Nachhaltigkeit in Szene gesetzt -...

44
Nachhaltigkeit in Szene gesetzt Dokumentation zur 4. Mostviertler Nachhaltigkeitskonferenz am 12. und 13. September 2011 im Steinschaler Dörfl, Pielachtal www.nachhaltigkeitskonferenz.at Finanziert aus Mitteln des NÖ Wirtschafts- und Tourismusfonds.

Transcript of Nachhaltigkeit in Szene gesetzt -...

Page 1: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

Nachhaltigkeit in Szene gesetztDokumentation zur 4. Mostviertler Nachhaltigkeitskonferenzam 12. und 13. September 2011 im Steinschaler Dörfl, Pielachtal

www.nachhaltigkeitskonferenz.atFinanziert aus Mitteln des NÖ Wirtschafts- und Tourismusfonds.

Page 2: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der
Page 3: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

1

4. NachhaltigkeitskoNfereNz | iNhalt

Inhalt

2 Vorwörter und Einleitung

INBALANCEBLEIBEN

10 Mag. Wolfgang Hackl: Wegweiser für eine sinnvolle und erfolgreiche Lebensführung

UPDATE&KEYNOTE

12 Mag. Holger Sicking: Nachhaltigkeit – welcher Gast fragt danach?

14 DI Arch. Bibiane Hromas: Architektur macht Gäste

REGIONALEPRODUKTEALSNACHHALTIGKEITSGARANTEN?

18 Mag. Dorli Muhr: Was bleibt, ist die Herkunft

20 Anton Koschak: Kaiserhuhn statt Käfighendl

NACHHALTIGKEITIMBETRIEBINSZENIERT?

22 Martina Maly: Wie nachhaltig sind Umweltzertifikate?

24 MMag. Philipp Kaufmann, MMas: Zukunftstrend Gebäudezertifizierung

26 DI Thomas Ikrath: Alpin-minimalistischer Luxus

DIEINSZENIERUNGDERLANDSCHAFT

28 Dr. Oliver Bender: Heilsbringer oder falsche Hoffnung?

30 Univ.Prof. Dipl. Ing. Dr. Ulrike Pröbstl: NeoNature – Wiederentdeckung von Natur

34 DI Agnes Feigl: Die Inszenierung der Landschaft

EDEN-AWARD:EUROPEANDESTINATIONSOFEXCELLENCE

36 Mag. (FH) Florian Felder: EDEN – nachhaltig ausgezeichnet

38 LAbg. Josef Türtscher: Vom Bergholz bis zum Walserstolz

40 Dr. Erika Schuster: Eine ganze Stadt lebt die Kunst

42 Partner

44 Impressum

Page 4: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

2

Nachhaltigkeit als Wettbewerbs- und Erfolgsfaktor

Nachhaltigkeit, Ökologie und Energieeffizienz – das sind einige der wichtigsten Themen, die die niederösterreichische Wirtschaft in den kommenden Jahren beschäftigen werden. Umso erfreulicher, dass diese Konferenz unter dem Motto „Nachhaltigkeit in Szene gesetzt“ bereits zum vierten Mal im Pielachtal stattfindet. Dieser idyllische Abschnitt unseres Heimatlandes ist tatsächlich ein idealer Austragungssort für eine derartige Ver-anstaltung und wurde deshalb auch im Jahr 2007 als Vorbildregion für Nachhaltigkeit mit dem EDEN-Award der EU ausgezeichnet.Gefragt sind jetzt neue Technologien, spannende Innovationen und intelligente Ent-wicklungen. Nachhaltiges Wirtschaften wird dabei nicht nur aus Umweltgründen immer relevanter, sondern ist inzwischen auch für viele Unternehmen aus dem Bereich Touris-mus zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor geworden. Mit unserer neuen „Wirtschaftsstrategie Niederösterreich 2015“, bei der Nachhaltigkeit erstmals als einer von sechs Schwerpunkten verankert wurde, tragen wir dieser Ent-wicklung Rechnung. Aktivitätsfelder wie Ressourcenschonung, Energieeffizienz und sozial verantwortungsvolles Wirtschaften werden dabei vom Land Niederösterreich aktiv aufgegriffen und entsprechende Instrumente entwickelt. Durch konkrete Maßnahmen und Services im Bereich Förderungen und Finanzierungen wollen wir die Wettbewerbs-fähigkeit der niederösterreichischen Wirtschaft steigern und gesundes Wachstum ermöglichen.

EinZiel–sechsSchwerpunkte:WirtschaftsstrategieNiederösterreich2015Konkret wollen wir mit Hilfe der neuen Wirtschaftstrategie die heimischen Unterneh-men bei der Entwicklung von Nachhaltigkeitsaktivitäten unterstützen und so ressour-censchonendes und sozial verantwortungsvolles Wirtschaften als selbstverständliches Handlungsmuster etablieren. Wichtig ist auch die soziale Komponente: Nachhaltiges Wirtschaften wirkt sich nicht nur positiv auf Umwelt und Gesellschaft aus, sondern ist auch ein deutliches Indiz dafür, dass ein Unternehmen einen respektvollen und motivie-renden Umgang mit seinen MitarbeiterInnen und LieferantInnen pflegt. Wie das in der Praxis funktionieren kann, zeigt ein vielversprechendes Projekt mit dem Titel „Erfolg mit FAIRantwortung“, bei dem interessierte Klein- und Mittelbetriebe aus verschiedenen Branchen bei der Erstellung von Nachhaltigkeitsstrategien und –berich-ten von Experten begleitet werden. Bereits 37 Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen haben Nachhaltigkeitsberichte erstellt. Dieses regional fokussierte Projekt ist europaweit einzigartig. Vor allem wenn man bedenkt, dass es in Österreich bis jetzt insgesamt nur rund 40 Klein- und Mittelbetriebe gibt, die regelmäßig einen Nachhaltig-keitsbericht veröffentlichen.2011 haben wir erstmals auch den TRIGOS in Niederösterreich ausgelobt. Mit diesem Preis wird das nachhaltige Engagement von Unternehmen in den Kategorien Markt, Arbeitsplatz, Gesellschaft und Ökologie ausgezeichnet. 35 Unternehmen haben einge-reicht, mehr als in allen anderen Bundesländern. Das belegt, dass die niederösterrei-chischen Unternehmen sehr aktiv in diesem Bereich sind. Allerdings waren nur wenige Tourismusbetriebe unter den Einreichern, für das nächste Jahr wünschen wir uns mehr!

Dr. Petra Bohuslav, Landesrätin für Wirtschaft, Tourismus und Sport

Page 5: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

3

4. NachhaltigkeitskoNfereNz | VorWÖrter uNd eiNleituNg

TechnologieoffensivefördertdieVernetzungGarant für den Erfolg ist nicht zuletzt eine enge Vernetzung zwischen Forschung und Wirtschaft. Wir fördern diese Zusammenarbeit von renommierten Forschungsinstitu-tionen, praxisorientierter Ausbildung und Top-Unternehmen im Rahmen unserer Tech-nologieoffensive. Ergebnisse dieses Engagements sind höchst unterschiedliche, aber durchwegs vielversprechende Initiativen. Wie breit das Angebot gefächert ist, illustrie-ren stellvertretend für viele andere zwei höchst erfolgreiche Beispiele: So sorgt die im Mai diesen Jahres unter dem Motto „e-mobil in niederösterreich“ gestartete Elektromo-bilitätsinitiative des Landes für eine noch effektivere Verbreitung dieser neuen Techno-logie, während im Rahmen des K-Projektes „Future Building“ an einem österreichweit einzigartigen Kompetenznetzwerk in punkto zukunftsorientiertem, energieeffizientem Bauen und Wohnen gearbeitet wird.Mit der neuen „Wirtschaftsstrategie Niederösterreich 2015“ tragen wir dieser Vielfalt an innovativen Ideen und Projekten Rechnung und legen gleichzeitig die chancenreichsten Stoßrichtungen für die Zukunft fest. Denn Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Erfolgs-faktor für die kommenden Jahre und Jahrzehnte.

Hier wurde am 12. und 13. September 2011 nachhaltig präsentiert, referiert, diskutiert, aber auch logiert und gustiert: das Steinschaler Dörfl in Frankenfels.

Page 6: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

4

Nachhaltigkeit erfolgreich in Szene gesetzt

Wie macht man Nachhaltigkeit für Gäste spürbar, schmeckbar und erlebbar? Mit dieser Frage befasste sich die vierte Mostviertler Nachhaltigkeitskonferenz, die am 12. und 13. September im Pielachtal stattfand. Über 120 Besucherinnen und Besucher aus dem deutschsprachigen Raum waren unserer Einladung gefolgt: Wie in den Vorjahren refe-rierten heuer neben WissenschaftlerInnen, ArchitektInnen, BeraterInnen und Praktike-rInnen aus Tourismus und Hotellerie. Inszenierung und Nachhaltigkeit sind kein Widerspruch! Darin waren sich die 5 Re-ferentinnen und 9 Referenten einig. Nachhaltige Projekte und Strategien müssen mit Inhalten gefüllt und in Szene gesetzt werden, um sie zum Leben zu erwecken und dem Gast nahe zu bringen. Erst dann wird das Gehörte, Gesehene, Erlebte auch wertgeschätzt, wird wirkungsmächtig und verändert langfristig nicht nur die Region, sondern auch ihre BesucherInnen. Die wichtigsten Voraussetzungen dafür sind gelebte Authentizität, die Konzentration auf unkopierbare Alleinstellungsmerkmale und ein neues Werte-Bewusst-sein, das nicht die Gewinnmaximierung in den Vordergrund stellt, sondern das Zusam-menspiel von Lebensraum und Gästebedürfnissen nachhaltig optimiert.

Nachhaltigkeit–einEntscheidungskriteriumfürdieUrlaubsbuchung?Ein eindeutiges Ost-West und Nord-Süd-Gefälle belegt eine aktuelle Untersuchung über die Bedeutung von Nachhaltigkeit im Reiseverhalten. Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit, so Holger Sicking von der Österreich Werbung, sind die skandinavischen Länder und Belgi-en. In Deutschland und in der Schweiz ist das Bewusstsein hoch, Nachhaltigkeitsmarke-ting wird jedoch vielfach kritisch gesehen. Mediterrane Länder wie Italien oder Spanien zeigen Bemühungen. Aufholbedarf haben Länder wie Russland, Tschechien und Ungarn.

GuteArchitektur–einGästemagnet?Architektur erzählt Geschichten, meint Bibiane Hromas von Platou (Plattform für Archi-tektur im Tourismus) – und belegt ihre Aussage mit einer aktuellen Untersuchung über die steigende Bedeutung von Architektur für Gäste: einerseits als relevanter Faktor der Wohn- und Lebensqualität am Urlaubsort, andererseits als Interessens-, Gesprächs- und Reisethema. Wie Architektur neues Umwelterleben schaffen kann, zeigt Vorarlberg beispielgebend vor. Die Zukunft im Tourismus, so Hromas, liegt deshalb auch im stim-migen Zusammenspiel von Naturlandschaft und gebautem Raum.

Herkunftsmarketing:„Einserschmäh“oderessentiellerUSP?Herkunft, so Dorli Muhr von Wine & Partners in Wien, ist bei Produkten das letztgülti-ge Alleinstellungsmerkmal. Denn Herkunft lässt sich mit Geschichte und Geschichten verbinden, liefert dem Gast und der Konsumentin Informationen über die natürlichen Bedingungen des Produktionsstandortes und vermittelt ein lebendiges Bild von Traditi-onen, Kultur und Menschen. Ein Paradebeispiel dafür präsentierte Anton Koschak, stei-rischer Wirt und Winzer, mit dem „Original Sulmtaler Huhn“: Ein unverwechsel bares, regionales Produkt, das Gourmets begeistert – und der Urlaubsregion Sulmtal eine neue „Leitfigur“ beschert hat.

Nachhaltigkeitszertifizierung:„greenwashing“oderentscheidendesQualitätskriterium?Wer in Zukunft am Markt bestehen will, muss in der Hotellerie seiner ökologischen, ökonomischen und sozialen Verantwortung gerecht werden – und sollte das mittels

Mag. Andreas Purt, Mostviertel Tourismus GmbH, www.mostviertel.info

Page 7: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

5

Zertifizierung auch belegen können. Das unterstrichen Martina Maly, Geschäftsführerin des Beratungsunternehmens Michaeler & Partner, und Philipp Kaufmann, Gründungs-präsident der Österreichischen Gesellschaft für nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI). Thomas „Ike“ Ikrath, Architekt und Besitzer von Haus Hirt und Hotel Miramonte in Bad Gastein, plädierte für ein neues Werte-Bewusstsein – und lebt es in seinen Häu-sern vor: minimalster Einsatz von nichterneuerbaren Ressourcen (physisch wie mental) unter maximaler Nutzung des traditionell vorhandenen Wissens zur optimalen Nutzung von Mensch, Material und Energie.

Landschaftsinszenierung:„Scheinidylle“odernachhaltigeStrategie?Immer weniger Gemeinden profitieren vom Tourismus. Denn nicht nur die Jugend, so Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, sondern auch die Gäste lassen die strukturschwachen Gebirgsräume im Stich. Doch der Trend lässt sich umkehren – durch gezieltes In-Szene-Setzen von Natur. Die wissenschaftlichen Konzepte dafür lieferte Ulrike Pröbstl, Universität für Bodenkultur in Wien, Beispiele für die praktische Umsetzung präsentierte Agnes Feigl, Landschaftsarchitektin und Geschäftsführerin von tourismusdesign. Fazit der beiden Expertinnen: Landschaft braucht Inszenierung – und Gäste brauchen wohlwollende BesucherInnenlenkung.

EDEN-Award:„Marketingetikett“oderinnovativerImpuls?Das Paradies wird nicht versprochen – wohl aber ein „Garten Eden“. Denn alle Preisträ-ger des seit 2007 von der Europäischen Union jährlich vergebenen EDEN-Awards an „European Destinations of Excellence“ bieten Außergewöhnliches. Über den „Walser-stolz“ und seine positiven Auswirkungen auf die Regionalentwicklung referierte Josef Türtscher, Obmann der Regio Großes Walsertal, die den Award 2009 für ihren Bio-sphärenpark verliehen bekam. Dass sich 20 Jahre nachhaltige Aufbauarbeit lohnen, belegte Erika Schuster, Geschäftsführerin der Kulturinitiative Gmünd, mit anschaulichen Bildern: Seit 1991 setzt die mittelalterliche Stadt in Kärnten konsequent auf Kunst und Kultur. Mittlerweile profitiert die ganze Region davon – und darf sich seit dem Frühjahr mit dem EDEN-Award 2011 schmücken. 2012, so Florian Felder von der Österreich Werbung, die den Wettbewerb in Österreich koordiniert, wird kein Award vergeben. Stattdessen soll das „EDEN Netzwerk Österreich“ für die Sieger und Finalisten der Vor-jahre als Plattform zur Vertiefung der Themen Nachhaltigkeit, regionale Vernetzung und Innovation im Tourismus offen stehen.

Zusammenfassungen aller Vorträge finden Sie in dieser umfangreichen Dokumentation. Auf www.nachhaltigkeitskonferenz.at sind alle Präsentationen und Referate abrufbar.

