Nachträge zu „Die Orchidaceen Deutschlands, Deutsch-Oesterreichs und der Schweiz“ (III)

5
296 N~chtr~ge zu ,,Die 0rchid~ceen Deutsch]~nds, Deutsch- 0esterreichs and der Schweiz" (III). Von Max Schulze (Jenu). (Ylit einer Abbildung.) (SehIuss. 1) Aceras anthropopkora ~ Orchis mi~itaris. Im Jahre 1898 wiederum bei Freiburgi. Br. Neuberger! 2) Revdr6as bei Lausanne 3) (leg. M u r e t) Herb. D u t o i t- H ~l I e r ! am letzteren Orte auch (leg. W. Verbeek 1858) Herb. Wetschky!--Alle ge- sehenen Pflanzen documentiren beim ersten Anbliek schon durch die F~rbung und Gestalt tier Blfiten, sowie auch dutch den sehr kurzen Sporn ihre Abstammung; sie schliessen sieh den gegebenen Besehreibungen gut an. Die mir veto I-Ierrn Apotheker W e t s e h k y freundlichst dedicirte Pflanze weieht iusofern dab-on ab, dass ihre Aehre breiter ist, die Bltiten nicht hi~ngend, sondern mehr abste- henri sind and der Habitus tiberhaupt mehr der tier O. miIi- t~ris ist. Anacamptis pyramidalis Rich. Rein weiss bltihend am Dreispitz bei Mntzig im Elsass H. Petry (briefl.). Gymnadenia rubra Wettst. Dtirrenstein bei Prags in Tirol (leg. O. Grosset) A. v. Hayek; 4) Trient: Monte V~sone in der Paganella fiber Fai, Monte Ro6n im Val di Non und San Pelle- grino in Fassa mit reichlicherer G. nigra Gelmi. 5) G. a[bidct t~ich, vat, tricuspis Beck. Anfstieg zum Farnaehgrat im Allgiiu Ruppert! Gurnigelbad im Canton Bern (mit der gewShnliehen Form) D utoit-Haller! G. odoratissima X rubra. Ein Exemplar unter Pflanzen tier G. rubra, welche im Jahre 1889 am Dt~rrenstein bei Pragsin Tirol yon O. Grosser gesummelt waren, A. Edler v. Hayek! -- Diese Combination unterseheidet sich von der selbstredend sehr ~hnlichen G. nigra X odoratissima dureh die den ~usseren gleich- breiten seitliehen inneren Perigonbl~ttter, sowie dutch die gegen die Basis allm~ilig (nieht ziemlich plStzlieh) versehm~lerte Lippe. 6) - - Die an nnd ffir sieh i~nsserst schwierige Erkennung tier G. rubric, ~) u :Nr. 7, S. 263. u) Herr Professor Neuberger h~ti:e die Liebenswiirdigkeit, mir die Fflunze lebend zuzusenden, so d~ss ich reich noeh einige T~ge d~r~n erfreuen konnte, bevor ieh sie fiir mein Herbar pr~p~rirte. ~) Wohl derselbe Fundor~, yon dem ~uret die Pfl~nze an Reiehen- bach ill. sandte. 4) VgI. A. v. Hayek, Gymnadenia Abelii nov. hybr., in ,Oesterr. bo~. Zeitsehr.", 1898, ~r. 11. ~) E. Gelmi, Aggiunte alla Flor. Trent~. Estr. dal ~quovo Gioru. bet. ital. Vol. V., 1898, S. 318. 6) A. v. Hayek, 1. e. --~ Herr Dr. Aug. Edler v. H~yek theilt mir briefl. (26. ~M:~rz 1899) mit, dass kiirzlieh in einer Sitzung der zool.-bot. Ges. in Wien yon Herrn Louis Keller eine Pflunze als G. odoratissima ~( rubra aus K~rn~;en vorgelegt worden sei. Somit w~re bereits des zweite Exemplar dieses Bastardes gefunden.

