDrachenzähmen leicht gemacht 2. Regie: Dean Deblois. Kino Rosental Heiden, 15 UhrService inbegriffe. Porträt von bemerkenswerten Schweizer

Restaurants. Kinok St.Gallen, 15:30 UhrDer Kreis. Geschichte der Zür-cher Untergrundbewegung. Ci-newil Wil, 17 UhrDie andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht. Edgar Reitz’ grossartiges Auswanderungs-epos. Kinok St.Gallen, 17.30 UhrEdward Burtynsky Watermark. Regie: Jennifer Baichwal, Ed-ward Burtynsky. Kino Rosental Heiden, 19.15 UhrMindfuck. Stay. Gaswerk Winter-thur, 19.30 UhrM. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globali-sierten Lebensweise. Cinewil Wil, 20 Uhr

BÜHNEDinner-Krimi: Schwiegermütter killt man nicht. Kulinarik und Comedy. Gasthof zum Goldenen Kreuz Frauenfeld, 17 UhrSpinnen. Politische Oper von Peter Roth nach Gotthelf. Evang. Kirche Heiden, 19 UhrDe Schottesepp. Schauspiel. De-pot Wasserauen, 20 Uhr

LITERATURRegula Sonderegger. Lesung. Eisenwerk Frauenfeld, 10.30 UhrEr-Lesen: Lesefestival. Geschich-tensonntag für Kinder. Chössi-Theater Lichtensteig, 14.30 Uhr

VORTRAGXund-Tag. Informationstag Komplementäre Therapie. Stadt-saal Wil SG, 10 Uhr

KINDERLumpenhut – ein norwegisches Märchen. Theater mit Livemusik und Lumpenpuppen. Theater 111 St.Gallen, 11 UhrMaria Anwander. Familienwork-shop. Kunsthalle St.Gallen, 14 UhrMinicirc. Prinzessin Holunder, Familienprogramm. Stadtpark St.Gallen, 15 UhrTiltanic präsentiert: Die Kinder-show. FigurenTheater St.Gallen, 15 Uhr

DIVERSES43. Mineralienausstellung. Mi-neralien, Fossilien und Edelstei-ne aus aller Welt. Stadtsaal Wil, 10 UhrXund-Tag. Infotag komplemen-täre Therapie. Stadtsaal Wil, 10 UhrCracking the library. Ein Work-shop mit Andy Guhl. Alpenhof Oberegg, 10.30 UhrFluchtwege. Auf den Spuren des Films «Akte Grüninger». Jüdi-sches Museum Hohenems, 10.30 Uhr

AUSSTELLUNGSexperten – Flotte Bienen und tolle Hechte. Führung. Naturmu-seum St.Gallen, 10.15 UhrArt Brut – Japan – Schweiz. Füh-rung. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 11 UhrDie Wäsche entsteht im Kopf, Malerei und Installation von Daniela Siebrecht & Andrea Vo-gel. Finissage mit Künstlerapéro. Projektraum am See (Kornhaus) Rorschach, 11 UhrErzählcafé. Erinnerungen an die Zeit des Ersten Weltkriegs. His-torisches und Völkerkundemuse-um St.Gallen, 11 Uhr

19.–21.09.

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BÜHNEViva la Mamma! Komische Oper. Stadttheater Schaffhausen, 19.30 Uhr

DIVERSESApplaus und Zugaben. 50 Jahre Kellerbühne. Buchpremiere. Kel-lerbühne St.Gallen, 20 Uhr

Di 23.KONZERTMaria Babtist. Piano Solo. Musik Hug St.Gallen, 19.30 Uhr

NACHTLEBENDisasterbar. DJ I Buried Paul & Cazzo di Ferro. Kraftfeld Winter-thur, 20 Uhr

FILMDer Kreis. Geschichte der Zür-cher Untergrundbewegung. Ci-newil Wil, 17 UhrEveryday Rebellion. Die Kreati-vität des gewaltlosen Wider-stands weltweit. Kinok St.Gallen, 18 UhrRadetzkymarsch. Teil 1. Spielbo-den Dornbirn, 19.30 UhrM. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globali-sierten Lebensweise. Cinewil Wil, 20 UhrWir sind die Neuen. Regie: Ralf Westhoff. Kino Rosental Heiden, 20.15 UhrSitting Next to Zoe. Ein Film über Liebe, Freundschaft und

Sangomas – Traditionelle Heiler in Südafrika. Führung. Histori-sches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 UhrObjekt Landschaft – Landschaft Objekt. Führung. Oxyd Kunsträume Winterthur, 11.30 UhrDie Wäsche entsteht im Kopf, Malerei und Installation von Daniela Siebrecht & Andrea Vo-gel. Talkrunde «Kleidung als Lebensgefühl». Projektraum am See (Kornhaus) Rorschach, 16 UhrParadiese – mit Ahnungen ge-füllte Räume. Finissage. Propstei St.Peterzell, 16 Uhr

Mo 22.KONZERTHackbrett-Abend. Restaurant Marktplatz Appenzell, 19 UhrTall Tall Trees (USA) & Heide-mann (USA). Ganz im Banjo-Bann. Portier Winterthur, 20.30 Uhr

FILMDer Kreis. Geschichte der Zür-cher Untergrundbewegung. Ci-newil Wil, 17 und 20 UhrGemma Bovery. Witzige Neuin-terpretation von Flauberts Klas-siker. Kinok St.Gallen, 18.15 UhrFinding Vivian Maier. Die Ent-deckung einer grossen Fotogra-fin. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

Erwachsenwerden. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

BÜHNEViva la Mamma! Komische Oper. Stadttheater Schaffhausen, 19.30 UhrCarlos Martínez. Fata Morgana Tour. Sonderschulinternat Hem-berg Bächli, 20 UhrLe Cubitus du Manchot. Circus-theater. Millenium Park Luste-nau, 20 Uhr

VORTRAGMosaiksteine aus Arbons Indus-triegeschichte. Referent: Hans Geisser, Kurator. evangelisches Kirchgemeindezentrum Ror-schach, 09.15 UhrDas klingende Gesamtkunst-werk. Führung: Markus Zweifel. Kathedrale St.Gallen, 16 UhrErfreuliche Universität. Wohin entwickeln sich die Schulen? Palace St.Gallen, 20.15 Uhr

KINDERLumpenhut – ein norwegisches Märchen. Theater mit Livemusik und Lumpenpuppen. Theater 111 St.Gallen, 15 Uhr

DIVERSESForum für eine enkeltaugliche Zukunft. Pfalzkeller St.Gallen, 08.30 UhrApplaus und Zugaben. 50 Jahre Kellerbühne. Buchpremiere Kel-lerbühne St.Gallen, 20 Uhr

AUSSTELLUNGCartoons von Ribic – Mal tie-risch – mal menschlich. Vernis-sage. Alte Kaserne Winterthur, 19 Uhr

Mi 24.KONZERTAppenzeller Musik. Hof Weiss-bad, 20 UhrGemischtes Plättli. Frölein Da Capo. Kellerbühne St.Gallen, 20 UhrJazz Now. Piano3: Leo Tardin (CH) & Paula Oliveira (PT). Ei-senwerk Frauenfeld, 20.15 Uhr

NACHTLEBENRoots-Foods. LGBT-Groove-Reg-gae-Night-Strictly-Against-Ho-mophobia. CMC St.Gallen, 19.30 Uhr

FILMM. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globali-sierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 und 20 UhrLa chambre bleue. Georges-Si-menon-Thriller von Mathieu Amalric. Kinok St.Gallen, 18 UhrJerichow. Dreiecksgeschichte mit Nina Hoss und Benno Für-mann. Kinok St.Gallen, 19.30 UhrNebraska. Eine kleine, aber feine Familiengeschichte. Kino Rosen-tal Heiden, 20.15 Uhr

BÜHNEArtus – Excalibur. Musical. The-ater St.Gallen, 19.30 UhrDe Schottesepp. Schauspiel. De-pot Wasserauen, 20 UhrIsmene, Schwester von. Schau-spiel von Lot Vekemans. Tak Schaan, 20 Uhr

Le Cubitus du Manchot. Circust-heater. Millenium Park Luste-nau, 20 UhrRigolo Swiss Nouveau Cirque. Wings in my heart. Rudolf Stei-ner Schule St.Gallen, 20 UhrTegebuch eines Ungeheuers. Eigenproduktion. Fabriggli Buchs, 20 UhrTiltanic. Theatersport. Hotel Krone Gais, 20 UhrWir lieben und wissen nichts. Schauspiel von Moritz Rinke. Lokremise St.Gallen, 20 UhrEntfernte Stimme. Eigenproduk-tion. Altes Kino Mels, 20.15 Uhr

VORTRAGVerkaufen ist ein Beziehungsge-schäft. Gespräch mit Marcel Jüstrich. Appenzeller Volkskun-de-Museum Stein, 19.30 Uhr

KINDERDas Traumfresserchen. Kinder-stück nach Michael Ende. Thea-ter St.Gallen, 14 UhrRoman Signer. Kinder Kunst Klub. Kunstmuseum St.Gallen St.Gallen, 14 UhrSangomas – Traditionelle Heiler in Südafrika. Märchen im Muse-um. Historisches und Völkerkun-demuseum St.Gallen, 14 UhrZauberlaterne. Filmclub. Alte Kaserne Winterthur, 14 und 16 UhrLumpenhut – ein norwegisches Märchen. Theater mit Livemusik und Lumpenpuppen. Theater 111 St.Gallen, 15 UhrMärchenstunde in Mundart. Mit Karin Arter und Kathrin Raschle. Freihandbibliothek St.Gallen, 17 Uhr

DIVERSESJoulangerie. Jassabend. Graben-halle St.Gallen, 20 Uhr

AUSSTELLUNGRoman Signer. Führung. Kunst-museum St.Gallen St.Gallen, 18.30 UhrCéphalorgie. Museumsnacht. Point Jaune Museum St.Gallen, 19 Uhr

Do 25.KONZERTAppenzeller Musik. Kapelle Franz Manser. Kleiner Ratsaal Appenzell, 18.30 UhrGare Tango. Der beliebte Tanz-abend mit DJ Patrick. Gare de Lion Wil, 19 UhrAcaBellas. Frauen-A-cappella-Gesang. Schwanen-Bühne Stein am Rhein, 20 UhrDie goldenen Hits von Radio Beromünster. Erinnern Sie sich noch? Versuchsstollen Hager-bach Flums, 20 UhrPippo Pollina Trio. Palermo Acoustic Trio auf «L‘Appartenenza» Tour. Kamm-garn Schaffhausen, 20 UhrHerr Kirchner lädt ein & Frau Walser begleitet ihn? Jam Sessi-on. Theater am Saumarkt Feld-kirch, 21 UhrKlavierstunde in der Eisenbeiz. Mit Michael Mocco Schenkel. Eisenwerk Frauenfeld, 21 UhrMile Me Deaf. Noisiger Lo-Fi und Garagen-Sound. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr

The Acid. Palace St.Gallen, 21 Uhr

NACHTLEBENBadewanne. Jazz’n’Bass, Drum’n’Bass & Jungle. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr

FILMDer Kreis. Geschichte der Zür-cher Untergrundbewegung. Ci-newil Wil, 17 und 20 UhrOf Horses and Men (Hross í oss). Die eigentümliche Beziehung der Isländer zu ihren Pferden. Kinok St.Gallen, 17.30 UhrCalvary. Ein Beichtstuhl ist Aus-gangspunkt ungeheurer Ereig-nisse. Kinok St.Gallen, 19.15 UhrDiplomatie. Schlöndorffs neus-tes Werk: die Rettung von Paris 1944. Kinok St.Gallen, 21.15 Uhr

