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Ausgabe Nr. 17, Mai 2009 Das Herzstück eines Kolbenkompressors ist die Kurbelwelle. Mit Hilfe von Pleuel- stangen und Kreuzköpfen wird die Dreh- bewegung der Kurbelwelle in eine lineare Bewegung der Kolben umgesetzt. Die kleinsten Kurbelwellen in NEA-Maschi- nen haben ein Gewicht von unter 100 kg und messen in der Länge weniger als 1 m. Demgegenüber bringen Kurbelwel- len für Verdichter der größten NEA- Baureihe ein Gewicht von bis zu 6 t auf die Waage, bei einer Länge von über 6 m. Der Herstellungsprozess für diese Bau- teile beginnt in der Regel in einer Schmie- de. Rohlinge, die auf über 1.000°C erhitzt wurden, werden in einem weiteren Prozessschritt auf Schmiedepressen mit einem Druck von 4.000 t vorgeformt. Durch diesen Prozess wird die Werk- stoffqualität verbessert und der Rohling auf Ausgangskontur für die weitere Be- arbeitung gebracht. Die nachfolgende mechanische Bearbei- tung gliedert sich in drei unterschiedliche Prozessschritte. Zunächst wird der Rohling vorgedreht und gefräst. Eine anschließende Ultraschallprüfung soll sicherstellen, dass keine versteckten Werkstofffehler vorhanden sind. Im Anschluss erfolgt die nächste Stufe der mechanischen Bearbeitung. In die- sem Arbeitsschritt werden alle Konturen- elemente bis auf die Lagerstellen fertig bearbeitet. Diese Bearbeitung wird bei NEUMAN & ESSER mit der neuesten Fertigungstechnologie auf einem 5-Achs- Drehfräszentrum durchgeführt. Abschließend werden die Lagerstellen der Welle auf einer eigenen Kurbelwellen- schleifmaschine geschliffen. Fertigungs- toleranzen von weniger als 0,02 mm las- sen sich durch diesen Bearbeitungspro- zess erzielen. Hierdurch werden die hohen Qualitätsanforderungen an diese Bauteile sicher eingehalten. Auf der Kurbelwellenschleifmaschine werden Wellen bis zu einer Länge von 6 m geschliffen. In Verbindung mit dem Dreh- fräszentrum kann die Maschinenfabrik somit die Kernkomponente der Verdichter im eigenen Haus komplett fertig stellen. Wie dem Herzstück des Kompressors Leben eingehaucht wird: Von der Schmiede bis zum geprüften Fertigteil

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Ausgabe Nr. 17, Mai 2009

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Ausgabe Nr. 17, Mai 2009

Das Herzstück eines Kolbenkompressorsist die Kurbelwelle. Mit Hilfe von Pleuel-stangen und Kreuzköpfen wird die Dreh-bewegung der Kurbelwelle in eine lineareBewegung der Kolben umgesetzt. Diekleinsten Kurbelwellen in NEA-Maschi-nen haben ein Gewicht von unter 100 kgund messen in der Länge weniger als1 m. Demgegenüber bringen Kurbelwel-len für Verdichter der größten NEA-Baureihe ein Gewicht von bis zu 6 t aufdie Waage, bei einer Länge von über 6 m.

Der Herstellungsprozess für diese Bau-teile beginnt in der Regel in einer Schmie-de. Rohlinge, die auf über 1.000°C erhitztwurden, werden in einem weiterenProzessschritt auf Schmiedepressen miteinem Druck von 4.000 t vorgeformt.Durch diesen Prozess wird die Werk-stoffqualität verbessert und der Rohlingauf Ausgangskontur für die weitere Be-arbeitung gebracht.Die nachfolgende mechanische Bearbei-tung gliedert sich in drei unterschiedlicheProzessschritte. Zunächst wird derRohling vorgedreht und gefräst. Eine

anschließende Ultraschallprüfung sollsicherstellen, dass keine verstecktenWerkstofffehler vorhanden sind.

Im Anschluss erfolgt die nächste Stufeder mechanischen Bearbeitung. In die-sem Arbeitsschritt werden alle Konturen-elemente bis auf die Lagerstellen fertigbearbeitet. Diese Bearbeitung wird beiNEUMAN & ESSER mit der neuestenFertigungstechnologie auf einem 5-Achs-Drehfräszentrum durchgeführt.

Abschließend werden die Lagerstellender Welle auf einer eigenen Kurbelwellen-schleifmaschine geschliffen. Fertigungs-toleranzen von weniger als 0,02 mm las-sen sich durch diesen Bearbeitungspro-zess erzielen. Hierdurch werden diehohen Qualitätsanforderungen an dieseBauteile sicher eingehalten. Auf derKurbelwellenschleifmaschine werdenWellen bis zu einer Länge von 6 mgeschliffen. In Verbindung mit dem Dreh-fräszentrum kann die Maschinenfabriksomit die Kernkomponente der Verdichterim eigenen Haus komplett fertig stellen.

Wie dem Herzstück des Kompressors Leben eingehaucht wird:

Von der Schmiede bis zum geprüften Fertigteil

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Qualitätssicherung braucht ein RegelwerkZur Erfüllung und Sicherstellung der vom Kundenerwarteten Produktqualität wird bei NEA jedes Bauteilmit detaillierten Prüfungen begleitet und bescheinigt.Im ersten Schritt werden die Kundenanforderungen inQC-Plänen und Instrumentenlisten dokumentiert. DerQC-Plan liefert die Übersicht über alle durchzuführen-den Prüfungen an Verdichterteilen bzw. zugehörigenKomponenten. Als Prüfprotokoll dient hierzu der Prüfplan, der mit denjeweiligen Auftragsunterlagen wie Arbeitsgangliste,Lohnschein und Zeichnung die Kurbelwelle währendder Fertigung bis zum letzten Prüfschritt begleitet.

Prüfungen an der KurbelwelleNeben den Materialprüfungen, die vom Halbzeuglie-feranten bescheinigt werden, wird die Kurbelwelle zurGewährleistung der geforderten Eigenschaften einerSerie von aufwendigen Prüfmethoden unterzogen.Diese sind im einzelnen: Die Chargenaufnahme, dieÜbertragung der Kennzeichnung, Sichtprüfung, dieDimensionsprüfung, die Prüfung der Form- und Lage-toleranzen, die Oberflachengüte, die Ultraschall-prüfung, die Magnetpulverprüfung als Oberflächenriss-prüfverfahren sowie schließlich der mechanischeProbelauf mit anschließender Sichtprüfung. Der Be-sonderheit wegen wird die Magnetpulverprüfung (MT)mit fluoreszierendem Prüfmittel näher erläutert.

Die Kurbelwelle: Ein Produktionsprozess unter ständiger Kontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-3Firmenjubiläen am Standort Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-5, 10-11TRIANEL im Fokus: Bunkern auf dem größten Kavernenfeld Europas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-9Referenzbericht JOTUN: Mahlgut der NEA-Prallsichtermühlen veredeln dieFassade des Burj Dubai . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12-13STASSKOL auf neuen Wegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Der erste Compressor Day in den USA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Jubiläen in Ägypten und Russland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16"Expect the Unexpected", das Leitmotiv der ACHEMA 2009 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16NEA-Stiftung lässt brasilianische Kinderherzen höher schlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

“Together” - Werte kennen keine Krise179 Jahre Firmengeschichte haben das Wertesystem derNEA GROUP geprägt. Die enge Verbindung zu unsererFamilie, die seit 118 Jahren die Firma als geschäftsführendeGesellschafter leitet, hat zu einer Erhaltung der traditionellenWerte in Hoch- und in Krisenzeiten geführt. Dabei geht es um"langfristiges Denken und Handeln bei der Entscheidungsfin-dung", um den "richtigen Umgang mit Kunden, Lieferanten,Banken und Mitarbeitern" und natürlich um Qualität, Verläss-lichkeit und Nachhaltigkeit.Viele besinnen sich erst jetzt in der Wirtschaftskrise auf genaudiese Werte. Ist das nicht oft ein sehr später Opportunismus?Ist das noch glaubwürdig? Ist es nicht eine besonders erfolgreiche Zusammenarbeit, diedurch Nachhaltigkeit, Transparenz, das Vertrauen und dieBeziehung zu unseren Partnern geprägt wird?NEUMAN & ESSER hat in seiner Firmengeschichte immerauf Langfristigkeit gesetzt und mit dieser Strategie einigeKrisenzeiten überstanden - denken wir zum Beispiel an diebeiden Weltkriege, die Weltwirtschaftskrise, die Ölkrise oderpolitische Instabilität. Deswegen haben wir langfristige Beziehungen zu unserenKunden, unseren Lieferanten und Banken sowie zu unserenMitarbeitern aufgebaut. Wir gehen Symbiosen ein, die einegegenseitig positive Wirkung haben. Das bedeutet:Gemeinsam sind wir stark! Diese Strategie darf keineModeerscheinung sein, sondern wird nur dann glaubwürdigtransportiert, wenn sie unabhängig vom Umfeld konsequentverfolgt wird. In Boomzeiten bedeutet das, bescheiden zubleiben, und in Krisenzeiten, gemeinsam Lösungen zu finden. NEUMAN & ESSER wird diese Strategie weiter verfolgen mitdem Ziel, ein zuverlässiger Partner zu sein. Ein funktionie-rendes Wertesystem undeine daraus abgeleiteteStrategie muss nicht ange-passt werden. UnsereWerte überstehen Krisen!Unsere Familie und diegesamte NEA GROUP ste-hen dahinter.In dieser Ausgabe wollenwir uns dem Thema "nach-haltige Qualität" widmen.Diesem aus unserer Sichtunerlässlichen Wert be-gegnen wir seit jeher mitgrößter Sorgfalt. Wir wol-len sowohl den Status quo,aber auch unsere weitereEntwicklung auf diesemGebiet präsentieren.

