Neue Ansätze zur Kompensation von Eingriffen … · 2019-05-06 · Zweckverband Fachtagung Pik |...
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Fachtagung Pik | 28.03.2019ZweckverbandParthenaue
Prof. Hellriegel Institut e.V. an der Hochschule Anhalt
ZweckverbandParthenaue
Professor Hellriegel Institut e.V. an der Hochschule Anhalt
Neue Ansätze zur Kompensation von Eingriffen
Aufwertungspotential, Eingriffsbilanzierung,
Herstellungs- und Unterhaltungskosten
Fachtagung Produktionsintegrierte Kompensationsmaßnahmen
28. März 2019 | Hochschule Anhalt, Bernburg (Saale)
Referenten:
Florian Etterer, TU Dresden
Sascha Fritzsch, Professor Hellriegel Institut
Fachtagung Pik | 28.03.2019
Wie können wir die landschaftlichen
Qualitäten des Parthelandes
erhalten und weiterentwickeln?
Kernfrage
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Landwirtschaft
Naturschutz
„Guter“ Ausgleich ist schwer…
Landwirtschaft braucht…
BIODIVERSITÄT
…braucht Landwirtschaft
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anhaltender Flächenverbrauch
dabei erhebliche Flächenverluste für die Landwirtschaft
Im Projektgebiet SPL Rückgang der LW-Fläche zw. 2000 und 2012 -16,9%
(ca. 3.100 ha)
anhaltender Artenrückgang
Hintergrund / Ausgangssituation
Grundsätzlich - Interaktion verschiedener Treiber ist Ursache für den
Artenrückgang..…jedoch ist die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft am stärksten
rückläufig. Dieser Trend ist anhaltend negativ.
Hallmann et al. 2017Flade & Schwarz 2013 Flade & Schwarz 2013
Fachtagung Pik | 28.03.2019
Ziel: Neue Synergien zwischen
Landwirtschaft und Naturschutz
durch Produktionsintegrierte Kompensationsmaßnahmen (PIK)
Entschärfung von Flächennutzungskonkurrenzen
Naturschutzmaßnahmen mit der Landwirtschaft
bei angemessener Entlohnung &
Schaffung wertvoller Offenlandstrukturen
Hintergrund / Ausgangssituation
Fachtagung Pik | 28.03.2019
Definition:
naturschutzfachliche Maßnahmen auf landwirtschaftlichen Flächen,
die zur Kompensation von Eingriffen in Natur und Landschaft dienen,
die in landwirtschaftliche Betriebsweisen integriert werden und
den landwirtschaftlichen Status der Flächen nicht verändern.
„Acker bleibt Acker und Grünland bleibt Grünland“
Produktionsintegrierte Kompensationsmaßnahmen (PIK)
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MAßNAHMENERPROBUNG In Zusammenarbeit mit Landwirten von 2015 bis 2019
Landschaftspflegeverband
Nordwestsachsen
Malkomes
Landwirtschaft
Wassergut Canitz
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PIK - Aufwertungspotenzial: Monitoring
Strukturreichtum der Vegetation
Tagfalter
Brutvögel
Wildbienen
Laufkäfer
Befliegung mit Spezialsensorik
(a) (b) (c) (d)
Bild 1: (a) DJI Inspire 1 (DJI 2017), (b) ZENMUSE X5 Kamera (DJI 2017), (c) Cadmic Goliath Oktokopter, (d) Kameraleiste mit einer RGB-, NIR-, Thermal Kamera.
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Laufkäfer
PIK - Aufwertungspotenzial: MonitoringBadister meridionalis
(BLEICH et al. 2017)
stadtPARTHEland; Gesamtartenzahlen der 5er-Fallenserien
(April – September 2017) mit Einteilung in ökologische Gilden
35
4339
36
39
30
38
48
0
10
20
30
40
50
M02 M06 M04 M10 M11 M15 M04re M10re
PIK-Maßnahmen Referenzflächen
Ges
amta
rten
zahl Offene Landschaft, Trockenhabitate
Offene Landschaft,mittlere Habitate
Offene Landschaft mit Feldgehölzen, Hecken, etc.
