Neue Ansätze zur Auslegung und Herstellung von...
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FRAUNHOFER-PROJEKTGRUPPERESSOURCENEFFIZIENTE MECHATRONISCHE VERARBEITUNGSMASCHINEN
Neue Ansätze zur Auslegung und Herstellung vonSandwichkomponenten durch die additive Fertigung
Stefan Teufelhart, Fabian Riß 1. Symposium lightweight SOLUTIONS Hannover27.11.2013
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Agenda
� Motivation und Ausgangssituation
� Auslegung und Herstellung von Sandwichkomponentendurch die additive Fertigung
� Adaption von Wabenkernen an eine beliebige Freiformfläche
� Belastungsgerechte Auslegung von Wabenkernen
� Funktionsintegration in Sandwichbauteile
� Zusammenfassung und Ausblick
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Motivation und Ausgangssituation
� Reduzierung bewegter Massen bedeutet
� Verringerung der Beschleunigungs-energie
� Erhöhung der Nutzlast
� Schonung knapper Ressourcen
� monetäre Einsparung
� Kombination von Werkstoff-, Form- und Funktionsleichtbau
� Verbundbauteil
� Deckschichten
� Kern
� Prinzip des Doppel-T-Trägers
� Honigwabenkerne sind aufgrund der Struktur höher belastbar als homogene Kerne
Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen durch Leichtbau
Leichtbau Sandwichbauteile mit Wabenkernen
Quellen: Henning, Klein, ConceptLaser , atzonline, DLR
Obere Deckschicht
Kern
Untere Deckschicht
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Motivation und Ausgangssituation
Konventionelle Sandwichbauweise
Quelle: Klein
� Verwendung zusätzlicher Bauteile
� weitere Arbeitsschritte notwendig
� Krafteinleitung nicht kraftflussangepasst
� Leichtbaupotenzial unzureichend ausgenutzt
Integration von Funktionselementen
Geforderte Krümmung
Resultierende Krümmung
10 cm 5 cm
Wabenkern
Anpassung an gekrümmte Bauteiloberfläche bzw. Belastung nur eingeschränkt möglich
� Eingeschränkte Verformbarkeit
� Keine Variation des Materialfüllgrads
� Leichtbaupotenzial kann nicht optimal ausgenutzt werden
Honig-wabe
Einbett-masse
Insert
5 cmEpoxid-Harz
� Lösungsansatz: Verwendung additiver Fertigungsverfahren zur Herstellung von Wabenkernen für Sandwichbauteile
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Motivation und Ausgangssituation
Prozessablauf additiver Fertigungsverfahren
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Eigenschaften additiver Fertigungsverfahren
� Verarbeitbare Materialien
� Sand
� Kunststoffe
� VerschiedeneMetalle
� Möglichkeiten beim Bauteildesign
� Hohe geometrische Komplexität
� Wirtschaftliche Verarbeitung schwer zerspanbarer Werkstoffe
� Ökonomische Fertigung kleiner Losgrößen und von Einzelteilen
Beispielhafte Anwendungsfelder
� Formenbau � Medizintechnik � Anlagenbau
� Konsumgüteridustrie � Automobilbau � Luft- und Raumfahrt
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Motivation und Ausgangssituation
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Methodik zur Auslegung und additiven Fertigung von S andwichbauteilen
Design von Sandwichbauteilen mit Wabenkernen für di e additive Fertigung
Methode zur belastungsgerechten Anpassung von Wabens trukturen, gradierte Strukturübergänge mit dem Ziel homogene
Materialspannungen im Bauteil
Belastungs-gerechte
Anpassung
Ausgangs-bedingungen
Ausgangsgeometrie, Lasten, Schnittstellenbereiche, Materialmodelle
Fertigung des Bauteils
Großvolumige Bauteile werden in Einzelkomponenten ge fertigt und anschließend zusammengefügt
Methode zur Anpassung der Wabenstruktur an beliebige Freiformfläche, Wabenstruktur steht senkrecht zu Deckfläche
Anpassung an Freiformfläche
Integration von Funktionen
Einzelne Methoden zur Integration vonFunktion werden zur Verfügung gestellt
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Methode 1: ISO-parametrische Kurven
� Ziel: Jede Wabenwand steht senkrecht zu den parallelen Deckschichten
� Vorgehensweise
� Durch die Adaption der Wabenstruktur an die Freiformfläche resultiert eine verzerrte Wabenstruktur
Adaption einer Wabenstruktur an eine beliebige Freiformfläche
Freiformfläche Einlesen aus
CAD-Datensatz
Mittelpunkte der Waben berechnen durch