Wir freuen uns, wenn Sie bei der nächsten Mostviertler Nachhaltigkeitskonferenz am 3. und 4. September 2012 im Pielachtal wieder dabei sind.

4. NachhaltigkeitskoNfereNz | VorWÖrter uNd eiNleituNg

Page 8: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

6

Wolfgang hackl

Wegweiser für eine sinnvolle und erfolgreiche LebensführungBalance im Kleinen und Großen

DieHermetischenPrinzipienDie kosmischen Gesetze - (kosmisch kommt aus dem Griechischen = Ordnung) werden auch hermetische Gesetze genannt. Sie beinalten die Quintessenzen vieler Traditionen und Religionen. Die hermetischen Prinzipien wirken latent auf uns und unser gesamtes menschliches Leben ein, ob wir uns dessen im Klaren sind oder nicht; doch wir sind immer und überall mit ihnen verbunden. Wer diese kosmischen Gesetze kennt, kann sich sein Leben etwas leichter gestalten. Auf dem eigenen Pfad der Entwicklung wird sich irgendwann jeder Mensch erfahrungsgemäß „bewusst“ auch damit auseinanderzu-setzen beginnen. Auf diesem Weg strebt ein Mensch bereits sein harmonisches inneres Gleichgewicht an.

1. Das Prinzip der GeistigkeitDas All ist Geist, das Universum ist geistig.

2. Das Prinzip der Entsprechung„Wie oben, so unten; wie unten, so oben“.Die Verhältnisse im Universum (Makrokosmos) entsprächen demnach denen im Indivi-duum (Mikrokosmos) – die äußeren Verhältnisse spiegelten sich im Menschen und um-gekehrt. Veränderungen im mikrokosmischen Bereich wirkten sich folglich auch auf die Gesamtheit aus (Magie); kosmische Verhältnisse könnten Aufschluss über individuelle Gegebenheiten liefern (z.B. in der Astrologie durch Deutung des Sternenhimmels, der analog auf die Wesenheit Mensch und irdische Ereignisse übertragen wird, wobei die Sterne jedoch keineswegs kausalen Einfluss auf das Schicksal der Menschen ausüben, sondern dieses gleich einer „himmlischen Uhr“ kartographisch abbilden).

3. Das Prinzip der SchwingungNichts ist in Ruhe, alles bewegt sich, alles ist in Schwingung.

4. Das Prinzip der PolaritätAlles ist zwiefach, alles hat zwei Pole, alles hat sein Paar von Gegensätzlichkeiten;gleich und ungleich ist dasselbe; Gegensätze sind identisch in der Natur, nurverschieden im Grad; Extreme berühren sich; alle Wahrheiten sind nur halbeWahrheiten; alle Widersprüche können miteinander in Einklang gebracht werden.

5. Das Prinzip des RhythmusAlles fließt aus und ein, alles hat seine Gezeiten, alle Dinge steigen und fallen, dasSchwingen des Pendels zeigt sich in allem; das Maß des Schwungs nach rechts ist dasMaß des Schwungs nach links; Rhythmus kompensiert.

6. Das Prinzip von Ursache und WirkungJede Ursache hat ihre Wirkung; jede Wirkung ihre Ursache; alles geschiehtgesetzmäßig, Zufall ist nur der Name für ein unbekanntes Gesetz. Es gibt viele Ebenender Ursächlichkeit, aber nichts entgeht dem Gesetz.

7. Das Prinzip des GeschlechtsGeschlecht ist in allem, alles hat männliche und weibliche Prinzipien, Geschlechtoffenbart sich auf allen Ebenen

Mag. Wolfgang Hackl ist Trainer und Berater für Persönlichkeits-entwicklung und systemische Prozessbegleitung sowie Ge-schäftsführer von MENSCH IN BEWEGUNG und im Forum für Persönlichkeits- und Organi-sationsentwicklung tätig. Sein Lebensmotto: „Alles was wir brau-chen, ist in uns. – Es gibt immer einen Weg.“

Info & Kontakt:[email protected]

Page 9: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

7

TippsfürdenAlltag

Micro-Praxis_ ganz bewusst bei sich – beim Tun, beim Atmen, … – sein_ täglich 10 bis 20 Mal_ zu je 10 bis 20 Sekunden_ bewusster START – bewusstes STOP_ „Wenn du es eilig hast, dann gehe langsam.“ _ „Das Leben ist JETZT.“

Still sitzen_ 3 Minuten aufwärts_ passender Ort_ am besten in der Früh –„der Morgen ist das Ruder des Tages“

Bewusstes Loslassen_ Wovon in meinem Leben kann/darf/soll ich loslassen?_ mental – Zorn, Wut Ärger, Enttäuschung_ Materielles_ „GEBEN und NEHMEN im Ausgleich!“

In Bewegung bleiben_ statt Lift/Rolltreppen … Treppen steigen_ bewegt Pausen machen_ täglich an der frischen Luft bewegen

4. NachhaltigkeitskoNfereNz | iN BalaNce BleiBeN

„Wer viel über andere weiß, ist vielleicht gebildet, aber wer sich selbst kennt, ist klug. Wer andere beherrscht, ist vielleicht mächtig, aber wer sich selbst beherrscht, ist noch viel mächtiger.“ lao-tse, tao-te-king

„Wir müssen das loslassen lernen. es ist die große lektion des lebens.“Julie schlosser

„Was uns den Weg verlegt, bringt uns voran.“aus china

Micro-Praxis

Still sitzen

Bewusstes Loslassen

In Bewegung bleiben

Page 10: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

8

Mag. Holger Sicking, Volkswirt und Experte im Bereich Statis-tische Marktforschung, ist seit 2008 Teamleiter der Tourismus-forschung bei der Österreich Wer-bung in Wien mit den inhaltlichen Schwerpunkten „Gästeverhaltens-analyse“ und „Trends“.

Info & Kontakt:[email protected]

holger sicking

Nachhaltigkeit – welcher Gast fragt danach?Nachhaltigkeit ist vielerorts in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

Die Österreich Werbung betreibt seit einigen Jahren intensive Trendforschung, um den Österreichischen Tourismus auf die kommenden Trends und großen Themenstellungen im Tourismus vorzubereiten. Seit einem Jahr kommen dazu auch Trendscouts in den weltweiten Marktbüros der Österreich Werbung zum Einsatz. Die Trendscouts berich-ten direkt aus ihrem Land über vorgegebene Themen, in diesem Fall über das Thema Nachhaltigkeit. In Österreich gibt es mittlerweile zahlreiche Initiativen, Projekte und gelungene Beispiele für gelebte Nachhaltigkeit. Es stellt sich allerdings die Frage, inwieweit dies unsere Gäste auch goutieren bzw. überhaupt goutieren können. Ist es sinnvoll, in einem ungarischen Prospekt Nachhaltigkeit zu erwähnen? Reagieren niederländische BesucherInnen womöglich hocherfreut über die Tatsache, in einem CO2-neutralen Hotel zu nächtigen? Stürmen die ItalienerInnen deshalb unsere Früh-stücks-Buffets, weil sie „bio“ sind? Hinweise zur Beantwortung dieser Fragen liefern die Trendscouts der Österreich Werbung. Eine ausführliche Dokumentation aller Einschätzungen aus den erhobenen Ländern findet sich auf der Website der Österreich Werbung im Trendbereich: www.austriatourism.com.

NachhaltigkeitinausgewähltenLändern_ In China und Indien ist das Thema Nachhaltigkeit auf der politischen Agenda, aber die

Bevölkerung hat bis dato keine Notiz davon genommen. Das Thema ist in der Gesell-schaft quasi nicht existent.

_ In Dänemark und vor allem in Schweden lebt man nachhaltig. Nachhaltigkeit ist inte-grativer Bestandteil des Lebens und bekommt ausreichend Raum in der Gesellschaft.

_ Deutschland ist im Bewusstsein der Problematik und der Umsetzung bereits weit gekommen. Nachhaltigkeit wird immer stärker auch mit Lebensqualität in Verbindung gebracht, nicht nur mit Verzicht. Es gibt eine Aufzahlungsbereitschaft für nachhaltige Produkte. Höhere Bildung, Einkommen und Berufsposition wirken sich positiv auf Zahlungsbereitschaft aus. Das Nachhaltigkeits-Marketing von größeren Unternehmen wird allerdings kritisch gesehen. Die Sensibilisierung gegenüber Trittbrettfahrern ist gestiegen.

_ Die Gesellschaft in der Schweiz steht auf einer Stufe mit Deutschland beim Thema Nachhaltigkeit. Die SchweizerInnen fahren mit großer Begeisterung Bahn, sind VorreiterInnen beim Thema Mobilität und selbst die Finanzbranche hat das Thema energisch aufgegriffen.

_ Etwas anders sieht es in Großbritannien aus. Der Prozess des Umdenkens ist später gestartet, spürbar in der Bevölkerung und im gesellschaftlichen Verhalten. Das Verbot des Plastiksackerls beispielsweise scheiterte.

_ Anders in Italien, wo das Plastiksackerl im Handel verboten wurde, und in Spanien. Beide Gesellschaften zählen nicht zu den Vorreitern beim Thema Nachhaltigkeit, aber der Wille ist erkennbar und die Bevölkerung zieht mit.

_ In Belgien scheint man schon einige Schritte weiter zu sein. Hier ist sogar nachhal-tiges Reisen fixer Bestandteil der Reisetrends. Das Neue daran ist, dass man bei den „Reisen mit Gewissen“ auf Luxus nicht verzichtet. Nachhaltiges Reisen wird nicht nur als ökologischer Beitrag, sondern auch als Bereicherung angesehen.

Page 11: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

9

_ Überraschend zurückhaltend sind im Gegensatz dazu die Bewoh-ner der Niederlande. Sie haben durch die Medienberichterstattung einen hohen Kenntnisstand über Nachhaltigkeit, setzen es aber nur zögerlich um. Es ist eine gewisse „Grün-Müdigkeit“ auszu-machen. Ökotourismus ist ein Thema, die Aufpreisbereitschaft tendiert allerdings gegen Null.

_ In den osteuropäischen Ländern wie Ungarn, Tschechien, Rumänien oder Polen spielt das Thema Nachhaltigkeit nahezu keine Rolle. Der Begriff „Nachhaltigkeit“ ist zum Beispiel in der Gesellschaft kaum bekannt.

_ In den USA wird das Thema vor allem in den Metropolen immer wichtiger.

_ Australien ist eines der fortschrittlichsten Länder in Bezug auf nachhaltige Lebens weise.

GroßeregionaleUnterschiedeZusammenfassend lässt sich sagen, dass Nachhaltigkeit in vielen Gesellschaften bereits angekommen ist und auch gelebt wird. Es wird definitiv wichtiger in den Gesellschaften weltweit, wobei es große regionale Unterschiede gibt. Man kann ein Ost-West und Nord-Süd-Gefälle ausmachen. Zu den Vorreitern zählen sicherlich die skandinavischen Länder und Belgien. Die südlichen Länder wie Italien oder Spanien zeigen Bemühungen, die Gesellschaft hat die Wichtigkeit erkannt. Die östlichen Länder wie Russland, Tsche-chien, Ungarn haben noch einen langen Weg vor sich.

4. NachhaltigkeitskoNfereNz | uPdate & keYNote

Vorreiter und NachzüglerQualitative Rangordnung in Bezug auf Nachhaltigkeit

China, Indien

Russland, Ukraine

Rumänien

Polen, Ungarn,Tschechien

Frankreich, Italien,Großbritannien

Spanien

Niederlande

Deutschland, Schweiz

USA

Belgien

Australien

Schweden

Dänemark Di�usionskurveNachhaltigkeit in

der Gesellscha�

Die Österreich Werbung hat ihre Mitarbeiter in den Marktbüros weltweit zum Thema Nachhaltig-keit befragt.

Wie stark ist das Thema Nach-haltigkeit in den Ländern unserer internationalen potenziellen Gäste bereits angekommen?

Page 12: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

10

Bibiane hromas

Architektur macht Gäste„Man kann nicht nicht kommunizieren“ sagt Paul Watzlawik. Das gilt auch für Architektur, die der Philosophie eines Unternehmens als gebautem Raum Ausdruck verleiht.

Touristische Angebote kommen nicht an einer Auseinandersetzung mit Architektur vorbei. Denn Bau- und Gestaltungskultur sind in vielfältigsten Funktionen an der Konzeption von Angeboten beteiligt. Diese Chancen wollen genützt sein, schließlich ist die Ausformung der „hard facts“ ein wesentlicher Kommunikationsträger. Das Gebäude prägt den ersten Eindruck – es wirkt als Botschaft, über Fotos indirekt und über unmit-telbare Wahrnehmung auf direktem Weg.Im Tourismus werden Geschichten verkauft – und Architektur ist ein ganzes Lesebuch. „Storytelling“ mittels Baukultur geschieht auf vielfältige Weise über Materialien, Histo-rie und Phantasie. Gestaltung darf zeitgemäß und besonders sein.

WasistguteArchitektur?Was muss gute Planung und hochwertige Gestaltung für touristische Unternehmen leisten? Qualitätsfaktoren wie Funktionalität und Wohlfühlatmosphäre, Wiedererken-nung und Alleinstellungsmerkmale bieten Orientierung zu hochwertiger Architektur im Tourismus.In der Architektur findet aber auch ein neues Umwelterleben seinen Ausdruck. Dem stimmigen Zusammenspiel von Natur und gebautem Raum wird im Tourismus in Zu-kunft mehr Bedeutung zugewiesen. Technik ist heute selbstverständlich, sie muss we-der, wie in der Vergangenheit, dekoriert noch zelebriert werden. Gebäude sollen Natur erlebbar machen, nicht mehr ihrer Ausbeutung Vorschub leisten.

GästefürNachhaltigkeitIn Zeiten von drohendem Klimawandel und reifendem Umweltbewusstsein kann der wachsende Anteil der SinnsucherInnen und ökologiebewussten UrlauberInnen, kurz: der anspruchsvollen Lifestylegruppen nicht mehr außer Acht gelassen werden. Statt Ballermann fordern sie innere Einkehr, statt Lederhose und zünftiger Liedkultur zeitge-mäßes authentisches Ambiente. Sie verbinden Genuss mit Ästhetik und Verantwortung mit Nachhaltigkeit.

Viele Gäste von heute wollen die schönen Dinge des Lebens nicht nur genießen, sie beschäftigen sich auch intensiv damit. Ein hohes Bildungs- und Einkommensniveau erleichtert den Zugang zu Genuss- und Kulturthemen, fördert das Interesse und die Freude an einer tieferen Auseinandersetzung. Erfahrung und Wissen sind wertvolles persönliches Kapital, Expertentum wird immer mehr zum Status- und Prestigefaktor. Architektur spielt dabei eine zentrale Rolle: als wichtiger Faktor der Wohn- und Lebensqualität, aber auch als Interessens-, Gesprächs- und Reisethema. Entdeckungsreisen in und durch Länder und Regionen entwickeln sich zu einem wichtigen touristischen Nachfragesegment. Architek-tur prägt das Gesamtbild einer Region und übernimmt eine wichtige Rolle als materialisierte Geschichte, Zeitzeuge und „Geschichtener-zähler“.

