“Nathan der Weise”, Gotthold Ephraim Lessing

14. Charakterisieren Sie eine literarische Gestalt aus einem Werk der Aufklärung.NATHAN

der Reiche der Erzieher der Menschen-freund

der Tolerante der Weise

Er ist als guter Geschäftsmann bekannt

Er reist viel und kümmert sich um seine Geschäfte.

(Anfang: er: kehrt von erfolgreicher G.reise heim)

Auch ist er als vorsichtiger Ge-schäftsmann zu erkennen, er ver-borgt kein Geld. (Dem Sultan- ist zu unsicher)

Gleichzeitig ist er sehr großzügig zu den Menschen, die er kennt. (Daja, Tempelherr)

Nathan wirkt auf viele Menschen erzieherisch: Er führt sie aus dem Irrtum in die Wahrheit

Auf Recha:Er heilt sie von ihrem frommen Schwärmen und bringt sie dazu, human zu handeln, zu erkennen: „Wie viel andächtig schwärmen leichter als gut handeln ist.“( 1. Akt, 2. Szene)

Irrtum: Es genügt gut zu denken.

Wahrheit: Man muss gut handeln.

Auf den Tempelherrn: Irrtum: der Tempelherr hält die Christen für die besseren Menschen

Wahrheit: Nathan lehrt ihn dass Menschlichkeit nicht an eine Religion gebunden ist.

„Ich weiß, wie gute Menschen denken; weiß, dass alle Länder gute Menschen tragen.“ Und: „Sind Christ und Jude eher Christ und Jude als Mensch?“

Außerdem lernt er von Nathan, selbständig zu denken, intuitiv hat er richtig gehandelt (Rettung Rechas) aber unter dem Einfluss seiner Erziehung hat er dogmatisch gedacht. ( 2. Akt, 5. Szene)

auf den Sultan:-durch die Ringparabel:

Irrtum: man kann die Probleme durch Betrug lösen.Wahrheit: Humanität ist das einzige Mittel, Probleme zu lösen( 3. Akt, 7. Szene)

Obwohl er durch die

Christen seine Familie

verloren hat, nimmt er

ein elternloses

Christenkind an

Kindesstatt an und

erzieht sie wie seine

eigene Tochter.

Auch die Witwe eines Christen, Daja, nimmt er in seinem Haus auf als Rechas Kindermädchen und behandelt sie sehr großzügig.

Dem Tempelherrn, der Recha gerettet hat, ist er bereit, einen großen teil seines Vermögens als Dank zu schenken.

Als der Sultan darauf verzichtet, ihn zu betrügen, bietet Nathan ihm sein Vermögen an und seine Freundschaft.

Zu seinen Freunden

zählen Vertreter

aller

Glaubensrichtungen

.

Jeder Mensch sollte die Freiheit haben, seinen Glauben praktizieren zu dürfen, wenn er die andern in ihrem Glauben nicht stört.

Auch gehören zu seinen Freunden Vertreter verschiedener Völker: Araber, Deutsche, etc.

Er findet in allen Situationen mittels der Vernunft eine humane Lösung:

-Er verzweifelt nicht, als er seine Familie verliert und schafft sich durch Recha eine neue.

-Er ist ein guter Menschenkenner und findet immer den besten Weg um sie zu belehren.(Bei Recha ist es der Appell an ihre Gutherzigkeit, beim Tempelherr appelliert er an die Vernunft und den Sultan gewinnt er durch eine Geschichte, Daja durch Geschenke und den Derwisch durch seine Welt- und Menschen-kenntnis)

-Vorsichtig zögert er mit der Antwort auf den Heiratsantrag des Tempelherrn bis er die Wahrheit über seine Herkunft herausbekommt. So verhindert er eine Katastrophe, einen Inzest.

Durch seine Weisheit und Vernunft, durch seine Menschlichkeit und Toleranz sowie auch durch seine Reichtum hat Nathan bis zum Schluß Menschen verschiedener Glaubensrichtungen und Nationalitäten zu einer Großfamilie vereinigt.