Transcript of Nachträge zu „Die Orchidaceen Deutschlands, Deutsch-Oesterreichs und der Schweiz“ (III)

Page 1: Nachträge zu „Die Orchidaceen Deutschlands, Deutsch-Oesterreichs und der Schweiz“ (III)

296

N~chtr~ge zu ,,Die 0rchid~ceen Deutsch]~nds, Deutsch- 0esterreichs and der Schweiz" (III).

Von Max Schulze (Jenu).

(Ylit einer Abbildung.)

(SehIuss. 1)

Aceras a n t h r o p o p k o r a ~ Orchis mi~itaris. Im Jahre 1898 wiederum bei Freiburgi. Br. N e u b e r g e r ! 2) Revdr6as bei Lausanne 3) (leg. M u r e t) Herb. D u t o i t- H ~l I e r ! am letzteren Orte auch (leg. W. V e r b e e k 1858) Herb. W e t s c h k y ! - - A l l e ge- sehenen Pflanzen documentiren beim ersten Anbliek schon durch die F~rbung und Gestalt tier Blfiten, sowie auch dutch den sehr kurzen Sporn ihre Abstammung; sie schliessen sieh den gegebenen Besehreibungen gut an. Die mir veto I-Ierrn Apotheker W e t s e h k y freundlichst dedicirte Pflanze weieht iusofern dab-on ab, dass ihre Aehre breiter ist, die Bltiten nicht hi~ngend, sondern mehr abste- henri sind and der Habitus tiberhaupt mehr der tier O. miIi- t~ris ist.

A n a c a m p t i s p y r a m i d a l i s R ich . Rein weiss bltihend am Dreispitz bei Mntzig im Elsass H. P e t r y (briefl.).

G y m n a d e n i a r u b r a Wettst. Dtirrenstein bei Prags in Tirol (leg. O. G r o s s e t ) A. v. H a y e k ; 4) Trient: Monte V~sone in der Paganella fiber Fai, Monte Ro6n im Val di Non und San Pelle- grino in Fassa mit reichlicherer G. nigra Gelmi. 5)

G. a[bidct t~ich, v a t , t r i cusp i s Beck . Anfstieg zum Farnaehgrat im Allgiiu Ruppe r t ! Gurnigelbad im Canton Bern (mit der gewShnliehen Form) D u t o i t - H a l l e r !

G. odora t i s s i m a X rubra . Ein Exemplar unter Pflanzen tier G. rubra, welche im Jahre 1889 am Dt~rrenstein bei Pragsin Tirol yon O. G r o s s e r gesummelt waren, A. Edler v. H a y e k ! - - Diese Combination unterseheidet sich von der selbstredend sehr ~hnlichen G. nigra X odoratissima dureh die den ~usseren gleich- breiten seitliehen inneren Perigonbl~ttter, sowie dutch die gegen die Basis allm~ilig (nieht ziemlich plStzlieh) versehm~lerte Lippe. 6) - - Die an nnd ffir sieh i~nsserst schwierige Erkennung tier G. rubric,

~) u :Nr. 7, S. 263. u) Herr Professor N e u b e r g e r h~ti:e die Liebenswiirdigkeit, mir die

Fflunze lebend zuzusenden, so d~ss ich reich noeh einige T~ge d~r~n erfreuen konnte, bevor ieh sie fiir mein Herbar pr~p~rirte.

~) Wohl derselbe Fundor~, yon dem ~ u r e t die Pfl~nze an R e i e h e n - b a c h ill. sandte.

4) VgI. A. v. Hayek , Gymnadenia Abelii nov. hybr., in ,Oesterr. bo~. Zeitsehr.", 1898, ~r. 11.

~) E. G e l m i , Aggiunte alla Flor. Trent~. Estr. dal ~quovo Gioru. bet. ital. Vol. V., 1898, S. 318.

6) A. v. H a y e k , 1. e. --~ Herr Dr. Aug. Edler v. H ~ y e k theilt mir briefl. (26. ~M:~rz 1899) mit, dass kiirzlieh in einer Sitzung der zool.-bot. Ges. in Wien yon Herrn L o u i s K e l l e r eine Pflunze als G. odoratissima ~( rubra a u s K~rn~;en vorgelegt worden sei. Somit w~re bereits des zweite Exemplar dieses Bastardes gefunden.