HIGHLIGHTS

EDITORIAL

Geschäftsführende Gesellschafterder NEA Holding

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Die Rissprüfanlage: Keine Chance für die auch noch so kleinste FehlerstelleEin wesentliches Qualitätsmerkmal der Welle ist, dass sie nach der mechanischen Fertigung keine Risse aufweist.Dazu werden modernste Prüftechniken eingesetzt, die die Qualität des Bauteils garantieren. Die neueste Errungenschaft der Fertigungsstandorte in Übach-Palenbergund Wurzen sind die Rissprüfanlagen für Kurbelwellen, mit denenKurbelwellen bis 8 t unter Einhaltung aller Vorgaben der DIN EN ISO 9934geprüft werden. Dabei werden die Kurbelwellen nacheinander mittels Strom-und Magnetfelddurchflutung unter gleichzeitiger Besprühung einesPrüfmittels magnetisiert. Die in dem Prüfmittel enthaltenen magnetischen,fluoreszierenden Partikel setzen sich dabei an Rissen ab und werdenanschließend unter UV-Licht visuell detektiert. Durch die MT kann NEARissöffnungen bis in den µm-Bereich durch qualifiziertes und nach DIN EN473 zertifiziertes Personal reproduzierbar auffinden.

AusblickWeitere Investitionen in die schon ausgereifte Prüftechnik an denProduktionsstandorten Übach-Palenberg und Wurzen sind geplant und frei-gegeben. Dabei handelt es sich um die mögliche Einführung der 3D-Koordinatenmesstechnik. Auf Grund der Höhe der Investition von ca. 1 Mio

EUR und der doch erheblichen Auswirkungen aufdie Prüfprozesse, besonders hinsichtlich derLogistik, wurde das WZL der RWTH Aachen miteiner Analyse beauftragt. Erste Ergebnisse zeigen,dass eine 3D-Koordinatenmesstechnik für kritischeBauteile mit sehr engen Toleranzen und Form- undLagevorgaben gegenüber den heutigen Verfahrenvorteilhaft ist. Die Empfehlung des WZL liegtzunächst in einer Prüfung der vorhandenenToleranzfelder und damit in der endgültigen Definition des Bauteilspektrums. Parallel dazusollen bei Lohnvermessern zunächst Versuche gefahren werden, um die optimalePrüfmethodik zu erlernen. Auf Basis der dann vorliegenden Erfahrungswerte werden geeig-nete Messmaschinen und Messräume angeschafft, Messprozeduren erstellt sowieMitarbeiterschulungen durchgeführt.

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NEA FIRMENJUBILÄEN

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NEUMAN & ESSER Deutschland:Alles aus einer Hand! Die NEUMAN & ESSER Deutschland (NEAD) entstandvor 10 Jahren, indem die Anlagentechnik aus der NEAMaschinenfabrik ausgegliedert wurde. Die positivenEntwicklungen der Schwester-Firmen in Italien, USAund Brasilien für die Bereiche Projektierung, Engineer-ing und Vertrieb von NEA-Kompressoranlagen liefertenausreichend Gründe für die Etablierung der NEAD.Diese Bereiche in einem zweiten Schritt durch Umbau-ten und Modernisierungen eigener und fremderBauarten zu ergänzen, erwies sich als erfolgreicheEntscheidung. Seit Jan. 1999 ist die NEAD operativ undbetreut Kunden in den Ländern Nord-, West- undMitteleuropas, den GUS Staaten, in Afrika sowie inIsrael.Das Produkt-Portfolio ist umfangreich. Diverse Kom-pressorgrößen für die Verdichtung von natürlichen undtechnischen Gasen mit einem Enddruck von bis zu1.000 bar und einer Antriebsleistung von bis zu 30.000kW, ausgelegt nach API 618 oder ISO 8012, sind liefer-bar. Die Beschaffung und Montage der gesamtenPeripherie zu den Verdichtern "Made in Germany" wer-den nach lokalen technischen Vorschriften abgewi-ckelt und in den Betreiberländern installiert und mon-tiert. Die Anlage wird schlüsselfertig und betriebsbereitübergeben. Kunden der chemischen, petrochemischenund anderer Industriezweige schätzen diese Flexibilitätund nutzen den Service aus einer Hand, wie von allenEngineering-Firmen der NEA GROUP.Neue Prozesse und Anwendungen sowie technischeInnovationen werden in Zusammenarbeit mit demZentralbereich Technik entwickelt. Garant für weiterenErfolg ist die Umsetzung von Neuentwicklungen inProjekt-Teams.Innerhalb der 10 Jahre hat NEAD über 1.100 Kompres-soranlagen jeweils mit Montage und Inbetriebnahmeweltweit ausgeliefert.

NEAC Compressor Service:Mit Leidenschaft für Details und AbläufeAls ein großes zertifiziertes Dienstleistungsunterneh-men unterstützt NEAC Compressor Service seit über20 Jahren ihre Kunden mit Installations-, Inbetrieb-nahme-, Wartungs- und Reparaturdiensten sowie mitder Lieferung von Ersatzteilen für Prozessgas- undIndustriegaskompressoren aller Art. Zusätzlich zu diesen Standarddienstleistungen bietetNEAC spezielle Unterstützung in den BereichenModernisierung und zustandsabhängige Maschinen-überwachung. Der Service mit Fehlerdiagnosen undErsatzteilen ist, kombiniert mit Wartungsleistungen, zueinem Festpreis möglich. Wartungsverträge schließendas logistische Management und ein Präventiv-Wartungsprogramm mit ein, welches eine Schadens-vermeidung durch ein frühzeitiges Erkennen derVerschleißteile ermöglicht. Auf Basis der OEM-Lizenzen liefert die NEAC sowohlErsatzteile als auch einen intelligenten Service für dieehemaligen Kolbenkompressor-Produktlinien. Miteinem kompetenten Engineering-Team wird kurzfristigim Bedarfsfall ein kostengünstiger Weg zwischenReparatur und Ersatzteil ermittelt. So wird beispiels-weise bei der qualifizierten Ventilrevision stets dieZuverlässigkeit der Verschleißteile optimiert. In technischen Beratungen werden Lösungen zurMinimierung von Stillstandszeiten und Instandsetzungs-kosten erarbeitet. Mit den maßgeschneiderten Service-verträgen garantiert NEAC eine hohe Verfügbarkeit derzu betreuenden Anlage. Dank ihres weltweiten Netzwerkes von Spezialisten inacht Service-Zentren und der Unterstützung durch denBereich F&E der NEA kann NEAC auf ein Know-howfür Kolbenmaschinen zurückgreifen, das stets demaktuellen Stand der Technik entspricht. In Verbindungmit den Diagnose- und Analysemöglichkeiten ist NEACsomit anderen Anbietern einen Schritt voraus.

