Naturheilkunde für Katzen - natuerlich- · PDF file3–4 Stunden 1–3 Globuli...

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Naturheilkunde GESUNDHEIT Naturheilkunde für Katzen Nur jeder 20. Schweizer Tierarzt setzt bei der Behandlung seiner vierbeinigen Patienten auf die Komplementärmedizin. Dabei hat diese eine Vielzahl von bewährten, nebenwirkungsfreien Therapien und Heilmitteln anzubieten. Das Natürlich stellt am Beispiel der Hauskatze einige komplementärmedizinische Massnahmen vor. Text: Petra Horat Gutmann Nur jeder 20. Schweizer Tierarzt setzt bei der Behandlung seiner vierbeinigen Patienten auf die Komplementärmedizin. Dabei hat diese eine Vielzahl von bewährten, nebenwirkungsfreien Therapien und Heilmitteln anzubieten. Das Natürlich stellt am Beispiel der Hauskatze einige komplementärmedizinische Massnahmen vor. Text: Petra Horat Gutmann Naturheilkunde für Katzen Foto: Prisma

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NaturheilkundeGESUNDHEIT

Naturheilkunde für Katzen

Nur jeder 20. Schweizer Tierarzt setzt bei der Behandlung seiner

vierbeinigen Patienten auf die Komplementärmedizin. Dabei hat diese

eine Vielzahl von bewährten, nebenwirkungsfreien Therapien und

Heilmitteln anzubieten. Das Natürlich stellt am Beispiel der Hauskatze

einige komplementärmedizinische Massnahmen vor.

Text: Petra Horat Gutmann

Nur jeder 20. Schweizer Tierarzt setzt bei der Behandlung seiner

vierbeinigen Patienten auf die Komplementärmedizin. Dabei hat diese

eine Vielzahl von bewährten, nebenwirkungsfreien Therapien und

Heilmitteln anzubieten. Das Natürlich stellt am Beispiel der Hauskatze

einige komplementärmedizinische Massnahmen vor.

Text: Petra Horat Gutmann

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Naturheilkunde GESUNDHEIT

Was kann ich tun, damit meineKatze bis ins hohe Alter ge-sund bleibt?», fragen sichviele Katzenhalterinnen und

-halter, die ihrem Liebling mehr bietenwollen als einen Napf Futter und ein Dachüber dem Kopf. Ihr Anliegen berührt eingrundlegendes Prinzip der Naturheilkunde:Wer lange gesund und munter bleibenwill, muss sich frühzeitig darum bemühen.Diese Erkenntnis lässt sich auch auf dieHauskatze übertragen. Die sinnvollste Vor-sorgemedizin wäre in diesem Fall eineUmgebung, in der die Katze ihren natür-lichen Bedürfnissen folgend uneinge-schränkt forschen, sich bewegen und mög-lichst artgerecht ernähren kann.

Wo Mensch und Katze in einer Lebens-gemeinschaft zusammenfinden, sind Tole-ranz, Einfühlungsvermögen und eine ge-wisse Hingabe unumgänglich. «Jede Katzeist eine einzigartige Persönlichkeit. Um ihreEigenheiten zu verstehen, muss man siegenau beobachten», meint die Tierpsycho-login Rosemarie Schär, die in ihrer Praxisimmer wieder feststellt, dass viele Katzen-halter ihre Haustiere schlechter kennen alsden eigenen Computer. Entsprechend grossist die Zahl von Katzenhaltern, die sichwundern, warum ihr vierbeiniger Mitbe-wohner häufig krank ist oder eingeleiteteTherapieversuche nicht richtig greifen.