Offene Landschaft, Feuchthabitate
Eurytope Art
30
23
3128
32
24 25
35
24 25
0
10
20
30
40
50
A19 B26 C30 D42 E45 H50 I53 K47 L49 T31
Ges
amta
rten
zahl
Externe Untersuchungen von Feld /Wegsäumen (grün) und Blühstreifen (orange) in der Magdeburger
Börde; Artenzahlen der 5er-Fallenserien (April – September 2017)
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Laufkäfer
PIK - Aufwertungspotenzial: MonitoringBadister meridionalis
(BLEICH et al. 2017)
80
100
120
140
160
180
200
220
240
Acker Blühstreifen Acker Blühstreifen Acker Blühstreifen
M02
feuchte Lage
(Schlagrand)
M04
mittlere Lage
(Schlagrand)
M15
trockene lage
(schlagteilend)
pro
zen
tua
le V
erte
ilu
ng
vo
n L
au
fkä
fern
(Ack
er =
10
0%
) Arten
Individuen
Fänge der
Ackerflächen gleich
100%
Prozentuale Verteilung von Laufkäferarten und -individuen in 5er-Fallenserien im Zeitfenster April bis Juni
2017. Fänge der Ackerflächen gleich 100%.
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PIK - Aufwertungspotenzial: Monitoring
Badister meridionalis
RL-D 3
Brachinus explodens
RL-S R
Amara brunnea
RL-S R
Amara littorea
RL-S 2
Harpalus luteicornis
RL-S 3; RL-D V
Harpalus pumilus
RL-S 3; RL-D V
Harpalus serripes
RL-S R; RL-D V
Ophonus stictus
RL-S 2
Acupalpus dubius
RL-S 3; RL-D V
Poecilus punctatulus
RL-S V; RL-D 3
Dolichus halensis
RL-S 2; RL-D 2
Artfotos – Quelle: BLEICH et al. 2017; http://www.eurocarabidae.de/
Laufkäfer
zwei Arten im Acker
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PIK - Aufwertungspotenzial: Monitoring
2015
Maßnahmenbilanz Hohenheida
2018
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PIK - Aufwertungspotenzial: Monitoring
Tagfalter
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
22
`15 `16 `17 `18 `15 `16 `17 `18 `15 `16 `17 `18
Blühstreifen Brache Referenz
mit
tler
e A
rten
zah
l
hoch mobile und weit
verbreitete Arten
regionaltypische und
wertgebende
Mindeststandard-Arten
Aufwertungsschwelle
Artenzahlen und Anzahl wertgebender Tagfalter auf angelegten Maßnahmen und Referenzbiotopen in deren
Umfeld.). Schwarz gestrichelte Linie stellt Aufwertungsschwelle dar, ab der ein regionaltypischer
Mindeststandard an Arten der „Normallandschaft erreicht wird
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PIK - Aufwertungspotenzial: Monitoring
Wildbienen
Schöterich Sandbiene (Andrena
agilissima) (RL BRD 3 / RL Sachsen 2)
(Koppitz 2016)
Rote Ehrenpreis Sandbiene
(Andrena labiata) Koppitz 2016
0
10
20
30
40
50
`16 `17 `16 `17 `16 `17 `17 `16 `17
Brache
(M10)
Blühstreifen
(M11)
Referenz Blühstreifen
(M04)
Referenz Blühstreifen
(M02)
trockene Lage mittlere Lage feuchte Lage
Gebietskulisse I Gebietskulisse II Gebietskulisse III
Art
enza
hl
Artenzahl
seltene und
gefährdete Arten
Pollenspezialisten
Aufwertungspotenzial - Wildbienenfunde der Jahre 2016 und 2017 auf angelegten Maßnahmen und
Referenzbiotopen (Feldsäumen) im nahen Umfeld
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PIK - Aufwertungspotenzial: Monitoring
Vegetation
Prozentuale Deckungsanteile und
Artenzahlen vorhandener
Pflanzenarten und -gruppen in
Vegetationsaufnahmen (100 m²) der
angelegten Blühstreifen geordnet
nach Zielstellung und Lebensdauer.
