Neue Maschinenfunktion - Sumitomo (SHI) Demag · Der Kunststoffverarbeiter Borscheid + Wenig GmbH...

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Sumitomo (SHI) Demag – Magazin 03/2011 Neue Maschinenfunktion: Reproduzierbare Produktion füllkritischer Teile Neue Steuerungsversion: Mehr Komfort und Funktionalität mit NC5 plus Medizintechnik: Wie SLG mit der IntElect der erfolgreiche Einstieg gelang Energieeffizienz: Warum Johnson Electric auf Vollelektrische umstellte

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Sumitomo (SHI) Demag – Magazin 03/2011

Neue Maschinenfunktion: Reproduzierbare Produktion füllkritischer Teile

Neue Steuerungsversion: Mehr Komfort und Funktionalität mit NC5 plus

Medizintechnik: Wie SLG mit der IntElect der erfolgreiche Einstieg gelang

Energieeffizienz: Warum Johnson Electric auf Vollelektrische umstellte

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EDITORIAL

HerausgeberSumitomo (SHI) Demag Plastics Machinery GmbH, Altdorfer Straße 15, 90571 Schwaig, Deutschland Telefon: +49 911 5061-5005, Fax: -750, E-Mail: [email protected], www.sumitomo-shi-demag.eu

RedaktionAndrea Nieborg (v.i.S.d.P.), Dr. Frank Balbach, Thomas Brettnich, Dr. Bettina Schnerr-Laube (freie Fachjournalistin), Stefanie Lauterbach, Thomas Schwachulla (freier Fachjournalist)

Impressum

Liebe Leserin, lieber Leser,

das Jahr 2011 klingt in einer sehr positiven Grundstimmung aus: Die Fakuma in Deutschland ist sehr erfreulich verlaufen und auf der IPF in Japan haben wir erstmalig gemeinsam mit unserem Mutterunternehmen Sumitomo Heavy Industries ausgestellt. Auf den beiden Clustertagen in Schwaig und Wiehe wurden wichtige Kontakte ge-knüpft und gefestigt. Unsere Familientage in Schwaig und Wiehe führten den Ange-hörigen unserer Mitarbeiter und den Werksnachbarn vor Augen, dass wir mit Freude und Erfolg für Kunden in aller Welt arbeiten.

Bei allen unseren Messeauftritten haben wir das Thema Produktionseffizienz in den Mittelpunkt gestellt. Denn die allgegenwärtige Betrachtung allein der Energieeffizienz greift zu kurz. Produktionseffizienz ist ein umfassender Anspruch: Sie ergibt sich aus Produktionsleistung, Verfügbarkeit, Energieeffizienz und Langlebigkeit. Mit einer Reihe von Bausteinen helfen wir Ihnen, aktiv die Produktionseffizienz Ihrer Spritzgießmaschi-ne zu steigern. Dazu zählen unter anderem die Energieverbrauchsanalyse activeEcon, die Werkzeugschutzfunktionen activeQ und activeQ+, die Optimierung der Maschi-nenbewegungen activeAdjust, die schaltbare Rückstromsperre activeLock und das Filter- bzw. Ölkühlkonzept activeCool&Clean.

Lesen Sie in dieser INJECT, wie activeFlowBalance, eine Entwicklung aus Japan, jetzt in IntElect-Maschinen die Werkzeugfüllung verbessert (Seite 4). Ein besonderes Highlight bei unseren Spritzgießmaschinen ist die neue NC5 plus, die weiterentwickelte Steuerung für alle unsere Baureihen (Seite 6). Noch mehr als die NC5 integriert sie Steuerungs-aufgaben von Maschine und Peripherie – für vollkommene Prozesstransparenz und Produktqualität. Ich wünsche Ihnen viele interessante Einblicke mit dieser Ausgabe der INJECT.

Herzliche Grüße aus Schwaig

Dr. Tetsuya OkamuraCEO

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Der Kunststoffverarbeiter Borscheid + Wenig GmbH aus Diedorf gehört seit diesem Jahr auch offiziell zu den besten Unternehmen Bayerns. Im Sommer erhielt der Automobilzulieferer den vom Bayerischen Wirtschaftsministerium vergebenen Mittelstandspreis „Bayerns Best 50“. Ausgezeichnet wurden 50

bayerische Unternehmen, die in den zurückliegenden fünf Jahren über-durchschnittliches sowie überwiegend organisches Mitarbeiter- und Umsatz-wachstum erreicht haben und eine weiterhin positive Geschäftsentwicklung erwarten lassen. Zu den Auswahlkriterien zählte darüber hinaus, dass es sich um

ein inhabergeführtes Unternehmen mit Sitz in Bayern handelt und der Unterneh-mer mindestens 15 % der Anteile hält. Der Preis, der dieses Jahr bereits zum zehnten Mal verliehen wurde, soll die positive Rolle des Unternehmers würdi-gen und in das Zentrum der öffentlichen Wahrnehmung rücken. „Wir teilen diese Auszeichnung mit unseren Mitarbeite-rinnen und Mitarbeitern sowie mit allen Wegbegleitern“, erklärte Carlo Wenig, Sprecher der Geschäftsleitung von Bor-scheid + Wenig.

Seit Mitte der 1980er Jahre beschäf-tigt sich Borscheid + Wenig mit dem Kunststoffspritzgießen und setzt von Beginn an erfolgreich auf nur einen einzigen Maschinenbauer: Sumitomo (SHI) Demag. Mittlerweile verfügt der Kunststoffverarbeiter über mehr als 40 Spritzgießmaschinen mit Schließkräften von 350 bis 15.000 kN.

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NEWS

Im Rahmen ihrer Fokussierung auf ein stärker branchenorien tiertes Produkt-angebot hat Sumitomo (SHI) Demag ihre Marketingaktivi täten inhaltlich neu ausgerichtet und mit den Bereichen Produkt- und Clustermanagement sowie Bu siness Development und Kommuni-kation verschmolzen. Die Gesamtverant-wortung für diese Aufgaben liegt seit

dem 1. August 2011 bei Dipl.-Ing. (FH) Bernd Tröger (39). Der neue Leiter Mar-keting hat nach seiner Ausbildung zum Industriemechaniker Maschinenbau an der Fachhochschule in Nürnberg studiert. Im Jahr 1999 trat er in das Unternehmen ein, wo er seit 2004 die mechanische Entwicklung und seit 2010 das Produkt-management leitete.

Seit dem 1. November 2011 ist Dipl.-Ing. (FH) Reinhold Ganzer neuer Leiter des weltweiten Kundendienstes der Sumitomo (SHI) Demag. Der 47-jährige übernimmt damit übergreifend die Verantwortung für Service, Ersatzteile, technischen Support und Retrofit.Mit Ganzer tritt eine erfahrene Führungs-persönlichkeit mit fundierten Kenntnis- sen im After-Sales-Bereich eine Schlüssel- position in den Kundenbeziehungen der Sumitomo (SHI) Demag an. Er ist bereits seit 20 Jahren erfolgreich im Kunden-

dienst des Unternehmens in Schwaig tätig. Da Reinhold Ganzer während seiner gesamten bisherigen Karriere Kun-den weltweit auch direkt vor Ort betreut hat, ist er mit deren Bedürfnissen bestens vertraut. Der neue Kundendienst-Leiter ist dem General Manager Business Unit Sales & After Sales Christian Renners direkt un terstellt. Mit der Übergabe der Aufgabe an Reinhold Ganzer will Chri-stian Renners, der den Kundendienst bisher selbst leitete, den kontinuierlich wachsenden Bereich weiter stärken.

Borscheid + Wenig erhält Mittelstandspreis „Bayerns Best 50“

Reinhold Ganzer übernimmt weltweite Kundendienst-Leitung

Bernd Tröger neuer Leiter Marketing

Bernd Tröger, neuer Leiter Marketing

Reinhold Ganzer ist neuer Leiter des weltweiten Kundendienstes

Borscheid + Wenig unter den 50 besten Unternehmen Bayerns. Geschäftsführer Carlo Wenig (2.v.r.) und Prokurist Sven Borscheid (vorn links) nahmen die Auszeichnung von Staatsminister Martin Zeil (m.) entgegen.

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TECHNOLOGIE

Füllkritische Teile reproduzierbar herstellenactiveFlowBalance vereinfacht die Prozessführung und steigert die Produktqualität

Zur Vereinfachung von Spritzgießprozes-sen mit einem sensiblen Übergang von Spritz- auf Nachdruck bietet Sumitomo (SHI) Demag jetzt die Maschinenfunktion activeFlowBalance. Sie gleicht am Ende des Einspritzvorganges unterschiedliche Druckverhältnisse innerhalb einer Kavität oder zwischen mehreren Kavitäten eines Mehrfachwerkzeuges auf eine schonende Art und Weise aus. Damit lassen sich nun auch füllkritische Formteile, die bisher mit Unterfüllung, Gratbildung oder Verbren-nungen zu kämpfen hatten und komplexe Einstellungen erforderten, in einem robus-ten Prozess herstellen.

