NABU erhöht Druck auf Politik - baden-wuerttemberg.nabu.de · Kosmetik mit Naturmaterialien...

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B i t t e h e l f e n S i e m i t ! NABU erhöht Druck auf Politik Delegierte verabschieden „NABU-Naturschutzziele 2015“ Baden-Württemberg Wofür kämpft der NABU in Baden-Württemberg bis 2015? Welche Schwerpunkte setzt er? Auf diese Fragen haben die Delegier- ten der rund 250 NABU-Gruppen Baden-Württembergs bei der Landesvertreterversammlung im November 2010 gemeinsam eine klare Antwort gegeben: die „NABU-Naturschutzziele 2015“. Dieser Katalog mit 13 Kernzielen aus sechs Themenbereichen zeigt auf, was der NABU in fünf Jahren erreicht haben will. Im Fokus des NABU steht dem- nach bis 2015 die Natur in der Landwirtschaft, im Wald und in Mooren. Außerdem konzentriert sich der NABU auf die Umsetzung des europäischen Naturschutz- programms Natura 2000 sowie des Biotopverbunds, also eines „Grünen Wegenetzes“ für Pflanzen und Tiere. Auch die Einrichtung des ersten Nationalparks in Baden- Württemberg wird der NABU konsequent vorantreiben. Nun gilt es, diese ehrgeizigen Ziele gemeinsam zu erreichen, damit das Land Baden-Württemberg und die gesamte EU ihr selbstgestecktes Ziel nicht noch einmal verfehlen: Bereits 2001 hatte die EU verein- bart, den galoppierenden Verlust der Artenvielfalt bis Ende 2010 zu stoppen. Auch Baden-Württem- berg hat sich explizit dazu ver- pflichtet. Umweltministerin Tanja Gönner – und nicht nur sie – ist daran jedoch grandios gescheitert. Mithilfe der NABU-Naturschutz- ziele wird der NABU noch stärker darauf achten, dass sich solch eine Niederlage für Mensch und Natur nicht wiederholt. Die Ziele stehen fest, der Weg ist klar. Für den ge- samten NABU gilt es jetzt dafür zu kämpfen, dass die Politik den Weg beschreitet und am Ziel ankommt: einer intakten und vielfältigen Natur für Pflanzen und Tiere, für uns und für die kommenden Gene- rationen. Die NABU-Naturschutzziele 2015 veröffentlicht der NABU in wenigen Wochen als Broschüre und im Internet. (HH) Der NABU hilft Feldhasen und Schachbrettfaltern, einen Raum zum Leben zu finden! Lesen Sie mehr auf Seite 4. Der NABU treibt die Einrichtung des ersten Nationalparks in Baden-Württemberg konsequent voran damit die Menschen wieder Wildnis erleben und Luchse umherstreifen können. Dies ist eines der neuen NABU-Naturschutzziele. Montage/Foto: Blickwinkel/Mc Photo, Fotolia/Doc RaBe 1/2011

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NABU erhöht Druck auf PolitikDelegierte verabschieden „NABU-Naturschutzziele 2015“

Baden-Württemberg

Wofür kämpft der NABU in Baden-Württemberg bis 2015? Welche Schwerpunkte setzt er? Auf diese Fragen haben die Delegier-ten der rund 250 NABU-Gruppen Baden-Württembergs bei der Landesvertreterversammlung im November 2010 gemeinsam eine klare Antwort gegeben: die „NABU-Naturschutzziele 2015“. Dieser Katalog mit 13 Kernzielen aus sechs Themenbereichen zeigt auf, was der NABU in fünf Jahren erreicht haben will.

Im Fokus des NABU steht dem-nach bis 2015 die Natur in der Landwirtschaft, im Wald und in Mooren. Außerdem konzentriert sich der NABU auf die Umsetzung des europäischen Naturschutz-programms Natura 2000 sowie des Biotopverbunds, also eines

„Grünen Wegenetzes“ für Pflanzen und Tiere. Auch die Einrichtung des ersten Nationalparks in Baden-Württemberg wird der NABU konsequent vorantreiben.