BÜHNEDie tote Stadt. Oper von Erich Wolfgang Korngold. Theater St.Gallen, 19.30 UhrCarlos Martínez. Fata Morgana Tour. Kulturschuppen Klosters, 20 UhrIsmene, Schwester von. Schau-spiel von Lot Vekemans. Tak Schaan, 20 UhrJochen Malmsheimer. Kabarett. Stadttheater Schaffhausen, 20 UhrLe Cubitus du Manchot. Circus-theater. Millenium Park Luste-nau, 20 UhrRigolo Swiss Nouveau Cirque. Wings in my heart. Rudolf Stei-ner Schule St.Gallen, 20 UhrTivoli-Bar. Philosophieren, kapi-tulieren, brillieren. Varieté Tivoli St.Gallen, 20 UhrEntfernte Stimme. Eigenproduk-tion. Altes Kino Mels, 20.15 Uhr

LITERATURDorothee Elmiger: Schlafgänger. Moderation: Annette Hug. Bod-man-Literaturhaus Gottlieben, 20 Uhr

VORTRAGWols – das grosse Mysterium. Vortrag zur Ausstellung. Muse-um Liner Appenzell, 19 Uhr

KINDERSpanische Erzählstunden. Mit Lourdes Tito de Cantwell. Frei-handbibliothek St.Gallen, 17 Uhr

DIVERSESEmita Kreativtage. Themen-Workshops. Alte Kaserne Winter-thur, 10 UhrStadtgebet – Quelle der Kraft. Begegnung mit der eigenen Spi-ritualität. Kathedrale St.Gallen, 19.15 Uhr

AUSSTELLUNGXylon Druck. Vernissage. Eisen-werk Frauenfeld, 18.30 UhrWas frag ich nach der Welt. Ge-sangsperformance mit Irina Un-gureanu. Nextex St.Gallen, 19 Uhr

Fr 26.KONZERTFinale Jugendkulturpreis. Solo-gesang. Eisenwerk Frauenfeld, 19 UhrAcaBellas. Frauen-A-cappella-

21.–26.09.

Melancholischer Post-BassThe Acid im PalaceBei The Acid haben der australi-sche Singer-Songwriter Ry X und die Produzenten Steve Nale-pa und Adam Freeland zur Band zusammengefunden. Auf dem Debutalbum «Liminal» lässt das Trio den Bass sachte pulsieren, Atmosphäre schafft der ausgeglichene Synthesizer- Sound und Ry Xs weiche, melan-cholische Stimme will auf den ersten Ton nicht richtig zum Ganzen passen, tut dies beim ge-nauen Hinhören aber umso besser. Beeinflusst vom Post-Bass-Musik-Boom der letzten Jah- re machen The Acid Musik am Puls der Zeit.Donnerstag, 25. September, 21 Uhr, Palace St.Gallenpalace.sg

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26.–27.09.

Schaffhausen, 21.30 UhrDanny Faber. Techno & Elektro-nisches. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr

NACHTLEBEN25 Jahre Aktionstheater Fest und Landjäger Release. Die ulti-mative Party! Spielboden Dorn-birn, 20 UhrMilonga. Tangotanznacht. Tango Almacén St.Gallen, 21 UhrHipstory. That Fucking Sara (Berlin) & DJ Soulsonic (Helsin-ki). Kraftfeld Winterthur, 22 UhrDionysos. Der griechische Gott des Weines und der Ekstase. Gare de Lion Wil, 23 Uhr

FILMDer Kreis. Geschichte der Zür-cher Untergrundbewegung. Ci-newil Wil, 17 UhrGemma Bovery. Witzige Neuin-terpretation von Flauberts Klas-siker. Kinok St.Gallen, 17.30 UhrEveryday Rebellion. Die Kreati-vität des gewaltlosen Wider-stands weltweit. Kinok St.Gallen, 19.30 UhrDer Imker. Von Manu Khalil. Kulturcinema Arbon, 20 UhrM. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globali-sierten Lebensweise. Cinewil Wil, 20 UhrDer Koch. Regie: Ralf Huettner. Kino Rosental Heiden, 20.15 UhrBlue Ruin. Aberwitziger Rache-thriller im Stil der Coen-Brüder. Kinok St.Gallen, 21:45 Uhr

Gesang. Schwanen-Bühne Stein am Rhein, 20 UhrAtlantis Big Band. Goldene Hits aus früheren Zeiten. Stadtsaal Wil, 20 UhrDie goldenen Hits von Radio Beromünster.. Erinnern Sie sich noch? Stadtsaal Wil, 20 UhrGemischtes Plättli. Frölein Da Capo. Kellerbühne St.Gallen, 20 UhrHardcore Gas Tour. Flon St.Gal-len, 20 UhrHerbert Pixner Projekt. Alpen-tschäss. Kaffeehaus St.Gallen, 20 UhrPepejazz. Auferstehung einer lüsternen Zeit. 3Eidgenossen Appenzell, 20 UhrVolkhorn. Männerstimmen und Hornquartett. Evang. Kirche He-risau, 20 Uhr7th Scotthish Folk Night. Live: Breabach und Maeve McKinnon Band. Haberhaus Schaffhausen, 20.15 UhrOffene Session. Jazz & Blues. Giesserei Musikzentrum Winter-thur, 20.15 UhrAltstadt Swing. Mit Pierre Omer’s Swing Revue. Alte Kaser-ne Winterthur, 21 UhrDynamite. Die schwedische Rockband. Eintracht Kirchberg, 21 UhrRudy Rotta. Blues. Jazzclub Ror-schach, 21 UhrUniversity Krempel mit Ertu & Pushkin. Support: MadVamp, Mitsh Again & Doc Kurtis. Krem-pel Buchs, 21 UhrThe Dead Brothers. Support: Papst & Abstinenzler. TapTab

BÜHNEDer Besuch der alten Dame. Schauspiel von Friedrich Dür-renmatt. Theater St.Gallen, 19.30 UhrBea von Malchus: «Wind in den Weiden«. Erzählabend. Fabriggli Buchs, 20 UhrDas Geisterhaus. Stück von Isa-bel Allende. Stadttheater Kons-tanz, 20 UhrDe Schottesepp. Schauspiel. De-pot Wasserauen, 20 UhrGigi und Lulu. Zauberei, Tanz und Gesang. Varieté Tivoli St.Gallen, 20 UhrJess Jochimsen & Manuel Stahl-berger: Halt auf Verlangen. Ko-mische Texte. Schöne Lieder. Seltsame Bilder. Diogenes Thea-ter Altstätten, 20 UhrLe Cubitus du Manchot. Circus-theater. Millenium Park Luste-nau, 20 UhrRigolo Swiss Nouveau Cirque. Wings in my heart. Rudolf Stei-ner Schule St.Gallen, 20 UhrWilli Näf. Kabarett. Schulhaus Sommertal Schwellbrunn, 20 UhrWir lieben und wissen nichts. Schauspiel von Moritz Rinke. Lokremise St.Gallen, 20 UhrJochen Malmsheimer. Zwischen Poesie und Unsinn. Tak Schaan, 20:09 UhrKilian Ziegler: The Phantom of the Apéro – ein Wortspielbuffet. Slam-Kabarett. Kulturforum Am-riswil, 20.15 UhrEntfernte Stimme. Eigenproduk-tion. Altes Kino Mels, 20.15 Uhr

LITERATURDino Larese Stubete. Freunde lesen aus Texten des Autors. Ortsmuseum Amriswil, 19 UhrIsabel. Feridun Zaimoglu liest aus seinem neuen Roman. Thea-ter am Saumarkt Feldkirch, 20.15 Uhr

DIVERSESEmita Kreativtage. Themen-Workshops. Alte Kaserne Winter-thur, 10 UhrJassbar. Zehnter-Raben-Preis-Jass-Abend. Rab-Bar Trogen, 20 Uhr

Sa 27.KONZERTKonzertbummel Volkhorn. Män-nerstimmen & Hornquartett. Stein, 14.30 UhrGenerations. International Jazz-festival Frauenfeld. 19 UhrIdle Class. Signals Midwest, Joe McMahon, Resolution, uvm. Grabenhalle St.Gallen, 19.30 UhrAppenzeller Musik. Jungformati-on Sondewend. Hotel Löwen Appenzell, 20 UhrDie goldenen Hits aus Zeiten von Radio Beromünster.. Radio Beromünster – Erinnern Sie sich noch? Sport- und Kulturzentrum Dreispitz Kreuzlingen, 20 UhrDutch Swing College Band. Jazz-Ensemble. Stadttheater Schaff-hausen, 20 UhrGeistliches Chorkonzert mit Ma-

ria Bernius (Sopran). Herz-Jesu-Kirche Buchs, 20 UhrGemischtes Plättli. Frölein Da Capo. Kellerbühne St.Gallen, 20 UhrHund. Aftershowpartie mit Thi-bault (DJ). Diogenes Theater Alt-stätten, 20 UhrKarawan: Sadar & Fifty (Egy). Elektro Sha3byton From Kairo. Kraftfeld Winterthur, 20 UhrKonzert in der Kirche. Mit Diem-tigtaler Jodelklub, uvm. Kirche St.Kolumban Rorschach, 20 UhrMonkey3. Post-Rock-Konziabend mit Specialguest. Gare de Lion Wil, 20 UhrSunday @ 4. Supported by Poes-lost. Varieté Tivoli St.Gallen, 20 UhrSina. Mini-Tour im Trio. Chössi-Theater Lichtensteig, 20.15 UhrDschané. Musikalische Osteuro-pa-Reise. Altes Kino Mels, 20.15 UhrMonday Move – Jazz. Ihr Ziel ist der perfekte Groove. Giesserei Musikzentrum Winterthur, 20.30 UhrYvonne Moore. Yvonne Moore singt Blues, aber nicht nur. Kul-turtreff Rotfarb Uznach, 20.30 UhrSoul Gallen. Palace St.Gallen, 22 Uhr

NACHTLEBENDeepvives. Max Manie & Schei-nizzl. Kugl St.Gallen, 21 UhrWhat A Bam Bam. Real Rock Sound, Boom Di Ting and Spe-cial Guest. TapTab Schaffhausen, 22 Uhr

FILMGemma Bovery. Witzige Neuin-terpretation von Flauberts Klas-siker. Kinok St.Gallen, 15:45 UhrDer Kreis. Geschichte der Zür-cher Untergrundbewegung. Ci-newil Wil, 17 UhrOf Horses and Men (Hross í oss). Die eigentümliche Beziehung der Isländer zu ihren Pferden. Kinok St.Gallen, 17.45 UhrCalvary. Ein Beichtstuhl ist Aus-gangspunkt ungeheurer Ereig-nisse. Kinok St.Gallen, 19.30 UhrM. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globali-sierten Lebensweise. Cinewil Wil, 20 Uhr

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Bässe und TenöreMännerstimmen Basel in AppenzellDer preisgekrönte Chor «Männerstimmen Basel» gastiert im Appenzellerland mit Volks- liedern aus allen Landesteilen so-wie mit Wander- und Jagdliedern aus der Blütezeit des Männer-chorgesangs. Nach einem Auftritt am 26. September in Herisau und einem Konzertbummel am Samstag in Stein folgt als Höhe-punkt das Schlusskonzert am Sonntag, 28. September, um 17 Uhr in der Pfarrkirche St. Mauritius in Appenzell. Die Sänger werden vom Dauprat-Hornquartett be-gleitet, durch das Konzert führt der Slam-Poet Renato Kaiser. Eintritt frei (Kollekte).Sonntag, 28. September, 17 UhrKirche St.Mauritius Appenzellmaennerstimmen.ch