Bisher gibt es für den Einrichter zwei prin-zipielle Möglichkeiten, auf die ungleich-mäßige oder schwankende Balancierung von Kavitäten zu reagieren. Entweder wird solange eingespritzt, bis auch die letzte Kavität vollständig gefüllt ist. Dabei entstehen aber in den bereits gefüllten Kavitäten Druckspitzen, die zur Gratbil-dung führen können. Zudem erzeugen die verschiedenen Druckniveaus unterschied-liche Zustände in den einzelnen Kavitäten, was u.a. Eigenspannungen, Verzug und unterschiedliche Schwindung der Formtei-le nach sich ziehen kann. Darüber hinaus steigt die Schmelzefrontgeschwindigkeit in den nacheilenden Kavitäten sprung-haft an, sobald die erste Kavität gefüllt ist. Nicht selten entstehen dadurch Entlüf-tungsprobleme, die sich in Verbrennun-gen oder nicht voll ausgespritzten Teilen äußern. Alternativ dazu kann sofort bei Erreichen der volumetrischen Füllung der ersten Kavität auf Nachdruck umgeschal-tet werden. Dieses Vorgehen vermeidet zwar die o.g. negativen Effekte, birgt aber das Risiko der Unterfüllung von Kavitäten. Auch hierbei führen die unterschiedlichen Druckverhältnisse zu entsprechenden Un-terschieden im Gefüge der Teile.

Die neue Funktion activeFlowBalance stoppt den Schneckenvorschub am Ende des Einspritzvorganges und hält die Schneckenposition für eine definierte Zeit

fest, bevor sie den Nachdruck aufbaut. Während dieser Phase entspannt sich die durch den Spritzdruck komprimierte Schmelze. Teilgefüllte Kavitäten, in denen ein geringerer Gegendruck als in bereits vollen Kavitäten herrscht, füllen sich da-durch stärker. Die Füllstände balancieren sich so auf natürliche Weise. Die Dauer des Druckausgleichs ist Teil der Nach-druckzeit und verlängert den Zyklus nicht.

activeFlowBalance bietet insbeson -dere Vorteile beim Spritzgießen mit• Multikavitätenwerkzeugen mit Balancierungsproblemen• Werkzeugen mit instabilen Zuständen im Heißkanal• Werkzeugen mit Entlüftungsproblemen oder von• Formteilen mit Mehrfachanschnitten• Formteilen mit dünnwandigen Bereichen am Fließwegende• Formteilen, die im Verhältnis zum Angussgewicht sehr klein sind,• Formteilen aus Familienwerkzeugen und Tandem-Prozessen.

Während es bisher für den Einrichter schwierig war, solche Prozesse sicher zu beherrschen, lässt sich activeFlowBalance denkbar einfach bedienen. Neben der

Am Umschaltpunkt ist das Gewicht und damit die Füllung in den einzelnen Kavitäten noch sehr unterschiedlich. Mit steigender activeFlowBalance-Zeit nimmt die Schwankungsbreite kontinuierlich ab, bis ein Optimum (optimale activeFlowBalance-Zeit) erreicht ist.

Am Umschaltpunkt (oben) sind drei Kavi-täten deutlich unterfüllt, während bereits nach nach 0,2 s activeFlowBalance Zeit (unten) in den Kavitäten ein ausgegliche-ner Füllstand bei ausgeglichenem Schmel -zedruck herrscht.

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TECHNOLOGIE

Aktivierung der Funktion sind nur der Um-schaltpunkt sowie die Stillstandszeit der Schnecke anzupassen. Optional kann zu-dem über eine Rampe die Bremsgeschwin-digkeit der Schnecke beeinflusst werden.

Die optimalen Prozessparameter werden anhand einer Füllstudie ohne Nachdruck ermittelt. Die Wahl der Rampe ist vom Bauteil abhängig. Es gilt: je kürzer die Spritzzeit, desto schneller sollte in der Regel gebremst werden. Als Umschalt-punkt ist bei Multikavitätenwerkzeugen üblicherweise der Zeitpunkt zu wählen, an dem die erste Kavität volumetrisch gefüllt ist, selbst wenn nacheilende Kavi-täten erst teilgefüllt sind. Zur Ermittlung der optimalen Zeitdauer für den Druckaus-gleich erhöht man die activeFlowBalance-

Zeit in kleinen Schritten und vergleicht jeweils die Gewichte der Formteile aus den unterschiedlichen Kavitäten. Mit steigen-der Zeitdauer gleichen sich die Gewichte mehr und mehr an. Die optimale active-FlowBalance-Zeit ist erreicht, wenn bei einer weiteren Zeitverlängerung keine we-sentliche Angleichung der Gewichte mehr zu beobachten ist. Erfahrungsgemäß ist dies ungefähr bei etwa 30 % der Einspritz-zeit der Fall.

Da der Druckabbau während der active-FlowBalance-Zeit bereits als Nachdruck wirkt, ist deren Dauer in die Nachdruck-zeit einzuberechnen. Darüber hinaus kann häufig der Druck während der rest-lichen Nachdruckzeit im Vergleich zum Standardprozess reduziert werden.

Der Einsatz von activeFlowBalance ist derzeit an den vollelektrischen Spritz-gießmaschinen IntElect Smart möglich. Die wegweisende Funktion, die ein Alleinstellungsmerkmal von Sumitomo (SHI) Demag darstellt, kann an dieser Maschinenreihe auch problemlos nach-gerüstet werden. Basis ist die hochprä-zise activeDynamics-Antriebstechnik: Die Reaktionszeiten des Systems, seine hohe Dy namik und seine exakte Repro-duzierbarkeit sind ausschlaggebend für die exakte Regelung der activeFlow-Balance-Funktion.

AutorDipl.-Ing. (FH) Thomas BrettnichLeiter Technologieentwicklung

Füllstudie für ein 64-fach-Werkzeug für einen Klingenhalter: Die Gewichte der Formteile aus allen 64 Kavitäten sind mit activeFlowBalance deutlich gleichmäßiger.

Die Gewichtszunahme durch activeFlowBalance ist in einer bereits gefüllten Kavität deutlich niedriger (Kav. 31 nur 1,4 %) als in einer noch stark unterfüllten Kavität (Kav. 33 mit 7,6 %). activeFlowBalance wirkt sich somit explizit positiv auf die nacheilenden Kavitäten aus.

Beispiel Kav. 31:Gewicht ohne aFB = 0,6501 gGewicht mit aFB 0,3 s = 0,6542 gGewicht mit aFB 0,5 s = 0,6592 g

Beispiel Kav. 33:Gewicht ohne aFB = 0,5595 gGewicht mit aFB 0,3 s = 0,5833 gGewicht mit aFB 0,5 s = 0,6055 g

Plus 0,0091 gPlus 1,4 %

Plus 0,0460 gPlus 7,6 %

Vorteile von activeFlowBalance

• Vermeidung von Spritzdruckspitzen durch aktives Stoppen der Schneckenbewegung vor dem Ende des konventionellen Einspritzvorganges• Ausgleich der Druckverhältnisse im Formteil, dadurch weniger innere Spannungen und Verzug• Gleichmäßigere Eigenschaften, bessere Maßhaltigkeit, geringere Gewichtstoleranzen und verminderter Verzug durch gleichmäßigeres Druckniveau in allen Kavitäten• Keine Gratbildung durch Eliminierung von Spritzdruckspitzen• Keine Unterfüllungen: in konventionellen Verfahren müssen Umschaltpunkt und Nachdruck teilweise sehr knapp eingestellt werden, um Unterfüllungen zu vermeiden – hier stellt activeFlowBalance eine „Füllreserve“ bereit • Potenzial zur Reduzierung der Schließkraft durch niedrigeren maximalen Spritz- und Werkzeuginnendruck• Bessere Entlüftung des Werkzeugs durch mehr Entlüftungszeit wegen geringerer Fließfrontgeschwindigkeiten• Weniger Werkzeugverschleiß und längere Wartungsintervalle für das Werkzeug• Einfache und übersichtliche Bedienung: statt komplizierter Spritz- und Nachdruckprofile brauchen nur zwei Parameter eingestellt zu werden• Kein Rückfedern der Schnecke am Umschaltpunkt: keine plötzlichen Druckeinbrüche und Prozessschwankungen

0,67

0,65

0,63

0,61

0,59

0,57

0,551 64

Gew

icht

[g]

Kavität Nummer

ohne aFB

aFB 0,3 s

aFB 0,5 s

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MASCHINENTECHNIK

NC5 plus bringt mehr Komfort und FunktionalitätErweiterte Steuerungsversion für Neumaschinen und als Nachrüst-Option

Im ersten Quartal 2012 geht bei Sumito-mo (SHI) Demag die neue Steuerungsver-sion NC5 plus an den Start. Die für alle Maschinenreihen einheitliche Steuerung NC5 mit ihrer unfangreichen Bandbrei-te an Funktionalitäten wurde dazu noch

klarer strukturiert und um neue Funktio-nalitäten ergänzt. Die verstärkte visuelle Führung des Anwenders bei der NC5 plus vereinfacht die Nutzung und erweitert zu-gleich die Funktionsvielfalt.

