Neue Coating-Anlage in Malaysia - Berg +Schmidt · Der Newsletter von Berg+Schmidt BestFeedAusgabe...

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Der Newsletter von Berg+Schmidt Ausgabe 11 / Oktober 2016 BestFeed www.berg-schmidt.de Interview mit Bauer Huber über die Vorzüge von lecithiniertem Fett in der Milchkuhfütterung Seite 12 Lipovital-C92 und BergaFat CLM: schnelle Energie für gesunde Tiere Seite 14 Neue Coating-Anlage in Malaysia Petfood: Lecithin unverzichtbar, wenn es um Gesundheit und Leistung geht Seite 8

Transcript of Neue Coating-Anlage in Malaysia - Berg +Schmidt · Der Newsletter von Berg+Schmidt BestFeedAusgabe...

D e r N e w s l e t t e r v o n B e r g + S c h m i d t

Ausgabe 11 / Oktober 2016

BestFeed

www.berg-schmidt.de

Interview mit Bauer Huber über die Vorzüge von lecithiniertem Fett in der Milchkuhfütterung

Seite 12

Lipovital-C92 und BergaFat CLM: schnelle Energie für gesunde Tiere

Seite 14

Neue Coating-Anlage in Malaysia

Petfood: Lecithin unverzichtbar, wenn es um Gesundheit und Leistung geht

Seite 8

3 | BestFeed 11/16BestFeed 10/14 | 2

Liebe Leser,

Tierwohl in der Lebensmittel- und

Futtermittel-Industrie auf der einen

Seite und unternehmerische Wirt-

schaftlichkeit auf der anderen Seite

schließen sich gegenseitig nicht aus.

Ganz im Gegenteil: Nur ein gesundes

Tier bringt wirtschaftlichen Erfolg. Un-

ser Ziel ist es, unseren Kunden in allen

Fütterungsfragen Lösungen zu bieten,

die die Haltung von Nutz- oder Haus-

tieren erleichtern und die Effizienz

des Futtermanagements steigern. In

der aktuellen Ausgabe von BestFeed

präsentieren wir unsere Produkte mit

modernen Wirkstoffen als Basis für gesunde und damit leistungsstarke Nutz-

und Haustiere.

Im Besonderen erfreut sich der Rohstoff Raps einer hohen Nachfrage. Aus

diesem Grund haben wir unser Sortiment an rapsbasierten Lecithinen und Ölen

für den Haustier- und Nutztier-Bereich erweitert.

Um unsere Kunden gezielt und fachgerecht zu unterstützen, bauen wir un-

ser Portfolio ständig aus, wie jetzt mit der Lodestar-Linie. Fütterungsversu-

che zeigen, dass LodeStar CLA L50, eine konjugierte Linolsäure aus dem Haus

Berg + Schmidt mit pflanzlichem Ursprung, für optimale Mastleistungen in der

Schweineproduktion sorgt. Mit der Fütterung verabreicht, werden der Fettstoff-

wechsel und der Nährstoffansatz im Tier positiv beeinflusst sowie das Immun-

system unterstützt. Mehr Ergebnisse der Praxis-Tests lesen Sie auf Seite 5.

Dank einer neuen Coating-Anlage am bestehenden Berg + Schmidt-Standort

in Malaysia sind wir in der Lage, unser Produktprogramm an pansenstabilen

Fetten um pansenstabile Futterzusatzstoffe zu erweitern. So verbinden wir das

in der Unternehmensgruppe erprobte Wirbelschichtverfahren mit lokal verfüg-

baren Rohstoffen. Der Einsatz von gecoateten Aminosäuren ermöglicht durch

gezielte Aminosäurenzulage nicht nur, die Milchleistung zu steigern, sondern

gleichzeitig durch effizientere Nährstoffverwertung Futtermittel einzusparen

und den Stoffwechsel der Tiere zu entlasten.

Diese und weitere Produktneuheiten präsentieren wir Ihnen vom 15. bis 18. No-

vember auf der EuroTier. Besuchen Sie Berg + Schmidt in Halle 20 am Stand D08.

Viel Spaß beim Lesen der 11. Ausgabe des BestFeed-Magazins wünscht Ihnen

EDITORIAL

Herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe von BestFeed!

Andreas Reith

Geschäftsführer, Berg + Schmidt GmbH & Co. KG

FIRMEN-NEWS

InhaltNews

News – kurz notiert Seite 3

Firmen-News

Neue Coating-Anlage in Pasir Gudang,

Malaysia Seite 5

Fütterungsversuche Seite 10

Interview

„... man möchte es beinahe selbst essen!“ Seite 12

Produkt-News

Geschützte Aminosäuren für effiziente und

bedarfsgerechte Milchkuhfütterung Seite 6

Petfood: Lecithin — unverzichtbar, wenn es um

Gesundheit und Leistung geht Seite 8

Lipovital-C92 und BergaFat CLM:

schnelle Energie für gesunde Tiere Seite 14

News – kurz notiert

POLEN

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60-212 Poznan, Polen

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Pune 411004, Indien

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Samut Sakhon, 74000 Thailand

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Berg + Schmidt weltweit

Berg + Schmidt: neues Portfolio auf Basis von Raps

Die Nachfrage nach Produkten auf Basis von Raps steigt. Berg + Schmidt reagiert mit

einer Erweiterung des Sortiments. Raps ist ein Rohstoff, den Berg + Schmidt aus-

schließlich von europäischen Partnern bezieht:

• BergaThin RS 60: flüssiges Rapslecithin für den Petfood- und Monogastrierbereich

• BergaFit 60 RS: Rapslecithin auf Träger für den Petfood- und Monogastrierbereich

• BergaFat RS-300: Rapsöl, gehärtet, pulverförmig, für Hochleistungskühe

Ausbau der Produktionskapazität für BergaFat-Fettpulver

Berg + Schmidt setzt weiter auf sein Zugpferd pansenstabile Fettpulver der Mar-

ke BergaFat für hochleistende Milchkühe. Daher wurde die Produktionskapazität in

Asien im letzten Jahr noch einmal erweitert, um dem gestiegenen weltweiten Bedarf

gerecht zu werden. Berg + Schmidt betreibt in Malaysia drei Produktionsstandorte. Die

Produktionskapazität an einem dieser Standorte wurde entsprechend verdoppelt.