«Mini-Tour im Trio»Sina flauschig im ChössiSina und ihre beiden Multi-Inst-rumentalisten sind wieder im Trio unterwegs. Die Songs der letzten 20 Jahre bekommen durch die Kleinformation einen neuen, überraschenden Klang. Hier ist die Kargheit das Schim-mernde, die Reduktion das Berührende. O-Ton Sina: «Nach dem Grossaufgebot bei ‹Duette› heisst’s jetzt: klein und kusch- lig. Mit Michael Chylewski und Peter Wagner setze und lege ich mich auf flauschige Bühnen, wo man das Publikum noch riechen kann.»Samstag, 27. September, 20.15 UhrChössi Theater Lichtensteigchoessi.ch

Nico Semsrott im TaKSchlechte Laune garantiert«Freude ist nur ein Mangel an In-formation», heisst sein Credo. Also versorgt er das Publikum mit möglichst vielen schlechten Informationen über eine mög-lichst schlechte Welt. Ziel seiner Anstrengungen ist es, die Zahl der Depressiven in Europa zu verdoppeln. Die Chancen stehen gut – Depression ist der Wachs-tumsmarkt schlechthin. Aber der Weg zum Ziel ist mit Mühe, Verleumdung, Mobbing und Pan-nen aller Art gepflastert. Nico Semsrott schreckt vor nichts zu-rück. Er erfindet sogar ein neues Kabarettformat: die Standup Tragedy.Samstag, 27. September, 20.09 UhrTAK Schaantak.li

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LITERATURPatrick Salmen. Poetry-Slam. Triebwerk Arbon, 20 Uhr

KINDERDas Traumfresserchen. Kinder-stück nach Michael Ende. Thea-ter St.Gallen, 14 UhrMarius & die Jagdkapelle. Radio Waldrand. Eulachpark Winter-thur, 15:45 Uhr

DIVERSESEmita Kreativtage. Themen-Workshops. Alte Kaserne Winter-thur, 10 Uhr

AUSSTELLUNGWorkshops. Textilmuseum St.Gallen, 11 und 14 UhrBarbara Stirnimann. Künstlera-péro. Galerie im Bahnhof St.Gallen, 14 UhrGrenzenlose Lust auf Kunst. Kunstnacht Konstanz & Kreuz-lingen. 18.45 Uhr

So 28.KONZERTKapellfest. Männerchor Alpstee aus Brülisau. Berggasthaus See-alpsee Wasserauen, 10.30 UhrBig Band Atlantis. Mit: The Sam Singers & Junges Kammeror-chester Ostschweiz. Lokremise St.Gallen, 17 UhrDie goldenen Hits aus Zeiten von Radio Beromünster. Radio Beromünster – Erinnern Sie sich

Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück. Regie: Peter Chelsom. Kino Rosental Heiden, 20.15 UhrMaps to the Stars. David Cro-nenberg blickt hinter die Kulis-sen von Hollywood. Kinok St.Gallen, 21.30 Uhr

BÜHNERauschen im Ohr. Musik, Artis-tik, Magie, feinster Komik und Poesie. Theater am Saumarkt Feldkirch, 15 UhrWaudi Wau und der Streik der Tiere. Rhythmisches Erzählthea-ter. Spielboden Dornbirn, 15 UhrWurzelzeit. Theaterstück zum Kulturerbe von Daniela Janjic. Alte Stuhlfabrik Herisau – Das Kleintheater, 19.30 UhrAlte Liebe. Nach dem gleichna-migen Bestsellerroman von Elke Heidenreich. Kultur-Keller Stett-furt, 20 UhrDe Schottesepp. Schauspiel. De-pot Wasserauen, 20 UhriFach Zucco. Kabarett. Casino Herisau, 20 UhrLe Cubitus du Manchot. Circus-theater. Millenium Park Luste-nau, 20 UhrNico Semsrott. Depressionskaba-rett. Tak Schaan, 20 UhrRigolo Swiss Nouveau Cirque. Wings in my heart. Rudolf Stei-ner Schule St.Gallen, 20 UhrWir lieben und wissen nichts. Schauspiel von Moritz Rinke. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr

noch? Lokremise St.Gallen, 17 UhrVokalensemble und Barockor-chester Bacchanto. Motetten von J.Ph. Rameau und J.C. de Mondonville. Klosterkirche Münsterlingen, 17 UhrVolkhorn. Männerstimmen & Hornquartett. Pfarrkirche Appen-zell, 17 UhrGanes. Die zauberhaften Song-writerinnen mit ihrem neuen Album. Tak Schaan, 19 Uhr7th Scottishcolours-Tour. Mit Breabach und Maeve MacKinnon Trio. Spielboden Dornbirn, 20.30 Uhr

FILMService inbegriffe. Porträt von bemerkenswerten Schweizer Res-taurants. Kinok St.Gallen, 10.30 UhrFinding Vivian Maier. Die Entde-ckung einer grossen Fotografin. Kinok St.Gallen, 12.15 UhrLa chambre bleue. Georges-Sime-non-Thriller von Mathieu Amal-ric. Kinok St.Gallen, 14 UhrMaps to the Stars. David Cronen-berg blickt hinter die Kulissen von Hollywood. Kinok St.Gallen, 15:45 UhrM. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globali-sierten Lebensweise. Cinewil Wil, 17 UhrCalvary. Ein Beichtstuhl ist Aus-gangspunkt ungeheurer Ereignis-se. Kinok St.Gallen, 18 UhrOmar. Regie: Hany Abu-Assad. Kino Rosental Heiden, 19.15 UhrMindfuck. Micmacs à tire-larigot. Gaswerk Winterthur, 19.30 UhrDer Kreis. Geschichte der Zür-cher Untergrundbewegung. Cine-wil Wil, 20 UhrGemma Bovery. Witzige Neuin-terpretation von Flauberts Klassi-ker. Kinok St.Gallen, 20 Uhr

BÜHNERigolo Swiss Nouveau Cirque. Wings in my heart. Rudolf Stei-ner Schule St.Gallen, 18 UhrThomas C. Breuer. Kabarett Sau-vignon – Alles muss Rausch! K9 Konstanz, 20 UhrVol d’oiseaux. Tanztheater von Anne-Sophie Fenner. Chössi-Theater Lichtensteig, 20.15 Uhr

VORTRAGWiborada – Inklusin, Beterin, Beraterin, Visionärin, Märtyre-rin. Stadtrundgang mit Walter Frei. Kathedrale St.Gallen, 15 Uhr

KINDERFamilientag. Konzert für Kinder. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 11 UhrRico, Oskar und die Tieferschat-ten. Regie: Neele Leana Vollmar. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr

AUSSTELLUNGSangomas – Traditionelle Heiler in Südafrika. Vortrag mit Tomoko Yamaguchi. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 UhrWorkshops. Textilmuseum St.Gallen, 11 UhrObjekt Landschaft – Landschaft Objekt. Finissage. Oxyd Kunsträume Winterthur, 11.30 UhrProfile und Gesichter. Ausstel-

lung Otto Bruderer. Otto-Brude-rer-Haus Waldstatt, 14 Uhr

Mo 29.KONZERTGenerations. International Jazz-festival Frauenfeld. 19 UhrGenerations. Spittin’ Horns. Ei-senwerk Frauenfeld, 19 UhrHackbrett Abend. Restaurant Marktplatz Appenzell, 19 UhrDaniel Sage. Bisschen Rock-Folk gefällig? Portier Winterthur, 20.30 UhrGenerations. Klaus König Trio. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr

FILMDer Kreis. Geschichte der Zür-cher Untergrundbewegung. Ci-newil Wil, 17 UhrDiplomatie. Schlöndorffs neus-tes Werk: die Rettung von Paris 1944. Kinok St.Gallen, 18.30 UhrM. Claude und seine Töchter. Konfrontation mit der globali-sierten Lebensweise. Cinewil Wil, 20 UhrCalvary. Ein Beichtstuhl ist Aus-gangspunkt ungeheurer Ereig-nisse. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

BÜHNEArtus – Excalibur. Musical. The-ater St.Gallen, 19.30 Uhr

DIVERSESFerienSpass 2014. Theaterkurse. Fabriggli Buchs, 09 UhrHeilpflanzen bei Verdauungsbe-schwerden. Seminar. Alte Kaserne Winterthur, 10 Uhr

Di 30.KONZERTTwilight-Konzert. Mit der Kla-vierklasse von Arie Vardi. Grand Hotel Quellenhof Bad Ragaz, 17.30 UhrGenerations. Munich Saxophone Family (BRD). Eisenwerk Frau-enfeld, 19 UhrFelix Meyer. Von der Straße in den Club. K9 Konstanz, 20 UhrGregor Huebner Trio. Featuring Paolo Fresu. Pfalzkeller St.Gal-len, 20 UhrGenerations. Klaus König Trio. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr

NACHTLEBENDisasterbar. Phonographic Transmissions from the Warden-clyffe Plant. Kraftfeld Winter-thur, 20 Uhr

FILMDer Kreis. Geschichte der Zür-cher Untergrundbewegung. Ci-newil Wil SG, 17 UhrService inbegriffe. Porträt von bemerkenswerten Schweizer Restaurants. Kinok St.Gallen, 18.30 UhrRadetzkymarsch. Teil 2 & 3. Spielboden Dornbirn, 19.30 UhrDer Kreis. Geschichte der Zür-cher Untergrundbewegung. Ci-newil Wil, 20 UhrMiele. Regie: Valeria Golino. Kino Rosental Heiden, 20.15 UhrOf Horses and Men (Hross í oss). Die eigentümliche Beziehung

der Isländer zu ihren Pferden. Kinok St.Gallen, 20.30 Uhr

BÜHNE3 in 1 Tanzperformance. Von Patricia Rotondaro und Kjersti Sandstø. Grabenhalle St.Gallen, 19 UhrArtus – Excalibur. Musical. The-ater St.Gallen, 19.30 UhrKarneval. Thriller von Jordi Gal-ceran – Schweizer Erstauffüh-rung. Werkgebäude Elgg, 20 UhrBarbara Balldini: Liebe, Sex und andere Irrtümer. Vortragskaba-rett mit Sexpertin Barbara Ball-dini. Tak Schaan, 20:09 Uhr

VORTRAGSt.Galler Beziehung zu Mün-chen. Stadtrundgang mit Walter Frei. Kirche St.Mangen St.Gal-len, 18 Uhr

DIVERSESFerien-Spass 2014. Theaterkurse. Fabriggli Buchs, 09 UhrItalienisches Sprachencafé. Sprachkenntnisse praktizieren. Kino Rosental Heiden, 18.30 Uhr

AUSSTELLUNGMathieu Mercier – Everything But The Kitchen Sink. Führung. Kunstmuseum St.Gallen, 18.30 UhrDer Apfel. Vortrag von Jeanette Nuessli Guth. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 19.30 Uhr

KunstArbonale – das Klang-Skulptu-ren-Festival. Klang-Skulpturen- Festival am Bodensee in Arbon. Es präsentieren Künstler aus der Schweiz, Deutschland und Öster-reich ihre Werke auf der Schloss-wiese direkt am Ufer des Boden-sees. 14.09.2014 bis 12.10.2014

ALTE KASERNE.Technikumstrasse 8, Winterthur,+41 52 267 57 75,altekaserne.chGisela Fot – 7 x 11 Kreative Stationen. Sieben Themen füh-ren durch das Schaffen der Künstlerin. In Acryl, Aquarell oder als Federzeichnung zeigen die Bilder fundiertes Können und ein reiches Innenleben. 04.09.2014 bis 28.09.2014

ALTERSHEIM AM ROTBACH.Am Rotbach, Bühler,+41 71 791 06 06,Ölbilder, Aquarelle und Litho-graphien von Linda van Gelde-ren. 26.04.2014 bis 15.10.2014

ANGELIKA KAUFFMANN MUSEUM.Brand 34, Schwarzenberg,+43 55 122 64 55,angelika-kauffmann.comAngelika Kauffmann. Blütezeit London. 01.05.2014 bis 26.10.2014