Fettliebende FleischfresserNeben viel Bewegung, Aufmerksamkeit,Liebe und einer Umgebung, die ihren For-scherdrang befriedigt, benötigen Katzenhochwertiges Futter. Manche Katzenhalterverfüttern ihrem Liebling nur teure Häpp-chen. Das ist ein ehrenwerter Liebes-beweis, aber noch keine artgerechteErnährung. Die natürliche Nahrung derHauskatze ist arm an Kohlenhydratenund reich an Eiweissen und Fetten –ein Ernährungsideal, dem die Maus amnächsten kommt. Mäusefleisch ist nichtnur protein- und lipidreich, es enthält auchalle Fettsäuren und Vitamine, welche dieKatze mit der Nahrung aufnehmen muss –zum Beispiel Arachidonsäure, Linolsäureund fixfertiges Vitamin A, das Katzen imGegensatz zum Menschen nicht selberaus pflanzlichen Betacarotinen herstellenkönnen. Überliesse man der Katze dieFuttersuche in der Natur, würde sie täg-lich zwischen 10 und 15 Mäuse erlegen,um ihren Nährstoffbedarf zu decken.

Von ihren Vorfahren, den nubischenFalbkatzen Nordafrikas, hat die moderneHauskatze eine besondere Eigenschaft ge-erbt: Sie kann ihren Urin stark konzentrie-ren und deckt ihren Wasserbedarf grössten-teils über die Nahrung. Das Fressen vonBeutetieren reicht fast vollständig aus, umihren Durst zu stillen (Mäusefleisch enthältbis 80% Wasser). Aus diesem Grund gehörteine Katze, die (plötzlich) viel trinkt, intierärztliche Behandlung; die Gefahr be-steht, dass sie ein ernsthaftes Nierenpro-blem hat.

Wer so wenig trinkt wie die Katze, solltenicht zu viel Trockenfutter fressen. Ge-wöhnliches Trockenfutter enthält bloss 12%Wasser. Frisst eine Katze viel davon, musssie mehr trinken, was sie aber meist nichttut. Die Folgen davon sind Harngriess, einetrockene, schuppige Haut, die leicht juckt,und ein stumpfes Fell, das zu Haarausfallneigt – vor allem wenn zum Wassermangelnoch ein Defizit an Fettsäuren kommt.

Solche Beschwerden müssen Dosenfut-ter-Katzen kaum befürchten. Dafür fördertdas Futter aus der Büchse – im Übermassgenossen – Zahnstein, Zahnausfall, Zahn-fleischbluten und -entzündung. Zumindestin diesem Punkt hat Trockenfutter den Vor-teil, dass seine Pellets das Zahnfleisch derKatze mechanisch reinigen und straffen.

Was aber soll denn die Hauskatzefressen? «Das Wichtigste ist», rät MarcelWanner, Tierarzt und Professor für Tier-ernährung an der Universität Zürich, «nichtin ein Ernährungsextrem zu verfallen,schlimmstenfalls sogar über einen längerenZeitraum hinweg. Die Fütterung der Haus-katze ist immer ein Kompromiss zwischenihren Bedürfnissen und den Möglichkeitendes Tierhalters. Sicher ist, dass ein ausge-wogener Menüplan der Katze gut be-kommt. Dieser sollte sich daran orientieren,dass die Katze ein fettliebender Fleisch-fresser ist, der den grössten Teil seinesWasserbedarfs mit der Nahrung deckt.Widersinnig dagegen wäre es, eine Haus-katze täglich mit Fisch, Leber oder Inne-reien zu füttern. Auf Teigwaren undGemüse kann die Katze eigentlich verzich-ten, denn sie ist im Gegensatz zum Hundkein Allesfresser.»

Wie der Tierzahnarzt Peter Fahrenkrugin seiner Praxis beobachtet, leidet einewachsende Zahl von Katzen unter Virus-erkrankungen, die über eine Beeinträchti-gung des Immunsystems und der Maul-höhlenflora Zahnfleisch und Zähne angrei-

fen. Hier bietet die Naturheilkunde eineMöglichkeit, um das Abwehrsystem desHaustiers zu stärken (siehe Seite 45). VieleKatzen leiden unter starker Bildung vonZahnstein. Dieser sollte alle 6 bis 12 Monateentfernt werden, damit die Zähne gesundbleiben.