Die Grundidee:

Im Gespräch mit dem Tempelherrn sagt Nathan: „ „

Man ist in erster Linie

MENSCH

Jude Christ Muselmanist man erst nachher

SPANNUNGSBOGEN:

Humanität Inhumanität

NATHAN PATRIARCHIm Denken Im DenkenIm Handeln Im Handeln

Die andern Personen:

RECHA: - denkt human, betet und ist zutiefst dankbar

- tut aktiv nichts

TEMPELHERR: - anfangs denkt er inhuman, vertritt die christl. Ideologie

- aber erhandelt human, er rettet Recha

- später unter dem Einfluss Nathans überwindet er die christl. Ideologe

SULTAN: - Denkt und handelt inhuman, er will Nathan betrügen, doch ebenfalls Nathans Wirken ist es zu verdanken, dass er eines Besseren belehrt wird.

- Nach dem Beweis von Nathans Weisheit, Klugheit durch die Ringparabel, will er nur Nathans Freundschaft.

Nathan wirkt also als ERZIEHER, er belehrt die Menschen, er führt sie aus dem Irrtum in die Wahrheit,

1.Erläutern Sie die Ringparabel aus Lessings Schauspiel „Nathan der Weise“.

1. EINLEITUNG: Ringparabel - übernommen aus Boccacios „Decameron“. Lessing verwendet sie als Zentralstück, er geht von der Grundidee der religiösen Toleranz aus.

2. HAUPTTEIL: In welchem Kontext erzählt Nathan sie: der Sultan hat ihm eine Falle gestellt, eine Fangfrage. Durch die Ringparabel beweist Nathan seine Intelligenz und sein Menschenbild.

a- Die Ringparabel deuten: - erläuternb- Aufbau: Geschehen erzählt

Dann: Deutung: so…wiec- Nathan bringt dann noch eine Fortsetzung: Richter, Zukunftd- Bringt Lessings Menschenbild zum Ausdruck: Vernunft hilft dem Menschen, in allen

Situationen, richtig und human zu handeln und alle schwierigen Situationen zu meistern.Ihre Funktion:

a- den Grundgedanken zusammenzufassenb- Konzentration des Grundgedankensc- Veranschaulichung des Grundgedankensd- Zu überzeugen, zu belehren, aufzuklärene- Auch außerhalb des Dramas, losgelöst vom Kontext zu wirken

3. SCHLUSS: die Aktualität des Grundgedankens

2.Erläutern Sie das Humanitätsideal der Aufklärung anhand von Lessings Schauspiel „Nathan der Weise“.

1. EINLEITUNG: Die gesamte Aufklärung steht unter dem Zeichen der Humanität. Ihr Ziel ist es, den Menschen von jeder weltlichen und religiösen Unmündigkeit zu befreien.

2.3. HAUPTTEIL: Die Idee der Humanität durchzieht das ganze Drama, sie ist Ausgangspunkt für das

Handeln und Denken der Hauptperson, Nathans. Außerdem erzieht er auch andere Personen zum Humanen: Recha, den Tempelherrn und den Sultan. Die Humanität, in der Form von religiöser Toleranz, ist auch die Grundidee der Ringparabel.

Nathan denkt und handelt human und belehrt auch andere Personen:

a- Nathan: - nimmt Recha auf, nachdem die Christen seine

Familie getötet haben

- human ist die Art, wie er Recha erzieht- nimmt auch die Christin Daja auf- hat Freunde unter allen Nationen und Gläubigen- er wirkt auf die anderen, er bekehrt sie zur Humanität

b- Recha bekehrt er zur aktiven Humanität

c- den Tempelherrn befreit Nathan von seinen religiösen Vorurteilen. (das

Handeln des Tempelherrn war schon human)

d- der Sultan, der anfangs Nathan nur betrügen will, will am Ende nur noch Nathans Freundschaft.

4. SCHLUSSFOLGERUNG: Nathans humanes Wirken auf die anderen hat deren humanes Denken und Handeln zur Folge. Dadurch erst wird die familiäre Zusammenführung am Ende möglich. Also wird gezeigt:HUMANITÄT als Grundprinzip menschlichen Handelns

als religionsübergreifende Macht

als völkerverbindende Macht3.Lessing als Vertreter der Aufklärung

1. EINLEITUNG: gilt als der Hauptvertreter der deutschen Aufklärung. Er ist die wichtigste Gestalt in der 2. Phase und er tritt als ein überzeugter Gegner von Gottsched auf.

