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Nachweis der Surfactant Proteine A, B, C und D im
Epithel der humanen Gingiva sowie deren
Quantifizierung in gesundem und pathologisch
verändertem Speichel
Der Medizinischen Fakultät
der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg
zur
Erlangung des
Doktorgrades Dr. med. dent.
vorgelegt von
Christina Stengl aus Roth
Als Dissertation genehmigt von der
medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg
Vorsitzender des Promotionsorgans: Prof. Dr. Dr. h.c. J. Schüttler
Gutachter: Prof. Dr. Lars Bräuer
Gutachter: Prof. Dr. Friedrich Paulsen
Tag der mündlichen Prüfung: 06. Oktober 2014
Für meine Familie
Im Besonderen meinem Opa Franz Stengl
Inhaltsverzeichnis
1 Zusammenfassung / Abstract .................................................................. 1
1.1 Hintergrund und Ziele................................................................................. 1
1.2 Methoden ..……………………………………………………………............ 1
1.3 Ergebnisse und Beobachtungen ...………………………………............... 1
1.4 Praktische Schlussfolgerungen ..……………………………………....…... 2
1 Summary ...………………………………………………………….............. 3
1.1 Objective ..………………………………………………............................... 3
1.2 Methods……………………….................................................................... 3
1.3 Results ...……………………...................................................................... 3
1.4 Conclusion ...………………………............................................................ 4
2 Einleitung ..……………………................................................................. 5
2.1 Überblick .................................................................................................... 5
2.2 Das Parodont ..…………............................................................................ 6
2.3 Pathologische Veränderungen der Gingiva und des Parodonts .............. 8
2.4 Speichel ..…………………………………………………………....……...... 10
2.5 Surfactant Proteine ..…………………….................................................... 11
3 Material und Methodik ..…………............................................................ 16
3.1 Eingesetzte Materialien und Chemikalien ..………...............................…. 16
3.1.1 Chemikalien, Kits und Enzyme ..……........................................................ 16
3.1.2 Gebrauchslösungen ...………………......................................................... 18
3.1.3 Gebrauchswaren und Geräte ..…………………….................................... 19
3.1.4 Molekulargewichtsstandards ..……………………………........................... 20
3.2 Art und Herkunft der verwendeten Gewebe- und Speichelproben ........... 21
3.3 RNA-Isolierung aus Gewebe ...………………………........................…… 21
3.4 Photometrische Konzentrationsbestimmung ..…....................................... 22
3.5 Reverse Transkription ...……..................................................................... 23
3.6 Polymerase-Kettenreaktion ...…................................................................ 24
3.7 Agarosegel-Elektrophorese ....................................................................... 26
3.8 Proteinisolierung aus Gewebe .................................................................. 27
3.9 Proteinkonzentration .................................................................................. 27
3.10 SDS-Gelelektrophorese und Western Blot Analyse ................................. 27
3.11 Western Blot .............................................................................................. 28
3.12 Immunhistochemie .................................................................................... 30
3.13 Enzyme-linked immuno sorbent assay (ELISA) …................................... 31
3.14 Statistik ...................................................................................................... 32
4 Ergebnisse ............................................................................................... 33
4.1 Nachweis der Surfactant Proteine in humanem gingivalen Epithel auf mRNA Ebene ............................................................................................
33
4.2 Nachweis der Surfactant Proteine in humanem gingivalen Epithel auf Proteinebene .............................................................................................
34
4.2.1 Western Blot des gingivalen Epithels ........................................................ 34
4.2.2 Western Blot des Speichels gesunder und erkrankter Patienten ............... 35
4.2.3 Immunhistochemische Analyse ................................................................ 35
4.2.3.1 Gesundes gingivales Gewebe ................................................................... 37
4.2.3.2 Pathologisch verändertes gingivales Gewebe .......................................... 38
4.2.3.3 Negativkontrolle gingivales Epithel ........................................................... 39
4.3 Ergebnisse des Enzyme-linked immuno sorbent assay (ELISA) ............. 40
4.3.1 Rohdaten der ELISA-Auswertung ............................................................. 40
4.3.2 Quantitative Konzentrationsbestimmung der Surfactant Proteine SP-A, SP-B, SP-C und SP-D im Speichel gesunder und an Zahnfleischentzün- dungen erkrankter Patienten ......................................................................
41
5 Diskussion ............................................................................................... 44
5.1 Beurteilung der Ergebnisse der Immunhistochemie ................................. 44
5.2 Betrachtung der Ergebnisse der ELISA-Auswertung ............................... 48
5.3 Erkrankungen der Mundhöhle und deren Auswirkungen auf die Protein- zusammensetzung des Speichels ............................................................
50
5.4 Veränderung des Expressionsverhaltens der Surfactant Proteine SP-A, SP-B, SP-C und SP-D bei entzündlichen Erkrankungen des Menschen ....
52
6 Thesen ...................................................................................................... 55
7 Schlussfolgerungen ................................................................................ 56
8 Abkürzungsverzeichnis .......................................................................... 57
9 Literaturverzeichnis ................................................................................ 59
10 Abbildungsverzeichnis ........................................................................... 76
11 Verzeichnis der Vorveröffentlichungen ................................................ 77
11.1 Detection of Surfactant Proteins A, B, C and D in human gingiva and saliva ..........................................................................................................
77
11.2 Detection of SP-G and SP-H in human saliva as well as regulation of Surfactant-Protein-Expression in healthy and periodontal human saliva .....
77
12 Anhang ..................................................................................................... 78
12.1 Zahnfleischerkrankungen Untersuchungs- und Fragebogen .................... 78
12.2 Rohdaten .................................................................................................... 80
12.3 Statistische Auswertung ............................................................................ 83
13 Danksagung ............................................................................................. 93
14 Lebenslauf ............................................................................................... 94
1
1 Zusammenfassung / Abstract
1.1 Hintergrund und Ziele
Im Rahmen der vorliegenden Studie sollte die Existenz der Surfactant Proteine SP-
A, SP-B, SP-C und SP-D in der menschlichen Gingiva nachgewiesen und im
Speichel bestätigt werden. Des Weiteren sollte überprüft werden, ob ein
signifikanter Unterschied an der Menge der Surfactant Proteine im Speichel
gesunder und an Zahnfleischentzündungen erkrankter Patienten besteht, da
Surfactant Proteine, wie bereits in zahlreichen Studien bewiesen, modulierend in
Entzündungsprozesse eingreifen.
1.2 Methoden
In den Untersuchungen wurden Gewebeproben verwendet, die den Biopsien 19
gesunder und an Parodontalerkrankungen leidender Patienten im Alter von 21 bis
69 Jahren entstammten. Es wurden zusätzlich 80 Speichelproben entnommen, 40
davon von gesunden Probanden, 40 davon von Patienten, die an einer
Zahnfleischentzündung erkrankt waren. Der Nachweis der Proteine SP-A, SP-B,
SP-C und SP-D auf mRNA Ebene wurde mit Hilfe der RT-PCR in gesunder Gingiva
von jeweils drei unterschiedlichen Patienten erbracht. Mittels Western Blot konnten
die Surfactant Proteine in drei Gewebeproben gesunder Patienten für jedes
Surfactant Protein mit Hilfe monoklonaler Antikörper detektiert werden. Es wurden
auch Western Blot Analysen am Speichel gesunder und an einer parodontalen
Erkrankung leidenden Patienten durchgeführt. Für die immunhistochemischen
Untersuchungen wurden Gewebedünnschnitte (6 µm) von gesunden und
pathologischen Gewebeproben hergestellt und die Surfactant Proteine mit Hilfe von
monoklonalen Antikörpern und Gewebefärbungen visualisiert.
Um quantitative Aussagen bezüglich der Konzentration der einzelnen Surfactant
Proteine im Speichel treffen zu können, wurde eine Kohorten-Studie von jeweils 40
gesunden und 40 erkrankten Patienten durchgeführt und mittels ELISA ausgewertet.
1.3 Ergebnisse und Beobachtungen
Die Ergebnisse der durchgeführten Versuche zeigten eindeutig, dass die vier
Surfactant Proteine SP-A, SP-B, SP-C und SP-D im gingivalen Epithel und dem
Speichel des Menschen vorkommen. Auf mRNA Ebene wurde der Beweis im
Vergleich zu Plasmid DNA erbracht, welche den ORF der entsprechenden
Surfactant Proteine enthält. Bei den Western Blot Analysen wurde als
Positivkontrolle das Gewebe gesunder menschlicher Lunge genutzt, in dem das
2
Vorkommen der Surfactant Proteine allgemein bekannt ist. Auch bei den
immunhistochemischen Analysen wurde das Gewebe humaner Lunge als
Positivkontrolle mitgeführt. Es wurde deutlich, dass sich das Expressionsverhalten
der Proteine in gesunden und pathologischen Gewebeschnitten unterscheidet.
Während die Antigen-Antikörperreaktion in gesunden Epithelien wie erwartet sehr
homogen ausfiel, waren in den pathologischen Proben deutlich stärkere
Antikörperreaktionen zu erkennen.
1.4 Praktische Schlussfolgerungen
Aus den ermittelten Ergebnissen geht hervor, dass die Surfactant Proteine SP-A,
SP-B, SP-C und SP-D reguläre Bestandteile der gesunden Gingiva sind, aber eine
Veränderung ihres Expressionsverhaltens zeigen, sobald pathologisch verändertes
Gewebe untersucht wird.
Wie bereits bekannt ist, besitzen die Surfactant Proteine A und D direkte und
indirekte antimikrobielle Eigenschaften. So scheinen sie einen direkten Einfluss auf
das Immunsystem der Mundhöhle zu besitzen. Gewebe, welches durch die
Anwesenheit und den Einfluss der Abbauprodukte verschiedenster Bakterien
entzündlich verändert ist, zeigt eine Überexpression an den Surfactant Proteinen
SP-A, SP-C und SP-D. SP-B hingegen wird in geringerer Menge exprimiert. Durch
die veränderte Surfactant-Konzentration des Speichels könnten die Immunantwort
und die Fließfähigkeit des Speichels gerade am Übergang zum gingivalen
Saumepithel verbessert werden und die antimikrobiellen Peptide im Speichel an
Effizienz gewinnen.
3
1 Summary
1.1 Objective
The purpose of this study is to evaluate whether the Surfactant Proteins SP-A, SP-
B, SP-C and SP-D can be detected in human gingiva and saliva. Furthermore it
should be checked if there was a significant difference in quantity of Surfactant
Proteins in saliva from healthy patients and patients with pathologically altered
gingiva.
1.2 Methods
The tissues used in the investigations were taken from 19 healthy patients and
patients who were suffering from periodontal disease. These were taken 80 saliva
samples from volunteers, half from healthy patients half from patients suffering from
periodontal disease. The expression of mRNA for SP-A, -B, -C and -D was analyzed
by RT-PCR in healthy gingiva with three samples from different patients. The
distribution of all Surfactant Proteins was determined with monoclonal antibodies in
three samples from healthy patients by means of Western Blot analysis for each
Surfactant Protein. The Western Blot analysis were also used for investigations on
saliva from healthy patients and patients suffering from periodontal disease. For
immunohistochemistry, tissue specimens from healthy and pathologic (gingivitis)
tissues were sectioned (6 µm) and the Surfactant Proteins were visualized with
monoclonal antibodies and tissue colours. To make statements to the concentration
for each Surfactant Protein in the saliva there is a cohort study from 40 healthy and
40 pathologic samples which are analyzed with the technique of ELISA.
1.3 Results
The results of our studies indicate obviously that all expected Surfactant Proteins
exist in the gingival epithelium and saliva of humans. On mRNA level the evidence
was made in comparison to ß-actin. For Western Blot analyses samples from
healthy human lung tissue were used as positive controls due to Surfactant Protein
being present. In the case of immunohistochemical analyses samples of healthy
human lung tissue was used for positive control as well. It is clearly recognizable
that the expression of the proteins in healthy and pathologic tissue is different. While
the immunoreaction is homogeny in the healthy tissue as expected the reaction of
the antibodies in pathologic tissues is much more intensive.
4
1.4 Conclusion
Our results indicate that the Surfactant Proteins SP-A, SP-B, SP-C and SP-D are
peptides of healthy gingiva and reveal alteration regarding the expression pattern
within pathological states of gingiva. Based on the known direct and indirect
antimicrobial effect, the Surfactant Proteins A and D appear to be involved in
immune defense inside the oral cavity especially in direct proximity of teeth. Tissue
affected by bacterial inflammation (gingivitis) seems to induce overexpression of the
Surfactant Proteins. This could increase the rheology of saliva especially at the crest
of the gingival epithelium to support the function of antimicrobial peptides present in
saliva.
Einleitung
5
2 Einleitung
2.1 Überblick
Die Mundhöhle bildet den ersten Abschnitt des menschlichen Verdauungssystems.
Sie ist nach vorne durch die Lippen, nach hinten durch die Schlundenge, nach oben
durch den harten und weichen Gaumen, nach unten durch den Mundboden und zu
den Seiten durch die Wangen begrenzt. Sie nimmt sowohl anatomisch als auch
funktionell eine besondere Stellung im menschlichen Organismus ein und dient der
mechanischen Zerkleinerung und der initialen biochemischen Aufbereitung der
Nahrung. Es herrscht ein warmes und feuchtes Milieu, das stetig in Wechselwirkung
mit exogenen Einflüssen steht. Eine Besonderheit der Mundhöhle besteht im Aufbau
des Zahnhalteapparats. Die hartgewebigen Zähne durchbrechen das Epithel und
ragen in die Mundhöhle. Zum Schutz der darunter liegenden Gewebe liegt das
Epithel am Zahnhals straff an und ist durch einen Faserapparat gut mit dem
umliegenden Gewebe verbunden. Durch diese anatomische Besonderheit
entstehen viele Nischen, die sehr gute Lebensbedingungen für eine Vielzahl von
Mikroorganismen darstellen. Durch die stete Verbindung zur Außenwelt, die über
die Mundspalte hergestellt wird, ist die Mundhöhle einer Vielzahl von exogenen
Faktoren mikrobiologischer, chemischer und physikalischer Art ausgesetzt und
beherbergt bis zu 200 unterschiedliche Bakterien-Spezies (Socransky and Haffajee,
1994). Somit muss die Mundschleimhaut eine Barriere gegen mögliche
krankheitserregende Mikroorganismen darstellen.
Das parodontale Gewebe und das gingivale Epithel, welches die Zähne direkt
umgibt, dient der Befestigung der Zähne im Kieferknochen und der Abdichtung der
unter dem Epithel befindlichen Strukturen gegenüber den ständig wechselnden
äußeren Einflüssen. Dieser Aufgabe kommt eine große Bedeutung zu, da die
Mundhöhle eine Region des menschlichen Körpers ist, in der aufgrund ihrer Lage
und Aufgaben ständig ein signifikant hohes Risiko für Infektionen und Entzündungen
besteht, die von Krankheitserregern ausgelöst werden. Normalerweise existiert ein
dynamisches Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Mikroorganismen und der
Selbstreinigung und Immunregulation der Mundhöhle. Unter diesen, in der
Mundhöhle vorkommenden Mikroorganismen sind außer Bakterien auch Pilze,
Viren, Archaeen und Protozoen (Wade, 2013) zu finden.
Die Ernährungsgewohnheiten der Menschen in den Industrieländern veränderten
sich in den letzten Jahrzehnten stark. Es wird weniger kauintensive
einfachzuckerarme Nahrung konsumiert, was zu einem starken Anstieg der
Krankheiten führt, die in Zusammenhang mit Ernährung und Mundhygiene stehen.
Einleitung
6
Als Karies wird eine Erkrankung der Zahnhartsubstanz bezeichnet. Dabei wandeln
Mikroorganismen den Zucker aus Nahrungsmitteln in organische Säuren um. Diese
erweichen die mineralhaltigen Anteile des Zahnes und führen so zu einer
Zersetzung der Zahnhartsubstanz. Zunächst tritt der Verlust von Zahnhartsubstanz
ein, der im weiteren Verlauf zur Entzündung der Pulpa und damit verbundenen
schwerwiegenden Folgeerkrankungen wie Abszessen und Osteomyelitiden, in
seltenen Fällen mit Todesfolge (Green et al., 2001), führen kann. Neben der Karies,
unter der 60 % - 90 % der Schulkinder und nahezu alle Erwachsenen der
Bevölkerung in den Industrienationen leiden (Petersen and Lennon, 2004), bilden
die Parodontopathien, denen Gingivitis und Parodontitis zuzurechnen sind, die
zweite große Gruppe der Erkrankungen der Mundhöhle. Auch hier sind Bakterien
der Auslöser. Wie bei der Karies sind es vor allem die Stoffwechselprodukte der
Bakterien, die eine Entzündungsreaktion des Zahnfleisches veranlassen. Klinisch
äußert sich diese Immunreaktion durch Schwellung, Rötung und spontane Blutung
des Zahnfleisches. Im weiteren Verlauf folgt ohne zahnmedizinische Behandlung ein
Rückgang des Zahnfleisches und die Destruktion des Zahnhalteapparates, welche
die Lockerung und den Verlust der betroffenen Zähne nach sich zieht.
2.2 Das Parodont
Der Zahnhalteapparat, das Parodont, setzt sich aus vier Bestandteilen zusammen.
Dem Zahnzement, dem Desmodont, dem Alveolarknochen und der Gingiva.
Das Zahnzement, welches dem Dentin apikal der Schmelz-Zementgrenze aufliegt,
bietet den kollagenen Fasern des Desmodonts durch seine Rauigkeit
Haftungsmöglichkeiten an der Wurzeloberfläche. Die Struktur des Zahnzements ist
der des Alveolarknochens sehr ähnlich, enthält aber keine Blutgefäße oder Nerven.
An den verschiedenen Abschnitten der Zahnwurzel bilden sich entsprechend den
Anforderungen unterschiedliche Arten von Zahnzement aus. Den größten Anteil
bildet das azelluläre Fremdfaserzement, das dicke Bündel der Typ 1
Kollagenfasern, die Sharpeyschen Fasern enthält. Das zelluläre Eigenfaserzement
kommt überwiegend an der Wurzelspitze vor und beinhaltet Kollagenfasern, die von
Zementoblasten produziert werden. Das zelluläre Gemischtfaserzement beschreibt
die Mischung der beiden zuvor genannten Zementarten und kommt im apikalen
Bereich der Zahnwurzel vor.
Das Desmodont stellt ein straffes kollagenes Bindegewebe dar, das die Zahnwurzel
allseitig umgibt und sie an der Kompakta der Zahnalveole anheftet. Es füllt den
Parodontalspalt vollständig aus und erlaubt dem Zahn geringfügige Bewegungen
Einleitung
7
unter Belastung, die vor allem durch die Sharpeyschen Fasern ermöglicht werden.
So ist der Zahn fest, aber nicht starr in seiner Position im Knochen fixiert.
Die knöcherne Alveolenwand, ein weiterer Bestandteil des Zahnhalteapparates, ist
entgegen ihrer Bezeichnung als Lamina dura nicht solide, sondern eher siebartig
gestaltet. Die Löcher dienen den Nerven und Gefäßen als Durchtrittsstelle aus dem
Spongiosaanteil des Knochens in das Desmodont und umgekehrt. Der
Alveolarknochen unterliegt ständigen Umbaufunktionen. Er wird durch Belastungen,
die physiologische Zugbelastung der Sharpeyschen Fasern gestärkt, oder atrophiert
in Folge von dauerhafter Druckbelastung, Inaktivität oder andauernden und
rezidivierenden Entzündungen des Desmodonts.
Einen weiteren Bestandteil des Parodonts stellt die Gingiva dar. Sie ist an den
Zähnen angeheftet und geht Richtung Mundvorhof in einer geschwungenen Linie,
der Linea girlandiformis, in die bewegliche Mundschleimhaut, die Mucosa
vestibularis über. Im Gegensatz zur Mundschleimhaut ist die Farbe der Gingiva
blass. Sie setzt sich aus einem Epithel und einer darunter liegenden
Bindegewebsschicht, der Lamina propria, zusammen, mit der das oberflächliche
Epithel durch eine ausgiebige Papillenbildung stark verzahnt ist. Des Weiteren ist
die Lamina propria mit Kollagenfaserbündeln unverschieblich am Alveolarknochen
befestigt und weist kaum elastische Fasern auf. Das Epithel der Gingiva ist ein
mehrschichtiges Plattenepithel, das abhängig von der mechanischen Belastung eine
ortho- oder parakeratinisierte Oberfläche aufweist. Das Gingivaepithel wird durch
das Saumepithel mit dem Zahnhals verbunden. Das orthokeratinisierte
mehrschichtige Plattenepithel wird in der Mundhöhle aus vier Schichten gebildet:
dem Stratum basale, dem Stratum spinosum und Stratum granulosum aufliegen,
sowie dem Stratum corneum. Die oberste Schicht, das Stratum corneum besteht
aus Zellen, deren Inhalt sich von Zellorganellen mit Zellkern zu einer kernlosen
Füllung mit Keratin verändert. Diese Zellen besitzen eine massive Zellmembran und
sind in eine Lipidschicht eingebettet. Das macht sie für hydrophile Substanzen
weniger permeabel. Das parakeratinisierte mehrschichtig unverhornte Plattenepithel
unterscheidet sich von orthokeratinisiertem dadurch, dass kein Stratum granulosum
vorhanden ist und sich in der oberflächlichen Zellschicht zusätzlich zum Keratin
noch Zellkerne befinden. Es ist insgesamt dünner und weniger widerstandsfähig als
orthokeratinisiertes Plattenepithel. Makroskopisch wird die Gingiva in zwei
Abschnitte unterteilt, die freie (Gingiva marginalis) und die befestigte Gingiva
(Gingiva alveolaris), die durch eine Furche voneinander getrennt sind. Die koronal
liegende freie Gingiva bildet nur einen dünnen geschwungenen Streifen, der an den
Zahn angrenzt und auch die interdentalen Papillen überzieht. Sie geht in das
Einleitung
8
Sulkusepithel über, das sich als Saumepithel am Schmelz der Zahnkrone anheftet.
Dadurch entsteht eine schwer zugängliche Nische, die als Sulcus gingivalis
bezeichnet wird (Steiniger B., 2010). Einen guten Überblick über das Parodont
bieten neben dem Buch von B. Steiniger und V. Stachniss „Mikroskopische
Anatomie der Zähne und des Parodonts“ im Georg Thieme Verlag auch die Bücher
„Einführung in die Zahnerhaltung“ von E. Hellwig, J. Klimek, T. Attin im DZV und
„Konservierende Zahnheilkunde und Parodontologie“ von Peter Gängler, erschienen
im Thieme Verlag.
2.3 Pathologische Veränderungen der Gingiva und des Parodonts
Herkunft der Abbildungen: siehe Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Abbildung gesunder parodontaler Verhältnisse in situ. Die Farbe der marginalen
Gingiva ist blassrosa, die Stippelung, die durch einen gesunden Faserapparat hervorgerufen
wird, ist erkennbar.