Als Kommunikations-Schnittstelle zwi-schen Spritzgießmaschine und Bedie-ner spielt die Steuerung eine entschei-dende Rolle: Erst sie erschließt das volle Leistungsspektrum der Maschine und damit sämtliche Wege zur Maximierung der Produktionseffizienz. Dazu gehört auch, dass der Nutzer trotz umfassender Funktionalität einfach verständliche und übersichtliche Strukturen vorfindet. In der neuen Steuerungsversion NC5 plus konnte Sumitomo (SHI) Demag diese Anforde-rungen noch besser umsetzen: NC5 plus ist eine konsequente Weiterentwicklung der bewährten Vorgängerversion NC5 mit deutlich verstärkter visueller Führung des Anwenders. Jetzt steht das intuitive Begreifen noch stärker im Vordergrund. Zugleich wurden eine Reihe neuer Funktio-

nalitäten integriert. Das Resultat ist eine einzigartig intuitive sowie konsistente Steuerungsversion, die dem Anwender die komplette Leistungsbandbreite seiner Maschine eröffnet, ohne dass ein hoher Trainingsaufwand nötig ist.

Die neue Version NC5 plus wird nicht nur in allen Neumaschinen von Sumi-tomo (SHI) Demag eingeführt, sondern kommt auch als Nachrüstoption für be-stehende Maschinen mit NC5-Steuerung ins Programm.

Soft- und Hotkeys für Favoriten

Wie bisher beinhalten die rund um die eigentliche Anzeige des Touchscreens positionierten Rahmenleisten verschie-dene Funktionstasten, die Soft- und Hot-keys. Neu hinzugekommen sind die so genannten „activeKeys“, mit denen der Benutzer eigenständig Favoriten definie-ren kann. So kann er unter der Vielzahl an Bedienseiten bis zu fünf Seiten, mit denen er am häufigsten arbeitet, auf eine Schnellleiste am rechten Bildrand

legen. Hierzu stehen fünf frei definierbare Icons zur Verfügung, die diese schnelle Anwahl von häufig verwendeten Funkti-onen erlauben.

Zwei-Klick-Strategie für schnelles Navigieren

Um darüber hinaus ein schnelles Auffin-den jeglicher Bildseiten zu gewährleisten, hat Sumitomo (SHI) Demag konsequent eine Zwei-Klick-Strategie verfolgt: Jetzt kann der Anwender auf jede Seite mit maximal zwei Klicks zugreifen. Eine für den Nutzer einfach anwendbare Such-funktion ersetzt bisherige Sonderfunkti-onen sowie das umständliche Aufrufen von Bildseitenlisten mit anschließendem Scrollen, bis die gewünschte Seite gefun-den ist. Das bedeutet auch, dass sich der Benutzer nicht mehr zwingend Bildsei-tennummern merken muss. Haupt- und Untergruppen sind logisch aufgeteilt. Die hohe Konsistenz von der obersten bis zur untersten Ebene vereinfacht die Bedie-nung und beschleunigt aus Nutzersicht alle Abläufe.

„activeKeys“ lassen sich vom Benutzer eigenständig als Favoriten definieren und erlauben eine schnelle Anwahl häufig verwendeter Funktionen.

Durch die konsequente Aufteilung aller Funktionen in Haupt- und Untergruppen ist jegliche Bildseite über maximal zwei Klicks anwählbar.

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MASCHINENTECHNIK

Softkey-Struktur komplett überarbeitet

In diesem Zusammenhang wurde auch die Softkey-Struktur einem Facelift unter-zogen und weiter optimiert. Wie bisher führen die an der unteren Bildleiste po-sitionierten Softkeys den Bediener durch die Maschineneinstellung. Dabei erfährt dieser in der neuen Version NC5 plus eine deutlich verstärkte Unterstützung. So erfolgt ein gebündelter Zugriff auf alle mit einem Hauptbegriff verwandten Seiten. Wird beispielsweise der Softkey „Prozessoptimierung“ angewählt, so klappen sämtliche mit diesem Hauptbe-griff logisch zusammenhängenden Bild-schirmseiten ebenfalls als Softkey inner-halb einer kompletten Funktionsgruppe auf. Neben den auf der Hauptseite auf einen Blick visualisierten Parametern wie Geschwindigkeit, Position, Druck, Zeit und Werkzeuginnendruck öffnen sich auf diese Weise automatisch die zugeordne-ten Funktionen wie Dynamik Einspritzein-heit, Maschineneinstellwerte, Intrudieren, Verschlussdüsen etc., mit denen sich die Einstellungen verfeinern lassen. Ebenso vorteilhaft und komfortabel ist dieses Prinzip bei der Eingabe des Werkzeug-Satzes. Hier müssen Geschwindigkeit,

Position und Kraft für die Schließ- und Öffnungsbewegungen angegeben und darüber hinaus Ver- und Entriegelungs-positionen definiert werden. Alle für das Einrichten des Werkzeugs erforderlichen Elemente wie Auswerfer, Kerne, pneu-matische Ventile, Werkzeugschutz etc. erscheinen direkt in der Softkey-Leiste und können ohne Umweg angewählt werden.

Neue Funktionalitäten mit NC5 plus

Mehr Komfort für Kunden bietet die neue Steuerungsversion NC5 plus auch beim Datenaustausch. Von jeder Bild-schirmseite aus lassen sich die Prozess-, Alarm- und Maschinendaten exportieren, d.h. drucken, intern speichern oder auf einen USB-Stick übertragen, ohne dass dazu die Bildschirmseite gewechselt wer-den muss.

Neu ist auch, dass der wegabhängige Verlauf des aktuellen Spritzdruckes in der Bildseite des Spritzprofiles als Kurve ein-geblendet wird. Damit lässt sich das Profil der Spritzdruckbegrenzung präzise an ei-nen Referenzzyklus anpassen. Zusätzlich wird der Übergang des Spritzdruckes in den Nachdruck dargestellt, um eine Opti-

mierung dieses Prozesses zu erleichtern.Die neue Version eröffnet ihren Anwen-dern jedoch nicht nur mehr Komfort, sondern darüber hinaus eine erweiterte Funktionalitätsvielfalt je nach Ausstat-tungsvariante der Spritzgießmaschine. Zu den neuen Funktionen in der NC5 plus-Steuerung gehören beispielsweise active-Adjust, activeQ+ sowie activeEcon.

activeAdjust: Individuelle Einstellmöglichkeiten

Per Schieberegler kann der Bediener ohne externe Hilfe die Dynamik der Werkzeugbewegung applikationsindi-viduell steigern oder – falls erforderlich – reduzieren. Dabei ist die Funktion acti-veAdjust nicht allein auf die Werkzeug-bewegung beschränkt, sondern auf jede Maschinenbewegung, wie bspw. die des Auswerfers, sowie das Umschalten von Spritzdruck auf Nachdruck anwendbar. Das bietet die Möglichkeit, die ab Werk für ein breites Anwendungsspektrum ausgelegte Spritzgießmaschine individuell und somit bestmöglich auf das Produkt und den Prozess einstellen zu können.

activeQ+: Werkzeugschutz auch beim Öffnen

Gegenüber der Vorgängerversion NC5 wurde das aktive Werkzeugschutzsystem weiter ausgebaut und auch für die Form-

Softkeys an der unteren Bildleiste bündeln den Zugriff auf alle mit diesem Hauptbegriff logisch zusammenhängenden Seiten: Sie klappen ebenfalls als Softkey auf.

Neue Funktion activeAdjust: Per Schiebe-regler kann der Bediener die Dynamik der Werkzeugbewegung applikationsin-dividuell steigern oder – falls erforderlich – reduzieren.

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MASCHINENTECHNIK

öffnungssequenz realisiert: So wurde die bewährte Funktion activeQ, die bei ungewöhnlich erhöhter Verfahrkraft die Schließbewegung des Werkzeugs stoppt, noch um die neue Funktion activeQ+ für ein kontrolliertes Auffahren des Werk -zeugs ergänzt. Dies verhindert eine Be-schädigung des Werkzeugs im Falle eines Verhakens der Spritzgussteile beim Öffnen.

activeEcon: Integrierte Energiemessung

Auch mit Blick auf die Energieeffizienz stehen dem Anwender individuelle Optimierungsmöglichkeiten zur Verfü-gung. Hierzu kommt die ebenfalls neue Funktion activeEcon zum Zuge: Mittels detaillierter Messungen des Energie-verbrauchs für Heizung und Antriebe sind gezielte Verbesserungen über alle Zy klusabschnitte möglich.