Um Fehlgärungen im Magen-Darm-Trakt zu vermeiden, nimmt jede Katze vonZeit zu Zeit Grünzeug zu sich. In der freienNatur sind dies zum Beispiel Feldthymian,Augentrost und Wiesenkerbel. Auch dieHauskatze sollte ihren frischen «Katzen-hafer» bekommen, und ihr Futter darfdurchaus mit Küchenkräutern wie Basili-kum, Thymian, Majoran, Kerbel, Estragonoder Bohnenkraut angereichert werden.

Heilende Hände Die wahrscheinlich älteste und auf der Erdeverbreitetste Art zu heilen ist das Auflegender Hand auf eine schmerzhafte Körper-stelle. Wir alle tun dies automatisch, wennwir uns verletzen oder jemandem tröstendüber den Kopf streichen. Katzen pflegenheilende Energien mit ihrer Zunge zu über-tragen. Sie sprechen aber auch sehr gut aufHandauflegen und gefühlvolles Massierenan. Viele von ihnen neigen ohnehin zumSchmusen und mögen es sehr, wenn siesanft berührt und gestreichelt werden.

Auf der grobstofflichen Ebene regt dasMassiertwerden den Stoffwechsel an undbewirkt einen Austausch von Energie. Diewohltuenden Folgen davon sind eine Ent-schlackung des Bindegewebes und eineAusleitung, vor allem über die Lympheund das venöse Blut. Die entspannende,wärmende und belebende Wirkung einermanuellen Massage versetzt den gesamtenOrganismus auf ein höheres Energieniveauund regt den Kreislauf, die Atmung undVerdauung, das Muskel- und das Nerven-system an.

Katzen können mit blossen trockenenHänden und dem entsprechenden Körper-gefühl massiert werden. Viele Katzen emp-finden die kombinierte Massage mit denHänden und einer weichen Bürste als be-sonders angenehm. Die sanften Massage-bewegungen helfen bei Schockzuständen,Verspannungen, Verkrampfungen und Läh-mungserscheinungen von Muskeln, Unter-kühlungen, nicht-eitrigen Entzündungensowie Verhärtungen an Muskeln, Sehnen,Sehnenscheiden, Schleimbeuteln, Bändernund Gelenken.

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Eine ausgezeichnete Massage für Katzen istdie von der Amerikanerin Linda Tellington-Jones entwickelte Methode. Der sogenannte«Tellington-Touch» umfasst ein System vonHand- und Streichelbewegungen, die teil-weise den Prinzipien der Akupunktur fol-gen. Welche erstaunlichen Heilerfolge sichmit dieser einfach zu erlernenden Methodeerzielen lassen, kann im Buch «Der neueWeg im Umgang mit Tieren» von LindaTellington-Jones nachgelesen werden.

Nadeln: die besondere Berührung Katzen lassen sich erstaunlich gut mit Aku-punktur behandeln. In einer ruhigen Um-gebung und bei entsprechendem Vorgehenreagieren sie kaum auf das Applizierender Nadeln und wenn, dann beruhigen siesich meistens nach kurzer Zeit als Effektder Akupunktur. Allerdings gibt es auchvöllig unkooperative Hauskatzen, die sichnur unter Einsatz eines Beruhigungsmittelsbehandeln lassen. Dann aber kann dieAkupunktur dem Tier bei einer Vielzahlvon Beschwerden helfen: zum Beispiel Er-krankungen der oberen Luftwege (z.B.Katzenschnupfen und Asthma), Hauter-krankungen und Zahnfleischentzündun-gen, gastrointestinalen Erkrankungen (u.a.Erbrechen, Durchfall und Verstopfung),Erkrankungen der Harnwege (Blasenent-zündung, Harngriess usw.), Beschwerdenam Bewegungsapparat (Arthrosen, Trau-

mata), neurologischen Störungen usw.Normalerweise braucht es 3 bis 5 Sitzun-gen im Abstand von je 1 Woche, um einedeutliche Linderung der Beschwerden zuerzielen. So hat der in Büren a.d. Aaretätige Tierarzt und Akupunkteur SergeClavien die Erfahrung gemacht, dass sich«die Symptome je nach Krankheit bei 70bis 90% der genadelten Tiere lindern las-sen.»