BestFeed 11/16 | 4 5 | BestFeed 11/16

Neue Coating-Anlage in Pasir Gudang, MalaysiaProgrammerweiterung durch pansengeschützte Aminosäuren

Berg + Schmidt gehört seit über 25 Jahren

zu den Pionieren pansengeschützter Fett-

pulver. Die Marke BergaFat für Milchkühe ist

heute weltweit ein Gattungsbegriff für hoch-

wertige Fette in Pulverform für die tierische

Ernährung. Zur Pionierleistung gehört auch

die verbesserte Fettverdauung durch speziel-

le Lecithine.

Berg + Schmidt ist ein bedeutender Teil der

inhabergeführten Stern-Wywiol Gruppe mit

Sitz in Hamburg, die auf dem Nahrungsmit-

telgebiet mit gecoateten und granulierten

Zusatzstoffen aktiv ist und in diesem Seg-

ment über umfangreiche Prozesserfahrungen

verfügt. So war es naheliegend, dass auch

Berg + Schmidt in Malaysia sich mit den tech-

nologischen Vorteilen der Wirbelschichttech-

nologie auseinandersetzt und innovative Vi-

talprodukte für die Tierernährung entwickelt.

Die Produktionsanlage befindet sich zurzeit

im Aufbau in Pasir Gudang an unserem Pro-

duktionsstandort Berg + Schmidt Nutrition im

Süden Malaysias. „Es liegt auf der Hand, dass

wir als Futterspezialisten in der Gruppe den

umfangreichen Erfahrungsschatz der Wirbel-

schichttechnik in Verbindung mit unserer Li-

pidtechnologie nutzen“, erläutert Dirk West-

phal, Geschäftsführer Berg + Schmidt Asien,

und ergänzt: „Unsere Kunden suchen nach

verbesserten pansengeschützten Futteraddi-

tiven, die ideal in unser Produktprogramm

passen und den Kunden einen Added Value

geben.“

Berg + Schmidt konzentriert sich beim Coating

zuächst auf die Aminosäuren Lysin und Me-

thionin. Durch das Auftragen von Schutz-

filmen werden Produkteigenschaften ge-

zielt verbessert. Wichtig ist dabei der sehr

gleichmäßige Auftrag des Coating-Materials:

Das Coating muss absolut dicht sein — ohne

Löcher oder Risse. Es ist ein sehr anspruchs-

voller Prozess, der viel Erfahrung voraussetzt.

Als Coating-Material kommen — je nach Kun-

denwunsch — unterschiedliche Fette aus dem

Berg + Schmidt- Sortiment pansenstabiler

Triglyceride oder Fettsäuren auf Palmbasis zur

Anwendung.

Die Produkte werden unter der Marke

LipoAktiv für Milchkühe vermarktet. Das Pro-

gramm wird kontinuierlich erweitert für Wie-

derkäuer und Monogastrier. Die Versuchsan-

lage wurde bereits im September in Betrieb

genommen, die reguläre Produktion beginnt

Ende des zweiten Quartals 2017.

FIRMEN-NEWS FIRMEN-NEWS

BestFeed 11/16 | 6 7 | BestFeed 11/16PRODUKT-NEWS PRODUKT-NEWS

Geschützte Aminosäuren für effiziente und bedarfsgerechte MilchkuhfütterungWirbelschichtcoating für Futterzusatzstoffe: Nicht nur in der Ernährung von Schwein und Geflügel, sondern auch bei Milchkühen lassen sich Zusatzstoffe wie Aminosäuren sinnvoll einsetzen. Bei Wie-derkäuern muss jedoch die Fermentation im Pansen umgangen werden — ein Schutz ist nötig. Diesen Schutz erzielt man mithilfe der Wirbelschichttechnologie.

Was ist Coating? Unter Coating ist ein Überzug

oder eine Beschichtung einer Oberfläche im

weiteren Sinne zu verstehen. In der Tier- und

Humanernährung ist mit Coating in der Re-

gel eine Hülle gemeint, mit der Zusatzstof-

fe überzogen werden, um ihnen besondere

Eigenschaften zu verleihen. Das kann z. B.

die Maskierung von Geruch oder Geschmack,

Schutz vor frühzeitiger oder zu schneller Ver-

dauung oder die gezielte Freisetzung an be-

stimmten Stellen im Verdauungsapparat über

bestimmte Zeitverläufe sein.

In der Wiederkäuerernährung sind vor allem

der Schutz von Futterzusatzstoffen vor mikro-

bieller Umsetzung im Pansen und die gezielte

Freisetzung im Dünndarm von Bedeutung.

Bei welchen Zusatzstoffen wird Coating an-gewendet? Im Vordergrund stehen dabei die

Aminosäuren Methionin und Lysin, weiterhin

auch Vitamine und vitaminähnliche Subs-

senstabiles Futterprotein hat aber in der Re-

gel ein unausgewogenes Aminosäurenmus-

ter, was leistungsbegrenzend wirkt — und

durch gecoatete Aminosäuren ausgeglichen

werden kann.

Fütterungsversuche haben gezeigt, dass bei

grassilagebetonter Fütterung Methionin limi-

tierend ist und Lysin zweitlimitierend wirkt.

Auch konnte festgestellt werden, dass bei Ra-

tionen auf Basis von Luzerne- und Maissilage

eine Zulage von pansenstabilem Methionin

positive Efekte auf die Leistung hat.

