Natur in Berlin 4 / 2015

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Landesverband Berlin Natur in Berlin Naturerlebnis und Naturschutz in Berlin, Ausgabe 4/2015 Winterwonderland / Foto: Sandra Bartocha

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Storchenschmiede Linum, NABU - Wildvogelstation, Kolkrabe, Rotmilan, Mäusebussard, Wespenbussard, Photographers for Nature, Radomir Jakubowski, Sandra Bartocha, Antje Fleischhauer, Magdalena Wasiczek, Theo Bosboom, Biber Tegeler Fließtal, Veranstaltungsprogramm

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Landesverband Berlin

Natur in Berlin Naturerlebnis und Naturschutz in Berlin, Ausgabe 4/2015

Winterwonderland / Foto: Sandra Bartocha

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Liebe Mitglieder, liebe Freunde des NABU,

NABU Berlin e.V., Wollankstraße 4, 13187 Berlin; 1. Vorsitzender: Rainer Altenkamp, 2. Vorsitzende: Melanie von Orlow, stellvertr. Geschäftsführerin (V.i.S.d.P.): Ulrike Kielhorn; www.nabu-berlin.de, www.facebook.com/NABU-Berlin Redaktion und Layout Carmen Baden (cb) Redaktionelle Beiträge Anja Sorges (as), Carmen Baden (cb), Konstanze Weber (kw), André Hallau (ah), Rainer Altenkamp (ra), Friederike Riedel Gastbeiträge Dr. Hans-Jürgen Stork, Dr. Camillo Kitzmann, Bernd und Angele Schonert, Anzeigendaten NABU Berlin e.V., Wollankstraße 4, 13187 Berlin, Tel.: (030) 9860837-18, cbaden@nabu-berlin. de Mediadaten 2015 unter: www.nabu-berlin.de Erscheinungsweise vierteljährlich Nächster Redaktions-schluss 10.12.2015 Nächster Veranstaltungszeitraum März - Mai 2016 Papier 100% Recycling Auflage 13.000 Druck Dierichs Druck + Media GmbH, Kassel Bildnachweis Titel: Winterwonderland:Sandra Bartocha/art&nature, S.2: Rotkehlchen:Alice Samuels/Felix Bork, (auch S.3 oben), Stockente: Jens Scharon, Wespenbussard: André Hal-lau, NABU-Aktive/Jens Scharon,S.3: Schauwand(oben): Alice Samuels/Felix Bork (auch Illustration), Insektenwand:Karla Paliege, Kraniche: Dieter Damschen, S.4: Stockenten:Jens Scha-ron, S.5: Uhu Freilassung:NABU, Seeadler:André Hallau, S.6+7+8: alle Greifvögel:NABU/André Hallau, S.9: alle Fotos:Carmen Baden, S.10: Drei Schachbrettblumen:Radomir Jakubowski/art&nature, S.11: Schneeglöckchen:Sandra Bartocha/art&nature, Schwalbenschwanz:Magdalena Wasiczek/art&nature, Die Bäume:Theo Bosboom/art&nature, Erster Schnee:Sandra Bartocha/art&nature, Antje Fleischhauer:Sandra Bartocha, S.12: Heidebirken:Sandra Bartocha/art&nature, Herbstkomposition:Theo Bosboom/art&nature, Heidelandschaft:Radomir Jakubowski/art&nature, S.13:Mädchen/Friederike Riedel, Nashornkäfer: George Chernilevsky/gemeinfrei, Wolfgang Steffenhagen:NABU,S.14: Biberdamm:Dr. Hans-Jürgen Stork, Biber:NABU/Klemes Karkow, S.15: Biberdamm:Dr. Hans-Jürgen Stork, Biber in Fotofalle:Reeder, S.15: Heino Mosel:Dr. Uwe Jekosch, S.16:Anja Sorges: Jens Scharon, S.19: Apfelernte/Jens Scharon Hinweise der Redaktion Liebe Leserinnen und Leser, in unseren Artikeln verwenden wir das generische Maskulinum. Damit sprechen wir sowohl Frauen als auch Männer an. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen und Bearbeitung von Beiträgen vor. Der NABU Berlin haftet nicht für unverlangt eingesandte Beiträge. Das Magazin und alle in ihm enthaltende Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung bedarf der Geneh-migung. Bankverbindung Spendenkonto: NABU Berlin, Bank für Sozialwirtschaft, Konto-Nr. 329 32 00, BLZ 100 205 00 oder IBAN: DE 76 1002 05000 003 2932 00 BIC: BFSWDE33 BER

Impressum

Was macht man mit einem Wespen-bussard, der keine Wespen frisst? Wie gelangt eine auf dem Balkon brütende Stockente mit ihren Jungen später wieder ans Wasser? Für einfachere und auch für komplizier-te Herausforderungen im Umgang mit Wildvögeln sind Fingerspitzengefühl und reichlich Erfahrung gefragt. Kennt-nisse, die unsere Experten und ehren-amtlichen Helfer täglich unter Beweis stellen. Doch ihre Arbeit bleibt oft im

Verborgenen, denn die NABU - Wildvogelstation ist zum Schutz der Vögel von der Öffentlichkeit weitgehend abgeschirmt. Mit diesem Schwerpunktheft möchten wir Ihnen die Arbeit der Station ein wenig näher bringen und Transparenz schaffen. Be-danken möchten wir uns auch bei den großzügigen Spendern, Paten und Förderern, die dieses Projekt unterstützen.

Auf einer anderen Ebene gilt dies auch für „Photographers for Nature“. Mit dem Kauf einer Postkarte von dem Verlag art&nature unterstützen Sie den NABU Berlin und erhalten zugleich einen perfekten Naturmoment auf Papier. Zarte Blüten, bunte Blätter, impressionistisch anmutende Bilder mit bezaubernden Stimmungen gibt es ab Seite 12 oder in unserer Storchenschmiede in Linum.Für mich ist dies das letzte Editorial, an dem ich mitwirke. Zum 1. Oktober übernehme ich die Leitung des Amtes für Umwelt und Naturschutz in Spandau. Dies bedeutet für mich auch, Abschied von einem großartigen Team zu nehmen: von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des NABU Berlin, die eine schlagkräftige Mannschaft bilden und auf deren Unterstüt-zung ich mich immer habe verlassen können. In der Zeit bis zu meinem Abschied wurde eine Nachfolgerin gefunden, der ich ein geordnetes Haus hinterlassen möchte. Ich bleibe dem NABU Berlin ehrenamtlich verbunden. Auch beruflich wird es weiter-hin Verbindungen geben. Mein Dank gilt allen Mitstreiterinnen und Mitstreitern: Vielen Dank, dass ich Chefin des NABU Berlin-Teams sein durfte. Mit allen guten Wünschen, Ihre

Anja Sorgesehem. Geschäftsführerin des NABU Berlin

Aktuelles Umweltpreise fürs Ehrenamt 3Neue Kranichausstellung 3

schwerpunktHilfe für verletzte Wildvögel 4Pfleglingsgeschichten 6„Ich spende für Wildvögel...“ 9

spektrum Natur auf Papier 10Nashornkäfer statt Nashörner 13Biber regulieren den Wasserstand 14Wechsel in der Geschäftsführung 16

VerAnstAltungen

Pflegeeinsätze 17Exkursionen 17Stunde der Wintervögel 17

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schwerpunkt nABu - wildVogelstAtion

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Web-to-printOnline-Einführung für NABU-Gruppen

aktuelles | 3

Viele NABU-Gruppen schätzen die ein-fache und intuitive Bedienbarkeit des Web-to-print-Angebots. Nichts desto trotz gibt es einige Funktionen und Kniffe, die sich für den Nutzer vielleicht nicht auf den ersten Blick erschließen. Der NABU Bundesverband bietet ab September monatlich einstündige On-line-Einführungen in das Web-to-print-Portal an. Die nächsten Termine sind: Dienstag, 24.11.15, 19:30 - 20:30 UhrMontag, 14.12.15, 20:00 - 21:00 UhrDie Teilnehmer brauchen dafür nur ei-nen Computer mit ausreichend schnel-lem Internetzugang und einen Web-browser. Die Anzahl der Teilnehmer an jeder Schulung ist auf acht begrenzt. Wer an der Online-Schulung teilneh-men möchte, schickt bitte eine kurze Mail an [email protected] mit sei-nem Namen und dem gewünschten Datum. Die Zugangsdaten werden dann per E-Mail zugeschickt.

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Die Fachgruppe Naturgarten ist für ih-ren 500 Quadratmeter großen Projekt-garten mit dem Umweltpreis 2015 des Bezirks Pankow ausgezeichnet worden. Für die Auszeichnung sprach nicht nur die naturnahe Bewirtschaftung. Dem Bezirk war die Strahlkraft auf das öffentliche Interesse zum Erhalt der Kleingärten als ökologisches und sozi-ales Instrument der Kommunalpolitik wichtig. Das Besondere an dem NABU-Naturgarten ist, dass er im Einverneh-men mit dem Vorstand der Kleingarten-anlage „Am Anger“ und dem Verband der Gartenfreunde Berlin-Pankow als öffentlich zugänglicher Lehr- und Schaugarten betrieben wird. „Sie zei-gen aber auch, dass sich etwas ändern muss in unseren Kleingärten, wenn wir die Chance haben wollen, sie zu erhal-ten“, betonte Mathias Kraatz, Jurymit-glied des Umweltpreises der Bezirksver-ordnetenversammlung Pankow. Überwiegend werden heimische, in-sektenfreundliche und alte Sorten von Nutz- und Zierpflanzen angebaut. Im Zusammenspiel mit dem Verzicht auf jegliche künstliche Pflanzenschutzmit-tel oder chemische Dünger besitzt der Garten eine große Attraktivität für In-

sekten, Vögel, Amphibien, Igel und Co. „Wir sind stolz darauf, dass wir dieses Projekt so erfolgreich betreiben kön-nen“, sagt Karla Paliege, Leiterin der NABU-Naturgartengruppe. „In unserem Garten wird der sorgsame Umgang mit den natürlichen Ressourcen beispielge-bend praktiziert.“ Die Bezirksgruppe Mitte gewann den 2. Platz beim Umweltpreis 2015 des Bezirks Mitte mit ihrem Projekt: „Schö-ner Wohnen für Vögel“. Gemeinsam mit der Jury übergab Bezirksstadträ-tin Sabine Smentek den Preis für eine Nistkastenschauwand (o.). Die zusam-mengesetzte Schauwand informiert anschaulich und originell über den Bau von Ersatzniststätten. Die Schauwand steht im inneren Hof des SUZ (Schul- und Umweltzentrums) direkt beim Ge-bäude, angrenzend an die „Düne Wed-ding“. Herzlichen Glückwunsch! (as, cb)

Das Naturdenkmal „Düne Wedding“ befindet sich auf dem

Gelände des Schul-Umwelt-Zentrums in der Scharnweber-

straße 158/159. Die Düne ist nicht öffentlich zugänglich. Ak-

tuelle Termine und Pflegeeinsätze finden Sie im Veranstal-

tungsprogramm. Den NABU-Projektgarten, Parzelle 357,

finden Sie in der Kleingartenanlage „Am Anger“ Uhlandstr.