Auf die Psyche einwirken Tiere sind keine seelenlosen Wesen undso können ihre Krankheiten auch in einerseelischen Ebene wurzeln. Will man solcheBeschwerden heilen, muss der Patient aufein höheres Energieniveau gehoben wer-den. Zu den Arzneien, die solche Hei-lungsprozesse in Gang bringen, zählen dieBachBlüten. Kleine Kinder und Tiere spre-chen in der Regel sehr gut auf die 38 har-monisierenden Blüten des englischen Arz-tes Dr. Edward Bach (1886–1936) an. DieRescue- bzw. «Erste-Hilfe-Tropfen» (Not-falltropfen) von Dr. Bach sollten in keinerKatzen-Apotheke fehlen. Sie eignen sichfür ein fast grenzenloses Einsatzgebiet, vonUnfällen jeglicher Art, Allergien und Ekze-men über Entzündungen und Infektionenbis hin zu Angst, Unruhe und postoperati-ver Erholung.

In der Praxis der Zürcher Natur-Tierärz-tin Valérie Perreaud werden Bach-Blütenbei den verschiedensten Beschwerden ein-

gesetzt. So erhalten Katzen, die unter einer1.-August-Panik leiden, vor dem National-feiertag während über einer Woche täglicheine Mischung der Bach-Blüten Zitterpap-pel, Mimulus, Star of Bethlemen und RockRose. Gute Erfahrungen mit Bach-Blüten hatValérie Perreaud auch bei Katzen gemacht,die durch einen Umzug oder eine anderegrössere Umstellung irritiert sind. SolchenTieren kann oft mit einer Mischung ausWalnut und Honeysuckle geholfen werden.

Am einfachsten werden Bach-Blütenbei der Katze mit Hilfe eines Augentropfers(Drogerie/Tierarzt) direkt ins Maul verab-reicht. Die Tropfen brauchen nicht ge-schluckt zu werden, der Kontakt mit derMundschleimhaut genügt. Geht es nichtanders, können die Tropfen auch dem Fut-ter oder Trinkwasser beigegeben werden.Die empfohlene Dosis beträgt je nachGrösse der Katze 1 bis 3 Tropfen, 2- bis4-mal täglich.

Gewusst wie: Homöopathie «Nützt's nüt, so schadet's nüt!», heisstdie Devise zahlreicher Homöopathie-An-hängerinnen und -Anhänger, und viele vonihnen experimentieren an ihren Haustierenwild drauflos. Das kann ins Auge gehen.Homöopathika zeigen zwar nicht dieNebenwirkungen schulmedizinischer Me-dikamente, trotzdem müssen sie mit gros-ser Sorgfalt und Kompetenz eingesetztwerden. In der homöopathischen Tierheil-

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Heilend: sanftes Massieren und Streicheln belebt den Stoffwechsel und die Organe.

Naturheilkunde GESUNDHEIT

kunde haben sich folgende allgemeineRichtlinien bewährt: – Akute, vorwiegend organische Erkran-

kungen (z.B. infektiöser Art), sprechenim Allgemeinen gut auf Tiefpotenzen (0bis D8) an. Diese werden meist 3-maltäglich verordnet, in Ausnahmefällenviertel- bis halbstündlich.

– Chronische Leiden verlangen vielfachHochpotenzen ab D30, die entsprechendseltener gegeben werden (z.B. 1-mal täg-lich, 1-mal wöchentlich, 1-mal monat-lich oder noch seltener). Die meistenhomöopathisch praktizierenden Veteri-näre arbeiten ausschliesslich mit Hoch-potenzen ab C30.

Homöopathische Heilmittel sind ein-fach zu handhaben. 1 bis 3 Globuli wer-den in wenig Wasser aufgelöst und danachmit einer Einwegspritze (Tierarzt/Drogerie/Apotheke) ins Maul des Patienten ge-

spritzt. Mitunter braucht es vier Hände,um die Katze festzuhalten: Eine Person hältdas Tier am Nackenfell, die andere schiebtihm die Pipette in den Mundwinkel. Wich-tig ist, dass die homöopathische Arzneinicht mit Metallgegenständen, zum Bei-spiel einem Löffel, in Berührung kommt.