Nun gilt es, diese ehrgeizigen Ziele gemeinsam zu erreichen, damit das Land Baden-Württemberg und die gesamte EU ihr selbstgestecktes Ziel nicht noch einmal verfehlen: Bereits 2001 hatte die EU verein-bart, den galoppierenden Verlust der Artenvielfalt bis Ende 2010 zu stoppen. Auch Baden-Württem-berg hat sich explizit dazu ver-pflichtet. Umweltministerin Tanja Gönner – und nicht nur sie – ist daran jedoch grandios gescheitert. Mithilfe der NABU-Naturschutz-ziele wird der NABU noch stärker darauf achten, dass sich solch eine Niederlage für Mensch und Natur

nicht wiederholt. Die Ziele stehen fest, der Weg ist klar. Für den ge-samten NABU gilt es jetzt dafür zu kämpfen, dass die Politik den Weg beschreitet und am Ziel ankommt: einer intakten und vielfältigen Natur für Pflanzen und Tiere, für uns und für die kommenden Gene-rationen.

Die NABU-Naturschutzziele 2015 veröffentlicht der NABU in wenigen Wochen als Broschüre und im Internet. (HH)

Der NABU hilft Feldhasen und Schachbrettfaltern, einen Raum zum Leben zu finden! Lesen Sie mehr auf Seite 4.

Der NABU treibt die Einrichtung des ersten Nationalparks in Baden-Württemberg konsequent voran – damit die Menschen wieder Wildnis erleben und Luchse umherstreifen können. Dies ist eines der neuen NABU-Naturschutzziele. Montage/Foto: Blickwinkel/Mc Photo, Fotolia/Doc RaBe

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NABU-Parteiencheck UmweltpolitikNun sagt, wie habt ihr‘s mit dem Umwelt- und Naturschutz?

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Am 27. März wählt Baden-Württ-emberg einen neuen Landtag. Auch für Kiebitz und Feldham-ster, für Wälder und Moore – kurz: für die gesamte Natur geht es am Wahltag um die Zukunft.

Doch Pflanzen, Tiere und Lebensräume haben in Baden-Württemberg kein Stimmrecht. Daher ruft der NABU alle Natur-

freunde auf, bei der Landtagswahl ihr Kreuz so zu machen, dass auch die Natur zu ihrem Recht kommt. Um den Wählern zu zeigen, wie die Parteien zu wichtigen um-weltpolitischen Fragen stehen, hat der NABU gemeinsam mit dem BUND den vier Landtagsparteien einen ausführlichen Fragebogen geschickt und darin die Gretchen-frage gestellt: „Wir habt ihr‘s mit

dem Umwelt- und Naturschutz?“ An dieser Stelle gibt es einen Ausschnitt der Antworten, die vom NABU mithilfe des Ampelschemas bewertet wurden. Die Fragebögen mit Antworten der Landtagsfrakti-onen sowie der LINKEN stehen im Internet unter:

Der Chefredakteur des Südkuriers Stefan Lutz (Mitte) diskutierte mit den Spitzenpolitikern des Landes Dr. Friedrich Bullinger (FDP), Winfried Kretschmann (Grüne), Dr. Nils Schmid (SPD) und Peter Hauk (CDU) (von links) bei den Naturschutztagen über Naturschutzthemen. Fotos: Brobeil/Baumann/Prietzel/Korneloni/PIXELIO

1. Sofortiger Ausstieg aus der Atomkraft

2. Neues Großschutzgebiet

3. Finanzierungsinstru-ment Natura 2000

4. Erweiterung der Liste geschützer Biotope, An-passung der Agrarumwelt-programme

5. Ausweisung von „Wil-den Wäldern“ auf fünf Prozent der Waldfläche

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Das sind die fünf

NABU und BUND-

Forderungen

für die Umwelt

im Originalwortlaut:

2. Großschutzgebiet „Der NABU fordert die Einrich-tung eines zusätzlichen Groß-schutzgebiets (Biosphärengebiet oder Nationalpark), dessen Finan-zierung nicht zulasten des Na-turschutzhaushalts geht, sondern durch zusätzliche Finanzmittel erfolgt.“

1. Atomkraft „Der NABU fordert den sofortigen Ausstieg aus der Atomkraft sowie keine Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke. Die Endlager-suche für den bisher angefallenen Atommüll wird ergebnisoffen ausgeführt und die Energiekon-zerne müssen die Kosten für die Endlagerung tragen.“