ARCHITEKTUR FORUM OST-SCHWEIZ.Davidstrasse 40, St. Gallen,+41 71 371 24 11,a-f-o.chNot Zero and Zilch. Städtische Ausstellung, Installation von Andy Guhl. 28.08.2014 bis 21.09.2014

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Jazzige KlangräumePaolo Fresu im PfalzkellerDer aus Sardinien stammende, in Bologna lebende Trompeter und Flügelhornist Paolo Fresu gehört derzeit zu den berühmtes-ten Meistern seines Fachs. Mit seiner einmaligen, an Miles Davis erinnernden Tongebung schafft er Klangräume wie kaum ein anderer und trifft in St.Gallen für ein einmaliges Konzert auf das Gregor Hübner Trio mit Gregor Hübner (p, vl), Veit Hübner (b) und Patrick Manzecchi (dr).Dienstag, 30. September, 20 UhrPfalzkeller St.Gallengambrinus.ch

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Eva Stucki. 08.05.2014 bis 14.09.2014Franziska Etter: farbräuschig. Mit Franziska Etter wird eine Malerin in den Shed eingeladen, deren Bilder einerseits sehr der Tradition der Ölmalerei verbun-den sind, die aber andererseits neue und zeitgenössische Farb/Bild – und Denkräume eröffnen 29.08.2014 bis 04.10.2014Xylon Druck. Eine kleine, feine Auswahl von Holzschnitten. Die Ausstellung soll «gluschtig» ma-chen auf die Handpressen-Mes-se, die vom 7. bis 9. November 2014 im Eisenwerk stattfindet. 25.09.2014 bis 07.11.2014

FLATZ MUSEUM.Marktstrasse 33, Dornbirn,+43 5572 306 48 39,flatzmuseum.atUnter die Haut – Der Körper als Bildträger. 10.07.2014 bis 13.09.2014

FLON.Davidstrasse 42, St. Gallen,+41 71 224 55 05,flon-sg.chJunge Kunst 9. 04.09.2014 bis 06.09.2014

FOTOMUSEUM WINTERTHUR.Grüzenstrasse 44 & 45, Winter-thur,+41 52 234 10 60,fotomuseum.chBlow-Up – Antonionis Filmklas-siker und die Fotografie. Kaum ein anderer Spielfilm hat jemals

ATELIER ZOBEL.Rosgartenstrasse 4, Konstanz,atelierzobel.comKonzil-Geschichte, anders er-zählt – von Peter Lenk und Peter Schmid. Die einzigartige Zusam-menarbeit des Bildhauers und desSchmuckdesigners ist eine Reminiszenz an das Thema 600 Jahre Konstanzer Konzil mit au-ßergewöhnlichen Unikaten, wel-che die Konzil-Geschichte an-ders erzählen. 28.06.2014 bis 20.09.2014

BADHÜTTE.Hauptstrasse 56, Rorschach,+41 71 841 70 34,Jummy – unzensiert. Jummy macht u.a. wöchentlich die Illus-tration in der Rubrik «Seesicht» in der Rorschacher Ausgabe des Tagblatts und ist ein begnadeter satirischer Künstler. 31.08.2014 bis 06.09.2014

BERGGASTHAUS KRONBERG.Gonten,+41 71 794 11 30,Christian Vetsch – Albert Enzler – Jürg Jenny. Kunstausstellung. 23.04.2014 bis 01.12.2014

EISENWERK.Industriestrasse 23, Frauenfeld,+41 52 728 89 82,eisenwerk.chDialog. Ausstellung mit Werken von Giancarlo Bolzan, Ursula Bollack, Ursula Fehr, Betty Kuhn, Marianne Jost, Martin Mäder, Stefan Rutishauser und

so differenziert die vielfältigen Bereiche der Fotografie gezeigt und auf so ausführliche und zeit-lose Weise zu ergründen ver-sucht. 13.09.2014 bis 30.11.2014Manifeste! Eine andere Ge-schichte der Fotografie. Manifes-te! ist die erste Ausstellung über-haupt, in der die Beziehungen zwischen der Fotografie und dem Manifest untersucht werden. 13.09.2014 bis 23.11.2014

FOTOSTIFTUNG SCHWEIZ.Grüzenstrasse 45, Winterthur,+41 52 234 10 30,fotostiftung.ch1914/18 – Bilder von der Grenze. Porträts im Freien, Szenen aus der Küche oder im Lazarett, Män-ner in geselliger Runde und im Kontakt mit der Zivilbevölkerung. 07.06.2014 bis 12.10.20141914/18 – Stephan Schenk, Kreuz-weg. Eine Installation mit gross-formatigen Werken von Stephan Schenk (geb. 1962), in welcher der Künstler die Darstellbarkeit der Weltkriegs-Katastrophe hinter-fragt. 07.06.2014 bis 12.10.2014

GALERIE ADRIAN BLEISCH.Schmiedgasse 4, Arbon,+41 71 446 38 90,galeriebleisch.chConrad Steiner. 16.08.2014 bis 20.09.2014

GALERIE CHRISTIAN ROELLIN.Talhofstrasse 11, St. Gallen,+41 71 246 46 00,christianroellin.com

Manon. Seit den 70er Jahren ist die in St. Gallen aufgewachsene, in Zürich lebende Manon mit Performances, Installationen und Fotografien die kaum fass-bare Pionierin weiblicher Selbstinszenierung und Selbst-bestimmung geworden. 07.06.2014 bis 06.09.2014Stefan Inauen. 20.09.2014 bis 25.10.2014

GALERIE FEURSTEIN.Johannitergasse 6, Feldkirch,+43 5522 210 34,galeriefeurstein.atCarmen Pfanner – Corps Chitin. 06.09.2014 bis 31.10.2014

GALERIE IM BAHNHOF.Bahnhofplatz 2, St. Gallen,+41 71 228 15 00,klubschule.chBarbara Stirnimann. Objekte und Installationen. 22.08.2014 bis 26.10.2014

GALERIE SCHÖNENBERGER.Florastrasse 7, Kirchberg SG,+41 71 931 91 66,galerie-schoenenberger.chQuello que non è – Vera Marke. 07.09.2014 bis 05.10.2014

GALERIE VOR DER KLOSTER-MAUER.Zeughausgasse 8, St. Gallen,+41 78 775 56 49,klostermauer.chBirgit Widmer – Formate. 29.08.2014 bis 21.09.2014

HALLE 710.Else-Züblin-Strasse, Winterthur,«Dingklang» Klangskulpturen-ausstellung. Mit Objektkünstler Stefan Philippi, Hamper von Niederhäusern, Jügen Küng und den Musikern Martin Lugenbiehl und Marion Meili. Performan-ces: Andrea Benz-Bandschapp und Mirjam Müller, Heinz Lieb, Klangzeit Ohrchester, Erstes Spontanes Dingklang-Orchester. 30.08.2014 bis 06.09.2014

KUNST(ZEUG)HAUS.Schönbodenstrasse 1, Rappers-wil,+41 55 220 20 80,kunstzeughaus.chHugo Sutter, Steven Schoch, Othmar Eder. 31.08.2014 bis 09.11.2014

KUNSTHALLE WIL.Grabenstrasse 33, Wil SG,+41 71 911 77 71,kunsthallewil.chMichael Kos – Making Sense. Verbindend für die vielfältigen Objekte, Installationen und «Bildschlichtungen» von Micha-el Kos ist ein umfassendes Mate-rialverständnis, das der Künstler als essentiellen Ausgangspunkt für seine Werkfindungen sieht. 07.09.2014 bis 19.10.2014

KUNSTHALLE ST.GALLEN.Davidstrasse 40, St. Gallen,+41 71 222 10 14,k9000.chMaria Anwander. Die Vorarlber-gerin Maria Anwander weiss die Wände der berühmtesten Muse-en der Welt so innig zu küssen, dass sie nicht nur ein Werk in Form einer illegalen Perfor-mance hinterlässt, sondern vor allem die Hierarchien in der

Kunstwelt hinterfragt. 26.07.2014 bis 05.10.2014

KUNSTHALLE ZIEGELHÜTTE.Ziegeleistrasse 14, Appenzell,+41 71 788 18 60,kunsthalleziegelhuette.chClaudia Desgranges – Update. Claudia Desgranges (*1953 in Frankfurt am Main) führt die Reihe der Ausstellungen zum Thema Farbmalerei fort, die seit 1998 einen der Schwerpunkte der Ausstellungen der Stiftung Liner bildet. 31.08.2014 bis 14.12.2014

KUNSTHAUS EGNACH.Buch, Egnach,+41 79 335 08 12,Ludy Bauer and kuk featured by Erwin Feurer. Repräsentative Ausstellung von Werken der bei-den Ostschweizer Künstler Ludy Bauer (Herisau) und kuk (De-gersheim). Ludy Bauer und kuk zeigen auch Gemeinschaftswer-ke. Besonderer Ausstellungsas-pekt: Künstler als Hofnarren der Gesellschaft. 20.11.2012 bis 31.12.2015

KUNSTHAUS GLARUS.Im Volksgarten, Glarus,+41 55 640 25 35,kunsthausglarus.chA Place Like This – Klöntal Tri-ennale 2014. Das Klöntal steht seit Mitte des 17. Jahrhunderts immer wieder im Fokus der Kunst: Fernab vom Massentou-rismus nährt das Tal mit seiner intakten Landschaft bis heute Vorstellungen einer idealen Uto-pie. 25.05.2014 bis 14.09.2014Bastien Aubry / Dimitri Bro-quard Coupé – Décalé. Augen-zwinkernd streifen die beiden welschen Künstler durch die Gefilde der Moderne und Post-moderne, greifen Motive und Referenzen auf und versehen sie mit einem grotesken Twist. 24.08.2014 bis 23.11.2014Saâdane Afif – Là-Bas. Afif verar-beitet Elemente aus Kunst, Mu-sik und Poesie in interdisziplinä-ren Übertragungen und kollaborativem Dialog zu Instal-lationen und Objekten. 24.08.2014 bis 23.11.2014

KUNSTHAUS KUB.Karl-Tizian-Platz, Bregenz,+43 5574 485 94 0,kunsthaus-bregenz.atNeuerwerbungen von Ai Weiwei bis Zobernig. Zum ersten Mal in der 17-jährigen Geschichte der Institution präsentiert das Kunsthaus Bregenz einen klei-nen, aber hochkarätigen Aus-schnitt aus seiner Sammlung zeitgenössischer Kunst. 22.02.2014 bis 07.09.2014

KUNSTMUSEUM ST.GALLEN.Museumstrasse 32, St. Gallen,+41 71 242 06 71,kunstmuseumsg.chBauernkunst – Appenzeller und Toggenburger Bauernmalerei von 1600 bis 1900. Die Ausstel-lung führt Schlüsselwerke der Bauernmalerei zusammen, um an wenigen, aber entscheiden-den Künstlerpersönlichkeiten, die Entwicklung und den hohen Rang dieses einzigartigen Kul-turerbes sichtbar zu machen. 22.03.2014 bis 07.09.2014

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KUNST

Die Wäsche entsteht im KopfVogel/Siebrecht im KornhausManche Ideen, Bilder und Ge-danken, die wir später wieder ver-werfen, da sie mit unseren Wertvorstellungen und Ansichten nicht übereinstimmen, entstehen zunächst im Kopf. In der Aus- stellung setzen sich die beiden Künstlerinnen Andrea Vogel und Daniela Siebrecht nicht nur mit der Wäsche, dem Textilen, auseinander, sie schaffen darüber hinaus eine Basis, um über Rollenbilder in der Gesellschaft, über Leistungsdruck und Schön-heitswahn nachzudenken und zu diskutieren.6. bis 21. September Projektraum am SeeKornhaus Rorschachkulturfruehling.ch