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Detektion und Lokalisation von Bodenbrütern (z.B. Feldlerche)
Lerchenfenster Methode zur Detektion von Lerchennestern Bruterfolg als ground-truth Daten
Feldlerchennestern und Attrappe in Thermalaufnahmen (links) und RGB-
Aufnahme (rechts) (TU Dresden)
Digitales Oberflächemodell eines Lerchenfensters (TU Dresden)
• Habitatqualität
(z.B. Pestizideinsatz,
Größe und Lage,
Offenboden)
PIK - Aufwertungspotenzial: Monitoring
Brutvögel
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BILANZIERUNGBewertung von PIK im Rahmen der Eingriffs-Ausgleichs-Bilanzierung
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Schutzgutbezogene Wirkungen
Boden Wasser Klima Tiere Pflanzen Landschaftsbild
Blühstreifen Lober ++ + 0 +++ ++ +
Artenreiche Frischwiese +++ + 0 +++ +++ +
0 = keine Veränderung zum Ausgangszustand
+ = erkennbare Aufwertung gegenüber Ausgangszustand
++ = deutliche Aufwertung gegenüber Ausgangszustand
+++ = sehr hohe Aufwertung gegenüber Ausgangszustand
Beispiel: Blühstreifen am Lober
(Hohenheida)
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Schutzgutbezogene Wirkungen: BODEN
o kein jährlicher Bodenumbruch (~5 Jahre)
o keine Ausbringung von Düngern und
Pflanzenschutzmitteln
o dauerhafte Bodenbedeckung
Schutz vor Erosion & Witterung
Förderung des Bodenlebens
Erhöhung der Humusbildung
Boden Wasser Klima Tiere Pflanzen Landschaftsbild
Blühstreifen Lober ++ + 0 +++ ++ +
Artenreiche Frischwiese +++ + 0 +++ +++ +
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Schutzgutbezogene Wirkungen: Wasser
o Pufferstreifen zur angrenzenden
ackerbaulichen Bewirtschaftung
o dauerhafte Vegetationsbedeckung
Schutz vor Stoffeinträgen
Erhöhung der Verdunstung
Boden Wasser Klima Tiere Pflanzen Landschaftsbild
Blühstreifen Lober ++ + 0 +++ ++ +
Artenreiche Frischwiese +++ + 0 +++ +++ +
Fachtagung Pik | 28.03.2019
Schutzgutbezogene Wirkungen: Klima
Boden Wasser Klima Tiere Pflanzen Landschaftsbild
Blühstreifen Lober ++ + 0 +++ ++ +
Artenreiche Frischwiese +++ + 0 +++ +++ +
o Lokalklimatisch nur geringfügige
Veränderungen
o Mikroklimatisch Positiveffekte für Klein-
und Kleinstlebewesen
Fachtagung Pik | 28.03.2019
Schutzgutbezogene Wirkungen: Tiere
Boden Wasser Klima Tiere Pflanzen Landschaftsbild
Blühstreifen Lober ++ + 0 +++ ++ +
Artenreiche Wiese +++ + 0 +++ +++ +
o Keine Störungen des Bodengefüges
o dauerhafte Vegetationsbedeckung
o Pflegemanagement
o überständige Vegetation im Winter
Ganzjährige Erhöhung des
Nahrungsangebotes
Erhöhung der Artenvielfalt
Mehr Deckung und Winterquartiere
Fachtagung Pik | 28.03.2019
Schutzgutbezogene Wirkungen: Pflanzen
Boden Wasser Klima Tiere Pflanzen Landschaftsbild
Blühstreifen Lober ++ + 0 +++ ++ +
Artenreiche Wiese +++ + 0 +++ +++ +
o Keine Störungen des Bodengefüges
o dauerhafte Vegetationsbedeckung
o Pflegemanagement
o überständige Vegetation im Winter
Erhöhung der Artenvielfalt
Verbesserung der Vermehrung
Fachtagung Pik | 28.03.2019
Schutzgutbezogene Wirkungen: Landschaftsbild
Boden Wasser Klima Tiere Pflanzen Landschaftsbild
Blühstreifen Lober ++ + 0 +++ ++ +
Artenreiche Wiese +++ + 0 +++ +++ +
o Ganzjährige Vegetation
o Lang andauernder,
wechselnder Blühaspekt
Bereicherung des
Landschaftsbilds
Fachtagung Pik | 28.03.2019
Wertgebende Faktoren
o Standortverhältnisse
o Räumliche Lage (Biotopverbund)
o Maßnahmentyp
o Dimension
o Initialmaßnahmen (Anlage)
o Maßnahmenkombination (1+1=2,5)
o Pflegemanagement
Schöterich Sandbiene (AndrenaAgilissima) (RL BRD 3 / RL Sachsen 2)(Koppitz 2016)
Fachtagung Pik | 28.03.2019
Maßnahmenblatt01 Mehrjähriger Einsaatblühstreifen
Entwicklungsziele:
Entwicklung eines mehrjährigen Blühstreifens zur o Erhöhung der Biodiversität, o Verbesserung der Nahrungssituation für verschiedene Offenlandarten und o Aufwertung des Landschaftsbildes
Beschreibung der Maßnahme
Gezielte Anlage von Blühstreifen auf ackerbaulich genutzten Flächen durch Einsaat. Die Anlage der Maßnahme erfolgt in aller Regel in Randbereichen von Ackerschlägen, kann aber auch innerhalb als Schlagteilung dienen.