3. Natura 2000 „Der NABU fordert die Schaffung eines Finanzierungsinstruments für Natura 2000 (für Monitoring, Erstellung und Fortschreibung der Managementpläne und deren kraftvolle Umsetzung). Selbst die Landesregierung Baden-Württ-emberg geht davon aus, dass zur Umsetzung von Natura 2000 mit-telfristig die Haushaltsmittel für den Naturschutz um rund 30 bis 40 Millionen Euro erhöht werden müssen. Seit Jahren sind für den gesamten Naturschutz nur rund 40 Millionen Euro im Staatshaushalt eingeplant.“

5. Wald „Der NABU fordert mindestens fünf Prozent der baden-württem-bergischen Waldfläche zum Schutz von Arten lichter Wälder als Schonwaldfläche auszuweisen. Zur Wiederherstellung von „Urwäldern von morgen“ und zum Schutz von Arten, die auf urwaldartige Wälder sowie Alt- und Totholz angewiesen sind, sollten auf weiteren fünf Pro-zent der Waldfläche Waldrefugien und Bannwälder ausgewiesen wer-den. Die Ausweisung erfolgt auf einer fachlichen Grundlage unter anderem unter Berücksichtigung von Natura 2000.“

4. Biotopschutz & Landwirtschaft „Der NABU fordert die Erwei-terung der Biotopliste nach § 32 LNatSchG um die Lebensraum-typen Streuobstwiesen, Berg- und Flachlandmähwiesen und deren Schutz auf dieser Gesetzesgrund-lage. Der Verband fordert auch die Anpassung von Agrarumweltpro-grammen und Landschaftspflege. Zum einen durch die Erhöhung der Pflegesätze der Landschaftspfle-gerichtlinie zur Pflege des arten-reichen Grünlands, zum anderen die Förderung von Investitionen und Anschaffungen, die der Um-setzung von Natura 2000 dienen.“

Ja, wir unterstützen diese NABU-Forderung.

Wir haben zu dieser NABU-Forderung keine feste Meinung.

Wir lehnen diese NABU-Forderung ab.

Legende:

Die FDP stimmt der Anpassung von Agrarumweltprogrammen zu, aber nicht der Erweiterung der Liste geschützter Biotope.

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NABU-Agrarreferent Matthias Strobl (rechts) versucht in Zusammenarbeit mit Landwirten und Politikern Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Feldhasen wieder einen Lebensraum finden. Fotos: Huber/Dove/Kiuntke/Pieper,Hartl/Blickwinkel

Liebe NABU-Mitglieder,

erschöpft sucht die Häsin schon seit Tagen nach etwas zu fressen, nach Kräutern oder Wurzeln unter der Schneedecke. Doch sie kann nichts finden. Die Wiese, nach der sie sucht, gibt es nicht mehr. Die falsche Agrarpolitik in Europa und Baden-Württemberg hat die Bauern Wiesen zu Äckern umpflügen und die Hecken am Rand abholzen lassen. So findet die Häsin auch keinen Platz mehr zum Verstecken oder Ausruhen. Doch den braucht sie jetzt dringend. Im März soll sie bereits ihre ersten Jungen bekommen.

Leider ist dieses Drama kein Einzelfall. In Baden-Württemberg gilt für Feldhasen bereits die Vorwarnstufe der Roten Li-ste der gefährdeten Tierarten! Die industrialisierte Landwirtschaft nimmt nicht nur ihnen, sondern noch vielen anderen Tieren und Pflanzen ihren Lebensraum. Getreide wird meist so gesät, dass es dicht und hoch steht. Weder Sonnenlicht noch Wärme dringen bis zum Boden durch. Wildkräuter und Insekten sind chancenlos. Feldhasen und Feldlerchen müssen hungern. Auf Grünlandflächen verhindert oft eine dichte Grasnarbe, dass Wildblumen oder Schmetterlinge überleben. Wiesen werden zu oft und zu früh gemäht, Blumen blühen erst gar nicht. Bienen finden weder Pollen noch Nektar.