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Wer ist die Trianel?Herr Rohde: Die Trianel Gruppe ist das größte Netzwerkin Europa für kommunale Versorger und ist in vielen EU-Ländern, zumindest mit Partnern, aktiv. Der Trianel gehö-ren derzeit 42 Stadtwerke und kommunale Versorgerals Gesellschafter an. Darüber hinaus sind wir mit ca.70 weiteren Unternehmen partnerschaftlich verbunden. Welche Beweggründe gab es zur Gründung der TGE? Die Trianel Gaspeichergesellschaft Epe (TGE) ist eineGründung von 14 Stadtwerken aus dem Jahr 2006, umdie kommunale Versorgung mit Erdgas unabhängig vonder etablierten Energiewirtschaft weiter zu entwickeln.Das Projekt "Gasspeicher Epe" existiert jedoch schonseit 2004. Es bedurfte nur 18 Monate von derGrundidee bis zur kommunalen Investitionsentschei-dung. Dies ist für die Entwicklung eines neuen Stand-orts eine vergleichsweise kurze Zeitspanne.Welche Gesellschaft betreibt heute denKavernenspeicher?Planung, Bau und Betrieb des Gasspeichers liegenausschließlich in der Hand der TGE.Wie kam der erste Kontakt mit NEA Deutschland(NEAD) zustande? - In welcher Phase der Planungdes Kavernenspeichers trat NEAD hinzu? Um ehrlich zu sein, die Firma NEUMAN & ESSER(NEA) ist mir schon seit sehr langer Zeit ein Begriff imBereich der Kolbenverdichtertechnik.Den ersten Kontakt mit NEA im Zusammenhang mitdem Trianel Erdgasspeicher hatte ich bei der Suchenach einem Wissensträger über die Maschinentechnikund weniger nach den Produkten von NEA. Die TGEwollte zunächst einmal die technischen Prozesse bes-ser verstehen, bevor man die weitere energiewirtschaft-liche Planung fortsetzen konnte. NEAD ist somit bereits in einer sehr frühen Phase desSpeicherprojektes dazu gestoßen und war uns zumdamaligen Zeitpunkt eine große Hilfe. Das wäre mitanderen Wettbewerbern so nicht ohne weiteres möglichgewesen. Das weitere Engineering des Gasspeichers und dieeuropaweite Ausschreibung der Verdichtertechnik sindvon einem Ingenieurdienstleister durchgeführt worden.Am Wettbewerb haben insgesamt sieben Bewerberteilgenommen. Bei der Evaluierung ging es nicht nurum die Angebotshöhe, sondern auch um dasLeistungsangebot, die Technologie, die Zuverlässig-keit sowie ein Maschinendesign, das zu demGesamtkonzept der Anlage passen musste. NEAD hatsich in diesem Wettbewerb mit dem nach unsererMeinung technisch und wirtschaftlich bestenAngebot durchsetzen können.Wie beurteilen Sie die Abwicklung der erstendrei Maschinenanlagen?Durch die Bank war die Abwicklung sehr pro-fessionell. Der intensive Kontakt zu derAuftragsabwicklung erleichterte Vieles.Das hat weniger mit der räumlichenNähe zwischen Aachen, als Sitz desUnternehmens, und Übach-Palen-berg zu tun, als vielmehr mit derTatsache, dass das Frage- undAntwort-Spiel von beiden Sei-

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Dipl.-Geol. Christian E. Rohde, Geschäftsführer derTGE, ist ein großer Verfechter der Erdgasspeiche-rung in Kavernen, d.h. konkret seiner für denSpeicher in Epe entwickelten Technologie. Dazugehört für ihn ein Verdichterdesign, das zumGesamtkonzept der Speicheranlage passt sowie dietechnische Expertise des Kompressorlieferanten.Herr Rohde hat Visionen: Langfristig will er bei dereuropäischen Vernetzung mitspielen. Doch zuvorplant er die Umsetzung eines innovativen Kon-zepts der Kraft-Wärme-Kopplung mit "Leuchtturm-charakter". Martina Frenz (NEA) gewann ihn für einInterview.

Bunkern auf dem größten Kavernenfeld Europas

TRIANEL IM FOKUS

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ten mit großem Engagement und viel Erfolg gelebtwurde. Die termingerechte Lieferung steht ganz außerFrage. Dies hat unsere Erwartungen deutlich übertrof-fen. Auch während der Phase der Speichererrichtung,und insbesondere während der Erstbefüllung derKavernen war NEAD mit Problemlösungen schnell zurStelle, z.B. durch frühzeitige Installation einer Einhei-tensteuerung, die im Laufe der Auftragsabwicklungzusätzlich beauftragt wurde. Diese ist in wenigenWochen sogar noch vor dem Liefertermin installiertworden. Eine tolle Leistung!Welche besonderen Herausforderungen gab es fürNEAD sowie NEAC bei der Installation/Inbetrieb-nahme?Im wörtlichen Sinne mussten NEAD und Ihr Serviceun-ternehmen NEAC täglich zahlreiche Hürden nehmen,wenn man sich vorstellt, dass auf der Baustelle gleich-zeitig mehrere hundert Personen arbeiteten. DieUmstände, unter denen die Montage stattgefunden hat,waren alles andere als normal. Alleine sich schon bei der Anlieferung der großenFormteile auf einem 40.000 m2 großen Baugeländezurechtzufinden und die Logistik dieser Teile sicherzu-stellen, war eine enorme Herausforderung.Insbesondere das eingesetzte Personal hat sich alsextrem flexibel erwiesen. Auch die Zusammenarbeit mitanderen Unternehmen war beispielhaft. Bei Bedarfwurde die Unterstützung durch weitere Unternehmeneigenverantwortlich organisiert. Das spricht für vielErfahrung und zeigt ein großes Vertrauen unsererseitsin die Kompetenz Ihrer Mitarbeiter.Inwieweit erfüllen die Verdichteranlagen IhreErwartungen im operativen Betrieb?Die drei Verdichter wurden im Okt. 2007, März sowieMai 2008 in Betrieb genommen und laufen seitdem"vollumfänglich zufriedenstellend". Wir haben noch kei-nen Leistungstest machen können, da wir zurzeit mitfast leeren Kavernen nicht die erforderlichen Enddrückeerreichen können. Der Leistungstest wird aber in dennächsten sechs Monaten nachgeholt werden können.Was heißt es für Sie, einen lukrativen Speicher zubetreiben? Was gehört für Sie dazu?Der Verdichter ist zweifelsohnedas Herzstück einerjeden Speicheran-lage auf der Seiteder Einspeicherung.Die Lukrativität desSpeichers steht undfällt mit der einge-

setzten Technologie und damit auch mit der Zuverläs-sigkeit des Verdichters. Die wirtschaftlich und technisch beste Anlage ist für unswichtig. Der TGE ist nicht damit geholfen, eineTechnologie zu bekommen, die sehr gut ist, sich dannaber im Betrieb als so teuer erweist, dass sie dieWirtschaftlichkeit des Speichers nachhaltig schädigt.Und umgekehrt nutzt es uns auch nicht, den "billigenJakob" zu kaufen. Unter diesen Rahmenbedingungen hat NEA bisherunsere Erwartungen voll erfüllt. Die nächsten Jahrewerden zeigen, wie sich die Betriebskosten hinsichtlichWartung und Instandhaltung entwickeln werden. Aberdas, was wir bisher an Erfahrung sammeln konnten,zeigt, dass die von NEA gemachten Zusagen eingehal-ten werden.Inwieweit war NEAD an Ihrem Gesamtkonzept einesenergieeffizienten Kavernenspeichers beteiligt? In die Wirkungsgrade von Motoren, Maschinen undKühlleistung etc. haben wir gemeinsam viel Mühegesteckt, wobei die Komplettleistung aus der Hand vonNEA kam. Ich glaube, wir haben gemeinsam annäherndein Optimum erreicht. Mehr ist für uns zum jetzigenZeitpunkt aus dieser Technologie kaum rauszuholen.Später ist uns im bilaterialen Austausch, den ich gele-gentlich mit Ihrem Herrn Ritzen pflege, der Gedankeeines Gasturbinenkraftwerkes gekommen. Ziel soll essein, den Gasspeicherprozess effizienter zu gestaltenund gleichzeitig eine Lösung für die fehlendeStromzufuhr in Epe für den vierten NEA-Verdichter aufunserem Speicher zu finden, dessen Antriebsleistungfast 8 MW beträgt. Die Notwendigkeit des Baus eines Gasturbinenkraft-werkes ist inzwischen Beschluss der Gesellschafter-versammlung geworden. Neu bei dieser Lösung ist dieKombination der Stromerzeugung mit ausgekoppelterWärme im Rahmen des Gasspeicherprozesses. Die beider Stromerzeugung anfallende Wärme wird von unsfür die Gasvorwärmung genutzt.