Bewertung des Schutzgutes Arten & Biotope
Basiswert für das Schutzgut Arten und Biotope: 50 WP (entspricht Erfüllung der Mindestanforderungen) Zuschläge für Zusatzanforderungen:
a) Maßnahmenkombination mit weiteren PIK 2-4 WP sowie der Neuanlage/ Sanierung von Hecken
b) Verwendung einer standortspezifischen Wildpflanzenmischung 2 WP
c) Abtransport des Schnittgutes 2 WP
d) zeitlich versetzter Pflegeschnitt 2 WP (nicht kombinierbar mit e)
e) Realisierung eines differenzierten Pflegeregimes 3-5 WP (nicht kombinierbar mit d)
Die Bilanzierung der Schutzgüter Boden, Klima, Wasser und Landschaftsbild erfolgt nach den allgemeinen Vorgaben des Leipziger Bewertungsmodells.
Mindestanforderungen:
- Mindestbreite 3 m; Breite angepasst an die betriebliche Arbeitsbreite
- Mindestlänge 100 m, nach Möglichkeit über die gesamte Länge eines Ackerschlages
- Mindestfläche 1.000 m²
- Mulchung des Streifens einmal jährlich zwischen Mitte Mai und Ende August
- Einsaat einer artenreichen Blühmischung aus gebietsheimischen Saatgut; Kulturartenanteil max. 60 %
- keine Verwendung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln (in Abstimmung mit der Naturschutzbehörde im Einzelfall möglich: Reduzierung von konkurrenzstarken, nicht dem Entwicklungsziel entsprechenden Pflanzenarten)
- Mindeststandzeit am Standort: 3 Jahre
- Neueinsaat frühestens nach 3 Jahren, spätestens nach 6 Jahren
- Keine Bodenbearbeitung (außer bei Neueinsaat)
Zusatzanforderungen:
a) Maßnahmenkombination mit weiteren PIK sowie der Neuanlage/ Sanierung von Hecken; die Aufwertung ist in Abhängigkeit von Anzahl und Komplexität der kombinierten Maßnahmen zu bestimmen
b) Verwendung einer standortspezifischen Wildpflanzenmischung gebietsheimischer Herkunft:
o Empfohlenes Zertifikat: VWW-Regiosaaten
c) Abtransport des Schnittgutes
o Aufnahme des Schnittgutes spätestens 5 Tage nach erfolgter Mahd
d) zeitlich versetzter Pflegeschnitt:
o max. 70 % der Fläche je Schnitt;
o 2 Wochen Mindestabstand zwischen Schnittterminen
e) Realisierung eines differenzierten Pflegeregimes:
Fachtagung Pik | 28.03.2019
Bilanzierung am Beispiel eines Blühstreifen auf temporär vernässter
Landwirtschaftsfläche
PIK - Eingriffsbilanzierung: Leipziger Modell
Auszug Leipziger Bewertungsmodell Seite 9.