DI Arch. Bibiane Hromas gründete 1994 das Architekturbüro o.r.t. architektur und ist Gründerin/Vorsitzende von platou – platt-form für architektur im tourismus, einem interdisziplänären Netz-werk. Sie lehrt Tourismusarchitek-tur an der TU Wien und an der FH Wien für Tourismusmanagement.

Info & Kontakt:[email protected]

Alle vier Bausteine sind eng mitein ander verzahnt. Was kann Architektur leisten?

Architektur

Konzept

Marketing

Betri

eb

Das Tourismusunternehmen

Page 13: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

11

WannistArchitekturnachhaltig?_ Ressourcen. Gute Planung ist per se nachhaltig, indem Ressourcen effi zient einge-

setzt, Prozesse optimiert und betriebliche Abläufe reibungslos ermöglicht werden. _ Innovation. Ökologisch bauen ist zurzeit „work in progress“. Gefragt ist Mut zur Inno-

vation und Evaluierung._ Landschaft sbild. Ebenso gefragt sind Lösungen, die Natur und natürliche Ressourcen

schonen, die Rücksicht nehmen auf das Landschaft sbild. _ Lebensqualität. Gebraucht werden Projekte, die die Lebensqualität der betroff enen

Menschen in den Mittelpunkt stellen – der Beschäft igten selbst, aber auch der Anrai-nerInnen und der Bevölkerung in der Region.

_ Identifi kation. Gute Architektur unterstützt regionale Besonder-heiten und sinnvolle Traditionen und leistet damit einen großen Beitrag zur Identifi kation der BewohnerInnen mit ihrem Arbeits- und Wohnumfeld. Diese Identitätsbildung ist eine treibende Kraft für eine vitale Wirtschaft und langfristige soziale Zufriedenheit.

4. NachhaltigkeitskoNfereNz | uPdate & keYNote

WoraN ErkENNT MaN gUTE arCHITEkTUr?

gute architektur …

_ ist funktionalität und Wohlfühlfaktor.

_ ist Visitenkarte.

_ ist anders als die anderen.

_ ist lebensstil und zeitgeist.

_ ist lebensqualität für die Betroff enen.

_ behält ihren Wert.

Heutige Zielgruppen: Chancen und Ansprüche

LOHASWerte

Gesundheit

Wohlfühlen Community

DesignSelfness

Nachhaltigkeit

Verantwortung

Genuss

Neue Bewusstseinsbildung der Gäste – „Ausrichtung der Lebensweise auf Gesundheit und Nachhaltigkeit“

Page 14: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

12

Österreichs Tourismus lebt in hohem Maße von seinen kulturellen Angeboten. Die langfristige Förderung hochwertiger Kulturprodukte im Allgemeinen und qualitätvoller zeitgenössischer Baukultur im Besonderen muss daher ein zentrales Anliegen nachhalti-gen Wirtschaftens sein.

In der Hotellerie spielt natürlich auch ein weiterer Aspekt eine entscheidende Rolle: _ Erlebniswert. Hotelarchitektur kann einen wesentlichen Beitrag leisten: für den

Wohlfühl- und Erlebniswert von Gästen und GastgeberInnen, für die Arbeits- und Wohnqualität der MitarbeiterInnen, zur kulturellen Bereicherung und Profilierung der Region.

_ Wirtschaftlichkeit. Nachhaltig bauen bedeutet auch, den wirtschaftlichen Erfolg lang-fristig zu sichern. Über Architektur, die höhere Preise und mehr Umsatz sicherstellt, weil sie zur Profilierung der Marke und zur Attraktivität für Gäste beiträgt. Aber auch durch besonders kostengünstiges und wertbeständiges Bauen sowie durch langfristige Konzepte, die Adaptionen und Alternativnutzungen ermöglichen.

platou–plattformfürarchitekturimtourismusplatou ist ein interdisziplinäres Netzwerk; kompetente Fachleute aus den Bereichen Architektur und Raumplanung, Tourismus und Kulturvermittlung, Wirtschaft und Mar-keting, sowie Landschaftsplanung und Städtebau erarbeiten gemeinsam Strategien an der Schnittstelle der Wirtschaftsbereiche Architektur und Tourismus.Als Kompetenzzentrum ist platou sowohl in den Bereichen Forschung und Vermittlung als auch in der Beratung tätig. Das Netzwerk fungiert als Ansprechpartner für unter-schiedlichste Entscheidungsträger in der touristischen Projektentwicklung.Durch die intensive, fachübergreifende Zusammenarbeit und durch die Kooperation mit Unternehmern und Praktikern konnte mit platou erstmals ein breiter, ganzheitlicher Zugang zum Thema Bauen im Tourismus institutionalisiert werden.

Nachhaltigkeitsfünfeck

Quelle: Müller 1999, verändert nach Baumgartner 2000

Gestaltungsrecht zukün�iger Generationen

Subjektives Wohlbefinden der Einheimischen/

der MitarbeiterInnen

Intakte Natur,Ressourcenschutz

Optimale Bedürfnisbefriedigung der Gäste

Intakte Kultur

Wirtscha�licher Wohlstand

Architektur soll ein Gleichgewicht auf allen Ebenen schaffen.

Hotel Anton (St. Anton am Arlberg) – hier ist Architektur Funktio-nalität und Wohlfühlfaktor

Page 15: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der
Page 16: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

14

Mag. Dorli Muhr gündete 1991 als One Woman Unternehmen Wine&Partners mit dem Schwer-punkt „PR für Winzer“. Sie lebte 8 Jahre in Portugal und ist selbst Winzerin. Ihre 15 Frauen starke, international tätige Agentur bietet mittlerweile ein „Full Service Paket“, das weit über reine PR hinausgeht.

Info & Kontakt:[email protected]

dorli Muhr

Was bleibt, ist die HerkunftDie Konzentration auf regionale Produkte und auf Her-kunftsmarketing ist heute von essentieller Bedeutung. Beim Wein ebenso wie bei jedem anderen Konsumgut.

Dass der Begriff der Nachhaltigkeit bei der Vermarktung von Konsumgütern heute vielerorts verwendet wird, ist kein Zufall, sondern letztlich Ausdruck eines gesellschaft-lichen Bedürfnisses. Und zwar jenes der Gegenwart. In den 30er Jahren, als die Befriedigung der Basisbedürfnisse durch Billigprodukte im Vordergrund stand, waren die Ansprüche der KonsumentInnen an den Markt völlig an-dere als beispielsweise in den 1970ern, als sich eine Marktsättigung einstellte und neue, langfristigere Bedürfnisse in den Vordergrund traten. Heute sucht das Marketing nach Konzepten, die essentielle und individuelle Kundenbe-dürfnisse, gesellschaftliche Trends sowie die Schonung der Umwelt in Einklang bringen.

KommunikationalssozialeVerantwortungZentraler Bestandteil umfassend nachhaltiger Produkte ist das 3-Säulen-Modell der nachhaltigen Entwicklung:_ Ökologische Verantwortung. Im Zuge der ökologischen Verantwortung sind die

Wertschätzung von Grund & Boden, die Bewahrung der natürlichen Vielfalt sowie der Erhalt regionstypischer Rohstoffe essentielle Kernelemente.

_ Ökonomische Verantwortung. Bei der ökonomischen Verantwortung geht es darum, in Generationen zu denken bzw. zu planen, die wirtschaftliche Entwicklung von Zu lieferern und MitarbeiterInnen miteinzukalkulieren, nicht kurzfristigen Trends nachzulaufen.

_ Soziale Verantwortung. Bei der sozialen Verantwortung geht es nicht nur um den sorgsamen Umgang mit MitarbeiterInnen, sondern insbesondere um die Kommuni-kationsverantwortung gegenüber den KonsumentInnen unter Berücksichtigung der laufenden Bedürfnisentwicklung in der Gesellschaft.

„MoodManufactoring“, „Multi-Tool-Design“ und „Ich-Werte-Konsum“ sind nur einige Beispiele dafür, wie man aus Marketingsicht versucht, die sich wandelnden Wünsche und Bedürfnisse der KonsumentInnen zu erkennen und zu verstehen, um richtig agieren und reagieren zu können.

HerkunftalsUSPUm sich in einem internationalen Markt mit einem ständigen Über-angebot an Produkten und Dienstleistungen profilieren zu können, müssen KonsumentInnen mit eindeutigen Argumenten überzeugt werden. Wodurch unterscheidet sich mein Produkt? Was macht es einzig-artig? Geht man den Möglichkeiten der USP-Wahl (Unique Selling Proposition) nach rein nachhaltigen Gesichtspunkten und unter Berücksichtigung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Verantwortung auf den Grund, so bleibt in unserer Zeit die Herkunft als letztgültiges Alleinstellungsmerkmal. _ Herkunft. In einem nachhaltig agierenden Marketingkonzept ist

der Fokus stets auf die Herkunft, auf die natürlichen Bedingungen des Produktionsstandortes, auf die Traditionen, die Kultur, den Menschenschlag zu richten. So ist es möglich, Produkte voneinan-der abzugrenzen und, trotz aller Internationalität, den Konsumen-tInnen Identität und Authentizität zu vermitteln und sich gleich-zeitig der Kopierbarkeit zu entziehen.

Nachhaltigkeit

Öko

logi

sch

e V

eran

twor

tun

g

Sozi

ale

Ver

antw

ortu

ng

Öko

nom

isch

eV

eran

twor

tun

g

DiedreiSäulenderNachhaltigkeit

Page 17: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

15

_ Qualitätsindikator. Gerade im urbanen Bereich der hochentwickelten Industriestaaten gilt die Herkunft eines Produktes immer mehr auch als Indikator für Qualität. Bei be-wussten KonsumentInnen rücken solche Argumente immer mehr in den Vordergrund und beeinflussen damit den Kaufentscheidungsprozess.

_ Zielgruppen. Gleichzeitig gilt es, in der Kommunikation zu differenzieren. Denn einer-seits wirken die Trends aus früheren Dekaden bei den Menschen noch nach, sodass unterschiedliche Altersgruppen mit entsprechend sensiblen Argumenten zu erreichen sind. KundInnen müssen immer „auf die Reise mitgenommen“ werden. Dabei gilt: 1. nichts ist selbstverständlich 2. Bedürfnisse vor Augen führen und formulieren 3. Bedürfnisse befriedigen 4. Argumente liefern 5. emotional binden

_ Positionierung. Andererseits sind der Wissensstand der Zielgruppe im Verhältnis zum Produkt, wie auch die Entfernung des Marktes vom Produktionsstandort zu berück-sichtigen.

PositionierungsmatrixAm Beispiel von Wein lässt sich folgende Matrix entwickeln:Ein Weinproduzent aus Krems wird in seiner Kommunikation unterschiedlich „tief“ aus der Herkunft schöpfen, abhängig davon wie detailliert der Wissensstand seiner Kunden, bzw. wie weit entfernt sein Markt vom Produktionsstandort ist.

Es gibt kaum ein international angese-henes Weingut, das nicht gleichzeitig auch Fahnenträger für seine Region ist. Die „Region als Marke“ schafft eine emotionale Verknüpfung in den Köpfen der KonsumentInnen. Bedingung dafür ist, dass die Region positiv besetzt wird, bzw. besetzt werden kann. Dies wiede-rum bedingt, dass alle in der Region an einem Strang ziehen, damit auch alle davon profitieren. Denn Marken, Namen oder hohe Absatzzahlen sind vergäng-lich – was bleibt ist die Herkunft.

4. NachhaltigkeitskoNfereNz | regioNale Produkte als NachhaltigkeitsgaraNteN?

Sommelier in New York

Supermarktin den USA

BreiteBevölkerung

der Umgebung

Sommelierin Krems

Gebietstypizität

Entfernung Zielmarkt vom Produktionsstandort

Fach

wis

sen

der

Zie

lgru

ppe

Det

ail d

er H

erku

n�

sbez

eich

nu

ng

Internationale Rebsorten Grüner Veltliner, Riesling

Krems

Une

ngag

edG

ener

atio

n tr

eate

rs

Wei

nzie

rlber

ster

reic

h

USA

Die Herkunft ist ein USP. Das Einzige, wodurch sich Weine nachhaltig abgrenzen und von der Konkurrenz abheben können, ist der Grund und Boden, auf dem sie wachsen.

Page 18: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

16

anton koschak

Kaiserhuhn statt Käfighendl Das „Original Sumtaler Huhn“ – ein unverwechselbares, regionales Produkt, das Gourmets begeistert – und der Urlaubsregion Sulmtal eine neue „Leitfigur“ beschert.

In Wien gibt es zahlreiche ehemalige Hoflieferanten, die noch stolz das Kürzel „k. u k.“ im Namen tragen. In der Steiermark sind Reminiszenzen an die Doppelmonarchie eher selten. Doch das Sulmtal kann sich langer Verbindungen zur Donaumetropole rühmen. War doch das Sulmtaler Kaiserhuhn auf Kaisers Tafel gerne gesehen. Und nicht nur dort: Ab dem 17. Jahrhundert galt das „wetterfeste Zwienutzhuhn“ mit dem auffälligen Schopf als Festtags-Delikatesse an vielen großen Fürsten- und Kaiserhöfen Europas. Bis zu 60.000 Stück wurden pro Jahr an adelige Häuser geliefert – bis das Sulmtaler Original von industriell gezüchteten Hühnern vom Markt verdrängt wurde und in Vergessenheit geriet.

Derkleine,feineUnterschiedSeine „Wiedergeburt“ feierte das Kaiserhuhn im Jahr 2005. Ein erster Versuch der Re-animierung war 1996 gescheitert. Beim zweiten Anlauf wurde ganz gezielt auf nachhal-tiges Marketing gesetzt – mit Erfolg. Betont werden dabei vor allem die kleinen, feinen Unterschiede zur weniger edlen Konkurrenz:

_ Aufzucht. Statt den üblichen 30 Tagen wird ein Original Sulmtaler 200 Tage lang großgezogen und ist ein ideales Brathuhn – zart, feinfasrig, saftig und mit einzigarti-gem Aroma. Speziell der Kapaun schreibt seit jeher Küchen-Geschichte.

_ Hühnerpension. Ein Hahn lebt in der Regel mit zehn Hennen zusammen in einer „Hühnerpension“ – und dass alle Tiere von ihren Bauern mit Namen gerufen werden, ist selbstverständlich.

_ Kräuter, Klee & Kürbis. Regionales, biologisches Futter (Mais, Kürbiskernkuchen,Sonnenblumenkerne) wird zugefüttert – den Basisbedarf decken die frei herumlaufen-den Hühner auf Wiesen, Weiden und Äckern.

_ Qualitätssicherung. Sämtliche Daten zu den Kaiserhendln sind elektronisch erfasst, archiviert, dokumentiert und jederzeit über-prüfbar.

_ Zertifizierung. Das Zertifikat „Sulmtaler das Original“ bürgt für die einzigartige Qualität der Sulmtaler.