Abb. 2: Histologischer Aufbau gesunder Gingiva. Es ist orthokeratinisiertes mehrschichtig
verhorntes Plattenepithel zu erkennen. Die oberste Schicht bildet das Stratum corneum,
darunter folgen Stratum granulosum, Stratum spinosum und Stratum basale.
Abb. 3: Schematischer Aufbau entzündeten Parodonts. Während auf der linken Seite der
Abbildung gesunde gingivale Verhältnisse erkennbar sind, wird auf der rechten Seite eine
bereits massive Zerstörung des Zahnhalteapparats deutlich.
Abb. 4: Auf dieser intraoralen Aufnahme erkennt man die Zahnfleischsituation eines an
Gingivitis erkrankten Patienten. Das Zahnfleisch ist im marginalen Bereich abnorm gerötet
und ödematös verändert.
Abb. 5: Histologische Betrachtung entzündlich veränderter Gingiva. In dieser Abbildung wird
die starke Färbung des Mesenchyms erkennbar. Die Zellen sind in Form und Größe
unregelmäßig und wirken aufgelockert.
Einleitung
9
Parodontale Erkrankungen, die initial als Gingivitis und im fortgeschrittenen Zustand
als Parodontitis bezeichnet werden, betreffen bis zu 90 % der weltweiten
Bevölkerung (Pihlstrom et al., 2005). Hinter dem Begriff Gingivitis verbirgt sich eine
entzündliche Erkrankung der marginalen Gingiva. Sie wird in erster Linie durch
Mikroorganismen verursacht, die auch unter physiologischen Bedingungen in der
Mundflora vorkommen. Wird dieses natürliche Gleichgewicht, zum Beispiel durch
mangelnde Mundhygiene, genetische Faktoren, wie z.B. den Interleukin-1
Polymorphismus (Stashenko et al., 1991; Pontes et al., 2004; Dirschnabel et al.,
2011; Trevilatto et al., 2011), Rauchen (Pihlstrom et al., 2005), systemische
Antibiotika oder hormonelle Veränderungen, wie zum Beispiel Schwangerschaft
(Giglio et al., 2009) gestört, kann es zu einem übermäßigen Wachstum der
Bakterien kommen. Diese Bakterien bilden einen Biofilm, der dem Zahn im Bereich
des Sulcus gingivalis in direktem Kontakt zur Gingiva anhaftet. Vertreter dieser
Bakterien, die physiologisch in der Mundhöhle vorkommen, aber auch eine
Zahnfleischentzündung bedingen können, sind zum Beispiel: Porphyromonas
gingivalis, Treponema denticola oder Tannerella forsythensis (Holt and Ebersole,
2005). Eine Gingivitis äußert sich durch Zahnfleischbluten unter geringen
Belastungen wie Kauen oder Zähneputzen. Dabei ist das entzündete Zahnfleisch
stets abnorm gerötet, ödematös verändert und durch einen Verlust der natürlichen
Stippelung auffällig. Wird dieser Zustand der Gingiva nicht therapiert, kann eine
Chronifizierung stattfinden. Die chronische Gingivitis verursacht zunächst keine
Schmerzen, kann aber in eine Parodontitis übergehen, die tiefer liegende Anteile
des Zahnhalteapparats betrifft und auch systemische Symptome, wie zum Beispiel
kardio-vaskuläre Erkrankungen (Desvarieux et al., 2005), rheumatoide Arthritis (de
Pablo et al., 2009), sowie Komplikationen in der Schwangerschaft (Xiong et al.,
2006) hervorrufen kann. Das Hauptunterscheidungsmerkmal der beiden
Entzündungsstadien stellt dabei der, bei der Parodontitis röntgenologisch
nachweisbare Knochenabbau dar (Di Benedetto et al., 2013). Sowohl bei der
Gingivitis, als auch bei der Parodontitis werden aus dem Biofilm bakterielle
Stoffwechsel- und Zerfallsprodukte freigesetzt, die Abwehrreaktionen des Körpers
auslösen (Johansson, 2011). In Folge dieser Immunantwort werden unter anderem
Enzyme gebildet, wie Interleukin-1 (Barksby et al., 2007), welche die Bakterien
zerstören sollen, jedoch auch die Zerstörung von Eigengewebe auslösen. Dies führt
letztendlich zum Verlust von Bindegewebe und Knochen. Es kommt klinisch
erkennbar zu Zahnfleischbluten, Zahnfleischrückgang und letztlich zur Lockerung
und dem Verlust sonst gesunder Zähne. Die Therapie von Parodontalerkrankungen
besteht hauptsächlich darin, den Entzündungszustand des Zahnfleisches und des
Einleitung
10
Zahnhalteapparats zu beseitigen und dabei Plaque und Zahnstein sowie andere
entzündungsfördernde Faktoren zu eliminieren. Auch die Therapie mit der
systemischen Gabe von Antibiotika kann indiziert sein (Arweiler et al., 2013).
2.4 Speichel
Speichel ist ein exokrines Sekret, das zu 99 % aus Wasser und einer Vielzahl von
Elektrolyten, Proteinen, Immunglobulinen, antimikrobiellen Peptiden und mucosalen
Glykoproteinen besteht (Edgar, 1992; Humphrey and Williamson, 2001; Berkovitz et
al., 2002; Ferraris MEG, 2006). Außerdem sind abgelöste Zellen des gingivalen
Epithels, frei bewegliche Bakterien und Komponenten des von Nasenhöhle und
Pharynx abgesonderten Sekrets enthalten (GN, 1978; Washington N, 2000;
Humphrey and Williamson, 2001; Edgar M, 2004). Speichel ist das Erzeugnis aller
im Mund-Rachenraum vorkommenden Speicheldrüsen, unterteilt in die großen
(Glandula parotidea, Glandula submandibularis, Glandula sublingualis) und die
kleinen (Glandulae labiales, Glandulae palatinae, Glandulae buccales und
Glandulae molares) Speicheldrüsen. Den Hauptteil der Speichelmenge bilden die
Glandulae parotideae und die Glandulae submandibulares. Durch die stetige
Speichelproduktion kann die Mundhöhle fortwährend feucht gehalten werden. Der
hohe Anteil an gelösten Mineralien ermöglicht eine Remineralisation des
Zahnschmelzes nach Mahlzeiten zum Schutz vor Karies. Des Weiteren sorgen
bereits Bestandteile des Speichels für die Einleitung der Verdauung von Nahrung in
der Mundhöhle. Eine bedeutende Rolle kommt dem Speichel bei der Bolusbildung
und dem Schluckvorgang zu. Die immunologische Funktion des Speichels nimmt
einen hohen Stellenwert in der primären Immunabwehr und der Verhütung bakteriell
oder viral ausgelöster systemischer oder lokalisierter Erkrankungen ein (Lee et al.,
2005).
In den vergangenen Jahren wurde eine Vielzahl antimikrobieller Peptide im Speichel
entdeckt und untersucht, unter ihnen IgA, Lysozyme, Lactoferrin, Sialoperoxidase,
Proline-Rich-Proteine, Histamine und viele mehr (Dale and Fredericks, 2005; De
Almeida Pdel V, 2008). Aber nicht nur die Speicheldrüsen, wie bereits
wissenschaftlich belegt, produzieren und sezernieren diese Peptide, sondern auch
die unterschiedlichen Gewebe selbst. Das erste antimikrobielle Peptid, das in der
Mundhöhle identifiziert werden konnte, war das Lingual Antimicrobielle Peptid
(LAP). Es wurde in der Rinderzunge entdeckt (Schonwetter et al., 1995). Mittlerweile
konnten eine Vielzahl anderer Mitglieder der ß-Defensin-Familie des
Mundhöhlenepithels beschrieben werden (Bissell et al., 2004). Andere
repräsentative antimikrobielle Peptide, die vom Epithel der Mundhöhle exprimiert
Einleitung
11
werden, sind Cathelecidin LL-37, das neutrophile Alpha- Defensin HNP1-3 und
Adrenomedullin, welches anfänglich als Vasodilatator charakterisiert wurde (Frohm
Nilsson et al., 1999; Dale et al., 2001; Allaker and Kapas, 2003).
Auch Surfactant Proteine konnten im Speichel detektiert werden (Bräuer et al.,
2009), sie wurden bereits detailliert in Zusammenhang mit der Lunge beschrieben
(Crouch, 1998). Ihnen werden Funktionen, sowohl im unspezifischen, als auch im
spezifischen Immunsystem zugeordnet. SP-A und SP-D sind Vertreter des C-Typs
der Collectin-Familie, mit denen auch eine Vielzahl anderer Moleküle mit
immunologischer Funktion genannt werden müssen. Laut dem gängigen
Verständnis der Wirkungsweise der Collectine vom C-Typ binden exponierte
mikrobiologische Kohlenhydrate, die sich auf den Oberflächen diverser
Mikroorganismen befinden, an eine Kohlenhydratbindungsdomäne, welche ein
Bestandteil des Proteins ist. Auf diese Weise wird eine Verbesserung und
Beschleunigung der Abwehrreaktion gegen Mikroorganismen erreicht (van de
Wetering et al., 2004; Wright, 2005; Kishore et al., 2006).
2.5 Surfactant Proteine
Herkunft der Abbildung: siehe Abbildungsverzeichnis
Abb. 6: Schematische Darstellung der Surfactant Proteine SP-A, SP-B, SP-C und SP-D.
Während die Surfactant Proteine SP-A und SP-D frei im Zytoplasma vorkommen, befinden
sich die Surfactant Proteine SP-B und SP-C im Bereich der Lipidschicht der Zellmembranen
oder Monolayer.
Einleitung
12
Surfactant (surface active agent), das erstmals in der Lunge entdeckt und
beschrieben wurde, besteht aus einem komplexen Gemisch von Lipiden (90 %),
Proteinen (8 %) und Kohlenhydraten (2 %) (Pattle, 1955). In der Lunge senkt
Surfactant die Oberflächenspannung an der Luft-Flüssigkeits-Grenzfläche, wodurch
ein Kollabieren der Alveolen verhindert wird. Diese Definition hielt sich über 70
Jahre (Pattle, 1955; Clements, 1957). Durch neue Erkenntnisse konnte diese
grundlegende Definition erweitert werden. Erste weiterführende Untersuchungen
zeigten, dass das Surfactant Protein A dem Komplementfaktor C1q in seiner
Struktur ähnelt (Brodsky-Doyle et al., 1976). Diese Proteinfamilie, die heute als
Collectine bekannt ist, gewinnt als Bestandteil der unspezifischen Immunabwehr
zunehmend an Bedeutung. Zunächst wurden vier Surfactant Proteine beschrieben,
deren Nomenklatur alphabetisch von SP-A über SP-B und SP-C zu SP-D erfolgt. Im
Jahr 2012 konnten Rausch et al. ein weiteres Protein identifizieren, welches den
Surfactant Proteinen zugeschrieben werden muss. Hierbei handelt es sich um ein
aus 78 Aminosäuren zusammengesetztes Protein, welches als Surfactant Protein G
bezeichnet wird. Das amphiphile SP-G ähnelt den bereits bekannten Surfactant
Proteinen SP-B und SP-C (Rausch et al., 2012). Ein weiteres Surfactant Protein SP-
H wurde im Rahmen des Genomprojekts bereits im Jahr 2003 identifiziert, aber
nicht näher spezifiziert (Heilig et al., 2003). Aktuelle Untersuchungen von Schicht et
al. ermöglichten es, SP-H in Struktur und Funktion genauer zu charakterisieren
(Schicht et al., 2014). Einschließlich SP-G und SP-H sind nun sechs Surfactant
Proteine bekannt.
SP-B und SP-C stellen die Gruppe der hydrophoben Surfactant Proteine dar, im
Vergleich zu SP-A und SP-D besitzen sie ein geringes Molekulargewicht. Das
Molekulargewicht von SP-B konnte mittels nicht reduzierender Präparationen per
SDS-Page auf 15-18 kDa geschätzt werden. Reduzierende Bedingungen liefern ein
gut erkennbares Produkt bei etwa 7 kDa (Whitsett et al., 1986b; Yu et al., 1988).
SP-B, welches posttranslational aus einer „Pro-Form“ gebildet wird, ist außerdem in
der Lage, Oligomere unterschiedlicher Größenordnung über Disulfidbrücken zu
bilden (Whitsett et al., 1986b). SP-C mit 33-35 Aminosäuren ist eines der
hydrophobsten Proteine überhaupt, das Molekulargewicht beträgt 4-6 kDa
(Possmayer, 1988; Hawgood and Shiffer, 1991). Sein primäres Translationsprodukt
besteht hingegen aus 191 Aminosäuren. Auch SP-C unterliegt, wie auch SP-B,
einer hochgradigen posttranslationalen Modifizierung, wie beispielsweise der
Veresterung mit Fettsäuren, Glycosylierung oder Acylisierung (Jacobs et al., 1987;
Glasser et al., 1988a; Voorhout et al., 1992). SP-B und SP-C sind maßgeblich für
die Stabilität und Ausbildung oberflächenaktiver Schichten (Grenzflächen)
Einleitung
13
verantwortlich und werden bei der Adsorption von Phospholipiden an Luft-
Flüssigkeits-Grenzflächen benötigt (Yu and Possmayer, 1990). Auf Grund ihrer
hydrophoben Eigenschaften sind SP-B und SP-C beim „Akuten Respiratorischen
Distress Syndrom“ (ARDS) von großer pathologischer Relevanz, da diverse
Plasmaproteine die Formation des pulmonalen Surfactants inhibieren und dadurch
die alveoläre Oberflächenspannung erhöhen (Spragg RG, 1992). Es wird
beschrieben, dass die Deletion von SP-B in neugeborenen Kaninchen zu einer
ernsthaften Störung und Beschädigung der alveolären Oberfläche führt und somit
respiratorischen Stress bei den Kaninchen auslöst (Kobayashi et al., 1991). Auch
SP-C hat direkten Einfluss auf biologische Grenzflächen. Es verringert die
Oberflächenspannung und erhöht die Fähigkeit zur Adsorption der Surfactant
Proteine. Hierbei fungiert es wie ein Anker zwischen der Phospholipidschicht und
der wässrigen Phase an biologischen Grenzflächen. SP-B kann noch eine weitere
Eigenschaft zugeschrieben werden. Ähnlich wie die Surfactant Proteine SP-A und
SP-D spielt auch SP-B eine Rolle bei der Immunabwehr von Pathogenen. Die noch
nicht posttranslational modifizierte „Pro-Form“ von SP-B zählt zu der „Saposine-like“
Proteinfamilie (Patthy, 1991). Saposine haben bisher noch nicht vollständig
verstandene zelluläre Funktionen (Bruhn, 2005). Die N-Domäne des Surfactant
Protein B ähnelt den porenbildenden Proteinen (Amoebapores). Diese gehören zu
einer Untergruppe der Saposin-Peptide und besitzen zytologische und
antimikrobielle Eigenschaften (Leippe et al., 1991; Bruhn, 2005). Publikationen von
Yang et al. belegen die immunologische Funktion von SP-B. Es konnte
nachgewiesen werden, dass SP-B bei der Aktivierung von Alveolarmakrophagen in
der Lunge beteiligt ist (Yang et al., 2010). Neben anti-inflammatorischen
Eigenschaften (Ikegami et al., 2005) konnten auch bakterizide (Staphylococcus
aureus, Klebsiella pneumonie) und bakteriostatische (Pseudomonas aeruginosa)
Effekte beschrieben werden (Yang et al., 2010). Eine besondere Affinität von SP-B
gegen gramnegative Bakterien konnte Griese 1999 belegen (Griese, 1999).
SP-A und SP-D, die sich in Aufbau, Eigenschaften und Wirkungsweise ähneln, sind
glykolysierte, multimere, wasserlösliche Proteine. Sie gehören zu den Collectinen,
einer Untergruppe der C-Typ Lektine. Collectine sind Oligomere und setzen sich aus
verschiedenen Untereinheiten zusammen. Jede dieser als Monomer bezeichneten
Untereinheiten besteht N-terminal aus einer kurzen glycinreichen Disulfid-Domäne.
Ihr folgt eine lange kollagenähnliche Region (collagen-like domain), dann eine
spiralförmig gedrehte Hals-Region (neck region) und eine
Kohlenhydratbindungsregion (carbohydrate-recognition-domain, CRD) (Hoppe and
Reid, 1994a). Die Collectine unterscheiden sich durch den Grad ihrer
Einleitung
14
Multimerisierung. Das Octadecamer SP-A setzt sich aus sechs trimeren
Untereinheiten zusammen. Diese bestehen jeweils aus 26-35 kDa großen
Monomeren (Voss et al., 1991). SP-D, das aus zwölf Untereinheiten besteht, ist in
vier Trimere unterteilt. Jedes dieser Monomere besitzt eine Molekülmasse von je 43
kDa pro Monomer.
SP-A und SP-D werden in der Lunge hauptsächlich von Typ-2-Pneumocyten
gebildet, aber auch Clarazellen und Drüsenzellen der Trachea sind an der Bildung
von Surfactant beteiligt (Walker et al., 1986; Voorhout et al., 1991; Crouch, 1998).
Wie bereits durch zahlreiche Studien belegt wurde, spielen SP-A und SP-D eine
große Rolle im Rahmen der angeborenen direkten Immunabwehr (Hoppe and Reid,
1994b). Eine besondere Bedeutung kommt hierbei der Kohlenhydratbindungsregion
zu. Sie kann an Kohlenhydratliganden auf der Zelloberfläche von Pathogenen
binden. So werden Krankheitserreger schnell und effizient agglutiniert oder den
Immunzellen (Makrophagen, Granulozyten, dendritische Zellen) zur Phagozytose
präsentiert. Auf diese Art wird bei vielen Erregern die Phagozytoseaktivität
gesteigert. In aktuellen Studien wurde gezeigt, dass SP-A und SP-D auch einen
unmittelbaren antimikrobiellen Einfluss auf Pilze und Bakterien haben (McCormack
et al., 2003; Wu et al., 2003; Schaeffer et al., 2004). Auch die direkte Aktivierung
von Makrophagen über spezifische membranständige Rezeptoren konnte
nachgewiesen werden (Tenner et al., 1989). In-vivo-Untersuchungen, die an SP-A
und SP-D Knockout-Mäusen durchgeführt wurden, zeigten, dass SP-A Knockout-
Mäuse keine Veränderungen bezüglich Atemfunktion, Lungencompliance oder
Surfactantmetabolismus aufweisen, bis sie einem Pathogen oder Stimulus
ausgesetzt werden (Korfhagen et al., 1996). So kam es zu ausgeprägten
Lungenentzündungen der Mäuse, verbunden mit starkem Bakterienwachstum,
besonders Streptokokken der Serogruppe B. Auch eine Dissemination der Bakterien
in die Milz konnte festgestellt werden. Darüber hinaus war die Clearence von S.
aureus und P. aeruginosa stark gestört (LeVine et al., 1997; LeVine et al., 1998).
Nach der Gabe von gereinigtem SP-A normalisierte sich die Abwehrlage.
Bei SP-D-defizienten Mäusen fiel gleich nach der Geburt ein veränderter Phänotyp
auf. Es war eine progressive Lipidakkumulation, die alveoläre Lipidose, in den
Atemwegen festzustellen. Sie ging mit einer vermehrten Aktivierung von
Makrophagen und Metalloproteinasen einher (Wert et al., 2000). Im Verlauf des
Lebens entwickelten sie progressive pulmonale Emphyseme, sowie subpleurale
Fibrosen in Verbindung mit chronischen Entzündungen (Wert et al., 2000). Sie
zeigten außerdem eine erhöhte Anfälligkeit für Influenza-A-Viren (LeVine et al.,
2001). Da dieses Geschehen sehr komplex ist, ist die Funktion von SP-D schwer zu
Einleitung
15
beurteilen. Im Allgemeinen kann man sagen, dass die Knockout-Mäuse gegenüber
ihrem Wildtyp eine gesteigerte Affinität zu bakteriellen und viralen Infektionen
haben.
Eine der ersten Studien, die demonstrierte, dass Surfactant Einfluss auf die
immunologische Funktion hat, ist die, in der seine positive Wirkung auf die
Elimination von S. aureus durch Alveolarmakrophagen betrachtet wurde (LaForce et
al., 1973). Inzwischen zeigt eine Vielzahl von Publikationen, dass SP-A und SP-D
an der Abwehrfunktion und Interaktion mit Pathogenen maßgeblich beteiligt sind.
Dabei binden sie unter anderem an gramnegative Bakterien wie Escherichia coli,
Pseudomonas aeroginosa, Klebsiella pneumoniae (Ting et al., 2013), und
grampositive Bakterien wie Streptococcus pneumoniae und Staphylococcus aureus
(Rennie et al., 2012).
Die Anwesenheit von SP-A und SP-D ließ sich zum Zeitpunkt immunologischer
Funktion in verschiedensten Geweben auch außerhalb der Lunge nachweisen,
darunter Nasenschleimhaut (Kim et al., 2007), Haut (Risdale RA, 2001; Mo et al.,
2007), Plazenta (Sati et al., 2010), Tuba auditiva (Paananen et al., 2001b; Risdale
RA, 2001), und Speicheldrüsen (Bräuer et al., 2009).
Im Gegensatz zu den collectin-ähnlichen Surfactant Proteinen SP-A und SP-D,
scheinen die hydrophoben Surfactant Proteine SP-B und SP-C essentielle
Bestandteile bei der Bildung oberflächenaktiver Monolayer zu sein. Sie sind auch für
die Stabilität an Gas- Wasser- Grenzflächen verantwortlich (Curstedt et al., 1987;
Notter et al., 1987; Yu and Possmayer, 1990). Außerhalb der Lunge wurden auch
SP-B und SP-C bereits in unterschiedlichen Geweben nachgewiesen (Bekman et
al., 1986; Bräuer et al., 2007a; Bräuer et al., 2009). Die Reduzierung der
Oberflächenspannung, rheologische Funktionen und ihre Beteiligung an der
Pellicelbildung (Siqueira et al., 2012), (Bildung des tertiären Schmelzoberhäutchens
auf der in die Mundhöhle ragenden Zahnhartsubstanz), welche durch die Surfactant
Proteine erleichtert werden, haben eine große Auswirkung auf die physiologische
Funktion des Mundhöhlenepithels und die Gingiva. Bis heute gibt es keinen Beweis
dafür, dass SP-A, SP-B, SP-C, SP-D in gesunder oder pathologisch veränderter
Gingiva vorhanden sind. Anhand dieser Studie wird beabsichtigt, erstmals das
Vorkommen der vier Surfactant Proteine SP-A, SP-B, SP-C und SP-D in ihrer
immunologischen Funktion und als oberflächenaktive Bestandteile der Gingiva und
des Mundhöhlenepithels zu beschreiben. Außerdem soll ein Vergleich der Menge
der exprimierten Proteine im Speichel von gesunden und im Speichel von an
Parodontitis erkrankten Personen durchgeführt werden.