Wie werden gecoatete Aminosäuren ein-gesetzt? Der Einsatz von pansenstabilen

Aminosäuren kann auf zwei verschiede-

ne Arten erfolgen. Die einfachste Möglich-

keit ist die Zulage zur Ration on top. Diese

Möglichkeit ist vor allem für hochleistende

Tiere geeignet, da Methioninzulagen sich

einerseits positiv auf die Milchleistung von

Hochleistungstieren auswirken und ande-

rerseits den Fettstoffwechsel in der Leber

entlasten. Eine differenzierte Betrachtung

des Aminosäurenbedarfes wird bei die-

sem Ansatz jedoch nicht vorgenommen

und auf eine Bewertung des Aminosäure-

nmusters der Ration wird häufig verzichtet.

Der differenziertere Ansatz der Amino-

säurenbilanzierung erfordert hingegen eine

Rationsplanung, bei der die Versorgung der

Tiere mit Aminosäuren am Duodenum be-

rücksichtigt wird. Der Vorteil dieser Heran-

gehensweise ist die Bilanzierung für die ge-

samte Ration: Dadurch kann der Einsatz aller

Eiweißquellen optimiert werden und die zu

erwartenden Effekte sind größer. Darüber

hinaus können bei der Aminosäurenbilan-

zierung geschützte Aminosäuren in allen

Was festzuhalten bleibt: Coating im Sin-

ne der Tierernährung meint das Auftra-

gen einer Schutzschicht auf einen Futter-

zusatzstoff. Diese Schutzschicht kann

zum Beispiel ein pansenstabiles Fett

sein. Im Hinblick auf die Wiederkäuer-

ernährung geht es in der Regel darum, Fut-

terzusatzstoffe vor der Fermentation im Pan-

sen — teilweise oder vollständig — zu schüt-

zen. Im Fokus stehen dabei unter anderem

die Aminosäuren. Mit pansenstabilen Ami-

nosäuren ist es möglich, Milchkühe bedarfs-

gerecht mit Aminosäuren am Duodenum zu

versorgen und gleichzeitig Proteinfuttermittel

effizienter einzusetzen. Durch die optimierte

Aminosäurenzulage ist es möglich,

• die Leistung durch bessere Eiweißverwer-tung zu steigern und

• pansenstabiles Protein bei der Fütterung einzusparen.

Durch die verbesserte Effizienz der Stickstoff-

verwertung ist der Einsatz pansenstabiler

Aminosäuren ökonomisch sinnvoll und trägt

gleichzeitig zur Reduzierung der Stickstoff-

austräge aus dem Produktionssystem Milch-

erzeugung bei.

Abb. 1: Ergebnis des Wirbelschichtcoatings: Der Zusatzstoff (weiß) ist mit dem Coating-Material (gelb) ummantelt.

Wirbelschichtcoating für optimalen Pansenschutz

Leistungsklassen gewinnbringend eingesetzt

werden. In der Hochleistungsphase wird

durch die bessere Ausnutzung des verfüg-

baren Proteins eine höhere Leistung erzielt.

Für Tiere mit geringerer Leistung, bei denen

durch eine Zulage keine Leistungssteigerung

zu erwarten ist, kann hingegen der Anteil

pansenstabilen Proteins in der Ration gezielt

reduziert werden. Als Folge steigt die Effizienz

der Eiweißverwertung, teuere Eiweißkompo-

nenten können eingespart werden. Essentiell

ist dabei die differenzierte Betrachtung der

pansenverfügbaren und der pansenstabilen

Proteinfraktion. Denn Veränderungen der

pansenverfügbaren Proteinfraktion wären

kontraproduktiv, Pansenmikroorganismen

bekämen Eiweißmangel und ihre Effizienz

würde sinken. Das Aminosäurenmuster des

pansenstabilen Futterproteins hingegen wird

durch die Zulage gecoateter Aminosäuren

aufgewertet und der Bedarf an pansenstabi-

lem Protein sinkt. Gleichzeitig wird durch die

bessere Effizienz der Eiweißverwertung die

Stickstoffausscheidung reduziert.

tanzen wie Niacin und Cholin sowie die C18:2

Omega-6-Fettsäure (konjugierte Linolsäure).

Berg + Schmidt setzt für das Coating von Ami-

nosäuren das Wirbelschichtverfahren ein, bei

dem ein Produktpartikel mit einer Hülle aus

Pflanzenfett überzogen wird (Abbildung 1).

Warum werden gecoatete Aminosäuren ein-gesetzt? Die Besonderheiten der Aminosäu-

renversorgung von Milchkühen liegen im Vor-

magensystem der Wiederkäuer begründet.

Aus der mikrobiellen Proteinsynthese des

Pansens werden Wiederkäuer mit Protein von

hoher Verdaulichkeit und ausgewogenem

Aminosäurenmuster versorgt. Bei moderater

Milchleistung wird der Großteil des Protein-

bedarfs aus der mikrobiellen Proteinsynthese

des Pansens gedeckt. Mit steigender Leistung

erhöht sich aber der Bedarf an pansenstabi-

lem Futterprotein (UDP), da die mikrobielle

Proteinsynthese in der Hochlaktation nur ca.

70 % des Proteinbedarfs decken kann. Pan-Pulverpartikel Layering 100 % Ummantelung

Dr. Tobias Gorniak

Tel.: +49 (0)40 284 039 - 25

E-Mail: [email protected]

Sprühen Beschichten Aushärten Geschütztes Partikel

BestFeed 11/16 | 8 9 | BestFeed 11/16PETFOOD PETFOOD

Produkt Beschreibung Anwendung im Bereich Petfood

BergaPur • entöltes Rein-Lecithin Pulver• acetonunlöslicher Teil ≥ 95 %• pflanzlich aus Soja (auch GMO-frei)

oder Sonnenblumen

• Emulgator, verbesserte Homogenität der Mischung• Lieferant von Phospholipiden, insbesondere Phosphatidyl-Cholin• verbesserte Vitalität, Kondition und Leistungsvermögen• bei Leistungssport spätere anaerobe Phase, Funktionsnahrung• reich an essentiellen Fettsäuren• energiereich, verbessert die Verdaulichkeit von Nährstoffen und

fettlöslichen Vitaminen• verlängert die Haltbarkeit des Futters• reduziert die Energiekosten bei der Futterherstellung • gut mit MCT und CLA kombinierbar