/ Ecke Dehmelstraße in 13156 Berlin (Wilhelmsruh).

Gleich zwei NABU- Gruppen sind mit dem Umweltpreis in ihrem Bezirk aus-gezeichnet worden.

Die Fachgruppe Naturgarten überzeugte mit ihrem anschauli-chen Projektgarten. Die Bezirksgruppe Mitte erhielt den 2. Preis für eine Nistkastenschau-wand.

HERZLICHEN GLüCKWUNSCH!

Gelungene Gestaltung zum gehobenen Wohnen. Die Nistkastenschauwand finden Sie am Eingang zur Düne Wedding (o.). Geräumige Zimmer, Kost und Logis frei im Insektenhotel des Pro-jektgartens der FG Naturgarten (u).

Ehrungen für das EhrenamtPreisträger Fachgruppe Naturgarten und Bezirksgruppe Mitte

Neue ausstellung in der storchenschmiede linum

Rechtzeitig zur diesjährigen Kranichsaison widmet die Storchenschmiede Linum dem

Kranich eine neue Ausstellung. Die großartigen Fotos stammen überwiegend

vom Kranichkenner und Naturfotografen Dieter Damschen. Die zumeist ungewohnten

Einblicke in das Leben des Kranichs faszinieren, die fundierten Texte informieren über den Kra-

nich an seinem größten Rastplatz Europas.

Kranichsaison in Linum vom 19.09.15 - 08.11.15

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Im Frühjahr geht es um Stockenten, im Sommer um Mauersegler. In strengen Wintern rufen fürsorgliche Menschen an und melden auf dem Eis festgefrorene Wasservögel. Die NABU-Wildvogelstation ist das ganze Jahr über eine Anlaufstelle für Tier und Mensch. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen die Arbeit der Station und einige spezielle Gäste genauer vor.

Immer wieder fliegen Vögel gegen Fens-terscheiben und Autos oder sie nehmen zu viele Umweltgifte auf. Viele überle-ben die Begegnung mit einer Stromlei-tung nicht oder sind wehrlos gegen die

Carbonfaser-Flügel der Windkraftanla-gen. Werden die verunglückten Wildvö-gel gefunden und in die NABU-Wildvo-gelstation gebracht, besteht die Chance, ihnen ein neues Leben zu schenken. Seit 1998 gibt es eine Wildvogelstati-on in Berlin. Sie befindet sich im alten Forsthaus Marzahn mit angrenzendem Grundstück für die Volieren. Es gibt keinen anderen Ort in Berlin, an dem verletzte Wildvögel gepflegt werden und sich auf ihre Auswilderung vorbe-reiten können. Medizinische Unterstüt-zung erhält die Station durch die enge Kooperation mit der Kleintierklinik der

Freien Universität in Düppel. Dort fin-det die Diagnose, Prognose und Erstver-sorgung statt.

hohe AuswilderungsquoteDurch die fachlich richtige Betreuung der aufgenommenen Vögel gelingt es häufig, die Tiere schnell wieder ge-sund in die Natur zu entlassen. Die hohe Qualität der Einrichtung belegen Stationsleiter André Hallau und sein haupt- und ehrenamtliches Team im-mer wieder mit einer hohen Auswil-derungsquote. Von den im Jahr 2014 insgesamt registrierten 997 Vogelpfleg-

Hilfe für verletzte WildvögelGewollt weitgehend abgeschirmt vom Besucherverkehr arbeitet die NaBu-Wildvogelstation / von Carmen Baden

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Die „Berliner Balkonente“ (l.): Gerade im Frühjahr gehört die Stockenten-brutumsetzung zum Tagesgeschäft. In den teilweise hoch frequentierten Parkanlagen fühlen sich Enten oft gestört. Eine Brut in einem großen Balkonkübel bedeutet auch weniger Gefahr aus der Luft. Doch die Küken brauchen das Wasser bereits kurz nach dem Schlüpfen, da das „Lernfen-ster“ Schwimmen schnell verstreicht. Dann ist es Zeit für die Experten der Wildvogelstation, die Entenfamilie wieder ans Wasser zu bringen.

lingen konnten 86,9 Prozent wieder in die Freiheit entlassen werden. 3,4 Pro-zent der Vögel mussten medizinisch behandelt oder an andere spezialisier-te Einrichtungen übergeben werden.

Im Durchschnitt werden 22 Vögel am Tag betreut.

ungewöhnliche FälleZu den seltenen und ungewöhnlichen Gästen zählten in der jüngsten Ver-gangenheit ein Kolkrabe, eine Zwerg-ohreule aus Italien, ein Uhu, der sich kopfüber im Zaun einer Pferdekoppel verfangen hatte und ein verletzter Wanderfalke, gefunden im Deutschen Bundestag. Seine Finderin wurde auch seine Patin. Eng verbunden mit den praktischen Aufgaben rund um die Pflege und Wie-derauswilderung ist auch die Fund-raisingarbeit für die Patenschaften (S. 11). Eine schwierige Aufgabe, da die Pfleglinge Wildtiere sind und sich eine Patenschaft auf die Zeit bis zu ihrer Genesung, Wiederauswilderung oder ihrem Tod begrenzt. Dennoch gibt es Paten und Spender, Unterstützer und Förderer – allen liegt die Genesung von Wildvögeln am Herzen. Jeder, der sich entschlossen hat, eine Patenschaft zu übernehmen, leistet damit einen wich-tigen Beitrag zur Erhaltung der NABU-Wildvogelstation und ermöglicht weite-re Wildvogelaufnahmen.

rettung der wildvogelstationDie Mitarbeiter der Wildvogelstation sind es gewohnt, für ihre verletzten Pfleglinge zu kämpfen. Doch während die Tierpfleger sich in der Regel um das Wohl der Volierenbewohner kümmern, musste im Jahr 2012 dem Stationsbe-trieb selbst unter die Arme gegriffen werden. Kurz vor einer drohenden Schließung stellte Möbel Höffner spontan 50.000 Euro zur Verfügung und sicherte da-mit den Fortbestand bis Ende 2012. Im Jahr 2013 hatte es Alexander J. Herr-mann, tierschutzpolitischer Sprecher der CDU, gemeinsam mit einer ganzen Reihe von Mitstreitern geschafft, eine Förderung in Höhe von 45.000 Euro aus Senatsmitteln für die Wildvogelsta-tion durchzusetzen. Durch sein Enga-gement erhielt die Station im Doppel-haushalt 2014/15 erneut jeweils 85.000 Euro. Die Berliner Politik hat sich da-mit konstruktiv für den langfristigen Erhalt der Station eingesetzt. Wir hof-fen, dass diese Förderung auch zukünf-tig weitergeführt wird, damit die Retter der Wildvögel und ihre Pfleglinge nicht mehr selbst gefährdet sind.

Jungvögel überwiegenDie Mitarbeiter übernehmen aber auch prophylaktische und aufklärende Ar-beiten damit unnötige Pflegefälle ver-mieden werden können. Oftmals wer-den Jungvögel, die hilflos wirken aber von den Altvögeln noch versorgt wer-den, im guten Glauben aufgesammelt und in der Station abgegeben. Verun-sicherte Anrufer erhalten daher vorab eine kompetente Beratung. Dennoch war der Jungvogelanteil un-

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gäste mit Flügelspannen über zwei metern Mitte Juni wurde in Brandenburg ein Seeadler mit einer Flügelfraktur gefunden, deren Ursache ungeklärt blieb. Nach einer Operation in der Kleintierklinik Düppel durfte sich der Seeadler noch eine Weile in der Wildvogelstation ausruhen. Anschließend kam er in die Großvoliere der Naturschutzstation Woblitz.

„Exitus plumbo“ - Der BleitodBleivergiftung durch Geschoßreste ist die mit Abstand häufigste Todesursache bei Seeadlern in Deutschland. Die Vergiftungsfälle werden durch Reste bleihal-tiger Munition verursacht, die beim Fressen von Aas aufgenommen werden. Dabei handelt es sich fast immer um die von Jägern in der Natur hinterlassenen Innereien oder um angeschos-sene Tiere, die nach der Jagd nicht gefunden wurden.

Ein Uhu wird wieder in die Freiheit entlassen (l.)

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Ein männlicher mäusebussard hat die Osterfeiertage in der NABU-Wildvogelstation verbracht. Ende März fanden Passanten den geschwächten und flug-unfähigen Vogel im Reinickendorfer Kienhorstpark und ver-ständigten die Polizei. Die Beamten schnappten sich beherzt den trotz Flugunfähigkeit noch recht wehrhaften Greifvogel und brachten ihn in die Kleintierklinik der FU Berlin.Vor Ort wurde das Tier eingehend untersucht. Schwere Verlet-zungen konnten ausgeschlossen werden, der mit Polizeigeleit eingetroffene Vogel hatte jedoch ein Anflugtrauma. Sein Ernährungszustand belegte, dass sein Jagderfolg schon längere Zeit mäßig war. Zur Genesung gehört Ruhe, doch seine Frühlingsgefühle machten dem Mäusebussard kurzzeitig einen Strich durch die Rechnung. „Zu Beginn der Brutsaison spielen bei unseren Patienten oftmals die Hormone verrückt“ erklärte Stationsleiter André Hallau. „Die Tiere sind sehr unruhig, flie-gen viel umher und verbrennen so einen Großteil der aufgenom-menen Energie sofort wieder.“ Der Osterschmaus hat ihm den-noch gefallen. Später wurde der Mausebussard erfolgreich wieder ausgewildert. (kw)

Obwohl der rotmilan in Berlin ausgestorben ist, befand sich im April eines dieser seltenen Exemplare mit einem Flügel-

bruch zur Pflege in der NABU-Wildvogelstation. Aufmerksame Passanten fanden den flugunfähigen Vogel in Oranienburg.Der Rotmilan ist ein waschechter Europäer, mehr als die Hälfte seines Weltbestands lebt in Deutschland, davon etwa zwei Drit-tel im Osten. Doch trotz seines großen Vorkommens gilt der Rot-milan wegen der Intensivlandwirtschaft als gefährdet, vor allem durch die häufige Anwendung von Pestiziden. Selten werden diese Greifvögel Opfer im Straßenverkehr. Öfter gibt es Kollisionen mit Stromleitungen und Windrädern. Nach rund zwei Wochen Beobachtung in der Kleintierklinik war der Flügelbruch soweit verheilt, dass der Rotmilan in die Wildvogel-station gebracht werden konnte. Hier war er vorübergehend in einer Zimmervoliere einquartiert worden, da er seinen Flügel noch schonen musste. Nach einigen Wochen wurde ihm der Verband abgenommen und er konnte in eine der geräumigen Außenvoliere umzie-hen. Etwa sechs Wochen nach dem Fund wurde der Patient wieder entlassen. (as)

Als echter Großstädter hat ein kolkrabe relativ gelassen auf den Kontakt zum Menschen und seinen eher unfreiwilligen Aufenthalt in einer der großen Außenvoliere reagiert. Der von einem Passanten aufgefundene flugunfähige Kolk-rabe hatte nach eingehender Untersuchung keine schwe-ren Frakturen, allerdings schonte er seinen linken Flügel und sein linkes Bein, was auf eine Schädigung der Weich-teile oder Nerven schließen ließ.