Material und Methodik
16
3 Material und Methodik
3.1 Eingesetzte Materialien und Chemikalien
3.1.1 Chemikalien, Kits und Enzyme
10 mM dNTP´s Fermentas, St. Leon-Rot, Deutschland
10x PCR Reaktionsmix (-MgCl2) Invitrogen, Karlsruhe, Deutschland
50 mM (MgCl2) Magnesiumchlorid Invitrogen, Karlsruhe, Deutschland
5x Reaktionspuffer Fermentas, St. Leon-Rot, Deutschland
Acrylamid Solution 30 % Fluka Chemie AG, Buchs, Schweiz
Agarose Biozym, Oldendorf, Deutschland
APS (Ammoniumpersulfat) Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland
Aquatex Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland
Avidin/Biotin Blocking Kit DAKO Diagnostika GmbH, Hamburg,
Deutschland
Blocking Solution DAKO Diagnostika GmbH, Hamburg,
Deutschland
Bradford-Reagenz Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland
Bromphenol-Blau Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland
Butanol Carl Roth GmbH&Co.KG, Karlsruhe,
Deutschland
Diethyldicarbonat (DEPC) -Wasser Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Taufkirchen, Deutschland
Diaminobenzidin Tetrahydrochlorid Carl Roth GmbH&Co.KG, Karlsruhe,
Deutschland
EDTA pH 8,0 Carl Roth GmbH&Co.KG, Karlsruhe,
Deutschland
ELISA- Kits:
SP-A: E90890Hu 96 Tests Uscn Life Science Inc, Wuhan, China
SP-B: E91622Hu 96 Tests Uscn Life Science Inc, Wuhan, China
SP-C: E91623Hu 96 Tests Uscn Life Science Inc, Wuhan, China
SP-D: E91039Hu 96 Tests Uscn Life Science Inc, Wuhan, China
Entwickler-6 Fixierlösung Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Taufkirchen, Deutschland
Ethanol (99,8 %) Carl Roth GmbH&Co.KG, Karlsruhe,
Deutschland
Material und Methodik
17
Ethidiumbromid-Tetrahydrochlorid Carl Roth GmbH&Co.KG, Karlsruhe,
Deutschland
H2O2 (Wasserstoffperoxid) Carl Roth GmbH&Co.KG, Karlsruhe,
Deutschland
Hämalaun Carl Roth GmbH&Co.KG, Karlsruhe,
Deutschland
Membran Whatman GmbH, Dassel, Deutschland
Milchpulver (Sucofin) TSI Trade Service Int., Zeven,
Deutschland
Oligo (dT)18 Primer Fermentas, St. Leon-Rot, Deutschland
Paraformaldehyd Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland
Paraplast Carl Roth GmbH&Co.KG, Karlsruhe,
Deutschland
PBS (Phosphatgepufferte Salzlösung) Biochrom, Berlin, Deutschland
Phosphataseinhibitor Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Taufkirchen, Deutschland
Ponceau S Serva Feinbiochemica, Heidelberg,
Deutschland
Proteaseninhibitor Mix Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Taufkirchen, Deutschland
RevertAid™ H - Reverse Transcriptase Fermentas, St. Leon-Rot, Deutschland
Rnase-Free Water Promega, Mannheim, Deutschland
RNeasy Mini Kit QIAGEN, Hilden, Deutschland
SDS (Sodium Dodecyl Sulfat) Carl Roth GmbH&Co.KG, Karlsruhe,
Deutschland
ß-Mercaptoethanol Sigma-Aldrich Chemie GmbH,
Taufkirchen, Deutschland
Strept AB Complex/HRP DAKO Diagnostika GmbH, Hamburg,
Deutschland
Taq DNA Polymerase (5 U / µl) Kit Invitrogen, Karlsruhe, Deutschland
TEMED (N,N,N,N-Tetramethyethylenamin) Bio-RAD Laboratories GmbH, München,
Deutschland
Transcriptase Fermentas, St. Leon-Rot, Deutschland
Tris Carl Roth GmbH&Co.KG, Karlsruhe,
Deutschland
Tween 20 Serva Feinbiochemie, Heidelberg,
Deutschland
Material und Methodik
18
Vectastain ABC-Kit Linaris, Wertheim, Deutschland
Western Blotting Luminol Reagent Santa Cruz Biotechnology, Heidelberg,
Deutschland
Xylol Carl Roth GmbH&Co.KG, Karlsruhe,
Deutschland
3.1.2 Gebrauchslösungen
Citrat-Puffer: Stammlösung A: 0,1 M Zitronensäue
Stammlösung B: 0,1 M Natriumcitrat
Gebrauchslösung: 4,5 ml Stammlösung A
20,5 ml Stammlösung B
ad 225 ml Sera dest
Reducing Sample Buffer (RSB): 2 ml Glycin; 4 ml 10 % SDS; 2,5 ml
Solution 3; 1 ml Mercaptoethanol
Strept AB Compl. /HRP:
Reagenz A: Strepavidin aus Streptomyces in
0,01 mol / l Phosphatpuffer (pH 7,2)
Reagenz B: biotinylierte Meerrettichperoxidase in
0,01 mol / l Phosphatpuffer (pH 7,2)
TBE-Puffer: Stammlösung: Tris Base 108 g; Borsäure 55 g; 0,5 ml
EDTA pH 8,0 ad 1000 ml Aqua dest.
Gebrauchslösung: 100 ml TBE-Puffer Stammlösung
ad 900 ml Aqua dest.
TBS-Puffer: Stammlösung: 6,1 g TRIS in 50 ml Sera dest
ad 37 ml einer 1 M HCl-Lösung
Sera dest ad 1 l (pH 7,6)
Gebrauchslösung: 100 ml TBS Stammlösung
ad 900 ml 0,85 %ige NaCl-Lösung
(pH 7,3)
TBS/TBST: 8 g NaCl; 0,2 g KCl; 3 g Tris;
deionisiertes Wasser ad 1 l (pH 7,4)
für TBST ad 1 ml Tween
Transferpuffer: 0,84 g NaHCO3; 0,318 g Na2CO3
ad 800 ml deionisiertes Wasser (pH 9,6)
ad 200 ml Methanol (pH ca. 10,4)
Material und Methodik
19
3.1.3 Gebrauchswaren und Geräte
Bechergläser Carl Roth GmbH&Co.KG, Karlsruhe,
Deutschland
Einweg-Pasteurpipetten Carl Roth GmbH&Co.KG, Karlsruhe,
Deutschland
Elektrophorese-Apparatur Hoefer SemiPhor, Pharmacia Biotech,
San Francisco, USA
Elektrophorese-Kammer Biostep GmbH, Jahnsdorf, Deutschland
Gelkassetten Invitrogen, Karlsruhe, Deutschland
Gelschlitten Biostep GmbH, Jahnsdorf, Deutschland
Grundschlittenmikrotom Histoslide 2000 Leica Instruments GmbH, Nussloch,
Deutschland
Herolab E.A.S.Y. 429K Photo-Dokuanlage Herolab GmbH Laborgeräte, Wiesloch,
Deutschland
HistoBond-Adhesion-Micro-Slide Marienfeld, Lauda Königshofen,
Deutschland
Keyence BioRevo BZ9000 Mikroskop Keyence, Neu-Isenburg, Deutschland
Lichtmikroskop Axio Lab.A1 Carl Zeiss GmbH, Jena, Deutschland
Magnetrührer MLW Rührgerätewerk, Medingen,
Deutschland
Microplate Reader (V-Max Kinetik) MWG Biotech, Ebersberg, Deutschland
Nitrocellulose Membran Milan, Genf, Schweiz
PCR Softlubes Biozym, Oldendorf, Deutschland
PCR Geräte PTC – 200 Peltier Thermal Cycler
pH-Meter- Digital pH-Meter pH 525 Wissenschaftlich-Technische
Werkstätten GmbH, Weilheim,
Deutschland
Pipetten: 0,5-10 µl; 50-200 µl; 200-1000 µl Eppendorf AG, Hamburg, Deutschland
Pipettenspitzen: blau, gelb, kristall Carl Roth GmbH&Co.KG, Karlsruhe,
Deutschland
Präzisionswaage Typ 870-13 G. Kern & Sohn, Albstadt, Deutschland
PTC-200 DNA Engine Cycler BIO RAD Laboratoriers GmbH,
München, Deutschland
Reaktionsgefäße Carl Roth GmbH&Co.KG, Karlsruhe,
Deutschland
Spektrometer Ultrospec 3300pro Amersham Biosciences, New York, USA
Speed Mill Plus Analytic Jena AG, Jena, Deutschland
Material und Methodik
20
Thermocycler PTC-200 BIO RAD Laboratoriers GmbH,
München, Deutschland
UV-Transilluminator Darkhood DH-50 Biostep GmbH,
Jahnsdorf, Deutschland
Vortex Genie 2 Scientific Industries, New York, USA
Wärmeschrank Typ 2735 Köttermann, Hänigsen, Deutschland
Zentrifuge, Biofuge Fresco Heraeus, Buckinghamshire, England
Zentrifugenröhrchen Greiner Bio-One, Solingen, Deutschland
3.1.4 Molekulargewichtsstandards
DNA-Längenstandards: Mass RulerTM DNA Ladder, mix ready to use (1-10 kbp)
Fermentas GmbH, St. Leon-Rot, Deutschland
Mass RulerTM DNA Ladder, Low Range (80-1031 bp), Fermentas GmbH, St. Leon-
Rot, Deutschland
Protein-Längenstandards: Page RulerTM Prestained Protein Ladder (11-170 kDa),
Fermentas GmbH, St. Leon-Rot, Deutschland
Material und Methodik
21
3.2 Art und Herkunft der verwendeten Gewebe- und Speichelproben
Für die immunhistochemischen und molekularbiologischen Untersuchungen wurden
Gewebeproben von gesunden und an Gingivitis erkrankten Patienten entnommen.
Es handelte sich um zehn weibliche und neun männliche Patienten aus der
Poliklinik für Kieferorthopädie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
im Alter zwischen 21 und 69 Jahren. Die Proben wurden von PD. Dr. Heinemann
und Prof. Dr. Götz zur Verfügung gestellt. Die Hälfte der Proben wurde direkt nach
der Biopsie in einer 4 %igen Paraformaldehydlösung gelagert und später für die
immunhistochemischen Untersuchungen in Paraffin eingebettet. Die andere Hälfte
diente der molekularbiologischen Untersuchung und wurde unverzüglich auf -80°C
herabgekühlt und gelagert. Die Speichelproben, die für die ELISA und Western Blot
Analyse verwendet wurden, wurden 80 Patienten, 51 weiblichen und 29 männlichen
im Alter zwischen 23 und 76 Jahren in der Zahnklinik 1 der Friedrich-Alexander-
Universität Erlangen- Nürnberg entnommen. Die Proben wurden in zwei Kohorten
unterteilt. Eine Kohorte, die 40 Proben beinhaltete, stammte von gesunden
Probanden, die zweite Kohorte mit ebenso 40 Proben war Patienten entnommen
worden, die unter einer Entzündung des Zahnfleisches litten. Für die
Unterscheidung zwischen gesunder oder erkrankter Kohorte wurde der PSI
(Periodontal Screening Index) herangezogen (Ziebolz et al., 2011). Dabei wurden
Patienten mit einem PSI von null der gesunden, Patienten mit einem PSI von zwei
bis vier der erkrankten Kohorte zugeordnet.
Die Entnahme des Speichels wurde mit Hilfe einer Einmalpipette durchgeführt,
durch die ca. 1 ml Speichel aus dem Sublingualbereich der Patienten aufgenommen
wurde. Die Speichelproben wurden direkt nach der Entnahme eingefroren und bis
zu ihrer Verwendung bei -80°C aufbewahrt. Zur genauen Beurteilung der jeweiligen
Mundsituation wurde von allen Patienten ein Fragebogen beantwortet und ein
vollständiger zahnärztlicher Befund aufgenommen. Der Fragebogen ist im Anhang
der Arbeit einzusehen. Ein gültiges Ethik-Votum ist vorhanden.
3.3 RNA- Isolierung aus Gewebe
Zur Isolierung der RNA wurde Gewebe verwendet, das durch Biopsien der Gingiva
von fünf unterschiedlichen Patienten gewonnen wurde. Die bei -80°C gelagerten
Gewebeproben wurden für den Gewebeaufschluss mit einem Mörser und Pistill
direkt in flüssigem Stickstoff zu feinem Pulver zermahlen.
Für die Aufarbeitung wurde ein RNeasy Mini Kit der Firma QIAGEN verwendet. Die
Wirkungsweise des Kits und dessen Spezifität beruhen darauf, dass in Anwesenheit
eines chaotrophen Salzes Nukleinsäuren spezifisch an Glasfaser- oder
Material und Methodik
22
Silicaoberflächen gebunden werden. Diese Bindungsreaktion wird durch die
Zerstörung der geordneten Struktur der Wassermoleküle und ihrer Wechselwirkung
mit den gelösten Nukleinsäuren verursacht. Im Anschluss an die Isolation aus dem
Gewebe erfolgte ein DNase-Verdau, um Reste von genomischer DNA abzubauen.
Nach mehreren Waschschritten wurde die RNA in Rnase-freiem Wasser (DEPC-
Wasser) aus der Säule eluiert. Das Gewebepulver wurde in ein RNase-freies, mit
Flüssigstickstoff gekühltes 2 ml-Mikrozentrifugenröhrchen überführt und mit 600 µl
stark denaturierendem Guanidinum-Isothiocyanat-haltigem Lysepuffer und 6 µl
14,3 M ß-Mercaptoethanol versetzt, um RNasen zu inaktivieren. Diese kommen in
allen Geweben vor und können innerhalb weniger Minuten große Mengen RNA
degradieren (Bekman et al., 1986). Die Gewebeproben wurden mit einem Rotor-
Stator-Homogenisator weiter aufgeschlossen und dabei zugleich in Lysepuffer
homogenisiert. Das Homogenat wurde anschließend für 5 Minuten bei 1200 U / min
und 4°C zentrifugiert um unlösliche Bestandteile abzuscheiden. Der Überstand
wurde in ein 1,5 ml Tube überführt und mit 70 %igem Ethanol auf das doppelte
Volumen aufgefüllt. Das Gemisch wurde in ein Mikroreaktionsgefäß mit einer
Silikagelmembran gegeben und anschließend bei 10000 U / min für 15 Sekunden
zentrifugiert. In den folgenden Schritten wurde die RNA mit zwei verschiedenen
Puffern von Verunreinigungen freigewaschen. Hierzu wurden zunächst 350 µl RW1-
Puffer auf die Silikagelmembran gegeben und für 15 Sekunden bei 10000 U / min
zentrifugiert. Der Puffer wurde verworfen. Es folgte der DNase-Verdau, für den
jeweils 10 µl DNase 1 und 70 µl DNase-Puffer eingesetzt wurden. Der Ansatz wurde
15 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert und erneut mit 350 µl RW1-Puffer für 15
Sekunden bei 10000 U / min zentrifugiert. Anschließend wurden in zwei sich
wiederholenden Schritten jeweils 500 µl RPE-Puffer auf die Membran pipettiert, erst
nach 15 Sekunden, dann nach 2 Minuten bei 10000 U / min zentrifugiert.
Abschließend wurde die an die Silikagelmembran gebundene RNA mit 2x30 µl
Rnase-freiem Wasser in ein 1,5 ml Reaktionsgefäß eluiert. Bei -80°C kann die RNA
für mehrere Wochen gelagert werden.
3.4 Photometrische Konzentrationsbestimmung
Die Konzentration der RNA im Eluat konnte durch Messung der optischen Dichte bei
260 nm (OD260) in einem Spektrophotometer bestimmt werden. Aufgrund der
Spektralcharakteristika ihrer Basen, die ein Absorptionsmaximum bei 260 nm
zeigen, absorbieren Nukleinsäuren Licht zwischen einer Wellenlänge von 250-
270 nm. Bei Verdünnung der RNA in Wasser entspricht eine OD260 von eins einer
Konzentration von 42,1 µg / ml Gesamt-RNA (Sambrook and Gething, 1989). Durch
Material und Methodik
23
folgende Gleichung lässt sich die RNA-Konzentration der eingesetzten Proben
errechnen:
RNA-Konzentration (µg / ml) = OD260 x 42,1 x Verdünnungsfaktor
Vor der Messung wurde das RNA-Eluat mit DEPC-Wasser 1:100 verdünnt und das
Spektrophotometer mit 100 µl DEPC-Wasser auf null geeicht. Der Quotient
OD260 / OD280 erlaubte einen Rückschluss auf die Reinheit der isolierten RNA
hinsichtlich möglicher Kontamination durch UV-absorbierende Stoffe, wie zum
Beispiel Proteine. Für sehr reine RNA gilt:
OD260 / OD280 = 1,9 – 2,1
Die Qualität der isolierten Gesamt-RNA konnte anhand einer Agarosegel-
Elektrophorese nachvollzogen werden, bei der die Banden der 28S und 18S
ribosomalen RNA (rRNA) nach erfolgter Ethidiumbromid-Inkubation bei 5,0 und 1,9
Kilobasen (kb) begutachtet werden konnten.
3.5 Reverse Transkription
Der reversen Transkription (Kogan et al., 1987) liegt eine Umschreibung von RNA in
komplementäre DNA (cDNA) mit anschließender PCR zugrunde. Die mRNA liegt in
den Zellen in nur sehr geringer Zahl vor. Eine Möglichkeit, bestimmte Sequenzen in
dem RNA-Gemisch nachzuweisen, ist die selektive Amplifikation dieser Sequenzen.
Für die Durchführung wurden 2 µg RNA aus dem DNase Verdau eingesetzt und der
RevertAid™ H Minus-Reverse-Transkriptase nach folgendem Standardprotokoll
verwendet (Tab. 1):
Tab. 1: Standardprotokoll Reverse Transkription lt. Protokoll des Instituts für Anatomie
Lehrstuhl II der FAU-Erlangen
Substanz Volumen
2 µl total RNA *1 x µl (max. 12 µl)
Oligo (dT)18 Primer (0,5 µg / 100 pmol) 2,5 µl
DEPC-Wasser auf 13 µl auffüllen
*1 Berechnung: 2 µg / RNA-Konzentration in µg / µl
Material und Methodik
24
Der Reaktionsansatz wurde 5 Minuten bei 65°C inkubiert, um die RNA zu
denaturieren. Im Anschluss daran wurden die Reaktionsgefäße für eine Minute auf
Eis abgekühlt. Danach wurde der Mastermix (Tab. 2) zu jedem Ansatz
hinzugegeben.
Tab. 2: Zusammensetzung Mastermix lt. Protokoll des Instituts für Anatomie Lehrstuhl II der
FAU-Erlangen
Substanz Volumen
5x Reaktionspuffer 4 µl
dNTP Mix (10 mM) 2 µl
RNase Inhibitor (20 U / µl)*2 0,5 µl
RevertAid H Minus reverse Transkriptase (200 U / µl) 1 µl
Der Ansatz wurde für eine Stunde bei 42°C inkubiert. Die Inaktivierung der RT durch
Hitze erfolgte für 10 Minuten bei 70°C.
3.6 Polymerase-Kettenreaktion
Die Polymerase-Kettenreaktion (polymerase chain reaction = PCR) erlaubt es, in
vitro eine Vermehrung einer spezifischen DNA-Sequenz zu produzieren (Saiki et al.,
1985). Dazu nutzt man bestimmte Eigenschaften der DNA-Replikation. Eine DNA-
Polymerase erzeugt aus dNTPs (Desoxynukleosidtriphosphate) Kopien von Teilen
der vorgelegten cDNA. Die von der Polymerase als Matrize benötigte Einzelstrang-
DNA erzeugt man durch Erhitzen doppelsträngiger DNA fast bis zum Siedepunkt.
Für den Start der DNA-Synthese braucht die Polymerase ein kurzes Stück
doppelsträngige DNA. Durch Zugabe eines Paares verschiedener
Oligonukleotidprimer, die sich komplementär an beiden Enden der gesuchten
Sequenz anlagern, können Start- und Endpunkt der DNA-Synthese festgelegt
werden. So erhält man als Produkt einen speziellen, von den Bindungsstellen der
Primer flankierten DNA-Strang. Jeder der so neusynthetisierten Stränge enthält
wiederum Primer-Bindungsstellen und kann bei einer erneuten Polymerisation, wie
der Altstrang, als Matrize dienen. Durch mehrfache Wiederholung eines
Temperaturzyklus in einem Thermocycler werden die Reaktionsschritte (1)
Trennung der Doppelstränge (Denaturierung, 96°C), (2) Anlagerung der Primer
(Annealing, 50-60°C) und (3) Elongation (72°C) so oft durchlaufen, bis das
gewünschte Fragment in ausreichender Kopienzahl vorliegt. Die Anzahl der
Reaktionszyklen wird üblicherweise zwischen 25 und 40 gewählt, je nach Menge
der Ausgangs-cDNA. Ein Erhöhen der Zykluszahl ergibt nicht notwendigerweise
Material und Methodik
25
eine größere Menge an PCR Produkt, sondern kann zur Bildung von unspezifischen
Produkten führen. In der vorliegenden Arbeit wurden je 2 µg cDNA mit folgendem
Reaktionsansatz inkubiert (Tab. 3):
Tab. 3: Reaktionsansatz PCR lt. Protokoll des Instituts für Anatomie Lehrstuhl II der FAU-
Erlangen
Substanz Volumen
10x PCR Reaktionsmix (ohne MgCl2) 2 µl
MgCl2 (50 mM) 1 µl
dNTP-Mix (10 mM) 0,5 µl
Primer-Mix (100 pmol) 0,5 µl
Taq-Polymerase (5 U / µl) 0,2 µl
Rnase-freies Wasser 13,7 µl
cDNA 2 µl
Gesamtvolumen 19,9 µl
Es wurde ein PCR-Programm mit 35 Reaktionszyklen angewendet, die einzelnen
Reaktionsschritte wurden wie folgt festgelegt (Tab. 4):
Tab. 4: Reaktionsschritte PCR lt. Protokoll des Instituts für Anatomie Lehrstuhl II der FAU-
Erlangen
Schritt Temperatur Zeit
1 Vordenaturierung 96°C 5 min
2 Denaturierung 96°C 60 sec
3 Annealing 50-60°C 60 sec
4 Elongation 72°C 60 sec
35 Zyklen Schritt 2 – 4
5 Elongation 72°C 5 min
Als Negativkontrolle wurde die cDNA im Reaktionsansatz durch Wasser ersetzt. Die
PCR-Produkte wurden durch die Agarosegel- Elektrophorese identifiziert.