Diesen Verlust der biologischen Vielfalt will der NABU stoppen. Wir suchen die Zusammenarbeit mit Landwirten und versuchen Politiker davon zu überzeugen, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen. Viele Bauern wollen naturverträglich wirtschaften. Das Land und Europa müssen sie aber besser unterstützen. Bauern, die unsere Lebens-grundlagen schonen, sollen finanziell endlich besser dastehen als solche, die sie zerstören. Für diese Überzeugungsarbeit brauchen wir Fachleute, Zeit und Geld. Wir informieren Bauern, diskutieren mit ihnen, suchen nach gemeinsamen Lösungen und arbeiten in Projekten zusammen.

Manchmal kommt mir der NABU wie David vor, der gegen Goliath kämpft, gegen die Lobbyarbeit reicher und mäch-tiger Agro-Konzerne, die ihre Chemikalien an Bauern verkaufen wollen. Am Oberrhein sind 2008 rund 12.000 Bienen-völker am Nervengift Clothianidin gestorben. Gemeinsam mit den Imkern hat der NABU durchgesetzt, dass das Beiz-mittel vorerst nicht weiter verwendet werden darf. Wir bleiben dran: konsequent, aber dialogbereit. Helfen sie uns dabei! Seit mehr als 111 Jahren sind wir Anwalt für Mensch und Natur und das bleibt auch so! Geben Sie Feldlerche, Kiebitz und Hase eine Überlebenschance. Spenden Sie für schöne Wiesen voller Blumen, Insekten und Leben sowie abwechs-lungsreiche Äcker mit Feldrainen, Gehölzen und Hecken. Spenden Sie für gesundes Essen und sauberes Wasser. Helfen Sie uns dabei, unsere Lebensgrundlagen zu retten! Bitte spenden Sie auf das Konto 8 100 438, BLZ: 600 501 01 (BW Bank) oder nutzen Sie den beigelegten Überweisungsträger. Vielen Dank für Ihre Unterstützung und herzliche Grüße!

Ihr

Matthias Strobl

PS: Von unseren 77 Säugetierarten sind über 40 Prozent gefährdet, bei den Vögeln sind es sogar 70 Prozent! Besonders schlimm steht es um die Tiere, die auf gesunde Äcker und Wiesen angewiesen sind. Helfen Sie mir, das zu ändern!

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Dafür brauchen wir Ihre Spende:

Der Weißstorch frisst Würmer und Mäuse. Diese findet unser

Wappentier auf naturnahen Wiesen. Mit 100 Euro helfen Sie uns dabei, Landwirte davon zu überzeugen, Wiesen nicht

umzupflügen und sie nicht so oft zu mähen.

Der Feldhase braucht die Kräuterapotheke am

Wegesrand zum Überleben. Mit 75 Euro unterstützen Sie uns dabei, dass wir diese

Ackerrandstreifen voller Wildkräuter wieder zur Regel statt zur Ausnahme machen.

Das hilft auch den Schachbrettfaltern und unzähligen anderen Tieren.

Das Hermelin braucht He-cken zum Mäusejagen und Verstecken.

Mit 50 Euro helfen Sie uns dabei, dafür zu sorgen, dass wieder mehr Gehölze und

Hecken auf Äckern angelegt werden.

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„Wie viele Insekten frisst ein Jungvogel?“ von Simon, 10 Jahre, aus Gerlingen

Kinder fragen – wir antworten

Wie viel ein Vogel an Insekten, Samen oder anderen Leckereien frisst, lässt sich nicht pauschal beantworten. Das ist bei jeder Vogelart unterschiedlich. Grundsätzlich gilt: Je kleiner der Vo-gel, desto mehr Energie verbraucht er relativ zu seinem Körpergwicht

und umso mehr muss er im Verhältnis zu diesem fressen.

Die elf Gramm schwere Blaumeise muss jeden Tag zirka 30 Prozent ihres Körpergewichts, also 3,3 Gramm an Nahrung zu sich nehmen. Für einen 50 Kilogramm schweren Menschen wären das 15 Kilo Essen, jeden Tag! Wie viel Insekten ein Jung-vogel benötigt, lässt sich daher nicht genau sagen. Für Schwalben gilt, dass 1,2 Kilogramm Insekten für die Aufzucht einer Brut von vier bis sechs

Jungen notwendig sind. Das entspricht grob geschätzt 12.000 Insekten. Bei anderen Vogelarten sind diese Zahlen jedoch anders. Wer versucht einen Vogel aufzuziehen, muss ihn häufig alle zwei Stunden füttern.