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Soweit mir bekannt ist, gibt es diese Kombination derKraft-Wärme-Kopplung (KWK) und der Speichertechnikauf einem Gasspeicher in Deutschland in dieser Formnoch nicht. Das Projekt wird daher von der Landes- undBundespolitik als "Leuchtturmprojekt" im Bereichumweltschonender Technologie gesehen. Allerdingshaben wir noch keine Genehmigung von der aufsicht-führenden Behörde. Insbesondere der künftige Wärme-speicher, der einem überdimensionalen, schmalen undhohen Wassertank nicht unähnlich ist, ist baulich eineHerausforderung, da er sich nur schwierig in die Land-schaft einfügt. Welche Beweggründe gab es für die Speichererweiterung?Die Antwort liegt auf der Hand: Die Energiemärkte sindzurzeit so eingestellt, dass weitere Speicherkapazität inDeutschland benötigt wird und kommerziell erfolgreichbetrieben werden kann. Mit der zusätzlichen Kaverneerhöht Trianel die Speicherkapazität von 150 auf 240Mio. m3.Aufgrund der verlangten Speicherleistung wurden dreiMaschinen für die ersten drei Kavernen aufgestellt. Dawir mittlerweile die vierte Kaverne in den Speicher inte-griert haben, die erheblich größer als die ersten dreiKavernen ist, benötigen wir nun auch mehr Ein- undAusspeicherleistung. Wäre für Sie auch ein anderes Verdichterkonzept inFrage gekommen mit der gleichen Flexibilität inBezug auf Menge und Druckverhältnis?Der Trianel-Speicher ist, als einziger Speicher amStandort Epe, an drei verschiedene Ferntransportnetzeangeschlossen. Diese haben sehr unterschiedlicheBetriebsdrücke. Aufgrund der daraus resultierendenAnforderungen an die Verdichtertechnik sind für unsvon Anfang an nur Kolbenverdichter in Frage gekom-men. Die große Saug- und Druckspreizung der NEA-Maschinen bei der Auslegung hat uns überzeugt. Für die Speichererweiterung haben wir fast identischeAnforderungen an die Maschinentechnik gestellt, darü-ber hinaus wollen wir natürlich Synergieeffekte inKombination mit den ersten drei Verdichtern nutzen, sodass wir uns wiederum für einen Verdichter aus demHause NEA entschieden haben. Welche Anforderungen stellten Sie bei der zweitenAusschreibung?Die Voraussetzung war, dass Verdichter Nr. 4 dieAnlagenleistung äquivalent zur Speichervolumener-weiterung erbringt. Damit soll diese Maschine nahezudie doppelte Menge wie ihre Vorgängerinnen liefern. Die europaweite Ausschreibung ist im Übrigen diesesMal von der Trianel selbst durchgeführt worden. NEAD konnte sich erfolgreich auch gegen neueMarktteilnehmer durchsetzen. Damit können die ge-wünschten zusätzlichen Synergieeffekte, z.B. durchdie Baugleichheit der wichtigsten Kernkomponentenund Verschleißteile gehoben werden, was sich auchpositiv auf das Wartungs- und Ersatzteilkonzept nieder-schlägt. Was gefällt Ihnen besonders an dem Wartungs-Gesamtkonzept der NEA GROUP?Der vereinbarte Wartungsvertrag läuft zunächst 5 Jahre,mit der Option auf eine langfristige Verlängerung. Beieinem solchen Betrieb darf kein Risiko entstehen. Daherhaben wir einen Full-Service-Wartungsvertrag, der sichautomatisch verlängert. Bei der ersten Maschine stehtjetzt die erste 4.000-Stunden-Wartung an, der wir aller-dings sehr gelassen entgegensehen.

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Wie ist der Baufortschritt der Speichererweiterung?Der Beginn der Erstbefüllung ist für den Mai avisiert,aber noch nicht mit Maschine Nr. 4. Diese kommt erstein Jahr später zum Einsatz. Bei der Erstbefüllung wirddie Sole aus der Kaverne mit Gas verdrängt. Dazu wirdnicht viel Leistung benötigt, da dieser Prozess sehrlangsam vonstatten gehen muss.Aus welchen Ländern beziehen Sie das Erdgas? In welchen Mengen?Das eingespeicherte Gas gehört unseren Speicher-kunden, deren Quellen wir nicht kennen, anhand derGaszusammensetzung können wir jedoch Rückschlüs-se auf die Importländer ziehen. Derzeit bekommen wirGas aus Norwegen und Russland. Wie gesagt, das ent-scheiden unsere Kunden. Ebenso die Liefermengenund der Transport zum Speicher, beides wird von unse-ren Vertragspartnern und nicht von der TGE organisiert. Wie hoch ist der Lagerwert des eingespeistenGases im Durchschnitt?Dieser unterliegt starken Marktpreisschwankungen undrichtet sich natürlich nach dem Füllstand des Speichers.Der volle Speicher hat einen Gaswert, der weit im zwei-stelligen Millionenbereich liegt. Letztendlich ist derwahre Wert aber abhängig von den Preisen, zu denenunsere Speichernutzer eingekauft haben und diesePreise kennen wir natürlich nicht. Wie wird sich Ihrer Meinung nach der Gasmarkt inEuropa entwickeln?Wir benötigen definitiv mehr handelbare Speicher-kapazität. Ich bin ein großer Verfechter dieserTechnologie, dass in Deutschland, wo die Geologie eshergibt, weitere Speicher gebaut werden. AndereLänder, wie z.B. die Schweiz, sind extrem unterprivili-giert, was die Geologie angeht, und sind daher auf dieeuropäische Vernetzung angewiesen. Hier wird sichsicherlich noch etwas bewegen. Welchen Stellenwert haben Speicher für denEndverbraucher?Ganz klar stellen Speicher die Versorgung für Industrie-betriebe und private Haushalte mit Erdgas sicher undermöglichen Preisschwankungen auszugleichen. DasGas wird in den Sommermonaten eingekauft, wenn esauf den Weltmärkten meist günstig zu beziehen ist. Denkt Trianel daran, dieses Speicherkonzept weiterzu verfolgen und weitere Speicher zu bauen?Natürlich in Abhängigkeit von der Marktentwicklung,aber zum heutigen Zeitpunkt kann ich sagen: Eindeutig - JA.Würden Sie wieder auf das gleiche Verdichterkon-zept zurückgreifen?Hier auch ein lautes JA, wobei ich auch gerne andereKollegen von unserem Verdichterkonzept und der Idee,die dahinter steht, überzeugen möchte. Sicherlich, es gibt auch andere Konzepte, aber die konn-ten aufgrund der Anforderungen in technisch-wirtschaft-licher Hinsicht nicht in gleichem Maße überzeugen.Welche Vision haben Sie für Trianel?Wir gehören sicherlich nicht zu den Großen in unsererBranche, aber können uns durchaus vorstellen, langfri-stig bei der europäischen Vernetzung mitzuspielen.Bereits jetzt nehmen wir aktiv an der Marktentwicklungteil und wollen uns auch künftig weiter für eine stärkereLiberalisierung auf den Energiemärkten einsetzen.Dabei wünscht NEUMAN & ESSER GROUP Trianel vielErfolg und Ihnen persönlich, Herr Rohde, weiterhin vielÜberzeugungskraft! Wir bedanken uns für diesesInterview!

Trianel Gasspeichergesellschaft Epe mbH & Co. KG (TGE)

Gründung im Jahre 2006 in Epe, nahe GronauZweck: Zusammenschluss von 14 Stadtwerken zur kommunalen Versorgung mit ErdgasArbeitsgasvolumen des in Epe errichteten Kavernenspeichers: 150 Mio. m3 - entspricht einer energetischen Leistung von ca. 1,5 Mrd. kW/hEinspeicherleistung: 150.000 m3, Ausspeicherleistung: 300.000 m3;Erhöhung des Arbeitsgasvolumens auf 240 Mio. m3 durch Erschließung der vierten Kaverne; Erstbefüllung im Mai 2009 gesamte Antriebsleistung der vier Verdichter am Standort Epe: 16 MWEnddruck je Verdichtereinheit: 232 bar(a)Regelbare Durchflussmenge beim Einspeisebetrieb: zwischen 15.000-70.000 Nm3/h bei den vierkurbeligen Verdichtern; 75.000-150.000 Nm3/h beim sechskurbeligen Verdichter

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PrallsichtermühlenSchlagkräftig und trennscharfPrallsichtermühlen dienen der trockenen Fein- undFeinstvermahlung spröder Stoffe bis zu einer Härte vondrei Mohs. Die Prallsichtermühle ICM kombiniert dieeffiziente Prallzerkleinerung mit der trennscharfenSichtung in einem Aggregat.Das Aufgabegut wird von den Mahlwerkzeugen beieiner Geschwindigkeit von 60-130 m/s in das Prallfuttergeschleudert und dadurch prallzerkleinert. Nachfolgendwird das zerkleinerte Material dem integrierten Sichterzur Trennung zugeführt. Dabei wird die Mahlfeinheitüber die Sichterdrehzahl stufenlos verändert. Zu grobePartikel werden vom Sichter abgewiesen und gelangenwieder in die Mahlzone zur weiteren Zerkleinerung.Die Eintragsleistungen der 25 Baugrößen reichen von10 bis 22.000 kg/h.Die Vorzüge der ICM Prallsichtermühle liegen in derErzeugung enger Kornbänder, dem bewährten DDDirect Drive Konzept, der robusten Bauweise sowie dereinfachen Bedienung und Reinigung.Die Anwendungsgebiete reichen von Beschichtungs-pulver über chemische Produkte bis hin zu Lebensmit-tel und Süßwaren.