Material und Methodik
26
Für die PCR wurden folgende Primer verwendet (Tab. 5):
Tab. 5: Primer PCR lt. Protokoll des Instituts für Anatomie Lehrstuhl II der FAU-Erlangen
Primer Gewicht Sequenz Temperatur
SP-A 212 bp sense 5’-GAT GGG CAG TGG AAT GAC AGG-3’ 57°C
antisense 5’-GGG AAT GAA GTG GCT AAG GGT G-3’
SP-B 275 bp sense 5’-CAA ACG GCA TCT GTA TGC AC-3’ 52°C
antisense 5’-CGG AGA GAT CCT TGT TG-3’
SP-C 110 bp sense 5’-TCA TCG TCG TGG TGA TGG TG-3’ 55,8°C
antisense 5’- ATG GAG AAG GTG GCA GTG GTA A-3’
SP-D 199 bp sense 5’-ATG TTG CCT CTC TGA GG-3’ 57°C
antisense 5’-TCA GAA CTC GCA GAC CAC AAG-3’
3.7 Agarosegel-Elektrophorese
Im Anschluss an die RT-PCR wurde die amplifizierte DNA elektrophoretisch
aufgetrennt. Nukleinsäuren haben aufgrund der negativen Nettoladung ihrer
Phosphatgruppen die Fähigkeit, in einem elektrischen Feld zur Anode zu wandern.
Die Wanderungsgeschwindigkeit durch die Maschenstruktur des Agarosegels ist
von der Größe und Form der Nukleinsäuren abhängig. Zur Durchführung wurde ein
2 %iges Agarosegel verwendet. 2 g Agarose wurden in 100 ml 1xTBE-Puffer durch
Erhitzen in der Mikrowelle vollständig gelöst und mit Ethidiumbromid versetzt. Das
Gel wurde in eine Elektrophorese-Kammer gegeben und Elektrophorese-Puffer (1x
TBE-Puffer) zugegeben, bis das Gel knapp bedeckt war. Die PCR-
Amplifikationsprodukte wurden mit einem Gemisch aus 3 µl Ladepuffer versetzt und
in die jeweiligen Geltaschen mit den Proben beladen. Für die spätere Analyse der
Banden wurde ein DNA-Marker (100 bp DNA Ladder) mitgeführt. Anschließend
wurde eine Spannung von 80 bis 120 Volt bei 180 mA angelegt. Der im Ladepuffer
enthaltene niedermolekulare Farbstoff Bromphenol-Blau diente als Farbmarker, um
den Verlauf der Elektrophorese beurteilen zu können. Die voneinander getrennten
DNA-Fragmente wurden durch Fluoreszenz bei 366 nm auf einem UV-
Transilluminator im Gel sichtbar gemacht und mit Hilfe der Herolab E.A.S.Y. 429K
Foto-Dokumentationsanlage digital abgespeichert und ausgedruckt.
Material und Methodik
27
3.8 Proteinisolierung aus Gewebe
Die Gewebeproben wurden für den Gewebeaufschluss mit einer Speedmill der
Firma Analytic Jena aufbereitet. Dazu wurden die Proben mit Tritonpuffer in PBS
(1 %), Phosphataseinhibitor und Proteaseinhibitor versetzt und dreimal für die Dauer
von einer Minute zerkleinert. Das Gewebepulver wurde bis zur 200 µl Markierung
eines 2 ml Eppendorf-Tube gefüllt, mit 300 µl Ripa-Puffer versetzt und mit einem
Rotor Stator-Homogenisator aufgeschlossen und dabei zugleich in dem Lysepuffer
homogenisiert. Anschließend wurde Phosphataseinhibitor (1 ml / 100 ml) und
Proteaseninhibitor (2 µl / 1 ml) hinzugefügt. Dieses Gemisch wurde 30 Minuten auf
Eis inkubiert und im Anschluss daran für 30 Minuten mit 13000 U / min bei 4°C
zentrifugiert. Die im Überstand gewonnenen Proteine wurden in ein 1,5 ml
Eppendorf-Tube überführt und die Proteinkonzentration mit Hilfe der Bradfort-
Methode (siehe 3.9) gemessen.
3.9 Proteinkonzentration
Die Bestimmung der Proteinkonzentration erfolgte nach Bradford (1979). Für die
Messung wurden 800 µl destilliertes Wasser und 200 µl Bradford-Reagenz sowie
1 µl der Probe herangezogen. Als Leerwert wurde ein Ansatz ohne Protein
vorbereitet. Die Messung erfolgte in einer Einmalküvette. Die isolierten und
gemessenen Proteine wurden anschließend bei –80°C gelagert.
3.10 SDS-Gelelektrophorese und Western Blot Analyse
Zur Analyse von Proteingemischen wurden die Proteine nach der Lämmli-Methode
unter denaturierenden Bedingungen in der SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
entsprechend ihres Molekulargewichts aufgetrennt.
Das SDS-Polyacrylamidgel setzte sich aus einem Sammel- und einem Trenngel
zusammen, deren Konzentration entsprechend der zu erwartenden Proteingröße
variiert werden kann. In den vorliegenden Versuchen wurden Gele mit einer
Acrylamid-Konzentration von 12 % für SP-A und SP-D und 15 % für SP-B und SP-C
verwendet. Die Zusammensetzung des Trenn- und Sammelgels der SDS-
Polyacrylamid-Gelelektrophorese zeigt folgende Tabelle (Tab. 6):
Material und Methodik
28
Tab. 6: Zusammensetzung Trenn- und Sammelgel lt. Protokoll des Instituts für Anatomie
Lehrstuhl II der FAU-Erlangen
Bestandteil 12 % Trenngel 15 % Trenngel 5 % Sammelgel
Destilliertes Wasser 3,3 ml 2,3 ml 3,4 ml
Acrylamid (30 %) 4 ml 5 ml 0,83 ml
Tris (1,5 M, pH 8,8) 2,5 ml 2,5 ml
Tris (1 M, pH 6,8) 0,63 ml
SDS (10 %) 100 µl 100 µl 50 µl
APS (10 %) 100 µl 100 µl 50 µl
TEMED 10 µl 10 µl 5 µl
Zu Beginn wurde das 12- bzw.15 %ige Trenngel in eine Gelkammer gegossen und
mit gesättigtem Ethanol bedeckt, um während der Herstellung des Sammelgels vor
Austrocknung geschützt zu sein. Nach vollständiger Polymerisation des Trenngels
wurde das Ethanol entfernt und das Sammelgel aufgegossen, in das zur Ausbildung
von Probentaschen ein Kamm eingesetzt wurde. Im Anschluss an die
Polymerisation des Sammelgels wurde das fertige Gel in die Elektrophorese-
Kammer gespannt, die mit Lämmlipuffer gefüllt wurde und der Kamm entfernt.
Abschließend wurde das Gel mit den Proteinproben beladen, die zuvor mit 10 µl
Probenpuffer versetzt, dann für 5 Minuten bei 100°C denaturiert und bei
9000 U / min kurz anzentrifugiert wurden. Zusätzlich wurden 5 µl des
Molekulargewichtstandards pipettiert. Die elektrophoretische Trennung erfolgte bei
125 V für 90 Minuten.
3.11 Western Blot
Tab. 7: Primärantikörper für den Western Blot
Antikörper Klonalität Code Donor Verdünnung Hersteller
SP-A polyklonal H-148 Rabbit 1:200 Santa Cruz
SP-B monoklonal MAB3276 Mouse 1:250 Millipore
SP-C polyklonal AB3786 Rabbit 1:500 Millipore
SP-D polyklonal BM4083 Rabbit 1:500 Acris
Tab. 8: Sekundärantikörper für den Western Blot
Sekundärantikörper Konzentration Firma
Goat anti Mouse HRP 1:5000 Dianova
Goat anti Rabbit HRP 1:5000 Dako
Material und Methodik
29
Bei der Western Blot Analyse werden die elektrophoretisch aufgetrennten Proteine
aus dem Polyacrylamid-Trenngel zum späteren immunologischen Nachweis mittels
Sandwich-Verfahren auf eine geeignete Membran transferiert.
Dazu wurde das SDS-Gel luftblasenfrei auf eine Nitrocellulosemembran gelegt, die
zuvor 15 Minuten in Transferpuffer äquilibriert wurde. Es folgten, sowohl zur Anode
als auch zur Kathode hin, zwei Lagen mit in Transferpuffer angefeuchtetem
Filterpapier. Alle drei Sandwichkomponenten (SDS-Gel, Filterpapier,
Nitrocellulosemembran) wurden auf Gelgröße zugeschnitten und zwischen Anode
und Kathode gepresst (Abb. 7). Anschließend erfolgte der Elektrotransfer (Blot) der
Proteine für 90 Minuten bei 25 V und 125 mA.
Herkunft der Abbildung: siehe Abbildungsverzeichnis
Abb. 7: Schematische Darstellung eines Western Blots
Zu Beginn der Antikörperreaktion erfolgte für eine Stunde die Inkubation der
Membran mit TBS-T, welches mit 5 % Milchpulver versetzt wurde, um alle
unspezifischen Proteinbindungsstellen zu blockieren. Danach wurde die Membran
mit der primären Antikörperlösung, die für jedes Surfactant Protein spezifisch ist,
über Nacht bei 4°C in einer feuchten Kammer inkubiert. Am nächsten Tag erfolgte
eine weitere Stunde Inkubation bei Raumtemperatur, bevor die Membran dreimal für
15 Minuten mit TBS-T gespült wurde, um nicht gebundene Antikörper zu entfernen.
Anschließend wurde die Membran mit dem sekundären Antikörper für 2 Stunden bei
Raumtemperatur inkubiert. Um den störenden Hintergrund und nicht gebundene
Antikörper zu entfernen, wurden mehrere Waschschritte mit TBS-T angeschlossen.
Alle weiteren Schritte zur Sichtbarmachung der Proteine wurden mit Hilfe der
Enhanced Chemiluminescence (ECL) Methode durchgeführt. Dazu wurde die
Membran 5 Minuten mit jeweils 2 ml ECL-A und ECL-B Gemisch inkubiert. Die am
Sekundärantikörper haftende Meerrettich-Peroxidase oxidiert unter alkalischen
Bedingungen in Gegenwart von Wasserstoffperoxid das zyklische Diacylhydrazid
Luminol. Die Chemolumineszenz auf dem Blot wurde in der Dunkelkammer durch
das Auflegen eines Röntgenfilms und die damit verbundene Schwärzung lokalisiert.
Material und Methodik
30
Die Dauer des Auflegens (Belichtungszeit) richtet sich nach der Menge des zu
detektierenden Proteins oder der Qualität der Antikörpersysteme und variiert
zwischen 5 und 60 Minuten.
3.12 Immunhistochemie
Für die immunhistochemischen Untersuchungen wurden die in der folgenden
Tabelle (Tab. 9) aufgeführten Primärantikörper verwendet.
Tab. 9: Primärantikörper für die Immunhistochemie
Antikörper Klonalität Code Donor Verdünnung Hersteller
SP-A monoklonal MAB3270 Mouse 1:50 Millipore
SP-B monoklonal MAB3276 Mouse 1:50 Millipore
SP-C polyklonal AB3786 Rabbit 1:50 Millipore
SP-D polyklonal BM4083 Rabbit 1:50 Acris
Tab. 10: Sekundärantikörper für die Immunhistochemie
Sekundärantikörper Konzentration Firma
Biotinylated Goat anti Mouse Ig 1:200 Dako
Biotinylated Goat anti Rabbit Ig 1:200 Dako
Die Präparate wurden wie folgt aufbereitet:
• Fixierung der Gewebeproben in 4 % Paraformaldehyd für 24 Stunden
• Auswaschen der Fixierlösung (24 Stunden fließend wässern)
• Entwässern mit Xylol in einer aufsteigenden Alkoholreihe (70 % - 100 %)
• Einbettung in Paraplast
Mit dem Grundschlittenmikrotom wurden Paraffinschnitte von 6 µm Schichtdicke
angefertigt und auf HistoBond-Adhesion-Micro-Slides aufgebracht. Anschließend
wurden diese in Küvetteneinsätze sortiert und über Nacht bei 60°C in den
Wärmeschrank gestellt, um das Herauslösen des Paraffins zu erleichtern. Am
nächsten Tag wurden die Paraffinschnitte in Xylol entparaffiniert. Danach in einer
absteigenden Alkoholreihe und abschließend in destilliertem Wasser rehydriert. Um
die Darstellung der Surfactant Proteine zu ermöglichen, wurden die Schnitte im
Sinne der Epitopdemaskierung vorbehandelt. Hierzu wurden sie in eine mit
Natriumcitratpuffer (pH 6,0) gefüllte Plastikküvette gestellt und bei verschlossenem
Deckel 10 Minuten lang gekocht. Danach wurden die Schnitte bei Raumtemperatur
eine Stunde abgekühlt. Im Anschluss wurden diese dreimal mit destilliertem Wasser
Material und Methodik
31
gespült. Nach dem sorgfältigen Abtrocknen der Objektträger wurden die einzelnen
Schnitte mit einer hydrophoben Flüssigkeit mittels eines Stiftes zweimal umrandet.
Im Anschluss wurden die Schnitte mit 3 %igem Wasserstoffperoxid dunkel inkubiert.
Nach 10 Minuten wurde dieses abgeschüttet und die Schnitte sofort mit destilliertem
Wasser zweimal gespült. Um eine übermäßig starke unspezifische
Hintergrundfärbung zu verhindern, wurde 20 Minuten mit Normalserum inkubiert. Im
Anschluss erfolgte die Inkubation mit dem Avidin Biotin Kit. Für jede Probe wurde
eine Negativkontrolle mitgeführt, die statt des Primärantikörpers mit TBS-Puffer
inkubiert wurde. Als Positivkontrolle diente für alle Surfactant Proteine das Gewebe
humaner Lunge. Abschließend wurde der Primärantikörper in entsprechender
Konzentration nach Herstellerangaben aufgebracht und es erfolgte die Inkubation
über Nacht bei 4°C. Am nächsten Tag folgte dreimaliges Spülen der Schnitte in
TBST-Puffer und die Inkubation der Schnitte mit Sekundärantikörper für 60 Minuten
bei Raumtemperatur. Nach abgelaufener Inkubationszeit wurden alle Schnitte
dreimal 5 Minuten in TBST-Puffer gespült. Es erfolgte eine weitere Inkubation von
30 Minuten mit dem „ABC-Kit“. Nach abschließendem dreimaligen Spülen in TBST-
Puffer wurden die Schnitte mit Diaminobenzidin entwickelt. Dieser entscheidende
Schritt dauert je nach Gewebetyp zwischen 1 und 5 Minuten. Abschließend wurden
alle Präparate für 30 Sekunden mit Hämalaun nach Meyer gegengefärbt, erneut mit
destilliertem Wasser gespült und mit Aquatex eingedeckt. Die digitale
Dokumentation erfolgte mit dem Photomikroskop Keyence BioRevo BZ9000. Die
Lagerung der Schnitte sollte dunkel, kühl und trocken erfolgen.
3.13 Enzyme-linked immuno sorbent assay (ELISA)
Bei einem ELISA handelt es sich um eine immunologische Methode, deren Wirkung
in einem enzymatischen Farbumschlag besteht. Durch spezifische Antikörper, die
an ein Antigen (den nachzuweisenden Stoff) binden, können Hormone, Proteine
oder andere Stoffe nachgewiesen werden. Als Probe wurde Speichel von 40
gesunden Probanden und 40 Patienten verwendet, bei denen eine
Zahnfleischentzündung bzw. eine Entzündung des Zahnhalteapparates vorlag. Für
jedes Surfactant Protein wurden entsprechende Standards mitgeführt, die es
ermöglichten, die Antigenkonzentrationen in den jeweiligen Proben zu
quantifizieren. In der vorliegenden Arbeit wurden die ELISA- Kits der Firma USCN
verwendet. Die Durchführung erfolgte gemäß dem mitgelieferten Protokoll der Firma
USCN. Die Extinktion wurde bei 405 nm bzw. 450 nm Wellenlänge in einem
Mikroplatten-Spektrometer bestimmt. Hierbei ist die Intensität der Färbung
proportional zur Konzentration des zu bestimmenden Antigens. Durch das ELISA-
Material und Methodik
32
Verfahren ist es möglich, Aussagen über die Quantität der Proteine in den
untersuchten Proben zu treffen. Zunächst wurde eine
Proteinkonzentrationsbestimmung der Gesamtproteine aller 80 Proben nach der
Methode nach Bradfort (siehe 3.9) durchgeführt. Die Ergebnisse wurden
photoanalytisch mittels des zum ELISA- gehörigen Computerprogramms erfasst und
mit dem Statistikprogramm SPSS unter Verwendung unterschiedlicher
Testverfahren ausgewertet.
Herkunft der Abbildung: siehe Abbildungsverzeichnis
Abb. 8: Wirkungsprinzip des Sandwich-ELISA.
(1) Antikörper, der an den Boden der Mikrotiterplatte gebunden ist; (2) Bindung des
gesuchten Antigens aus der Probe an den Antikörper; (3) Bindung des Detektions-
Antikörpers an das gesuchte Antigen; (4) Zugabe des enzyme-linked Antikörper, Bildung
eines Antikörper- Antigen- Antikörper- Komplexes; (5) Zugabe eines passenden Substrats,
das durch das Enzym zu einem nachweisbaren Reaktionsprodukt umgesetzt wird.
3.14 Statistik
Zur Auswertung der Sandwich-ELISAs wurden die Zahlenwerte, die durch eine
spezielle Auswertungssoftware bestimmt worden waren, mit Hilfe des
Statistikprogramms SPSS genau analysiert. Dazu wurde der Student T-Test für die
Surfactant Proteine SP-A, SP-B, SP-C und SP-D verwendet. Dabei wurde der
quantitative Unterschied der Konzentration der unterschiedlichen Surfactant
Proteine zwischen den Proben gesunder und erkrankter Patienten verglichen. Eine
Signifikanz ließ sich für p< 0,05 erkennen.
Ergebnisse
33
4 Ergebnisse
4.1 Nachweis der Surfactant Proteine in humanem gingivalen Epithel auf
mRNA-Ebene
Um die Transkription der Surfactant Proteine SP-A, SP-B, SP-C und SP-D in der
Gingiva nachweisen zu können, wurde, wie unter 3.3 beschrieben, mRNA aus den
Gewebeproben isoliert, in cDNA umgeschrieben und in den unter 3.5 erläuterten
Bedingungen in einer RT-PCR amplifiziert. Für alle Gene ergaben sich dabei in allen
untersuchten Proben spezifische cDNA-Fragmente. Für SP-A betrug die Größe des
Amplifikationsproduktes 212 bp für SP-B 194 bp für SP-C 110 bp für SP-D 461 bp
und für ß-Aktin 275 bp. Damit entsprechen sie bereits sequenzierten Fragmenten,
die mit den ermittelten Größen der NCBI 100 %ig übereinstimmen
(http://www.ncbi.nlm.nih.gov). Als Positivkontrolle wurde Plasmid DNA verwendet,
die den ORF (open reading frame), der entsprechenden Surfactant Proteine enthält.
Um den Ablauf der PCR bewerten zu können, wurde das ubiquitär enthaltende ß-
Aktin als interne Positivkontrolle bei den PCRs verwendet.
Abb. 9: Mit Ethidiumbromid angereicherte Proben in Gelen auf Agarose-Basis zur
Visualisierung der Amplifikationsprodukte der folgenden Proben:
(1-3) Gewebeproben der Gingiva unterschiedlicher gesunder Patienten, (-) Negativkontrolle
ohne „template vergleichbare“ c-DNA, (+) Positivkontrolle Plasmid DNA, die den ORF der
entsprechenden Surfactant Proteine enthält. Alle RT-PCR Ergebnisse zeigen eine cDNA
Amplifikation der betreffenden Surfactant Proteine.
≈ 212 bp
≈ 194 bp
≈ 110 bp
≈ 461 bp
≈ 275 bp
SP-A
SP-B
SP-C
SP-D
β-actin
1 2 3 - +
Ergebnisse
34
4.2 Nachweis der Surfactant Proteine in humanem gingivalen Epithel auf
Proteinebene
4.2.1 Western Blot des gingivalen Epithels
Für den Nachweis der Surfactant Proteine SP-A, SP-B, SP-C und SP-D auf
Proteinebene wurden Zahnfleischproben von drei unterschiedlichen Patienten
verwendet. Die spezifischen Antikörper führten zu einer eindeutigen Reaktion. Es
sind Banden bei 60 kDa für SP-A, bei 40 kDa für SP-B, bei 16 kDa für SP-C und bei
43 kDa für SP-D sichtbar. Als Positivkontrolle wurde unter gleichen
Versuchsbedingungen gesundes Lungengewebe mitgeführt. Dafür ergaben sich
deutlich sichtbare Banden bei 60 kDa für SP-A, bei 9 kDa für SP-B, bei 6 kDa für
SP-C und bei 43 kDa für SP-D. Zusätzlich wurden Speichelproben auf die
Anwesenheit aller vier Surfactant Proteine untersucht. Bei den Spendern handelte
es sich um drei gesunde Patienten sowie drei Patienten, die an einer Entzündung
der Gingiva bzw. des Parodonts leiden. Es zeigte sich in allen Proben eine deutliche
Antikörperreaktion, welche in klaren, kräftigen Proteinbanden sichtbar wurde (bei
60 kDa für SP-A, 40 kDa für SP-B, 16 kDa für SP-C und bei 43 kDa für SP-D).
Abb. 10: Western Blot der vier Surfactant Proteine abgeleitet von folgenden Proben:
(1-3) Gewebeproben der Gingiva unterschiedlicher gesunder Patienten, (+) Lungengewebe
als Positivkontrolle. Die Proteine wurden durch SDS-PAGE getrennt und zeigen eindeutige
Banden an den Positionen, an denen sie laut der für die einzelnen Surfactant Proteine
spezifischen Molekulargewichte zu erwarten sind (SP-A: 60 kDa, SP-B: 40 kDa, SP-C:
16 kDa, SP-D: 43 kDa).
Ergebnisse
35
4.2.2 Western Blot des Speichels gesunder und erkrankter Patienten
Abb. 11: Western Blot der Surfactant Proteine SP-A, SP-B, SP-C und SP-D abgeleitet von
folgenden Proben:
(1) Speichelprobe eines gesunden Patienten, (2) Speichelprobe eines an Gingivitis bzw.
Parodontitis erkrankten Patienten. (3) Lungengewebe als Positivkontrolle. Die Proteine
wurden durch SDS-PAGE getrennt und zeigen eindeutige Banden, die sich an den
Positionen befinden, an welchen sie laut der für die einzelnen Surfactant Proteine
spezifischen Molekulargewichte zu erwarten sind (SP-A: 60 kDa, SP-B: 40 kDa, SP-C:
16 kDa, SP-D: 43 kDa). SP-B weist eine Frühform bei 18 kDa auf.