BergaThin • Rohlecithin flüssig, standardisiert• acetonunlöslicher Teil ≥ 60 %• aus Soja (auch GMO-frei), Sonnenblume

oder Raps

• Funktionen des Reinlecithins, jedoch nur ≥ 60 % AU• liefert zusätzlich Pflanzenöl• regionaler Bezug Raps• preiswerte Alternative zum Rein-Lecithin

BergaFit • Lecithin auf Träger Sipernat®-Pulver• Lecithingehalt ≥ 60 %

• Funktionen des Reinlecithins, jedoch nur ≥ 60 % Lecithin• als Pulver leicht in Futtermischungen integrierbar• preiswerte Alternative zum Rein-Lecithin

LipoVital • mittelkettige Fettsäuren (MCT)• überwiegend C

8- und C

10-Fettsäuren

• flüssig oder auf Träger Sipernat®

• sehr schnell verfügbare Energie• höchste Verdaulichkeit• steigert die Vitalität der Tiere• besonders für Jungtiere und im Sporteinsatz• gut mit Lecithin und CLA kombinierbar• kann sehr gut nachträglich aufgesprüht werden

LodeStar • konjugierte Linolsäure (C18:2

) ≥ 56 % • leicht verfügbare Energiequelle• geringe Einlagerung ins Fettgewebe• gut mit Lecithin und MCT kombinierbar

SternRed • reines Palmöl ≥ 99 % • energiereiches Pflanzenöl• reich an natürlichen Carotinoiden und Tocopherolen (fettlösliche Vitamine)• liefert pflanzliche Farbpigmente zur Intensivierung von Farben Einsatz bei

Zierfischen und Ziervögeln

BergaZym • Nicht-Stärke-Polysaccharid-spaltendes Enzym (NSP)

• Spaltung von schwer verfügbaren Kohlenhydraten • liefert insbesondere 1,4ß –Xylanase, 1,4ß –Glucanase und Hemizellulase• bessere Verdaulichkeit und Verträglichkeit von Kohlenhydraten• reduziert die Energiekosten bei der Futterherstellung

Tab. 1: Produkt-Portfolio von Berg + Schmidt für den Einsatz im Petfood-Bereich

Die Struktur des Lecithins ähnelt der von Fet-

ten, seine einzigartige Funktion jedoch ver-

leihen dem Lecithin die Phospholipide. Leci-

thin hat ein unpolares Ende, das lipophil ist,

und ein polares Ende, das hydrophil ist. Diese

Struktur ermöglicht dem Lecithin die Bildung

von sowohl Wasser-in-Öl- als auch von Öl-

in-Wasser-Emulsionen.

Weltweit wird Lecithin vorwiegend aus Soja-

bohnen-, Sonnenblumen- oder Rapsöl ex-

trahiert, wobei die größten Mengen aus Soja

stammen. Zur Gewinnung von Lecithin wird

das Pflanzenöl im Wesentlichen mithilfe von

heißem Wasser entschleimt. Die Schleimstof-

fe werden in einer Zentrifuge vom Öl getrennt

und anschließend getrocknet und gebleicht.

Es entsteht flüssiges Lecithin mit 30 bis 40 %

Ölanteil in einer honigähnlichen Konsistenz.

Das flüssige Lecithin wird von Berg + Schmidt

an den spezifischen Kundenbedarf ange-

passt. Hierbei lassen sich drei Veredelungs-

stufen unterscheiden:

• Standardisierung: Einstellung der Vis-

kosität und des Gehaltes an Acceton-

unlöslichem

• Pulverisierung: Standardisiertes Flüssig-

Lecithin wird auf Träger gezogen. Aceton

unlöslich zwischen 30 und 40 %

• Entölung: Standardisiertes Flüssig-Le-

cithin wird mittels Aceton entölt. Aceton

unlöslich mind. 95 %

Der Gehalt an Phospholipiden wird als in

Aceton unlösliche Anteile gemessen.

In der Lebensmittelindustrie findet Lecithin

weite Verbreitung. Es wird vorwiegend als

Emulgator, Trennmittel und zur Dispergie-

rung und Texturierung eingesetzt. Ohne Le-

cithin ist beispielsweise die wirtschaftliche

Herstellung von Schokolade (ca. 0,5 % Zusatz)

nicht möglich.

Für die Herstellung von Tier- und Haustier-

futter wird Lecithin üblicherweise in Anteilen

von 0,5 bis 2,5 % in der Ration verwendet.

Dabei agiert Lecithin als Emulgator, der eine

homogenere Fettverteilung in der Futter-

mischung sicherstellt. Die Dosierung ori-

entiert sich am Fett- und Wassergehalt des

herzustellenden Futters. Neben diesen funk-

tionellen Eigenschaften besitzt Lecithin auch

positive Nährwerteigenschaften. Lecithin lie-

fert wichtige Nährstoffe wie essentielle Fett-

säuren, Tocopherole, Biotin, Phosphor und

Cholin, das in allen Zellmembranen enthal-

ten ist und darüber hinaus zu einer normalen

Leberfunktion beiträgt. Lecithin erhöht die

Verdaulichkeit von Fetten, fettlöslichen Vita-

minen und zahlreichen weiteren Nährstof-

fen. Diese Vielfachfunktion macht Lecithin

zu einem Universalgenie, das Vitalität und

Leistungsvermögen der Tiere nachweislich

verbessert.

Lecithin ist ein Naturprodukt und in seiner

Multifunktion einzigartig. Auch die Schmier-

eigenschaften werden günstig beeinflusst,

und damit wird der Produktionsprozess bei

Extrusion und Pelletierung verbessert. Das

wiederum verringert die Energiekosten. Zu-

sätzlich agiert Lecithin als Konservierungs-

stoff, der die Haltbarkeit des Futters verlän-

gert. Im Petfood-Bereich reduziert Lecithin

das Absetzen des Fettes auf der Oberfläche,

bindet Wasser, homogenisiert und beein-

flusst die Kristallisation im Dosenfutter. Es

verbessert die Textur von Belohnungsdrops,

was zu weniger Bruch führt.