_ Arche des Geschmacks. Am 15. Oktober 2007 wurde das Kaiserhuhnvon den Genussexperten von Slow Food in die „Arche des Geschmacks“ aufgenommen. Die kulinarische Auszeichnung ist gleichzeitig eine Hommage an jene EnthusiastInnen, die sich um die Erhaltung und Wiederbelebung althergebrachter kulinarischer Traditionen und Rassen bemühen, und es ist eine Ehrung der Bäurinnen und Bau-ern im Naturpark Südsteirisches Weinland, die aus den Erfolgen der Vergangenheit ihr Potential für die Zukunft schöpfen.

Anton Koschak ist Wirt im steiri-schen Nestelberg und Weinbauer in den Rieden Königsberg und Weißheimerkogel. Er engagiert sich für die kulinarische Wieder-entdeckung des Sulmtaler Kaiser-huhns und dessen erfolgreiche Vermarktung mit dem Zertifikat „Original Sulmtaler“.

Info & Kontakt:www.sulmtaler.at [email protected]

Wie es sich für „Kaiserhühner“ gehört, residieren sie am Hof unter paradiesischen Bedingungen.

Page 19: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

17

KulinarischesWappentierVon den rund 5.000 Hühnern, die in den vergange-nen Jahren jährlich auf den Markt kamen, landete ein Großteil in der Spitzengastronomie. Und das, obwohl der Preis etwa 6-fach über dem eines „normalen“ Huhns liegt. Dennoch ist die Nachfrage weit größer als das Angebot. Was nicht zuletzt an der überregio-nalen Berichterstattung liegt: Allein im Vorjahr wurde ein Werbewert von über 1 Million Euro in den Medien erzielt.2011 ist die Sulmtaler Vermarktungs-GmbH als zentraler Vermarktungspartner zurückgetreten. Seit Oktober sind die Sulmtaler Hühner direkt im Ab-Hof-Verkauf erhältlich. Eine gemeinsame Vermarktungs-plattform ist aber in Planung.Ein Blick in die Zukunft ? Der Erfolgszug der „Original Sulmtaler“ ist nicht mehr aufzu-halten. Es wurden und werden Schutzmaßnahmen ergriffen, um ein weiteres Vergessen dieser Naturrasse ein für allemal zu unterbinden. In Zusammenarbeit mit den Univer-sitäten Marburg und Laibach und unter dem Schutz der Europäischen Union wird das Sulmtaler Huhn in Zukunft wieder seinen angestammten Platz als „das kulinarische Wappentier der Steiermark“ zurückerhalten.

4. NachhaltigkeitskoNfereNz | regioNale Produkte als NachhaltigkeitsgaraNteN?

Unverkennbarer einzigartiger, feiner Geschmack zeichnen das Sulmtaler Huhn aus. Es wurde bekanntlich schon an den europä-ischen Kaiserhöfen geschätzt.

Das Sulmtalerhuhn ist ein Zwei-nutzungshuhn, das dank reichem Ertrag von Fleisch und Eiern gera-de für kleinere Landwirtschaften in hügeliger Lage geeignet ist.

Page 20: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

18

Martina Maly

Wie nachhaltig sind Umweltzertifikate?Ob Öko-Hotels, Green-Travel Marketingplattformen oder ganzheitlich-umweltbewusste Urlaubsangebote – Nach-haltigkeit hat Einzug in die Tourismusbranche gehalten.

Michaeler & Partner hat zum Thema Nachhaltigkeit eine große Gästebefragung durchge-führt. Das Ergebnis überrascht sowohl die eigenen MitarbeiterInnen wie auch Exper-tInnen. Auf die Frage, ob Gäste bereit wären, für ein umweltfreundliches Hotel mehr zu bezahlen, signalisierten 59 % der Befragten ihren positiven Willen, sich nicht von den eventuellen Mehrkosten abschrecken zu lassen und ein Zeichen für Nachhaltigkeit setzen zu wollen. Nicht zuletzt solche Umfragen machen klar, warum wir uns bei Michaeler & Partner für Nachhaltigkeit im Tourismus stark machen. Zu den wichtigsten Punkten unseres Nach-haltigkeitsprogramms zählen die grundsätzliche Erkennung von Einsparungspotentialen sowie die Senkung der Betriebskosten durch Wärmerückgewinnungsanlagen.

AttraktiverMehrwertfürdenGastHoteliers und TouristikerInnen erkennen die Wichtigkeit von Nachhaltigkeitszertifika-ten am direkten Beispiel ihres Betriebs, etwa bei der notwendigen Verringerung der Lebenszykluskosten oder der gewinnbringenden Steigerung der Mitarbeiter-Performance. Dass Gäste immer mehr Transparenz und Vertrauen fordern, bestärkt immer mehr Tou-rismusbetriebe in ihrer Entscheidung für ein Nachhaltigkeitszertifikat. Nachhaltigkeitszertifikate müssen für Gäste und die MitarbeiterInnen nachvollziehbar, erlebbar und authentisch sein. Nachhaltigkeit muss daher ein ganzheitliches Angebot sein, das sich über 360° eines Unternehmens erstreckt.Nur dann bietet man mit einer Nachhaltigkeits-Kooperation einen aktiven Mehrwert für den Gast. Bei der Auswahl des geeigneten Umweltzertifikates für das eigene Unterneh-men ist es jedoch besonders wichtig, auf einen starken Partner zu setzen. Michaeler & Partner hat nun mit der Österreichischen Gesellschaft Nachhaltiger Immo-bilienwirtschaft (ÖGNI) und dem international anerkannten Green Globe Zertifikat zwei sehr starke Partner gefunden.

NachhaltigesBaueneinerImmobilieEinerseits geht es darum, schon bei der Planung und Architektur auf die Auswahl der richtigen Baumaterialien zu achten und die lokalen Gegebenheiten mit einzubeziehen. _ Prüfkriterien. Anhand der 51 Steckbriefe des ÖGNI Zertifikats kann die Nachhaltigkeit

einer Immobilie überprüft werden. Diese Standards beziehen sich einerseits auf die baulichen Aspekte wie etwa verwendete Baumaterialien, technische Ausstattung oder Sicherheit.

_ Soft Facts. Zusätzlich werden sowohl so genannte „soft facts“ überprüft, die zur Behaglichkeit des Gastes beitragen, als auch Faktoren wie schadstoffarme bzw. -freie Luft und ausreichend dicke Wände als Schallschutz.

_ Gesundheit. Ein aussagekräftiges Zertifikat wie das der Österreichischen Gesellschaft Nachhaltiger Immobilienwirtschaft (ÖGNI) unterstützt Gäste und MitarbeiterInnen in ihrem Wissen, dass sie sich in einer gesunden Immobilie aufhalten.

_ Finanzierung. Zudem gilt oft die nachhaltige Zertifizierung bei Neuprojekten schon als Voraussetzung, um bei Investoren, Banken und renommierten Hotelketten überhaupt punkten zu können.

Martina Maly leitet als Managing Director seit 2010 das Tourismus-beratungsunternehmen Michaeler & Partner (Hotelberatung- und Hotelentwicklung in CEE und SEE). Seit Mai 2011 ist sie Vorstands-mitglied bei der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI).

Info & Kontakt:www.michaeler-partner.com [email protected]

Falkensteiner Hotel (Bad Leonfel-den) - das erste von M & P ÖGNI zertifizierte Hotel.

Page 21: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

19

NachhaltigeBetriebsführungNachhaltig zu bauen genügt allerdings nicht. Nachhaltigkeit muss auch in der operati-ven Betriebsführung gelebt und umgesetzt werden. _ Standards. Die speziell für die Tourismusbranche entwickelten Standards der Green

Globe Zertifizierung unterstützen den Hotelier, Nachhaltigkeit effektiv in seinem Betrieb umzusetzen. Green Globe Standards umfassen die Bereiche Energie-, Wasser- und Abfallreduktion, sowie Corporate Social Responsibility und die Kommunikation mit dem Gast.

_ Lernimpulse. Die Einführung eines Umweltzertifikates im Betrieb bedeutet gleich-zeitig einen Lernprozess für MitarbeiterInnen, UnternehmerInnen und Gäste.

_ Kostensenkung. Zudem können durch die Zertifizierung Einsparungspotentiale erkannt werden, die zur Optimierung der operativen Kosten führen.

_ Ziele. Gleichzeitig trägt die Implementierung von jährlichen „Performancegoals“ zu einer Qualitätssteigerung bei.

Pilotprojekt1.ÖGNIZertifizierungeinesHotelsinÖsterreichMichaeler & Partner stellte mit der ersten österreichischen Nachhaltigkeitszertifizierung in der Hotellerie die Weichen für umweltverträgliche Tourismusbauten. Rund drei Mo-nate dauerte der Zertifizierungsprozess des Falkensteiner Hotels in Bad Leonfelden, der von einem ExpertInnenteam von Michaeler & Partner begleitet wurde. Michaeler & Partner zählt seit 1995 zu den führenden touristischen Dienstleistungsun-ternehmen im Alpe Adria Raum, in Zentral- und Südosteuropa (CEE und SEE). Von der Konzeption bis zur Realisierung eines touristischen Projektes, von der strategischen Be-ratung bis zur Ganzjahres-Betreuung bietet Michaeler & Partner umfassendes internati-onales Know-how für Investoren, Banken und Unternehmer aus dem Tourismussektor. Mit einem Team aus erfahrenen MitarbeiterInnen an den zwei Standorten Vahrn (Italien) und Wien (Österreich) bildet Michaeler & Partner, Teil der Falkensteiner Michaeler Tou-rism Group AG, ein Netzwerk auf internationaler Ebene.

4. NachhaltigkeitskoNfereNz | Nachhaltigkeit iM BetrieB iNszeNiert?

Nachhaltigkeit im Tourismus: GREEN in allen Bereichen?

GREEN in allen Bereichen

Location, Transport, Unterkun�/Catering,

etc.

Ökonomie Gesellscha�Ökologie

_ Energie

_ Wasser

_ Abfall

_ Beleuchtung

_ etc.

_ Technologien

_ Umgang mit Ressourcen

_ Mobilitäts-management

_ etc.

_ Bewusstseins-sensibilisierung

_ MitarbeiterInnen-information

_ Gästeninformation

_ etc.

Maßnahmen zurUmweltentlastung

Umsetzung

Nur ganzheitliche Maßnahmen führen zum nachhaltigen Erfolg.

Page 22: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

20

Philipp kaufmann

Zukunftstrend Gebäudezertifizierung Gebäudezertifikate sind in Tourismusbetrieben (noch) rar. Mit „Blue Buildings“ werden die Schutzziele der Nachhal-tigkeit erreicht. Es profitieren Gastgeber – und Gäste.

Die Bau- und Immobilienbranche befindet sich in einer Transformation hin zur Nach-haltigkeit. Dieser Paradigmenwechsel ist bei Bürogebäuden und vielen Wohnprojekten schon gelebte Praxis, jedoch noch nicht bei allen Tourismusprojekten.Auslöser für den Veränderungsdruck ist die Bereitschaft, Verantwortung zu überneh-men. Denn bereits jetzt verantwortet die Bau- und Immobilienbranche mehr als 50 % der Ressourcen, benötigt 40 % der Energie und verursacht 30 % der Emissionen. Diese Zahlen sind für die führenden Unternehmen und Institutionen der Branche Grund genug zum Handeln.

BlueBuildings:mehralsEnergieeffizienzUrsprünglich hatte Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft des 18. Jahrhunderts primär ökonomische Gründe: Wenn alle Bäume gefällt werden, können spätere Generationen nicht mehr von der Forstwirtschaft leben. In den vergangenen Jahren wurden Nachhal-tigkeitsdiskussionen dagegen vor allem aus Sicht des Klima- und Umweltschutzes im ökologischen Sinn geführt. _ Dreiklang. Nunmehr wird unter Nachhaltigkeit ein Dreiklang aus ökonomischer, öko-

logischer und sozio-kultureller Qualität verstanden. _ Verantwortung. Im Mittelpunkt dieser Einsicht steht die Tatsache, dass soziale Ver-

antwortung, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und der Schutz der Umwelt untrennbar zusammengehören.

_ Zukunft. Ziel der Bau- und Immobilienwirtschaft ist daher eine nachhaltige Entwick-lung, die die Bedürfnisse der jetzigen Generation erfüllt, ohne dabei die Möglichkeiten späterer Generationen einzuschränken, ihre Bedürfnisse ebenfalls befriedigen zu können.

Ökologisch geprägt sind die ersten Gebäude als „Green Buildings“, also „grüne, um-weltfreundliche Gebäude“ bezeichnet worden. Das von der EU propagierte „Green Building“-Label entspricht dieser Tradition und zeichnet Gebäude aus, die besonders energieeffizient sind. Erst in den letzten Quartalen gibt es eine Weiterentwicklung hin zur umfassender Nachhaltigkeit mit der konsequenten Umsetzung aller drei Dimensio-nen. Diese Gebäude werden als „Blue Buildings“ bezeichnet.

LebenimLebenszyklusBei den internationalen Gebäudebewertungssystemen setzt das DGNB System die Aspekte dieser Blue Buildings vollständig um und ist damit ein Rating Tool der 2. Gene-ration, das den Dreiklang lebt. _ Partnerschaft. Dieses DGNB System ist in Deutschland zum Teil mit öffentlichen

Mitteln entwickelt worden und wird nunmehr vom DGNB Partnerschaftsnetzwerk internationalisiert.

_ ÖGNI. Federführend war bei dieser Entwicklung die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI), die am 29.09.2009 von 125 Gründungs-mitgliedern ins Leben gerufen wurde.

_ Pioniere. Seither ist die NGO kontinuierlich gewachsen und zählt nunmehr mehr als 250 Mitglieder, darunter die Pioniere der Branche wie PORR, STRABAG, CA Immo, Raiffeisen evolution oder Rhomberg, sowie zahlreiche Architekten und Fachplaner.

Die Nachhaltigkeit eines Bauwerks wird immer mehr zu einem Qualitäts- und Differen-zierungsmerkmal für alle beteiligten Stakeholder, insbesondere jedoch Entwickler bzw. zukünftige Betreiber.

MMag. Philipp Kaufmann, MMas, ist Immobilientreuhänder & Sachverständiger, Mitarbeiter am „Forschungsinstitut für Raum- und Immobilienwirtschaft“ der Wirtschaftsuniversität Wien sowie Gründungspräsident der ÖGNI und Präsident des Bauträger-verbandes.

Info & Kontakt:[email protected]

Mehr als Energiee�zienz

Green Buildings

sind mehr als der Energieausweis

Blue Buildings

sind mehr als Energiee�zienz

Page 23: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

21

Nachhaltige Gebäude senken die Betriebskosten in der Nutzungsphase und haben von Beginn an den Nutzer im Mittelpunkt ihrer Überlegungen. Von der Schadstofffreiheit bis hin zur Behaglichkeit geht es um Kriterien, die gerade in der Vergangenheit schwer zu vermitteln waren.

MitTransparenzmehrSicherheitDie Bewertungssysteme zeigen transparent auf, welche Qualitäten bei einem Gebäude vorhanden sind, da es beim Planen und Bauen bekanntlich immer um das Finden von Kompromis-sen geht und um die Suche nach einem balancierten Optimum. Der Vorteil des DGNB Systems sind seine messbaren Qualitäten, die zu einer Vergleichbar-keit führen. Trotz der Individualität von Gebäuden aufgrund des Standorts, der Gegebenheiten und Zielsetzungen sind mit einem Zertifikat Vergleiche möglich. Diese Transparenz gibt Sicherheit und mit diesem Zusam-menhang ist die zentrale Leistung der Gebäudebewertungssysteme beschrieben.