4.2.3 Immunhistochemische Analyse
Mittels immunhistochemischer Methoden ist es möglich, die Lokalisation der
Surfactant Proteine im gingivalen Epithel nachzuweisen. Dafür standen fünf
Gewebeproben mit gesundem gingivalen Epithel und neun Proben mit entzündlich
verändertem gingivalen Epithel zur Verfügung. Auf den Objektträgern wurden je
nach Größe der Gewebeproben zwei oder vier Gewebedünnschnitte aufgebracht,
auf denen die Immunfärbung mit den Antikörpern aller vier Surfactant Proteine
durchgeführt wurde. Zusätzlich wurden Objektträger mit je einem Präparat der
Gingiva als Negativkontrolle und einem Präparat aus Lungengewebe als
Positivkontrolle bestückt. Bei der Negativkontrolle wurde der Gewebedünnschnitt
nur mit Sekundärantikörper behandelt, um eine spezifische Antikörperreaktion zu
gewährleisten. Als Versuchsergebnis lässt sich zusammenfassen, dass in allen
gesunden Gewebeproben eine Antikörperreaktion gegen jedes Surfactant Protein
erkennbar ist. Im Hinblick auf die physikochemischen Eigenschaften der Surfactant
Proteine sind diese im Zytosol der Epithelzellen als Granula vorhanden.
Ergebnisse
36
Stromazellen und angrenzendes Gewebe zeigen im Vergleich zum oberflächlichen
Epithel keine spezifische Färbung. Auf der Oberfläche der Gewebe, die mit
Antikörpern gegen SP-A und SP-C behandelt wurden, kann man eine Ansammlung
der Antikörper auf der obersten Epithelzellschicht erkennen. Aber auch SP-B ist dort
lokalisiert (siehe Vergrößerung SP-B Abb.3a). SP-D hingegen kann in dieser
obersten Schicht nicht eindeutig identifiziert werden. SP-A ist nur in geringem Maß
in den Membranen der einzelnen Zellen zu erkennen (Inset SP-A). In den
untersuchten pathologisch veränderten Gewebeschnitten ist bereits morphologisch
ein Unterschied zu gesundem Gewebe auffällig. Die Zellen sind hyperplastisch, und
es ist eine Auflockerung des Zellverbundes zu erkennen. Auch die
immunhistochemische Reaktion weicht von der der gesunden Gingiva in ihrer
Intensität ab. So ist festzustellen, dass die Antikörperreaktion für alle vier Surfactant
Proteine in entzündeten Gewebeanteilen deutlicher ausfällt. SP-A und SP-D
befinden sich in großen Mengen im Randbereich der Zellen, was den Anschein
erweckt, dass diese in die Zellmembran eingelagert sind (Abb. 3b). Bei SP-B und
SP-C hingegen befindet sich ein deutlicher Niederschlag im basalen Bereich der
Zelle. Dies ist vor allem in den hyperplastisch veränderten Zellen sehr deutlich. Da
alle untersuchten Präparate, bei denen dieser Befund auftrat, von unterschiedlichen
Patienten stammen, kann davon ausgegangen werden, dass es sich nicht um ein
individuelles Phänomen handelt.
Ergebnisse
37
4.2.3.1 Gesundes gingivales Gewebe
Abb. 12: Immunhistochemischer Nachweis der Surfactant Proteine in gesunder Gingiva.
Das mehrschichtig unverhornte Plattenepithel der Gingiva zeigt eine positive
Antikörperreaktion, welche nahezu homogen im Epithel des Zahnfleisches verteilt ist.
Während SP-D im Zytosol lokal in gut erkennbaren Aggregaten gespeichert ist (siehe Inset
SP-D), befinden sich die anderen Proteine (SP-A, SP-B und SP-C) gleichmäßig im Zytosol
verteilt. Vor allem SP-A und SP-C bilden einen dünnen Film auf der obersten Zellschicht,
aber auch SP-B kann dort detektiert werden (siehe Inset SP-B). SP-D hingegen zeigt keine
oder nur eine sehr geringe Verteilung in der Schicht, die den oberflächlichen Zellen aufliegt.
Ferner kann man SP-A in einem schwachen Saum um die einzelnen Zellen herum erkennen
(siehe Inset SP-A). Vergleicht man die spezifische Antikörperreaktion der Antikörper im
Epithel mit der des Stromas oder des angrenzenden Gewebes, so zeigen diese eine
stärkere Antikörperreaktion im Fall von SP-D oder eine geringere Antikörperreaktion im Fall
von SP-B.
Ergebnisse
38
4.2.3.2 Pathologisch verändertes gingivales Gewebe
Abb. 13: Immunhistochemischer Nachweis der Surfactant Proteine in pathologisch
verändertem gingivalen Gewebe. Im Gegenteil zu den Biopsien von gesunden Patienten
zeigen diese Proben hyperplastische und morphologische Veränderungen. Außerdem ist im
Vergleich zu den Tests in gesundem Gewebe eine auffällig stärkere Reaktion der Antikörper
für alle Surfactant Proteine festzustellen. SP-A und SP-D zeigen eine starke Reaktion, vor
allem in den Membranbereichen der einzelnen Zellen (siehe Insert SP-A und SP-D).
Hinsichtlich der Proteine SP-B und SP-C wird ein Niederschlag in den basalen Anteilen der
Zellen auffällig (siehe SP-B und Insert in Abbildung SP-B).
Ergebnisse
39
4.2.3.3 Negativkontrolle gingivales Epithel
Abb. 14: Ergebnisse der Negativkontrolle für die Surfactant Proteine SP-A, SP-B, SP-C
und SP-D. Das Epithel der humanen Gingiva lässt keine spezifische Antikörperfärbung
erkennen.
Ergebnisse
40
4.3 Ergebnisse des Enzyme-linked immuno sorbent assay (ELISA)
4.3.1 Rohdaten der ELISA-Auswertung
Tab. 11: Daten, die mittels des Statistikprogramms SPSS ausgewertet wurden
NR. m/w Patientencode SP-A ng/mg SP-B ng/mg SP-C ng/mg SP-D ng/mg gesund
3 1 003024GWZIAAGJRJ 0,842105263 143,8036984 1,438259109 0,030901549 1
5 2 005079GMAOHRGJRN 0,244897959 266,03861 0,159340659 0,119822332 1
7 2 007017GMRNMXGJRN 0,126984127 180,2702703 0,247863248 0,08853539 1
17 1 017112GWAGSEGJRN 0,026666667 66,71567568 0,520512821 0,230937575 1
30 1 030039GWHLMAGJRN 0,426666667 55,45009009 2,134102564 0,144825259 1
34 2 034098GMMRFZGJRN 0,046242775 104,7189502 0,067696754 0,083148387 1
36 1 036115GWDGSEGJRN 0,225806452 43,53792502 1,385235732 0,435612157 1
41 1 041023GWFRJAGJRJ 0,217391304 60,35135135 10,01421405 0,15954604 1
43 1 043087GWKKKAGJRN 1,103448276 163,8378378 0,807692308 0,222704266 1
45 1 045076GWSLHEGJRN 0,171428571 114,7459459 5,019230769 0,184526392 1
48 1 048062GWRHLAGJRN 0,091743119 9,764939251 3,366619619 0,056558339 1
55 1 055103GWVRAEGJRN 0,112676056 29,20974496 13,25108342 0,045481857 1
61 1 061115GWFGDEGJRN 0,447368421 20,64651494 0,051366397 0,046352323 1
65 2 065118GMRSJSGJRN 0,191780822 31,86671603 0,695205479 0,164878812 1
72 1 072117GWBMJNGJRN 1,0 122,9887387 0,650641026 0,15901422 1
79 1 079087GWSRSEGJRN 0,061068702 17,50649887 0,298003523 0,029132376 1
81 1 081107GWURJAGJRN 1,371428571 17,87027027 0,836538462 0,029356471 1
10 2 010031GMHNWRGNRN 0,467532468 54,29484029 3,244755245 0,144876093 2
11 1 011024GWPHFAGNRJ 0,711111111 73,396997 3,123076923 0,737173616 2
12 1 012043GWSÜHAGNRJ 0,28 49,37837838 8,666538462 0,302371656 2
13 2 013089GMMKHTGNRN 0,037735849 64,80265171 5,082365747 0,492967162 2
20 2 020052GMSNHTGNRJ 0,782608696 31,01057579 15,33249721 0,565856623 2
21 2 021064GMHNASGNRN 0,41322314 16,14205941 0,645263827 0,288712405 2
32 1 032066WGGTHEGNRN 0,330275229 23,4559881 6,76905434 0,958798517 2
35 2 035035GMNRRDGNRN 0,633027523 10,92263823 3,294989414 0,33800341 2
37 2 037030GMMGJNGNRJ 0,020618557 29,4120925 1,247620936 0,490283337 2
39 2 039029GMLMGDGNRN 0,392523364 107,5761556 12,66013659 0,189308087 2
40 1 040018GWSRAEGNRN 0,22962963 31,57777778 4,670156695 0,328357569 2
44 2 044032GMHTRDGNRN 0,340425532 112,9982749 4,734451718 1,086814049 2
49 1 049114GWWAJEGNRJ 1,218390805 27,11711712 0,673076923 0,165341046 2
50 2 050024GMBKWRGNRN 0,2 104,2432432 2,862820513 0,4109906 2
51 1 051122GWRTREGNRN 0,181818182 17,84493584 0,039432789 0,471482723 2
52 1 052014GWWRBAGNRN 0,251655629 83,85967424 2,973127866 0,769878324 2
53 2 0531030GMGZHTGNRN 1,746031746 20,03003003 7,652777778 0,631397124 2
58 2 058020GMKRETGNRN 0,306122449 144,2162162 12,07005495 0,221671315 2
60 2 060058GMDTJMGNRJ 0,383371824 16,42144685 3,389944928 0,408821069 2
66 2 066046GMELWRGNRN 1,181818182 10,64045864 2,070221445 0,249085212 2
75 1 075032GWSLEAGNRN 0,701030928 20,13597102 4,42704203 0,587129429 2
78 1 078029GWKRREGNRN 0,387096774 23,36181343 2,518610422 0,274625055 2
82 2 082128GMMEJSGNRN 0,471544715 25,51439244 0,222170106 0,164682645 2
90 1 090051GWRTEEGNRN 2,379562044 0,800946932 0,541409321 0,627842783 2
Ergebnisse
41
4.3.2 Quantitative Konzentrationsbestimmung der Surfactant Proteine SP-A, SP-B, SP-C und SP-D im Speichel gesunder und an Zahnfleischentzündungen erkrankter Patienten
Zur Veranschaulichung wurden Balkendiagramme erstellt, die die Konzentration der
Surfactant Proteine gesunder und erkrankter Patienten in ng Surfactant Protein pro
mg Gesamtprotein darstellen.
Abb. 15: Übersichtsdarstellung der vier untersuchten Surfactant Proteine SP-A, B, C und D.
Anhand des Balkendiagramms ist zu erkennen, dass SP-B absolut den größten Anteil an
den Surfactant Proteinen im Speichel darstellt. Sowohl im gesunden, als auch im Speichel
erkankter Probanden ist die Menge mit bis zu 260 ng / mg im Vergleich zu den anderen drei
Surfactant Proteinen stark erhöht. In der Abbildung rechts ist die Konzentration der
Surfactant Proteine im Speichel gesunder und erkrankter Patienten ohne die Betrachtung
von Surfactant Protein B dargestellt. Bei der quantitativen Analyse der Konzentration der
Surfactant Proteine SP-A, SP-C und SP-D stellt die Konzentration von SP-C den größten
Anteil dar, wobei hier zu erkennen ist, dass die Menge im Speichel erkrankter Patienten mit
maximal ca. 15 ng / mg gegenüber den gesunden Patienten erhöht ist.
Ergebnisse
42
Abb. 16: Das Balkendiagramm stellt die Ergebnisse aus 41 Einzelmessungen mit der
dazugehörigen Standardabweichung dar. Die y-Achse gibt die Proteinkonzentration des
entsprechenden Surfactant Proteins in ng / mg Gesamtprotein an. Für Surfactant Protein A
ergibt sich ein nicht signifikanter Unterschied (p= 0,238) zwischen der Menge im Speichel
gesunder (x-Achse: gesund) und der Menge im Speichel erkrankter (x-Achse: krank)
Patienten. Für Surfactant Protein B ergibt sich ein gerade nicht mehr signifikanter
Unterschied (p= 0,051) zwischen der Menge im Speichel gesunder (x-Achse: gesund) und
der Menge im Speichel erkrankter (x-Achse: krank) Patienten. Die Menge von SP-B im
Speichel gesunder Patienten ist erhöht. Die Menge von SP-A im Speichel erkrankter
Patienten ist leicht erhöht. Für Surfactant Protein C ergibt sich ein nicht signifikanter
Unterschied (p= 0,098) zwischen der Menge im Speichel gesunder (x-Achse: gesund) und
der Menge im Speichel erkrankter (x-Achse: krank) Patienten. Die Menge von SP-C im
Speichel erkrankter Patienten ist erhöht. Für Surfactant Protein D ergibt sich ein signifikanter
Unterschied (p< 0,0001) zwischen der Menge im Speichel gesunder (x-Achse: gesund) und
der Menge im Speichel erkrankter (x-Achse: krank) Patienten. Die Menge von SP-D im
Speichel erkrankter Patienten ist stark erhöht.
Ergebnisse
43
Tab. 12: Zusammenfassung des Student T-Test
Auswertung des Student T-Test
SP-A (gesund vs. krank): p= 0,238 kein signifikanter Unterschied
SP-B (gesund vs. krank): p= 0,051 kein signifikanter Unterschied; grenzwertig
SP-C (gesund vs. krank): p= 0,098 kein signifikanter Unterschied
SP-D (gesund vs. krank): p< 0,0001 hoch signifikanter Unterschied
Die Balkendiagramme implizieren, dass sich die Konzentration der Surfactant
Proteine im Speichel gesunder und erkrankter Patienten unterscheidet. Für SP-A
wird eine nicht signifikante Steigerung (p= 0,238) der Konzentration um 48,71 %
erkennbar. Die Konzentration des Surfactant Proteins der gesunden Gruppe liegt im
Mittel bei 0,39 ng / mg, bei der erkrankten Gruppe etwa bei 0,58 ng / mg. Die
Expression des Surfactant Protein A ist bei den Proben der erkrankten Patienten
gegenüber den gesunden Probanden erhöht. Für SP-B ergibt sich ein genau
konträres Bild. Zwar besteht ein nahezu signifikanter Unterschied zwischen den
beiden Versuchsgruppen, allerdings überwiegt im Falle von SP-B die Menge der
gemessen Surfactant Proteine in den Proben der gesunden Probanden. Es wird
eine Konzentration von SP-B im Mittel von 45,79 ng / mg bei den Proben gesunder
Probanden und 85,25 ng / mg bei den Proben erkrankter Patienten erreicht. Im
Vergleich zu den Proben der erkrankten Patienten sind die Proben der gesunden
Probanden um 86,17 % erhöht. Eine weitere Auffälligkeit, die im Falle von SP-B
eintritt, ist, dass die absolute Menge an Surfactant Protein B sowohl bei den
gesunden, als auch den erkrankten Proben deutlich über der, der anderen drei
Surfactant Proteine liegt. Wird nur SP-A, SP-C und SP-D betrachtet, stellt SP-C
sowohl bei den Gesunden als auch bei den Erkrankten den nächstgrößeren Anteil
dar. Des Weiteren fällt bei der Betrachtung des Diagramms für SP-C auf, dass mehr
Surfactant Protein im Speichel der erkrankten Patienten vorliegt. Zwar ist auch
dieser Unterschied nicht signifikant, doch ergibt sich eine Differenz von 90,41 %,
berechnet aus den Mengen 2,40 ng / mg für Proben gesunder Probanden und
4,57 ng / mg für die Proben erkrankter Patienten. Betrachtet man das Diagramm für
Surfactant Protein D, fällt ein hoch signifikanter (p< 0,0001) Unterschied auf. Die
Menge an SP-D beträgt bei den Proben der gesunden Probanden 0,13 ng / mg,
während sie bei den Proben der erkrankten Patienten nur 0,45 ng / mg beträgt. Dies
entspricht einer Steigerung von 246,15 %.
Diskussion
44
5 Diskussion
Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen erstmals, dass die Surfactant Proteine SP-A,
SP-B, SP-C und SP-D im Epithel der menschlichen Gingiva vorkommen. Die
Expression der Proteine wurde sowohl in gesundem, als auch in entzündlich
verändertem gingivalen Epithel nachgewiesen. Weiterführende Untersuchungen an
Speichelproben gesunder und an Zahnfleischentzündungen erkrankter Patienten
führten zu dem Ergebnis, dass die Expression von SP-A, -C und -D in den Proben
erkrankter Patienten erhöht ist, während die Analyse für das Surfactant Protein B
ein gegenteiliges Expressionsmuster aufweist. Der Nachweis der Surfactant
Proteine in humaner Gingiva wurde in der vorliegenden Arbeit mittels PCR, Western
Blot und Immunhistochemie erbracht. Der Speichel gesunder und an Parodontitis
erkrankter Patienten wurde mittels Western Blot und enzyme-linked immunosorbent
assay (ELISA) untersucht. Für SP-B und SP-C wurde bei der Western Blot Analyse
eine Frühform des Surfactant Proteins detektiert. Im Fall von SP-B liegt diese bei
der Analyse der Gewebeproben bei 40 kDa, im Speichel konnte für SP-B eine
Frühform bei 18 kDa ermittelt werden. SP-C zeigt nur bei der Analyse des Gewebes
eine Frühform bei 16 kDa, während im Speichel keine zusätzlichen Proteinbanden
detektiert werden konnten. Diese Frühformen befinden sich innerhalb des
Spezifizitätsspektrums der verwendeten Antikörper. Auch in zahlreichen anderen
Geweben, zum Beispiel in der Glandula parotis und der Glandula submandibularis
(Bräuer et al., 2009) und Sekreten wie zum Beispiel dem Liquor (Schob et al., 2013)
konnte dieses Phänomen bereits nachgewiesen werden. Es wird vermutet, dass die
ausgiebige posttranslationale Modifizierung (Whitsett et al., 1986a; Jacobs et al.,
1987; Glasser et al., 1988b; Voorhout et al., 1992) für das Vorliegen der Frühformen
verantwortlich sein könnte und die unterschiedlichen Formen, entsprechend der
ausgebildeten Domänen spezifische Aufgaben in den verschiedenen Geweben
übernehmen könnten (Bruhn, 2005). Auch das Vorliegen der Surfactant Proteine in
monomerer oder dimerer Form kann zu zusätzlichen Banden bei den Western Blots
führen (Bourbon and Chailley-Heu, 2001).
5.1 Beurteilung der Ergebnisse der Immunhistochemie
Bräuer et al. konnten im Jahr 2009 bereits belegen, dass die vier Surfactant
Proteine in den Speicheldrüsen gebildet werden und somit Bestandteile des
Speichel sind, welchem vielfältige Aufgaben in der Mundhöhle zukommen (Bräuer et
al., 2009). So stellte sich die Frage, ob die im Speichel vorhandenen Surfactant
Diskussion
45
Proteine ausschließlich in den Speicheldrüsen gebildet werden, oder ob auch
andere Gewebe an der Bildung des Surfactants beteiligt sind.
Die immunhistochemischen Untersuchungen gesunder Gingivabioptate zeigen eine
homogene zytoplasmatische Verteilung der Surfactant Proteine in den Zellen des
mehrschichtig unverhornten Plattenepithels der Gingiva. Die Zellen des Stromas
und des Bindegewebes hingegen zeigen keine, beziehungsweise eine sehr geringe
Antikörperreaktion. Diese Ergebnisse sind mit den immunhistochemischen Analysen
der Speicheldrüsen, der Nasenschleimhaut und den Tränendrüsen, welche ähnliche
Verteilungsmuster aufweisen, vergleichbar (Paulsen et al., 2004; Bräuer et al., 2009;
Schicht et al., 2013). Die Surfactant Proteine SP-A und SP-D, die im Gingivaepithel
vorkommen, könnten demnach als Bestandteile des angeborenen Immunsystems
der Mundhöhle an der Gesunderhaltung und der Modulation von Entzündungen
beteiligt sein. Dies entspricht Ergebnissen, die bereits aus Untersuchungen anderer
Gewebe bekannt sind, wie zum Beispiel humaner Cornea und Prostata (Oberley et
al., 2005; Bräuer et al., 2007b). LeVine et al. gelang es, SP-A und SP-D als aktive
Modulatoren der Zytokinproduktion bei bakteriell verursachten Lungenerkrankungen
nachzuweisen (LeVine et al., 2001). Demnach ist davon auszugehen, dass diese
Proteine auch bakteriell verursachte Entzündungsprozesse des Parodonts
modulieren könnten. Wootten et al. konnten belegen, dass die Expression von SP-A
mit der Exacerbation einer Entzündung korreliert (Wootten et al., 2006). Besonders
im Sulcus gingivalis, der eine natürliche Nische zwischen Gingiva und Zahn bildet,
ist die Zirkulation und Konzentration der Speichelflüssigkeit aufgrund der
anatomischen Gegebenheiten vermindert (Bräuer et al., 2012). Aus diesem Grund
ist eine wirkungsvolle Barriere nötig, um die Gesundheit der Mundhöhle zu erhalten.
Die Anwesenheit von SP-B und SP-C in dieser Region könnte die Fließfähigkeit des
Speichels beeinflussen und so die verminderte Zirkulation der Speichelflüssigkeit
kompensieren. Ähnliches konnte für den Sekretfluss in der Tuba auditiva festgestellt
werden (Paananen et al., 2001a). Anhand der charakteristischen Färbung der
immunhistochemischen Schnittbilder kann man erkennen, dass sich die Surfactant
Proteine hauptsächlich in den Zellen des mehrschichtig unverhornten
Plattenepithels befinden. Auch in einem dünnen Film, der dem Epithel oberflächlich
aufliegt, erkennt man eine Färbung, die auf die Anwesenheit der gesuchten
Surfactant Proteine hinweist. Auch Schob et al. konnten einen derartigen
oberflächlichen Film in unterschiedlichen immunhistochemisch analysierten
Gewebeschnitten des ZNS beschreiben (Schob et al., 2013). Außerdem lassen sich
Auffälligkeiten bei der Betrachtung der Proben erkennen, welche von Patienten
gewonnen wurden, die an einer Entzündung der Gingiva leiden. Betrachtet man das
Diskussion
46
Epithel und das darunter liegende Mesenchym der Gingiva bei an fortgeschrittener
Parodontitis erkrankten Patienten, fallen eine unregelmäßige Epitheloberfläche mit
Exsudat der Zellen, Verschmälerung der Reteleisten, Mikroulzerationen,
Mikroabszessen, lymphozellulärem Infiltrat im Mesenchym und vereinzelte
Lymphozyten im Epithel auf (Page and Schroeder, 1976). Bei den Gewebeschnitten
für SP-A befindet sich eine deutlich sichtbare, starke Färbung im Bereich der
Zellmembranen. Es ist davon auszugehen, dass die hydrophilen Surfactant Proteine
in Vesikeln in der Zellmembran gespeichert werden, bevor sie an die
Epitheloberfläche abgegeben werden (Ochs et al., 2002). Außerdem ist eine stark
angefärbte Granula sichtbar, die gleichmäßig im Zytoplasma der Epithelzelle verteilt
ist. Die Intensität der Färbung ist im Bereich des noch nicht verhornenden Stratum
spinosum am stärksten. Das weist darauf hin, dass die Produktion des Surfactant
Protein A in den jüngeren Zellgenerationen dominiert. Mit zunehmender Verhornung
und dem damit verbundenen Aufstieg der Zellen Richtung Epitheloberfläche könnte
sich die Produktion von Surfactant Protein A verringern. Der deutlich sichtbare,
dunkel gefärbte Streifen auf dem Epithel besteht aus den Surfactant Proteinen, die
sowohl aus dem Speichel stammen, als auch von den Epithelzellen selbst sezerniert
werden (Bräuer et al., 2009). In Anbetracht der entzündlichen Veränderung des
Zahnfleisches lässt die erhöhte Expression von SP-A darauf schließen, dass es eine
entscheidende Rolle in der lokalen Immunabwehr der Mundhöhle spielen könnte.