Der Naturdrogist Max Zumsteg pflegthomöopathische Tinkturen mitunter auchauf die Katzenpfote zu tröpfeln. Diese wirdsogleich von der Katze abgeleckt und dasHeilmittel auf diese Weise wie gewünschtauf die Zunge befördert. Wer die Arznei ins

Futter oder in die Fleischsauce mischenwill, muss etwas höher dosieren und dafürsorgen, dass die Futterdosis klein und derHunger des Tieres möglichst gross ist.

Ein Kraut für jede Katze Die Kräuterheilkunde zählt Tausende vonHeilpflanzen, die nicht nur dem MenschenGutes tun, sondern auch dem Tier helfen.Es liegt nicht am fehlenden Angebot, wennphytotherapeutische Anwendungen bei derKatze nach wie vor eher selten zum Einsatzkommen. Vielmehr ist die hochempfindli-che und wählerische Katze keine idealeKandidatin für Dragées, Kapseln, Tabletten,Tee, Elixiere und Extrakte. Zu sensibelreagieren ihre Zunge und ihre Nase aufdie oftmals eigenwillig schmeckenden undriechenden Heilmittel. Findige Tierärzteund Tierheilpraktiker haben trotzdem ei-

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Kleine Notfallapotheke für die Katze Verletzungen: Homöopathische Arnika-

globuli eignen sich für alle Arten von Verlet-

zungen und Wunden. Im Akutfall werden alle

3–4 Stunden 1–3 Globuli Arnica D12 oder C30

gegeben. Am 2. und 3. Tag noch 2–3-mal täg-

lich. Tierärzte geben oft einma-

lig 1–3 Globuli in der C30 oder

C200. Auch Beschwerden, die

von alten Verletzungen

herrühren, reagieren gut auf

die Gabe von Arnika. Liegt die

Verletzung einige Wochen

zurück, erhält die Katze Arnica

D30 oder D200. Ist die Verlet-

zung älter als 3 Monate, ist

eine Hochpotenz (C200 oder

C10 000) angezeigt. Bei Ner-

venverletzungen ist die Gabe

von Hypericum sinvoll.

Für scharfe, kleine Wunden

(z. B. von spitzen Zähnen), die

sich rasch wieder verschliessen, ist Ledum

pallustre das Mittel der Wahl. Wird Ledum

sofort nach einem Kampf gegeben, ist es

häufig möglich, die Wunde komplikationslos

zu heilen. Einmalig 1–3 Globuli als D30 oder

C30 verabreichen.

Wunden. Geschlossene Wunden, Verletzun-

gen, Zerrungen und Prellungen mit Arnika-

tinktur abtupfen (unbedingt 1:2 mit Wasser

verdünnen!). Offene Wunden mit stark ver-

dünnter Calendula-Tinktur desinfizieren

(max. 1 EL Tinktur auf 1 Liter Wasser).

Grössere Wunden gehören zum Tierarzt.

Abwehrstärkung: Zur Stärkung des Immun-

systems hat sich folgende Kur bewährt:

Der Katze während 10 Tagen 3-mal täglich

in wenig Wasser vermischt 1–2 Tropfen

Echinacea (Sonnenhut), Eleutheroccocus

senticosus (Taigawurzel) oder Pelargonium

sidoides (Umkalaoba) geben. Danach eine

Pause von mehreren Wochen einlegen, bei

Bedarf wiederholen. Kräftigend wirkt auch

eine Kur mit flüssigem oder granuliertem

AnimaStrath (täglich 1 Spritzer oder 1⁄4 bis1⁄2 Teelöffel ins Futter mischen).