ZertifikatefürTourismusbetriebeDas Thema Nachhaltigkeit ist beim Tourismus in Österreich gerade angekommen. Das Angebot, die Handtücher nicht täglich zu waschen, gehört mittlerweile zum guten Ton eines Hauses. Dennoch gibt die Immobilie Rahmenbedingungen für den Betrieb und das Niveau der Aktivitäten vor. Mit der Betrachtung des Lebenszyklus gibt es eine Chance für neue Qualitäten. Treiber, die diese Entwicklung fördern, sind z.B. internationale Unternehmen, die ihre Mitarbei-ter im Rahmen ihrer CSR-Strategie in Häusern absteigen lassen, die sich ganzheitlich dem Thema verschrieben haben. In gleicher Weise verhält es sich bei Transaktionen, wo ein Käufer im Rahmen der Due Dilligence das Zertifikat als Teil seiner Überprüfung verwenden kann und damit eine bessere Grundlage für seine Entscheidung vorfindet. Die kürzere Prüfzeit und die erhöhte Sicherheit werden sich auch hier im Preis und der Bereitschaft zum Abschluss auswirken. Ganz abgesehen davon, suchen bestimmte Investoren bereits gezielt nach ethischen Investments.Für Zertifikate wird langfristig sprechen, dass sie mit der gegebenen Sicherheit für alle Marktakteure (inklusive Gast) als Entscheidungsgrundlage die Preise beeinflussen wer-den. Ökonomisch sind Unsicherheiten immer mit Abschlägen einzupreisen, bei Sicher-heit kann darauf verzichtet werden.

4. NachhaltigkeitskoNfereNz | Nachhaltigkeit iM BetrieB iNszeNiert?

Wir wollen nicht Verzicht lehren, sondern Gewinn ermöglichen.Uns geht es nicht um Beschrän-kung, sondern um Verantwortung. Nicht um Gängelung, sondern um Freiheit.Wir wollen lustvoll bauen, bewirtschaften und leben.

Nachhaltigkeit im System: Schutzziele und Schutzgüter

Ökonomie Soziale AspekteÖkologie

Sch

utz

ziel

eSc

hu

tzgü

ter

Umwelt Gesundheit Soziale und kulturelle WerteNatürliche Ressourcen Ökonomische Werte

Schutz dernatürlichen

Umwelt

Schonung dernatürlichenRessourcen

Senkung der Lebenszyklus-

kosten

Erhaltökonomischer

Werte

Sicherung vonGesundheit und

Behaglichkeitim Gebäude

MenschengerechtesUmfeld/Erhaltung

sozialer undkultureller Werte

Page 24: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

22

thomas ikrath

Alpin-minimalistischer LuxusHotellerie und Tourismus als Trendsetter für einen Wertewandel

DI Thomas Ikrath, Architektsowie Besitzer von Haus Hirt undHotel Miramonte in Bad Gastein, lebt ein neues Werte-Bewusstsein vor: minimalster Einsatz von nichterneuerbaren Ressour-cen (physisch wie mental) zur optimalen Nutzung von Mensch, Material und Energie.

Info & Kontakt:[email protected]

Unser Umfeld mit den Hand-werksqualitäten, alpinen Werk-stoffen und innovativen Techniken auf Basis unseres traditionellen Wissens ist eine Aufforderung zu situativer, intelligenter und lustvoller Gestaltung. Dieses An-gebot ist ein Geschenk und bietet für Nachhaltigkeit alle idealen Voraussetzungen.

Eigene Sesselproduktionen mit Stoffentwurf von Susanne Bisovsky, gewebt von der Weberei Wittek in Golling, Tischlergestell, aufgebaut und gepolstert von unserem Tapezierer (oben) – die Stücke sind nunmehr im Haus Hirt (unten links) und im Hotel Miramonte (unten rechts).

Page 25: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

23

4. NachhaltigkeitskoNfereNz | Nachhaltigkeit iM BetrieB iNszeNiert?

Das Hotel Straubinger in Bad Gastein wurde für den ÖHV- Kongressabend für 380 Personen interimistisch revitalisiert und sollte zeigen, wie mit überschau-baren und wiedereinsetzbaren Mitteln leere prachtvolle Ge bäude „hochgefahren“ und genutzt werden können. (links)

Haus Hirt – einst Salon für ThomasMann, Stefan Zweig, Somerset Maugham, Lady Churchill und den Schah von Persien. Heute hat es die Atmosphäre eines großen Privathauses mit dem Stilmix „30er Jahre bis morgen“ und wurde mit viel Kreativität für Zeit- und Freigeister, für Menschen, die auf der Suche nach Balance, Genuss und Gleichgesinnten sind, entworfen und geschaffen. Das Projekt ist noch lange nicht abgeschlossen (unten).

Page 26: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

24

Dr. Oliver Bender, Geograph und Geoinformatiker, ist Senior Scientist am Institut für Gebirgs-forschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Privatdozent am Institut für Geo-graphie der Universität Innsbruck.

Info & Kontakt:[email protected]

oliver Bender

Heilsbringer oder falsche Hoffnung?Periphere Berggebiete suchen dringend wirtschaftliche Alternativen, um die Jugend am Ort zu halten. Bringt tou-ristische Entwicklung den erhofften Wettbewerbs-Vorteil?

Diese Frage soll beantwortet werden, indem die Entwicklung des Tourismus in allen 2.357 österreichischen Gemeinden in Zehnjahresschritten ab 1970 verfolgt wird. Grundlage dafür bieten die Gemeindedatenbank GALPIS und das öffentlich verfügbare GALPIS-Web (www.galpis.at; bislang nur Daten bis 2000/01 öffentlich), die am Institut für Gebirgsforschung der ÖAW entwickelt worden sind.

„Alte“Sommerfrischeund„neuer“SkisportBis Mitte des 20. Jahrhunderts war die Entwicklung des Tourismus in den Alpen zunächst überwiegend auf die Sommerfrische und das Landschaftserlebnis bezogen. Im Verlauf der massentouristischen Entwicklung seit den 1960er Jahren gewann der skisportorientierte Wintertourismus immer mehr an Bedeutung und wurde wegen seiner höheren Wertschöpfung zunehmend gefördert. Seitdem wird Landschaft oft nur mehr indirekt gebraucht, als Grund für die Infrastruktur (Pisten und Bahnen) bzw. als Kulisse für das sportliche Erlebnis.So sind in Österreich im Laufe der Zeit völlig unterschiedlich strukturierte Tourismusre-gionen entstanden. Im Osten und im Süden dominiert nach wie vor die Sommersaison. Diese Regionen leben vom Binnentourismus. In den westlichen Ländern Salzburg, Tirol und Vorarlberg, wo sowohl die Sommer- wie die Wintersaison ausgeprägt sind, kommen die Touristen überwiegend aus dem Ausland.

ZweiHaupttrendsderTourismusentwicklung1. Saisonalität: In Österreichweit verdoppelte sich der Winteranteil am Übernachtungs-aufkommen seit 1970 von ca. 25 % auf 50 % und wächst auch heute noch weiter. Die Wintersaison nahm zunächst in fast allen Gemeinden (auch im Osten) stärker zu als die Sommersaison. Seit etwa 2000 können aber immer mehr Orte in tieferen Tallagen (z.B. im Tiroler Unterinntal) und am Alpenrand im wintertouristischen Wettbewerb nicht mehr mithalten.

-100 bis -10

-9,9 bis -5

-4,9 bis -2,5

-2,4 bis 0

0,1 bis 2,5

2,6 bis 5

5,1 bis 10

10,1 bis 92,8

keine Wintersaison

Saisonalität des Tourismus in Österreich (kurzfristiger Trend)

0

N

15 30 60 90 120 km

Veränderung des Winteranteils an den Nächtigungen 2000–2010 (%-Punkte)

Quelle: GALPIS, IGF 2011

Page 27: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

25

2. Konzentration: Der Tourismus konzentriert sich immer weiter: Nachdem sich in den 1970er Jahren das Tourismusaufkommen zunächst gleichmäßiger und auf immer mehr Gemeinden verteilte, profitieren seit etwa 1980 immer weniger Gemeinden von diesem Wirtschaftszweig. Dieser Trend hält etwa gleich bleibend seit 30 Jahren an. Heute haben ca. 40 % der österreichischen Gemeinden keinen zählenswerten Tourismus, ca. 75 % der Gemeinden verzeichnen weniger als 10 % und 1 % der Gemeinden mehr als 30 % der gesamten Übernachtungen.

StagnierendeNächtigungszahlenseit1990Größere absolute Zuwächse erzielten nur noch jene Gemeinden, die den Wintertourismus weiter ankurbeln konnten (z.B. Serfaus, Ischgl, Sölden). Das sind im Westen Österreichs die Orte mit den entsprechenden skitouristischen Voraussetzungen (hochgelegene, große Skiarenen), wobei aber deren Rendite (Ertrag nach Investitionen, z.B. in Skipistenplanierungen und Beschneiungsanlagen) ganz offensichtlich abnimmt. In den übrigen Gemeinden ist das Aufkommen entsprechend rückläufig. Beispiele aus Tirol sind das Virgental, Ende der 1970er Jahre noch Modellregion für einen „sanften Tourismus“, und auch das Seefelder Plateau, dessen Skigebiet nicht mehr nennenswert ausgebaut worden ist. Im Osten Österreichs – bei einem in den meisten Gemeinden deutlich geringeren Tourismusaufkommen – kann bereits das Kommen oder Gehen eines Investors den Trend umkehren (Beispiel Frankenfels!).

Fazit:selteneinHeilsbringer!Gemeinsam mit der ökologischen Landwirtschaft wird der ländliche Tourismus in zahl-reichen Programmen der EU, in der Alpenkonvention sowie in den Raumentwicklungs-konzepten der Alpenländer als Leitbranche für eine nachhaltige Regionalentwicklung genannt. Doch ist der österreichische Tourismus insgesamt weder auf einem nachhal-tigen Weg, wie die trotz Klimawandel immer noch anhaltende Konzentration auf den „harten“ Skitourismus zeigt, noch sind die erwarteten wirtschaftlichen Steigerungseffek-te bislang eingetreten. Mit den Finanzierungsproblemen der öffentlichen Haushalte wer-den die Förderungen in Zukunft zurückgehen, (Groß-)Investoren sind daher zunehmend gesucht. Der immer schärfere Wettbewerb zwischen den Gemeinden lässt nach wie vor mehr Verlierer als Gewinner erwarten. Die meisten ländlichen Gemeinden bleiben daher wohl auch in der Zukunft Abwanderungsgemeinden.

4. NachhaltigkeitskoNfereNz | die iNszeNieruNg der laNdschaft

Zunehmende Konzentration des Tourismus in Österreich (Lorenzkurve)

100

90

80

70

60

50

40

30

20

10

1 5 10 15 20 25

% d

er Ü

bern

acht

unge

n

Die 25 % Gemeinden mit den meisten Übernachtungen

20102000199019701980

GVL

Die Gleichverteilungslinie (GVL) steht für die hypothetische An-nahme, dass sich die Übernach-tungen auf alle Gemeinden gleich verteilen würden. Je weiter sich die tatsächliche Summenhäufigkeits-kurve von dieser Linie entfernt, desto stärker ist der Tourismus auf bestimmte Gemeinden konzentriert.

Page 28: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

26

Univ.Prof. Dipl. Ing. Dr. Ulrike Pröbstl leitet seit 1988 die Arbeitsgruppe für Landnutzungs-planung (AGL) mit Sitz in Polling/Oberbayern. 2003 wurde sie an die Universität für Bodenkultur in Wien berufen und forscht dort u.a. zu Möglichkeiten und Strategien des Tourismus im ländlichen Raum.

Info & Kontakt:[email protected]

ulrike Pröbstl

NeoNature – Wiederentdeckung von NaturLandschaft muss als Grundlage für touristische Wertschöpfung berücksichtigt werden.

Für Österreich-UrlauberInnen zählen nach Untersuchungen der Österreich Werbung die Landschaft (80 %), Spaziergänge (60 %) und Ruhe (61 %) zu den wichtigsten Gründen für einen Aufenthalt in der Alpenrepublik (2005). Betrachtet man die Zielgruppe der WanderurlauberInnen, dann wird auch von dieser Zielgruppe als wichtiges Motiv (88 %) das Genießen von Natur und Landschaft genannt. Neben den aktuellen Ergebnissen der Meinungsforschung unterstreicht auch die Trendforschung eine zunehmende Bedeutung von Natur, Landschaft, Regionalität und authentischen Angeboten. Unter dem Motto „NeoNature“ veröffentlichte das Zukunfts-institut in Wien 2010 neue Effekte dieser „Wiederentdeckung von Natur“ auf verschie-dene Branchen. Dazu gehören auch Tourismus und Gastronomie. So fallen Natur und Naturnähe bei der Reiseplanung immer mehr als Kriterien ins Gewicht und der NeoNa-ture-Konsument schätzt die Verbindung von Natur, Genuss und Authentizität.

TouristischeLandschaftserlebnisseDas touristisch relevante Landschaftserlebnis ist dann besonders hoch, wenn drei Aspekte zusammen wirken:_ die Landschaft verfügt über eine gewisse Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit, _ diese Eigenschaften werden durch Erlebnisse, Führungen und regionale Produkte

unterstützt und _ stehen mit der Siedlungsentwicklung im Einklang.

VermarktungundWertschönerLandschaftAus der ökonomischen Forschung wissen wir um den hohen „use value“ schöner Land-schaft. Befragungen zeigen auch, dass die BesucherInnen gerade mit Schutzgebieten Landschaften hoher Naturnähe und Schönheit verbinden. Eine repräsentative Befragung aus dem Jahr 2008 an 1.153 potentiellen SommerurlauberInnen aus Deutschland wies nach, dass es einen Anteil von rund 30 % gibt, der sich ganz speziell für ein hochwertiges Natur- und Landschaftserlebnis in Schutzgebieten interessiert. Das Lebensministerium

gibt die Wertschöpfung durch Nächtigungstourismus mit ca. € 150 Millionen pro Jahr an. Das zeigt deut lich, dass sich schöne, prädikatisierte Landschaft lohnt.Besonders authentische Landschaften sind aber auch aus der Sicht des touristischen Marketings wichtig. Idealerweise entstehen mit der Namensnennung bereits Bilder und Gefühle, die durch Marketing und Vermittlung zusätzlicher Assoziationen verstärkt wer-den können. Charakteristische Beispiele dafür stellt die Verbindung von Wein und Landschaft dar. Auch die Idee der österreichischen Genussregionen verfolgt dieses sich gegenseitig verstärkende Prinzip.