Lee et al. konnten im Jahr 2005 einen Zusammenhang der vermehrten Expression
von SP-A bei Patienten mit einer bakteriell verursachten chronischen Sialadenitis
herstellen (Lee et al., 2005). Für das Surfactant Protein D stellt sich ein ähnliches
Bild dar. Auch hier kann man eine deutliche Färbung der Schnittbilder im Bereich
der Zellmembranen der Epithelzellen erkennen. Die Granula im Zytosol der Zellen
ist ebenfalls vorhanden. Dieses Phänomen konnte auch bei den
immunhistochemischen Analysen des Gewebes des ZNS und in der
Nasenschleimhaut festgestellt werden (Schicht et al., 2013; Schob et al., 2013). Da
auch SP-D ein Protein ist, welches der Immunabwehr zuzuordnen ist, entsprechen
die Ergebnisse den Erwartungen, dass auch bei SP-D die Produktion durch die
Epithelzellen selbst bei entzündeter Gingiva verstärkt sein könnte. Eine mögliche
immunologische Funktion von SP-D im Speichel ist dessen Fähigkeit an Proteine zu
binden, die identisch mit dem Scavenger-Rezeptor-Protein gp-340 sind (Ligtenberg
et al., 2001). Auch bei der Betrachtung der hydrophoben Surfactant Proteine B und
C lassen sich bei erkrankten Patienten Besonderheiten erkennen. Obwohl diese nur
bedingt direkt an der Immunabwehr beteiligt sind, ist deren Färbung bei den
entzündeten Proben ebenso verstärkt. Es ist zwar keine Einlagerung der Surfactant
Diskussion
47
Proteine in die Zellmembranen der Epithelzellen erkennbar, aber es wird ein
deutlicher Niederschlag im Zytosol sichtbar. Dieser befindet sich vornehmlich im
basalen Bereich der Zellen und entsteht wahrscheinlich durch im hydrophilen
Zytosol nicht lösliche, ausfallende Proteine. Im Gegensatz zu SP-A und SP-D ist
das Surfactant Protein B nicht gleichmäßig verteilt sondern erweckt eher den
Eindruck, dass es in Aggregaten gebunden vorliegt (Schicht et al., 2013) und nicht
an die Epitheloberfläche abgegeben wird. Diese Annahme wird dadurch bekräftigt,
dass sich keine Färbung in den obersten Epithelschichten erkennen lässt.
Außerdem fehlt die in allen anderen Färbungen sichtbare bandförmige Ablagerung
auf der Oberfläche der Gingiva. SP-C scheint sich in den Immunhistochemischen
Färbungen ähnlich zu verhalten wie die Surfactant Proteine A und D. Zwar ist auch
hier in einigen Zellen ein Niederschlag der Proteine erkennbar, insgesamt erinnert
deren Verteilungsmuster aber eher an SP-A und SP-D. Die Färbung ist gleichmäßig
über das gesamte Epithel verteilt und auch auf der Epitheloberfläche ist eine
durchgängige oberflächliche Schicht erkennbar. SP-B und SP-C haben die
Eigenschaft, die Oberflächenspannung von Flüssigkeiten herabzusetzen und
dadurch deren Fließfähigkeit zu erhöhen (Gortner and Hilgendorff, 2004). Im Fall
einer Entzündung würde eine Zirkulation des Speichels bei verstärkter Expression
von SP-B und SP-C gefördert werden. So könnten die immunologisch wirksamen
Proteine an den Ort der Entzündung gelangen. Vor allem im Bereich des Sulcus
gingivalis, dem Entstehungsort einer Gingivitis, würde sich dies eventuell als Vorteil
erweisen. Da SP-B aber das Surfactant Protein ist, welches auch im Speichel wie im
Nasensekret (Schicht et al., 2013), Liquor (Schob et al., 2013) und Tränenflüssigkeit
(Posa, 2013) am häufigsten vorkommt und dieses bei Entzündungen des
Zahnfleisches herunterreguliert ist, wirft das die Vermutung auf, dass eine verstärkte
Fließfähigkeit vermieden werden soll. Dadurch würde die Dauer der Anwesenheit
des Speichels in den entsprechenden Bereichen erhöht werden, was eine erhöhte
Wirksamkeit der immunologischen Faktoren bedingen könnte. Ähnlich wie dem
Sekret in der Nasenhöhle könnte auch dem Speichel in der Mundhöhle die Aufgabe
zukommen, eine schützende Schicht auf entzündlich verändertem Gewebe zu
bilden (Weston, 2010). Eine weitere Aufgabe in der Mundhöhle, bei der SP-B und
SP-C aufgrund ihrer rheologischen Eigenschaften beteiligt sein könnten, ist die
Bildung und Aufrechterhaltung des tertiären Schmelzoberhäutchens, des Acquired
Enamel Pellicle (AEP). Das AEP hat großen Einfluss auf die Gesunderhaltung der
Zähne (Lendenmann et al., 2000). Es begünstigt die Remineralisation, vermeidet
Demineralisation sowie Austrocknung der Zahnhartsubstanz und beeinflusst die
Zusammensetzung der frühen bakteriellen Plaque, indem es nur ganz wenigen,
Diskussion
48
bestimmten Bakterien eine Anheftung an der Hydroxylapatitschicht der Zähne
ermöglicht (Hay, 1973). So können Erkrankungen der Zähne wie Karies, Erosion
oder parodontale Erkrankungen durch das Vorhandensein und die Beschaffenheit
des tertiären Schmelzoberhäutchens beeinflusst werden (Siqueira et al., 2012).
Abgesehen von den Surfactant Proteinen sind auch andere Proteine an
parodontalen Entzündungen beteiligt. Bereits 1964 konnte ein Zusammenhang
zwischen einer erhöhten Lysozymkonzentration und dem Vorliegen einer akuten
parodontalen Entzündung hergestellt werden (Brandtzaeg and Mann, 1964).
Lysozym ist ein Enzym, welches, wie die Surfactant Proteine, auch in
Tränenflüssigkeit, Nasensekret und dem Speichel nachgewiesen werden konnte
(Embery and Waddington, 1994). Die Aktivität von Lysozym im Sulcusfluid kann als
Indikator für die Schwere einer Parodontalerkrankung betrachtet werden. Surna et
al. konnten erhöhte Werte für Lysozym, alkalische Phosphatase und beta-
Glucuronidase im Blut von Patienten mit entzündlich verändertem parodontalen
Befund feststellen (Surna et al., 2008). Neben den direkten antimikrobiellen
Eigenschaften (Nakatsuji and Gallo, 2012) können Lysozym protektive Funktionen
zugerechnet werden (Younes et al., 2009). So konnte nachgewiesen werden, dass
Lysozym an Elastinfasern bindet um diese vor dem Abbau durch Proteasen oder die
humane Leukozyten-Elastase zu schützen (Park et al., 1996; Seite et al., 2006). Vor
allem im faserreichen Parodont muss dieser Eigenschaft eine hohe Bedeutung
beigemessen werden.
5.2 Betrachtung der Ergebnisse der ELISA-Auswertung
Speichel scheint nur vollständig ausgereifte Formen der Surfactant Proteine zu
enthalten, da in ihm keine zusätzlichen Proteinbanden abgebildet waren, die durch
noch nicht vollständig posttranslational modifizierte Proteine entstehen. Es ist
anzunehmen, dass der Ursprung des Hauptanteils der Surfactant Proteine des
Speichels im Speicheldrüsensystem liegt, wo die Proteinexpression bereits
Gegenstand früherer Untersuchungen war (Bräuer et al., 2009). Die Untersuchung
von Gingivabiopsien von Patienten, die unter einer Entzündung des oralen Epithels
leiden, lassen morphologische Veränderungen sowie eine Hyperplasie erkennen. In
allen pathologisch veränderten Proben ist eine enorm erhöhte Reaktion der
Antikörper gegen Surfactant Proteine zu erkennen. Dies hat die Forschungsgruppe
dazu veranlasst, weiterführende Untersuchungen durchzuführen.
Die Auswertungen der Sandwich ELISAs mit Speichelproben gesunder und an
Zahnfleischentzündungen erkrankter Patienten zeigen, dass die Surfactant Proteine
SP-A, SP-C und SP-D bei den erkrankten Personen in erhöhten Konzentrationen
Diskussion
49
vorliegen. Für SP-D weist das Ergebnis einen hoch signifikanten Unterschied auf.
Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass sowohl das gingivale Epithel selbst,
als auch die Speicheldrüsen im Falle einer Entzündung verstärkt die Surfactant
Proteine SP-A, SP-C und SP-D ausschütten, um so den Heilungsprozess positiv zu
beeinflussen. Für SP-A und SP-D, denen immunologische Funktionen zuzuordnen
sind, ist diese Reaktion äußerst plausibel. Im Fall von SP-C kann dahingehend
argumentiert werden, dass dessen rheologische Eigenschaften, die im Stande sind,
die Fließfähigkeit an Gas- Wasser- Grenzflächen zu beeinflussen, sich positiv auf
die Ausheilung einer Entzündung auswirken, indem sie die Verteilung von SP-A und
SP-D sowie anderer immunologisch wirksamer Faktoren fördern. So könnten schon
zu Beginn jeder Entzündung, die immer vom Sulcus gingivalis ausgeht (Oz and
Puleo, 2011), durch verstärkte Speichelzirkulation die im Speichel vorhandenen
immunologischen Faktoren an ihren Wirkungsort befördert werden. Obwohl der
Sulcus gingivalis, aufgrund seiner anatomischen Besonderheiten die
Prädilektionsstelle für jegliche Art der Parodontalerkrankung darstellt, ist generell
eine erhöhte Fließfähigkeit und Bildungsrate des Speichels in der gesamten
Mundhöhle von Vorteil, um initiale Entzündungen zu eliminieren und noch gesunde
Areale vor Infektionen zu schützen. Für SP-B stellt sich in der ELISA Analyse ein
abweichendes Bild dar. SP-B scheint im Gegensatz zu den drei anderen Surfactant
Proteinen SP-A, SP-C und SP-D bei den gesunden und nicht bei den erkrankten
Personen verstärkt exprimiert zu werden. Dies könnte darauf hinweisen, dass eine
Erhöhung der Fließfähigkeit des Speichels sensibel reguliert wird, indem die beiden
dafür verantwortlichen Faktoren unterschiedliche Verteilungsmuster aufweisen, um
eine zu starke Erhöhung der Fließfähigkeit zu vermeiden. Da SP-B das am
häufigsten vorkommende Surfactant Protein ist, hat eine verminderte Expression im
Entzündungsfall bedeutende Veränderungen zur Folge. Möglicherweise resultiert
die verminderte Expression von Surfactant Protein B auch daraus, dass die durch
die Entzündung angegriffenen Zellen nicht mehr in der Lage sind, Surfactant Protein
B in der benötigten Menge zu exprimieren, ähnliches konnte in der Nasenhöhle
beobachtet werden (Seong et al., 2002; Hsu and Peters, 2011). Dies könnte auch
ein Grund dafür sein, dass Gingival- und Parodontalerkrankungen nur sehr selten
selbstständig ausheilen. Meist ist eine Intervention durch den Zahnmediziner
erforderlich.
Vergleicht man die durch ELISA ermittelten Ergebnisse der Proteinkonzentrationen
des Speichels mit denen der Tränenflüssigkeit (Posa, 2013), des Liquors (Schob et
al., 2013) und des Nasensekrets (Schicht et al., 2013), fällt auf, dass sich die Werte
für alle Surfactant Proteine in allen Geweben unterscheiden. Während bei den
Diskussion
50
gesunden Probanden im Speichel im Mittel 0,4 ng / mg gemessen wurden, lagen die
Werte für Tränenflüssigkeit bei 3 ng / mg, für Liquor bei 27 ng / mg und für nasales
Sekret bei 3,7 ng / mg. Somit ist SP-A in Tränenflüssigkeit und nasalem Sekret in
etwa der gleichen Konzentration vorhanden, während für Liquor deutlich höhere und
für Speichel deutlich niedrigere Konzentrationen erreicht werden. Für SP-B stellt
sich das Ergebnis folgendermaßen dar. Im Speichel gesunder Probanden liegt die
Konzentration bei 45 ng / mg, in der Tränenflüssigkeit bei 170 ng / mg, im Liquor
wurden 25 ng / mg gemessen und im Nasensekret liegt SP-B mit einer
Konzentration von 4 ng / mg vor. Damit liegt SP-B in allen untersuchten Sekreten in
der höchsten Konzentration vor. Auch für SP-C lassen sich die Konzentrationen der
gesunden Probanden vergleichen. Im Speichel liegt SP-C mit 2 ng / mg, in der
Tränenflüssigkeit mit 5 ng / mg, im Liquor mit 48 ng / mg und im Nasensekret mit
1,5 ng / mg vor. Damit ist die Konzentration im Liquor gegenüber den anderen
ähnlichen Konzentrationen erhöht. Vergleicht man die Konzentrationen von SP-D
ergeben sich bei den gesunden Probanden Konzentrationen von 0,13 ng / mg
(Speichel), 14 ng / mg (Tränenflüssigkeit), 16 ng / mg (Liquor) und 3 ng / mg
(Nasensekret). Für SP-D liegen damit ähnliche Konzentrationen sowohl für Speichel
und Nasensekret als auch für Liquor und Tränenflüssigkeit vor. Eine statistische
Signifikanz der Messungen ließ sich beim Speichel nur für SP-D ermitteln, während
bei der Tränenflüssigkeit die Ergebnisse aller Surfactant Proteine außer SP-B
statistisch signifikant waren. Im Liquor waren sowohl die Messungen für SP-A als
auch für SP-D statistisch signifikant und im nasalen Sekret konnte nur im Fall von
SP-B ein statistisch signifikantes Ergebnis zwischen den Proben gesunder
Probanden und entzündlich erkrankter Patienten ermittelt werden.
Der Vergleich macht deutlich, dass keine klaren Zusammenhänge im
Expressionsverhalten der Proteine vorliegen. Jedes Surfactant Protein muss für
jedes Gewebe individuell beurteilt werden.
5.3 Erkrankungen der Mundhöhle und deren Auswirkungen auf die
Proteinzusammensetzung des Speichels
Auch bei anderen Erkrankungen, die sich in der Mundhöhle ereignen, finden sich
unterschiedliche Regulationsmuster für verschiedene Proteine. So beschrieben
Gunduz et al. 2009, dass bei der als Sjögren-Syndrom bekannten, chronischen
Erkrankung der großen Speicheldrüsen das Protein ß-Defensin-2 stärker
herabreguliert wird, als das Protein ß-Defensin-1. Weil diese verminderte
Expression der ß-Defensine so charakteristisch ist, kann sie als Biomarker für die
Diagnosestellung dieser Erkrankung herangezogen werden (Kaneda et al., 2009).
Diskussion
51
Ein weiterer pathologischer Prozess in der Mundhöhle, der eine Veränderung der
Proteinzusammensetzung des Speichels verursacht, ist die Karies. Bei dieser
Erkrankung der Zahnhartsubstanz kommt es zu einer Herabregulierung der
Ausschüttung von Staterin (Pingel et al., 2008), von HIS-1 (McDonald et al., 2011),
HIS-5 (Kurowska et al., 2011) und zu einer Heraufregulierung von PRP-1 (Huo et
al., 2011), PRP-3 (Hong et al., 2009), IL-6, Chemokinen (Chotjumlong et al., 2010)
und PGE2 (Lundy et al., 2008) gegenüber den kariesfreien Personen. Generell wird
eine höhere Menge an Proteinen im Speichel gesunder Personen nachgewiesen.
Auch bei Patienten, die an Diabetes Typ 1 erkrankt sind, findet man gegenüber der
gesunden Kontrollgruppe eine Vielzahl von Veränderungen. Diese wurden von
Baehni et al. 2011, Akamatsu et al. 2009 und Cabras et al. 2010 beschrieben.
Rauchen verändert die Zusammensetzung des Speichels dahingehend, dass es zu
einer vermehrten Ausschüttung von IL-8 (Mahanonda et al., 2009) kommt, die
Expression von ß-Defensinen (Mahanonda and Pichyangkul, 2007) wird hingegen
herabreguliert. Die vom Rauchen verursachten Veränderungen werden auf den
Einfluss mehrerer Bestandteile des Tabaks auf die Epithelzellen der Gingiva
zurückgeführt. Betrachtet man nur den Einfluss von Nikotin, fällt die Veränderung
der Speichelzusammensetzung gegenüber Nichtrauchern geringer aus (Mahanonda
et al., 2009). Neben den Surfactant Proteinen, die Gegenstand der vorliegenden
Arbeit sind, werden auch andere Proteine des Speichels durch
Zahnfleischentzündungen beeinflusst. Ackermann et al. untersuchten 2010
Erkrankungen der Gingiva, die durch das Bakterium Porphyromonas gingivalis
verursacht wurden. Dabei stellte sich heraus, dass die Anwesenheit von
Stoffwechselprodukten von Porphyromonas gingivalis die Synthese
proinflammatorischer Zytokine (IL-6) und von Chemokinen anregt. Bei der
Anwesenheit der humanen - und ß-Defensine fiel diese Immunreaktion geringer
aus (Kohlgraf et al., 2010). Dies lässt darauf schließen, dass komplexe Vorgänge an
der Synthese der einzelnen Proteine beteiligt sind und diese
Regulationsmechanismen bezüglich der Veränderung des Expressionsverhaltens
der einzelnen Surfactant Proteine weiter untersucht werden müssen, um genauere
Aussagen hinsichtlich der verminderten Expression von SP-B im Falle von
Zahnfleischentzündungen treffen zu können. Die vorangegangenen Beispiele
zeigen, dass es durchaus möglich ist, dass sich Proteine bestimmter Gruppen im
Fall von Veränderungen des sie umgebenden Milieus unterschiedlich verhalten. So
ist es nicht weiter erstaunlich, dass sich SP-B, wie durch die vorangegangenen
Untersuchungen nachgewiesen werden konnte, bei Entzündungszuständen der
Diskussion
52
Gingiva anders verhält als die drei anderen Surfactant Proteine SP-A,SP- C und SP-
D.
5.4 Veränderung des Expressionsverhaltens der Surfactant Proteine SP-A, SP-
B, SP-C und SP-D bei entzündlichen Erkrankungen des Menschen
Schob et al. konnten im Jahr 2013 mittels ELISA- Untersuchungen belegen, dass
sich die Konzentration der Surfactant Proteine SP-A, -B, -C und -D im Liquor von
gesunden und erkrankten Patienten unterscheidet. Sie untersuchten Infektionen des
ZNS (zentrales Nervensystem), Autoimmunerkrankungen sowie Gehirninfarkte und
verglichen die Konzentrationen der Surfactant Proteine mit Werten gesunder
Probanden. Auffällig wurde dabei, dass bei der Gruppe der entzündlichen
Veränderungen des ZNS für jedes Surfactant Protein spezifische
Regulationsmechanismen eingreifen. So wurden die immunologisch aktiven
Substanzen SP-A und SP-D im Fall einer Entzündung stark herunterreguliert. Auch
SP-C war im Liquor von Patienten mit einer Infektion in geringerer Konzentration
vorhanden, als bei den gesunden Probanden. SP-B wies ein genau gegenteiliges
Expressionsmuster auf. SP-B fand sich in deutlich erhöhter Konzentration im Liquor
von Patienten, die unter einer Infektion des zentralen Nervensystems litten (Schob
et al., 2013). Damit ergibt sich ein genau gegenteiliges Ergebnis von
Infektionserkrankungen des ZNS im Vergleich zu den Konzentrationen der
Surfactant Proteine bei Entzündungen, die in der Mundhöhle auftreten. Posa hat im
Jahr 2013 im Rahmen seiner Dissertation „Proteinkonzentrationen im humanen
okulären Surfactant System und deren Einfluss auf das trockene Auge“, die Menge
der Surfactant Proteine SP-A, SP-B, SP-C und SP-D gesunder Probanden mit
Patienten verglichen, die unter einem chronisch trockenen Auge leiden. Die
Ergebnisse von Posa et al. unterstützen die Annahme, dass die Surfactant Proteine
unter bestimmten pathologischen Einflüssen, zum Beispiel Bakterien, oder der
Präsenz von proinflammatorischen Zytokinen an der Augenoberfläche und im
Tränenapparat, induziert und reguliert werden. Bei der ELISA- Auswertung zeigten,
ähnlich wie im Speichel, die hydrophilen immunologisch aktiven Proteine SP-A und
SP-D einen signifikanten Anstieg ihrer Konzentration im Vergleich zur gesunden
Kontrollgruppe. Auch die hydrophoben Surfactant Proteine SP-B und SP-C lagen
bei Patienten mit den Symptomen eines trockenen Auges, verglichen mit gesunden
Patienten, in erhöhter Konzentration vor. Auffällig war dabei, dass Surfactant Protein
B nur eine geringe Erhöhung der Proteinkonzentration von 11 % gegenüber der
gesunden Kontrollgruppe aufwies. SP-A, SP-C und SP-D dagegen wiesen
Erhöhungen um mindestens 43 % auf. So stellt auch bei diesen Untersuchungen
Diskussion
53
SP-B mit einer vergleichsweise geringen Veränderung des Expressionsverhaltens
gegenüber den Surfactant Proteinen SP-A, SP-C und SP-D, die eine starke
Veränderung ihres Expressionsverhaltens aufweisen, eine Ausnahme dar (Posa,
2013). Betrachtet man die Ergebnisse, die Schicht et al. 2013 veröffentlicht haben,
fällt auf, dass bei einer chronischen Entzündung der Nasennebenhöhlen nur
Surfactant Protein B gegenüber einer gesunden Kontrollgruppe stark erhöht ist. Alle
anderen Surfactant Proteine liegen bei den erkrankten Patienten in geringerer
Konzentration vor (Schicht et al., 2013). Damit weist auch dieses Verhalten der
Surfactant Proteine ein genau konträres Bild zu den in der vorliegenden Arbeit
ermittelten Ergebnissen auf. Dies könnte mit rheologischen und antibakteriellen
Eigenschaften von SP-B zusammenhängen. Der Hauptteil der Surfactant Proteine
des Speichels stammt aus dem Speicheldrüsensystem, nur ein geringer Anteil wird
vom gingivalen Epithel selbst sezerniert (Bräuer et al., 2012). Die Bakterien die für
das Auftreten einer Parodontitis verantwortlich sind, sind gramnegative anaerobe
Bakterien wie Aggregatibacter actinomycetemcommitans, Porphyromonas
gingivalis, Bakteriodes forsythus, Fusobacterium nodatum sowie zahlreiche andere
(Socransky et al., 1998). Eine chronische Rhinitis hingegen lösen hauptsächlich
grampositive Bakterien wie Staphylococcus aureus, Staphylococcus epidermidis,
Propionibakterium acnes (Boase et al., 2013) oder Streptococcus pneumoniae
(Balachandran et al., 2002) aus. Da SP-B, welches nicht auf die Abwehr
grampositiver Bakterien spezialisiert ist, bei chronischen Sinusitiden stark erhöht ist,
weist das darauf hin, dass nicht die antimikrobielle, sondern die rheologische
Funktion bei entzündlichen Erkrankungen in der Nasenhöhle überwiegt. Demnach
spielen die Verbesserung der Fließfähigkeit und der Abtransport des Nasensekrets
eine übergeordnete Rolle (Glowina, 2011). Bei einer Parodontitis sind in der Regel
gramnegative Bakterien für die Ausbildung der Entzündung verantwortlich. Da SP-B
vor allem an der Abwehr gramnegativer Bakterien beteiligt ist, ist es möglich, dass
viel des im Speichel vorliegenden SP-B aufgebraucht wird, um den Bakterien im
gingivalen Epithel entgegenzuwirken, aber kein direkter Zusammenhang zwischen
der Entzündung des Parodonts und dem Expressionsverhalten der Speicheldrüsen
besteht. Dies macht die immunhistochemischen Ergebnisse für SP-B plausibel,
denn das Epithel reagiert direkt mit einer erhöhten Produktion von SP-B auf die
lokale Entzündung, bei der auch Bakterien in das Epithel eindringen. Die
verminderte Produktion von SP-B durch die Speicheldrüsen könnte auch darauf
hindeuten, dass die Fließfähigkeit im Bereich des Sulcus gingivalis verringert
werden soll, um den Proteinen des Sulcusfluids optimale Bedingungen zu bieten.