2. HAUPTTEIL: widerspricht Gottsched, der für erstarrte Regeln und das französische Vorbild eintritt und er fordert:a- bürgerliches Gedankengut, da die deutsche Literatur eine bürgerliche Literatur sei. Er ist gegen

das französische klassizistische Vorbild und empfiehlt statt dessen Shakespeare und das englische Vorbild

b- ist gegen die Standesklausel. Er SCHREIBT DAS ERSTE DEUTSCHE BÜRGERLICHE TRAUERSPIEL

c- bricht die Regel der 3 Einheiten, zB Einheit des Ortes in „Nathan“d- gibt Ratschläge zur Literatur, z B „Briefe die neueste deutsche Literatur betreffend“,

„Hamburgische Dramaturgie“, etce- schreibt je ein Musterbeispiel zu Tragödie, Komödie, Schauspiel in traditioneller Formf- vertritt in seinen Werken die Gedanken der Aufklärung: er ist also ein „Lehrer”, ein Erzieher, ein Vorbild.

3. Ideen der Aufklärung:a- Befreiung von Unmündigkeit , das heißt FREIHEIT; durch: b- VERNUNFT. Lessing appelliert an die menschliche Vernunft durch seine Fabeln, sie ist für ihn

ein wichtiges Element in der Erziehung. Außerdem sind seine Gestalten, z.B. Nathan vernunftorientierte Wesen.

c- HUMANITÄT (siehe Thema oben), d- ERZIEHUNG: Nathan selber ist Erzieher durch seine Werke und sein Wirken, wie auch seine

Gestalt Nathan.

4. SCHLUSSFOLGERUNG: Lessing ist der typische Vertreter der Aufklärung

Die Aktualität von Lessings Drama

1. EINLEITUNG: Gegeben durch den Grundgedanken. Das Drama ruft auf zur Humanität, zur religiösen Toleranz. Es ist so lange aktuell, so lange wir mit religiöser Intoleranz und Inhumanität konfrontiert werden.

2. Das Inhumane allgemein hat viele Äußerungsformen: Kriege. Gewalt, Missbrauch aller Arten. Eine größere Differenzierung würde zu weit führen.

3. Direkt geht es im Drama ja um religiöse Toleranz. Daher die Frage: Wie sieht es heute damit aus?a- Beispiele für religiöse Intoleranz:

Religiöse Zwistigkeiten- Kriege: Krieg in Jugoslawien, Terroraktionen in Ulster, Irland, Israel: Juden, Araber, Mohammedaner. Das aktuellste Ereignis- Terroranschläge in den USA. Haben sie als Hintergrund relig. Intoleranz? Siehe die Flugzeugpiraten und Selbstmordattentäter. Wie soll man vorgehen, ohne selber in Intoleranz zu verfallen?

Religiöse Zwistigkeiten- orthodoxe- griechisch katholische Kirchen. Er geht bis zu Gewalttaten, Aufhetzen durch Pfarrer, siehe Klausenburg

b- Beispiele für religiöse Toleranz Orthodoxen und Katholiken teilen sich die Kirchen Papstbesuch in Rumänien. Gemeinsame Gottesdienste Papst und Patriarch Orthodoxe Schüler haben in der Brukenthalschule Religionsunterricht bei evangelischen

Pfarrern

4. SCHLUSSFOLGERUNGEN: Jeder von uns hat die Wahl, ob er sich einsetzt für Toleranz und Humanität oder ob er ein Werkzeug wird der Intoleranz und Inhumanität.

3 Akt

Sultan Nathan

2.Akt 4.AktGespräch mit dem Gespräch mit dem Tempelherrn Patriarchen

1.Akt 5.AktGespräch mit Recha Klosterbruder, Beweis

der Verwandschaft

THEMA: HUMANITÄT RELIGIÖSE TOLERANZNathans Rückkehr Durch Nathans EinflussVorgeschichte: haben alle Personen, die-Rettung Rechas human gehandelt haben, durch den Tempel- sich zu einer Familie wieder- herrn grfunden

AktiveHUMANITÄT

HUMANITÄTals völkerver-

bindende Macht

HUMANITÄTGrundprinzip des menschli-

chen Handelns

HUMANITÄTals religions-

übergreifende Macht

INHUMANITÄTdurch dogmatisches

Denken

Ringparabel

NATHAN