Scheibenanflüge oder Autounfälle sind bei ausgewachsenen Rabenvögeln eigentlich sehr selten. Sie sind die Intelligenz-bestien unter den Singvögeln und können auch den Verkehr und dessen Geschwindigkeit sehr gut einschätzen. Es war nicht schwer, den Kolkraben ans Futter zu kriegen. Doch die Stationsmitarbeiter beobachteten, dass er in der ersten Zeit nur langsame Genesungsfortschritte machte. Nach ein paar Wochen schaffte er es, auf der Sitzstange zu bleiben, irgend-wann kamen Flugversuche hinzu. Die Auszeit in der Wildvogelstation bekam ihm gut. Die

stattliche rabenschwarze Intelligenz flog nach ungefähr zwei Monaten wieder auf zu neuen Abenteuern. (as)

PfleglingsgeschichtenBerliner schnabel statt schnauze

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Eisvogel (o. r.), Fieberklee (m.), Prachtnelke (u.)

ter den Pfleglingen mit 83,9 Prozent im vergangenen Jahr recht hoch. Gepflegt wurden insgesamt 42 Arten und zwei Fledermäuse. Die häufigste Art war die Stockente, gefolgt von Mauersegler, Rin-geltaube, Aaskrähe und Haussperling. Der Anteil der Greifvögel und Eulen lag bei 7,9 Prozent. Gerade bei diesen Vogelarten sind oft besonders schwere Verletzungen durch Anflüge die Ursa-che für ihren Stationsaufenthalt.

wer bleibt am längsten in der station?Nebelkrähe, Elster und Eichelhäher ge-hören zu den Vögeln mit der höchsten Verweildauer. Deshalb wurden im vergangenen Jahr zwei neue Volieren mit einer Grundflä-che von je 40 Quadratmetern für diese Vogelgruppe gebaut. Das Bauvorhaben wurde mit finanzieller Unterstützung des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf und zweier Mäzene sowie mit tatkräfti-ger Unterstützung von ehrenamtlichen Helfern verwirklicht.

Adoptionsverfahren Die Aufzucht eines Jungvogels von Menschenhand ist nie so gut wie die Be-treuung durch Adoptiveltern. Die NABU-Wildvogelstation ist auf die Adoptionsmethode spezialisiert. Glück-licherweise übernehmen viele Wildvö-gel ein fremdes Junges, das ungefähr gleich weit entwickelt ist wie die eige-nen. Doch jedes Adoptionsverfahren ist mit vielen Unbekannten besetzt. Eine Voraussetzung für den Anschluss ist beispielsweise, dass die Adoptiveltern nicht durch eine ungünstige Wetter- und Ernährungslage mit ihrer Erstver-sorgung im Rückstand sind. Aber nicht bei allen Arten ist der Anschluss an eine neue Familie möglich. Bei Mauerseglern und Stockenten gelingt dies sehr gut. Es

Fortsetzung von Seite 7

Ein abgestürzter Schwarzmilan brauchte ein neues Nest. Dafür steigt André Hallau, Leiter der NABU - Wildvogelstation, schon mal in einen Kahn.

Oder Sie spenden direkt auf das Konto der NABU - Wildvogelstation:

IBAN: DE49 1002 0500 0003 2932 01 BIC: BFSWDE33BER Kennwort: Ich helfe Wildvögeln

Jeder Euro zählt!

DANKE!

liegt auch ihnen der schutz der Berliner wildvögel am herzen?

Dann ist eine Pflege-Patenschaft genau der richtige Weg für Sie! Sie entscheiden, welchen regelmä-ßigen Beitrag Sie leisten wollen und retten damit Tierleben!Besuchen Sie das Online-Spendenportal des NABU Berlin:

berlin.nabu.de/spenden-und-mitma-chen/pflege-patenschaften/

wildvögel - und was ist mit wildtieren?Das Wildtiertelefon ist ebenfalls bei der Wildvogelstation verortet. Der NABU Berlin hat das Wildtiertelefon der Ber-liner Forsten im Auftrag der Senats-verwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt übernommen und berät zum Umgang mit jagdbaren Säugetieren. Hier sitzen die Experten für alle Fragen rund um die „wilde“ Berliner Tierwelt. Ihr Ziel ist es, bei Problemen zu helfen, über Jungtiere aufzuklären und im Be-darfsfall auch Unterstützungsleistun-gen zu vermittelt. In der Mehrzahl der Fälle kann das Problem bereits am Tele-fon gelöst werden. Im Jahr 2014 wurde vor allem zu Fuchs, Waschbär, Stein-marder und Wildschwein Rat gesucht. Aus Gartenkolonien gab es immer wie-

erfordert allerdings viel Erfahrung und Feingefühl, eine Adoption einzufädeln. Daher sind wir auf die erfolgreichen Adoptionsverfahren besonders stolz:44 verwaiste Stockenten, 70 Mauerseg-ler, vier Turmfalken, zwei Mäusebus-sarde, ein Rotmilan, eine Nebelkrähe, sechs Mehlschwalben und zwei Rauch-schwalben wurden mithilfe von Adop-tion wieder ausgewildert. Steht eine Kolonie mit zugänglichen Nistplätzen zur Verfügung, ist die sofortige Adop-tion für die Aufzucht von „Findelkin-dern“ die beste Lösung. So erfolgreich eine Adoption bei manchen Wildvogel-arten sein kann, so betreuungsintensiv sind sie. Um sicher zu gehen, dass die Alttiere die Aufzucht von zusätzlichem Nachwuchs schaffen, werden sie zum einen im Vorfeld genau ausgewählt – nur erfahrene Tiere mit einer gesunden Brut im vergleichbaren Alter wie die potentiellen „Adoptivkinder“ kommen infrage – und außerdem bei der Auf-zucht genau beobachtet.

der Fragen zur Vergrämung von Stein-marder und Waschbär. Ein weiteres Schwerpunktthema war der Fuchs und die unberechtigte Sorge, dass Krankhei-ten auf den Menschen übertragen wer-den können. (030) 54 71 28 91, [email protected], Mo-Fr: 9.00 - 17.00 Uhr

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Eigentlich hätte er schon längst im war-men Süden sein sollen. Doch vieles bei diesem Wespenbussard ist rätselhaft geblieben. Gefunden wurde er flugun-fähig auf einem Futtersilo im Landkreis Teltow-Fläming. Bei einer ersten Unter-suchung wurden abgebrochene oder ab-geschnittene Arm- und Handschwingen am linken Flügel festgestellt. Der Fund-zeitpunkt Mitte November 2014 ließ vermuten, dass sich das Tier zuvor in Menschenhand befunden haben muss, denn zu dieser Zeit sind Wespenbussar-de schon längst in ihren afrikanischen Winterquartieren, da Wespen als Haupt-nahrungsquelle zu dieser Jahreszeit in Berlin und Brandenburg nicht mehr ver-fügbar sind.

wespenbussard will nur FastfoodNach seiner Ankunft in der NABU-Wild-vogelstation erhärtete sich bei der ersten Fütterung des Bussards der Verdacht, dass es sich um ein von Hand aufgezo-genes Tier handeln musste: Weder auf seine Hauptnahrung, die Wespenlarve,

noch auf angebotene Mäuse und Rat-ten hatte er Appetit. Allerdings stürzte er sich mit Hochgenuss auf angebotene Eintagsküken, die mit ihrer leuchtend hellen Farbe so gar nicht in das natür-liche Beutespektrum eines Wespenbus-sards passen.

keine Aufzucht in menschenhand!„Es ist ganz besonders wichtig, dass man sich bei einem verletzt oder verwaist aufgefundenen Wildtier professionellen Rat holt!“ sagt Stationsleiter André Hal-lau. „Abgesehen davon, dass besonders häufig junge Wildtiere unnötig der Na-tur entnommen werden, gehört die Auf-zucht dieser Nahrungsspezialisten nur in Expertenhände.“ Der Wespenbussard bildet hier das beste Beispiel: Nicht nur, dass er auf nicht artgerechtes Futter geprägt wurde, auch sind die abgebro-chenen Handschwingen vermutlich die Ursache einer unsachgemäßen Haltung. Gefiederschäden rühren häufig von ei-ner Unterbringung in engen Vogelkäfi-gen oder gar Kaninchenboxen.

Dieser Wespenbussard mochte in der ersten Zeit nur Fastfood wie Eintagsküken.

Kurz nach dem Fund (r.):Der Wespenbussard mit stark beschädigten Arm- und Handschwingen. Das Tier muss mehr als ein Jahr in der Auffangstation bleiben, bis seine Schwungfedern vollständig nachge-wachsen sind. Erst dann kann es ausgewildert werden.

ein wespenbussard, der keine wespen magFalsche prägung und abgebrochene handschwingen, seine Herkunft gab Rätsel auf / von konstanze Weber

namen langsam verdientNach langem Anlauf hat sich der Wes-penbussard nach mehr als zwei Mona-ten an seine erste Drohnenbrut heran-gewagt. Nachdem der Wespenspezialist knapp einen Monat in der Wildvogel-station verweilt hatte, kam er in eine dauerhafte Auffangstation in Reckling-hausen, die über eine frostfreie Spezial-voliere verfügt.

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Rund 40 Paten und Spender, Förderer und Unterstützer kamen zum Tag der offenen Tür. André Hallau, Leiter der Wildvogelstation, zeigt Besuchern ein junges Sperberweibchen. Die anderen Patienten bleiben zu ihrer eigenen Sicherheit geschützt in den Volieren. Spender und Paten haben dafür Verständnis.