Page 2: Nachträge zu „Die Orchidaceen Deutschlands, Deutsch-Oesterreichs und der Schweiz“ (III)

297

als das eine parens wird noah dadurch fast zur Unm6glichkeit, dass, wie ich mehrmals beobachtet habe, auch bei G. nigra X odora- tissima hie und da die seitlichen inneren Perigonbl~tter kaum schm~ler als die ~usseren sind. Es erkl~rt sieh das aus der That- sache, dass die Charaktere tier Bastarde durchaus night immer die genaue Mittelstellung zwischen denen der Stammarten einnehmen, dass vielmehr hi~ufig einige Merkmale mehr nach tier einen, andere mehr nach der anderen geschlagen sind, - - und bei G. odora- ~issima sind die seitlichen inneren Perigonbl~tter den ausseren gleich breit. Ebenso ist bei tier Beurtheilung lebender Pflanzen die Bl~tenfarbe night massgebend; Blaten eines aus der Vermischung der G. nigra var. ro sea mit der G. odoratissima entstandenen Bastardes mSehten in ihrer Fi~rbung night yon den Bltiten tier (~. odoratissima X rubra zu unterscheiden sein. Dass A. v. I t ayek ' s Pflanze richtig gedeutet wurde, unterliegt keinem Zweifel, da sie in Gesellschaf~ der G. odoratissima und G. rubra aufgefunden wurde. 8o ist nun, nachdem die erste hybride Verbindung der G. rubra ein Jahr vorher yon 0. Abe l (G. nigra )4 rubra) entdeckt -zurde, die zweite derselben durch A. v. t t a y e k nachgewiesen worden. - - G. A b e l i i v. H a y e k .

G. v o n o p e a R . B r . Eine Form mit auff'allend kurzem Sporn, der bei den Blfiten im untersten Drittel der Aehre kaum die L~nge des Fruchtknotens erreieht und bei den hSher gestellten Blfiten denselben nur ganz wenig tiberragt, auf der Fisehbaehwiese im Thiiringer Wald Ru p p e r t l

Eine andere, ausgezeiehnet dureh die tiefpurpurne F~rbung der Blt~ten, dabei mit gr~nen, hie und da nach den R~ndern bin etwas gerStheten Deckbl~ttern, bei Tanay in den Alpen yon Vouvry Che- neva rd [ - - Die Bltitenfarbe ist fast die der Anacamptis pyrami- davis vat. Tanayensis Chenev., die noch night ganz aufgeblahte Aehre cylindrisch und ziemlich kurz, 1"4 cm lang, 0"6 mm b r e i t . - C h e n e v a r d ist tier Meinung, die Pflanze sei ein Kreuzungsloroduct der Gymnadenia co~wpea mit der Anacamptis pyramidalis vat. Tanayensis. Ich vermag reich dieser Auffassung nieht anzuschliessen, da nut die beiden genannten Merkmale auf die Beimischung der letzteren hinweisen ksnn~en. Abgesehen davon, dass yon den beiden kleinen Pl~ttchen tiber dem Grunde der Lippe (die aufgeweicht warden muss, um nieht die grossen Staminodien far Pl~ttchen zu halten!) aueh nieht die geringste Andeutung zu sehen ist, mSchte sieh ctoch die Anwesenheit der Anacamptis in der Form der Perigon- blotter, besonders tier inneren, wenigstens etwas bemerklich ge- macht haben mfissen. Ist Chenevard ' s Ansieht die richtige, so steht die Pflanze der Gymnadenia cono2ea ~usserst nahe. Knollen waren nieht vorhanden, der Sporn ist la/2 real so ]ang wie tier Fruchtknoten.

d) s i b i r i c a tgchb, ill. In nahe~tehender Form bei Krumm- hfibel im Riesengebirge J. S cholz!

h) i n t e r m e d i a g~'en. ,,Pflanze ein wenig sparer ersehei- hand; Stengel ein wenig verl~ngerter; Bli~tter breit lineal (breiter

0esterr. bo~an. Zeitschrif t . 8. Heft. 1899. ~3

Page 3: Nachträge zu „Die Orchidaceen Deutschlands, Deutsch-Oesterreichs und der Schweiz“ (III)