Komponenten des touristischen Angebotes

Infrastruktur

Übernachtungs-möglichkeit

Speisen und Getränke

Landscha�

Charakter der Siedlung

Verkehr

Service

Landscha� als Voraussetzung für nachhaltigen Tourismus

Page 29: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

27

BedrohungdertouristischenPotentialeundPositionierungenDie Bedrohungen bezogen auf die Landschaft und das Landschaftserlebnis sind vielfäl-tig. Entscheidenden Anteil hat dabei die Versiegelung, die trotz eines geringen Bevöl-kerungswachstums in Österreich täglich die Fläche eines kleinbäuerlichen Betriebs (ca. 10 ha) „vernichtet“. Daneben tragen die Zersiedelung und ein ungenügender Schutz des Außenbereichs zum Verlust touristisch wertvoller Landschaft bei. Eine dritte entscheidende Einflussgröße liegt in der zunehmenden Segmentierung der Landschaft, in Bereichen mit intensiver Landnutzung einerseits (so genannten Service-landschaften, die durch technische Einrichtungen, deren Abstandsflächen, Leitungstras-sen usw. geprägt sind), und geschützte Landschaft andererseits. Die Flächenanteile von „landnutzungsdominierter Landschaft“ und „Service-Land-schaft“ nehmen beständig zu, beide sind für den Tourismus wenig attraktiv. Auch der Aspekt der Baukultur, das Bewusstsein von Hotel- und Alltagsarchitektur für das Land-schaftserlebnis, muss in diesem Zusammenhang erwähnt werden.

4. NachhaltigkeitskoNfereNz | die iNszeNieruNg der laNdschaft

Modell der Markenbildung für Reiseziele

Quelle: Liping (2002)

Klarablesbare

Marke

Eigenscha�ender Bestandteile

Mischung geeigneter Merkmale zur

Markenbildung

Au�au einerprofilierten Marke

Vermittlung zusätzlicherAssoziationen

EinstellungsbezogeneBestandteile

Marketing-Programme

Gefühle ansprechendeBestandteile

MarketingÜbermittlung

Bestehendesnatürliches Image

Bestehendesinduziertes Image

Positionierung und Zielmärkte

Bedeutung undZusammensetzung

Die authentische Landschaft ist oft eine wichtige Grundlage für die Markenbildung von Regionen.

Landschaft als touristische Grundlage ist keine Selbstver-ständlichkeit und Verluste sind vielfach „unheilbar“.

Page 30: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

28

LösungsansätzeAuf die Waldschäden in seiner Heimat-landschaft, den Vogesen, angesprochen, antwortete ein französischer Forst-mann mit den Worten: „Es ist wie mit meiner Frau, ich finde sie so schön wie am Tag unserer Hochzeit vor 20 Jahren“. Was er damit ausdrücken woll-te, ist die Tatsache, dass wir vor allem schleichende Veränderungen an einer (geliebten) Heimat selten wahrnehmen. Es ist daher meist notwendig, dass ein Außenstehender darauf hinweist, dass es z.B. schwer wird, das Mostviertel wie bisher touristisch zu vermarkten, wenn der Rückgang des Streuobstanbaus nicht gestoppt wird. Der Bewusstseins-bildung im Blick auf authentische, touristisch bedeutsamer Landschafts-

elemente und deren Förderungen kommt daher eine hohe Bedeutung zu. Gleichzeitig hat die Diskussion um erneuerbare Energien dazu geführt, über die Inte-gration von Windrädern, Biomasse oder Photovoltaik nachzudenken. Wie vorsichtig man dabei aus touristischer Sicht sein muss, zeigt eine Befragung von rund 1.100 Ski-fahrerInnen und SnowboarderInnen in drei großen Wintersportorten. Die überwiegend aus Deutschland und den Beneluxstaaten kommenden Gäste bewerten mehrheitlich Windräder oder große Photovoltaikflächen sehr negativ.Dieses Beispiel zeigt, dass es – vor allem auf politischer Ebene – auch auf eine sorgfäl-tige Abwägung aller Interessen ankommt. Dabei muss auch die landschaftliche Schön-heit als Grundlage für die touristische Wertschöpfung entsprechend mitberücksichtigt werden.Weiterhin sind Strategien zum Schutz des Außenbereichs und zur fortschreitenden Zersiedelung notwendig. Die Konzepte hierfür sind bekannt:_ Stärkung der überörtlichen Raumplanung und Gemeindekooperation, _ Baulandmobilisierung in Ortskernnähe (z.B. auch durch Grundsteuer und Bodenwert-

abgabe auf unbebaute Grundstücke), _ Bedarfsnachweis vor einer Baulandumwidmung sowie _ ein besserer Einsatz von Vorsorgeinstrumenten, wie Bebauungsplan und der strategi-

schen Umweltprüfung. Im Hinblick auf die Entwicklung bestehender Bebauung und der örtlichen Baukultur kann der Beratung von Einzelvorhaben eine große Bedeutung zukommen. Arbeitshilfen, wie ein Leitfaden aus dem Naturpark Almenland in der Steiermark, zeigen Möglichkei-ten auf, Bauherrn, BaumeisterInnen und ArchitektInnen anzusprechen. Insgesamt zeigt die Auseinandersetzung mit der „Landschaft“ ihre hohe touristische Be-deutung. Allerdings wird gerade vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen deutlich, dass es gezielter Bemühungen bedarf, um diese Qualität zu erhalten. Gravierende, aber auch schleichende Verluste sind vielfach „unheilbar“.

niedrige, kompakte Windräder an besonders geeigneten Standorten

Photovoltaik- bzw. Solaranlagenauf Betriebsgebäuden

Geothermie (Erdwärme) für die Heizung von Betriebsgebäuden

Umbau bestehender Speicherseen zur Energiegewinnung durch Wasserkra­

kleine, in die Landscha­eingefügte Bioenergieanlagen

Wasserkra­ durch Aufstauen bestehender Fließgewässer

niedrige, kompakte Windräder im Umfeld v. Betriebsanlagen/Parkplätzen

große, e�ziente Bioenergieanlagen

Photovoltaik- bzw. Solaranlagen auf südlich orientierten Wiesenflächen

große, e�ziente Windräder an exponierten Stellen

Bewertung des Einflusses erneuerbarer Energien auf das Landscha�sbild

2,01,51,00,5

Befragung von rund 1.100 SkifahrerInnen und Snowboar-derInnen in drei großen Winter-sportorten

Page 31: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

29

Page 32: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

30

DI Agnes Feigl war 8 Jahre Landschaftsplanerin bei freiland Umweltconsulting. 2010 gründete sie mit Mag. Martin Schobert „tourismusdesign“. Seit 2009 Lehrauftrag an der TU Wien „Aktuelle Themen der Landschafts-architektur“ am Institut für Städtebau, Landschaftsarchitektur und Entwerfen.

Info & Kontakt:[email protected]

agnes feigl

Die Inszenierung der Landschaft Landschaft zu inszenieren heißt: regionale Kompetenzen, landschaftliche und kulturelle Besonderheiten heraus-zuarbeiten und für Gäste nachhaltig erlebbar zu machen.

Lange schon erheben wir Menschen Anspruch auf die Landschaft, um darin Erholung, Gesundheit, Abwechslung und Unterhaltung zu finden. Zur Zeit der Industrialisierung arbeiteten die Menschen lange und intensiv, die Wohn-verhältnisse waren miserabel. Die Natur wurde mehr und mehr als Gegenpol zum Stadtraum wahrgenommen.

LandschaftHAT,wasGästeBRAUCHENJe mehr sich die Menschen im Arbeitsleben von der Natur entfremdeten, desto größer wurde das Bedürfnis nach Kompensation und Erholung – in der Landschaft. Die Maler und Dichter des 17. und 18. Jahrhunderts prägten dabei die Landschaftswahrnehmung mit ihren Lobliedern an die perfekte Landschaft. Betrachtet man die heutige Arbeitsintensität, sind gewisse Parallelen zur Zeit der Industrialisierung ablesbar. Das Bedürfnis nach „back to the roots“ macht sich breit, bei gleichzeitig hohem Anspruch an die Erlebnisqualität. Die Landschaft am Urlaubsort spielt dabei natürlich eine entscheidende Rolle. Landschaft hat, was Gäste brauchen. Mit der Inszenierung planen wir bewusst dieses Zusammentreffen. Sinnstiftende und inspirierende Erfahrungen in der Landschaft brauchen ausreichend Zeit. Wohlwollende BesucherInnenlenkung und eine intern gut vernetzte Region „reserviert“ dem Gast Zeit in der Landschaft und führt ihn weg vom oberflächlichen Abklappern einzelner Attrak-tionspunkte.

GastundLandschaftinBeziehungbringen.Gemeinden oder Regionen haben oft eine sehr einseitige Auffassung zum Thema Land-schaftsinszenierung. Aussichtsplattformen und Themenwege werden meist als Maß-nahmen genannt, durch die mehr Aufmerksamkeit auf die Region gelenkt werden soll. Wenn Landschaft unter dem Aspekt inszeniert werden soll, dass eine Art Beziehung zur Landschaft entsteht, müssen wir diese Sichtweise erweitern.

_ Erleben im Raum. Inszenierte Landschaft ist viel mehr als ein spektakulärer Blick, der dem Gast nach einer Bergfahrt mit der Gondel geboten wird. Die reine Bildbetrachtung hat heute so stark an Bedeutung gewonnen. Werbung, Layout und Design gewinnen ständig an Einfluss, wir sind an Bildwelten mehr als gewöhnt. Aber die Bildästhetik macht nicht das Erleben im Raum aus. Sie erweckt Neugierde und wirkt als Anziehungspunkt.

_ Das „Echte“ erfahren. Die nachhaltige Inszenierung der Landschaft umfasst Angebote, die über den Blick in die Landschaft hinausge-hen. Diese Angebote eröffnen Möglichkeitsräume für Gäste und können von den regionalen AkteurInnen langfristig weiterent-wickelt und bespielt werden. Die Inszenierung soll dem Gast als Anlass dienen, gleichermaßen Landschaft und Kultur zu erkunden und zu genießen und dabei sozusagen durch die Inszenierung hindurchzudringen und auf das „Echte“ in der Region zu stoßen.

Eine nachhaltige Inszenierung bietet dem Gast auch ein aktives Erleben der Landschaft und Kultur.

Page 33: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

31

OrientierunganderMarkeAlleingänge bleiben meist unentdeckt. Ziel einzelner Gemeinden und Regionen sollte es sein, Angebote zu entwickeln, die die Marke der Region stärken und daher in den Mar-ketingmaßnahmen der Tourismusorganisationen integriert werden. So kann viel Budget gespart werden! Das Projekt läuft in der übergeordneten Kommunikation mit und wird im größeren Zusammenhang besser wahrgenommen. Die Partizipation der regionalen Akteure ist bei der Projektentwicklung unentbehrlich. Lokales Wissen und Erfahrung mit den Gästen müssen schon in der Startphase der Projektentwicklung genutzt werden. Gemeinsam kann erarbeitet werden, für welche Gästegruppen überhaupt ein neues An-gebot in der Landschaft geplant ist. Welche Bedürfnisse haben sie und welche Erwartun-gen an ihren Urlaub / ihre Reise? Was sind die Besonderheiten unserer Landschaft, die für Gäste erlebbar sein sollten? Und welches kulturelle Erbe ist mit unserer Landschaft verknüpft ?

ReisedesGastesplanenMit den erarbeiteten Informationen können jene Aktivitäten zusammengestellt werden, die es dem Gast ermöglichen, spannende, originelle, entspannende oder lehrreiche Erfah rungen in der Landschaft zu machen. Und dann erst wird klar, ob und welche Baumaßnahmen in der Landschaft erforderlich sind, um die besonderen Orte erlebbar zu machen.

4. NachhaltigkeitskoNfereNz | die iNszeNieruNg der laNdschaft

Inszenierung

Gästesicht Landscha�Marke

Partizipation regionaler Akteure

Wofür steht dieRegion?

Welche Marken-botscha� vertritt die übergeordneteTourismus-organisation?

Welcher Gast ist derwichtigste und passende in unsererRegion?

Welche Erwartungenund Bedürfnisse hatdieser Gast?

Worin liegen diePotentiale der Landscha�?

Wo sind die besonderen Orte, die für den Gast erlebbar sein sollen?

Maßnahmen müssen in der Region gemeinschaftlich mit allen regionalen Akteuren erarbeitet werden.

Page 34: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der
Page 35: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

33

Mag. (FH) Florian Felder studierte Tourismusmanagement in Wien. Er ist seit 2007 bei der Österreich Werbung in Wien und verantwor-tet u.a. Innovationsimpulse an die österreichische Tourismusbranche und die Abwicklung des „EDEN“-Projekts auf österreichischer Ebene.

Info & Kontakt:[email protected]

florian felder

EDEN – nachhaltig ausgezeichnetZuerst ausgezeichnet, dann gut vernetzt – Österreichs EDEN-Award-Gewinner und -Finalisten profitieren vom wechselseitigen Wissens- und Erfahrungsaustausch.

EDEN steht für „European Destinations of Excellence“ (herausragende europäische Rei-seziele) und ist ein Projekt zur Förderung von Modellen eines nachhaltigen Tourismus in der gesamten Europäischen Union. Die Entwicklung dieser Initiative wird von der Europäischen Kommission unterstützt, die das Projekt 2006 ins Leben gerufen hat und auch heute noch eine wichtige Koordinierungsfunktion ausübt. Ihre Aufgaben umfassen die Förderung des Dialogs zwischen den InteressenvertreterIn-nen, die Ko-Finanzierung der Auswahlverfahren, die Organisation der Preisverleihung und die Koordinierung einer umfassenden Informationskampagne.Das Projekt basiert auf nationalen Wettbewerben, die alljährlich stattfinden und eine Auswahl von „herausragenden Tourismuszielen“ für jedes teilnehmende Land treffen. Die EDEN Initiative soll die Wahrnehmung neuer europäischer Reiseziele schärfen, schafft eine Plattform für den Austausch bewährter Praktiken in Europa und fördert die Vernetzung zwischen den prämierten Reisezielen.

Engagement&InitiativeDas Hauptmerkmal der ausgewählten Destinationen ist ihr Engagement für soziale, kulturelle und ökologische Nachhaltigkeit. Die Preisträger sind zumeist aufstrebende, wenig bekannte europäische Reiseziele in den 27 Mitgliedstaaten und in den Kandida-tenländern. Die teilnehmenden europäischen Staaten haben in den letzten Jahren nationale Aus-wahlprozesse zur Ermittlung von nationalen Siegern organisiert. In Österreich wurde dieses mehrstufige Verfahren von der Österreich Werbung mit Unterstützung des Bun-desministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend und einem dem Thema entspre-chenden ExpertInnenteam übernommen. Die jeweiligen Siegerdestinationen wurden von der Österreich Werbung durch Marketingmaßnahmen im In- und Ausland unterstützt. Die Themen der letzten Jahre waren „Aufstrebende ländliche Destination“, „Tourismus und immaterielles Kulturerbe“, „Tourismus und Naturschutz“, „Tourismus am Wasser“ und „Touristische Neuinszenierung historischer Strukturen“.