Zuschläge:
„Für die freiwillige Schaffung oder Verbesserung von Lebensräumen besonders
geschützter Arten kann mit Zustimmung der unteren Naturschutzbehörde der geplante
Biotopwert mit einem Faktor von bis zu 2 multipliziert werden. Dies gilt nur für
Maßnahmen, die über eine konkrete Verpflichtung nach § 44 Abs. 5 BNatSchG hinausgehen.“
nach Darstellung der Untersuchungsergebnisse gewährt UNB Artenschutzfaktor von 1,3
Fachtagung Pik | 28.03.2019
Aufwertungspotential: 260000
je m²: 26
Extensiv genutzte Frischwiese
Aufwertungspotential: 280000
je m²: 28
Feuchtwiese nährstoff- u. artenreich
PIK - Eingriffsbilanzierung: Leipziger Modell
Ausgangswert – Acker intensiv genutzt
Schutzgut Fläche (m²) Wert Gewichtung Wertzahl
Boden 10000 50 0,15 75000
Klima 10000 45 0,10 45000
Wasser 10000 50 0,10 50000
Landschaftsbild 10000 55 0,15 82500
Flora / Fauna 10000 16 0,50 80000
Bestandswert 332500
je m² 33,25
Planwert - Blühfläche feuchter Standorte
Schutzgut Fläche (m²) Wert Gewichtung Wertzahl
Boden 10000 55 0,15 82500
Klima 10000 45 0,10 45000
Wasser 10000 80 0,10 80000
Landschaftsbild 10000 70 0,15 105000
Ackerbrachen (mind. 1 Jahr n. m. bewirt., auch
Ackerblühstreifen) 10000 44,0 0,50 220000
Artenschutzzuschlag laut Leipziger Modell (Faktor 1,3) 10000 13,2 0,50 66000
Flora / Fauna 10000 57,2 0,50 286000
Planungswert 598500
je m² 59,85
Aufwertungspotential 266000
je m² 26,60
Aufwertungspotential: 266000
je m²: 26,6
Artenschutzzuschlag 1,3 (Leipziger Modell)
Fachtagung Pik | 28.03.2019
PIK - Herstellungs- und Unterhaltungskosten
Blühstreifen a) Blühstreifen c)
Blühstreifen b)
Inflationsrate 2 % 1,02 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030
Gewichteter Mittlerer Deckungsbeitrag 522,49 € 532,94 € 543,60 € 1.108,94 € 1.131,12 € 576,87 € 588,41 € 1.200,35 € 1.224,36 € 624,42 € 636,91 €
Saatgutkosten Blühmischung 1.332,38 € 1.442,22 € 1.561,10 €
Einsaat Blühmischung inkl. Bodenvorbereitung 130,00 € 140,72 € 152,32 €
mal Erschwernisfaktor 1,25 für Flächen kleiner 2 ha 1,25 162,50 € 175,90 € 190,39 €
Entwicklungspflege (2 Schröpfschnitte) 2 60,05 € 122,50 € 65,00 € 132,60 € 70,36 € 143,53 €
mal Erschwernisfaktor 1,25 für Flächen kleiner 2 ha 1,25
mal Biomassefaktor 1,5 für Auwuchsmenge >100dt 1,50 112,59 € 229,69 € 121,88 € 248,63 € 131,92 € 269,12 €
Folgepflege (hälftig im Fühsommer und Spätsommer ) 2 62,48 € 63,73 € 65,00 € 66,30 € 67,63 € 68,98 € 70,36 € 71,77 € 73,20 € 74,66 €
mal Minderflächenfaktor 1,95 zur Anpassung Kalkulationsrichtwerte 1,95
mal Erschwernisfaktor 1,25 für Flächen kleiner 2 ha 1,25
mal Biomassefaktor 1,5 für Auwuchsmenge >100dt 1,50 228,43 € 233,00 € 237,66 € 242,41 € 247,26 € 252,20 € 257,25 € 262,39 € 267,64 € 272,99 €
Opportunitätskosten/ finanzieller Verlust EUR/ha 1.607,48 € 752,18 € 761,37 € 776,60 € 3.086,58 € 1.622,16 € 824,13 € 840,61 € 3.341,02 € 1.755,87 € 892,06 € 909,91 €
Organisationsaufwand* EUR/Betrieb 125,00 € 127,50 € 130,05 € 132,65 € 135,30 € 138,01 € 140,77 € 143,59 € 146,46 € 149,39 € 152,37 € 155,42 €
Ökonomischer Anreiz / Wagniszuschlag (ohne Saatgut) 20% 80,02 € 175,94 € 178,28 € 181,85 € 355,93 € 352,03 € 192,98 € 196,84 € 385,28 € 381,05 € 208,89 € 213,07 €
Herstellungs- und Unterhaltungskosten (HU Kosten) EUR/ha 1.812,50 € 1.055,62 € 1.069,70 € 1.091,10 € 3.577,82 € 2.112,20 € 1.157,88 € 1.181,04 € 3.872,75 € 2.286,31 € 1.253,33 € 1.278,39 €