Eine Besonderheit der Sumito-mo (SHI) Demag-Lösung ist, dass das Programm die Auswirkun-gen auf die Produktionskosten automatisch errechnet. So lassen sich die pro Schuss erfassten Energiewerte auf einen Produk-tionsauftrag hochrechnen und in die Stückkosten- bzw. Auftrags-kalkulation einbeziehen. Da der Anwender neben den Strom-kosten auch die Materialkosten und den Maschinenstundensatz eingeben kann, lassen sich die aktuellen Produktions kosten auf einfache Weise überwachen.

activeRemote: Integrative Schalt zentrale NC5 plus

Wie bei der Vorgängerversion lassen sich externe Geräte, die über einen Touchscreen verfü-

gen, per activeRemote sehr einfach in die Bedienoberfläche der NC5 plus einbin-den. Leicht integrierbar sind u.a. Roboter für das Formteilhandling, Produktionspla-nungssysteme (PPS) oder Leitrechnersys-teme, Peripheriegeräte oder Systeme zur Prozessregelung und Qualitätssicherung.Über Virtual Network Computing (VNC)

werden die Steuerungsoberflächen dieser Peripheriegeräte und Partnersysteme in die NC5 plus-Steuerung integriert und lassen sich dort ebenso bedienen wie die Steuerung selbst. Entsprechende Lösun-gen wurden zuletzt mit Wittmann Kunst-stoffgeräte, Sepro Robotique, Wemo, T.I.G. Technische Informationssysteme, ONI Wärmetrafo, Kistler Instrumente und Priamus System Technologies entwickelt. Die Implementierung weiterer Systeme ist in Kooperation mit Partnerunternehmen in Vorbereitung. Damit sind Kunden von Sumitomo (SHI) Demag hoch flexibel in der Zusammenarbeit mit weiteren Tech-nologie- und Systempartnern.

Autor Dr. Frank BalbachLeiter Steuerungsentwicklung

activeEcon bietet nicht nur eine integrierte Messung und Analyse des Energiever-brauchs sondern durch Berücksichtigung der Material- und Stromkosten sowie des Maschinenstundensatzes auch eine direkte Überwachung der Produktionskosten.

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Das Werk in Wie-he, europäisches Kompetenzzen-trum für elektri-sche Spritzgieß-

maschinen von Sumitomo (SHI) Demag, bot am 22. September 2011 den perfek-ten Rahmen für den Cluster-Treff „Präzisi-on“. Im Fokus der Veranstaltung standen aktuelle Entwicklungen zur Präzisions-steigerung beim Spritzgießen sowie die elektrische Maschinenreihe IntElect von Sumitomo (SHI) Demag. Rund 160 interes- sierte Vertreter von Kunden- und Part-nerunternehmen waren gekommen, um hochkarätige Referenten zu hören und anspruchsvolle Exponate zu sehen. Allen Teilnehmern wurden fundierte Informati-onen geboten. Neben Vortragenden aus dem eigenen Haus berichten Referenten der Kunden Tyco und Forteq aus Verarbei-tersicht über ihre Erfahrungen zum Thema

Präzision und Null-Fehler-Produktion. Die Ausführungen des KuZ Leipzig zum Präzisi-onsspritzguss sowie von Prof. Dr. Michael Koch der TU Ilmenau zu Zukunftstrends rundeten das abwechslungsreiche Vor-tragsprogramm ab.

„Präzision ist die absolute Basis für eine Null-Fehler-Produktion“, erläutert Bernd Tröger, Leiter Marketing, den Hintergrund der Veranstaltung und betont: „Wir setzen mit unseren Technologien neue Maßstäbe im High-End-Bereich der Präzisionsferti-gung.“ Davon konnten sich die Besucher in Wiehe anhand von fünf Exponaten rund um die elektrische IntElect-Baureihe mit Anwendungen aus der Medizintech-nik sowie der Automobil-, Elektronik- und Konsumgüterindustrie überzeugen. Als Highlight präsentierte Sumitomo (SHI) Demag eine vollautomatisierte Zelle mit einer IntElect 100 zur Steckerfertigung

inklusive Qualitätsprüfkette zur Realisie-rung einer Null-Fehler-Produktion. Die vier weiteren Exponate umfassten die Themen Mikro spritzguss, Optik, flexible Automa- tion sowie Reinraumproduktion.

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MESSEN UND EVENTS

Die 160 interessierten Vertreter von Kun-den- und Partnerunternehmen bekamen auf dem Clustertreff „Präzision“ in Wie-he fundierte Informationen.

Präzision – Basis für Null-Fehler-ProduktionCluster-Treff im Werk Wiehe thematisiert Kompetenz im Präzisionsspritzgießen

Verpackungsexperten zu Gast in SchwaigEffiziente Fertigung von Kunststoffpackmitteln im Fokus

Bereits zum drit -ten Mal war Sumitomo (SHI) Demag am 28. Juni 2011 in

Schwaig Gastgeber für das Treffen des in der Bayern Innovativ GmbH organi-sierten Clusters Neue Werkstoffe mit dem Kunststoffnetzwerk Franken e.V.

Nach den Cluster-Treffen „Prozessket-ten und Anwendungen bei IMD und IML“ im Jahr 2010 sowie „Effizienz und Präzision für optische Kunststoffbauteile“ vor zwei Jahren konnte Sumitomo (SHI) Demag beim diesjährigen Thema „Trends und Technologien in der Verpackung“ erneut ihre Führungsrolle als Technolo-gieanbieter in der Spritzgießtechnik unter Beweis stellen. So erlebten die rund 60 Verpackungsexperten aus dem deutsch-sprachigen Raum im Anwendungstech-

nikum live die wirtschaftliche Produktion von Kunststoffpackmitteln in der Praxis. Gemeinsam mit innovativen Partnern aus dem Werkzeugbau und der Automati-on demonstrierte Sumitomo (SHI) Demag effiziente Fertigungslösungen. Barriere-technologien, Inmould-Labelling, Dünn-wandtechnik, Produktivitätssteigerung und Energieeffizienz gehörten hierbei zu den wichtigsten Aspekten. Zwei per IML dekorierte 250-g-Schalen in 4 s, vier Dünnwand-Trinkbecher in 1,8 s oder ein 1,2-l-Eimer in 2 s sind nur einige der ge-zeigten Beispiele für die Leistungsfähigkeit moderner Spritzgießsysteme. Herzstück dieser Anwendungen war jeweils die hy- brid angetriebene Schnelllaufmaschine El-Exis SP von Sumitomo (SHI) Demag.

„Unsere Stärke im Verpackungsmarkt führt uns mit den Besten der Branche zu-sammen“, zeigte sich Christian Renners,

General Manager Business Unit Sales & After Sales bei Sumitomo (SHI) Demag, überzeugt. Er verwies auf die Partner-firmen, die während des Cluster-Treffs ihr verpackungsspezifisches Know-how präsentierten.

Starke Partnerschaften sieht CEO Dr. Tetsu-ya Okamura auch künftig als Schlüssel für anhaltenden Erfolg in der Verpackungs-branche, in der Sumitomo (SHI) Demag mehr als ein Fünftel ihres Umsatzes erwirt-schaftet: „Die Anforderungen der Pack-mittelproduzenten sind ebenso vielfältig wie das Packmittelspektrum. Sie lassen sich daher nur mit innovativen und spezialisier-ten Entwicklungspartnern in optimierten Fertigungszellen umsetzen. Unsere Rolle besteht neben der Optimierung der Spritzgießmaschine vor allem darin, alle Komponenten zu einem leistungsfähigen Komplettsystem zusammen zu führen.“

PRECISION

22.09.2011Cluster-Treff

Präzision

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MESSEN UND EVENTS

Großes Interesse an Neuheiten von Sumitomo (SHI) DemagFakuma 2011 übertrifft die optimistischen Ziele deutlich

Ein positives Resümee zog Sumitomo (SHI) Demag über die internationale Kunststoff-messe Fakuma, die vom 18. bis 22. Okto-ber 2011 in Friedrichshafen über die Bühne ging. Sie erwies sich erneut als Messe von Fachleuten für Fachleute und für Entschei-der in einem engen Branchenumfeld und damit als optimale Umgebung für eine zielgerichtete Akquise.

Mit seinen zahlreichen Innovationen traf Sumitomo (SHI) Demag genau den Nerv der Kunststoffverarbeiter. Die auf die Kundenanforderungen abgestimmten Neuentwicklungen griffen aktuelle The-men wie Präzision, Qualitätssteigerung, Energieeinsparung und Zykluszeitreduzie-rung auf und stießen damit auf spürbar großes Interesse. So konnte das Unter-nehmen eine überdurchschnittlich hohe Zahl an Neuinteressenten und -kunden auf seinem Messestand begrüßen. Auch viele Bestandskunden besuchten den Stand.

Für sie spielt bei Kaufentscheidungen ne-ben den technischen Neuheiten auch das Vertrauen in einen bewährten Zulieferer und Partner eine maßgebliche Rolle. Hier punktet Sumitomo (SHI) Demag mit seiner Unternehmensgröße, der Konzentration auf die Schlüsselbranchen Automobil, Me-dizin, Elektro und Verpackung und nicht zuletzt mit seiner globalen Ausrichtung.