Diskussion
54
Diese Vermutung könnte mit einer Konzentrationsbestimmung der Surfactant
Proteine in entzündlich verändertem parodontalen Gewebe bestätigt werden.
Untersuchungen von Bräuer et al. und Oberley et al. in anderen Geweben ergaben,
dass es bei entzündlichen Prozessen zu einer Hochregulierung der Surfactant
Proteinexpression aller Surfactant Proteine kommt. Zum Beispiel in pathologisch
veränderter humaner Cornea (Bräuer et al., 2007a) und in der Prostata von
Nagetieren (Oberley et al., 2007).
Alle diese Erkenntnisse weisen darauf hin, dass bisher keine generelle Aussage
über das Expressionsverhalten der Surfactant Proteine SP-A, -B, -C und -D bei
Entzündungen gemacht werden kann. Das Expressionsverhalten muss für jedes
Gewebe und jedes einzelne Protein, wahrscheinlich auch für jeden Erregertyp
individuell und im Zusammenhang mit anderen Proteinen betrachtet werden
(Kohlgraf et al., 2010).
Ein wichtiger Aspekt, der bei der Betrachtung der Surfactant-Konzentration in der
Mundhöhle nicht außer Acht gelassen werden darf, ist, dass auch Bakterien in der
Lage sind, Surfactant Proteine zu produzieren. Diese können von den verwendeten
Analyseverfahren detektiert werden. So gelang es Bräuer et al. im Jahr 2013
nachzuweisen, dass Staphylococcus aureus und Pseudomonas aeruginosa SP-A,
SP-B, SP-C und SP-D exprimieren (Bräuer et al., 2013). Staphylokokken und
Bakterien der Familie Pseudomonas können unter physiologischen Bedingungen in
der Mundhöhle vorkommen (Socransky and Haffajee, 2005). Da
Parodontalerkrankungen meistens durch eine Vermehrung von Bakterien ausgelöst
werden, ist es möglich, dass eine Erhöhung der Surfactant-Konzentration im
Speichel unter anderem auch durch Surfactant produzierende Bakterien
herbeigeführt wird. Weiterführend müsste untersucht werden, ob auch die für
Parodontalerkrankungen typischen Bakterien in der Lage sind, Surfactant Proteine
in messbaren Konzentrationen herzustellen.
Diese Ergebnisse erweitern den bisherigen Kenntnisstand, der aussagt, dass die
Surfactant Proteine als Bestandteil des Speichels auch in der Mundhöhle
vorkommen (Bräuer et al., 2009).
Thesen
55
6 Thesen
Die Surfactant Proteine SP-A, SP-B, SP-C und SP-D sind in der Mundhöhle des
Menschen vorhanden. Dort können sie im Speichel und im gingivalen Epithel
nachgewiesen werden.
In dieser Dissertation wird gezeigt, dass die Surfactant Proteine SP-A, SP-B, SP-C
und SP-D vom gingivalen Epithel selbst produziert und sezerniert werden.
SP-A und SP-D besitzen eine immunologische Funktion, mit der sie vermutlich
einen Einfluss auf die Gesunderhaltung der Mundhöhle haben. Dies könnte eine
große Bedeutung für den Sulcus gingivalis haben, der eine natürliche Nische
zwischen Gingiva und Zahn bildet.
SP-B und SP-C erhöhen vermutlich durch ihre oberflächenaktiven Eigenschaften die
Fließfähigkeit des Speichels. So kann möglicherweise eine verminderte Zirkulation
der Speichelflüssigkeit im schwer zugänglichen Sulcus gingivalis kompensiert
werden.
Durch die Sekretion der Surfactant Proteine durch die Speicheldrüsen und das
Epithel der Mundschleimhaut wird eine gleichmäßige Verteilung der Surfactant
Proteine in der Mundhöhle gewährleistet. So wird auch eine effektive Immunreaktion
in allen Bereichen der Mundhöhle ermöglicht.
In der Mundhöhle kommt Surfactant Protein B in größerer Menge vor, als die
Surfactant Proteine SP-A, SP-C und SP-D.
Bei Zahnfleischentzündungen können die Surfactant Proteine SP-A, SP-C und SP-D
verstärkt im Speichel nachgewiesen werden.
Surfactant Protein B scheint im Falle einer Zahnfleischentzündung vermindert
exprimiert zu werden.
Schlussfolgerungen
56
7 Schlussfolgerungen
Die Surfactant Proteine SP-A, SP-B, SP-C und SP-D konnten bisher in den
Epithelien und Sekreten zahlreicher Organe nachgewiesen werden.
In der vorliegenden Arbeit wurde erstmals der Beweis erbracht, dass die Surfactant
Proteine SP-A, SP-B, SP-C und SP-D auch im Epithel der menschlichen Gingiva
gebildet werden. Die immunhistochemischen Abbildungen zeigen, dass die
Expression der vier Surfactant Proteine in entzündlich verändertem Gewebe
gegenüber den Gewebeschnitten gesunder Personen erhöht ist. Darüber hinaus
konnte bestätigt werden, dass SP-A, SP-B, SP-C und SP-D physiologisch auch im
Speichel vorkommen. SP-B ist das Surfactant Protein, das in gesundem, sowie in
pathologisch verändertem Speichel in der höchsten Konzentration vorliegt. Am
zweithäufigsten kommt das ebenfalls hydrophobe Surfactant Protein SP-C vor. Die
hydrophilen Surfactant Proteine SP-A und SP-D kommen in vergleichbaren
Konzentrationen im Speichel vor. Im Vergleich zu SP-B und SP-C liegen sie in
geringer Menge vor.
Die Untersuchungen pathologisch veränderten Speichels mittels ELISA ergaben,
dass die Konzentration der Surfactant Proteine SP-A, SP-C und SP-D im Speichel
erkrankter Personen erhöht ist. SP-B hingegen wird beim Vorliegen einer
Parodontalerkrankung in geringeren Mengen exprimiert.
Wie bereits bekannt ist, besitzen die Surfactant Proteine A und D direkte und
indirekte antimikrobielle Eigenschaften. Gewebe, welches durch die Anwesenheit
und den Einfluss der Abbauprodukte verschiedenster Bakterien entzündlich
verändert ist, zeigt eine Überexpression an diesen Surfactant Proteinen. So
scheinen sie einen direkten Einfluss auf das Immunsystem der Mundhöhle zu
besitzen.
Die rheologisch wirksamen Surfactant Proteine SP-B und SP-C besitzen die
Fähigkeit, die Oberflächeneigenschaften des Speichels zu beeinflussen. Dadurch
könnte die Fließfähigkeit des Speichels bei Zahnfleischerkrankungen gerade am
Übergang zum gingivalen Saumepithel so verbessert werden, dass die
antimikrobiellen Peptide im Speichel an Effizienz gewinnen würden. Ob sich ein
klinischer Nutzen durch die Substitution von Surfactant Proteinen bei
Parodontalerkrankungen ergibt, müsste durch weiterführende Studien geklärt
werden.
Abkürzungsverzeichnis
57
8 Abkürzungsverzeichnis
ß Beta
°C Grad Celsius
µg Mikrogramm
µl Mikroliter
µm Mikrometer
Abb. Abbildung
APS Ammoniumpersulfat
bp Basenpaare
BSA Rinderserumalbumin
ca. circa
cDNA komplementäre Desoxyribonukleinsäure
DEPC Diethylpyrocarbonat
DNA Desoxyribonukleinsäure
dNTP´s Desoxynukleosidtriphosphate
ELISA Enzyme-linked-immuno sorbent assay
g Gramm
h Stunde
H2O2 Wasserstoffperoxid
Ig Immunglobulin
IgA Immunglobulin A
kbp Kilobasenpaare
KCl Kaliumchlorid
kDa Kilodalton
l Liter
lt. laut
M Mol
mA Milliampere
mg Milligramm
MgCl2 Magnesiumchlorid
min Minute
ml Milliliter
mM Millimol
mol / l Mol pro Liter
mRNA messenger Ribonukleinsäure
n Anzahl
Abkürzungsverzeichnis
58
NaCl Natriumchlorid
Ng Nanogramm
nm Nanometer
OD Optische Dichte
ORF Open Reading Frame
P. Pseudomonas
PBS Phosphatgepufferte Salzlösung
PCR Polymerase-Kettenreaktion
pmol Pikomol
RNA Ribonukleinsäure
rRNA ribosomale Ribonukleinsäure
RSB Reducing Sample Buffer
RT-PCR Reverse Transkriptase- Polymerase-Kettenreaktion
S. Staphylokokkus
SDS Sodium Dodecyl Sulfat
sec, s Sekunde
Tab. Tabelle
TAE Trisaminomethan- Acetat- Ethylendiamintetraessigsäure
TBS Trisgepufferte Saline
TBS-T Trisgepufferte Saline plus Tween
TEMED N,N,N,N-Tetramethylethylendiamin
TRIS Trishydroxymethylaminomethan
tRNA transfer Ribonukleinsäure
U / µl Units pro Mikroliter
U / min Umdrehungen pro Minute
UV Ultra Violett
V Volt
vs versus
ZNS zentrales Nervensystem
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P, Cure S, Segurens B, Aniere F, Samain S, Crespeau H, Abbasi N, Aiach
N, Boscus D, Dickhoff R, Dors M, Dubois I, Friedman C, Gouyvenoux M,
James R, Mairey-Estrada B, Mangenot S, Martins N, Menard M, Oztas S,
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Abbildungsverzeichnis
76
10 Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Prof. Dr. med. dent. Matthias Pelka; Zahnklinik 1 FAU-Erlangen-Nürnberg
Abb. 2: Lichtmikroskopische Aufnahme des gesunden humanen gingivalen
Epithels aus dem Anatomischen Institut 2 der FAU-Erlangen- Nürnberg
Abb. 3: http://www.praxis-karsch.de/media/shop/layout/home/img-
parodontologie-karsch.jpg Abb. 4: Prof. Dr. med. dent. Matthias Pelka; Zahnklinik 1 FAU-Erlangen-
Nürnberg Abb. 5: Lichtmikroskopische Aufnahme des entzündeten humanen gingivalen
Epithels aus dem Anatomischen Institut 2 der FAU-Erlangen- Nürnberg
Abb. 6: Schematische Darstellung der Surfactant Proteine überlassen von Dr.
Martin Schicht; Institut für Anatomie II der FAU-Erlangen-Nürnberg Abb. 7: Schematische Abbildung des Aufbaus eines Western Blots Abb. 8: http://www.epitomics.com/images/products/sandwich.jpg Abb. 9: Abbildung der Ergebnisse der Polymerase-Kettenreaktion Abb. 10: Abbildung der Ergebnisse der Western Blot Analyse für gesundes
humanes gingivales Epithel Abb. 11: Abbildung der Ergebnisse der Western Blot Analyse für
Speichelproben gesunder und erkrankter Patienten Abb. 12: Immunhistochemischer Nachweis der vier Surfactant Proteine in
gesunder humaner Gingiva Abb. 13: Immunhistochemischer Nachweis der vier Surfactant Proteine in
entzündeter humaner Gingiva Abb. 14: Negativkontrolle des immunhistochemischen Nachweises in
gesunder humaner Gingiva Abb. 15: Übersichtsdarstellung der vier untersuchten Surfactant Proteine Abb. 16: Gegenüberstellung der Konzentration der Surfactant Proteine im
Speichel gesunder und erkrankter Patienten
Verzeichnis der Vorveröffentlichungen
77
11 Verzeichnis der Vorveröffentlichungen
11.1 Detection of Surfactant Proteins A, B, C, and D in human gingiva and
saliva
Bräuer L, Schicht M, Stengl C, Heinemann F, Götz W, Scholz M, Paulsen F. 2012.
Detection of surfactant proteins A, B, C, and D in human gingiva and saliva.
Biomedizinische Technik Biomedical engineering 57:59-64.
11.2 Detection of SP-G and SP-H in human saliva as well as regulation of
Surfactant-Protein-Expression in healthy and periodontal human saliva
Schicht M and Stengl C, Sel S, Heinemann F, Götz W, Petschelt A, Pelka M, Scholz
M, Paulsen F, Bräuer L (Publikation voraussichtlich in einer zahnmedizinischen
Sonderausgabe der Annals of Anatomy im Jahr 2014)
Anhang
78
12 Anhang
12.1 Zahnfleischerkrankungen Untersuchungs- und Fragebogen Patientennummer: Alter: Geschlecht: Diagnose: Schweregrad (PSI): Untersuchungen: Befund: Sulcustiefen: Sulcus Blutungsindex: Bemerkungen: Subjektive Symptome (Beschwerden) Objektive Symptome
Verlust der Stippelung Zahnfleischbluten Lockerung von Zähnen Ulzerationen Mundgeschmack Mundgeruch sonstige ________
Mundhygienestatus Wie oft putzen sie täglich Ihre Zähne? mal
Hygienezustand: API? aktive Karies Zahnersatz festsitzend herausnehmbar
Mundhygiene Zahnhygiene
wie oft __________ wann __________ nach Mahlzeiten vor Mahlzeiten Zahnpasta Marke __________ Zahnseide/Interdentalbürste Wie oft __________ Mundspüllösung Marke __________ Zahnpflegekaugummi Marke __________
Gewohnheiten
Knirschen Mundatmung
Getränke
Wasser Fruchtsäfte Limonade Energydrinks Wein Kaffee Tee zuckerfrei nach dem Zähneputzen am Abend nachts
Anhang
79
Süßigkeiten Bonbons zuckerfrei täglich Gummibärchen sauer täglich Schokolade täglich Salzgebäck/ Chips täglich
Rauchen
wie viele Zigaretten täglich __________ Marke vor dem zu Bett gehen nach dem Zähneputzen
Alkohol
Bier Wein Spirituosen Wie viel Wie häufig Tageszeit __________ Zahnpflege danach
Allgemeinanamnese (Eigen- u. Familienanamnese)
mehrfache Fälle von Zahnfleischerkrankungen in der Familie Partner mit Zahnfleischerkrankungen (Frauen) verstärktes Auftreten während Schwangerschaften „stressiger Job“
Allgemeinerkrankungen seit
Allergien __________ Diabetes mellitus __________ Hypertonie __________ Herz-Kreislauf-Erkrankungen __________ Arteriosklerose __________ Autoimmunerkrankungen __________ Erkrankungen des Blutes __________ Leber- oder Nierenerkrankungen __________ Rheumatismus __________ Schilddrüsenfehlfunktion __________ Chronische Erkrankung (Epilepsie) __________ Infektionskrankheit (Hep., AIDS…) __________ Sonstige Erkrankungen __________ Operationen __________
Allgemeinmedikation
Analgetika (Schmerzmittel) __________ Antiandrogene Hormontherapie __________ Anticholinergika (gegen Magengeschwüre __________
oder -krämpfe) Antihistaminika (Allergiebehandlung) __________ Betablocker (gegen Bluthochdruck) __________ Diuretika (Wassertabletten) __________ Orale Kontrazeptiva (Pille) __________ Psychopharmaka (Schlafmittel, Antidepresiva) __________ Insulin __________ Blutgerinnungshemmer (Marcumar, Ass) __________ Schlilddrüsenmedikamente __________ Sonstige __________
Anhang
80
12.2 Rohdaten Elisa und Auswertung der Fragebögen
NR m/w Patientencode SP-A ng/mg SP-B ng/mg SP-C ng/mg SP-D ng/mg
g/k
3 1 003024GWZIAAGJRJ 0,842105263 143,8036984 1,438259109 0,03090155 1
5 2 005079GMAOHRGJRN 0,244897959 266,03861 0,159340659 0,11982233 1
7 2 007017GMRNMXGJRN 0,126984127 180,2702703 0,247863248 0,08853539 1
17 1 017112GWAGSEGJRN 0,026666667 66,71567568 0,520512821 0,23093758 1
30 1 030039GWHLMAGJRN 0,426666667 55,45009009 2,134102564 0,14482526 1
34 2 034098GMMRFZGJRN 0,046242775 104,7189502 0,067696754 0,08314839 1
36 1 036115GWDGSEGJRN 0,225806452 43,53792502 1,385235732 0,43561216 1
41 1 041023GWFRJAGJRJ 0,217391304 60,35135135 10,01421405 0,15954604 1
43 1 043087GWKKKAGJRN 1,103448276 163,8378378 0,807692308 0,22270427 1
45 1 045076GWSLHEGJRN 0,171428571 114,7459459 5,019230769 0,18452639 1
48 1 048062GWRHLAGJRN 0,091743119 9,764939251 3,366619619 0,05655834 1
55 1 055103GWVRAEGJRN 0,112676056 29,20974496 13,25108342 0,04548186 1
61 1 061115GWFGDEGJRN 0,447368421 20,64651494 0,051366397 0,04635232 1
65 2 065118GMRSJSGJRN 0,191780822 31,86671603 0,695205479 0,16487881 1
72 1 072117GWBMJNGJRN 1 122,9887387 0,650641026 0,15901422 1
79 1 079087GWSRSEGJRN 0,061068702 17,50649887 0,298003523 0,02913238 1
81 1 081107GWURJAGJRN 1,371428571 17,87027027 0,836538462 0,02935647 1
10 2 010031GMHNWRGNRN 0,467532468 54,29484029 3,244755245 0,14487609 2
11 1 011024GWPHFAGNRJ 0,711111111 73,396997 3,123076923 0,73717362 2
12 1 012043GWSÜHAGNRJ 0,28 49,37837838 8,666538462 0,30237166 2
13 2 013089GMMKHTGNRN 0,037735849 64,80265171 5,082365747 0,49296716 2
20 2 020052GMSNHTGNRJ 0,782608696 31,01057579 15,33249721 0,56585662 2
21 2 021064GMHNASGNRN 0,41322314 16,14205941 0,645263827 0,28871241 2
32 1 032066WGGTHEGNRN 0,330275229 23,4559881 6,76905434 0,95879852 2
35 2 035035GMNRRDGNRN 0,633027523 10,92263823 3,294989414 0,33800341 2
37 2 037030GMMGJNGNRJ 0,020618557 29,4120925 1,247620936 0,49028334 2
39 2 039029GMLMGDGNRN 0,392523364 107,5761556 12,66013659 0,18930809 2
40 1 040018GWSRAEGNRN 0,22962963 31,57777778 4,670156695 0,32835757 2
44 2 044032GMHTRDGNRN 0,340425532 112,9982749 4,734451718 1,08681405 2
49 1 049114GWWAJEGNRJ 1,218390805 27,11711712 0,673076923 0,16534105 2
50 2 050024GMBKWRGNRN 0,2 104,2432432 2,862820513 0,4109906 2
51 1 051122GWRTREGNRN 0,181818182 17,84493584 0,039432789 0,47148272 2
52 1 052014GWWRBAGNRN 0,251655629 83,85967424 2,973127866 0,76987832 2
53 2 0531030GMGZHTGNRN 1,746031746 20,03003003 7,652777778 0,63139712 2
58 2 058020GMKRETGNRN 0,306122449 144,2162162 12,07005495 0,22167131 2
60 2 060058GMDTJMGNRJ 0,383371824 16,42144685 3,389944928 0,40882107 2
66 2 066046GMELWRGNRN 1,181818182 10,64045864 2,070221445 0,24908521 2
75 1 075032GWSLEAGNRN 0,701030928 20,13597102 4,42704203 0,58712943 2
78 1 078029GWKRREGNRN 0,387096774 23,36181343 2,518610422 0,27462506 2
82 2 082128GMMEJSGNRN 0,471544715 25,51439244 0,222170106 0,16468264 2
90 1 090051GWRTEEGNRN 2,379562044 0,800946932 0,541409321 0,62784278 2
1= w
1= g
2= m
2= k
Anhang
81
Alter Sulcust. max. Mundhygiene Gewohnheiten Getränke Süßigkeiten Rauchen Alkohol
1984 1 3 4 4 3 3 1
1979 1 2 3 1 3 1 1
1987 1 2 3 4 1 1 1
1982 1 2 2 1 3 1 1
1989 1 2 3 1 2 1 1
1988 1 2 1 1 5 1 1
1985 1 1 2 1 5 1 1
1983 1 2 4 1 1 2 1
1987 1 2 1 2 2 1 1
1986 1 2 1 4 2 1 1
1982 1 2 4 1 2 1 1
1983 1 2 1 1 2 1 1
1985 1 2 2 2 2 1 1
1988 1 2 2 1 1 1 1
1987 1 2 2 1 3 1 1
1987 1 1 1 4 5 1 1
1987 1 1 3 3 2 1 1
1951 3 3 2 4 3 1 1
1964 3 2 1 1 1 3 1
1953 2 1 1 1 3 4 1
1949 2 1 3 4 1 1 1
1962 3 1 2 1 5 3 1
1954 3 3 2 2 1 1 4
1936 2 1 1 4 1 1 1
1955 2 1 4 1 5 1 1
1960 3 1 2 4 1 4 2
1939 2 2 1 1 1 1 1
1968 3 1 1 1 2 1 1
1952 2 1 4 1 4 1 1
1964 2 1 1 4 1 4 1
1934 2 2 4 1 3 1 1
1952 3 1 2 1 1 1 3
1954 3 1 4 1 1 1 3
1953 2 3 2 4 1 1 1
1940 2 1 1 1 2 1 2
1948 3 1 2 2 1 4 2
1936 2 1 3 1 2 1 2
1937 3 1 1 1 5 1 1
1949 3 2 2 4 1 1 1
1968 3 3 2 4 1 1 1
1961 3 1 3 4 4 1 1
Mundhygieneverhalten Gewohnheiten Getränke Süßigkeiten
1= nur Zahnpasta 1= nein 1= haupts. zuckerfrei 1= Keine Süßigkeiten
2= Zahnpasta + Zahnseide 2= Knirschen 2= haupts. zuckerhaltig 2= Schokolade
3= Zahnpasta Mundspüllösung 3= Mundatmung 3= säurehaltig 3= Bonbons zuckerfrei
4= Zahnpflegekaugummis 4= Knirschen + Mundatmung 4= Zucker + Säure 4= Knabbersachen
5= Kombinationen
Rauchen Alkohol Sulkustiefe
1= Nichtraucher 1= Kein Alkohol 1= bis 3 mm
2= bis 5 Zig. pro Tag 2= Bier 2= 3-6 mm
3= bis 10 Zig. pro Tag 3= Wein 3= ab 6 mm
4= ab 10 Zig. pro Tag 4= Bier+Wein
Anhang
82
Begleitumstände Allergie AW Allgemeinerkrankungen AW Medikamente
1 1 2 2
1 1 1 1
1 2 1 1
1 2 1 1
1 1 1 1
1 1 1 1
1 1 1 1
1 1 1 2
1 2 1 1
1 1 1 1
1 1 2 2
1 2 1 1
1 1 1 1
1 1 1 1
1 2 2 2
1 1 1 1
1 1 1
1 1 5 5
1 1 5 1
2 2 3 3
1 1 4 3
1 1 1 1
1 1 5 5
1 1 4 3
1 1 1 1
1 2 1 1
2 1 5 5
2 1 1 1
1 1 3 3
3 2 3 3
1 1 5 5
1 1 2 2
1 2 2 2
1 2 4 3
1 1 4 1
3 1 1 3
1 1 3 3
3 1 3 3
3 2 1 1
1 1 1 1
3 2 1 1
Begleitumstände Allergie AW Allgemeinerkrankungen AW Medikamente
1= nein 1= keine Allergie 1= keine Allgemeinerkrankung 1= keine Medikamente
2= Stress 2= Allergie 2= Hypothyreose 2= Schilddrüsenmedikamente
3= fam. Häufung 3= Herz-Kreislauf-Erkrankung 3= Herz-Kreislauf-Medikamente
4= Diabetes 4= Pille
5= andere 5= andere
Anhang
83
10.3 Statistische Auswertung
Gesund (n=15) Krank (n=24) P value
Geschlecht Weiblich Männlich
11 4
10 14
0.054
1
Alter mean±SD 26.5 ± 2.7 60.38 ± 10.4 <0.0012
SulkustiefeBis 3.00 mm 3.00 bis 6.00 Ab 6,00 mm
15 0 0
0 11 13
<0.001
1
SpA mean±SD 4.3±4.4 5.9±5.2 0.3492
SpB mean±SD 9.1±7.5 4.6±3.9 0.0452
SpC mean±SD 1.2±1.4 4.5±4.1 0.0012
SpD mean±SD 1.4±1.1 4.5±2.5 <0.0012
Pearson chi-square test Student´s t test GET FILE='C:\Users\sel\Desktop\20120627_Surfactant.sav'. SORT CASES BY gesund. SPLIT FILE SEPARATE BY gesund. NPAR TESTS /K-S(NORMAL)=SP_A SP_B SP_C SP_D Alter /MISSING ANALYSIS. NPar Tests
Notes
Output Created 06-Jul-2012 13:45:53
Comments
Input Data C:\Users\sel\Desktop\20120627_Surfactant.sav
Active Dataset DataSet1
Filter <none>
Weight <none>
Split File gesund
N of Rows in Working Data File 41
Missing Value Handling Definition of Missing User-defined missing values are treated as missing.