Neue Maßstäbefür Pendelmühlen

Die Pendelmühle, eine Artder Wälzmühlen, eignet sich zumFeinmahlen und Mahltrocknen vonMineralien, Tonen, Pigmenten undchemischen Produkten. Die Mühle besteht aus einemMühlengehäuse und einem Rotor

mit Querhaupt und Pendeln, die miteiner Umfangsgeschwindigkeit von 6-8 m/s um die ver-tikale Mühlenachse rotieren. Dabei wirken Zentrifugal-kräfte, die genutzt werden, um das Mahlgut zwischenMahlrollen und Mahlring zu zerkleinern. Vor jedem Pendel ist eine mitrotierende Schaufel ange-ordnet, die das zugeführte Mahlgut vom Mühlenbodenin die Mahlzone zwischen Mahlrollen und Mahlringträgt. Sowohl das grobe als auch das feine Mahlgut wirdanschließend aus dem Mahlraum mit der Luft zumSichter getragen, der auf die gewünschte Korngrößeeinstellbar ist. Das grobe Produkt wird vom Sichterabgewiesen und fällt zur weiteren Vermahlung in dieMühle zurück. Das feine Produkt hingegen durchströmtmit der Luft den Sichter und wird in einem Filter ab-

NEA FIRMENJUBILÄUM

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g e s c h i e d e n .Die Eintrags-leistungen der10 Baugrößenreichen von 100bis 80.000 kg/h. Eine vielverspre-chende Neuent-wicklung ist derDirektantrieb "PM Direct Drive". Bei dieser Mühle ist derZugang zu den innen liegenden Bauteilen wesentlichvereinfacht und somit eine deutliche Verkürzung derwartungsbedingten Stillstandszeiten ermöglicht wor-den. Sichterkopf und das obere Mühlengehäuse kön-nen mittels einer Schwenkvorrichtung automatischgeöffnet werden. Dies ermöglicht den raschenAustausch von Mühlenrotoren mit unterschiedlicherPendelanzahl. Bei dem neuen Konzept entfallenGetriebe und Kupplung ersatzlos, da der Mühlenrotorvon einem Motor unmittelbar angetrieben wird. Zu die-sem Konzept wurden im Jan. 2009 fünf Patentanmel-dungen eingereicht.

Zyklonsichter Generation IIIfür höchste AnsprücheBeim Windsichten werden Feststoffe imFliehkraftfeld nach ihren unterschied-lichen Sinkgeschwindigkeiten im Luft-strom klassiert. Die Sichtertechnologie ist auf demVormarsch, denn der Abweiserad-sichter bringt Vorteile hinsichtlichProduktfeinheit und Feststoffdurch-satz.Gegenwärtig ist eine Klassierung vonFeststoffen mit Partikelgrößen bis unter 5 µm beiEintragsleistungen von bis zu 22.000 kg/h möglich.Der neue, patentierte Zyklonsichter CSF Generation IIIwird als Inline-Windsichter der Mühle nachgeschaltet.In der Mühle erfolgt die Zerkleinerung und der ersteTrennschnitt im Oberkornbereich. Der Zyklonsichterübernimmt dann einen effektiven zweiten Schnitt imFeinkornbereich. Die hohe Trennschärfe des NEA-Designs erhöht die Materialausbeute um bis zu 30%.Alternativ wird bei herkömmlicher Ausbeute eine höhe-re Produktqualität erzielt, d.h. ein geringerer Fein-staubanteil realisiert. Lieferbar ist der Zyklonsichter in25 Baugrößen.

"Wer zuerst kommt, mahlt zuerst."In den 30er Jahren begann NEUMAN & ESSER sichauch im Mühlenbau zu engagieren. Rückblickendein weiser Schritt, da NEA Mahl- und Sichtsystemeheute zu den führenden Herstellern von Pendel-mühlen und Prallsichtermühlen zählt. Fast 80 Jahre Erfahrung in der mechanischenVerfahrenstechnik und der stetige Dialog mitKunden bilden die Grundlagen für das hoheLeistungs- und Qualitätsniveau der NEA Mahl- undSichttechnik.Kundennähe und Innovationskraft, gepaart mitFlexibilität, verdeutlichen die ständige Bereitschaft,sich am Markt zu orientieren.Das Produktprogramm umfasst heute Prallsichter-mühlen, Pendelmühlen sowie Zyklonabscheider undWindsichter für Grob- und Feinstsichtung.Im großzügig dimensionierten Technikum werdenVersuche durchgeführt, um eine sichere Mühlen-und Systemauslegung für die zukünftigen Produk-tionsanlagen des Kunden zu ermöglichen. After-Sales-Service und individuelle Lösungen fürdie Modernisierung und den Umbau bestehenderMahlanlagen runden das Leistungsspektrum ab.

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Der erste KontaktKönnen Sie sich daran erinnern, wie Sie auf NEUMAN &ESSER als Lieferant für Prallsichtermühlen (ICM) auf-merksam wurden?Herr Larsen: Ich wurde auf NEA bei einem Vortrag von IhremVertriebsleiter, Marc Giersemehl, aufmerksam, den ichzusammen mit einigen Kollegen in unserer Verwaltung inLarvik, Norwegen, im Febr. 2002 besuchte.Wie wurde NEA Teil Ihres Projektes? Was hat Sie davon überzeugt, denrichtigen Lieferanten gefunden zuhaben?Im Jahr 2004 hatten wir im Rahmeneines Erweiterungs- und Modernisie-rungsprogrammes Bedarf an mehrerenMahlsystemen. Wir hatten bis dahineinen anderen, langjährigen Lieferan-ten für diese Anlagen, waren aber derAnsicht, dass er an Innovationskrafteingebüßt hatte und die Weiterentwick-lung seiner Technik nicht mehr voran-trieb.Wir wurden zu Mahltests bei NEA inÜbach-Palenberg geladen. Die Ergeb-nisse dieser Mahltests und die techni-schen Fähigkeiten des NEA-Teamshaben uns davon überzeugt, dass NEAein zukünftiger Partner für unsereExpansionspläne sein könnte.Was waren die Gründe fürIhre Expansionspläne? Unsere Fabriken in den VAE,Tschechien und der Türkeistießen auf Kapazitätsgren-zen, da sich die Verkaufs-zahlen in diesen Märktenrasant entwickelten. In denVAE war außerdem der Platzfür die Unterbringung neuerProduktionsanlagen knapp,so dass wir gezwungenwaren, die Maschinenanord-nung in der Fabrik vollstän-dig neu zu überdenken. NEAhat mit innovativen Ideeneinen positiven Beitrag zudiesem anspruchsvollen Pro-jekt geleistet.

Spezifikationen & LieferumfangWoraus bestand derLieferumfang?Für unsere Fabriken in Tschechien, den VAE und in Thailandbenötigten wir zunächst vier neue Mahlsysteme sowie zweiUmbauten. Können Sie näher auf die Umstände für die Umbauteneingehen? Die Modernisierung der bestehenden Mahlsysteme waren fürunsere Fabrik in den VAE von besonderer Wichtigkeit. Ohneumfangreiche Änderungen an diesen Systemen hätten wirunser Ziel nicht erreichen können. Die Umbauten in den VAEverliefen erfolgreich. Daraufhin haben wir später ähnlicheModernisierungen in Europa, im Mittleren Osten und inSüdostasien durchgeführt. Die meisten Änderungen erfolgtenmit dem Ziel, den Durchsatz zu erhöhen, um so Engpässe zuvermeiden sowie die Produktqualität zu verbessern.

Hatte NEA technische Herausforderungen bei der Anlagezu bewältigen? Ja, wir strebten eine schnelle und reibungslose Umstellungvom Zyklon- zum Zyklonsichterbetrieb an. Wir benötigten da-rüber hinaus eine Inline-Zufuhr von Pulverchips sowie Offlineeine Zwei-Komponenten-Zufuhr, d.h. es bestand Bedarf aninsgesamt drei dosierenden Zellenradschleusen für mehrereMahlsysteme.

Hat NEA diese Anforderungen gelöst? WelcheVorteile entstanden daraus?Ja, NEA hat eine hydraulisch betriebene Hebe- &Drehvorrichtung entwickelt, die es uns ermöglichte,die Verpackung des fertigen Produkts stets andemselben Ort durchzuführen, was vorher nichtmöglich war.Die Reinigungszeit wurde durch diese Konstruktionerheblich reduziert. Wir hatten anfänglichVorbehalte in Bezug auf die Leistung des Zwei-Komponenten-Dosiersystems, erkannten aberbald, dass NEA alle Versprechen eingehalten hatte.Beide Vorrichtungen sind nun zum Standard fürden Aufbau unserer Mahlsysteme erhoben worden.Hat NEA die Lieferfrist eingehalten? Alle Mahlsysteme, die Teil dieses Paketes waren, wur-den innerhalb der vereinbarten Lieferfrist geliefert.