Neben anspruchsvollen Exponaten aus allen drei Maschinenreihen – der vollelek-trischen IntElect, der hybriden El-Exis SP sowie der hydraulischen Systec – präsen-tierte Sumitomo (SHI) Demag auf der Fakuma 2011 erstmals die neue Steue-rung NC5 plus, die dem Anwender nicht nur deutlich mehr Komfort sondern eine höhere Funktionalität eröffnet (Lesen Sie hier zu auch den Beitrag auf S. 6 bis 8).

Als Highlight war auf dem Messestand eine vollautomatisierte Zelle für die

Steckerfertigung inklusive Qualitätsprüf-kette zur Realisierung einer Null-Fehler-Produktion zu sehen. Eine inline durchge-führte qualitätsstatistische Auswertung einschließlich Berechnung des Prozess-fähigkeitsindex Cpk belegte vor Ort die hohe Prozesskonstanz. Die Steuerung des zur Formteilentnahme eingesetzten Linearroboters SDR 22 aus dem eigenen Produktportfolio ist direkt in die neue Maschinensteuerung NC5 plus integriert.

Zusätzlich zur firmeneigenen Messeprä-sentation war auf dem Stand des Partner-unternehmens Sepro Robotique GmbH eine Mehrkomponentenmaschine Systec multi im Einsatz. Die Version mit einer Schließkraft von 2.100 kN produzierte mit einem Zweifach-Werkzeug von HBW-Gu-besch Aschenbecherblenden aus einem PC/ABS-Blend. Dabei wurden höchste Anforderungen an die Oberflächenqualität erfolgreich gemeistert.

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MESSEN UND EVENTS

Erstmals gemeinsam auf der IPFSumitomo (SHI) Demag hat sich vom 25. bis 29. Oktober 2011 erstmalig gemein-sam mit ihrem Mutterunternehmen Su-mitomo Heavy Industries (SHI) auf der japanischen International Plastic Fair (IPF) in Tokyo präsentiert.

Neben sechs Exponaten von SHI war auf dem Messestand eine El-Exis SP 250 von Sumitomo (SHI) Demag zu sehen. Die hybrid angetriebene Schnelllaufmaschi-ne mit einer Schließkraft von 2.500 kN stellte ihre Leistungsfähigkeit bei einer Flip-Top-Anwendung unter Beweis. Die 8,25 g schweren Verschlüsse wur-den auf einem 16-fach-Werkzeug der Schöttli AG, Diessenhofen/Schweiz, produziert.

Toru Shiina (l.), Manager Application Department, und Hideki Yoshida (r.), Senior Engineer Sumitomo Chiba Technology Center, Sumitomo Heavy Industries, vor der El-Exis SP auf dem IPF-Stand von Sumitomo (SHI) Demag.

Swiss Plastics › Luzern, Schweiz, 17.-19.01.2012

Interplastica › Moskau, Russland, 24.-27.01.2012

Plastex 2012 › Kairo, Ägypten, 27.02.-01.03.2012

NPE › Orlando, USA, 01.-05.04.2012

Plastshow › Sao Paulo, Brasilien, 10.-13.04.2012

Chinaplas › Shanghai, China, 18.-21.04.2012

Plast › Mailand, Italien, 08.-12.05.2012

Sajam Tehnike Belgrade › Belgrad, Serbien, 14.-18.05.2012

Chemexpo › Budapest, Ungarn, 15.-18.05.2012

PDM › London, UK, 29.-30.05.2012

Plastpol › Kielce, Polen, 29.05.-01.06.2012

Messetermine 2012

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MEDIZINTECHNIK

Auf die Dosis kommt es an…SLG ist mit IntElect-Maschinen erfolgreich in die Medizintechnik eingestiegen

Der Entwicklung und Herstellung inno-vativer Dosiersysteme für pharmazeu-tische Produkte hat sich die deutsche SLG Pharma GmbH & Co. KG, Bernau im Schwarzwald, verschrieben. Die erst 2009 gegründete Tochter der SLG Kunst-stoff GmbH versteht sich wie ihre Mut-tergesellschaft als Fullservice-Partner: Von der ersten Idee bis zur einbauferti-gen Baugruppe übernimmt das Unter-nehmen alle Prozessschritte.

Frei nach dem von Paracelsus (1493 – 1541) überlieferten Motto „Auf die Dosis kommt es an“ hat ein auf kundenspe-zifische Pharmaprodukte spezialisiertes Team drei pfiffige Systeme – PickDose, TubeDose und DropDose – für das prä-zise Dosieren von Flüssigkeiten, Salben, Gels und Tropfen konzipiert. Klassifiziert sind die Dosiersysteme gemäß Medizin-produktegesetz als Medizinprodukte der Klasse „Im“ für Dosieren mit Messfunk-

tion. Hersteller solcher Produkte müssen als Mindestanforderung dokumentierte Qualitätskontrollen gemäß ISO-Standard nachweisen. Dazu hat sich SLG-Pharma neben den ohnehin im Unternehmen durchgeführten Zertifizierungen auch nach DIN ISO 13485 zertifizieren lassen. Für die Herstellung der Kunststoffteile und deren Montage nahm das junge Unternehmen zuletzt einen Reinraum der ISO-Klasse 8 in Betrieb.

Neue Produktideen durch neue Geschäftsbeziehungen

Die Idee, sich mit eigenen Produkten im Markt zu etablieren, hat Dieter Stock-kamp, geschäftsführender Gesellschafter von SLG, schon seit geraumer Zeit. Durch neue Geschäftsbeziehungen konnten Pharmaspezialisten und Produktideen gewonnen werden. Ein Resultat der Ge-spräche war, dass das genaue Dosieren

von Arzneimitteln ein wichtiges Thema in der Pharmabranche ist. Vielfach sind Endverbraucher unsicher, weil sich ins-besondere Kleinmengen nur schwer korrekt abmessen lassen. Während je-doch eine Unterdosierung eher unpro-blematisch sein dürfte, können Über-dosierungen gravierende Folgen haben. Besonders kritisch kann das aus nahe liegenden Gründen bei der Behandlung von Kindern sein.

Aus den Gesprächen entstand als ers- tes konkretes Projekt die Entwicklung der Dosierpipette PickDose. Stockkamp bewies unternehmerischen Mut, inves- tierte konsequent in den Aufbau eines Reinraums und betraute mit Markus Franck und Peter Moritz zwei junge In- genieure mit dem Projekt. Projektiert wurde der Reinraum gemeinsam mit der Schilling Engineering GmbH, Wutöschin-gen/Deutschland, einem Spezialisten für maßgeschneiderte Reinraumumgebun-gen. Parallel dazu stellte SLG Pharma die Pipette ersten potenziellen Kunden vor – und wurde von der positiven Resonanz überrascht. Der Reinraum war noch nicht fertig gestellt, da lagen bereits die ersten Aufträge vor. Mittlerweile ist SLG mit seinem Produkt auch auf dem US-Markt vertreten.

PickDose ist eine Pipette mit sechs varia- bel einstellbaren Dosiervolumina. Zur Vor-einstellung der Menge eines Präparats ist lediglich der Kolben zu drehen. Das wei-tere Vorgehen ist mit dem einer Spritze vergleichbar: Bis zum Anschlag aufziehen, um die eingestellte Menge aufzunehmen. Beim Applizieren fährt der Kolben bis in die Spritze der Pipette, um das Produkt vollständig aus dem Kolben zu drücken. Die unterschiedlichen Dosiervolumina richten sich nach den Spezifikationen der Pharmakunden.

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MEDIZINTECHNIK

Um die Kosten nicht ins Unermessliche steigen zu lassen, wurde die neue Fer-tigung gezielt für die anstehenden Auf-gaben ausgelegt. So erfolgt die Materi-alversorgung zentral von außerhalb des Reinraums. Verarbeitet werden dort PE und PP. Der Materialzugang erfolgt je-weils über eine separate Material- und Personalschleuse mit Sitover. Für die Ar-beit im Reinraum sind sechs Mitarbeiter qualifiziert, die zudem einmal jährlich ge-sondert geschult werden. Nach den Vor-gaben sind in diesem Bereich Haarnetz, spezielle Schuhe sowie ein entsprechen-der Kittel zu tragen. Die Reinraumumge-bung entspricht aktuell der ISO-Klasse 8, kann aber bei Bedarf auf ISO-Klasse 7 hochgefahren werden.

Produziert werden die Einzelteile der Me-dizinprodukte auf zwei vollelektrischen Spritzgießmaschinen von Sumitomo (SHI) Demag – einer IntElect 100-340 und einer IntElect 80-340. Ausgestattet mit wassergekühlten Direktantrieben sind die Maschinen für Reinraumumgebungen bis ISO-Klasse 7 optimiert. Sie verfügen zudem über eine direkt angetriebene Düsenanlage sowie Direktauswerfer. Serienmäßig ist bei allen IntElect-Ma-schinen die NC5-Steuerung mit ihrem intuitiven Bedienungskonzept implemen-tiert. Ebenso gehört zur Serienausstat-

tung der aktive Werkzeugschutz activeQ, der Abweichungen der Werkzeugbe-wegung über den vollen Öffnungs- und Schließweg der Schließeinheit erkennt. So erlaubt activeQ eine unverminderte Fahrgeschwindigkeit im Werkzeugsiche-rungsbereich und stoppt die Bewegung im Bedarfsfall aktiv und damit schneller als passive Systeme ab.