Schrecksituationen: Aconitum eignet sich

als Heilmittel für Schrecksituationen aller

Art, z. B. bei elektrischen Schlägen. Akut

1–4-mal täglich 1–3 Globuli D30 oder C30

geben. Hat die Katze vor längerer Zeit ein

Schreckerlebnis erlitten, zum Beispiel, als

sie von Nachbars Hund angegriffen wurde,

und schrickt sie noch heute zusammen, wenn

sie den Hund bellen hört, erhält die schreck-

hafte Katze einmalig Aconitum C200.

Verdauungskraft stärken: Neben winzigen

Spuren einer möglichst unaufdringlich

schmeckenden Bitterstoffdroge (z. B. Tau-

sendgüldenkraut) kann man der Katze bei

Verdauungsschwäche mit einer Urtinktur

(1 Tropfen, 2–3-mal täglich) oder einer spa-

gyrischen Essenz von Okoubaka helfen

(1 Spritzer, 2–3-mal täglich). Die afrikanische

Pflanze wirkt stärkend, reinigend/entgiftend

und lindert das Unwohlsein, zum Beispiel

infolge Überfressen. Zur Stärkung der Leber

empfiehlt sich eine Kur mit Mariendistel oder

Artischocke. Den Extrakt 1 :20 mit Wasser

verdünnen oder eine winzige Spur des

Kapselpulvers ins Futter mischen.

Schnupfen: Katzenschnupfen

ist eine gefährliche Erkran-

kung. Sie muss rasch und

konsequent behandelt wer-

den, damit sie nicht chronisch

und damit schwierig thera-

pierbar wird. Die 3 wichtig-

sten homöopathischen Mittel

gegen Katzenschnupfen sind

Aconitum als Erstmittel, Lico-

podium (Bärlapp) und Bella-

donna. In homöopathischer

Form verabreichen oder den

spagyrischen Spray direkt auf

die Pfote oder ins Maul sprit-

zen.

NaturheilkundeGESUNDHEIT

nen Weg gefunden, um die Kräuterarzneienan die Katze zu bringen. Der Drogist MaxZumsteg beispielsweise pflegt krankenSchützlingen winzige Spuren von Heil-pflanzen ins (Lieblings-)Futter zu mischen,die er selber im Mörser zerkleinert oder inPulverform einer fertigen Kapsel entnimmt.So gelingt es ihm, Katzen auch Arzneien«unterzujubeln», die von diesen normaler-weise mit Verachtung bestraft werden, zumBeispiel eine Minigabe des verdauungs-stärkenden Tausendgüldenkrauts oder eineSpur reizlindernde Blutwurz.

Am einfachsten zu verabreichen sindaber phytotherapeutische Urtinkturen, die

tropfenweise ins Futter oder Trinkwasserdes Tieres gemischt werden. Da Tinkturenstark wirksam sind und zwischen 60 bis80 Prozent Alkohol enthalten, sind sieimmer angemessen zu verdünnen (Dosie-rung bei der ausgewachsenen Katze: 1 bis5 Tropfen Tinktur auf 5 dl Wasser, je nachPflanze). Eine Alternative dazu sind spa-gyrische Essenzen, deren Alkoholgehaltnur rund 20 Volumenprozent beträgt unddie dem Tier direkt auf die Pfote oder insMaul gesprüht werden können (Drogerie/Apotheke/Tierarzt).

Auch mit ätherischen Ölen lassen sichKatzen behandeln, sofern man die not-wendige Vorsicht und Sorgfalt walten lässt.Ätherische Öle wie Eukalyptus, Rosmarin,Lavendel, Rose, Kamille und Cajeputwirken auf verschiedenen Ebenen undwerden entsprechend breit eingesetzt. Siewerden von der Haut resorbiert und übenan verschiedenen Organen des Körperseine heilende Fernwirkung aus. In derTiermedizin dienen sie zum Beispiel dazu,nervöse Tiere zu entspannen, Krämpfe zulösen und Erkältungen von Atemwegenund Stirnhöhle positiv zu beeinflussen.