Vernetzung&Erfahrungsaustausch2012 wird kein Award vergeben. Stattdessen plant die Österreich Werbung, unter-stützt vom Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend, die Aktivitäten des „EDEN Netzwerk Österreich“ zu intensivieren. Die Plattform soll den österreichischen EDEN-Siegern, allen Finalisten sowie themenrelevanten weiteren Destinationen in allen Bundesländern offen stehen und sie dabei in ihrer Teilnahme am europäischen EDEN Netzwerk, in ihrer touristischen Weiterentwicklung sowie in ihrer professionellen Kom-munikationskraft unterstützen. Die Vernetzung und der wechselseitige Wissens- und Erfahrungsaustausch unter den österreichischen EDEN-Siegern und Finalisten der Vorjahre sollen so gefördert werden. Ziel ist eine Vertiefung der Themen „Nachhaltigkeit, regionale Vernetzung und Innova-tion im Tourismus“ sowie die Anregung darauf aufbauender weiterer Entwicklungs- und Lernprozesse im österreichischen Tourismus.

4. NachhaltigkeitskoNfereNz | edeN-aWard: euroPeaN destiNatioNs of eXcelleNce

Der Nachhaltigkeitsgedanke mit seinen drei Säulen – ökologische, ökonomische und soziale Nach-haltigkeit – ist fest im Konzept des Projekts verankert.

Page 36: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

34

LAbg. Josef Türtscher bewirtschaf-tet als Landwirtschaftsmeister mit seiner Familie einen steilen Bergbauernhof. Er ist seit 1986 Landwirtschaftskammerrat, seit 1994 bäuerlicher Abgeordneter im Vorarlberger Landtag und seit 1997 Obmann der Regio Großes Walsertal und damit Obmann vom Biosphärenparkkuratorium.

Info & Kontakt:www.grosseswalsertal.at [email protected]

Josef türtscher

Vom Bergholz bis zum Walserstolz Neuorientierung eröffnet neue Perspektiven – das belegt die nachhaltige Regionalentwicklung am Beispiel des Biosphärenparks Großes Walsertal in Vorarlberg.

Das Große Walsertal im Zentrum Vorarlbergs ist ein bergbäuerliches, von einer wech-selhaften und teilweise auch leidvollen Geschichte geprägtes, steiles V-Tal. Seit dem Jahr 2000 ist es UNESCO-Biosphärenpark. Der Anerkennung ging in den 1990er Jahren eine Phase der Neuorientierung voraus. Sinkende Tourismuszahlen sowie der Beitritt Österreichs zur EU machten die Suche nach neuen Perspektiven notwendig. Der Bio-sphärenpark wurde dabei als Chance erkannt, auf Basis der vorhandenen natürlichen Vielfalt Perspektiven für das Leben und Wirtschaften der Menschen in der Region zu entwickeln.

DasTalinZahlen_ In den 6 Talgemeinden – Thüringerberg, St. Gerold, Blons, Sonntag, Fontanella und

Raggal – leben insgesamt ca. 3.400 Menschen. _ Mit etwa 180 bäuerlichen Betrieben ist der Anteil der Landwirtschaft im Tal nach wie

vor hoch._ Daneben haben der Tourismus (180.000 Nächtigungen/Jahr) und das Gewerbe

(ca. 100 kleine Gewerbebetriebe) wirtschaftliche Bedeutung. _ Ein großer Teil der Bevölkerung – ca. 1.000 Personen – pendelt jedoch aus.

ProjektefüreinenachhaltigeEntwicklungderRegionSeit der Anerkennung als UNESCO-Biosphärenpark arbeitet die Region in zahlreichen Projekten und Initiativen daran, den mit der Anerkennung verbundenen Anspruch zu erfüllen: Modellregion für nachhaltiges Leben und Wirtschaften zu sein. Einige dieser Projekte werden hier vorgestellt. Sie tragen dazu bei, Arbeitsplätze in der Region zu erhalten und die regionale Wertschöpfung zu fördern.

BergholzalsQualitäts-MarkeBergholz ist eine Marketinggemeinschaft für Holz aus dem Biosphärenpark Großes Walser-tal. Zwei Sägereien, drei Holzbaubetriebe, drei Möbel- und Fensterbauer, die sechs Talgemeinden (Waldbewirtschaftung) sowie ein Planungsbüro sind daran beteiligt. Gemeinsam vermarkten sie Holz aus der Region mit Qualitäts- und Ursprungsgarantie.

_ Internationale Kunden. Bergholz exportiert in die Schweiz, nach Italien, Deutschland und Frankreich – zum Angebot gehören Massivholzplatten ebenso wie Möbel, Decken- und Wanderver-kleidungen oder ganze Häuser. Ein Beispiel für ein Bergholzhaus im Biosphärenpark Großes Walsertal ist das Gemeindezentrum in Blons, aber auch bei anderen Projekten (z.B. HausWalserstolz, Gemeindezentrum St. Gerold) waren Bergholz-Betriebe beteiligt.

_ Regionale Wertschöpfung. Bergholz-Betriebe machen bis zu 40 % ihres Umsatzes mit dieser Marke. Bergholz trägt so zur regionalen Wertschöpfung bei und hat außerdem den Grundstein für weitere Kooperationen im Tal gelegt: So wurde im Jahr 2006 der Verein Wirtschaft Großes Walsertal gegründet, der die Anliegen von Ge-werbebetrieben im Tal vertritt.

Funktionen von Biosphärenparks

Schutz

Forschung

EntwicklungInternationales Netzwerk

für Forschung und Monitoring

Verbindung von Umweltund Entwicklung

Erhalt von Biodiversität(Ökosysteme, Arten)

Page 37: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

35

Der Biosphärenpark Großes Walsertal

Kernzone

Pflegezone

Entwicklungszone

Vorarlberg

N

NachhaltigerTourismusimGroßenWalsertalBiosphärenpark-Partnerbetriebe haben das Ziel, den Biosphärenpark für Gäste sichtbar zu machen. Sie haben sich zur Einhaltung eines Kriterienkatalogs verpflichtet und verwenden beispielsweise regio-nale Produkte in der Gastronomie. Ein regionaler Lieferservice – das Genussspechte-Auto – beliefert die Betriebe mit Produkten (Schwer-punkt Milchprodukte) aus der Region.

Alchemilla–KräutervielfaltimBiosphärenparkAuf die Kräutervielfalt im Biosphärenpark setzt die Alchemilla Kräu-tergemeinschaft. Die daran beteiligten Frauen wollen den Wert der Kräutervielfalt und altes Kräuterwissen vermitteln und die Bedeu-tung von Kräutern für die Menschen aufzeigen. Sie haben dafür ein Kursprogramm durch den Jahreskreis, ein Angebot an hochwertigen Kräuterprodukten und die Alchemilla-Gartentage geschaffen. Alche-milla ist ein Beispiel dafür, wie der Schutz der natürlichen Vielfalt auch mit dem Tourismus gut Hand in Hand gehen kann. Angebo-te wie die Kräutertage oder der kulinarische Kräuterabend – eine Kooperation mit einem Tourismusbetrieb – waren ausschlaggebend dafür, dass das Große Walsertal 2009 den europäischen EDEN-Award erhalten hat.

Walserstolz–eineregionaleKäsemarkefördertdieWertschöpfungDie Marke Walserstolz wurde im Jahr 1997 gegründet. Ziel war, die eigenständige Milchverarbeitung in der Region und die regionale Wertschöpfung zu sichern. _ Arbeitsplatzsicherung. Der Walserstolz – ein mindestens 8 Monate lang gereifter

Bergkäse aus dem Biosphärenpark Großes Walsertal – sichert den bäuerlichen Betrie-ben Arbeitsplätze und einen höheren Milchpreis. Insgesamt sind 150 Milchlieferanten und 3 Sennereien am Walserstolz beteiligt.

_ Produktionssteigerung. Die Kooperation mit dem Vermarktungspartner EMMI-Öster-reich garantiert einen guten und professionellen Vertrieb. So ist die Produktionsmen-ge auch stetig gestiegen – 1998 wurden 10 Tonnen Walserstolz erzeugt, im Jahr 2009 waren es 200 Tonnen.

HausWalserstolz–eineAnlaufstellefürBiosphärenpark-GästeIm HausWalserstolz, dem 2009 eröffneten Neubau der Sennereigenossenschaft Sonn-tag, haben Gäste die Möglichkeit, mehr über den Biosphärenpark und über die Käse-herstellung zu erfahren und regionale Produkte auch zu verkosten. Das Haus wurde in Kooperation mit dem Biosphärenpark und den Gemeinden Sonntag und Fontanella umgesetzt und beherbergt neben den Produktionsräumlichkeiten der Sennerei auch die Biosphärenpark-Ausstellung „Walser auf dem Weg“, Gastronomie und einen Laden mit regionalem Produktangebot. Außerdem bietet das Haus Führungen und das „Selber-Senn-Programm“ an und ist zugleich gebautes Symbol dafür, dass regionale Produkte Zukunft haben können. Trotz manchmal auch schwieriger Phasen, die Durchhaltever-mögen erfordern, bestätigen Preise wie der EDEN-Award 2009 oder der Kulturland-schaftspreis für Alchemilla im Jahr 2010, dass das Großes Walsertal mit seinen Bemü-hungen um eine nachhaltige Regionalentwicklung auf dem richtigen Weg ist.

4. NachhaltigkeitskoNfereNz | edeN-aWard: euroPeaN destiNatioNs of eXcelleNce

Um die vielfältigen Aufgaben – Schutz der natürlichen Vielfalt, nachhaltige Entwicklung, Bildung und Forschung - zu erfüllen, ist der Biosphärenpark in verschie-dene Zonen gegliedert.

Page 38: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

36

Dr. Erika Schuster, Juristin, ist seit 1996 Geschäftsführerin der Kulturinitiative Gmünd und hauptverantwortlich für die Ent-wicklung Gmünds zur Künstler-stadt (Entwicklung und Reali-sierung zahlreicher Projekte im Kultur-, Kulturmanagement- und Stadtmarketingbereich, Aufbau eines weiten Netzwerkes).

Info & Kontakt:[email protected]

erika schuster

Eine ganze Stadt lebt die KunstEine kleine mittelalterliche Stadt setzt seit 20 Jahren unbeirrt auf Kunst und Kultur. So viel Konsequenz macht sich bezahlt: EDEN Award 2011 für Gmünd in Kärnten.

Künstlerstadt Gmünd. So dürfen wir uns heute stolz nennen. Die Stadt hat durch ihre nachhaltige und beständige Kulturarbeit bewiesen, dass regionale Stadtentwicklung durch kulturelles Engagement möglich ist. Gmünd hat sich damit ein weit über die Grenzen unseres Landes hinausgehendes, einzigartiges und unverwechselbares Image als Stadt der Künste und der Künstler erworben und nimmt die Chancen eines stetig wachsenden Kulturtourismus wahr. Zahlreiche Anerkennungen und Preise begleiten diese erfolgreiche Entwicklung – zuletzt die Auszeichnung mit dem EDEN Award, des-sen Motto heuer „Touristische Neuinszenierung historischer Strukturen“ lautete.

NachhaltigeStadtentwicklungdurchkulturellesEngagementAm Beginn stand der im Jahr 1991 vom Verein Kulturinitiative Gmünd entwickelte Orts- und Regionalentwicklungsplan mit dem Titel „Kultur & Künstlerstadt Gmünd“. Ziel war es, die kleine, in ihren mittelalterlichen Strukturen hervorragend erhaltene Stadt mittels Kunst- & Kulturprogrammen nachhaltig zu beleben und gleichzeitig alte, leer stehende Gemäuer wieder zu beseelen. _ Kunst & Kunsthandwerk. Mit der Schwerpunktsetzung „Bildende Kunst und Kunst-

handwerk“ ist es in den vergangenen 20 Jahren gelungen, 15 bis dato leergestandene Gebäude in der Altstadt zu revitalisieren und dem interessierten Publikum zu öffnen: Galerien, offene Kunsthandwerksstätten, internationale Gastateliers, KünstlerInnen-ateliers und Ausstellungsorte wie Skulpturengärten prägen heute das Stadtbild.

_ Regional & international. Pinke Kunstpunkte als Kunst-Leitsystem führen die Be-sucherInnen von einem Kunsterlebnis zum nächsten. Heimische und internationale Gastkünstler, die für mehrere Monate nach Gmünd eingeladen werden, tragen zur lebendigen, multikulturellen Stadtatmosphäre bei.

Das Konzept wurde vom Verein über 20 Jahre weiterentwickelt und professionalisiert, zu den Kulturinhalten kam die kulturtouristische Vermarktung der Stadt als Künstlerstadt als Aufgabe hinzu. _ Kooperationen & Netzwerke. Der Aufbau eines dichten Kooperationsnetzwerkes mit

Kultureinrichtungen, Tourismusverbänden, Wirtschaftsunternehmen und Medien hat die Entwicklung entscheidend vorangetrieben und eine alle Lebens- und Wirtschafts-bereiche der Stadt umfassende Belebung erfolgreich angekurbelt.

_ Vermarktung & Wertschöpfung. Vor allem im tagestouristischen Bereich konnten in den letzten Jahren große Steigerungsraten erzielt werden. Aber auch der Nächtigungs-kulturtourismus nimmt stetig zu. Mit ca. 100.000 Tagesgästen, die die Künstlerstadt jährlich besuchen, wird eine Wertschöpfung von geschätzten € 2.500.000 erzielt, die vor allem den heimischen Wirtschaftsbetrieben in Gmünd zugute kommen und die Region stärken. Dieser Punkt ist besonders wichtig, weil das Szenario 2030 für den Bezirk Spittal/Drau eine Abnahme der Bevölkerung um 20 % prognostiziert.

KlaresBekenntniszurKünstlerstadtDie Stadtgemeinde hat sich diesem Prozess nach und nach angeschlossen und die Künstlerstadt als Chance für die Stadtentwicklung verstanden. Ein klares Bekenntnis der Stadt zur Künstlerstadt gab es dann 2006 und 2007 mit der Beteiligung Gmünds an der Landesausstellung Kärnten wasser.reich als Wasserkünstlerstadt. Glücklicherweise engagieren sich seit einigen Jahren nun auch Privatpersonen und öffnen ihre Häuser als Galerien.

Künstlerstadt Gmünd – ein Beispiel für Stadtentwicklung durch kulturelles Engagement

Page 39: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

37

Erfreulich ist die hohe Akzeptanz der Bevölkerung. Nach und nach ist es gelungen, alle anderen heimi-schen Kulturvereine (Gesangsvereine, Stadtkapelle, usw.) für das Projekt zu gewinnen. Heute spürt man überall den Stolz der Bevölkerung darüber, ein Teil der Künstlerstadt zu sein und in einer derart lebendigen Stadt leben zu dür-fen. Die Künstlerstadt ist mittlerweile der größte Kulturanbieter in Oberkärn-ten und gilt als das beste Schlechtwet-terausflugsziel für alle umliegenden Tourismusregionen. Wir glauben, dass es in Österreich derzeit keine Stadt vergleichbarer Größenordnung gibt, die sich aufgrund ihres kulturellen Engagements so posi-tiv ent wickelt hat. Durch die Neuinsze-nierung der mittelalterlichen Stadt als lebendige Künstlerstadt werden nicht nur dem Ort selbst, sondern einer ganzen Region (Oberkärnten – Millstätter See, Nationalpark Hohe Tauern, Nockberge, Katschberg) ein-malige kulturtouristische Impulse verliehen, die dazu beitragen, den besonders positiv besetzten und mit beträchtlichem Potential versehenen Kulturtourismus in Österreich fernab großer Zentren zu stärken.