Laufvariablen (u, v) entlang der Krümmung
Generieren von Sechsecken auf der
Freiformfläche
Extrudieren der Skizze entlang des Normalen Vektor der Mittelpunkte
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Methode 2: „Kreis schneidet Fläche“
� Ziel: Jede Wabenwand steht senkrecht zu den parallelen Deckschichten
� Vorgehensweise
� Gleichmäßige hexagonale Wabenstrukturen mit krümmungsabhängigen Wabenwanddicken
Adaption einer Wabenstruktur an eine beliebige Freiformfläche
Freiformfläche Einlesen aus
CAD-Datensatz
Mittelpunkte der Waben berechnen durch
Schnittpunkt Kreis und Freiformfläche
Generieren von Sechsecken auf der
Freiformfläche
Extrudieren der Skizze entlang des Normalen Vektor der Mittelpunkte
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Belastungsgerechte Auslegung durch Variation des Materialfüllgrad
� Ziel: Homogene Spannungsverteilung im gesamten Bauteil
� Vorgehensweise:
� Identifikation der Spannungen durch FE-Methode
� Variation der Wabenwandstärke in Abhängigkeit der Bauteilspannungen
� Iterierender Optimierungsvorgang
� Bestmögliche Ausnutzung der Materialeigenschaften
Anpassung der Wabenwandstärke
Bauteilspannungen
Wneu=W0 ± K(Spannung)
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Anpassung des Wabendurchmessers
� Ziel: Homogener Spannungsverlauf im Bauteil
� Anpassung des Wabendurchmessers an Spannungsverlauf möglich durch:
� Verwendung nur von vielfachen eines Durchmessers (z.B. 2 mm)
� Integration von zusätzlichen Elementen (z.B. Dreiecke, Fünfecke)
� Vorteil: Homogenerer Spannungsverlauf als bei reiner Variation der Wandstärke
� Nachteil:
� Maximal ertragbare Last ist geringer als bei Variation der Wandstärke
� Gewichtserhöhung
Belastungsgerechte Auslegung durch Variation des Materialfüllgrad
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Integration von Funktionen
� Funktionselemente (z. B. Gewinde) können direkt integriert werden
� Kein zusätzliches Einkleben von Inserts
� Gewinde kann bereits mit gefertigt werden
� Reduzierung von Montageschritten
� Kraftflussgerechte Implementierung
� Keine Materialanhäufung am Funktionselement
� Funktionsflächen (z. B. Lagersitze) müssen nachbearbeitet werden
Direkte Implementierung von Funktionselementen
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Integration von Funktionselementen
� Telegraphing-Effekt tritt bei integral gefertigten Sandwichbauteilen mit Textildeckschicht auf
� Additive Fertigung bietet die Möglichkeit zur Eliminierung bzw. Reduzierung des Telegraphing-Effekts
� Wabendurchmesser-abhängige Integration von Stützstrukturen
� < 10 mm Stern
� > 10 mm Stern + Wabe
� > 20 mm Stern + Wabe + Wabe
Anti-Telegraphing-Effekt Lösungen
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Integration von Funktionselementen
� Direkte Integration von Kühlkanälenz. B. für elektronische Anbauteile
� Freie Gestaltungsmöglichkeiten für Kühlkanäle
� Größe additiv gefertigter Wabenkerne durch Anlagengröße beschränkt
� Steckverbindung bietet die Möglichkeit zum Einsatz beliebig großer Bauteile
Weitere Möglichkeiten durch die additive Fertigung
Kühlkanäle für zusätzliche Anbauteile Steckverbindungen zum direkten Fügen
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Zusammenfassung
� Hohes Leichtbaupotenzial durch die Verwendung von Sandwichbauteilen mit Wabenkernen
� Entwicklung einer Vorgehensweise zur besseren Ausnutzung des Leichtbaupotenzialsvon Wabenstrukturen durch additive Fertigung
� Anpassung an Freiformfläche
� Belastungsangepasste Variation des Wabenfüllgrads
� Integration von Funktionen
� Aufzeigen und bewerten des Potenzials der erforschten Methoden
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M.Sc. Fabian Rißwissenschaftlicher Mitarbeiter
ProjektgruppeRessourceneffiziente mechatronische Verarbeitungsmaschinen
Beim Glaspalast 5 I 86153 AugsburgTelefon +49 821 56883-97 I Fax [email protected]
Kontaktdaten
Dipl.-Ing. Stefan TeufelhartGruppenleiter „Funktionsintegrierter Leichtbau“
ProjektgruppeRessourceneffiziente mechatronische Verarbeitungsmaschinen
Beim Glaspalast 5 I 86153 AugsburgTelefon +49 821 56883-80 I Fax [email protected]