Tag der offenen Tür in der WildvogelstationEinmal im Jahr lädt der NABU Berlin alle Unterstützer, Förderer, Spender und Paten zu den Wildvögeln ein

Ende August bekamen geladene Freunde, Förderer, Sponsoren und Pressevertreter einen Ein-blick in die Pflege und Wieder-auswilderung von Wildvögeln. Seit dem letzten Tag der offe-nen Tür hat die NABU-Wildvo-gelstation viel erlebt. Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender des NABU Berlin, beantwortete nach seinem Vortrag zum Jahresrück-blick alle Fragen rund um den Stationsalltag. Mit einem Rund-gang über das Gelände zu den Volieren und anschließendem Kaffee und Kuchen endete der Tag der offenen Tür mit Inter-views und einem geselligen Aus-tausch. (cb)

Wer eine Patenschaft für ein Wildtier übernimmt, macht dies unter besonde-ren Voraussetzungen. Schließlich sind die Wildtiere nicht dauerhaft auf Unter-stützung angewiesen. Sie werden anders als Zootiere nach ihrer Genesung wieder in die Freiheit entlassen. Die Tiere kön-nen weder besucht oder gar gestreichelt werden noch in anderer Weise in Bezie-hung mit ihrem Paten kommen.Doch ganz so anonym ist dieses Verhält-nis dann doch nicht. Einmal im Jahr lädt die Wildvogelstation Unterstützer, Förderer, Paten und Freunde zu einem Tag der offenen Tür ein. Die sonst abge-schirmte Stationsarbeit wird an diesem Tag für die exklusiven Gäste ein wenig transparent – so weit, dass die Tiere nicht unnötig gestresst und gestört wer-den. Gerade für Paten und Spender ist dieser Tag daher besonders, da die Mög-lichkeit besteht, sich aus der Distanz Einblicke zu verschaffen. Wir haben eine langjährige Patin der Wildvogelsta-tion nach ihrer Motivation gefragt.

NiB: Ist es nicht ein wenig merkwürdig, dass Sie ihre Patenkinder gar nicht sehen können?

Ich hoffe doch, dass ich sie nicht mehr sehen kann, wenn ich einmal im Jahr zum Tag der offenen Tür hierher kom-me! Schließlich geht es darum, den Tie-

ren eine Chance auf ein zweites Leben zu schenken. Gerade das ist ja Sinn und Zweck der Wildvogelstation. Meine Pa-tenkinder fliegen gerade nach Süden – oder versorgen ihren Nachwuchs.

NiB: Was sollten interessierte Menschen für eine Patenschaft „mitbringen“?

Freude an wild lebenden Tieren und Ver-trauen in die Arbeit der fachkundigen Mitarbeiter in der Station.Wer sich finanziell hier einbringt, sollte nicht die Vorstellung haben, dass es eine exklusive Vorführung der Tiere gibt. Die Wildvogelstation ist keine Einrichtung, in der den Menschen Tiere präsentiert werden. Vielmehr helfen wir den Tie-ren, ihr menschenunabhängiges Leben in der Wildnis wieder aufzunehmen. Wer hofft, dass Besuchern ein kranker Seeadler oder eine Eule mit Anflugtrau-ma gezeigt wird, muss sich klar machen, dass zum Wohl der Tiere die Pflegearbeit unter Ausschluss der Öffentlichkeit er-folgen muss.

NiB: Was raten Sie Menschen, die gerne ei-nem Tier helfen möchten, dafür aber auch eine „Gegenleistung“ erwarten?

Es gibt viele Möglichkeiten sich zu en-gagieren. Im Bereich Naturschutz und besonders für Wildtiere gelten aber an-

dere Regeln und ein anderes Selbstver-ständnis. Viele Tiere, die in der Wildvo-gelstation untergebracht werden, sind streng geschützte Arten. Daher versteht es sich von selbst, dass eine individuelle Danksagung in Form von Schmusestun-den wie bei Haus- oder Nutztieren nicht möglich ist.

Vielen Dank für das Gespräch! (cb)

Dr. Kathrin Neuling ist Patin der NABU-Wildvogelstation seit 2012.

„ich spende für wildvögel...“

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natur auf papierschreiben & spenden

Antje Fleischhauer ist Herausgeberin und Geschäftsführerin des Verlages art&nature und arbeitet als freiberufliche Fotografin. Mit ihren Postkarten unterstützt sie künstlerisch arbeitende Fotografen und den Natur- und Umweltschutz. Einen Teil der Verkaufserlöse spendet sie direkt an den NABU Berlin. Das war uns ein Interview wert – auch weil wir mehr über ihre schönen Postkarten wissen wollten.

NiB: Warum Postkarten?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich selbstständig zu machen. Ich wollte im-mer Produkte machen. Etwas, das man anfassen kann, das eine schöne Haptik besitzt und auch eine gewisse Beständig-keit aufweist. Ich habe Kunstgeschichte studiert, mich aber immer auch für das Kunsthandwerk interessiert. Neben der „reinen“ Kunst ist das etwas, das Ge-brauchswert schafft und eine bestimmte Funktion besitzt. Kunst im Alltag quasi. Papier ist für mich ein faszinierendes

Medium. Als ich in den 1990er Jahren selbst zu fotografieren begann, habe ich meine Fotos auf Papier aufgeklebt, um zu sehen, wie sie als Postkarten ausse-hen würden. Ich schätze, das war der Anfang.

NiB: Du hast einen Verlag und ein Netz-werk gegründet. Wie kam es dazu?

Der Verlag, so wie er heute besteht, wur-de eigentlich aus einer Not heraus ge-boren. Ich hatte vier Jahre zuvor schon einen anderen Postkartenverlag gegrün-det, meine Partnerin und ich sind aller-dings im Sommer 2014 getrennte Wege gegangen. Aber wie so oft im Leben entstehen aus den unglücklichsten Situ-ationen mitunter die besten Dinge, vo-rausgesetzt, man lässt sich von solchen Fehlschlägen nicht entmutigen. Ich hat-te in diesem Jahr über Facebook einen ta-lentierten rumänischen Fotografen ken-nengelernt, Dorin Bofan, der sich nach langer Überlegung dazu entschlossen

hat, professioneller Fotograf zu werden, also von seiner Fotografie zu leben. Ich habe diesen Schritt sehr bewundert und überlegt, wie ich ihm helfen könnte, das war noch während meiner Zeit in dem alten Verlag. Als ich im Sommer 2014 plötzlich ohne Verlag dastand, kam mir die Idee zu einem neuen, anderen Ver-lag, der für alle Beteiligten gleicherma-ßen Vorteile bietet. Ich weiß, dass insbe-sondere professionelle Naturfotografen, die herausragende, aber auch zeitlich aufwendige und körperlich anstrengen-de Fotos produzieren, oft schlecht oder am liebsten gar nicht bezahlt werden – von Agenturen, Zeitschriften und auch Verlagen. Der Fotograf steht immer am Ende einer langen Kette von Beteiligten. Ich habe den Verlag dann mit dem Ziel gegründet, Fotografen konkret zu un-terstützen, und zwar nicht einmalig, sondern langfristig mit einem Anteil am Verkauf. Dafür gibt es auch nur einen eingeschränkten Kreis an Naturfotogra-fen, von denen ich Bilder kaufe, sonst

Drei Schachbrettblumen / Foto: Radomir Jakubowski

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funktioniert es nicht. Im Moment sind es sechs Fotografen.

NiB: Was ist ein gutes Motiv? Alles kann ein gutes Motiv sein. Ein gu-tes Foto erkenne ich, wenn ich es sehe. Da sollten mehrere Dinge zusammen kommen, das ist die große Herausforde-rung, wenn man so will: ein besonderes Motiv, ein seltener Moment, technische Professionalität, eine gute Bildauftei-lung und gewisse Rhythmik, und der Be-trachter sollte emotional angesprochen werden. Das kann durch besondere Far-ben und Formen geschehen, aber auch durch das Gegenteil – Reduktion von Farbe, Form und Ausschnitt. Motivlich imponiert uns oft das Ungewöhnliche, so noch nicht Gesehene. Dies findet sich aber immer seltener in der heutigen glo-balen Welt, in der kein Flecken der Erde unfotografiert bleibt. Ich bin daher eher für die künstlerische Interpretation des Naheliegenden, auch Regionalen, als für die Dokumentation des Außergewöhnli-chen.

NiB: Natur ist nicht immer reine Ästhetik. Sie ist auch grausam und berührt Men-schen mit Ekel, Angst, Ablehnung. Welche Botschaften hat art&nature?

Den Fotografen, mit denen ich zusam-menarbeite, geht es glaube ich nicht da-rum, die beängstigende Seite der Natur zu zeigen. Das meinte ich eher mit Do-kumentation. Gerade in den Zeiten des Klimawandels ist es unglaublich wichtig geworden, die Auswirkungen unseres Handelns auf der Erde in ihren erschre-ckenden Ausmaßen zu zeigen. Darum geht es hier aber nicht. Eher darum, die Schönheit der Natur zu zeigen, auch die Verbundenheit des Menschen mit ihr. All diese Fotografen sind auch deshalb Naturfotografen geworden, weil sie gern Zeit in und mit der Natur verbringen. So heißt die Aussage also eher: Schaut euch an, wie wunderschön unsere Natur ist, verbringt Zeit mit ihr und fangt an, die Natur zu lieben und euch als Teil des Ganzen zu begreifen. Denn, was man liebt, bringt man nicht um, oder? Jeden-falls ist das der Gedanke unseres „Photo-graphers for Nature“ Projektes.

NiB: Für die Insider unter den Lesern: Was wird retuschiert, was kommt hinzu oder: Wie echt sind die Fotos?

Die meisten Naturfotografen, die auch an internationalen Wettbewerben teil-nehmen, nehmen – soweit ich das sehe

Projekt „Photographers for Nature“

Alle vom art&nature Verlag für Naturfotografie veröffentlichen Bilder und die Foto-grafen sind Teil des Projektes „Photographers for Nature“. Mit diesem Projekt soll auf die Notwendigkeit eines umfassenden Umweltschutzes hingewiesen werden. Im Zeitalter fortschreitender Klimakatastrophen und dem Aussterben seltener Tier- und Pflanzenarten wird zunehmend deutlich, wie sehr die Natur bereits die Folgen unseres Handels zu spüren bekommt. Aber mit der Natur werden auch wir leiden oder tun es bereits heute (s. Syrien, Texas und andere Tro-ckengebiete), denn wir sind direkt und indirekt von der Funktionsfähigkeit unseres komplexen Ökosystems abhängig. Damit wird der Klimaschutz und die Reduktion von CO2 in den nächsten Jahren und Jahrzehnten oberste Priorität in unserem Leben haben müssen, wenn wir auf diesem Planeten weiter existieren wollen.Mithilfe der wunderschönen Naturfotografien des art&nature Verlages soll auf die Schönheit und Einzigartigkeit der uns umgebenden Natur hingewiesen werden, so dass jeder Einzelne für sich einen Weg zu mehr Naturverbundenheit und ressourcen-schonendem Handeln findet. Für diesen Zweck wird erstmalig im Jahr 2015 ein Cent je verkaufter Postkarte an den NABU Berlin gehen, zur Förderung von Umweltprojekten, insbesondere zum Thema Aufklärung und Bildung im Klimaschutz. Weitere Projekte folgen unter: www.artandnature.eu Antje Fleischhauerweiter auf Seite 14

Antje Fleischhauergründete „Photographers for Nature“

Antje Fleischhauer/ Foto: Sandra Bartocha

Schneeglöckchen / Foto: Sandra Bartocha

Schwalbenschwanz / Foto: Magdalena Wasiczek

Erster Schnee / Foto: Sandra Bartocha

Die Bäume / Foto: Theo Bosboom

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– keine großen Veränderungen an den Bildern vor, mal abgesehen von Aufhellen und Schärfen, was einfach dazu gehört. Fotografen wie Sandra Bartocha, Theo Bosboom, Dorin Bofan und Radomir Jakubowski ziehen es vor, mithilfe der Kamera gewünschte Effekte zu erzeugen, etwa durch Mehrfachbelichtungen, Kurz- oder Langzeitbelichtungen. Es gibt viele Wettbewerbe, zu denen man sonst gar nicht zugelassen würde.Bei den Gartenfotografien, die ja auch zur „Natur“ im Sinne des Verla-ges gehören, ist das etwas anderes. Magda Wasiczek etwa bearbeitet ihre Bilder schon, aber auf eine so herausragende und künstlerische Weise, dass für jeden sichtbar wird, dass sie ihr (auch fotografisches) Handwerk beherrscht. Sagen wir es mal so: Niemand hat wohl ein Problem mit ehrli-cher künstlerischer Interpretation auf der Basis handwerklichen Könnens, insbesondere, wenn dadurch etwas Neues, Einzigartiges geschaffen wird. Der grundsätzliche Anspruch des Fotografen sollte es aber sein, möglichst viel Bild mit der Kamera und möglichst wenig mit dem Computer zu er-zeugen. Das macht für mich einen herausragenden Fotografen aus.