Angebot Landwirt A für Anlage/Pflege in 2016 EUR/ha 3.331,66 € 2.039,26 €
Angebot Landwirt B für Anlage/Pflege in 2016 EUR/ha 2.449,05 € 1.139,00 €
Inflationsrate 2 % 1,02 2040 2041 2042 2043 Summe
Gewichteter Mittlerer Deckungsbeitrag 1.552,79 € 791,92 € 807,76 € 823,91 € 22.497,85 €
Saatgutkosten Blühmischung 9.834,42 €
Einsaat Blühmischung inkl. Bodenvorbereitung 959,54 €
mal Erschwernisfaktor 1,25 für Flächen kleiner 2 ha 1,25 1.199,42 €
Entwicklungspflege (2 Schröpfschnitte) 2 182,03 € 1.347,43 €
mal Erschwernisfaktor 1,25 für Flächen kleiner 2 ha 1,25 - €
mal Biomassefaktor 1,5 für Auwuchsmenge >100dt 1,50 341,31 € 2.526,43 €
Folgepflege (hälftig im Fühsommer und Spätsommer ) 2 91,02 € 92,84 € 94,69 € 96,59 € 1.802,12 €
mal Minderflächenfaktor 1,95 zur Anpassung Kalkulationsrichtwerte 1,95 - €
mal Erschwernisfaktor 1,25 für Flächen kleiner 2 ha 1,25
mal Biomassefaktor 1,5 für Auwuchsmenge >100dt 1,50 332,78 € 339,43 € 346,22 € 353,14 € 6.589,00 €
Opportunitätskosten/ finanzieller Verlust EUR/ha 2.226,87 € 1.131,35 € 1.153,98 € 1.177,06 € 42.647,11 €
Organisationsaufwand* EUR/Betrieb 189,46 € 193,25 € 197,11 € 201,05 € 4.003,79 €
Ökonomischer Anreiz / Wagniszuschlag (ohne Saatgut) 20% 483,27 € 264,92 € 270,22 € 275,62 € 7.363,30 €
Herstellungs- und Unterhaltungskosten (HU Kosten) EUR/ha 2.899,60 € 1.589,52 € 1.621,31 € 1.653,74 € 54.014,20 €
Angebot Landwirt A für Anlage/Pflege in 2016 EUR/ha
Angebot Landwirt B für Anlage/Pflege in 2016 EUR/ha
Herbst-Einsaat eines „rotierenden“ Blühstreifen. Herstellungs- und Unterhaltungskosten pro ha
bei 5 Jahren Standzeit und wiederkehrender Anlage auf einem anderen Standort/Ackerschlag.
Planungszeitraum 25 Jahre mit einer jährlichen Inflationsrate von 2%.
HU- Kosten auf 25 Jahre: 54.014,20 € / ha.
Fachtagung Pik | 28.03.2019
PIK – Bilanz: Kosten – Wirtschaftlichkeit – Inwertsetzung
Ausgangswert – Acker intensiv genutzt
Schutzgut Fläche (m²) Wert Gewichtung Wertzahl
Boden 10000 50 0,15 75000
Klima 10000 45 0,10 45000
Wasser 10000 50 0,10 50000
Landschaftsbild 10000 55 0,15 82500
Flora / Fauna 10000 16 0,50 80000
Bestandswert 332500 je m² 33,25
Planwert - Blühfläche feuchter Standorte
Schutzgut Fläche (m²) Wert Gewichtung Wertzahl
Boden 10000 55 0,15 82500
Klima 10000 45 0,10 45000
Wasser 10000 80 0,10 80000
Landschaftsbild 10000 70 0,15 105000
Ackerbrachen (mind. 1 Jahr n. m. bewirt., auch Ackerblühstreifen) 10000 44,0 0,50 220000 Artenschutzzuschlag laut Leipziger Modell (Faktor 1,3) 10000 13,2 0,50 66000
Flora / Fauna 10000 57,2 0,50 286000
Planungswert 598500 je m² 59,85
Aufwertungspotential 266000 je m² 26,60
Blühstreifen (Spezialsaatgut für feuchte Standorte)
Kalkulation inkl. 2 % Inflationsrate
Rotierender BS Stationärer BS
kalkulierte Maßnahmendauer in Jahren 25 Frühjahrs
Ansaat Herbst Ansaat
Frühjahrs Ansaat
Herbst Ansaat
Herstellungs- und Unterhaltungskosten (HU Kosten)
64.041,94 € 54.014,20 € 46.278,07 € 43.333,01 €
Abstimmungs- und Planungsbedarf (5% der HU Kosten)
5,00% 3.202,10 € 2.700,71 € 2.313,90 € 2.166,65 €
Kosten für Management (Koordinierung, Verwaltung und Betreuung der Maßnahmen (20% der HU Kosten)
20,00% 12.808,39 € 10.802,84 € 9.255,61 € 8.666,60 €
Bereitstellungskosten für Sicherungsflächen (2% der HU Kosten)
2,00% 1.280,84 € 1.080,28 € 925,56 € 866,66 €
…??? Weitere Verwaltungskosten ???