Zum ReinbeissenDer Apfel im NaturmuseumZeitgerecht zur Apfelernte be-schäftigt sich Mostindiens Natur-museum mit dem König der Früchte: Seit wann werden Äpfel angebaut und gezüchtet? Wie entsteht aus einem Kern ein fruchttragender Obstbaum und welche Tierarten nutzen ihn oder leben in seiner Umgebung? Wo liegen die zukünftigen Herausforderungen für den An-bau von Äpfeln? Die Ausstellung macht Genussqualität, Bedeu-tung, Geschichte und Symbolik, Sortenreichtum und Verar- beitung des Apfels sichtbar. Bis 26. OktoberNaturmuseum Thurgau, Frauenfeldnaturmuseum.tg.ch

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Elementare Malerei. 20.09.2014 bis 25.01.2015Mathieu Mercier – Everything But The Kitchen Sink. Die Aus-stellung in der Lokremise St.Gallen ist Merciers erste Ausstel-lung in einem Schweizer Muse-um und präsentiert dabei vor allem neueste Werke des Künst-lers. 23.08.2014 bis 09.11.2014Roman Signer. 07.06.2014 bis 26.10.2014

KUNSTMUSEUM THURGAU.Kartause Ittingen, Warth,+41 58 345 10 60,kunstmuseum.tg.chJoseph Kosuth. Eine verstummte Bibliothek. Die aussergewöhnli-che Installation vom amerikani-schen Konzeptkünstler wurde im Frühling 2013 wieder in den ehe-maligen Weinkeller eingebaut, diesmal definitiv. 04.05.2013 bis 13.10.2014Konstellation 7. Höhepunkte der Sammlung. Neben wohlbekann-ten Hauptwerken werden auch noch nie präsentierte Neuerwer-bungen gezeigt. Ein besonderer Leckerbissen bildet die Zusam-menstellung von mehreren Ar-beiten von Ernst Kreidolf, die vor kurzer Zeit als Schenkung in die Sammlung kamen. 25.04.2014 bis 19.10.2014Tadashi Kawamata. Prekäre Konstruktionen. Weltweit ent-standene Konstruktionen im öffentlichen Raum werden in Form von Filmen, Modellen, Skizzen und Fotografien an-schaulich gemacht. Für die Prä-sentation konzipiert und baut Kawamata eigenhändig eine ein-zigartige Ausstellungsarchitek-tur. 13.04.2014 bis 19.10.2014

KUNSTMUSEUM WINTERTHUR.Museumstrasse 52, Winterthur,+41 52 267 51 62,kmw.chWie aus dem Gesicht geschnit-ten. 06.05.2014 bis 26.10.2014

KURSAAL HEIDEN.Seeallee 3, Heiden,+41 71 898 33 33,kursaalheiden.chWomens Planet – Gertrud Wald-vogel. 01.07.2014 bis 31.10.2014

LOKREMISE WIL.Silostrasse 2, Wil,+41 71 913 53 53,Kulthurnetz-Tage Kunst-Ausstel-lung. 15 Kunstschaffende zeigen die breite Palette ihres kreativen Schaffens. 06.09.2014 bis 07.09.2014

MACELLERIA D’ARTE.Gartenstrasse 11, St.Gallen,+41 71 220 10 35,macelleria-darte.chNeue Werke von Vaclav Elias. Papier 3D. Tangeria. 23.08.2014 bis 30.09.2014

MAGAZIN 4.Bergmannstrasse 6, Bregenz,+43 5574 410 15 11,magazin4.atSix memos for the next… Vol. 8 – im Moment. Die Inszenierung führt Fotografien, Malereien, Skulpturen, Installationen, orts-spezifische Interventionen sowie Video- und Filmarbeiten zusam-men. 06.09.2014 bis 23.11.2014

Weitere Aus-

stellungenALTES ZEUGHAUS.Zürcherstrasse 221, Frauenfeld,August Künzler. Thurgau Tanza-nia. Die Sonderausstellung zeigt multimedial Leben und Wirken eines schillernden Thurgauers im Spannungsfeld der afrikani-schen Dekolonisation. Künzler zog 1929 nach Tanzania und wurde dort als Weizenkönig und Grosswildhändler bekannt. 04.04.2014 bis 26.10.2014

APPENZELLER VOLKSKUNDE-MUSEUM.Postfach 76, Stein AR,+41 71 368 50 56,avm-stein.chTröcklichrömer & Verkaufsbera-ter. Die Ausstellung gibt einen kulturhistorischen Einblick in die Welt des Tür-zu-Tür-Verkaufs vom 19. bis ins 21. Jahrhundert. Das ambulante Gewerbe war lan-ge Zeit der vierte Pfeiler der ländlichen Wirtschaft. 12.04.2014 bis 28.02.2015

BASAR BIZARR AM ZEBRA-PLATZ.Linsebühlstrasse 76, St. Gallen,basarbizarr.chSchaufensterausstellung. Wort-spielereien und andere Werke von Antoinette Mauerer. 27.08.2014 bis 30.09.2014

BOTANISCHER GARTEN.Stephanshornstrasse 4, St.Gallen,+41 71 288 15 30,botanischergarten.stadt.sg.chEdelweiss – Mythos & Paradox. Wer den Botanischen Garten jetzt besucht, wird bei den Ein-gängen von bepflanzten Schwei-zerwappen begrüsst. 31.05.2014 bis 05.10.2014

BRAUCHTUMSMUSEUM.Dorfplatz, Urnäsch,+41 71 364 23 22,museum-urnaesch.chBäuerliche Kultur des Appenzel-lerlandes. 20.02.2014 bis 31.12.2014Kinderfeste – Im Wandel der Gesellschaft. In vielen Appenzel-ler Gemeinden fanden Kinder-feste statt. Herisau blickt auf eine lange und intensive Kinder-festgeschichte zurück. Hunderte von Kindern zogen jeweils durchs Dorf, die Mädchen in weissen Kleidern und die Buben als Turner oder Kadetten. 01.04.2014 bis 13.01.2015

GEWERBEMUSEUM WINTERTHUR.Kirchplatz 14, Winterthur,+41 52 267 51 36,gewerbemuseum.chFashion Talks. Mode ist immer und überall. Sie ist die Freiheit, mit der wir spielen und das Dik-tat, dem wir uns unterwerfen oder gegen das wir uns aufleh-nen. Mode ist Abgrenzung und Zugehörigkeit. 12.07.2014 bis 08.03.2015

MUSEUM FÜR LEBENSGE-SCHICHTEN.im Hof Speicher, Speicher,071 343 80 80,museumfuerlebensgeschichten.chH.R. Fricker «Nur Sender kann man orten». Von Mail Art bis Facebook. 10.05.2014 bis 26.10.2014

MUSEUM IM LAGERHAUS.Davidstrasse 44, St. Gallen,+41 71 223 58 57,museumimlagerhaus.chArt Brut – Japan – Schweiz. 2014 feiern die Schweiz und Japan das 150-Jahr-Jubiläum ihrer diplo-matischen Beziehungen. Das Museum im Lagerhaus greift diesen Anlass auf, um in der Ge-genüberstellung einen Dialog zwischen den Outsider-Welten Japans und der Schweiz zu eröff-nen. 22.03.2014 bis 09.11.2014

MUSEUM LINER.Unterrainstrasse 5, Appenzell,+41 71 788 18 00,museumliner.chWols – Das grosse Mysterium. Wols, im Grund ein Einzelgänger und dennoch äussert gut ver-netzt, hatte trotz einem durch die Zeit bedingten nomadischen Leben die Kraft, nicht nur auf das künstlerische und intellektu-elle Zeitgeschehen zu reagieren. 29.06.2014 bis 28.09.2014

NEXTEX.Blumenbergplatz 3, St. Gallen,+41 71 220 83 50,nextex.chWas frag ich nach der Welt. Wei-tes Feld Malerei – Suche, Kampf, Forschung und Experimente – Zora Berweger, El Frauenfelder und Judith Villiger bewegen sich in diesem Raum. 21.08.2014 bis 02.10.2014

OTTEN KUNSTRAUM.Schwefelbadstrasse 2, Hohenems,+43 5576 904 00,ottenkunstraum.atAcht ohne Gegenstand. Acht KünstlerInnen zeigen in ihren, großteils eigens für die Ausstel-lung gestalteten Zeichnungen, Malereien, Reliefs, Skulpturen und Installationen vielfältige Zugänge zur Gegenstandslosig-keit auf. 29.04.2014 bis 31.12.2014

OTTO-BRUDERER-HAUS.Mittelstrasse 12, Waldstatt,043 537 03 00,ottobruderer.chProfile und Gesichter. 25.05.2014 bis 30.10.2014

OXYD KUNSTRÄUME.Wieshofstrasse 108, Winterthur,+41 52 316 29 20,oxydart.chObjekt Landschaft – Landschaft Objekt. Jürg Altherr zeigt neben neuen Arbeiten und Modellen Schwerpunkte aus seinem lang-jährigen künstlerischen Schaf-fen. Mit jeder Umplatzierung seiner Werke ergeben sich im-mer wieder neue, überraschende Annäherungsmöglichkeiten. 24.08.2014 bis 28.09.2014

POINT JAUNE MUSEUM.Linsebühlstrasse 77, St. Gallen,+41 71 222 14 91,postpost.chCollection permanente. Le mu-sée éduque de manière ludique; c’est un lieu d’initiation sans obligation. Les dispositifs de conservation s’améliorent et le musée devient un véritable labo-ratoire où les techniques de tra-vail ne cessent d’évoluer. 08.09.2014 bis 07.09.2015

PROJEKTRAUM AM SEE (KORNHAUS).Hafen, Rorschach,kulturfruehling.chDie Wäsche entsteht im Kopf, Malerei und Installation von Daniela Siebrecht & Andrea Vo-gel. Die Künstlerinnen setzen sich nicht nur mit der Wäsche, dem Textilen, auseinander, sie schaffen geradezu eine Basis, um über Rollenbilder in der Gesell-schaft, über Leistungsdruck und Schönheitswahn nachzudenken und zu diskutieren. 06.09.2014 bis 21.09.2014

PROPSTEI.Dorf 9, St. Peterzell,ereignisse-propstei.chParadiese – mit Ahnungen ge-füllte Räume. Die Ausstellung verbindet paradiesische Bilder aller Epochen aus Kunst, Litera-tur, Musik, Gartenbau und Religion und zeigt die kleinen Paradiese, die wir uns selber zu schaffen in der Lage sind. 22.08.2014 bis 21.09.2014

QUADRART DORNBIRN.Sebastianstrasse 9, Dornbirn,+43 5572 909 95 8,quadrart-dornbirn.comAnsichten XX. Eine Arbeit von Edgar Leissing wird selbst die Basis der Ausstellung bilden,um die der Kurator ca. 70, für ihn wichtige und sehr spezielle Werke aus der Sammlung Witzel, gruppiert. 30.08.2014 bis 01.11.2014

SAMMLUNG WÜRTH.Churerstrasse 10, Rorschach,+41 71 225 10 70,wuerth-haus-rorschach.chKlassiker der Moderne. Anläss-lich der Eröffnung des Forum Würth Rorschach werden Höhe-punkte der Sammlung Würth auf rund 600 Quadratmetern span-nende Kapitel der Kunstge-schichte illustrieren. 21.04.2013 bis 15.01.2015

SCHLOSS DOTTENWIL.Dottenwil, Wittenbach,+41 71 298 26 62,dottenwil.chKaleidoskop. Aquarelle, Illustra-tionen, Comics, Zeichnungen, Monotypien und Radierungen von Maura Fazzi & Peter Ku?hner. Bilder die Blicke auf die Aussenwelt gewa?hren und Einsichten offenlegen. 30.08.2014 bis 19.10.2014Maura Fazzi / Peter Kühner. Kaleidoskop. 30.08.2014 bis 19.10.2014

SILBERSCHMUCKATELIER O’LA LA.Oberdorfstrasse 32, Herisau,+41 71 351 35 70,Men at Work – Frank Züblin.

