Naher Osten Weitere Informationen im Internet ... · baren Risiko. Hunger bekämpfen –...

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Unterernährte Menschen je Region (2010, in Millionen) Asien und Pazifik 578 Subsahara Afrika 239 Lateinamerika und Karibik 53 Naher Osten und Nordafrika 37 Industrieländer 19 MIT ESSEN SPIELT MAN NICHT! Als Finanzspekulanten 2007/2008 die Getreide- und Maispreise auf die Spitze trieben, stiegen die Preise für Grundnahrungsmittel auf den lokalen Märkten in Afrika um 70% und in Ostasien gar um 80%. Die rasant steigenden Preise für Lebensmittel führten zu Hunger - protesten und Aufständen in 61 Ländern. Die Zahl der Hungernden beträgt 2011 fast eine Milliarde. Besonders betroffen sind Frauen, denn sie sind oft die Ersten, die leer ausgehen, wenn das Essen nicht mehr ausreicht, um die ganze Familie zu ernähren. Im Bündnis setzen sich Attac, Campact, Medico International, Misereor, Oxfam, das Südwind Institut, Terre des hommes, WEED und Welthungerhilfe für das Ende der preistreibenden Spekulation mit Nahrungsmitteln ein. Wir organisieren öffent- lichkeitswirksame Aktionen und machen gemeinsam poli- tische Arbeit zum Thema. Weitere Informationen im Internet: Attac: www.attac.de/ hungerstopp Campact: www.campact.de/ spekulation/home Medico International: www.medico.de/themen/ vernetztes-handeln/ campaigns Misereor: www.misereor.de/ hunger-bekaempfen Oxfam: www.oxfam.de/ gegenspekulation SüDWIND: www.suedwind-institut.de/ mitmachen/aktionen- kampagnen/mit-essen- spielt-man-nicht terre des hommes: www.tdh.de/was-wir-tun/ themen-a-z/hunger- und-ernaehrung WEED: www.weed-online.org/ themen/finanzen/ nahrungsmittelspekulation Welthungerhilfe: www.welthungerhilfe.de/ gegen-spekulation.html Quelle: UN Millennium Project, FAO Impressum: Oxfam Deutschland e. V., Marion Lieser (verantwortlich), Greifswalder Str. 33a, 10405 Berlin, Tel. 030 - 42 85 06 21. Gestaltung: Martin Brombacher. (Stand: Juni 2012) Kapitalanlagen in Indexfonds (Agrarrohstoffe) und der FAO-Nahrungsmittelpreisindex (in Mrd. US$) Anlagen in Indexfonds (Agrar) in Mrd. US$ FAO-Nahrungsmittelpreisindex Eigene Darstellung auf Grundlage von Daten von FAO und Barclays (2011). Die Index- fonds-Daten beziehen sich jeweils auf den Jahresanfang (Abschluss des Vorjahres). 190 170 150 130 110 90 70 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 2004 2006 2005 2007 2009 2011 2008 2010

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Unterernährte Menschen je Region(2010, in Millionen)

Asien und Pazifik

578

Subsahara Afrika

239

Lateinamerika und Karibik

53

Naher Osten und Nordafrika

37Industrieländer

19

MIT ESSEN SPIELT MAN

NICHT!

Als Finanzspekulanten 2007/2008 die Getreide- undMaispreise auf die Spitze trieben, stiegen die Preise für Grundnahrungsmittel auf den lokalen Märkten in Afrika um 70% und in Ostasien gar um 80%. Die rasant steigenden Preise für Lebensmittel führten zu Hunger-

protesten und Aufständen in 61 Ländern. Die Zahl der Hungernden beträgt 2011 fast eine Milliarde. Besonders betroffen sind Frauen, denn sie sind oft die Ersten, die leer ausgehen, wenn das Essen nicht mehr ausreicht, um die ganze Familie zu ernähren.

Im Bündnis setzen sich Attac, Campact, Medico International, Misereor, Oxfam, das Südwind Institut, Terre des hommes, WEED und Welthungerhilfe für das Ende der preistreibenden Spekulation mit Nahrungsmitteln ein. Wir organisieren öffent-lichkeitswirksame Aktionen und machen gemeinsam poli-tische Arbeit zum Thema.