Die Unternehmensgruppe gehört mit ihrem

Gründer Volkmar Wywiol zu den Pionieren

in der Lecithin-Vermarktung. Die Erfahrung

aus mehr als 50 Jahren Lecithin-Know-how

sind in unser Produkt-Portfolio eingebaut.

Volkmar Wywiol: „Wir sind Lecithin-Vered-

ler: Wir liefern flüssige und entölte Lecithi-

ne in Pulverform, Lecithine auf Trägerstoffen

nach individuellen Wünschen, sojabasierte

Lecithine (auch GMO-frei) sowie Sonnenblu-

men- und Rapslecithine.“

Lecithin – unverzichtbar, wenn es um Gesundheit und Leistung gehtErnährung von Heim- und Freizeittieren: Mit einem umfangreichen Sortiment an Lecithin-Produkten und anderen funktionellen Lipiden bietet Berg + Schmidt ein maßgeschneidertes Angebot für den Einsatz im Futter von Hunden, Katzen, Pferden und sogar Zierfischen.

10 Fütterungsversuch Fütterungsversuch 11

Überlegenheit von BergaFat T-300 durch Fütterungsversuch an der Michi-gan State University belegtFütterungsversuch: Wie fraktionierte Palmfettsäuren (BergaFat

F-100) sind auch fraktionierte Palmfett-Triglyceride in Form von

BergaFat T-300 Ca-Seifen in der Milchkuhfütterung überlegen.

Der Einsatz von Palmfettsäuren und Ca-Seifen in der Milchkuhfütte-

rung ist intensiv untersucht.

Weit weniger Erkenntnisse gibt es allerdings zu den fraktionierten

Palmfett-Triglyceriden.

Daher hat Berg + Schmidt gemeinsam mit NutriLinx einen Versuch

an der Michigan State University unter Leitung von Dr. Adam Lock in-

itiiert, um die Wirkung des pansengeschützten Triglycerids BergaFat

T-300 im Vergleich zu einer Ca-Seife zu untersuchen.

BergaFat T-300 führte zu einer höheren Milchleistung und zu höhe-

ren Milchfett- und Milchproteingehalten als Ca-Seifen. In Folge wa-

ren die Protein- und Fettmenge und die fettkorrigierte Milchleistung

(3,5 % FCM kg/Tag) erhöht. Zudem wurden positive Effekte auf die

Verdaulichkeit der Neutral-Detergentien-Faser (NDF) gefunden.

Vorteile konnten auch bei der Futteraufnahme beobachtet werden.

Während von der mit Ca-Seife supplementierten Ration nur 28,5 kg

TM/Tag aufgenommen wurden, konnte durch den Einsatz von BergaFat

T-300 eine tägliche TM-Aufnahme von 29,5 kg erzielt werden.

Besonders zu betonen ist, dass BergaFat T-300 einen Fettgehalt von

mind. 99 % hat. Calcium-Seifen hingegen verfügen über einen Fett-

gehalt von etwa 85 % und damit nur 85 % des Energiegehaltes von

BergaFat T-300.

Tag Kontrolle CLA Differenz Differenz (%)

Geburt (d 1) 16,89 16,94 + 0,05 0,3 %

Tag des Absetzens

(d 25)84,58 88,73 + 4,91 4,9 %

Wirkung von CLA im Laktationsfutter auf die Wurfmasse der Ferkel (kg)

Gesunde und leistungsfähige Milchkühe dank LodeStar CLAME-P20

Fütterungsversuch: In zwei dänischen Milchviehbetrieben

konnte der positive Einfluss von Lodestar CLAME-P20 auf Leis-

tung und Gesundheit von Milchkühen nachgewiesen werden.

Berg + Schmidt hat von Oktober bis Dezember 2015 einen Praxisver-

such zum Einsatz von konjugierter Linolsäure mit LodeStar CLAME-P20

durchgeführt. LodeStar CLMAE P-20 ist ein pansenstabiles Fettpulver

mit Omega-6-Fettsäure, das sich durch eine hohe Bioverfügbarkeit

auszeichnet.

Auf zwei Milchviehbetrieben in Dänemark wurden die Effekte von

LodeStar CLAME-P20 auf Leistung und Gesundheit von Milchkühen

untersucht. Dabei stieg die Milchleistung der frühlaktierenden Tiere

durch den Einsatz von LodeStar CLAME-P20 um 2,7 kg pro Tag.

Gleichzeitig verbesserte sich der Gesundheitsstatus der Herden. Die

Zellzahl fiel um 13 % und die lahmheitsbedingten Klauenbehandlun-

gen konnten von 25 % der behandelten Tiere im Referenzzeitraum auf

unter 1 % gesenkt werden.

Verbesserte Klauengesundheit reduziert nicht nur die Kosten für

Klauenbehandlungen und steigert das Tierwohl, sondern entlas-

tet auch den Stoffwechsel. Tiere mit gesunden Klauen bewegen sich

mehr, kommen häufiger an das Fressgitter und haben eine höhe-

re Futteraufnahme. Eine hohe Futteraufnahme ist essentiell für die

angemessene Energie- und Nährstoffversorgung, so dass gesun-

de Klauen direkt dazu beitragen, die negative Energiebilanz in der

Hochleistungsphase zu verringern. Die Beobachtungen der Landwirte

unterstützt diese Hypothese, da beim Einsatz von CLAME-P20 seltener

ein Nachtreiben der Tiere zum Melkroboter nötig war.

Die Wirtschaftlichkeitsberechnung zeigt, dass sich die Investition in

einen hochwertigen Futterzusatzstoff auch in Zeiten niedriger Milch-

preise rechnet.