Um Letzteres zu erreichen, müssen dieätherischen Öle inhaliert werden. Dies ge-schieht am einfachsten, indem man sichzusammen mit der Katze etwa 10 Minutenin einen kleinen Raum, zum Beispiel dieToilette setzt und dort mit Hilfe eines ge-eigneten Geräts (z.B. Aromastone1, Pfan-ne) einen Tropfen Eukalyptus-, Lavendel-oder Thymianöl verdampfen lässt. Fühltsich die Katze dabei wohl, kann man dasGanze täglich 1- bis 2-mal durchführen.Wichtig ist, das Öl äusserst sparsam zudosieren. Es darf kein Hustenreiz ent-stehen; eine Überdosierung kann imschlimmsten Fall einen Kehlkopfkrampfbzw. den Erstickungstod des Tieres verur-sachen. Risikoloser ist das Inhalieren einesstark verdünnten Kamillentees oder einerWasser-Salz-Lösung. Auch in dieser Situa-tion sollte der Katzenfreund jedoch immerdas Wohlbefinden seines Lieblings imAuge behalten, zum Beispiel indem erdiesen mit einer kleinen Ohrenmassagenach Linda Tellington-Jones beruhigt.

11 Eine ungefährliche und gleichzeitig effiziente Aromastein-Variante wird elektrisch betrieben, braucht praktisch keineBeaufsichtigung und verdampft das ätherische Öl inKleinstmengen. Bezug eines elektrischen Aromastones zumBeispiel über Maharishi Ayur-Veda, Gesundheitszentrum6377 Seelisberg, Telefon 041-820 55 44, [email protected]

Die folgenden Organisationen vermitteln

Adressen von komplementärmedizinisch

arbeitenden Tiertherapeut(inn)en...

– Forschungsinstitut für biologischen Land-

bau FiBL, Telefon 061 401 42 22.

– STAVH Schweizerische Tierärztliche Verei-

nigung für Akupunktur und Homöopathie,

Andreas Grossniklaus, Bahnhofstrasse 16,

3629 Kiesen, E-Mail: [email protected]

Anfragen bitte per E-Mail oder per Post mit

frankiertem Antwortcouvert.

– Berufsverband der TierheilpraktikerInnen

Schweiz. Sekretariat:

Martina Schwegler, Pferdehof Buomberg,

8376 Fischingen, Telefon 071 931 60 13,

E-Mail: [email protected],

www.tierheilpraktikerverband.ch

Empfehlenswerte Lektüre:

– Tellington-Jones, Linda: Der neue Weg im

Umgang mit Tieren. Kosmos Verlag 1993.

– Quinten, Doris: Gesundheits-Ratgeber

Katzen. BLS Verlagsgesellschaft mbH

München 1998.

– Lindenberg, Anne: Bach-Blütentherapie

für Haustiere. Pala-Verlag 1997.

– Schär, Rosemarie: Die Hauskatze, Lebens-

weise und Ansprüche, Ulmer 1989.

– Schroll, Sabine: Miez, Miez – na komm!

Artgerechte Katzenhaltung in der Woh-

nung. Edition Ratgeber Haustier 2001.

Homepage der Autorin: www.ethovet.at

– Wolff, Hans Günther: Unsere Katze,

gesund durch Homöopathie, Sonntag-

verlag 1997.

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Berufsbegleitende

Therapeuten-Ausbildung

�Medizinische AusbildungGrundlage für jede TherapierichtungDauer 2 Jahre / Beginn August 2003

14119-04

� Klassische HomöopathieDauer 2 Jahre, Kursbeginn 5.4.2003

� ErnährungsberatungDauer 2 Jahre / Beginn August 2003

� Ausbildung als

Blütenessenzen-Therapeut/inDauer 2 Jahre / Kursbeginn 3.5.2003

Samuel HahnemannSchule GmbHMühlemattstrasse 545000 AarauTel. 062 822 19 20Fax 062 822 20 [email protected]

Fachschule für Homöopathie seit 1988Kursorte Zürich, Bern, Aarau u.a.

� Ganzheitliche Psychologiefür Beruf, Praxis und AlltagDauer 2 JahreBeginn 10.5.2003 in Aarau

� Anatomie/Physiologie/PathologieGrundlagenkurs samstagsEintritt jederzeit möglich

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