Service & Leistung des MahlsystemsWas zeichnet die ICM im besonderen aus? Wir sind besonders mit dem Design der ICM sehr zufrieden.Es besteht aus einer großen Mahlkammer, einem zylindri-schen Vielblatt-Sichterrad und einem Sperrluftsystem, wasuns ermöglicht, Pulver mit einer steilen Partikelgrößenvertei-lung herzustellen, ohne dabei den Durchsatz zu reduzieren.Wir freuen uns zudem über die erstklassige Leistung desinnovativen NEA-Zyklonsichters Generation III.Welche Rolle spielen die ICM-Mahlanlagen in IhremProzess?Die gelieferten ICM-Mahlsysteme sind wichtige Anlagenkom-ponenten im Herstellungsverfahren von Beschichtungspul-

Aus der Pulverlack-Industrie: Innovative Ideen bei Betriebserweiterung und Modernisierung

werden zum neuen Standard für Mahlanlagen

JOTUN IM FOKUS

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vern, da sie die Herstellung von qualitativ hochwertigenBeschichtungspulvern ermöglichen.Wie lange ist die erste Mahlanlage bereits im Einsatz? Die erste ICM 60, die in Dubai, VAE, installiert wurde, läuftnun schon über 23.000 Betriebsstunden Non-Stop.Die Installation wurde von NEA-Servicetechnikern durch-geführt. Waren dabei Fachleute am Werk?Wir haben uns entschieden, beim Kauf von neuen Mahlan-lagen für Inspektionen, Inbetriebnahmen und Schulungengrundsätzlich nur Techniker von NEA zu beauftragen. Wirhalten die Techniker von NEA für sachkundig, serviceorien-tiert und sehr kooperativ.Wurden seit der Installation Wartungsarbeiten durchge-führt? Die Wartungs- und Betriebskosten sind auffallend niedrig. Wirsind besonders mit der Ausführung des Direktantriebs für dieMahlscheibe und den Sichter zufrieden, wodurch die Lagerwesentlich seltener gewechselt werden müssen. Ehrlich: Bisheute haben wir noch keine einzige Lagerung ausgewechselt.Gibt es sonstige Punkte, die Sie abschließend gerneerwähnen möchten?Wir schätzen sehr das Engagement und den Service, denNEA im Rahmen der Modernisierung bestehender Mahl-systeme leistet. Dies hat zu höheren Durchsätzen und zueiner verbesserten Produktqualität geführt. NEA gehört zuden A-Lieferanten von Jotun und wir sehen keine Veran-lassung, dies zu ändern.Vielen Dank, Herr Larsen, dass Sie sich die Zeit für diesesInterview genommen haben. Auf eine weiterhin erfolgreichePartnerschaft!

Idar LarsenDivisional Director ManufacturingJotun Powder Coatings (UAE) LLC

Interview geführt von Marc Giersemehl, Leiter Vertrieb ICM,und Martina Frenz, Leiterin Marketing

Burj Dubai: Der höchste Turm der WeltSpatenstich: 21. Sept. 2004"Soft Opening", die inoffizielle Eröffnung, am 9. Sept. 2009Höhe nach Fertigstellung: 818 m mit 160 bewohnbaren Etagen sowie dem schnellsten Aufzug der Welt mit 18 m/säußere Verkleidung aus 142.000 m2 reflektierender Verglasung sowie Spandrillen aus Aluminium und strukturier-tem EdelstahlAluminiumprofile beschichtet mit Corro-Coat PE-F in RAL 9006; Filmdicke 60-80 Mikrometerbeteiligte Lieferanten: Jotun Powder Coatings (UAE) LLC sowie Jotun Powder Coatings (Thailand) Ltd.15 Jahre Garantie auf Corro-Coat PE-F Beschichtungspulver vermahlen und gesichtet mittels NEA ICM 60 (1,000 kg/h) sowie ICM 76/96 (1,500 kg/h)

JOTUN Jotun Group, mit Stammsitz in Sandefjord, Norwegen, besteht aus 71 Firmen und 40 ProduktionsstättenProduktion von Farben, Beschichtungen und PulverlackenKonsolidierter Umsatz in 2008: 11,703 Mrd. NOK7.200 Mitarbeiter in über 70 Ländern beschäftigtFirmensitz der Jotun Powder Coatings, Tochterunternehmen der Jotun Group, in Dubai, VAEJotun Powder Coatings produziert und vertreibt wärmeaushärtende Pulverbeschichtungen11 Produktionsstätten in Europa, Asien und dem Mittleren OstenVertriebsnetz zur Betreuung von Kunden in über 75 Ländern www.jotun.com für weitere Informationen

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OEM-STRATEGIE

Als langjähriger Spezialist für Abdichtelemente im Bereich oszillierenderSysteme bekannt, erweitert STASSKOL nun das Produktspektrum umLösungen für rotierende Systeme sowie für den zukunftsorientierten Zweigder erneuerbaren Energien. Dazu werden bewährte Konstruktionen derKolben- und Führungsringe, der Kolbenstangendichtungen sowie der Ölab-streifdichtungen modifiziert. Durch die Erweiterung der Geschäftsfelder und die Verfolgung der neuen, klarenOEM-Strategie hofft STASSKOL auf weiteres Wachstum. Das Unternehmensteht für die Wahrung der Eigentumsinteressen ihrer Partner, den Herstellern derMaschinen- und Anlagentechnik im Kompressoren-, Pumpen- und Energiebau.Der After Sales-Schutz gegenüber den Geschäftspartnern hat somit oberstePriorität. Damit stellt STASSKOL die Geschäftsbeziehungen zu den OEM aufeine Vertrauensbasis, von der sich die Staßfurter eine stabile Auftragslage inden kommenden Jahren versprechen.Oszillierende SystemeDie große Palette der verarbeiteten PTFE-gefüllten und kunstharzgebundenenMaterialien ist selbstschmierend, chemisch inert, maßstabil, nicht hygrosko-pisch und höchst verschleißbeständig. Diese Eigenschaften machen dieMaterialien zu idealen Werkstoffen für Kolben- und Führungsringe sowieKolbenstangen- und Zwischendichtungen in Kolbenkompressoren, die trocken,leicht oder voll geschmiert operieren.Rotierende SystemeWälzkolben-, Zellen-, Schrauben-, Flüssigkeitsring- oder Turbokompressoren,sie alle benötigen in den verschiedensten Formen Abdichtelemente, um daskomprimierte Medium zur Atmosphäre hin abzudichten.STASSKOL hat hier eine neuartige Packungskonstruktion speziell für Turbokom-pressoren entwickelt. Entsprechend den Betriebsbedingungen sind alle Bauaus-führungen mit zusätzlichen Anschlüssen für Leck, Sperr- und Spülgas lieferbar.Erneuerbare EnergienDie weltweite Energieversorgung steht an einem Wendepunkt. Zukünftig wer-den nachwachsende Brennstoffe neben Wind-, Wasserkraft und Solarenergieim Verkehrssektor, bei der Stromerzeugung und im Heizmarkt eine tragendeRolle spielen. Der Beitrag der Dichtungsexperten in Staßfurt besteht darin, diedort zum Einsatz kommenden Industriemaschinen gemäß den Erfordernissenabzudichten. Das können sowohl oszillierende als auch rotierende Anlagen

sein. Ziel ist es, den Wirkungsgrad dieserAnlagen zu verbessern und die

Verluste bei der Rückgewin-nung von Energie zu redu-

zieren. STASSKOL unterstütztdie Entwicklung undNutzung "Erneuerbar-er Energien" aktiv miteinzigartigen Mate-rialentwicklungen undspeziellem konstruk-tivem Design.

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MEDIA ROOM

NEA USA sowie NEAC USA zelebrierten in einem festlichenRahmen die Eröffnung ihres neuen Firmensitzes mit Verwal-tungsgebäude und Hallenanbau zusammen mit dem erstenCompressor Day in Katy, Texas, am 3. Dezember 2008. Mit derTeilnahme von rund 150 Kunden und Vertretern sowie Repräsen-tanten der deutschen Industrie- und Handelskammer und desVerlagshauses Diesel & Gasturbine Publishers war das Event einvoller Erfolg. Die internationalen Geschäftsführer der NEA GROUPnahmen jede noch so weite Anreise in Kauf, um diesem histori-schen Moment beizuwohnen.

Nach einem herzlichen Willkommensgruß wurde Familie Peters einmaßgefertigtes Firmenschild zur Anerkennung überreicht. ImGegenzug schenkte diese eine Parkbank für den Barbecue-Platzauf dem neuen Gelände. Führungen durch das Gebäude, techni-sche Vorträge, u.a. von dem Gastredner John Crockett von FluorSupply Chain Solutions sowie die Ausstellung einiger Maschinen,zu denen die NEA-Ingenieure Rede und Antwort standen, rundeten

dieses gelungene Fest ab. Immer wieder konnten begeisterteStimmen der Gäste über das neue Gebäude und die

freundlichen NEA-Mitarbeiter aufgefangen werden.

Ein besonderes kulinarisches Erlebnis war dieKombination aus gutbürgerlich-deutscher mit der

beliebten "Tex-Mex"-Küche, welche die Ver-schmelzung deutscher Kompressorentechnik

mit dem texanischen Standort bestens zumAusdruck brachte. So erfreuten Wiener

Schnitzel, Frankfurter Rinderrouladen,Tortilla Española, Chicken Taquitos,Apfelstrudel und Tres Leches dieGaumen der Besucher. Die vielen Vorbereitungen habensich folglich gelohnt und einmalumso mehr gezeigt, dass dieMitarbeiter der NEA GROUP inUSA ein großer Teamgeist ver-bindet.