Fabel- und andere Wesen. 05.07.2014 bis 30.09.2014

SOLIDARITÄTSHAUS.Fidesstrasse 1, St. Gallen,+41 71 244 68 10,solidaritaetshaus.chFotoaustellung «Mitgenom-men». Bilder der Fotografin Ur-sula Häne zum Thema Flüchtlin-ge. 29.08.2014 bis 14.10.2014

SULZERAREAL.Lagerplatz 21, Winterthur,Urban Art Festival Winterthur. Vierzehn Künstler aus dem In- und Ausland verwandeln das Gelände in eine überdimensio-nale und überraschende Werk-schau mit Graffitis, Murals, Pas-te-Ups, bemaltem Stadtmobiliar, Installationen, Skulpturen, urba-nen Interventionen, kinetischen Objekten etc. 11.09.2014 bis 14.09.2014

TOLLE – ART UND WEISE.Dorf 11, Rehetobel,+41 79 538 86 61,tolle.chKurt Weber / Brigitte Sollberger. Die Suche nach Lebensraum, der ihm Entwicklung und Anfang ermöglicht, prägt die Biographie des Künstlers und des Kunstthe-rapeuten Kurt Weber. Seine aktu-ellen malerischen und plasti-schen Arbeiten sind Ausdruck und Reflexion seiner Ankunft im neuen Leben. 06.09.2014 bis 26.09.2014

WIDMERTHEODORIDIS.Fallackerstrasse 6, Eschlikon TG,0010.chAus gutem Grund. Stefan Gort, Remus Grecu, Gian Michelle Grob, Gian Häne, Sebastian Her-zau, Gerhard Hintermann, Ruth Hommelsheim, Elisabeth Nemb-rini, Lisa Sartorio, Elisabeth Sonneck, Ernst Stark, Clemens Tremmel, Nicolas Vionnet, Wer-ner Widmer, Lydia Wilhelm. 30.08.2014 bis 11.10.2014

XAOX-ART.Langgasse 16, St.Gallen,xaoxart.ch.vuXaoX-Art: By Bobby Moor. Ein Delirium im Wachzustand, geä-ussert mit allen Sinnen. Gebün-delt das Leben, in Schüben, in Schlaufen, in Pirouetten, in Alb-träumen und auf langen Stre-cken in tiefsten Abgründen. 01.01.2014 bis 31.12.2014

ZEUGHAUS TEUFEN.Zeughausplatz 1, Teufen AR,+41 71 335 80 30,zeughausteufen.chBauernkunst? Appenzeller Mö-belmalerei 1700 – 1860. Fünfzig ausgesuchte, bemalte Möbel aus dem Appenzellerland. 26.03.2014 bis 07.09.2014Hans Zeller. Die Hans Zeller-Bilder, das Werk des bedeuten-den Appenzeller Malers, der in Teufen gelebt und gearbeitet hat, werden hier im Rahmen einer Stiftung der Öffentlichkeit zu-gänglich gemacht. 18.11.2013 bis 31.12.2014

WEITERE AUSSTELLUNGEN

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HISTORISCHES UND VÖLKERKUNDEMUSEUM.Museumstrasse 50, St. Gallen,+41 71 242 06 42,hmsg.chBilck ins Schlüsselloch. Eine Erlebnisausstellung zu Schloss und Schlüssel. 31.08.2013 bis 30.11.2014Fliessende Welt. Verborgene Schönheit. Schätze aus Japan. 29.03.2014 bis 01.03.2015Sangomas – Traditionelle Heiler in Südafrika. Sangomas gelten als Menschen, die mit den Geis-tern und Ahnen in Verbindung treten können, und als Hüter von uralten Rezepten und Ritualen. Damit sind sie Anlaufstelle für verschiedenste Lebensprobleme. 22.02.2014 bis 19.10.2014Tinissima – Tina Modotti (1896-1942). Emigrantin, Fotografin, Revolutionärin. 30.08.2014 bis 04.01.2015

JÜDISCHES MUSEUM.Schweizerstrasse 5, Hohenems,+43 5576 739 89 0,jm-hohenems.atDauerausstellung und Jüdisches Viertel. 01.01.2014 bis 31.12.2014Die ersten Europäer. Habsburger und andere Juden – eine Welt vor 1914. Ein Blick zurück in die Lebenswelt der Habsburger Ju-den und erzählt von ihren Erfah-rungen, ihren transnationalen Netzwerken, ihrer Mobilität, ih-ren Hoffnungen auf eine europä-ische Einigung und ihren Illusio-nen über das Habsburger Vielvölkerreich. 25.03.2014 bis 05.10.2014

KUNSTRAUM ENGLÄNDER-BAU.Städtle 37, Vaduz,+41 423 233 31 11,kunstraum.liArchitektur und Kunst im öf-fentlichen Raum. Wettbewerbe der letzten 50 Jahre in Liechten-stein. Ein Projekt der Liechten-steinischen Ingenieur- und Ar-chitektenvereinigung (LIA). 02.09.2014 bis 19.10.2014

LIECHTENSTEINISCHES LANDESMUSEUM.Städtle 43, Vaduz,+41 423 239 68 20,landesmuseum.liDie letzten Romantiker. Sonder-ausstellung in Zusammenarbeit mit der Internationalen Rhein-berger-Gesellschaft und dem Amt für Kultur. Die letzten Ro-mantiker – Der liechtensteini-sche Komponist Josef Gabriel Rheinberger und sein musikali-sches Netzwerk. 18.03.2014 bis 21.09.2014

MUSEUM LINDENGUT.Römerstrasse 8, Winterthur,+41 52 213 47 77,museum-lindengut.chStadtväter – Stadtmütter. Wer ist Winterthur? Wer hat die Stadt erschaffen? «Stadtväter, Stadt-mütter» zeichnet ein Porträt der Stadt Winterthur aus der Pers-pektive von Menschen aus Ver-gangenheit und Gegenwart. 12.04.2014 bis 26.10.2014

NATURMUSEUM.Museumstrasse 32, St. Gallen,+41 71 242 06 70,naturmuseumsg.ch

Amriswil, 071 410 10 93, kultur-forum-amriswil.chKulturhaus. Rathausplatz 1, Dornbirn, +43 5572 277 70 10, kulturhaus-dornbirn.atKulturpunkt Degersheim. Hö-renstrasse 23, Degersheim, 071 371 22 89, kulturpunkt-degers-heim.chKulturschuppen. Aeussere Bahn-hofstrasse 3, Klosters, 081 288 37 24, kulturschuppen.chKulturtreff Rotfarb. Gewerbezen-trum Rotfarb, Uznach, 055 280 71 82, rotfarb.chLinde. Poststrasse 11, Heiden, 071 898 34 00, lindeheiden.comLokremise. Grünbergstrasse 7, St.Gallen, 071 277 82 00, lokre-mise.chMilitärkantine (Kastanienhof). Kreuzbleicheweg 2, St.Gallen, 071 279 10 00, militaerkantine.chPalace. Blumenbergplatz, St.Gallen, 071 222 06 96, palace.sgPfalzkeller. Klosterhof, St.Gallen, 071 229 3 8Pförtnerhaus. Reichenfeldgasse, Feldkirch, +43 5522 304 12 72, pforte.atPortier. Lagerplatz 3, Winterthur, 052 508 04 07 , lagerplatz.chRab-Bar. Landsgemeindeplatz 8, Trogen, 071 340 08 55, rab-bar.chRaum für Literatur. St.Leonhard-strasse 40, St.Gallen, gdsl.chRössli. Dorfstrasse 16, Mogels-berg, 071 374 15 11, roessli-mo-gelsberg.chSalzhaus. Untere Vogelsangstras-se 6, Winterthur, 052 204 05 54, salzhaus.chSchloss Dottenwil. Dottenwil, Wittenbach, 071 298 26 62, dot-tenwil.chSchwanen-Bühne. Charregass 5, Stein am Rhein, 052 741 19 33, schwanen-buehne.chSolidaritätshaus. Fidesstrasse 1, St.Gallen, 071 244 68 10, solidari-taetshaus.chSpiegelhalle. Hafenstrasse 12, Konstanz, (+49 75 319 00 150), theaterkonstanz.deSpurbar (Kultur im Pfarreizent-rum St. Laurentius). Enzenbühls-trasse 16, Flawil, 071 393 45 45, spurbar.chStadttheater. Konzilstrasse 11, Konstanz, +49 7531 900 10 6, theaterkonstanz.deTak. Reberastrasse 10, Schaan, 0423 237 59 70, tak.liTango Almacén. Davidstrasse 42, St.Gallen, 071 222 01 58, tangoal-macen.chTapTab. Baumgartenstrasse, Schaffhausen, 079 601 99 40, taptab.chKonzert und Theater St.Gallen. Museumstrasse 24, St.Gallen, 071 242 05 05, theatersg.chTheater 111. Grossackerstrasse 3, St.Gallen, 071 244 19 83, th111sg.chTheater am Saumarkt. Mühletor-platz 1, Feldkirch, +43 55 272 89 5, saumarkt.atTheater Kanton Zürich. Scheide-ggstrasse 37, Winterthur, 052 212 14 42, theaterkantonzuerich.chTonhalle. Tonhallestrasse 29, Wil SG, 071 913 89 20, tonhallewil.chTreppenhaus. Kirchstrasse 3, RorschachTriebwerk. Bildstockstrasse 5, Arbon, 079 401 92 78, triebwerk-arbon.chVaduzer-Saal. Dr. Grass-Strasse 3, Vaduz, 0423 765 01 69, vaduz.li

Faszination Mikrokosmos. Die aktuelle Ausstellung präsentiert handverlesene Werke des welt-weit renommierten Wissen-schaftsfotografen und gibt einen umfassenden Überblick über seine Entdeckungsreisen. 12.08.2014 bis 04.01.2015Sexperten – Flotte Bienen und tolle Hechte. Neben der natürli-chen Selektion, ist der Erfolg bei der Fortpflanzung eine der we-sentlichen Triebkräfte in der Evolution. Dabei sind im Laufe der Zeit die unterschiedlichsten Strategien entstanden. 03.05.2014 bis 19.10.2014

NATURMUSEUM THURGAU.Freie Strasse 26, Frauenfeld,+41 52 724 22 19,naturmuseum.tg.chDer Apfel. Es genügt, einen Apfel in die Hand zu nehmen. Form und Beschaffenheit seiner Ober-fläche, Farbe und Duft wecken augenblicklich Bilder in uns. 09.05.2014 bis 26.10.2014

OTTO-BRUDERER-HAUS.Mittelstrasse 12, Waldstatt,043 537 03 00,ottobruderer.chÜbergänge. Bilder zu Texten von Otto Bruderer. Der thematische Bogen spannt sich weit: Von zeit- und sozialkritischen Bildern, märchenhaften Figuren, zarten Landschaften bis zu Clowns und Engeln. 01.01.2014 bis 31.12.2014

STADTMUSEUM.Herrenberg 40, Rapperswil SG,+41 55 210 71 64,stadtmuseum-rapperswil-jona.chRaus aus dem Depot – Was und wie sammelt das Stadtmuseum. Was sich hinter den Kulissen des Museums verbirgt, ist Thema der Wechselausstellung. Welche Ar-beiten sind notwendig, um eine Sammlung zu unterhalten und der Nachwelt zu bewahren? 01.05.2014 bis 12.10.2014

STIFTSBIBLIOTHEK.Klosterhof 6 d, St. Gallen,+41 71 227 34 16,stiftsbibliothek.chSchafe für die Ewigkeit – Hand-schriften und ihre Herstellung. Viele mittelalterliche Texte wur-den auf Pergament, auf speziell bearbeitete Häute von Schafen, Kälbern und Ziegen geschrieben. 01.12.2013 bis 09.11.2014