Vollautomatische Bedruckung, Montage und Verpackung

Die Weiterverarbeitung der Pipetten erfolgt vollautomatisch. Ein Wendel-schwingförderer transportiert Kolben und Ampullen lagerichtig in die Anlage und setzt sie in spezielle Werkstückträ-ger ein. Es folgt eine Plasmabehandlung der Oberflächen zur Vorbereitung des anschließenden Tampondrucks. Danach werden die Kolben automatisch in die Ampullen eingesetzt und verpackt.

Während die Arbeiten am Projekt Pick-Dose auf Hochtouren liefen, entwickelte sich ein weiteres Projekt mit SLG positiv: die Herstellung von Filterkartuschen für die Haushalts-Wasseraufbereitung. Auch die später vom Kunden mit Aktivkohle befüllten Behälter sollten in einer saube-ren Umgebung produziert werden – an-gedacht war ISO-Klasse 9. Und weil der

Platz zur Verfügung stand, wurde die dafür vorgesehene Spritzgießmaschine El-Exis 125-610 ebenfalls in den Rein-raum gestellt. Der Kunde zeigte sich er-freut ob dieser Tatsache und erteilte der SLG den Auftrag.

Für die in großen Stückzahlen benötigten dünnwandigen Kartuschen wurde gezielt eine El-Exis ausgewählt. Die Hybrid-Hochleistungsmaschine von Sumitomo (SHI) Demag ist für schnelllaufende Pro-dukte prädestiniert. Durch ihr hybrides Antriebskonzept mit Energierückführung bei Parallelbetrieb benötigen die Maschi-nen bis zu 40 % weniger Energie als ver-gleichbare Schnelllaufmaschinen. Ermög-licht wird dies durch die Kombination elektrischer und hydraulischer Antriebe, die mit dezentralen, parallel laufenden Regelkreisen für Schließeinheit, Einspritz-einheit und Nebenbewegungen extrem schnelle, harmonische und konstante Bewegungszyklen gestatten, wobei die Präzision nicht auf der Strecke bleibt. Produziert werden die PP-Kartuschen auf einem 4-fach-Heißkanalwerkzeug der Zahoransky AG, Todtnau-Gschwend. In-teressant ist besonders deren Boden mit seinen kleinen quadratischen Öffnungen, durch die später das gefilterte Wasser laufen wird. Die Kantenlänge der Öff-nungen beträgt lediglich 0,22 mm – mit

Dieter Stockkamp (r.), SLG-Geschäftsführer, und Armin Rauch (l.), Vertrieb Sumitomo (SHI) Demag, begutachten PickDose-Pipetten aus der Reinraumproduktion in Bernau.

Dieter Stockkamp will SLG mit selbst ent-wickelten Produkten im Markt platzieren.

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MEDIZINTECHNIK

einer Toleranz von 0,01 mm. Ausgerüstet wurde die El-Exis mit einem Seitenent-nahme-Roboter von Sepro Robotique, La Roche sur Yon/Frankreich, sowie ei-nem Horizontal-Stapler vom Automati-onsspezialisten MAI aus Küps. Übrigens beträgt die Entnahmezeit gerade einmal 1,4 s.

Aktuell betreibt SLG 35 Spritzgießma- schinen mit Schließkräften von 250 bis 15.000 kN. Gut 90 % der Maschinen sind von Sumitomo (SHI) Demag. Die Mehrzahl der Maschinen ist mit Hand-lingsystemen der Wittmann Kunststoff- geräte GmbH, Wien/Österreich, ausge-rüstet. Spezialisiert sind die Schwarzwäl-der auf das Spritzgießen hochwertiger Kunststoffteile und die Montage kom-pletter Baugruppen. Die Schussgewichte bewegen sich von unter einem Gramm bis zu 10 kg. Neben dem klassischen Spritzgießen bietet das Unternehmen auch Sonderverfahren wie Gasinnen-drucktechnik, Dekor- und Folienhinter-spritzen an. Zum Service gehören ferner alle gängigen Weiterverarbeitungs- und Veredelungsarbeiten.

Verarbeitet werden in Bernau alle gängi-gen Kunststoffe über eine zentrale Mate-

rialversorgung – jährlich rund 3.000 t. Die SLG-Kunden kommen aus den ver-schiedensten Branchen, insbesondere jedoch aus den Bereichen Weißgeräte, Büromöbel und -stühle. Technische Teile produziert SLG aber auch für die Elek-tro- und die Messtechnikindustrie, den Maschinenbau sowie die Automobilindus-trie. Zu den wichtigsten Kunden zählen Liebherr, Vitra, Sedus Stoll, Ikea Europa und Siemens.

Mit insgesamt 240 Mitarbeitern und ei-nem Umsatz von 40 Mio. Euro zählt das mittelständische Unternehmen im südli-chen Schwarzwald übrigens zu den größ-ten Arbeitgebern der Region. Dazu trägt insbesondere der ausgeprägte Montage-bereich bei, in dem alleine rund 60 bis 80 vorwiegend Teilzeitbeschäftigte arbeiten. Nicht zuletzt ein flexibles Arbeitszeit-modell ermöglicht es den dort tätigen, mehrheitlich weiblichen Beschäftigten,

Im Reinraum bei SLG produzieren inzwischen zwei vollelektrische IntElect-Maschinen (vorn) und eine Hybrid-Hochleistungs-maschine El-Exis der Sumitomo (SHI) Demag.

Die Filterkartuschen für die Haushalts-Wasseraufbereitung werden wie die Dosier-pipetten unter Reinraumbedingungen hergestellt.

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Familie und Beruf zu verbinden. Während die Montage bedarfsorientiert arbeitet, läuft die Spritzerei mit 120 Beschäftigten an sechs Arbeitstagen in der Woche rund um die Uhr.

Reinraumfertigung schafft neue Arbeitsplätze

SLG hat kontinuierlich neue Arbeitsplät-ze in den Bereichen Reinraumfertigung, Vertrieb und Produktentwicklung ge-schaffen. Dafür wurde das Unternehmen bereits mit dem Preis „Jobmotor“ ausge-zeichnet. Im gleichnamigen Wettbewerb belegte SLG den dritten Platz in der Ka-tegorie Unternehmen mit mehr als 200 Beschäftigten.

Rund 1.200 aktive Werkzeuge hat das Unternehmen zurzeit im Haus, das größ-te bringt gut 25 t auf die Waage. An einem durchschnittlichen Produktionstag sind zwischen acht und zehn Werkzeug-wechsel durchzuführen. Einen eigenen Werkzeugbau unterhält SLG zur Wartung und Optimierung der Formen im eigenen Haus. Die Mehrzahl der Werkzeuge las-sen die Bernauer von langjährigen Part-nern in Portugal bauen. Zwischen 50 und 60 Projekte kommen dabei jedes Jahr zusammen.

SLG versteht sich als Fullservice-Partner seiner Kunden. Von der Idee bis zur Ver-packung und dem Versand der fertigen Produkte bietet das Unternehmen alle Prozessschritte unter einem Dach. Allein im Engineering befassen sich zehn Spe- zialisten mit Projektplanung und Pro-duktentwicklung sowie den weiteren Abläufen. Einen besonderen Stellenwert nimmt in diesem Zusammenhang die Ab-teilung Montage ein, die 2007 im Rah-men der umfangreichen Betriebserweite-

rung ausgebaut wurde. Das Engagement und die Investitionen zahlen sich aus. So ist auch der Einstieg in die Medizintech-nik sehr erfolgversprechend. Inzwischen sind erste Erweiterungsmaßnahmen ge-plant – sowohl die Produktionsfläche als auch den Maschinenpark betreffend.

Überdies sorgt das Unternehmen auch auf einem anderen Gebiet für Aufsehen: Seine neu gegründete Marke „make Black Forest“ hat für das innovative Lautsprecher-Designobjekt „Make One“ 2010 den begehrten „Plus X Award“ gewonnen. Die Jury des weltweit größ-ten Technologie-, Sport- und Lifestyle-Contests vergab gleich zwei Siegel in den Kategorien Innovation und Bedienkom-fort. Neben der Auszeichnung zum „Pro-dukt des Jahres“ vom pro-K Industriever-band Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V. gab es 2011 auch den „Red Dot Design Award“, der seit über 50 Jahren vom Design-Zentrum Nord-rhein-Westfalen vergeben wird, einer der ältesten und renommiertesten Design-Institutionen Europas.

Der „Make One“ ist ein All-in-one-Laut-sprecher mit 360°-Klangerlebnis und Ambiente-Licht für den In- und Outdoor-Einsatz. Sein UV- und witterungsbestän-diges, spritzwassergeschütztes Gehäu-se hat eine Nano-Oberfläche für den schmutzabweisenden Lotusblatteffekt. Im Innern ist ein High-End-Audiosystem mit Hoch- und Mitteltönern sowie zwei Subwoofern installiert. Die drei Lautspre-cherflächen des als Tetraeder gestalteten Gehäuses lassen sich voneinander ge-trennt steuern.