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5 Jahre NEA RusDie Übernahme der Kompressoren-Produktlinie derFirma Halberg war auch für die Geschäfte in Russlandder Ursprung. Dort trat NEA in den Vertretervertrag derFirma Halberg mit Otto Wolf ein. Bereits im Juli 1977erhielt NEUMAN & ESSER einen Ventilauftrag in Höhevon 500.000 DM. Im gleichen Monat begannen dieVerhandlungen über ein Kompressorengeschäft vonmehreren Millionen DM mit Machinoimport, eine dergroßen Einkaufsgesellschaften in Moskau. VieleGeschäfte danach sind per Handschlag mit immensemgegenseitigem Vertrauen abgeschlossen und erfolg-reich abgewickelt worden. Die Potenziale, die Russlandin den 90er Jahren aufzeigte und die Möglichkeiten,nun durch eine eigene Präsenz in Russland tätig zusein, führten zu dem Entschluss, im Jahr 2003 die NEARus zu gründen. Insbesondere die Fähigkeit, Ersatz-teilaufträge in lokaler Währung abwickeln zu können,schafft stärkere Akzeptanz beim Kunden und Wachstum. Der russische Markt bietet noch vielPotenzial: Nach den ersten fünf Jahren ist NEARus in Moskau etabliert und wird weiter intensiv an

dem Ausbauarbeiten.

Ein großes Danke-schön dem Team in Moskau unter der Federführung von Geschäftsführer Andrey Riabtsev!

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10 Jahre NEA EgyptNach der Übernahme der Kompressoren-Produktlinieder Firma Halberg im Jahre 1977 begann die intensivegeschäftliche Beziehung zu den Kunden in Ägypten. Zuder Zeit trat NEUMAN & ESSER in den Vertretervertragmit der Familie Amin ein. Seit 1982 war Sayed YounisMitarbeiter der Vertretung Amin. Ägypten war und ist eininteressanter Markt für die Kompressoren- und in glei-chem Umfang für die Mühlenprodukte von NEA. 1999wurde NEA Middle East Ltd. mit dem GeschäftsführerSayed Younis gegründet, der neben Ägypten auch dieVertriebsgebiete Sudan und Libyen betreuen sollte. Zielwar es, diese Länder besser und schneller bedienen zukönnen.

Bis 2007 arbeitete NEA Middle East Ltd. alsVertriebsunterstützung für NEA und NEAC Italia sowieNEA Mahl- und Sichtsysteme. Im Jahre 2008 wurde siein NEA Egypt Ltd. umgetauft und nutzt seitdem verstärktden lokalen Beschaffungsmarkt als eigenständigesSales & Service-Büro.Herzliche Gratulation an das Team in Ägypten zum 10-jährigen Firmenjubiläum, verbunden mit den bestenWünschen für weiteres Wachstum!

"Expect the Unexpected"Die NEA GROUP, eine der rund 4.000Aussteller auf der ACHEMA 2009, nutzt die-sen Ausstellungskongress für die Päsentationihrer technischen Entwicklungen.So wird NEUMAN & ESSER Deutschland(NEAD) einen 3-stufigen, 3-kurbeligenTrockenlauf-Kolbenverdichter der Baugröße63 für den Einsatz in einer Polysilizium-Anlageausstellen. Sichtluken erlauben einen Einblickauf die Lagerung im Triebwerk sowie auf dieKolben- und Führungsringe "Made by STASSKOL".Das Exponat der NEAC Compressor Service ist einPleuel im Schraubstock mit Messmitteln, die die Klaffungzwischen Unter- und Oberteil der Pleuelstange messen.Fans bewegter Bilder kommen auf dem Gemein-schaftsstand in Halle 8.0 auf ihre Kosten. Gezeigt wer-den 3D-Animationen von Kompressoranlagen in Auto-trol, der brandneue Imagetrailer "ENEARGY" sowie dieDimensionsprüfung des Haupt- und Kurbelzapfenlagersals Auszug aus den neuen Montagerichtlinien.Im Bereich Verfahrenstechnik präsentiert NEUMAN &ESSER Mahl- und Sichtsysteme (NEAM) eine Prall-sichtermühle vom Typ ICM 96, die verschleißgeschütztfür die Vermahlung von Pulverlack konzipiert ist. EineBesonderheit dieser Mühle ist der Vielblattsichter, derfür scharfe Trennschnitte sorgt.STASSKOL, der Hersteller von Dichtelementen, zeigt

einen aufgeschnittenen Kolbenkompressormit Blick auf die Kolben- und Führungsringeder 1. und 2. Stufe sowie der Kolbenstangen-dichtung. Die zusätzliche Kolbenstangendich-tung in Plexiglasausführung erlaubt eineAnsicht bis ins letzte Detail.Auf folgenden Messeständen ist die NEA GROUP zu finden:

NEAC/NEAD in Halle 8.0 Stand 011-014NEAM in Halle 5.0 Stand F19STASSKOL in Halle 9.0 Stand E20-21

Herzlich willkommen auf den NEA Messeständen!

MEDIA ROOM

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Neues aus dem Reich der MitteSeit 1995 ist NEA mit einem Repräsentationsbüro in Peking vertreten. Der Bedarf aufdem örtlichen Markt Komponenten zu kaufen und in lokaler Währung an den Kundenzu veräußern, ist ständig gestiegen. Die Vorteile liegen auf der Hand:Kosteneffizienz, kürzere Lieferzeiten, weniger Logistikaufwand und geringereWährungsrisiken. Der Beschaffungsmarkt in China hat sich so weit entwickelt,dass die Basis für einen definierten lokalen Leistungsumfang gebahnt war.Inzwischen sind lokale Bestandteile in öffentlichen Ausschreibungen Pflicht.Anfang 2008 wurde der Entschluss zur Gründung einer WFOE (Whollyforeign owned enterprise) gefasst. Die Kerntruppe der Mitarbeiter wechsel-te vom Representative Office in die NEA (Beijing) Co., Ltd., die seit Nov.2008 vom neuen Geschäftsführer Runchao Mao geleitet wird.Highlight des Besuches der deutschen Geschäftsleitung war die offi-zielle Einweihung des neuen 280 m2 großen Büros, das mit modern-ster EDV-Technik ausgestattet ist. Im Rahmen eines festlichenAbendessens wurden die Jubilarzertifikate an die Mitarbeiter überge-ben, die seit fünf Jahren und länger für die NEA GROUParbeiten. Die neue Firma blickt mit vorhandenerErfahrung und frischem Wind optimistisch in die Zukunft!

Große Pläne für eine großzügige Halle in IndienAufbauend auf dem Erfolg des Verwaltungsgebäudes im Jahr 2006 und inAnbetracht des wachsenden Kompressorenmarktes in Indien war derEntschluss der Firmeninhaber für die Errichtung einer modernen

Betriebsstätte in Poona naheliegend. Es wurden Pläne erstellt, sodass im Aug. 2008 mit dem Bau begonnen wer-

den konnte, um ihn im März 2009 fertig zustellen.Die Betriebsstätte umfasst eine rund 500 m2

große Werkstatt, eine Bürofläche von nahe-zu 200 m2, einen 10 t-Brückenkran sowieeine 125 KVA DG Antriebsleistungsreserve.Die Büroräume sind so großzügig ausgestat-tet, dass Kunden und Lieferanten in schö-nem Ambiente empfangen werden können.Das Werk wurde offiziell am 8. April 2009von Stefanie Peters, Geschäftsführerin derNEA Investments Asia, eingeweiht. In ihrerRede betonte Frau Peters noch einmal, dassmit dem Bau der Betriebsstätte das Engage-ment von NEUMAN & ESSER auf dem indi-schen Markt und gegenüber indischenKunden unterstrichen werden soll. Mit dieser

Werkshalle wird NEA India unabhängig inBezug auf das ‚Packaging' kleinerVerdichter sowie auf die Lagerung vonZubehörteilen und Materialien fürKunden. Außerdem ist geplant, einVentilreparaturzentrum in die Hallezu integrieren, um den Bedürfnis-sen des Ersatzteilmarktes gerechtzu werden. Dieser fordert schnellesHandeln ohne Qualitätseinbußen.

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Training für NEA-AuditorenIn den ersten beiden Februar-wochen stand in Übach-Palenbergder 6. Workshop der Qualitäts-beauftragten (QMB) für Vertreteraller NEA-Standorte auf demProgramm.Johannes Henßen, Leiter desWorkshops, stellte Neuerungenund Änderungen des Qualitäts-managementsystems vor mit demZiel, dass die Management- undlokalen Anweisungen entsprechendvor Ort angewendet werden.Geschult wurde unter anderem imBereich Messung und Analyse vonInbetriebnahmen, Neumontagenund Reparaturen, so dass die QMB- als zertifizierte interne Auditoren -Audits bei Lieferanten selbständigvornehmen können. BesonderesInteresse der Teilnehmer fiel aufdas neue Konzept der weltweitenEinführung der NEAC-Reparatur-koordination, das Bernd Wagner,Geschäftsführer der NEAC, sowiedie Produktmanager Nobert Jan-ßen und Jörg Strizek, im Detailerläuterten.Hintergrund des Workshops warinsbesondere die bevorstehen-de Rezertifizierung nach ISO9001:2008 zum Stichtag 1. Nov.2009. Dann wird die Maschinenfa-brik in Übach-Palenberg weiterhinHalterin des Zertifikats für 16 NEA-Firmen sein. Doch bis dahin wirdvon jedem QMB besonderesEngagement vonnöten sein, umseine Firma "fit for ISO" zu machen.