298

als beim Typus); Bltiten halb so gross, naeh Hyaeynthen rieehend, in verl~ngerterer, schm~lerer und spitzer Aehre; obere Perigon- blatter uufi'echt stehend, nieht in einen Helm zusummenneigend; Frucht vom 8tengel entfernt". 1) Ueber Gingins bei Genf Chene- yard! - - Nicht ganz der Besehreibung entsprechend, da die Aehre kaum verl~ngert ist und die BlOtter nieht verbreitert sind, ~uch die Bliitezeit nieht gerade sp/it ist (12. Juli), unter la 8uche and am Gipfel des Tanay in den Alpen yon Vouvry C h e n e v a r d !

G. conopea X o d o r a t i s s i m a . Ereux du vent, Cant. Neu- ehs Dt l to i t - Huller!

G. conopea X O r c h i s m a c u l a t a . Ein Exemplar bei Krummht~bel im Riesengebirge J. S e h o 1 z ! 2) __ Pflanze 30 cm hoeh. Stengel solide, fiinfbl/ttterig. BlOtter lineal-lunzettlich, oben schSn griin, unten etwas bl~tulich-griin, gl/~nzend; die vier untersten reich- lich verwaschen-gefieckt; des unterste 7 cm lung, gr0sste Breite (1"5 cm) in der Mitte, stumpf, das dariiberstehende (grSsste)8'5cm lung, ~'rSsste Breite (1"2 era) in der Mitte, spitz, des dritte yon uoten 7"4 cm lung, grSsste Breite (0'9 em) im untersten Drittel der Spreite, l~nger zugespitzt, es folgt ein dem letzten ~hnliehes, klei- neres (4"2 cm grosses), dann als hSchst stehendes ein kleineres, deckblattartiges Blurt. Aehre 5"5 am lung, cylindrisch, dichtbltitig. Deckblgtter nervig and netzaderig, grtin und etwus rSthlieh iiber- laufen; die unteren den Blaten gleieh lung, die oberen ktirzer. Bliiten grSsser als bei G. conopea, hellviolett-purpurn gefarbt, be- senders Abends etwas duftend (J. Scholz briefl.). Seitliehe gussere Perigonbliitter fast so welt abstehend wie bei G. conopea, eifOrmig- taazettlich, etwas gestriehelt und gefleckt, 5 mm lang, 4 mm breit, meist stumpflieh; die seitliehen inneren fast eif0rmig, 4ram lung, 3 mm breit, stumpf, seltener spitzlieh, am unteren Rande stumpf- eckig bis breit ubgerundet, ungefleekt, mit dem mittleren ausseren mehr oder mimer zusummenneigend. Lippe aus keilfOrmigem Grunde verbreitert, dreilappig, flaeh, 4"5 mm lung, 6 mm breit, etwus ver- waschen purpurn ~efleekt, hie und da auch gestrichelt; Seiten- lappen fast rhombisch, bald ganzrandig, bald mehr oder minder gekerbt; :Mittellappen etwa so gross wie die 8eitenlappen, wenig vorgezogen, meist stumpf dreieckig, oft a.bgerundet. 8porn so lung oder etwas 19,nger als der Fruchtknoten. etwa 8 bis 10 mm lung, 1"5 mm breit, walzlich, fast gerade oder nur wenig gekr~lmmt, vorn spitzlich. SSule stumpf, 2 mm lang. 8taminodien mi~telgross, abge- rundet. NarbenhShle etwas breiter als lang.

t ) l a t a n t h e r a c h l o r a n t h a >( so l s t i t i a l i s . Ein Exemplar uuter den Stammarten im Ziegenhainer W~ldchen bei J e n a ! ! - Pflanze 45 em hoch. yon der Traeht der /). solstitialis, aueh der grt'mliche 8porn naeh der Spitze hin nur sehr schwach keulen-

1) G r e n i e r , Flore d. 1. chaine jarassique, S. 751. 2) Durch die Liebenswiirdigkeit des Herrn Oberlandesgerichts-Secret. J.