Kontrolle CLAME-P20

Milch kg/Tag 35,9 38,6

Milchgeld €/Kuh/Tag 8,61 9,18

Kosten CLAME-P20 €/Tag - 0,30

Zusatzgewinn

€/Kuh/Tag 0,27

€/100 Kühe/Tag 27

€/100 Kühe/Jahr* 2.700

* bei Einsatz in den ersten 100 Laktationstagen

Einfluss von CLAME-P20 auf die Milchleistung und Erlössituation in der Milchviehhaltung

Ca-Seife BergaFat T-300

Milchleistung [kg/Tag] 48,9 49,5

FCM* [kg/Tag] 48,9 49,7

Fett [%] 3,50 3,57

Eiweiß [%] 2,99 3,05

Milchgeld [€/Kuh/Tag] 10,12 10,48

Kosten Fett [€/Kuh/Tag] 0,29 0,40

Erlös** [€/Tag] 9,83 10,08

Zusatzgewinn

[€/Tier/Tag] +0,25

[€/100 Tier/Tag] 25

[€/100Tiere/Jahr]*** 2.500

Wirtschaftlichkeit des Einsatzes von BergaFat T-300 im Vergleich zu einer Ca-Seife

* fettkorrigierte Milch (3,5%), ** Berechnungsgrundlage: Basispreis 24 Cent/kg bei

4 % Fett und 3,4 % Eiweiß; Fett-Korrektur 2,5 Cent/%-Punkt; Eiweiß-Korrektur

5 Cent/%-Punkt, *** bei Einsatz in den ersten 100 Laktationstagen

Rolf Winter Tel.: +49 (0)40 284 039-51, E-Mail: [email protected]

Dr. Roland Adelmann Tel.: +49 (0)40 284 039 31, E-Mail: [email protected]

Vitale Sauen und vitale FerkelFütterungsversuch: LodeStar CLA L50 mit seinen konjugierten

Linolsäuren beweist einmal mehr seine positive Wirkung in der

Ferkelaufzucht.Konjugierte Linolsäuren (CLA) sind modifizierte Formen der Linol-

säure (C 18:2) mit gleicher chemischer Zusammensetzung pflanzlichen

Ursprungs, aber unterschiedlicher geometrischer Struktur. Mit der

Fütterung verabreicht, wird der Fettstoffwechsel und der Nährstoffan-

satz im Tier positiv beeinflusst sowie das Immunsystem unterstützt.

Mit LodeStar CLA L50, eine konjugierte Linolsäure aus dem Hause

Berg + Schmidt, konnten bislang beste Resultate in Fütterungsversu-

chen wie etwa gut entwickelte und vitale Absetzferkel dokumentiert

werden.

In einem weiteren Fütterungsversuch unter Praxisbedingungen mit

der Uni Berlin wurde die Wirksamkeit von CLA im Laktationsfutter von

Sauen getestet. Die Versuchsperiode begann am 96. Trächtigkeits-

und endete am 25. Laktationstag (insgesamt 44 Tage). Im Mittelpunkt

des Interesses stand die Aufzuchtleistung von jeweils zwölf Sauen

in der Kontroll- und Versuchsgruppe (Danzucht x Pietrain, zwischen

2. und 4. Wurf). LodeStar CLA L50 wurde mit einer Einmischrate von

0,5 % in der Versuchsgruppe dosiert.

Die mit CLA gefütterten Sauen zeigten nach der Säugezeit einen et-

was geringeren Lebendmasseverlust; deren Ferkel zeichneten sich

durch ein höheres Geburts- und ein signifikant höheres Absetz-

gewicht aus. Die Aufzuchtverluste waren um 14,3 % reduziert.

In diesem Gewichtsabschnitt werden 4,1 kg Milch pro kg Lebend-

massezuwachs benötigt, so dass die Sauen in der CLA-Gruppe 17 kg

Milch zusätzlich gegeben haben. Somit kann dargelegt werden, dass

konjugierte Linolsäuren den Nährstoffansatz im Organismus positiv

beeinflussen.

Dr. Tobias Gorniak

Tel.: +49 (0)40 284 039 - 25, E-Mail: [email protected]

FÜTTERUNGSVERSUCHE

Dr. Tobias Gorniak

Tel.: +49 (0)40 284 039 - 25, E-Mail: [email protected]

BestFeed 11/16 | 12 13 | BestFeed 11/16INTERVIEW INTERVIEW

Herr Huber, warum setzen Sie Ihren Zucht-schwerpunkt auf Fleckvieh, wo doch im Norden Deutschlands praktisch nur die Ras-se Holstein-Friesian für die Milchproduktion verwendet wird?

Huber: Die Holstein-Friesians sind eine reine

Milchrasse. Fleckvieh jedoch produziert nicht

nur eine ordentliche Menge Milch, sondern

liefert auch noch Fleisch – ist also eine ech-

te Zweinutzungsrasse. Das zeigt sich auch in

den Verkaufspreisen für Mastkälber. Außer-

dem sind sie weniger sensibel als HF-Tiere.

Die kommen mit unserem System einfach

nicht zurecht und das, obwohl wir in der An-

bindehaltung die einzelnen Tiere ganz indi-

viduell betreuen können.

In den vergangenen Jahren hatten Sie zur zusätzlichen Energieversorgung das Milch-viehfutter mit Ca-Seife ergänzt. Seit Februar dieses Jahres setzen Sie stattdessen das le-cithinierte Fettpulver BergaFat HTL-306 ein. Was waren Ihre Gründe für den Wechsel?

Huber: Ich bin seit Jahren von der Wirkung

einer Fettzulage an Milchkühe in der Frühlak-

tation überzeugt. An den Ca-Seifen aber

stört mich einfach der Geruch. Als ich dann

BergaFat HTL-306 kennen gelernt habe, wel-

ches zusätzlich noch Lecithin enthält, musste

ich es einfach ausprobieren. Sein Geruch ist

mit Ca-Seifen überhaupt nicht vergleichbar –

man möchte es beinahe selbst essen.