TEXTILMUSEUM.Vadianstrasse 2, St. Gallen,+41 71 222 17 44,textilmuseum.chKirschblüte & Edelweiss. Der Import des Exotischen. Anläss-lich des 150jährigen Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Japan und der Schweiz zeigt das Textil-museum St. Gallen die Ausstel-lung, die sich dem Einfluss Ost-asiens auf die Schweizer Textilgestaltung widmet. 23.03.2014 bis 30.12.2014Vision – Sommer 2015. 23.03.2014 bis 30.12.2014

VORARLBERGER LANDESMUSEUM.Kornmarkt 1, Bregenz,+43 5574 460 50,vlm.atRömer oder so. «Römer oder so»

folgt den Spuren der Wissen-schaft und wirft einen neuen Blick auf die Funde, die in den vergangenen 150 Jahren in ei-nem der größten Gräberfelder der Region gemacht worden sind. Dabei stellt sich heraus: Viele Fragen bleiben offen. 21.06.2013 bis 31.12.2015

ZEUGHAUS TEUFEN.Zeughausplatz 1, Teufen AR,+41 71 335 80 30,zeughausteufen.chBaumeister Grubenmann. Das Grubenmann-Museum schafft im Bereich der Architektur, des Holz-, Brücken- und Kirchen-baus, der Siedlungsgestaltung, der Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte eine Verbin-dung zwischen dem 18. Jahrhun-dert und der Gegenwart. 18.11.2013 bis 31.12.2014

Lokale3Eidgenossen. Landsgemeinde-platz, Appenzell, 071 787 38 48, 3eidgenossen.chAlpenhof. St. Antonstrasse 318, Oberegg, 071 890 08 04, alpen-hofalpenhof.chAlte Kaserne. Technikumstrasse 8, Winterthur, 052 267 57 75, altekaserne.chAlte Mühle. Gams, 071 771 16 80, gams.ch/altemuehleAlte Stuhlfabrik Herisau – Das Kleintheater. Kasernenstrasse 39 a, Herisau, 071 352 24 41, al-testuhlfabrik.chAltes Schlachthaus. Lindenstras-se 12, Herisau, kulturisdorf.chArchitektur Forum Ostschweiz. Davidstrasse 40, St.Gallen, 071 371 24 11, a-f-o.chArchiv für Frauen- und Geschlechtergeschichte Ost-schweiz. Florastrasse 6, St.Gallen, 071 222 99 64, frauen-archiv-ost.chAsselkeller. Hauptstrasse 53, Schönengrund, assel.chB-Post Bar. Demutstrasse 2, St.GallenBären. Unterdorf 5, Häggen-schwil, 071 243 20 83, kulturim-baeren.chBasar Bizarr am Zebraplatz. Lin-sebühlstrasse 76, St.Gallen, basarbizarr.chBluesclub. Rotfarb Bogenkeller, Bühler, bluesclubbuehler.chBodman-Literaturhaus. Am Dorfplatz 1, Gottlieben, 071 669 34 80, bodmanhaus.chBühne. Obergasse 5, Marbach, 071 755 88 17, buehnemarbach.chBürgerasyl. Oberstadt 3, Stein am Rhein, 052 742 20 90Bürgersaal. St. Stephans-Platz 17, KonstanzCasino. Poststrasse 9, Herisau, 071 351 10 97, casinoherisau.chChössi-Theater. Bahnhalle, Lich-tensteig, 071 988 13 17, choessi.chCinewil. Bahnhofplatz 7, Wil, 071 913 90 90, cinewil.chCMC. Metzgergasse, St.GallenConrad Sohm. Boden 1, Dorn-birn, +43 5572 354 33, conrad-sohm.comDiogenes Theater. Kugelgasse 3, Altstätten SG, 071 755 49 47, dio-genes-theater.chEintracht. Neudorfstrasse 5, Kirchberg, 071 931 10 92, ein-

tracht-kirchberg.chEisenwerk. Industriestrasse 23, Frauenfeld, 052 728 89 82, eisen-werk.chEl Bertin Gelaterie. Unterstadt 13, Schaffhausen, elbertin.chEmpa (Forschungsinstitution). Lerchenfeldstrasse 5, St.Gallen, 071 274 74 74, empa.chFabriggli. Schulhausstrasse 12, Buchs, 081 756 66 04, fabriggli.chFigurenTheater. Lämmlisbrun-nenstrasse 34, St.Gallen, 071 222 60 60, figurentheater-sg.chFlon. Davidstrasse 42, St.Gallen, 071 224 55 05, flon-sg.chFreihandbibliothek. Katharinen-gasse 11, St.Gallen, 071 223 60 23, freihandbibliothek.chGare de Lion. Silostrasse 10, Wil, garedelion.chGasthof zum Goldenen Kreuz. Zürcherstrasse 134, Frauenfeld, 052 725 01 10, goldeneskreuz.chGaswerk. Untere Schöntalstrasse 19, Winterthur, 052 203 34 34, gaswerk.chGiesserei Musikzentrum. Ida-Sträuli-Str. 73, Winterthur, mu-sikzentrumgiesserei.chGrabenhalle. Unterer Graben 17, St.Gallen, 071 222 82 11, graben-halle.chHaberhaus. Neustadt 51, Schaff-hausen, 052 620 05 86, schau-werk.chHof Weissbad. Im Park, Weiss-bad, 071 798 80 80, hofweissbad.chHotel am Spisertor. Mossbrugg-strasse 1, St.Gallen, 071 228 82 82, spisertor.chHotel Wunderbar. Weitegasse 8, Arbon, 071 440 05 05, hotel-wunderbar.chInfoladen Rabia. Bachtelstr. 70, WinterthurJazzclub. Churerstrasse 28, Ror-schach, 071 855 03 88, jazzclub-rorschach.chK9. Hieronymusgasse 3, Kons-tanz, +49 7531 167 13, k9-kultur-zentrum.deKaffeehaus. Linsebühlstrasse 77, St.Gallen, 071 534 34 24, kaffee-haus.sgKammgarn. Baumgartenstrasse 19, Schaffhausen, 052 624 01 40, kammgarn.chKellerbühne. St. Georgen-Strasse 3, St.Gallen, 071 223 39 59, kel-lerbuehne.chKellerbühne Grünfels. , Jona, 055 212 28 09, gruenfels.chKino Rosental. Schulhausstrasse 9, Heiden, 071 891 36 36, kino-heiden.chKino Theater Madlen. Auerstras-se 18, Heerbrugg, 071 722 25 32, kinomadlen.chKinok. Lokremise, Grünbergst-rasse 7, St.Gallen, 071 245 80 89, kinok.chKonzil. Hafenstrasse 2, Kons-tanz, +49 7531 212 21Kraftfeld. Lagerplatz 18, Winter-thur, 052 202 02 04, kraftfeld.chKrempel. Wiedenstrasse 48, Buchs, 081 756 50 10, krempel.chKugl. Güterbahnhofstrasse 4, St.Gallen, 076 420 38 45, kugl.chKul-tour auf Vögelinsegg. Hoh-rüti 1, Speicher, 071 340 09 01, kul-tour.chKultur-Keller. Gemeindehaus, Dorfstrasse 2, Stettfurt, 052 376 12 73Kulturcinema. Farbgasse, Arbon, 071 440 07 64, kulturcinema.chKulturforum. Bahnhofstrasse 22,

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MalenVorbereitungskursefür gestalterische Berufsrichtungen. Lisa Schmid, Atelier Galerie St.Gallen, 071 222 40 88 oder 071 223 37 01, www.atelier-lisaschmid.ch

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Kriegsgurgel

Kellers Geschichten

Zu den Fluchthelfern aus der Zeit des National-sozialismus, die in der Schweiz verfolgt worden sind, gehörte der deutsche Arzt Nathan Wolf aus Wangen auf der Halbinsel Höri am Bo densee. Im September 1943 stand er in Zürich vor dem Militärgericht, weil er einen Mann dazu angestiftet hatte, eine Jüdin illegal von Singen nach Ramsen zu holen. Der Frau hätte die Deportation gedroht, für ihre Rettung erhielt Wolf sechs Monate Gefängnis bedingt. Vor zehn Jahren, im September 2004, hat eine Kommission der Bundesversammlung die- ses Urteil aufgehoben und den Arzt rehabilitiert.

Nathan Wolf war selber Jude. 1939 floh er auf verblüffende Weise in die Schweiz: Er bestieg in Wangen ein Kursschiff und ging unbehelligt in Stein am Rhein von Bord. Als Ausflugstourist sozusagen. Sechs Kilo meter von seinem Wohnhaus, der christlichen Ehe-frau und zwei Kindern entfernt, sass er nun im Exil. An Sonntagen fuhr er mit dem Schiff,

das seit Kriegsbeginn auf deutscher Seite nicht mehr anlegte, nach Steckborn, um auf der Vorbeifahrt seinen Kindern am Ufer zuzuwinken.

Über den tapferen Nathan Wolf, der noch weiteren Menschen zur Flucht ver-half, wurde schon einiges publiziert. Kürzlich ist jedoch ein Buch erschienen, das eine neue Geschichte erzählt: jene des jungen deutschen Militärarztes Wolf im Ersten Weltkrieg. Sorgfältig ausgewählt und kommentiert sind seine Fronttage-bücher erschienen. Sie zeigen ihn als hochdekorierten Haudegen und als unbelehr-bare Kriegsgurgel. Er will Paris dem Erdboden gleichmachen, ganz Anatolien als Kolonie annektieren. Meist nur Verachtung hat er für minderwertige «Französ-linge» und andere Feinde übrig. Nach den Blutbädern kehrt er 1918 «lustlos» an den Bodensee zurück.

Als der Jude Nathan Wolf zwanzig Jahre später, im November 1938 von der SS frühmorgens aus dem Bett geholt und schwer misshandelt wird, nützt ihm diese Vergangenheit nichts. Im Gegenteil: «Meine Kriegsorden, die in einem Käst-chen lagen», wird er schreiben, «hatten die Horde auf das Äusserste gereizt.»

Stefan Keller, 1958, Historiker aus dem Thurgau, lebt in Zürich.

Bild: Nathan Wolf mit seiner Schwester Clem, 1916. Aus: Anne Overlack [Hrsg.]: «Ich will als ein gan-zer Mann und wahrhaft Deutscher zurückkehren, mit reinem Gewissen». Die Kriegstagebücher des Nathan Wolf 1914 –1917. Singen/Konstanz 2014.

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Bureau Elmiger

Bild: Ladina Bischof

Die britische Reiseschriftstellerin Jenny Diski schreibt in ihrem Buch Strangers on a Train von ihrer Umrundung der Vereinigten Staaten von Amerika im Zug. Diski, vor allem an der stetigen, möglichst ununterbrochenen Fortbewegung interessiert, steigt nur aus, wenn sie dazu gezwungen ist, ver-bringt ansonsten als freudige und vehemente Raucherin ihre Zeit an Bord der Amtrak-Züge im Raucherwagen. Vor dem Fenster ziehen Florida, Alabama, Mississippi, Texas und New Mexico vorbei, während Diski dort sitzt und raucht, während die einen den Wagen betreten und die anderen ihn wieder verlassen. Manche schweigen, aber die meisten wissen etwas zu erzählen, von Zügen und Zufällen, von weiten Reisen, es wird getrunken, Auftritt: Tod, dann: das Glück, und Diski schreibt auf.

Als sie in Phoenix den Zug verlässt, ist Diski erleichtert, der kleinen Rauchertruppe mit ihren vielen Ge-schichten entronnen zu sein, und wehmütig zugleich. Denk an den Lärm, das Gewicht der Geschichten, die auf die Erde niederdrücken, die Last von Ereignis und Folge, (…) wie alle diese Geschichten mit anderen Geschichten verbunden sind, diese verändern und selbst verändert werden, so dass die sowieso schon unvorstellbare Zahl der Geschichten jedes Individuums sich exponentiell multipliziert, schreibt sie, fast panisch.