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Hast Du auch Fragen zum Thema Natur?

Zum Beispiel warum Vögel beim Schlafen

nicht vom Baum fallen oder warum Re-

genwürmer bei Regen nach oben kom-

men? Dann schick uns einen Brief oder

schreib uns eine E-Mail:

NABU Baden-Württemberg

Naturfragen

Tübinger Straße 15

70178 Stuttgart

[email protected]

Petersiliensud bei schweren LidernKosmetik mit Naturmaterialien einfach selbst gemacht

Immer mehr Menschen reagieren empfindlich auf Kosmetik. Sie bekommen rote Stellen im Gesicht, Pickelchen oder ein unablässiges Jucken. Kein Wunder! Denn viele Kosmetikartikel enthalten In-haltsstoffe, die schwer vertragen werden. Wer dagegen Kosmetik aus Naturmaterialien selbst herstellt, weiß nicht nur, was drin ist, sondern hat auch noch Spaß dabei. Außerdem kann die Kosmetik auch schon von den Kindern und Jugendlichen in der Familie angewendet werden.

Ein einfaches Rezept ist der Petersiliensud gegen schwere und brennende Lider. Dazu werden ein-fach 250 ml Wasser aufgekocht und zwei Bund Petersilie dazugelegt. Die Mischung 30 Minuten ziehen lassen. Das abgekühlte Petersilien-wasser in eine Eiswürfelform gie-

ßen und ins Tiefkühlfach stellen. Mit den Eiswürfeln mehrmals über die Augenlider fahren – und schon kann der Tag kommen! (SL)

Neben dem Petersiliensud lassen sich auch eine Pfirsich-Apri-

kosen-Maske oder eine Milch-Honigcreme einfach und schnell herstellen. Weitere Tipps gibt es im Internet unter

Der Petersiliensud ist schnell gemacht. Die Milch-Honigcreme macht tro-ckene Haut wieder geschmeidig. Fotos: Zeiß/Brobeil

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Auch die Großeltern können am Familienpro-gramm teilnehmen.

Groß und Klein begeisternRegina Steyer leitet Familiengruppe in Calw

Bei Familiengruppen gehen Eltern und Kinder raus in die Natur. Ob das funktioniert? Re-gina Steyer, Leiterin der NABU-Familiengruppe Calw, berichtet von ihren Erfahrungen.

Frau Steyer, was reizt Sie an der Arbeit mit Familien?

Mit unserer Gruppe möch-ten wir errei-chen, dass die gesamte Familie – Mama, Papa und Kinder – am Wochenende raus in die Natur geht. Es sollen sich nicht nur die Kleinen sondern auch die Erwachse-nen für Naturschutz begeistern.

Und wie schaffen Sie das? Was für ein Programm bieten Sie an?

Oh, ganz viele unterschiedliche Dinge! Wir hatten einmal das Saftmobil da. Mit dem können Kinder und Eltern aus Äpfeln ihren eigenen Saft pressen. Dann haben wir gemeinsam Biotope gepflegt und die Krokuswiesen in Zavelstein angeschaut. Für das nächste Jahr planen wir Nistkästen zu bauen, eine Station zu besu-

chen, in der Igel aufgezogen wer-den und eine Kräuterwanderung zu machen. Außerdem würden wir gerne zusammen Fledermäu-se beobachten, eine Pilzführung veranstalten und den Luchspfad in Baden-Baden besuchen.

Das klingt ja echt spannend! Wie lange leiten Sie denn schon die Gruppe in Calw?

Familiengruppen

Sie interessieren sich für Familiengruppen in Ihrer Nähe oder würden selber gerne eine aufbauen? Dann melden Sie sich per E-Mal bei: [email protected]

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Anfang 2010 haben wir die Gruppe, zusammen mit der Be-treuerin für Familienarbeit

des NABU Gäu Nordschwarzwald,

Silvia Huber, aufge-baut. Im März fand

das erste Treffen mit Familien statt.

Haben Sie selbst Kinder? Und sind die dabei bei Ihren NABU-Aktionen?

Mein siebenjähriger Sohn mischt bei meinen NABU-Aktivitäten bereits mit, seit er drei Jahre alt ist. Früher hatten wir eine NABU-Kindergruppe, in der er dabei war. Jetzt nehme ich ihn in die Famili-engruppe mit.