jährliche Erfolgs- und Durchführungskontrollen. Vor-Ort Kontrolle (45 min); Organisation / Abstimmungstermine (45 min); Dokumentation / Berichtspflicht (90min); Nebenkostenpauschale 50€/ha; Personalkostenansatz 55€/h;
215,00 €/Jahr und Maßnahme
6.886,51 € 6.886,51 € 6.886,51 € 6.886,51 €
Summe Kosten (Netto) 88.219,78 € 75.484,55 € 65.659,66 € 61.919,44 €
19,00% (Brutto) 104.981,54 € 89.826,61 € 78.135,00 € 73.684,13 €
Aufwertungspotential je Hektar (Bilanzierung nach Leipziger Modell, Stand 2018)
10000 266.000 266.000 266.000 266.000
Preis je Ökopunkt in € (Netto) 0,33 € 0,28 € 0,25 € 0,23 € 19,00% (Brutto) 0,39 € 0,34 € 0,29 € 0,28 €
Preis je m² in € (Netto) 8,82 € 7,55 € 6,57 € 6,19 € 19,00% (Brutto) 10,50 € 8,98 € 7,81 € 7,37 €
Blühstreifen a) Blühstreifen c)
Blühstreifen b) Blühstreifen d)
Inflationsrate 2 % 1,02 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030
Gewichteter Mittlerer Deckungsbeitrag 512,25 € 522,49 € 532,94 € 1.087,20 € 1.108,94 € 565,56 € 1.153,74 € 1.176,82 € 600,18 € 1.224,36 € 1.248,85 € 636,91 €
Saatgutkosten Blühmischung 1.332,38 € 1.413,94 € 1.500,48 € 1.592,32 €
Einsaat Blühmischung inkl. Bodenvorbereitung 130,00 € 137,96 € 146,40 € 155,36 €
mal Erschwernisfaktor 1,25 für Flächen kleiner 2 ha 1,25 162,50 € 172,45 € 183,00 € 194,20 €
Entwicklungspflege (2 Schröpfschnitte) 2 120,10 € 127,45 € 135,25 € 143,53 €
mal Erschwernisfaktor 1,25 für Flächen kleiner 2 ha 1,25
mal Biomassefaktor 1,5 für Auwuchsmenge >100dt 1,50 225,19 € 238,97 € 253,60 € 269,12 €
Folgepflege (hälftig im Fühsommer und Spätsommer ) 2 61,25 € 62,48 € 63,73 € 130,00 € 66,30 € 67,63 € 137,96 € 70,36 € 71,77 € 146,40 € 74,66 €
mal Minderflächenfaktor 1,95 zur Anpassung Kalkulationsrichtwerte 1,95
mal Erschwernisfaktor 1,25 für Flächen kleiner 2 ha 1,25
mal Biomassefaktor 1,5 für Auwuchsmenge >100dt 1,50 223,95 € 228,43 € 233,00 € 475,31 € 242,41 € 247,26 € 504,41 € 257,25 € 262,39 € 535,28 € 272,99 €
Opportunitätskosten/ finanzieller Verlust EUR/ha 2.232,32 € 746,44 € 761,37 € 3.145,55 € 1.584,25 € 807,97 € 3.338,08 € 1.681,22 € 857,42 € 3.542,40 € 1.784,13 € 909,91 €
Organisationsaufwand* EUR/Betrieb 125,00 € 127,50 € 130,05 € 132,65 € 135,30 € 138,01 € 140,77 € 143,59 € 146,46 € 149,39 € 152,37 € 155,42 €
Ökonomischer Anreiz / Wagniszuschlag (ohne Saatgut) 20% 204,99 € 174,79 € 178,28 € 372,85 € 343,91 € 189,20 € 395,67 € 364,96 € 200,78 € 419,89 € 387,30 € 213,07 €
Herstellungs- und Unterhaltungskosten (HU Kosten) EUR/ha 2.562,30 € 1.048,73 € 1.069,70 € 3.651,05 € 2.063,47 € 1.135,18 € 3.874,53 € 2.189,77 € 1.204,66 € 4.111,68 € 2.323,80 € 1.278,39 €
Angebot Landwirt A für Anlage/Pflege in 2016 EUR/ha 3.331,66 € 2.039,26 €
Angebot Landwirt B für Anlage/Pflege in 2016 EUR/ha 2.449,05 € 1.139,00 €
Kernaussage
Maßnahmen i.d.R. gleichwertig zu herkömmlichen Kompensationsmaßnahmen.