Autor Dipl.-Ing. Thomas SchwachullaFreier Fachjournalist

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MEDIZINTECHNIK

Die Weiterverarbeitung der Pipetten er-folgt vollautomatisch. V.l.n.r.: Nach dem Auswerfen aus dem Werkzeug erfolgen eine Plasmabehandlung der Oberflächen sowie das Bedrucken. Anschließend werden die Kolben in die Ampullen ein- gesetzt (unten).

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STANDORTE

Familientag in Schwaig: Gelungener Spaß für Groß und Klein

Besucher kommen in Scharen in das Werk Wiehe

Wo und wie verbringen der Partner oder die Eltern eigentlich den lieben, langen Arbeitstag? Antworten auf diese oft gestellt Frage – und noch viel mehr – bot der Familientag am 2. Juli 2011 im Sumitomo (SHI) Demag-Werk in Schwaig. Rund 800 interessierte Besucher folgten der Einladung.

Neben interessanten Werksrundgängen für Groß und Klein gab es in der Anwen-dungstechnischen Abteilung vier Spritz-gießmaschinen in Aktion zu bestaunen. Auf Führungen durch die Lehrwerkstatt präsentierten die Auszubildenden ihre Be-rufsbilder und was sie bei Sumitomo (SHI) Demag schon alles gelernt haben. Aber

auch die Kleinen hatten ihren Spaß. Sie konnten in der Hüpfburg toben und sich beim Kinderschminken mit ein bisschen Farbe in zahlreiche Tiere oder Fantasie-figuren verwandeln lassen.

Das japanische Papier-Fischen – bei der Vorbereitung hatte CEO Dr. Tetsuya Oka-mura höchstpersönlich Hand mit ange-legt – begeisterte nicht nur die Zwerge. Auch viele Erwachsene versuchten sich an dem Geschicklichkeitsspiel. Einer weiteren japanischen Tradition folgend, konnten die Besucher anlässlich des ja-panischen Tanabate-Festes ihre Wünsche auf farbiges Papier bringen und an einen Bambusbaum hängen. Damit die Wün-sche alle in Erfüllung gehen, blieb das bunte Bäumchen auch noch während der folgenden Tage am Empfang stehen und erinnerte so alle Mitarbeiter an einen gelungenen Familientag.

Einen wahren Massenansturm erlebte das Sumitomo (SHI) Demag-Werk in Wiehe, als sich am 24. September 2011 zum ersten Mal nach elf Jahren die Türen für alle in-teressierten Bürger öffneten. „Wir gelten als geschlossenes System. Das will ich än-dern“, hatte Werkleiter Frank Stengel den Tag der offenen Tür im Vorfeld begründet. Dass ihm dieses Vorhaben gelungen ist, belegt die eindrucksvolle Zahl von 1.800 Besuchern.

Nicht nur aktive und ehemalige Mitar-beiter pilgerten mit ihren Familien zum Werksgelände. Auch zahlreiche Neugieri-ge aus Wiehe und Umgebung ließen sich zeigen, wie 280 Beschäftigte moderne Spritzgießmaschinen bauen, die in alle Welt exportiert werden. Um den starken Besucherandrang in die richtigen Bahnen

zu lenken, gab es regelmäßig Führungen durch die Produktion. Besonderes High-light war hierbei eine Spritzgießmaschine, die ein Kunststoffköfferchen herstellte. Ein Roboter packte anschließend eine Tüte Gummibärchen in den Koffer, klickte ihn

zu und schon war das beliebte Souvenir fertig. Auch für das leibliche Wohl wurde bestens gesorgt. Für die kleinen Besucher waren zudem Kinderrutsche, Bungee-Run, Malstraße und Kinderschminken echte Attraktionen.

Das Interesse war riesig: 1.800 Besucher kamen zum Tag der offenen Tür im Werk Wiehe.

Maschinen in Aktion, Kinderunterhaltung und japanische Traditionen

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Berufsausbildung und Studium gemeinsam – Kombination mit vielen Vorteilen

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AUSBILDUNG

Wie weiter nach dem Abitur? Einen Aus-bildungsberuf erlernen? Oder doch lieber studieren? Oder vielleicht beides nachein-ander? Hunderttausende Schulabgänger stellen sich jedes Jahr diese Fragen. Dabei lassen sich doch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Ein duales Studium er-möglicht nicht nur eine komplette Berufs-ausbildung sondern zusätzlich den Bache-lor-Abschluss an einer Fachhochschule. Mit diesem modernen Ausbildungsweg bietet Sumitomo (SHI) Demag Jugendli-chen mit technischem Interesse an beiden Standorten neue Zukunftsperspektiven.

Durch den hohen Anteil an praktischer Ausbildung bereitet das duale Studium junge Menschen optimal auf die spä-tere Berufspraxis vor. Der gefürchtete „Praxisschock“ nach dem Studium wird so vermieden. Darüber hinaus vermittelt

das duale Studium frühzeitig sogenannte Schlüsselqualifikationen, wie Teamfähig-keit, praktisches Denken, kreative Ausein- andersetzung mit Kollegen, Umgang mit Kunden und Organisation von Arbeitsab-läufen. Diese Qualifikationen sind neben rein fachlichen Fähigkeiten ganz wesent-lich für eine erfolgreiche Berufsausübung. Zusätzlich begegnet der Ausbildungsbe-trieb gezielt dem Fachkräftemangel, in-dem er Talente frühzeitig fördert und an das Unternehmen bindet.

Sumitomo (SHI) Demag bietet in Schwaig und Wiehe zahlreiche Möglichkeiten für solche Studiengänge. Auf erfolgreiche Absolventen warten anschließend inte-ressante Tätigkeiten in Fertigung, Kon- struktion und Entwicklung. In Schwaig sind die Kombinationen der Ausbildungsberu-fe Industriemechaniker, Elektroniker oder

Mechatroniker mit dem Studium in Me-chatronik oder Maschinenbau an der FH Nürnberg möglich. Die Ausbildung dauert hier insgesamt 4,5 Jahre. Zwei duale Stu-diengänge werden in Wiehe angeboten. Einer kombiniert den Beruf des Elektroni-kers für Betriebstechnik mit dem Studium der Elektro-/Informationstechnik an der HTWK Leipzig, der andere die Ausbildung zum Indus triemechaniker und das Ma-schinenbaustudium an der Fachhochschu-le Mittweida. Beide dualen Studiengänge sind auf jeweils vier Jahre angelegt.

Kontakt Werk Schwaig: Gerhard Bassimir, Tel. 0911/[email protected] Wiehe:Hans Koch, Tel. 034672/[email protected]

Durch die Kombination von Berufsausbildung und Studium verbinden duale Studiengänge Theorie und Praxis vorteilhaft miteinander.

Sumitomo (SHI) Demag ermöglicht duale Studiengänge in Schwaig und Wiehe

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ELEKTROTECHNIK

Innovative Motorenbauteile energiesparend fertigenJohnson Electric Switzerland AG stellt auf vollelektrische Maschinen um

Wer für die Automobilproduzenten fer-tigt, spürt schnell und direkt die Nach-frage auf dem Markt und die künftigen Trends im Autobau. Ein Unternehmen, das so gezielt im Kielwasser der Auto-mobilbranche produziert, ist die Johnson Electric Switzerland AG im schweizeri-schen Murten. Deren Abteilung Auto-motive Products Group (APG) stellt über zwei Dutzend verschiedene Motoren und Antriebe für unterschiedlichste Ein-satzgebiete her.

Hauptanwendungen sind vor allem An-triebe für Klimaanlagen – allein 10 bis 15 Motoren finden in Autos der Oberklasse dafür Verwendung – und die Leuchtwei-tenregelung sowie in Elektrokomponen-ten eingebaute Schalter für Zündschlös-ser. Weitere Einsatzgebiete sind zum Beispiel Fensterheber, ABS-Systeme, Treibstoffpumpen oder Außenspiegel. Im Bereich Stellantriebe für die Klimaklap-penbewegung ist Johnson Electric nach eigenen Angaben der derzeit führende

Anbieter weltweit. Geliefert wird unter anderem an Hersteller wie Valeo, Behr, Delphi, Hella oder Visteon.

Globales Denken und lokale Fertigungsketten

In Murten werden Bauteile für Elektro- und Elektronikanwendungen bereits seit 1957 gefertigt, zunächst unter dem Namen SAIA, später als SAIA Burgess. 2005 wurde die Firma vom chinesischen Familienunternehmen Johnson Electric mit Sitz in Hongkong übernommen. Zum Konzern gehören heute die vier Sparten Automotive Products Group (APG), Industry Products Group (IPG), Johnson Medtech (JMT), Components and Services (C&S) sowie die drei Ni-schenfirmen Parlex Corporation, Saia-Burgess Controls und Tonglin Precision Parts. Aufgrund ihres Produktspektrums sind unter anderem die Sparten APG und IPG nach wie vor von Murten aus tätig.