Welche Mengen an BergaFat HTL-306 setzen Sie ein?

Huber: Ich füttere während der ersten 100

Laktationstage jeweils 350 g je Tier und Tag.

Wie war die Reaktion der Tiere auf den Austausch von Ca-Seife durch lecithiniertes Fett?

Huber: Seit dem Wechsel fressen die Tiere

die Rationen besser, was auch mit dem Ge-

schmack zusammenhängen könnte. Jeden-

falls sind die Milchmenge und der Milchfett-

gehalt spürbar gestiegen.

Was versprechen Sie sich vom Lecithin in BergaFat?

Huber: Lecithin soll ja helfen, dass die Le-

ber nicht so verfettet. Es hilft also, die Kühe

gesund zu halten. Außerdem wird vom Leci-

thin ja behauptet, dass es einen beruhigen-

den Einfluss auf Tiere hat. Im Prinzip ist das

eine Möglichkeit, die Anfälligkeit für Stress

zu reduzieren. Und weniger gestresste Kühe

nehmen sich mehr Zeit zum Wiederkauen.

Schließlich weiß jeder, dass die Milch beim

Wiederkauen, d. h. im Liegen, produziert

wird. Vielleicht komme ich mit Lecithin auch

bei der Langlebigkeit noch einen Schritt wei-

ter.

Wie ist das zu verstehen?

Huber: Knapp 20 Kühe meiner Herde haben

mehr als drei Laktationen, von denen es die

älteste Kuh bisher auf neun Laktationen ge-

bracht hat. Solche Leistungen kann man nur

mit stabilen und gesunden Kühen erreichen

und mit einer hohen Toleranz gegen Stress.

All das zusammen verbessert die Leistung

und den Zuchtwert der Herde und gleichzei-

tig auch die Qualität meiner Jungbullen für

die Zucht.

Ein Blick in die Zukunft?

Huber: Unser Zuchtziel liegt ganz klar auf

Langlebigkeit. Und dabei ist BergaFat ein

wichtiges Instrument. Seine Wirkung ist

deutlich bei den laktierenden Kühen zu se-

hen, aber auch beim Jungvieh. Gerade in

diesem Sommer, mit den zeitweise extrem

hohen Temperaturen, sorgte das Fett dafür,

dass unsere Kühe die Hitzeperioden besser

überstanden haben. Sie sind richtig gut bei-

einander – sie konnten trotz der Hitze ihren

optimalen BCS halten.

Was heißt „auch beim Jungvieh“?

Huber: Auch beim Jungvieh setzen wir Fett

ein. Direkt im Anschluss an die Milchphase

erhalten die Tiere bis zu sechs Monate zu-

sätzlich das Fettpulver. Das gibt ihnen einen

solchen Wachstumsschub, ohne zu verfetten,

dass die weibliche Nachzucht zwei Monate

eher besamt werden kann. Hierdurch verrin-

gern sich die Kosten für die Aufzucht und die

Tiere bringen höhere Leistungen und haben

eine längere Nutzungsdauer als spät abkal-

bende Kühe.

BergaFat HTL ist für Sie also ein strategisches Mittel für Ihr Zuchtziel Langlebigkeit mit stabilen hochleistenden Fleckviehkühen?

Huber: Ja.

Vielen Dank, Herr Huber, für das Gespräch!

„... man möchte es beinahe selbst essen!“

Über die Vorzüge von lecithiniertem Fett in der Milchkuhfütterung sprach Berg + Schmidt mit dem Milcherzeuger Andreas Huber aus Pölling bei Neumarkt in der Oberpfalz.

Andreas Huber ist ein passionierter Fleck-

viehzüchter und leitet zusammen mit seiner

Frau einen Milchviehbetrieb mit Ackerbau vor

den Toren von Neumarkt in der Oberpfalz. Wie

es in Süddeutschland vielerorts üblich ist,

hält er seine Kühe in Anbindehaltung. Seine

Fleckviehherde erzielt aktuell im Durchschnitt

eine Leistung von beachtlichen 9.000 kg bei

3,8 % Fett und 3,5 % Eiweiß. Einzelne Tie-

re erreichen sogar Spitzenleistungen von fast

11.000 kg im Jahr. Neben der Milchproduktion

ist die Zucht von Bullen für den Einsatz in der

KB sein zweites Standbein.

BestFeed 11/16 | 14 15 | BestFeed 11/16 PRODUKT-NEWSPRODUKT-NEWS

Lipovital-C92 und BergaFat CLM: schnelle Energie für gesunde TiereMittelkettige Fettsäuren: Seit mehr als 60 Jahren hat Berg + Schmidt Erfahrung im Umgang mit Fett-säuren pflanzlichen Ursprungs. Neben Produkten für die oleochemische Industrie sowie die Lebens-mittelindustrie bietet Berg + Schmidt auch Spezialprodukte für die Tierernährung an.

Tab. 1: Fettsäuregehalte von Pflanzenölen, Lipovital-C92 und BergaFat CLM

Fettsäure Kokosöl Palmkernöl Palmöl Sojaöl Lipovital-C92 BergaFat CLM

C6 Capronsäure - 1 - - 4 1

C8 Caprylsäure 8 4 - - 47—62 22

C10 Caprinsäure 6 4 - - 38—53 15

C12 Laurinsäure 47 47 - - 5 30

C14 Myristinsäure 18 16 1 - - 10

C16 Palmitinsäre 9 9 45 10 - 8

C18 Stearinsäure 3 3 8 4 - 14

ungesättigte 10 18 11 64 - -

Tab. 2: Antimikrobielle Wirkung verschiedener Formulierungen von mittelkettigen Fettsäuren in vitro BergaFat CLM

Glycerol-Mo-

nolaurat

freie Capryl- und

Caprinsäure

freie

LaurinsäureMCT-Öl

Ca-Salz auf

MCFA-Basis

E. Coli - + - - -

Salmonellen ++ - - - -

Clostridien - ++ ++ + ++

- keine Wirkung; + gute Wirkung; ++ sehr gute Wirkung

Anwendung: Typische Anwendungsgebie-

te von Produkten auf Basis mittelkettiger

Fettsäuren sind Pre-Starter für Ferkel sowie

Ferkelaufzuchtfutter und Broilermastfutter.