NiB: Hast Du eine originelle Idee, wie sich Postkarten nachhaltig über das Versenden hinaus verwenden lassen?

Nun ja, unsere Karten sind mit dem Format B6 (ca.13x18) von Anfang an so gestaltet, dass sie auch als Bilder zum Einrahmen verwendet werden können. Viele Karten finde ich viel zu schön zum Wegwerfen und hoffe, dass sie in einem Rahmen – vielleicht mit anderen Bildern zusammen – oder einfach als Dekoration auf dem Schreibtisch, Kühlschrank oder Re-gal einem „zweiten Leben“ zugeführt werden, auch der Umwelt zuliebe. Ich glaube aber, dass viele unserer Kunden das tun.

NiB: Einen Teil des Verkaufserlöses spendest Du an den NABU Berlin. Was hat Dich dazu bewogen?

Diese Idee, einen Cent je verkaufte Karte am Jahresende an den NABU Berlin zu spenden, entstand aus dem Verlagszweck heraus, möglichst vie-le Menschen (oder auch die Natur) von dem Verlag und seinen Produkten profitieren zu lassen. Ich denke, dass unternehmerisches Denken heute mehr ist als nur Gewinnmaximierung. Es schließt soziale Verantwortung und die Rücksicht auf die Umwelt mit ein. Richard Branson, einer der größten Unternehmer unserer Zeit, hat gesagt: „Ein Geschäft muss kein Nullsummenspiel sein, bei dem manche gewinnen und manche verlieren. Wenn man es richtig anstellt, können alle gewinnen: die Unternehmen, die Gemeinschaft und der wunderschöne Planet, auf dem wir das Privi-leg haben, leben zu dürfen.“ So sehe ich das auch. Das schließt natürlich mit ein, dass man möglichst ressourcenschonend vorgeht und sich immer wieder selbst hinterfragt, um umweltfreundlichere Wege der Produktion zu finden.

NiB: Dein Ziel für die nächsten zwei Jahre?

Ich würde mir wünschen, dass es art&nature-Karten bald in ganz Deutsch-land zu kaufen gibt. Wir bekommen immer wieder Anfragen von Men-schen, die unsere Karten in München oder Berlin gekauft haben und sie dann in ihrer Region nicht finden können. In erster Linie beliefern wir aber den regionalen Einzelhandel und der muss erst einmal auf uns auf-merksam werden. Aber wir sind auf einem guten Weg...

NiB: Jemand, der Postkarten von art&nature kauft, der ist…..

...ein Naturliebhaber. Soviel ist klar.

NiB: In welcher Postkartenlandschaft hältst Du Dich am liebsten auf?

Im wirklichen Leben bin ich gern am Meer.

Vielen Dank für das Gespräch! (cb)

Heidebirken / Foto: Sandra Bartocha

Herbstkomposition / Foto: Theo Bosboom

Heidelandschaft / Foto: Radomir Jakubowski

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bis die ersten „Wackelzähne“ auf kleine-re Stöcker am Wegesrand zeigten. Doch das war noch nicht das gesuchte Totholz. Weitersuchen!Victor (6 Jahre) fand den ersten größe-ren abgestorbenen Ast. Ganz begeistert stürmten die Kinder auf ihn zu, denn es waren ganz viele kleine weiße Käfer zu sehen. Es befindet sich wirklich Leben im Totholz! Ein Stück weiter entdeck-te Wolfgang einen toten Baumstamm, schnitt die Rinde etwas ab und fand auch dort wieder lebende Tiere. Die Kin-der nahmen die Rinde in die Hand und schnupperten daran. Nach kurzer Zeit wussten alle, wie Totholz aussieht, wie es sich anfühlt und riecht. In der Folge ent-deckten fast alle Kinder aus der Gruppe abgestorbene Äste oder Stämme. Ein Ast sah ganz besonders weiß aus. „Ist das Vo-gelkacka?“ fragte sich ein „Wackelzahn“.

Besonders die Totholzbewohner waren spannend. Anna (5 Jahre) fand einen Tausendfüßler und wusste sofort, dass er keine tausend Füße hat. Unter ihrer Lupe beobachtete sie ihn ganz genau, doch um alle Füße zu zählen, fehlte ihr die Zeit. Siri (6 Jahre) nahm einen großen schwarzen Käfer ohne Scheu in die Hand und war total begeistert. Sie wollte ihn gar nicht mehr loslassen, bis genau be-stimmt wurde, zu welcher Art er gehör-te. Nach kurzem Überlegen wussten alle: Es war der Gemeine Mistkäfer.

eine letzte Frage nochLangsam ließ die Konzentration nach und es wurde Zeit, sich wieder auf den Weg zu machen. Eine letzte Frage ging durch die Runde und die Stimmung wur-de ganz ernst: Was passiert denn bei so viel Totholz? Siri vermutete, dass der Wald nun bald sterben müsse. Alle holten tief Luft und waren für ei-nen Moment ganz still. Wolfgang jedoch konnte uns alle erleichtern: „Totholz unterstützt den natürlichen Kreislauf des Lebens, denn abgestorbene Bäume werden durch Zersetzung zu neuem Waldboden. Auf diesem fruchtbaren Un-tergrund wachsen wieder Bäume, und das Gleichgewicht des Waldes wird auf-rechterhalten.“

Danke Wolfgang, für diese positive Nachricht und die tolle Tour!

Wolfgang Steffenhagen ist Schatzmeister des NABU Berlin und engagiert in der Umweltbil-dung für Kitas und Schulen.

Dank seines Einsatzes sehen immer mehr Kita-Kinder den Wald in ihrer Nähe mit ganz an-deren Augen – mit denen eines Naturforschers.

[email protected]

An Safaris nehmen viele Menschen teil, die nach Afrika reisen und Fotos von Elefanten oder Nashörnern machen wollen. Doch man muss nicht gleich um die halbe Welt fliegen. In Zehlen-dorf fand eine besondere Tour unter dem Motto „Nashornkäfer statt Nas-hörner“ statt. Wolfgang Steffenhagen (Schatzmeister des NABU Berlin) be-suchte Mitte Juni die Kindertagesstät-te „Ahörnchen“, um im angrenzenden Gemeindewäldchen Zehlendorf eine Expedition zu leiten. Voller Vorfreude wurde er um halb zehn von den „Wa-ckelzähnen“ und den beiden Erziehe-rinnen Carola und Anne begrüßt, die den Kindern vorab nur wenig von der anstehenden Safari erzählt hatten. Die Spannung stieg, denn niemand konnte so richtig sagen, was Wolfgangs Besuch zu bedeuten hatte.

in die hand nehmen und schnuppernNach dem Frühstück ging es in den Mor-genkreis. Wolfgang saß in der Mitte und fragte 14 „Wackelzähne“ nach ihren Er-fahrungen in der Natur. Luise (6 Jahre) hat schon einmal eine Weinbergschne-cke eingefangen, auch sie ging auf Safa-ri und wurde später in Luises Bett wie-dergefunden. Die Kinder kannten auch Grashüpfer und Hirschkäfer. Wolfgang fackelte nicht lange und gab die Pläne des Tages bekannt. Eine Totholzsafari sollten die Kinder unternehmen und das gleich Nebenan! Großes Staunen brach aus. Im Wald angekommen ging es sofort los. Jeder machte sich auf die Suche nach totem Holz und es dauerte nicht lange,

nashorn-käfer statt nashörnerWolfgang Steffenhagen auf Totholzsafari / von Friederike riedel und Carmen Baden

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Trotz des sommerlichen Niederschlagsde-fizits und der Hitze in Berlin und Bran-denburg sind die Wasserstände in einigen Abschnitten des Tegeler Fließes erstaunlich hoch. Die Wasserbüffel mag es freuen.

An der Fließbiegung kurz vor dem St.-Jo-seph-Steg in Tegel kann man schon vom Wanderweg aus einen etwa 30 cm hohen Damm aus unterschiedlich dicken Ästen sehen, an dem sich das Wasser des Tege-ler Fließes aufstaut. Schlamm und Lehm sorgen für die Dichtheit des Dammes. Es gibt keine Zweifel: Hier waren Biber ak-tiv, um ihren Lebensraum ausreichend feucht zu halten und damit den Un-

terwassereingang ihrer Burg durch die Stauung weiter nutzen zu können.

Biber arbeiten für WasserbüffelAuch weiter oberhalb, am Eichwerder Steg, konnte man schon stillstehende Wasserflächen mit erhöhtem Wasser-stand des Fließes beobachten. An einem Zufluss aus dem Moorgebiet des ehema-ligen Großen Hermsdorfer Sees, dem Wickhofgraben, wurde ein ähnlich hoch gebauter Staudamm kurz vor der Mün-dung ins Tegeler Fließ entdeckt. Er ver-zögert den Abfluss von Wasser aus dem Moor und wirkt so dessen Austrocknung entgegen.