- gleichwertiges naturschutzfachliches Aufwertungspotential
- Maßnahmenkosten annähernd identisch
(Managementkosten ~ Grunderwerbskosten)
Fachtagung Pik | 28.03.2019
PIK – Fazit aus Sicht des Naturschutz
Grundsätzlich können PIK-Maßnahmen
• zu einer Aufwertung der Biotopfunktion in Agrarlandschaften führen
• einen Beitrag leisten dem Artenschwund in Agrarlandschaften
entgegenzuwirken
• zu einer Aufwertung weiterer Schutzgüter führen, (Boden- und
Grundwasserschutz)
• eine schnelle ökologische Wirksamkeit erreichen
…..wenn
• wenn konkrete Qualitätsstandards für Anlage und Umsetzung definiert
werden und
• eine naturschutzfachliche Begleitung ermöglicht und abgesichert wird, da
Entscheidungen oft situationsabhängig und flexibel getroffen werden
müssen (Pflege)
Fachtagung Pik | 28.03.2019
PIK - Synergien zwischen Naturschutz und Landwirtschaft
Landwirtschaft• Instrument zur Milderung der Flächenkonkurrenz
• „kein“ Flächenverlust durch Kompensationsmaßnahmen
• Einkommensmöglichkeit, „einfache“ Integration in bestehenden Betriebsablauf
durch Nutzung vorhandener Technik
• Beitrag zum Naturschutz (Öffentlichkeitsarbeit/ Image)
• Status der Ausgleichsfläche bleibt unverändert
„Acker bleibt Acker und Grünland bleibt Grünland“
Naturschutz• Erweiterung der räumlichen Handlungsspielraums auf landwirtschaftlich
genutzte Flächen Lebensraumnetzwerke und Migrationskorridore in der Feldflur
• Erhöhung der Biodiversität, Aufwertung des Landschaftsbildes
• Förderung von Artengemeinschaften der Agrarökosysteme
• naturschutzfachlich wertvolle Ergänzung zu bisher gängigen
Kompensationsmaßnahmen
Synergien entstehen nur
durch Kooperation und Dialog auf Augenhöhe
Fachtagung Pik | 28.03.2019
Abschließende Feststellungen für die Diskussion
• Positiv: ökologische Wirksamkeit bei gezielter Einsaat von
Saatmischungen meist schon im 2. Standjahr.
• Ausschlaggebend ist die Art und Weise der Pflege der Maßnahmen
(Pflegemanagement)
• Die bislang größten Hindernisse für eine verstärkte Umsetzung des
PIK-Ansatzes sind rechtlicher Natur. (Dauerhafte Sicherung)
• Bislang verhaltenes Interesse
(Nur ein Kommunikationsproblem?)
• Aufwendige Managementlösung für eine breitere Anwendung von
PIK erforderlich
Fachtagung Pik | 28.03.2019
© Johanna Benzwww.graphicrecording.cool
Ausblick
Sascha Fritzsch
Florian Etterer
www.stadtpartheland.de
Vielen Dank!
1) Fachtagung
Kulturlandschaftsmanagement
am 05.04.2019 in Leipzig
2) Arbeitshilfe PIK
(Herbst 2019)