Stichtag 26. Febr. 2009: An diesemTag wurde vor sechs Jahren derFull-Service Wartungsvertrag zwi-schen Petrobras und NEA Américado Sul für das petrochemi-sche Werk "Guamaré" abge-schlossen. Grund genug fürdie Delegation, bestehendaus dem Geschäftsführen-den Gesellschafter, Alex-ander Peters, sowie denGeschäftsführern BerndWagner, Marcelo Venerososowie Claudio Correa, sichein genaues Bild von demdortigen Serviceeinsatz mit97 NEA-Servicetechnikernzu machen. Geführt wurdendie Besucher von Ricardo

NEA-Stiftung lässtbrasilianische Kinderherzen

höher schlagen

Rocha, dem NEA-Service-leitervor Ort.Die Gelegenheit wurde genutzt,um auch Hilfseinrichtungen im

nahegelegenen, ländli-chen Macau zu besichti-gen. Dazu zählte die"Pastoral da Crianca", eineInstitution, die gegen dieUnterernährung von etwa450 Kindern kämpft. NEAstiftete dieser Einrichtungtechnische Geräte für denGemeinschaftsraum, einenOfen sowie 15 Matratzen.Diese Geschenke trafensichtbar auf viele glückli-che Kindergesichter wieauch Heimleiter.

Internationales Service-techniker Training: Mit Köpfchen undGeschickEnde Januar entsandten die NEAGROUP-Firmen weltweit ihreServicetechniker zum einwöchigeninternationalen Training nachÜbach-Palenberg. Im Mittelpunktdes Interessesstanden die Mon-tageanweisun-gen, die vor ei-nem Jahr welt-weit als Norm-Entwurf einge-führt wurden.Für die Verant-

wortlichen war eine Rückkopplungüber die Umsetzbarkeit dieserRichtlinien seitens der Monteurewichtig, um zu erfahren, bei wel-chen Ansätzen es "klemmt". Ein weiterer Schwerpunkt wurdeauf das Thema Packungen undRinge gelegt. Ziel war es, dieServicetechniker für die richtige

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NEA KULTUR

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Einbauposition und -richtung jedeseinzelnen Ringes auch beim Ein-satz in Lizenzmaschinen zu sensi-bilisieren. Des Weiteren wurde von StefanDamberg, Projektingenieur derNEAC, gemeinsam mit FrankMainz, Leiter Qualitätsprüfung, dieneue 2D-Lasermesseinrichtungder NEAC vorgestellt. Nach Schu-

lung durch FrankMainz und denHersteller wird dasSystem nun aufBaustellen unteranderem bei derAusrichtung vonTriebwerken undZylindern und beider Überprüfungder Rechtwinklig-keit der Kreuzkopf-laufbahn zur Lager-gasse eingesetzt.

Nach demt h e o r e t i -schen Teilder Agen-da konntendie Mon-teure and i v e r s e nV o r r i c h -

tungen ihre praktischen Erfahrun-gen zeigen sowie ihre Muskelkraftbeispielsweise bei einem Crush-Test spielen lassen. Dieser dientdazu, die Klemmkraft des Pleuelsauf das Lager zu überprüfen. Wie immer kam auch das Geselligenicht zu kurz. Der "Social Day"bestand zum einen aus einemBesuch bei der Stahlgießerei AlbertHoffmann GmbH in Eschweiler, beider die Führung durch Vater undSohn, namentlich Dr.-Ing. Manfredund Martin Hoffmann, nochChefsache ist. Im Anschluss daranerlebten die Monteure den Braun-kohletagebau Inden in seiner

beeindruckenden Dimension. AlsEntschädigung für die Besichtigungdes Reviers auf harten Bänken desGelände-Busses wurde abends imgemütlichen BBQ-Restaurant Fin-ders in Aachen für einen "süffigen"Ausgleich gesorgt.

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Herausgeber:NEUMAN & ESSER GROUPWerkstraße52531 Übach-Palenberg, DeutschlandTel.: +49 (0)2451 /481 01Fax: +49 (0)2451 /481 100e-Mail: [email protected]: www.neuman-esser.comVerantwortlich /Redaktion:Martina Frenz, Leiterin MarketingErscheinungsweise:halbjährlich, kostenloser Bezug auf AnfrageLayout & Druck:Werbestudio Rang, 52134 Herzogenrath

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SteckbriefRunchao Mao

seit Nov. 2008: Geschäftsführerbei NEUMAN & ESSER (Beijing) Co., Ltd.geboren am 30. Juni 1968 in Beihai City, Guangxi, China, verheiratet, ein Sohn, 9 Jahre1991: Bachelor of Science für Elektrotechnik an der Chongqing Universität2007: MBA an der Sun Yat-sen Universität1991-1993: Ingenieur in einer Maschinenbaufirma (SOE)1994-1997: Abteilungsleiter bei Guangzhou Grand World ScenicCo. Ltd. (JV)1998-2001: Gebietsverkaufsleiterbei Bently Nevada Corporation2002-2004: Gebietsverkaufsleiterbei General Electric (GE) Energy Group2005-2008: Generalbevollmäch-tigter von Süd-China bei GE (China) Co. Ltd.ausgewählter Fackelläufer bei den Olymischen Spielen 2008 in Beijing

IMPRESSUM

Das NEA-ndertalerFußballturnier:

Die schönste Nebensacheder Welt

Nachdem die NEA-ndertaler jedesJahr zu großen Betriebsturniereneingeladen wurden,wird die Betriebs-sportgemein-schaft der NEA zeigen, dass auch sie ein Fuß-ballturnierausrichten kann. Am 6. Junidiesen Jahresist es soweit. Auf dem Platz des VfR Übach-Palenberg an derStadionstraße wird um 10.30 Uhrdas erste Spiel angepfiffen. Trotzallem sportlichen Ehrgeiz stehenSpaß und Fairness im Vorder-grund. Ausgefallene Mann-schaftsnamen wie "Rapid

Logismus" (Fa. Roberts), die"Da(h)men-Mannschaft" (Fa.Dahmen) oder die "WurzenerKolbenfresser" (NEA GroupWurzen) verdeutlichen dieseIntention. Nicht weniger als 16Mannschaften wollen sichsportlich messen, um denNEA-Pokal als Sieger inEmpfang zu nehmen. Nach-dem der Schweiß im sport-lichen Wettkampf literweisegeflossen sein wird und dieSieger gekürt sind, freuen sichbestimmt alle Teilnehmer aufdie dritte Halbzeit; in der danndas Bier literweise fließen

wird. In diesem Sinne: Der Fußballrund, die Trikots bunt, das VfRStadion voll und alle Besucherfinden’s toll.

die am 1. März 2009 vollzogeneERA-Einführung am Herzen. Sostanden die PersonalleiterinYvonne Vormstein und der Be-triebsratsvorsitzende Michael Bül-les für Fragen zur Einstufung zurVerfügung. Positiv war die Resonanz derMonteure auf die Ausführungendes Arbeitsmediziners der NEAC,Klaus Hamacher, der über gesund-heitliche Risiken bei Auslandsauf-enthalten und anstehende Impfun-gen aufklärte sowie die notwendi-gen Untersuchungen G20 (Hör-test), G25 (Sehtest) und G41(Höhensicherheit) durchführte.Nicht nur die Abwehr der für denMenschen gesundheitsgefährden-den Viren wurden erörtert, dankden konkreten Informationen vonVolker Hertzer, dem EDV-Adminis-trator, können nun auch dieComputer-Viren erfolgreich be-kämpft werden.Die Zeit während des Meetingwurde ebenfalls dazu genutzt, dieWerkzeuge der Monteure von

einem externen Kalibrierdienst ein-stellen bzw. defekte direkt austau-schen zu lassen. Am letzten Tagkonnten die NEAC-Mitarbeiter ihrKönnen bei einem externenFahrsicherheitstraining auf einemnahegelegenen Verkehrsübungs-platz verbessern. Von besonderemNutzen erwiesen sich dabeiHinweise zur optimalen Beladungund fachgerechte Lastverteilungeines Service-Fahrzeugs.

DasServicetechnikerMeeting: Nicht nurMessmittel wurdenkalibriertZu Beginn des diesjähri-gen ServicetechnikerMeeting vom 25. bis 27.Febr. wurden die Mon-

teure durch NEAC-Geschäftsfüh-rer Bernd Wagner über denGeschäftserfolg 2008 informiertund auf das laufende Jahr einge-stimmt. Den Teilnehmern lag indes

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