Hier haben es die Biber leicht gehabt, den zwei Meter breiten Graben zu sper-ren und damit auch das große Gebiet westlich der brandenburgischen Eich-werder Moorwiesen vor sommerlichen Wasserverlusten zu sichern. Mit ganz natürlichen Mitteln wurde so auf Berliner Gebiet des Tegeler Fließtals dasselbe erreicht, was die Stiftung NA-TURSCHUTZFOND Brandenburg in den letzten Wintern maschinell geschafft hat. Ausufernde Weidenbüsche wurden entfernt, flache Teiche ausgehoben und mit dem daraus gewonnenen Moorbo-den alle ehemaligen Entwässerungsgrä-ben um die Sandinsel Eichwerder und weiter östlich verstopft. Ein neuer Steg durch das Moor macht den zurückgewonnenen Lebensraum erlebbar. Kraniche und jetzt auch Bekas-sinen, deren charakteristischen Ruf man schon am Eichwerder Steg hören kann, haben diesen Lebensraum angenom-men. Aus dem Rückstau am Eichwerder Steg kann darauf geschlossen werden, dass die Biber auch zwischen der Brücke

Biber regulieren den Wasserstand Tegeler Fließtal profitiert von Biberbauten / von Dr. Hans-Jürgen Stork

Biberdamm am Tegeler Fließ, nahe dem St. Joseph-Steg (o.).

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In der Vielfalt der ländlichen Natur der mecklenburgischen Elbniederung wur-de Heino Mosel am 5. Mai 1930 in Gül-ze geboren und verbrachte dort seine Kindheit. Dieser Naturreichtum diente ihm später immer wieder als Maßstab, um den fortschreitenden Verlust, den er um sich herum beobachten musste, zu ermessen. Seine Passion für das Faltbootfahren und das fotografische Interesse eröff-neten ihm einen besonderen Blick auf die Natur - vor allem auf die Gewässer. Akribisch dokumentierte er mit Kamera und Notizblock die Veränderung über die Jahre hinweg. Den unschätzbaren Fundus der so gesammelten ca. 20.000 Dias hat er den Heimatmuseen der Re-gion hinterlassen. Sein Interesse an der Natur, die Beunruhigung, die aus den beobachteten Verlusten erwuchs sowie die Hoffnung, etwas dagegen unterneh-men zu können, brachten ihn 1968 zum organisierten Naturschutz. Dort wirkte er zunächst als ehrenamtlicher Natur-schutzhelfer, seit 1990 dann im NABU und im Umweltausschuss der Bezirks-verordnetenversammlung Berlin-Hel-lersdorf. Seit über 40 Jahren versuchte Heino für die Bewahrung der Natur Gehör zu fin-den. In über 500 Diavorträgen, in denen er besonders beeindruckend die Gegen-überstellung historischer Aufnahmen mit dem aktuellen Zustand verglich, und auf zahllosen Führungen durch die heimischen Landschaften versuchte er, für einen schonenderen Umgang mit der Natur zu werben und die Zuständi-

gen in Politik und Verwaltung an ihre Verantwortung zu erinnern. Er war kein Querulant, sondern versuchte beharr-lich mit immer neuen Vorschlägen, den Verantwortlichen Kompromisse für un-sere grüne „Mitwelt“ abzuringen. Besondere Freude bereitete es ihm, Kin-der für einheimische Pflanzen und Tiere zu begeistern und ihnen die Faszination des Lebens vor der Haustür nahezubrin-gen. Sein Rat war geschätzt und seine Arbeit erfuhr viel Anerkennung. Die un-zähligen Zeitungsartikel und Briefe an Gremien und Behörden waren dabei für Heino Mosel notwendiges Übel. Viel lie-ber legte er mit Spaten und Sense selbst Hand an für die Erhaltung der Lebens-räume. Viel Aufsehen um seine Person war nicht sein Ding. Es ging ihm in erster Linie um die Sache. Das Wuhletal und die angren-zenden Brandenburger Biotope lagen ihm besonders am Herzen. In seinem Buch „Wandlungen im Wuhletal: An-sichten einer Berliner Landschaft“ hat er ein beachtliches Stück seines Lebens offenbart und sich damit einen lange gehegten Wunsch erfüllt, etwas Bleiben-des zu hinterlassen. Über 20 Jahre hat er um die Unterschutzstellung der vielfälti-gen Natur entlang der Wuhle gekämpft. Bleibt zu hoffen, dass sich dieser Wunsch in nicht zu ferner Zukunft noch erfüllt. Am 26.05.2015 verstarb unser langjähri-ger Mitstreiter Heino Mosel. Er hat bis zuletzt die Geschehnisse im Wuhletal verfolgt. Heino wird uns mit seiner unbändigen Energie in Erinnerung bleiben.

Der Natur eine Stimme gebenIn Erinnerung an Heino Mosel /

von Dr. Camillo Kitzmann, Angele und Bernd Schonert

Damm am Wieckhofgraben, ca. 2 Meter breit

Ein Anwohner hat mit einer Fotofalle in-teressante Videoszenen von der nachtaktiven Biberfamilie aufgenommen. Die Aufnahmen zeigen auch, dass Biber und der dämmerungsaktive Bisam dicht nebeneinander wohnen können. Im Laufe der letzten Jahre hat sich der Bibernachwuchs weiter ausgebreitet, besiedelt inzwischen das Moorgebiet des ehemaligen Großen Hermsdorfer Sees, Fließabschnitte im Bereich des Köppchensees und eben auch den unteren Talabschnitt bei Tegel.

am Freibad und dem Eichwerder Steg einen Damm direkt ins Fließ gesetzt ha-ben.

Fließtal-Biber ab 2002Im Jahr 2002 habe ich erstmals den Fließtal-Biber nachgewiesen, als eine Nachbarin mich auf ihren Apfelbaum mit dem typischen uhrglasförmigen Bi-berschnitt im Garten am Hermsdorfer See hinwies. Wenig später wurde auch die Biberburg unter einer Trauerweide am Nordufer des Sees entdeckt. Vom Tegeler See aus, wo schon Biberan-siedlungen bekannt waren, hatte sich das große Nagetier in das Tegeler Fließ-tal vorgewagt und den Hermsdorfer See trotz einiger Sperren im Gewässer er-reicht. Die Futtergewinnung im Wohnbereich der Biberfamilien hat bisher nur zu we-nigen Schäden geführt. Naturbelassene Sumpfgärten und die Moore bieten mit ihren Weiden, Pappeln und anderen Gewächsen der Weichholzaue reichlich nachwachsende Nahrung. Gartenbesit-zer akzeptieren den Biber als Nachbarn.

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Danke Anja!Abschied vom NABU Berlin

Bevor Anja Sorges im Januar 2007 als neue Geschäftsführerin zum NABU Ber-lin kam, brachte sie schon viel Erfah-rung im Naturschutz aus einem Projekt bei der Heinz-Sielmann-Stiftung sowie aus einem Biotopverbundprojekt im Naturpark Spessart mit. Da sie von der Ausbildung her Forstwissenschaftlerin ist, hatten wir auch gleich eine Fach-frau in Sachen Wald in unserem Lan-desverband.

Der NABU Berlin war ab 2007 vor allem auf Grund organisatorischer Umbrü-che bei der professionellen Mitglieder-werbung mit einem starken Rückgang der Mitgliederzahl und dadurch mit beträchtlichen Einnahmerückgängen konfrontiert. Es mussten erhebliche Kosten eingespart und viele Bereiche des Verbandes neu strukturiert wer-den. Diese notwendige Neustrukturie-rung war mit dem Abbau von Personal verbunden und daher für alle Betei-ligten auch emotional alles andere als einfach. Anja Sorges musste sich der Aufgabe dieser Neustrukturierung ab dem ersten Tag stellen und hat diese Herausforderungen mutig angenom-men. Maßgeblich für ihre erfolgreiche Geschäfts- und Mitarbeiterführung war ihre extrem strukturierte Arbeitswei-se verbunden mit hoher Effizienz und kontinuierlich sehr hoher Qualität. Sie hat dabei gleichzeitig größten Wert auf maximale Transparenz und eine intensive Kommunikation mit den Mit-arbeitern, dem Vorstand und dem Mit-

gliedern gelegt, Anjas (Büro-)Tür war buchstäblich immer offen. Im Ergebnis wurden viele strukturel-le Defizite des NABU Berlin beseitigt. So konnte die Mitgliederzahl trotz der durch den Bundesverband erst wie-der 2015 etablierten professionellen Mitgliederwerbung bei etwa 13.000 stabilisiert werden, die Wildvogelsta-tion erhielt endlich die von uns lange geforderte finanzielle Unterstützung von Senat und Bezirken, die meisten baulichen Defizite der Naturschutzsta-tion Linum wurden behoben und die Geschäftsstelle übernahm das Mitglie-dermagazin als „Natur in Berlin“ in die eigene Regie. Gleichzeitig wurden sowohl bei den Projekten wie auch in der Geschäftsstelle die Kosten gesenkt, so dass der Verband nun auch finanziell stabil dasteht. Nicht zuletzt haben sich neue Bezirksgruppen in Mitte, Fried-richshain-Kreuzberg und Zehlendorf etabliert, so dass sich die Präsenz des NABU im Stadtgebiet deutlich erhöht hat.

All das wäre ohne Anja Sorges nicht möglich gewesen und so bedauere ich ihren Wechsel sehr. Immerhin bleibt Anja Sorges aber in Berlin und nimmt als Leiterin des Naturschutz- und Grün-flächenamtes in Spandau ab 1. Oktober 2015 eine sehr wichtige und verantwor-tungsvolle Funktion für den Schutz der Natur in diesem an Naturschätzen sehr reichen Bezirk ein. So wird der Kon-takt zum NABU Berlin sicher bestehen

Wetterunabhängige Gemütslage

bleiben. Der Vorstand des NABU Berlin dankt Anja ganz herzlich für die ge-leistete Arbeit und wünscht ihr für die neue Funktion alles erdenklich Gute!Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender NABU Berlin

Wilkommen!Jutta Sandkühler

Jutta Sandkühler ist Biologin, 49 Jahre alt, lebt und arbeitet derzeit noch in Hamburg. Seit fast 20 Jahren setzt sie sich beruf-lich für den Naturschutz ein und hat als selbstständige Biologin, Angestellte einer Naturschutzstiftung und schließ-lich Mitarbeiterin der öffentlichen Verwaltung einen breiten Erfahrungs-schatz im praktischen Naturschutz und in der Vertretung der Naturschutzbe-lange gewinnen können. Für die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein hat sie ein Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben gemanagt und eine Naturschutzstation am Stadtrand von Hamburg aufgebaut. In der Ham-burger Behörde für Umwelt und Ener-gie ist sie seit fünf Jahren für die Umset-zung von Kompensationsmaßnahmen zuständig. „In allen Einsatzfeldern habe ich immer wieder erfahren, wie wichtig die Arbeit unabhängiger Naturschutzverbände ist - ob für die Implementierung des Natur-schutzgedankens in der Öffentlichkeit, für die Vertretung der Naturschutzbe-lange in politischen Entscheidungspro-zessen oder für die Natur unmittelbar. Ich freue mich sehr darauf, in einem so engagierten Verband wie dem NABU Berlin dazu beizutragen, der Natur eine Stimme zu geben und ihre Interessen in der sich rasant entwickelnden Stadt Berlin zu vertreten!“ Jutta Sandkühler übernimmt zum 1. Januar 2016 die Geschsftsführung des NABU Berlin.