Berg + Schmidt hat mit Lipovital-C92 ein MCT-

Öl und mit BergaFat CLM eine MCFA-Seife im

Portfolio, die sich durch ihre schnelle Verfüg-

barkeit Aktivität auszeichnen. Tabelle 1 zeigt,

wie sich Pflanzenöle im Fettsäurenmuster von

MCT und MCFA-Produkten unterscheiden. In

Lipovital-C92 sind vor allem C8 (Caprylsäure)

und C10 (Caprinsäure) angereichert, während

BergaFat CLM zusätzlich C12 (Laurinsäure) und

C14 (Myristinsäure) enthält, wobei insbeson-

dere C8, C10 und C12 für ihre antimikrobielle

Aktivität bekannt sind (Tabelle 2).

Als mittelkettige Fettsäuren (Medium Chain

Fatty Acids, kurz MCFA) werden Fettsäuren mit

einer Kettenlänge von sechs bis zwölf C-Ato-

men bezeichnet. Aufgrund ihrer spezifischen

Eigenschaften werden Produkte auf Basis mit-

telkettiger Fettsäuren in der Tierernährung,

insbesondere in der Ferkel- und Geflügel-

fütterung eingesetzt. Allerdings sind mittel-

kettige Fettsäuren sehr aggressiv, sie wirken

äußerst korrosiv und ihre Lagerung erfordert

Edelstahltanks. Daher werden MCFA in der

Regel als Öle (Ester aus drei MCFA mit einem

Glycerol) oder als Calcium-Seifen (Seifen aus

zwei MCFA mit einem Ca++-Ion) eingesetzt.

Warum MCFA? MCFA wirken sich positiv auf

die Gesundheit und die Leistung, insbeson-

dere von Jungtieren aus. Die Natur macht sich

diesen Effekt zu Nutze. Beispielsweise haben

die MCFA in der Ziegenmilch einen Anteil von

etwa 25 % am Milchfett. Noch stärker ausge-

prägt ist dieser Effekt bei Hasen, die bis zu

60 % MCFA im Milchfett haben, was zu einem

nahezu keimfreien Milieu im Verdauungstrakt

von gesäugten Jungtieren führen kann.

Öle auf Basis mittelkettiger Fettsäuren: Ver-

bindet man mittelkettige Fettsäuren mit

Glycerol, erhält man sog. MCT-Öle (Medium-

Chain-Triglyceride). MCT-Öle kommen in der

Natur in reiner Form nicht vor, sie werden

industriell durch Hydrolyse von Kokos- und

Palmkernöl, anschließende Fraktionierung

der Fettsäuren und abschließende Rück-

esterung mit Glycerin hergestellt. Sie haben

einen etwas geringeren Energiegehalt als

Fette auf Basis langkettiger Fettsäuren und

eine sehr geringe Viskosität. Daher werden

sie auch als Kriechöle verwendet und können

unter anderem zur Standardisierung der Vis-

kosität von Rohlecithin verwendet werden.

Der geringere Energiegehalt im Vergleich zu

langkettigen Fetten wird dadurch kompen-

siert, dass sie im Verdauungsprozess nicht

enzymatisch gespaltet werden müssen. Die

Absorption im Dünndarm kann als ganzes

Triglycerid erfolgen, was den Verdauungs-

prozess und damit die Energiebereitstellung

beschleunigt. Ein Teil der Triglyceride wird

dennoch enzymatisch gespaltet und kann als

Mono- und Diglyceride in Bakterien eindrin-

gen, ihren Stoffwechsel stören und sie un-

schädlich machen.

Der Einsatz von MCT-Ölen reicht aufgrund die-

ser Eigenschaften von der ernährungsphysio-

logischen Anwendung bis hin zu technischen

Anwendungen wie Viskositätsregulierung von

Ölvormischungen oder Produktionshilfsstof-

fen wie Staubbindern und Trennmitteln.

Ca-Seifen auf Basis mittelkettiger Fettsäu-

ren: Alternativ können MCFA auch mit Ca++

zur Reaktion gebracht werden, wobei im sog.

Verseifungsprozess Salze aus einem Ca++ und

zwei Fettsäuren entstehen. Durch diese Re-

aktion werden die aggressiven Eigenschaf-

ten der freien Fettsäuren neutralisiert und

es entsteht ein reaktionsträges Pulver. Der

Energiegehalt von Ca-Seifen mittelkettiger

Fettsäuren liegt etwas unterhalb des Energie-

gehaltes von MCT-Ölen, allerdings liefern sie

mit einem Fettgehalt von ca. 82 % und einem

Ca-Gehalt von ca. 10 % auch hoch verdau-

liches Calcium.

Die reaktionsträgen Ca-Seifen entfalten ihre

Wirkung erst im Verdauungstrakt. Im Magen

wird die Seife durch Anwesenheit von Salz-

säure in Calcium und freie Fettsäuren gespal-

tet. Insbesondere bei Ferkeln helfen die so

freigesetzten MCFA, den Mageninhalt anzu-

säuern, die Verdauung zu fördern und eine

erste Barriere gegen Pathogene aufzubauen.

Im weiteren Verlauf der Verdauung gelangen

die MCFA in den Dünndarm, wo sie schnell

absorbiert werden und dem Organismus un-

verzüglich zur Verfügung stehen. Des Wei-

teren dringen sie in Mikroorganismen ein,

bringen deren Stoffwechsel aus dem Gleich-

gewicht und schwächen sie bzw. machen sie

unschädlich.

Dr. Tobias Gorniak

Tel.: +49 (0)40 284 039 - 25

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