S c h o l z konnte ich die ]3eschreibung nach der ]ebenden Pflanze entwerfen. Sparer sandte sie der scharfblickende Entdeoker an Dr. 8 c h u b e in Breslau fiir des Herb. 8ilesiac.

Page 4: Nachträge zu „Die Orchidaceen Deutschlands, Deutsch-Oesterreichs und der Schweiz“ (III)

299

fSrmig. Das mittlere gussere Perigonblatt kleiner und breiter als die seitliehen, kurz- und stumpf zugespitzt, grfinlieh-weiss. 8taubbeutel- f.acher sehwaeh S-f0rmig gekrtimmt, oben 1 ram, unten 2"25 mm yon einander entfernt. 1%rbenhShle in der GrSsse die Mitre haltend, schmal berandet.

~ p i p a c t i s la t i ]o l ia Al l . b. v i r i d a n s Crntz . Mit sehr breit-eifOrmigen Bli~ttern, die kleiner als die Interfolien sind, auf den Fischerbergen bei Swinemfinde und zwischen Swinemtinde und Ahlbeek Ru the ! - - Bei der einen Pflanze befinden sich, aualog der .E. viridans ft. i~terr~pta G. Beck, fiber den beiden untersten Blfiten der Aehre elf blfitenlose, fiber den letzteren noch zwSlf blfitentragende Deckblgtter.

E. r u b i g g n o s a G a u d . Die bei Jena auftretende hellgelb blfihende Variet/~t ~) aueh im Mordthal bei KOsen in Thtiringen Ruppe r t !

knm. E. ~nicro29hylta Sw. entdeekte ieh im Jahre 1898 zu meiner grossen Freude mit dem Gymnasiast Wal ter Wi t t i eh aus Dresden in wenigen Exemplaren in der WSllmisse, nachdem ieh 20 8ommer vergeblieh in der Jenaer Flora danach gesucht hatte. In demselben Jahre wurde sie bei KOsen in Thfiringen yon Rup- pe r t (!) endlich wieder aufgefunden.

E. p a l u s t r i s Crntz . In einer wenig (ffinf- his aeht-) blfitigen, derb- and oft schmalb]gtterigen Zwergform yon 10--12 era HShe auf der Insel ROm (nSrdlich yon 8ylt gelegen) J. Sehmid t ! Borkum F. Wir tgen! - - Im seharfen Contrast dazu s t e h t e ine g ro s se , sehr dfinn- und b r e i t b l a t t e r i g e Fo rm yon e i n e r

eu ch ten Stelle in einer Kiefernschonung auf Usedom leg. Ru th e ! E. a lba Crntz . z. T. Mit gabelig getheilter Bltitenithre,

tier eine Gabeltheil mit zehn, der andere mit zwSlf Bliiten im Re- merchener Wa]d im Luxemburgischen Rup per t ! - - An derselben Stelle zwei wenigbli]tige Pflanzen, jede Blfite mit seehs Perigon- blgttern und zwei Lippen Rupper t !

E. a lba X l ong i ]b l i a probab. Am Sal~ve bei Genf D utoi t- H a i l e r ! - Pfianze 30 em hoch, aehtbl~itterig. Bliitter denen der E. longifoli~ ghnlicher, aber kiirzer (bis 8 cm lang und bis 1"6 cm breit) and entiernter yon einander gestellt. Aehre ziemiieh locker, achtblfitig. Bltiten ziemlieh klein, immerhin aber etwas grSsser als bei E. longifblia. Deckbliitter lanzettlieh bis eifSrmig-lanzettlich, einne.rvig, kfirzer als der Fruchtknoten, nur das blattartige, zehn- nervlge unterstc so lang wie die Blfite. Perigonbl~ttter die Lippe umsehliessend, auti:echt, mehr oder minder zusammenneigend; die ~tusseren liinglieh, stumpfer als bei E. longifolia, spitzer als bei E. alba; die seitlichen inneren eifSrmig-l~tnglieh, kfirzer und stumpfer als die gusseren. Lippe t iber einhalbmal so ]ang als die ~tusseren Perigonbliitter; das vordere Glied weniger deutlich abgesetzt als bei E. longifbIia, etwas grOsser als das hintere Glied, etwa halb so ]ang wie die S~nle. - - Der E. lo~gifolia nahe stehend, yon