Warum sind Sie beim NABU dabei? Was interessiert Sie am Naturschutz?

Ich finde Natur unglaublich fas-zinierend. Und ich möchte einen aktiven Beitrag zu ihrem Schutz leisten.

Die Fragen stellte Sonja Leh-mann.

In der Natur gibt es viel zu entdecken (oberes Bild). Regina Steyer erklärt den Familien das Programm (großes Bild). Fotos: Huber/privat

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Natur mit allenSinnen erlebenErste Naturscouts ausgebildet

Ein Wildlife-Wochenende mit der NAJU, ein Besuch in der Wutach-Schlucht, das Aufhängen von Nistkästen sowie selbsterstellte Kunstwerke aus Naturmaterialien: Die interkulturelle Jugendgrup-pe des NABU Stuttgart hat im vergangenen Jahr viel erlebt. Die zehn 14- bis 17-Jährigen wurden unter der Leitung von Thekla Walker zu Naturscouts ausgebil-det. „Ich möchte bei dem Projekt die Sinne ansprechen, damit die Jugendlichen ein Gefühl für die verschiedenen Lebensbereiche der Natur bekommen“, sagt Walker. „Sie sollen erleben, was es für Spiele gibt und was man draußen unternehmen kann.“

Da der NABU Stuttgart bei dem Projekt gezielt Jugendliche mit Migrationshintergrund ansprechen wollte, warb Walker unter anderem an Schulen, um auch Jugendliche aus anderen Ländern dafür zu be-geistern. Und das hat funktioniert: Einige Teilnehmer kommen aus

Griechenland, Portugal, Sri Lanka und dem Iran.

Damit die 14- bis 17-Jährigen selbst Kindergruppen leiten können, gestalteten sie zum Abschluss ein Naturschutz-Programm für NABU-Kindergruppen. Anschlie-ßend erhielten alle Zertifikate. Dieses erlaubt es ihnen, an einer Jugendgruppenleiterausbildung

[email protected]@

Alles dreht sich rund um die ErnährungNAJU startet Besseresser-Projekt und sucht ehrenamtliche Helfer

Die weite Reise einer Kakaobohne, das Geheimnis von Erdbeeren im Winter, das Entstehen leckeren Honigs, essen mit allen Sinnen... Bei den Besseressern dreht sich alles rund ums Thema Umwelt und Ernährung. So werden Feri-enprogramme von ehrenamtlichen Projektmitarbeitern in verschie-denen Kommunen in Baden-

Württemberg angeboten. Spaß, spannende Aktionen, aufregende Spiele, Exkursionen und Lust am Genuss stehen im Mittelpunkt.

Wer Interesse hat selbst solch ein Ferienprogramm auszuführen, um mit Kindern zu erforschen wie und wo unser Essen hergestellt wird und wie Umwelt und Ernährung zusammenhängen, kann sich per E-Mail an die Katrin Bege wenden. (NAJU)

[email protected]@

Impressum: NABU Baden-Württemberg | Tübinger Str. 15 | 70178 Stuttgart | Tel. 0711 – 966 72-0 | Fax -33 | [email protected] NAJU Baden-Württemberg | Rotebühlstraße 86/1 | 70178 Stuttgart | Tel. 0711 – 469 092-50 | Fax -60 | [email protected]

V.i.S.d.P.: Bianka Brobeil (BBro), [email protected], Tel. 0711 – 966 72-28 | Autoren: H. Huber (HH), S. Lehmann (SL), M. Cankovic, NAJU

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Beim Besseresser-Projekt der NAJU Baden-Württemberg erforschen die Kinder wie und wo unser Essen hergestellt wird. Foto: NAJU

Die Jugendlichen betrachten erstaunt, was sich in dem Nistkasten befand (großes Bild). Aus Blättern, Steinen und Früchten zauberten die Jugendlichen kleine Kunstwerke. Fotos: Factum/Martinovic

teilzunehmen. Die Jugendlichen zeigten sich von der Ausbildung begeistert. Vor allem die Wutach-schlucht hat sie fasziniert. Und so möchten einige künftig selbst eine Kindergruppe leiten. Wer Lust hat ab März mitzumachen, kann sich bei Thekla Walker melden. (BBro)

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