4. NachhaltigkeitskoNfereNz | edeN-aWard: euroPeaN destiNatioNs of eXcelleNce

ErFolgsFakTorEN

_ eine Vielzahl heimischer und internationaler künstlerinnen vor ort_ bisher erfolgreiche finanzierung des trägervereins _ ein offenes kulturbüro des Vereins, das für alle kulturvereine und die stadt tätig

ist und alle angebote unter der dachmarke künstlerstadt gmünd touristisch vermarktet

_ schaffung der dachmarke künstlerstadt gmünd für alle kulturanbieter_ erfolgreiches leerflächenmanagement_ deutliche erhöhung der Verweildauer_ hoher Qualitätsanspruch in der kulturprogrammgestaltung über das ganze Jahr_ angebotsvielfalt – kulturangebote für jede altersklasse_ wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit des Projektes _ qualitätsvolle Bewerbung der künstlerstadt durch außergewöhnliche Werbemittel

(kulturkalender, Monatskulturprogramme, Plakate, usw.),_ skulpturen an der autobahn (eu-leaderprojekt in kooperation mit der asfinag)_ gut gestaltete Website und besondere stadtführungsangebote_ funktionierende kooperationen und Netzwerke

Chronologische Entwicklung

1990 20001995 20102005

Atelier am Stadtturm

Alte Burg

Hausgalerie Birgit Bachmann und Fritz Russ

Antiquitäten Miklautz

Galerie Gmünd

Stadtturmgalerie

Internationales Gastatelier Maltator

Kunsthandwerkshaus

Hausgalerie Schuschnig

Galerie Miklautz

Malwerkstätte

Lodronsche Reitschule

Pankratium Gmünd

Fotogalerie Gmünd

Altstadtgalerie

Schritt für Schritt wurden in den letzten 20 Jahren Maß-nahmen zur Revitalisierung der mittel alterlichen Stadt gezielt umgesetzt.

Page 40: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

38

Kontakt:Steinschalerhof & Steinschaler DörflTel. +43/2722/22 [email protected]

Kontakt:Naturidyll HotelsChristina Neumeister-Böck, Geschäftsführerin2380 PerchtoldsdorfElisabethstraße 23Tel. +43/1/867 36 [email protected]

Steinschaler Dörfl – Das Seminardorf in der Natur

Mit viel Liebe hat Familie Weiß ein Urlaubs- und Seminardorf mitten im Reichtum der Pielachtaler Natur zum Blühen gebracht. Das Steinschaler Dörfl liegt auf 730 m Seehö-he, absolut ruhig an einem sonnigen Südosthang mit herrlicher Aussicht. Das Ensemble aus revitalisiertem Bergbauernhof und neuem Naturhotel lockt mit hellen, geräumigen Zimmern, viel Holz und einer Sauna-Landschaft, die zur Regeneration und Erfrischung einlädt. Verlockend sind auch die Steinschaler Landküche und Veranstaltungen wie der „Dirndltaler Kirtag“, der sich regionalen Genüssen widmet.

Seminare&Incentives_ Seminarräume für bis zu 350 Personen_ 100 gut ausgestattete Zimmer_ Dorfwirtshaus, Restaurantstuben und Stüberl für bis zu 500 Personen_ Rascher Mittagstisch vom reichhaltigen und leichten Landküche-Buffet_ Möglichkeiten für Outdoorprogramme und Hochseilelemente im Hotelbereich,

Kletterfelsen in der Nähe_ Für Kreative: ein Hobbyraum mit 140 m2 in der ehemaligen Säge

NaturhotelimGartenIn Rabenstein im Pielachtal betreibt Familie Weiß außerdem den Steinschalerhof. Das familiäre Naturhotel liegt inmitten eines großen Gartens, in dem über 100 Kräuter- und Wildkräuterarten wachsen.

Naturidyll Hotels – Am Land daheim

Mit unserem Motto „Von Natur aus Urlaub“ befinden wir uns am Puls der Zeit, denn dieser Rückzug ins Grüne, verbunden mit authentischen Naturerlebnissen, wird für den Gast immer wichtiger. Daher offerieren wir in den Naturidyll Hotels zahlreiche Angebote rund um die Themen Natur, sanfte Aktivität, Genuss sowie Urlaub mit Familie und Hund.

EinfachausgezeichnetAlle 21 Naturidyll Mitgliedsbetriebe in Österreich und Südtirol sind mit dem Österrei-chischen Umweltzeichen ausgezeichnet und haben sich der Nachhaltigkeit verschrieben. Die naturidyllischen Hotels, großteils 4*-Häuser, sind familiengeführt. Qualitätsproduk-te werden in den Mittelpunkt gerückt. Die individuellen Häuser setzen Umweltmaßnah-men wie keine andere Hotelgruppe. Neben dem respektvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen liegen den GastgeberInnen besonders die Regionalität sowie das regional-typische Ambiente am Herzen.

MaßgeschneiderteAngebote–auchzumVerschenken!Geschenkgutscheine spielen bei Naturidyll eine wichtige Rolle. Unsere Naturidyll Gut-scheinbox für 2 Personen gilt für 2 Übernachtungen inkl. Frühstück plus individuelle Zusatzleistungen um € 245. Die etwas „kecke“ Variante: die Box um € 130, einzulösen für 1 Person/2 Übernachtungen oder 2 Personen/1 Übernachtung inkl. Frühstück und vieler Zusatzleistungen. Die Etikette ist frei gestaltbar mit Text und Foto für den bzw. die Beschenkten. Bei Fragen und für maßgeschneiderte Angebote nutzen Sie unsere kosten-lose Buchungshotline unter 0800 80 18 400!

Page 41: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

39

Kontakt:AEE Arbeitsgemeinschaft ERNEUERBARE ENERGIE NÖ-WienIng. Andreas Reiter, Leiter Technisches Büro1120 WienSchönbrunnerstraße 253/10Tel. +43/1/710 75 23-14,[email protected]

Kontakt:gugler* cross media GmbHReinhard Herok, Nachhaltigkeitsbeauftragter3390 Melk, Auf der Schön 2Tel. +43/2752/500 [email protected]

AEE NÖ-Wien / klima:aktiv – Effizienter Klimaschutz

Die Dachmarke klima:aktiv, 2004 gegründet, ist die Initiative des Lebensministeriums für aktiven Klimaschutz und bündelt die freiwilligen Maßnahmen der Österreichischen Klimastrategie. Ziel ist die rasche und breite Markteinführung klimafreundlicher Tech-nologien und Dienstleistungen. Eine ideale Ergänzung bietet klima:aktiv für ausgesuch-te Förderinstrumente des Bundes im Bereich Klimaschutz.

Programm„ErneuerbareWärme“–effizienteHeizungskombianlagenIm klima:aktiv-Programm „Erneuerbare Wärme“ erarbeitet die AEE NÖ-Wien gemein-sam mit der AEE Intec, AEE Kärnten und dem AIT erneuerbare und an das jeweilige Gebäude optimal angepasste Wärme-Kombisysteme. Mittels Broschüren, Schulungen und Vorträgen wird dieses Wissen an die jeweiligen NutzerInnen weitergegeben.

IhrPartnerfürHeizungs-undSolaroptimierungDie Arbeitsgemeinschaft ERNEUERBARE ENERGIE NÖ-Wien forciert als unabhängi-ger Verein den größtmöglichen Einsatz erneuerbarer Energiequellen bei gleichzeitiger Effizienzsteigerung der eingesetzten Systeme. Unsere Vision ist die 100 %ige regionale Eigenversorgung mit erneuerbarer Energie. Die AEE NÖ-Wien hat sich daher im Wohnbau, Gewerbe und Tourismusbereich der Qualitätssicherung von Solar- und Heizungsanlagen verschrieben. Wir sind sowohl direkter Ansprechpartner, wenn es um die Optimierung der Heizungssystemen geht, als auch in Forschungs- und Verbreitungsprogrammen wie klima:aktiv tätig.

gugler* cross media – Vorzeigebetrieb mit Visionen

Das österreichische Crossmedia-Unternehmen gugler* versteht sich als Öko-Pionier seiner Branche. In 22 Jahren hat sich der Familienbetrieb von einer klassischen Drucke-rei zu einem modernen Kommunikationshaus entwickelt, das Agenturleistungen und nachhaltige Medienproduktion unter einem Dach anbietet. Ökonomischer Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung stehen dabei keineswegs in Konkurrenz: Langfristig gedacht ist das eine ohne das andere gar nicht möglich.

Werte-MarketingundnachhaltigeMedienproduktion95 MitarbeiterInnen entwickeln und produzieren maßgeschneiderte Einzel- und Ge-samtlösungen – von der Visitenkarte bis zu den schönsten Büchern Österreichs, vom kreativen Mailing über CMS-Websites bis zur integrierten Werbekampagne. Nachhaltig kommunizieren und verantwortungsvoll werben wird bei gugler* täglich in die Praxis umgesetzt. Schon bei der Beratung und Konzeption werden die Weichen gestellt, um den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten.

MitgrünemKnow-howzurerfolgreichstenKreativagenturNiederösterreichs2 Goldene und 1 Silberner Werbehahn beim Landeswerbepreis 2011 machen gug-ler* zur erfolgreichsten Agentur Niederösterreichs. Mit der Übernahme der Kremser Web factory schaffte gugler* im selben Jahr den Sprung zur größten Onlineagentur des Landes. Ein weiterer Meilenstein wurde mit der erfolgreichen Zertifizierung als EMAS-Betrieb erreicht.

4. NachhaltigkeitskoNfereNz | PartNer

Page 42: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

40

4. NachhaltigkeitskoNfereNz | PartNer

Kontakt:LandLuft Mag. Art.Thomas Moser,Vorstand, Organisatorischer Leiter9062 Moosburg/Wörthersee Brandnerweg 6Tel. +43/699/10 19 51 [email protected]

Impressumherausgeber: tourismusregion Mostviertel. finanziert aus Mitteln des Niederösterreichischen Wirtschafts- und tourismusfonds. redaktion: Mostviertel tourismus gmbh, adalbert-stifter-straße 4, 3250 Wieselburg. gestaltung: eva kössner. text und lektorat: referentinnen, kinz kommunikation. fotos: weinfranz.at/Mostviertel tourismus gmbh (titelblatt, s. 4, 9, 13, 15, 27, 29, 30, 32, rückseite), VPNÖ (s. 2), di hans Weiss/steinschaler hotels (s. 3), andreas Pessenlehner/Mostviertel tourismus gmbh (s. 6, 8, 10, 14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 30, 33, 34, 36, 41), Mag. Wolfgang hackl (s. 7), di arch. Bibiane hromas/platou (s. 12), anton koschak/sulmtaler Vermarktungs-gmbh (s. 16, s. 17), falkensteiner hotels & residences (s. 18), di thomas ikrath (s. 22, s. 23), künstlerstadt gmünd (s. 36). druck: gugler gmbh, auf der schön 2, 3390 Melk.

LandLuft – Baukultur machen Menschen wie du und ich!

Der Verein LandLuft fördert seit 1999 aktiv die Baukultur in ländlichen Räumen. Denn Baukultur entsteht nur durch gelebtes Engagement aller Beteiligten. Deshalb kooperie-ren wir mit gleichgesinnten ExpertInnen aus unterschiedlichen Fachbereichen: Raum-planung, Architektur und Landschaftsplanung, Kunst und Kultur, Politik, Verwaltung, Medien und Wirtschaft.

Innovationsbereitschaftwirdbelohnt!Der LandLuft Baukultur-Gemeindepreis wird seit 2009 alle drei Jahre vergeben und honoriert Innovationsbereitschaft, Engagement und die produktive Auseinandersetzung mit brennenden Zukunftsfragen in den Kommunen. Acht Gemeinden dürfen sich bereits mit dem LandLuft Baukultur-Gemeindepreis schmücken: Haslach, Hinterstoder und Schlierbach in Oberösterreich, Kals am Großglockner in Tirol, Schrems und Stadt Haag in Niederösterreich, sowie aus Vorarlberg Langenegg und die Hauptpreisträgergemeinde Zwischenwasser. Die nächsten Preisträger werden im November 2012 gewählt.

DasLandLuftBuchIm „LandLuft Buch“ sind die Ergebnisse in Wort und Bild dokumentiert. Der farben-prächtige Band wurde bereits über 4.000 Mal verkauft. Zahlreiche Medienberichte, ein informatives Weblog und eine umfangreiche Video- und Audiodokumentation festigten das positive Image des LandLuft Baukultur-Gemeindepreises. Die LandLuft Wanderaus-stellung präsentiert die Lösungen der acht Gemeinden – und die Menschen dahinter.

Page 43: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

Andreas Purt (GF Mostviertel Tourismus GmbH), Johannes Kaup (Moderator, ORF Ö1), Petra Bohuslav (Landesrätin für Wirtschaft, Tourismus und Sport), Theres Friewald-Hofbauer (Club Niederösterreich), Hans Weiss (Steinschaler Hotels), Christoph Madl (GF Niederösterreich Werbung)

Page 44: Nachhaltigkeit in Szene gesetzt - brochures.austria.infobrochures.austria.info/pdfs/0000/4324/11_nhk-dokumentation_web.pdf · Oliver Bender vom Institut für Gebirgsforschung an der

Nachhaltigkeit im TourismusImmer mehr Unternehmen und Produzenten setzen auf Nachhaltigkeit. Doch wie lässt sich eine nachhaltige Strategie für Gäste und Kunden sichtbar und spürbar machen? Und zwar so, dass die Botschaften stimmig und authentisch ankommen? Diese Fragen wurden von den ReferentInnen und über 120 TeilnehmerInnen der 4. Mostviertler Nachhaltigkeits-konferenz im Pielachtal unter dem Thema „Nachhaltigkeit in Szene gesetzt“ diskutiert. Die Schwerpunkte der von Mostviertel Tourismus, der Niederösterreich Werbung und dem Club Niederösterreich organisierten Veranstaltung waren nachhaltige Architektur im Tourismus, regionale Produktentwicklung, Nachhaltigkeit im Betrieb, Inszenierung der Landschaft sowie der EDEN-Award als Impulsgeber für nachhaltigen Tourismus. Wie in den Vorjahren referierten neben Wissenschaftlern, Architektinnen und Beratern auch Praktikerinnen aus Tourismus und Hotellerie.

Weitere Informationen:Mostviertel Tourismus3250 Wieselburgadalbert-stifter-straße 4Tel. +43/7416/521 91office@most4tel.comwww.mostviertel.infowww.nachhaltigkeitskonferenz.at

Bild oben: sozio-kulturelle Nachhaltigkeit, Bild mitte: ökologische Nachhaltigkeit, Bild unten: ökonomische Nachhaltigkeit

Dieses Produkt wurde nach den Regeln des Umweltzeichens in einem ökologisch optimierten Produktionsprozess sowie unter Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt. Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens.gugler cross media, Melk; UWZ 609; www.gugler.at