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AG Vogelschutzreservat FlughafenseeSonntag, 13.12.15, 10.00 UhrFrank Sieste – NABU BerlinTreffpunkt: Horst-Ulrich-Blockhütte am Reservats-eingang. Verkehrsverb.: U6, U-Bhf. Otis- oder Holz-hauser Str., anschl. 15 Min. Fußweg, Bus 133 Halte-stelle Sterkrader Straße. Eine Anmeldung ist nur bei größeren Gruppen erforderlich, Dauer: ca. 3-4 Std.

Bezirksgruppe PankowSamstag, 31.01.16, 9.00 Uhr Arbeitseinsatz im NSG Niedermoorwiesen am Tegeler Fließ (Köppchensee)Katrin Koch – NABU BerlinTreffpunkt: Bauwagen an der Neupflanzung, Ver-kehrsverb.: Bus 107 Richtung Blankenfelde (Schil-dow), Haltestelle Lübarser Weg und 15 Min. Fuß-weg Richtung Blankenfelde oder Bus 222 bis Alt Lübars und 20 Min. Fußweg Richtung Schildow.Festes Schuhwerk und Arbeitskleidung mitbringen, Werkzeug wird gestellt,Dauer: ca. 3 Std.

Bezirksgruppe ReinickendorfIn Reinickendorf werden ökologisch wertvolle Flächen und Artenschutzanlagen für Waldkauz, Eisvogel, Waldvögel und Wildbienen betreut. Schutzgebiete sind die „Kiesgrube am Dachsbau“, das Tegeler Fließtal, der Hermsdorfer See und Forst sowie Parkanlagen und Schulhöfe. Aktuelle Termine (oft samstags) bitte einsehen unter: www.nabu-berlin.de/nabuaktiv/bezirks-gruppen/reinickendorf

NAJU-TreffenTreffen der „AG Guter Garten“ sowie der „AG Um-weltpolitik“ finden Sie unter: www.naju-berlin.de. Aktuelle Termine und Informationen unter www.naju-berlin.de oder [email protected]

Pflegeeinsätze

TeilnahmebedingungenAlle Exkursionen werden von ortskundigen Fachkräften geleitet, so dass keine Störun gen der Natur zu befürchten sind. Für Vogelbeobachtungen bitte Ferngläser, für bota ni s che und entomologische Wande-rungen Lupen mitbringen. Dieses Programm stellt lediglich ein Angebot von Veranstaltungen dar, für ihre Durchführung sind die jeweiligen Exkursionsleiter verantwortlich. Die Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr. Kinder nur in Begleitung der Eltern. Für Unfälle, Sachschäden usw. haftet der Verein nicht. Das Mitbringen von Hunden ist nicht gestattet. NABU-Exkursionen sind teilweise kostenpflichtig, das Entgelt kommt der Arbeit des NABU zugute. Änderungen vorbehalten.Bitte beachten Sie auch die unterschiedlichen Teilnahmebedingungen externer Veranstalter. Bei Busexkursionen gewähren wir eine Kinderermäßigung von 25 Prozent.

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Exkursionen und Vorträge

VeraNstaltuNGsproGramm | pFleGeeiNsätze, exkursioNeN | DezemBeR, JanuaR, FeBRuaR | 17

Samstag, 05.12.15, 16.00 UhrVogelzug über der Straße von GibraltarEine Veranstaltung der FG OrnithologieErgebnisse zu Greifvögeln und Störchen aus jahrelangen Forschungen der Fundación MigresDr. Andreas Meißner –Stiftung Naturlandschaften BrandenburgundZwischen Eurasien und Afrika – Eindrücke vom Vogelzug entlang des Rift Valley in IsraelEine Veranstaltung der FG OrnithologieThomas Krumenacker Ort: NABU-Landesgeschäftsstelle, Wollankstraße 4, 13187 Berlin, Verkehrsverb.: S-Bhf. Wollankstra-ße, S- und U-Bhf. Pankow, Bus 255 bis Wilhelm-Kuhr-Str., Dauer: ca. 4 Std.

Dienstag, 08.12.15, 19.00 UhrErinnerungen an den großen Entomologen Jean-Henri FabreEine Veranstaltung der FG EntomologieProf. Dr. Dieter Barndt und Jens Esser – NABU BerlinOrt: Museum für Naturkunde, Hörsaal 8, Verkehrsverb.: U6 Naturkundemuseum,Dauer: ca. 2 Std.

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Exkursionen und Vorträge

Veranstaltungen zurStunde der Wintervögelvom 8. bis 10 JanuarSamstag, 09.01.16, 9.30 UhrWintervögel am TeltowkanalLothar Gelbicke – NABU BerlinTreffpunkt: Lichterfelde, Wismarer Str. / Eugen-Kleine-Brücke, Verkehrsverb.: Bus M85, 112, 117, 385, Dauer: ca. 3 Std.

Samstag, 09.01.16, 10.00 UhrVortrag über die bei uns im Winter vorkommenden Arten anschließendBeobachtungsgang im SchleipfuhlgebietSteffen Gierth – Naturschutz SchleipfuhlOrt: Naturschutz Schleipfuhl, Hermsdorfer Str. 11 A, 12627 Berlin, Verkehrsverb.: Tram M6, 18 Rich-tung Hellersdorf, Haltestelle Jenaer Straße, Dauer: 2 Std.

Sonntag, 10.01.16, 10.00 UhrFührung zur Stunde der WintervögelGabi Krebs – NABU BerlinTreffpunkt: Heiligenseestraße/ Ecke am Dachsbau, Verkehrsverb.: Bus 133, Dauer: ca. 2 Std.

Sonntag, 10.01.16, 10.30 UhrWintervögel im ViktoriaparkAnja Wolter & Thomas Büchner – NABU Friedrichshain-KreuzbergTreffpunkt: Viktoriapark, am Fuße des Wasserfalls (Kreuzbergstr. 16), Verkehrsverb.: U6/U7 Mehring-damm + ca. 800 Meter Fußweg, Bus 140 Kreuzberg/Wasserfall, bitte Fernglas mitbringen, Spende für die Naturschutzarbeit im Bezirk willkommen, Dauer: ca. 2 Std.

Sonntag, 10.01.16, 11.00 UhrStunde der Wintervögel im WeddingBezirksgruppe Mitte - NABU BerlinTreffpunkt: Urnenfriedhof Seestraße, am Eingang Müllerstr. 42/43, Verkehrsverb.: U-Bhf. Seestraße,bitte Fernglas mitbringen (einige Leihgläser sind vorhanden), Spenden willkommen,Dauer: 1,5 - 2 Std.

Sonntag, 10.01.16, 11.00 UhrWintervogelwelt im TiergartenVogelkundlicher Spaziergang durch den winterli-chen Tiergarten, Vorstellen der WintervogelweltDerk Ehlert – NABU BerlinTreffpunkt: S - Bhf. Bellevue, Bartningallee an der S - Bahn - Brücke, Dauer: 1,5 Std.

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18 | VeraNstaltuNGsproGramm DezemBeR 2015 BiS FeBRuaR 2016

Tegelsee. Parkplätze vorhanden, Verkehrsverb.: Fußweg ca. 30 Minuten ab Haltestelle Heiligenseestr. / Ruppiner Chaussee, Bus 133, 222, 114. Anmeldung erforderlich: [email protected], Kosten: 10 EUR/Person, max. 8 Teilnehmer, Dauer: ca. 2 Std.

Samstag, 13.02.16, 9.00 UhrVögel an der winterlichen Havel – Von Heckeshorn zur Glienicker BrückeLothar Gelbicke – NABU BerlinTreffpunkt: Am Großen Wannsee, Zum Heckeshorn (Löwendenkmal/ Flensburger Löwe), Verkehrs-verb.: Bus 114 ab S-Bhf. Wannsee, Dauer: ca. 4 Std.

Sonntag, 14.02.16, 14.30 UhrTarnen und Warnen - ein Vortrag zu bemerkenswerten Überlebensstrategien in der TierweltUte Schiller – Naturschutz MalchowOrt: Naturschutz Schleipfuhl, Hermsdorfer Str. 11 A, 12627 Berlin, Verkehrsverb.: Tram M6, 18 Richtung Hellersdorf, Haltestelle Jenaer Straße, Dauer: 2 Std.

Dienstag, 16.02.16, 18.30 UhrAmphibienschutz in HellersdorfVorstellung der Ergebnisse (2015) der Fangzaunaktion am Krepp- und Schleipfuhl und Planung der diesjährigen Betreuung der Am-phibienschutzzäuneSteffen Gierth – Naturschutz SchleipfuhlOrt: Naturschutz Schleipfuhl, Hermsdorfer Str. 11 A, 12627 Berlin, Verkehrsverb.: Tram M6, 18 Richtung Hellersdorf, Haltestelle Jenaer Straße, Dauer: 2 Std.

Donnerstag, 18.02.16, 19.00 UhrVon Schuhschnäbeln und im Baum schlafenden Löwen - Reisebericht aus Uganda Eine Veranstaltung der FG OrnithologieDr. Klaus Witt – NABU Berlin

Natur iN BerliN 4/15

Samstag, 26.12.15, 10.00 UhrVom Köppchensee nach SchildowAbschied vom alten Jahr mit ApfelpunschWolfgang Heger – NABU Berlin Treffpunkt: Bushaltestelle 107, Lübarser Weg in Pankow Blankenfelde, Verkehrverb.: Tram M1, Richtung Niederschönhausen Schillerstraße bis Waldstraße, Bus 107, Dauer: ca. 3 Std.

Sonntag, 17.01.16, 14.30 UhrBaumbestimmung im Winter - was Knospen und Rinde über die Baumart verratenVortrag mit anschließendem Rundgang im Schleipfuhlgebiet.Beate Kitzmann – Naturschutz MalchowOrt: Naturschutz Schleipfuhl, Hermsdorfer Str. 11 A, 12627 Berlin, Verkehrsverb.: Tram M6, 18 Richtung Hellersdorf, Haltestelle Jenaer Straße, Dauer: 2 Std.

Sonntag, 31.01.16, 9.00 UhrWinterliche Vogelwelt an Glienicker Lake und JungfernseeDr. Horst Kowalsky – NABU BerlinTreffpunkt: Eingang Jagdschloss Glienicke, Verkehrsverb.: Bus 316, Dauer: ca. 3 Std.

Sonntag, 07.02.16, 10.00 Uhr Winterliche Vogelwelt am Tegeler SeeHelmut Ladenthin – NABU BerlinTreffpunkt: Greenwich Promenade in Tegel an der roten Telefonzelle, Verkehrsverb.: U-Bahn Alt Tegel, Bus 124, 125 ,133 ,220 ,222, Dauer: ca. 2 Std.