Weitere Informationen im Internet:

Attac: www.attac.de/

hungerstopp

Campact: www.campact.de/

spekulation/home

Medico International: www.medico.de/themen/

vernetztes-handeln/ campaigns

Misereor: www.misereor.de/

hunger-bekaempfen

Oxfam: www.oxfam.de/

gegenspekulation

SüdwInd: www.suedwind-institut.de/

mitmachen/aktionen- kampagnen/mit-essen- spielt-man-nicht

terre des hommes: www.tdh.de/was-wir-tun/

themen-a-z/hunger- und-ernaehrung

wEEd: www.weed-online.org/

themen/finanzen/ nahrungsmittelspekulation

welthungerhilfe: www.welthungerhilfe.de/

gegen-spekulation.html

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Kapitalanlagen in Indexfonds (Agrarrohstoffe) und der FAO-Nahrungsmittelpreisindex(in Mrd. US$)

Anlagen in Indexfonds (Agrar)in Mrd. US$

FAO-Nahrungsmittelpreisindex

Eigene Darstellung auf Grundlage von Daten von FAO und Barclays (2011). Die Index-fonds-Daten beziehen sich jeweils auf den Jahresanfang (Abschluss des Vorjahres).

190

170

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Welche Folgen hat die Spekulation?

Spekulation trifft die Ärmsten

diese exzessive Spekulation ist kein einfaches nullsummen-Spiel, bei dem ein Anleger verliert, was ein anderer gewinnt. denn das zusätzliche Geld, das in die nahrungsmittelwetten fließt, beeinflusst die Preise auf den realen Märkten und lässt sie stärker nach oben und unten ausschlagen.

die Folge: die Preise für nahrungsmittel orientieren sich nicht mehr allein an Marktfaktoren wie Angebot und nach-frage, der Qualität von Ernten oder den Lagerbeständen, sondern an den Börsenkursen. Je mehr spekuliert wird, desto stärker schwanken die Preise und umso unberechenbarer werden die Märkte – für Verbraucher/innen genau wie für die Bäuerinnen und Bauern.

die Folgen der zunehmenden exzessiven Spekulation treffen vor allem die Ärmsten. Arme Familien in Entwicklungsländern geben oft mehr als die Hälfte ihres Einkommens für Lebens-mittel aus. Steigen die Preise, wächst der Hunger. Besonders Frauen und Kinder leiden. Betroffen sind auch Kleinbäuer-innen und Kleinbauern: Langfristige Investitionen werden für sie durch stark schwankende Absatzpreise zum unkalkulier-baren Risiko.

Hunger bekämpfen – Spekulation eindämmen! Jetzt mitmachen!

Viele Faktoren beeinflussen die globalen Nahrungsmittel-preise, aber Spekulation wirkt als Trendverstärker. Steigen die Maispreise etwa, weil immer mehr Mais als Biosprit im Tank statt auf dem Teller landet, so heizen die Nahrungs- mittelwetten die Preise weiter an. Die Politik muss die Finanz- und Rohstoffmärkte stärker regulieren und preis-treibende Nahrungsmittelspekulation stoppen! In der EU wird derzeit (2012/2013) an der Überarbeitung einer zentralen Finanzmarkt-Richtlinie gearbeitet. Das ist eine Gelegenheit, dem Geschäft mit dem Hunger einen Riegel vorzuschieben.

Wir fordern: Transparenz an den Rohstoffbörsen durchzusetzen (z.B.durchstrengeBerichtspflichten), ein Verbot von Investmentfonds an den Agrarrohstoff-

märkten, strikte Beschränkungen für den Terminhandel mit

Nahrungsmitteln (zum Beispiel durch unumschiffbare Positionslimits), wirksame Kontrollen durch starke Aufsichtsbehörden,

die auch präventiv eingreifen können.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble muss sich in Brüssel für wirksame Maßnahmen zur Regulierung der Finanzmärkte einsetzen. Besuchen Sie unsere Websites und unterzeichnen Sie online unseren Appell an Herrn Schäuble!

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Innerhalb von 5 Jahren haben sich die Spekulationen mit Nahrungsmitteln vervielfacht

Geldanlagen in Rohstoffen*

(in Milliarden US-Dollar)

Banken und Fonds haben Rohstoffe wie weizen und Mais als profitable Anlagemöglichkeit entdeckt. Sie ködern Anlegermit der Aussicht auf hohe Gewinne bei steigenden Rohstoff-preisen. Je höher der Brotpreis, umso höher der Gewinn, lautet die zynische Formel bei diesen wetten.

der Handel mit Rohstoffpapieren aller Art boomt. Mittlerweile werden nach Angaben von Analysten mehr als 400 Mrd. US-dollar darin angelegt, mehr als dreißigmal so viel wie noch vor acht Jahren. Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs: der außer-börsliche Handel, über den keine verlässlichen Informationen vorliegen, ist darin noch nicht eingerechnet.

Zynische Wetten auf steigende Nahrungsmittelpreise

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