') Vgl..Orchidaeeen", 51 1, Anm. 2. 23*

Page 5: Nachträge zu „Die Orchidaceen Deutschlands, Deutsch-Oesterreichs und der Schweiz“ (III)

300

derselben jedoch abweichend durch ktirzere BlOtter, grOssere, wenig ge0ffnete Blt~ten, stumpfere ~ussere Perigonblittter, grOssere Lippe mit nicht so deutlich abgesetztem Epichil, - Eigenschaften, die auf die Verwandtschaft mit der E. alba hinweisen and datum ihre hybride Abkunft yon derselben und der E. longifolia wahrscheinlich machen. Das einzige gefundene Exemplar lag mir. leider nur ge- trocknet vor. - - E. alba X longifolia nach brieflicher Mittheilung des Herrn Rechtsanwalt L u d e w i g bei Eisenberg in Thtiringen.

~F~. tongi; fol ia Wet ts t . Eine in der Gestalt und Anordnung der BlOtter sich der E. alba einigermassen n~hernde Form im Troistedter Forst bei Weimar T o r g e s ~ ) .

_E~. r u b r a A l l . Weissbltihend bei Perl an der 0bermosel R u p p e r t !

L i s t e r a o v a t a R . B r , Eine Pflanze mit ziemlich kreis- runden Bl~ttern bei Wettelroda unweit Sangerhausen am Harz W. B e e k e r !

N e o t t i a N i e l u s av i s _l~ich. v a t . p a l l i d a W i r t g . (pat.) tiber Jenapriessnitz bei Jena !! Blankenburg in Thtiringen Rup pe r t !

v a t . n i v e a t ). M a g n . Blankenburg in Thfiringen R u p p e r t !~) G o o d y e r a r e p e n s I~. B r . Eine Pfianze mit gleich fiber

dem Grunde gabelig getheiltem Stengel, jeder Gabelast mit einer reichbltitigen Aehre versehen, tiber dem Tatzend bei Jena!!

M i c r o s t y ~ i s m o n o p h y l l a L i n d l . Mit zwei grSsseren, einem kleineren und sechs deckblattartigen Bli~ttern am 8tengel, sowie mit gr(isseren, die Bltitenstiele, znm Theile auch die Frucht- knoten tiberragenden Deckbl~ttern bei Misdroy in Pommern R u t h e !

C o r a l l i o r r h i z a i n n a t a I:L B r . Zwei Bltiten einer Aehre, je mit acht Perigonbli~ttern (incl. Lippe) am Farnachgrat in den Allgauer Alpea R u p p e r t !

Literatur-Uebersicht 5. Mai und Juni 1899.

A d a m o v i 6 L. Kritische floristische Bemerkungen zur Flora yon Serbien. (Allg. hot. Zeitsehr. 1899. Nr. 5. S. 73--74.) 8 ~

Behandelt- Campanula rotundifolia L. var. balcaniea Adam., Hiera- cium 2ilosissimum Friv., Silene flavescens W. K. var. subspicata Adam., Dianthus Armer Wolfn.

A d a m o v i 6 L. Neue Beitr~ge zur Flora yon Serbien. (Botan. Centralbl. Bd. LXXVIII. p. 289--297.) 8 ~

1) S. Mirth. d. Thtiring. bot. Ver., N. F, Heft XII, 1898, S. 13. ~) Ich sah dieselbe, wie die var. 2allida yon Blankenburg nur im

getroekneten Zustande. s) Die ,L i t e r a t u r - U e b e r s i c h t" strebt Vollst~indigkeit nur mit

Riicksieht auf jene Abhandlungen an, die entweder in Oesterreich-Ungarn er- scheinen oder sich auf die Flora dieses Gebietes direct oder indirect beziehen, ferner auf s e l b s t ~ i n d i g e Werke des Auslandes. Zur Erziehng thun- iichster Vollstfindigkeit werden die Herren Autoren und Verleger um Einsendung yon neu erschienenen Arbeiten oder wenigstens um eine Anzeige fiber solche hSfiichst ersucht. Die Redaction.