Sonntag, 07.02.16, 10.00 UhrVogelstimmenführung für Anfänger - WorkshopGabi Krebs – NABU BerlinTreffpunkt: Schwarzer Weg, Nähe Revierförsterei

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Apfelernte 2015Geerntet, gepresst, genossen

Die sehr beliebte NABU Berlin Apfelernte am Köppchensee lockte auch in diesem Sep-tember wieder reichlich Helfer an. Seit 1990 pflegen Ehrenamtliche der Bezirksgruppe Pankow das Naturschutzgebiet am Tegeler Fließ - darunter auch die ehemalige Obst-plantage. Die Grün-Rotbäckigen wurden bei besten Herbstwetter gesammelt; Kuchen und Kaffee kräftigten die Sammler zwischen-durch. Ein großes Dankeschön an alle Helfer! Der neue Saft wird zugunsten des Erhalts der Streuobstwiesen verkauft - zum Beispiel in der NABU - Geschäftsstelle. Schauen Sie mal vorbei! nabu-berlin.de/wir-ueber-uns/bezirks-gruppen/pankow

Ort: NABU-Landesgeschäftsstelle, Wollankstraße 4, 13187 Berlin, Verkehrsverb.: S-Bhf. Wollankstraße, S- und U-Bhf. Pankow, Bus 255 bis Wilhelm-Kuhr-Str., Dauer: ca. 2 Std.

Page 19: Natur in Berlin 4 / 2015

Geschäftsstelle des NABU BerlinNABU Landesverband Berlin e.V. Wollankstr. 4, 13187 BerlinTel.: (030) 986 08 37-0 oderFax: (030) 986 70 [email protected], www.nabu-berlin.de

Öffnungszeiten:Mo-Do: 10.00-12.00 Uhr, 14.00-16.00 Uhr,Fr: 10.00-12.00 Uhr

WildvogelstationLeitung: André HallauZum Forsthaus 712683 BerlinTel.: (030) 54 71 28 92Fax: (030) 54 71 28 [email protected]

WildtierberatungTel.: (030) 54 71 28 [email protected]: 9.00 - 17.00 Uhr

Storchenschmiede LinumNABU-NaturschutzzentrumNauener Str. 54, 16833 LinumLeitung: Marion SzindlowskiTel.: (03 39 22) 5 05 00Fax: (03 39 22) 9 08 [email protected]

Öffnungszeiten:Mi.-Fr. von 10.00 bis 16.00 Uhr, Sa., So. und Feiertag von 10.00 bis 18.00 Uhr Eintritt: 1 €, Familien mit Kind(ern) 1,50 €, NABU-Mitglieder und Kinder unter 12 Jahren kostenlos

NABU-Naturschutzstation MarienfeldeDiedersdorfer Weg 3-512277 Berlin Leitung: Björn LindnerStation: (030) 75 77 47 66Gelände: (0170) 5655 112Trenntstadt - Projekt: Dr. Karin Drong: (0171) 3601 488

NABU HochschulgruppeKommissarischer Leiter: Andreas HöhneWir sind Studierende und ehemalige Studenten verschiedener Fachrichtungen, die mit Spaß und Engagement etwas für den Natur- und Umwelt-schutz erreichen wollen. Wir treffen uns 1-2mal pro Monat je nach Jahreszeit im Hochschulgrup-pengarten bzw. in der Landesgeschäftsstelle des NABU Berlin. Kontakt und Termine: [email protected],

NAJU NaturschutzjugendLeitung: André MüllerRegelmäßige Treffen der AG Umweltpolitik und der AG Guter Garten. Termine und Infos unter www.naju-berlin.de, Tel.: (0171) 172 80 13, [email protected]

Kindergruppen

Die Zwiebelfrösche MarienfeldeLeitung: NaturRanger Björn LindnerDie JuniorRanger treffen sich jeden 2. Samstag im Monat ab 11.00 Uhr. Tel.: (030) 75 77 47 66,www.natur.berlin-marienfelde.de

Kindergruppe ReinickendorfLeitung: Christiane Kuhnert und Patricia HohmTreffen am Wochenende nach Vereinbarung. Kontakt: Christiane Kuhnert, (0174) 371 20 46, [email protected]

Bezirksgruppen

Bezirksgruppe Friedrichshain-KreuzbergLeitung: Jan HeyenEs gibt zwei AGs, die sich jeweils ca. einmal im Monat in der Warschauer Str. 23 treffen. Aktuelle Termine auf www.nabu-berlin.de Schwerpunkte: Rummelsburger Bucht und Spree, Vogelschutz und Ökologie in den Grünan-lagen des Bezirks

Bezirksgruppe LichtenbergLeitung: Jens ScharonTreffen: Siehe Vorträge und Pflegeeinsätze indiesem Heft. Aktuelle Treffpunkte bitte erfragen bei Jens Scharon unter (030) 986 08 37-15. Schwerpunkte: Biotoppflege, Biesenhorster Sand, Landschaftspark Herzberge

Bezirksgruppe Marzahn-HellersdorfDie Gruppen Marzahn und Hellersdorftreffen sich gemeinsam jeden 1. Montag eines Monats um 18.30 Uhr im Naturschutzzentrum Schleipfuhl, Hermsdorfer Str. 11a, 12627 Berlin

Bezirksgruppe MitteLeitung: Christopher Hartl Die Bezirksgruppe trifft sich jeden 3. Donnerstag um 19.00 Uhr. Themen: Sanddüne Wedding, Vogelschutz, Öffentlichkeitsarbeit, Stadtnatur. Treffpunkt: Offside Wedding (Hinterzimmer), Jülicher Str. 4, Kontakt: [email protected]

Bezirksgruppe PankowLeitung: Katrin KochTreffen: siehe Biotoppflege, Vorträge und Exkursionen in diesem Heft.Tel.: (030) 98 608 37- 28 oder 94 38 00 11

Bezirksgruppe ReinickendorfLeitung: Dr. Hans-Jürgen StorkDie BG Reinickendorf trifft sich jeden 2. Montag im Monat um 18:30 Uhr.Von Mai bis September in der Göschenparkhütte (Eingang Volkspark Wittenau), Oranienburger Straße 189. Von Oktober bis April in der „Freien Scholle - Jugendfreizeitstätte“, Waidmannluster Damm 80, gegenüber der Gaststätte „Schollen-krug“. Kontakt: (030) 404 90 00, [email protected]

Bezirksgruppe Steglitz-TempelhofLeitung: Matthias MundtTreffen finden jeden 1. Dienstag im Monatauf dem Südgelände Schöneberg um 19.00Uhr statt. Kontakt: [email protected] (030) 67927052, Schwerpunkte: Gebäudebrüterschutz, Schutz von Totholz und Höhlenbrütern im Stadtpark Steglitz

Bezirksgruppe Treptow-KöpenickSprecherin: Antje StavorinusTreffpunkt im Haus der Natur und Umwelt im FEZ in der Wuhlheide. Derzeit finden keine regelmäßigen Treffen statt. Aktuelle Termine bitte erfragen unter (030) 64 09 58 96, Schwer-punkte: Krötenzaunaktionen, Naturdenkmäler

AG Vogelschutzreservat Flughafensee TegelLeitung: Frank SiesteZusammenkünfte nach den monatlichen Biotoppflegeeinsätzen in der Blockhütte am Eingang zum Reservat, Tel.: (0177) 3073007

Bezirksgruppe ZehlendorfLeitung: Walter HandwerkJeden 1. Dienstag im Monat um 19.30 Uhr im Ge-meindehaus Dahlem, Thielallee 1-3, 14195 Berlin(U-Bhf. Dahlem-Dorf), Walter Handwerk, Tel.: (030) 805 81 444

Fachgruppen

Fachgruppe BaumschutzAnsprechpartnerin: Marion Scheich Wir treffen uns jeden 2. Dienstag im Monat um 18.00 Uhr, entweder in der NABU-Landesge-schäftsstelle, Wollankstraße 4, 13187 Berlin-Pankow oder draußen. Kontakt: Marion Scheich, [email protected], Tel.: (0151) 53508470

BOA Berliner ornithologische Arbeitsgemeinschaft e. V.Leitung: Dr. Jörg BöhnerJeden 3. Mittwoch in den ungeraden Monaten um 19.00 Uhr im Museum für Naturkunde, Invali-denstr. 43, Hörsaal 8 im Nordflügel

Fachgruppe Botanik Leitung: Dr. Gunter KlemmJeden 3. Montag im Monats jeweils um 19.00 Uhr in der Geschäftsstelle des NABU Berlin, Wollankstr. 4, 13187 Berlin

Fachgruppe Entomologie BerlinLeitung: Thomas ZiskaGemeinsamer Treffpunkt mit der Entomolo-gischen Gesellschaft ORION ist an jedem 2. Dienstag im Monat um 19.00 Uhr im Museum für Naturkunde, Invalidenstr. 43, rechter Seitenein-gang, 2. Hinterhof, Hörsaal 8Treffpunkt der FG in Lichtenberg ist an jedem 3. Dienstag im Monat um 19.00 Uhr, Klubraum 2 in der Sporthalle am Anton-Saefkow-Platz 5, www.entomologie-berlin.de, Thomas Ziska, [email protected] oder Uwe Heinig, Tel.: (030) 640 933 75, [email protected]

Fachgruppe FeldherpetologieLeitung: Jens ScharonVeranstaltungen erfolgen witterungsabhängig und werden kurzfristig per Mailverteiler mitge-teilt. Bei Interesse lassen Sie sich in den FG-Ver-teiler (jscharon@nabu-berlin) eintragen. Treffen sind jeden 1. Dienstag in geraden Monaten.

Arbeitsgruppe Greifvogelschutz Berlin & BernauLeitung: Rainer AltenkampJeden 2. Donnerstag im Monat (außer Mai und Juni) um 19.00 Uhr im Museum für Naturkunde, Invalidenstr. 43, rechter Nebeneingang

Fachgruppe HymenopterenschutzLeitung: Dr. Melanie von OrlowDie AG Hymenopterenschutz berät bei derAufnahme von Hummel- und Hornissennestern, Umsiedlungen und bietet Führungen und Vor-träge (für Kitas, Schulen, Kleingartenvereine) an. Tel.: (0163) 685 95 96

Fachgruppe NaturgartenLeitung: Karla PaliegeDie Gruppe trifft sich in den Sommermonaten in den Gärten, in den Wintermonaten in der Ge-schäftsstelle. Termine unter Tel.: (0179) 403 69 30

Fachgruppe Ornithologie Kontakt über NABU Berlin, Tel.: (030) 986 08 37-0Donnerstag, jeweils 19.00 Uhr, Termine siehe Veranstaltungsprogramm. NABU-Geschäftsstelle, Wollankstraße 4, 13187 Berlin

Fachgruppe SäugetierschutzLeitung: Dr. Dieter KöhlerDie Gruppe trifft sich alle zwei Monate im Institut für Zoo- und Wildtierforschung, Alfred-Kowalke-Str. 17, Berlin, im Seminarraum. Kontakt: [email protected], Tel.: (030) 54397019

ihr koNtakt zum NaBu | 19

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