Cases Used Statistics for each test are based on all cases with valid data for the variable(s) used in that test. Syntax NPAR TESTS /K-S(NORMAL)=SP_A SP_B SP_C SP_D Alter /MISSING ANALYSIS.
Resources Processor Time 0:00:00.000
Elapsed Time 0:00:00.016
Number of Cases Alloweda 98304
a. Based on availability of workspace memory.
[DataSet1] C:\Users\sel\Desktop\20120627_Surfactant.sav gesund = ja
One-Sample Kolmogorov-Smirnov Testc
SP_A SP_B SP_C
N 17 17 17
Normal Parametersa,,b
Mean ,394570808941
8,525433986829E1
2,408447408235E0
Std. Deviation ,41917189 7,18391064948 3,75038693012
Most Extreme Differences Absolute ,287 ,190 ,308
Positive ,287 ,190 ,308
Negative -,190 -,147 -,265
Kolmogorov-Smirnov Z 1,181 ,784 1,270
Anhang
84
Asymp. Sig. (2-tailed) ,123 ,571 ,080
a. Test distribution is Normal.
b. Calculated from data.
c. gesund = ja
One-Sample Kolmogorov-Smirnov Testc
SP_D Alter
N 17 17
Normal Parametersa,,b
Mean ,131254926176 26,76
Std. Deviation ,1036685025649 2,705
Most Extreme Differences Absolute ,162 ,214
Positive ,138 ,214
Negative -,162 -,095
Kolmogorov-Smirnov Z ,669 ,880
Asymp. Sig. (2-tailed) ,762 ,420
a. Test distribution is Normal.
b. Calculated from data.
c. gesund = ja
gesund = nein
One-Sample Kolmogorov-Smirnov Testc
SP_A SP_B SP_C
N 24 24 24
Normal Parametersa,,b
Mean ,585298099042
4,579811148467E1
4,537983174083E0
Std. Deviation ,5529092995314
3,8935153777804E1
4,1126816899153E0
Most Extreme Differences Absolute ,248 ,268 ,197
Positive ,248 ,268 ,197
Negative -,154 -,142 -,137
Kolmogorov-Smirnov Z 1,216 1,311 ,967
Asymp. Sig. (2-tailed) ,104 ,064 ,307
a. Test distribution is Normal.
b. Calculated from data.
c. gesund = nein
One-Sample Kolmogorov-Smirnov Testc
SP_D Alter
N 24 24
Normal Parametersa,,b
Mean ,454436243708 60,38
Std. Deviation ,2532001506651
10,362
Most Extreme Differences Absolute ,136 ,119
Positive ,136 ,113
Anhang
85
Negative -,111 -,119
Kolmogorov-Smirnov Z ,664 ,583
Asymp. Sig. (2-tailed) ,770 ,886
a. Test distribution is Normal.
b. Calculated from data.
c. gesund = nein
Die Interpretation dieser Auswertung besagt: Studenten T-Test kann für die Analyse von SpA bis SpD eingesetzt werden. SPLIT FILE OFF. EXAMINE VARIABLES=SP_A SP_B SP_C SP_D BY gesund /COMPARE VARIABLE /PLOT=BOXPLOT /STATISTICS=NONE /NOTOTAL /MISSING=LISTWISE. Explore
Notes
Output Created 06-Jul-2012 13:48:26
Comments
Input Data C:\Users\sel\Desktop\20120627_Surfactant.sav
Active Dataset DataSet1
Filter <none>
Weight <none>
Split File <none>
N of Rows in Working Data File 41
Missing Value Handling Definition of Missing User-defined missing values for dependent variables are treated as missing.
Cases Used Statistics are based on cases with no missing values for any dependent variable or factor used. Syntax EXAMINE VARIABLES=SP_A SP_B SP_C SP_D BY gesund /COMPARE VARIABLE /PLOT=BOXPLOT /STATISTICS=NONE /NOTOTAL /MISSING=LISTWISE.
Resources Processor Time 0:00:00.686
Elapsed Time 0:00:00.812
[DataSet1] C:\Users\sel\Desktop\20120627_Surfactant.sav gesund
Case Processing Summary
gesund
Cases
Valid Missing Total
N Percent N Percent N Percent
SP_A ja 17 100,0% 0 ,0% 17 100,0%
nein 24 100,0% 0 ,0% 24 100,0%
SP_B ja 17 100,0% 0 ,0% 17 100,0%
nein 24 100,0% 0 ,0% 24 100,0%
SP_C ja 17 100,0% 0 ,0% 17 100,0%
nein 24 100,0% 0 ,0% 24 100,0%
SP_D ja 17 100,0% 0 ,0% 17 100,0%
nein 24 100,0% 0 ,0% 24 100,0%
Anhang
86
EXAMINE VARIABLES=SP_A SP_C SP_D BY gesund /COMPARE VARIABLE /PLOT=BOXPLOT/STATISTICS=NONE /NOTOTAL /MISSING=LISTWISE. Explore
Notes
Output Created 06-Jul-2012 13:49:11
Comments
Input Data C:\Users\sel\Desktop\20120627_Surfactant.sav
Active Dataset DataSet1
Filter <none>
Weight <none>
Split File <none>
N of Rows in Working Data File 41
Missing Value Handling Definition of Missing User-defined missing values for dependent variables are treated as missing.
Cases Used Statistics are based on cases with no missing values for any dependent variable or factor used. Syntax EXAMINE VARIABLES=SP_A SP_C SP_D BY gesund /COMPARE VARIABLE /PLOT=BOXPLOT /STATISTICS=NONE /NOTOTAL /MISSING=LISTWISE.
Resources Processor Time 0:00:00.234
Elapsed Time 0:00:00.235
[DataSet1] C:\Users\sel\Desktop\20120627_Surfactant.sav gesund
Case Processing Summary
gesund
Cases
Valid Missing Total
N Percent N Percent N Percent
SP_A ja 17 100,0% 0 ,0% 17 100,0%
nein 24 100,0% 0 ,0% 24 100,0%
SP_C ja 17 100,0% 0 ,0% 17 100,0%
nein 24 100,0% 0 ,0% 24 100,0%
Anhang
87
SP_D ja 17 100,0% 0 ,0% 17 100,0%
nein 24 100,0% 0 ,0% 24 100,0%
EXAMINE VARIABLES=SP_A BY gesund /PLOT=BOXPLOT /STATISTICS=NONE /NOTOTAL. Explore
Notes
Output Created 06-Jul-2012 13:50:15
Comments
Input Data C:\Users\sel\Desktop\20120627_Surfactant.sav
Active Dataset DataSet1
Filter <none>
Weight <none>
Split File <none>
N of Rows in Working Data File 41
Missing Value Handling Definition of Missing User-defined missing values for dependent variables are treated as missing.
Cases Used Statistics are based on cases with no missing values for any dependent variable or factor used. Syntax EXAMINE VARIABLES=SP_A BY gesund /PLOT=BOXPLOT /STATISTICS=NONE /NOTOTAL.
Resources Processor Time 0:00:00.203
Elapsed Time 0:00:00.204
[DataSet1] C:\Users\sel\Desktop\20120627_Surfactant.sav gesund
Case Processing Summary
gesund
Cases
Valid Missing Total
N Percent N Percent N Percent
SP_A ja 17 100,0% 0 ,0% 17 100,0%
nein 24 100,0% 0 ,0% 24 100,0%
SP_A EXAMINE VARIABLES=SP_B BY gesund /PLOT=BOXPLOT /STATISTICS=NONE /NOTOTAL. Explore
Notes
Output Created 06-Jul-2012 13:50:35
Comments
Input Data C:\Users\sel\Desktop\20120627_Surfactant.sav
Active Dataset DataSet1
Filter <none>
Weight <none>
Anhang
88
Split File <none>
N of Rows in Working Data File 41
Missing Value Handling Definition of Missing User-defined missing values for dependent variables are treated as missing.
Cases Used Statistics are based on cases with no missing values for any dependent variable or factor used. Syntax EXAMINE VARIABLES=SP_B BY gesund /PLOT=BOXPLOT /STATISTICS=NONE /NOTOTAL.
Resources Processor Time 0:00:00.203
Elapsed Time 0:00:00.202
[DataSet1] C:\Users\sel\Desktop\20120627_Surfactant.sav gesund
Case Processing Summary
gesund
Cases
Valid Missing Total
N Percent N Percent N Percent
SP_B ja 17 100,0% 0 ,0% 17 100,0%
nein 24 100,0% 0 ,0% 24 100,0%
SP_B EXAMINE VARIABLES=SP_C BY gesund /PLOT=BOXPLOT /STATISTICS=NONE /NOTOTAL. Explore
Notes
Output Created 06-Jul-2012 13:50:54
Comments
Input Data C:\Users\sel\Desktop\20120627_Surfactant.sav
Active Dataset DataSet1
Filter <none>
Weight <none>
Split File <none>
N of Rows in Working Data File 41
Missing Value Handling Definition of Missing User-defined missing values for dependent variables are treated as missing.
Cases Used Statistics are based on cases with no missing values for any dependent variable or factor used. Syntax EXAMINE VARIABLES=SP_C BY gesund /PLOT=BOXPLOT /STATISTICS=NONE /NOTOTAL.
Resources Processor Time 0:00:00.219
Elapsed Time 0:00:00.219
[DataSet1] C:\Users\sel\Desktop\20120627_Surfactant.sav gesund
Case Processing Summary
gesund
Cases
Valid Missing Total
Anhang
89
N Percent N Percent N Percent
SP_C ja 17 100,0% 0 ,0% 17 100,0%
nein 24 100,0% 0 ,0% 24 100,0%
SP_C EXAMINE VARIABLES=SP_D BY gesund /PLOT=BOXPLOT /STATISTICS=NONE /NOTOTAL. Explore
Notes
Output Created 06-Jul-2012 13:51:09
Comments
Input Data C:\Users\sel\Desktop\20120627_Surfactant.sav
Active Dataset DataSet1
Filter <none>
Weight <none>
Split File <none>
N of Rows in Working Data File 41
Missing Value Handling Definition of Missing User-defined missing values for dependent variables are treated as missing.
Cases Used Statistics are based on cases with no missing values for any dependent variable or factor used. Syntax EXAMINE VARIABLES=SP_D BY gesund /PLOT=BOXPLOT /STATISTICS=NONE /NOTOTAL.
Resources Processor Time 0:00:00.219
Elapsed Time 0:00:00.218
[DataSet1] C:\Users\sel\Desktop\20120627_Surfactant.sav gesund
Case Processing Summary
gesund
Cases
Valid Missing Total
N Percent N Percent N Percent
SP_D ja 17 100,0% 0 ,0% 17 100,0%
nein 24 100,0% 0 ,0% 24 100,0%
SP_D T-TEST GROUPS=gesund(1 2) /MISSING=ANALYSIS /VARIABLES=SP_A SP_B SP_C SP_D /CRITERIA=CI(.95). T-Test
Notes
Output Created 06-Jul-2012 13:51:48
Comments
Input Data C:\Users\sel\Desktop\20120627_Surfactant.sav
Active Dataset DataSet1
Filter <none>
Weight <none>
Anhang
90
Split File <none>
N of Rows in Working Data File 41
Missing Value Handling Definition of Missing User defined missing values are treated as missing.
Cases Used Statistics for each analysis are based on the cases with no missing or out-of-range data for any variable in the analysis. Syntax T-TEST GROUPS=gesund(1 2) /MISSING=ANALYSIS /VARIABLES=SP_A SP_B SP_C SP_D /CRITERIA=CI(.95).
Resources Processor Time 0:00:00.015
Elapsed Time 0:00:00.030
[DataSet1] C:\Users\sel\Desktop\20120627_Surfactant.sav
Group Statistics
gesund N Mean Std. Deviation Std. Error Mean
SP_A ja 17 ,394570808941 ,4191718983539 ,1016641183649
nein 24 ,585298099042 ,5529092995314 ,1128621381576
SP_B ja 17 8,525433986829E1 7,1839106494863E1 1,7423542595783E1
nein 24 4,579811148467E1 3,8935153777804E1 7,9476049843681E0
SP_C ja 17 2,408447408235E0 3,7503869301271E0 9,0960243822647E-1
nein 24 4,537983174083E0 4,1126816899153E0 8,3949763456497E-1
SP_D ja 17 1,312549261765E-1 1,0366850256489E-1 2,5143305066157E-2
nein 24 4,544362437083E-1 2,5320015066508E-1 5,1684264327106E-2
Independent Samples Test
Levene's Test for Equality of Variances t-test for Equality of Means
F Sig. t df
SP_A Equal variances assumed ,292 ,592 -1,198 39
Equal variances not assumed -1,256 38,772
SP_B Equal variances assumed 8,183 ,007 2,268 39
Equal variances not assumed
2,060 22,668
SP_C Equal variances assumed ,321 ,574 -1,693 39
Equal variances not assumed
-1,720 36,462
SP_D Equal variances assumed 10,649 ,002 -4,962 39
Equal variances not assumed
-5,623 32,554
Independent Samples Test
t-test for Equality of Means
Anhang
91
Sig. (2-tailed) Mean Difference Std. Error Difference
SP_A Equal variances assumed ,238 -1,9072729010049E-1
1,5925168906920E-1
Equal variances not assumed ,217 -1,9072729010049E-1
1,5189949042848E-1
SP_B Equal variances assumed ,029 3,9456228383627E1
1,7395561382232E1
Equal variances not assumed ,051 3,9456228383627E1
1,9150568178898E1
SP_C Equal variances assumed ,098 -2,1295357658480E0
1,2578798361761E0
Equal variances not assumed ,094 -2,1295357658480E0
1,2377935506649E0
SP_D Equal variances assumed ,000 -3,2318131753186E-1
6,5134237085837E-2
Equal variances not assumed ,000 -3,2318131753186E-1
5,7475638045037E-2
Independent Samples Test
t-test for Equality of Means
95% Confidence Interval of the Difference
Lower Upper
SP_A Equal variances assumed -5,1284423558123E-1 1,3138965538025E-1
Equal variances not assumed -4,9803068664426E-1 1,1657610644328E-1
SP_B Equal variances assumed 4,2703843268498E0 7,4642072440405E1
Equal variances not assumed -1,9186253857986E-1 7,9104319305835E1
SP_C Equal variances assumed -4,6738378889784E0 4,1476635728236E-1
Equal variances not assumed -4,6387923012868E0 3,7972076959069E-1
SP_D Equal variances assumed -4,5492774746889E-1 -1,9143488759484E-1
Equal variances not assumed -4,4017732000031E-1 -2,0618531506341E-1
Anhang
92
93
13 Danksagung
Mein Dank gilt Herrn Prof. Dr. Friedrich Paulsen, der mir ermöglicht hat, diese Arbeit
am Institut für Anatomie ll der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
durchzuführen.
Ganz besonders möchte ich mich bei Herrn Prof. Dr. Dr. Lars Bräuer für die
Überlassung des Dissertationsthemas, für seine Unterstützung, fachliche Betreuung
und die Hilfestellung beim Verfassen der Publikationen und der Dissertation
bedanken.
Auch bei Herrn Prof. Dr. Anselm Petschelt und Herrn Prof Dr. Matthias Pelka der
Zahnklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie möchte ich mich dafür bedanken,
dass sie mir ermöglichten, Speichelproben von Patienten zu entnehmen und mich
mit Bildmaterial und Informationen unterstützt haben.
Vielen Dank an PD Dr. Friedhelm Heinemann und Prof. Dr. Werner Götz für die
Bereitstellung der Gingivaproben.
Herrn Dr. Saadettin Sel möchte ich herzlich für die Unterstützung bei der
statistischen Auswertung der erhobenen Daten herzlich danken.
Mein Dank gilt Herrn Dr. Martin Schicht für die Hilfe und Unterstützung bei der
Durchführung und Auswertung der praktischen Versuche und die vielen guten
Ratschläge, die zum Gelingen der Arbeit beigetragen haben.
Herzlichen Dank auch an Anke Fischer, Hong Nguyen, Marko Gößwein und alle
Mitarbeiter der Forschungsgruppe, die mir stets mit Rat und Tat zur Seite standen.
Herzlichen Dank auch an alle Patienten und Kommilitonen, die sich bereit erklärt
haben, an der Studie teilzunehmen.
Letztlich gilt mein Dank meiner lieben Familie, die mich während der Erstellung
dieser Dissertation und meines gesamten Studiums bedingungslos unterstützt hat.
Auch bei meinem Freund Bernd Bräuer möchte ich mich herzlichst für die
Zuwendung, den Rückhalt, das entgegengebrachte Verständnis und die
Unterstützung während der letzten fünf Jahre bedanken.
94
14 Lebenslauf
Persönliche Daten:
Name, Vorname: Stengl, Christina
Geburtsdatum: 27.03.1984
Geburtsort: Roth (Mittelfranken)
Eltern: Helga und Franz Stengl
Geschwister: Benedikt und Sebastian Stengl
Werdegang:
Schulbildung:
1990-1994: Grundschule Heideck
1994-2003: Gymnasium Hilpoltstein
2003: Abitur
Berufliche Laufbahn:
2004-2007: Ausbildung zur Zahntechnikerin, Dentallabor Amann,
Eichstätt
2007: Gesellenprüfung
2007-2008: Berufstätig als Zahntechnikerin, Dentallabor Amann,
Eichstätt
Studium:
SS 2008: Beginn des Zahnmedizinstudiums an der FAU
Erlangen-Nürnberg
WS 2008 / 09: Naturwissenschaftliche Vorprüfung
SS 2010: Zahnärztliche Vorprüfung
WS 2012 / 13: Zahnärztliche Prüfung und Approbation als Zahnärztin
SS 2010-WS 2014: Promotion am Institut für Anatomie ll der FAU
Erlangen-Nürnberg
95
Eidesstattliche Selbstständigkeitserklärung
Hiermit erkläre ich, dass ich mich mit der vorliegenden Arbeit „Nachweis der
Surfactant Proteine A, B, C und D im Epithel der humanen Gingiva sowie deren
Quantifizierung in gesundem und pathologisch verändertem Speichel“ erstmals um
die Erlangung des Doktorgrades bewerbe.
Ich habe die Arbeit selbstständig und nur unter Verwendung der angegebenen
Quellen angefertigt und die den benutzten Werken wörtlich oder inhaltlich
entnommenen Stellen als solche gekennzeichnet.
Erlangen, 24.03.2014
Christina Stengl