Diskis Buch liegt in meinem Koffer, als wir im Zug die Grenze zu Italien überqueren, Buon giorno Domodos-sola, und nicht nur mein Koffer befindet sich in diesem Zug, sondern die vielen Koffer vieler Reisender unterwegs nach Mailand mitten im Sommer.

(Ein weiteres Buch, das mit mir Richtung Süden reist, ist die Biografie Dora Diamants, Kafkas letzter Frau. Als Domodossola vor den Fenstern auftauchte, hatte ich das Buch über Diamant noch nicht aufgeschlagen und wusste noch nicht, dass auch sie einst an dieser Grenze gestanden hatte, im Jahr 1938, mit Kind auf der Flucht. Die Einreise in die Schweiz wurde ihr verwehrt.)

Im Zug wird geschlafen und gegessen und die jungen Männer im Abteil gegenüber haben sich T-Shirts bedrucken lassen für ihren Ausflug ins Ausland. Es regnet, kleine Wolken hängen in den waldigen Hängen, Auftritt: Sonne, und der Zug fährt in den Bahnhof von Mailand ein.

Mit ihren bunten Rollkoffern steigen die Schweizer Touristen aus den Wagen, gehen Richtung Stadt oder zu ihrem Anschlusszug, mutig beschuht, mit Brustbeuteln und kleinen Reissverschlüssen an den Hosenbeinen, und ge-nauso gehen wir, auch wir haben in Zürich noch Euros ge-holt und gut gepackt.

Auf einer Zwischenebene in der Mailänder Bahn-hofshalle steht ein Tisch, Wasserflaschen darauf, Papier-stapel, gelbe Absperrungen rundherum. «Emergenza Siria»

steht auf einem weissen Stück Papier, das an der Tischkante klebt. Hier treffen jene Syrerinnen und Syrer ein, die den Weg bis nach Norditalien geschafft haben, sie sitzen auf der Treppe, auf der Bank neben dem Tisch, ein Kind rennt über Stufen. Diesen Tisch, mit Notfall angeschrieben, pas-siert, wer den Bahnhof betritt oder ihn verlässt.

Der Lärm der vielen Geschichten jedes Individu-ums, würde Diski sagen, ist in diesem Bahnhof hörbar, und in ebenjenem Augenblick, als die einen aus einem Zug steigen und die anderen auf einen Zug warten, treffen sich die Geschichten der Menschen beim Tisch in der Mailänder Bahnhofshalle mit denjenigen der Schweizer Touristen für einen kurzen Moment: Nur wenige Stunden Reise führen uns zu diesem Notfall südlich der Schweizer Grenze, wir leben zur gleichen Zeit, wir befinden uns im gleichen Raum.

Wir trinken Kaffee: Nur zwei Euro, sagen wir, hat der Kaffee gekostet, setzen uns auf eine Bank und warten auf den nächsten Zug. Die Zahl der syrischen Flüchtlinge, die zurzeit unterwegs ist, haben wir im «Magazin» gelesen. Auch dass dieser einfache Tisch, der den Notfall bewältigen soll, in der mächtigen Mailänder Bahnhofshalle steht, haben wir in der Zeitung gelesen, sonst hätten wir ihn vielleicht über-sehen, wie alle anderen, die ihre praktischen Koffer längst weiter gezogen haben.

Dorothee Elmiger, 1985, stammt aus Appenzell und lebt in Zürich. Im Frühling erschien ihr zweiter Roman Schlafgänger. Sie schreibt monatlich in Saiten.

Ein Tisch, mit Notfall

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Pfahlbauer. Nachrichten aus dem Sumpf.

Machen Sie keine Dummheiten.

Der Nachmittag war erfreulich trocken, aber trist, das Licht bereits vorherbstlich diesig, wenig Betrieb in den inner-gallenstädtischen Shoppinggassen; nur ein paar müde Touristen, die verloren durchs Klosterviertel stolperten und vor lauter Langeweile sogar das Gebäude der Industrie- und Handelskammer fotografierten. Ideale Stunden, um mit Sumpfbiber ein wenig Bilanz zu ziehen und einen Ausblick zu wagen.

Viel war nicht gewesen diesen Sommer. Dass er eher schwierig werden würde, sogar für Leute, die grundsätz-lich wetterunabhängig funktionieren wie die meisten von uns Pfahlgenossen, also das konnte man schon sagen, als mir innert zwei Wochen der dritte Basilikum vor dem Küchen-fenster verreckte und an diesem brasilianischen Weltfussball-turnier unerbittlich eins ums andere unserer favorisierten Teams oder Not-Teams ausschied, bis hin zu Amerika, Costa Rica und Chile. Prompt wurde ich im Tippwettbewerb unseres Quartierrestaurants unter 57 Teilnehmern Zweit-letzter, weit vor mir Kleinkinder, Nichtfussballer aus der halben Welt und alte deutsche Flötenlehrerinnen, hin-ter mir nur ein schwerer Alkoholiker, there goes the Fantumsachverstand.

Dass ich zum Anfang der Hochgebirgsferien bronchialverwüstet darniederlag und garament zwischen Schnauf und Rauch entscheiden musste, worauf der Ent-

scheid knapp fürs erstere ausfiel, und also ein kalter Entzug härtester Vorstellung folgte, ok, hier erzähle ich nicht weiter, das alles half jedenfalls wenig zur Vorstellung eines angenehmen Sommers. Ich stank wie ein Nichtraucher und roch, was ich nie riechen wollte, als mich Sumpfbiber an diesem Mittaugustmittwoch nach meinen Herbst - plänen fragte. Uff, das wurde nun einen Moment richtig be-klemmend, ein Hauch von Jacks Notizen in The Shining lag in der Luft, als ich ihm gestehen musste: Es gibt noch keinen Plan, und die Idee mit Kalifornien, ich weiss nicht, also T.C. Boyles Tortilla Curtain und all die Bücher von Willy Vlautin waren toll, danke für die Tips, aber die Reisepläne müssen noch reifen, und ich hab aber schon mal sehr viel Celentano und Barry White gehört, und Johnny Cash, seine Version von A Thing Called Love mehrmals täglich, wie du mir –

Sumpfbiber unterbrach mich und steckte mir unwirsch die Tickets zu: Charlie, also bitte, flieg endlich ab, unser Sabbatical-Geschenk haben wir auch uns zuliebe gemacht, nämlich dass wir mal etwas Ruhe haben vor dir...

Um es kurz zu machen: Euer Charlie hier haut jetzt mal zwei, drei Monate ab und ist hier frühestens in der Dezemberausgabe wieder zurück. Wenn überhaupt, gell. Machen Sie keine Dummheiten, oder wenn, dann richtige!

Charles Pfahlbauer jr.

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BoulevardDie wichtigste Personalie in der Stadt bleibt zwar noch offen: Wer kommt am 30. November neu in den Stadtrat, BARBARA FREI (FDP) oder PETER JANS (SP)? Über die freisinnige Kandidatin kursiert immerhin schon der schöne Satz, Leserinnen von Saiten-Online kennen die Quelle: «Nicht überall, wo Frei draufsteht, ist auch Frei drin.»

Ein paar Etagen weiter unten tut sich nicht minder Wichtiges. Saiten als Sprungbrett: Das gilt neu auch für GABRIELA BAUMANN, mit rund fünf Jahren Dienstälteste und Besteste im Saitenteam, Betreuerin von Sekretariat, Administration und Buchhaltung. Sie verstärkt ab Ende November das Leitungs-team der Militärkantine, das seit dem Start von Hotel- und Restaurantbetrieb vom eigenen Erfolg überrumpelt ist. Saiten lässt Gabriela natürlich ungern westwärts ziehen – und sucht eine Nachfolgerin. Neugierig? Das Inserat auf Seite 86 gibt Aufschluss.

Noch etwas länger, nämlich acht Jahre, hat MARINA SCHÜTZ die Kunstbibliothek im Sitterwerk mit aufgebaut und betreut – jetzt gab es, am 28. August, einen «Abschied vom Buch mit Wein». Der städtischen Kultur bleibt Marina, die auch Filmwissenschaften studiert hat, jedoch erhalten: Sie wechselt ins Kinok an die Seite von Leiterin Sandra Meier. Und freut sich lächelnd darauf, «in fortgeschrittenem Alter eine neue Stelle an zutreten, die mit meiner persönlichen Passion zu tun hat.»

Seit 2010 war im Thurgau BRIGITTA HOCHULI Kopf und Herz der Internetplattform thurgaukultur.ch. Jetzt ging sie in den – hoffentlich kulturell weiterhin ruhe losen – Ruhestand, ihr Nachfolger ROLF MÜLLER (seit genau einem Jahr auch Saiten-Kolumnist im Thurgau) hat im August das Zepter übernommen, und Brigitta Hochuli wurde vom Publizisten Alex Bänninger mit Wehmut verab schie det. Saiten schliesst sich herzlich an.

Eine musikalische Reunion im grossen Stil hat der weltläufige St.Galler Jazzpianist CLAUDE DIALLO im Sinn. Diallo, zwischen New York und Trogen pendelnd, hat sich zum Ziel gesetzt, die hiesigen Jazzmusiker und -musikerinnen «zu

verbinden und zu neuen Taten zu wecken». Bereits gab es erste Jam-Sessions, und auf Ende August plante Diallo ein Gruppenfoto in St.Gallen – nachgestellt nach einem legen-dären Vorbild: Art Kane’s «A Great Day in Harlem» aus dem Jahr 1958.

Bewegung in die Region bringen: Das will auch RALPH BERGER. Er hat im Sommer eine Regionalgruppe Ostschweiz der entwicklungspolitischen Organisation Erklärung von Bern (EvB) gegründet. Ihn hat gestört, dass bis dahin die Schweiz auch bei EvB in Winterthur aufhörte. Voila: Zumindest in Sachen Fairtrade ist das jetzt anders. Die erste Aktion hat am 20. August auf dem St.Galler Marktplatz viel Volk angezogen – dank der Kleider, die am Stand zwar ausge-hängt waren, aber nicht zum Kauf animieren sollten, sondern über deren Herstellung aufklären wollten: «Kleider machen Leute. Leute machen Klei der. Zu welchem Preis? Zu welchem Lohn?» Berger und Co-Initiant Dani Untersee, beides ge-lernte Primarlehrer, haben inzwischen rund zwei Dutzend Mit-Engagierte gefunden. Und dabei gern auf die Mai- Saiten über faire Kleider zurückgegriffen.

Und um wieder auf die Politik zurückzukommen, oder was damit sonst noch alles zusammenhängt: auch ETRIT HASLER setzt auf Veränderung. Damit ist nicht die bevorstehende Rückkehr der Genossen in den Stadtrat ge-meint, und auch keine erneute Neupositionierung der Haarpracht. Hasler wird Standortfaktor im Aussendienst, an der Uni Zürich genauer, wo er still zuhörend nicht nur einen guten Eindruck macht, sondern auch logisch-rhetori-sche Fragen wälzt, damit er sich dereinst «Master of Law» nennen darf. Die Juristerei also – dachten nicht alle, er sei da eh längst? Wäre zumindest möglich, so überzeugt wie der Parlamentarier jeweils die Gegenseite belehrt – die eigene sowieso –, und ihr wort- und passionsreich seine Welt er klärt. Noch jemand also, der im fort geschrittenen Alter eine neue Stelle antreten will. Vorerst als Jus-Student und stolzer Botschafter der Metro politan region, aber 2015 schon werden im Innendienst wieder Stellen frei, wenn die stadträtlichen Erneue rungswahlen anstehen.

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