Zur Philosophie des Konzerns gehört es, bei Entwicklungen global zusammen zu arbeiten, gleichzeitig jedoch Montage-werke lokal zu beliefern und Transport-wege klein zu halten; schließlich ist wirt-schaftliches Arbeiten im Automobilsektor ein entscheidender Faktor. Folgerichtig werden die in Murten produzierten Kunst stoffbauteile gleich vor Ort für die Motorenproduktion genutzt. Zudem wird hier nahezu voll automatisiert gefertigt, auch in der Montage.

Johnson Electric Murten unterhält vor Ort die komplette Fertigungskette für Kunst-stoffbauteile. Eine eigene Werkzeugferti-gung mit 34 Mitarbeitern ist für nahezu alle in Murten eingesetzten Werkzeuge verantwortlich, von der Konstruktion bis zum Unterhalt. Wie Erwin Brügger, Lei-ter des Bereichs Components & Tooling, erklärt, werden Werkzeuge in der Regel nur dann extern angefertigt, wenn es sich um Spezialitäten wie große Schloss-schalen handelt. „Insgesamt haben wir

Ob Zahnrad oder Elementeträger: Die meisten der zwölf IntElect-Maschinen produzieren glasfaserverstärkte Produkte für Kleinmotoren und Antriebe.

Die meisten Werkzeuge, wie dieses für ein Matchbox-Gehäuse, werden im Haus gefertigt.

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ELEKTROTECHNIK

rund 120 aktive Werkzeuge“, so Brügger, „die dank der internen Fertigung nicht nur unser Know-how im Haus bündeln. Wir können auch schnell und flexibel auf Neues reagieren.“ In der Spritzerei selbst arbeiten 40 Mitarbeiter und bedienen 42 Maschinen mit Schließkräften zwischen 250 und 3.300 kN. Mit den Produkten erwirtschaftet die Spritzerei jährlich zwi-schen 15 und 20 Mio. Euro.

„Im Werk entstehen ausschließlich tech-nische Teile, die meisten davon sind mit Glasfasern verstärkt. Wir verarbeiten Ma-terialien mit bis zu 60 Prozent Faseranteil“, erläutert der Bereichsleiter beim Rund-gang. Fast alle Bauteile für die ebenfalls in Murten befindliche Motoren-Montage kommen von hier: Gehäuse, Zahnräder, Schneckenräder und andere Kleinteile. Von den 40 Spritzgießmaschinen stammt ein Viertel von Sumitomo (SHI) Demag – Tendenz steigend. Vor einigen Jahren begann man in Murten verschiedene Ma-schinen zu evaluieren. Als Ergebnis steht seit 2005 eine Fokussierung auf Sumito-mo (SHI) Demag als Lieferant. Zudem fer-tigt das Mutterhaus in China seit Jahren

ausschließlich mit diesen Maschinen – inzwischen rund 150 Stück – und wuss-te nur Gutes zu berichten. Parallel dazu beraten wurde Johnson Electric von der MAPAG Maschinen AG, die als Schweizer Vertriebspartner von Sumitomo (SHI) Demag inzwischen sechs IntElect-Spritz- gießmaschinen geliefert hat.

Energieverbrauch aller Maschinen auf einen Blick

In Murten will man künftig weiter in elek-trische Maschinen investieren. Das nicht nur, weil man mit der Betreuung durch die MAPAG sehr zufrieden ist. „Die Energie-ersparnis ist auf Dauer für uns von großer Bedeutung“, erklärt Brügger. „Ein Saia PCD e-Web Panel für die Gebäudeauto-mation überwacht seit kurzem den Ener-gieverbrauch aller Spritzgießmaschinen und beliefert uns in Echtzeit mit konkreten Zahlen. Für die aktuellen Zahlen der letz-ten Produktionswoche genügen wenige Klicks am Panel. Während die von uns eingesetzte hydraulische 1.500-kN-Spritz-gießmaschine bei der Herstellung eines 14 g schweren Bauteils für die so genann-

te Matchbox-Motorenfamilie mit einem 4+4-fach-Etagenwerkzeug im Schnitt 516 kWh Energie verbraucht, produziert die IntElect 150-610 das gleiche Teil mit durchschnittlich 306 kWh. Wir können das insofern gut vergleichen, als dass bei uns oftmals mehrere Maschinen gleichzeitig dasselbe Produkt mit baugleichen Werk-zeugen fertigen“, erklärt Brügger. „Diese Energieeinsparung schlägt sich bei diesem Produkt in einer Ersparnis von rund 11.700 Schweizer Franken pro Jahr nieder. Alleine damit gerechnet amortisiert sich die Neu-investition in eine IntElect nach etwa fünf Jahren.“ Die Strom-Spitzenleistung der IntElect liegt ebenfalls niedriger als die der hydraulischen Maschine, wie Brügger mit einem anderen Darstellungsmodus zeigt. Wichtig wird das bei der Dimensionierung des Netzanschlusses, der kleiner ausgelegt werden kann.

Ein weiterer Pluspunkt der IntElect-Spritzgießmaschinen sei die Präzision, damit beispielsweise Lager perfekt sitzen, betont Peter Graf, Produktions-support Teilefertigung Kunststoff. „Mit einem PA-Zahnrad haben wir dazu einen

Erwin Brügger überwacht mithilfe eines Saia PCD e-Web Panel verschiedene Prozessdaten in der Produktionshalle, darunter den Energieverbrauch jeder einzelnen Spritzgießmaschine.

Partners in Plastics (v.l.n.r.): Peter Graf und Erwin Brügger werden rund um die Spritzgießmaschinen der Sumitomo (SHI) Demag von Urs Kocher unterstützt und beraten.

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ELEKTROTECHNIK

Produktionsvergleich mit demselben Werkzeug gemacht, sowohl auf der IntElect als auch auf einer hydraulischen Maschine“, erläutert er. „Anschließend wurden bei allen Teilen drei charakteris-tische Maße überprüft. Während auf der elektrischen Maschine bei einer Ge-samtteilelänge von knapp 17 mm ein maxima ler Längenunterschied von nur 0,024 mm auftrat, war die Differenz bei der hydraulischen Maschine bereits dop-pelt so groß.“

Auch bei einem weiteren Zahnrad, mit dem Johnson Electric Versuche durchge-führt hat, verlief die Steigerung der Prä-zision beim Wechsel zur IntElect ähnlich deutlich, wie die angefertigten Boxplots der vergleichenden Messungen zeigen. Charakteristische Größen sind bei die-sem Produkt Lagerdurchmesser, Länge und Kopfkreisdurchmesser. Die Box ent-spricht dem Bereich, in dem die mittleren 50 % der Daten liegen, und die Schmä-lerung dieses Streuungsbereichs beträgt in der Regel mehr als die Hälfte.

Kavitätenspezifische Ablage als Qualitätsweiche integriert

Aktuell werden auf zwei IntElect 100-310 mit je einem 16-fach-Werkzeug Zahnräder hergestellt. Bei der vollauto-matisierten Fertigung ist eine kavitäten-spezifische Ablage mittels Handlingro-boter als Qualitätsweiche integriert. Pro Schuss prüft die Maschine die Einhaltung der geforderten Qualität und löst im Zweifelsfall die Ablage in einen separa-ten Ausschussbehälter aus – ein sehr sel-tenes Ereignis, wie Brügger betont. Rou-tinemäßig wird zudem alle zwei Stunden ein kompletter Schuss für Mikroskop- und Maßprüfung entnommen.

Das Zahnrad ist ein Bauteil für den so-genannten Matchbox-Motor und wird in ein Gehäuse aus glasfaserverstärk-tem Polypropylen eingebaut, aus dem schlussendlich ein kompletter Motor ent-steht. Die Gehäuse und Deckel werden mit einem 4+4-fach-Etagenwerkzeug auf einer IntElect 150-610 produziert. Innerhalb von ca. 19 s entstehen die je-

weils 14 g schweren Bauteile. „Auch hier spielt die Konstanz der Abmessungen für uns eine entscheidende Rolle“, sagt Peter Graf.

IntElect-Maschinen für komplexe technische Teile

Für den Anwendungsbereich Türschlös-ser produziert Johnson Electric selbst die zugehörigen, hochkomplex geform-ten Türschlossschalen. Dazu wird eine Ergotech concept 330-1450 von Demag mit 3.300 kN Schließkraft eingesetzt. Die Bauteile sind aus PBT und entste-hen in einem 2-Kavitäten-Werkzeug mit Kernzügen gleichzeitig als linke und rechte Seite. In der späteren Anwendung kombiniert das Türschloss verschiedene

Elektromotoren und Schalter sowohl für den Öffnungsmechanismus per Knopf-druck als auch den für die Öffnung per Schlüssel.

Für die Fertigung eines so genannten Elek-trokomponententrägers nutzt Johnson Electric zwei IntElect 210-1000 mit 2.100 kN Schließkraft. Die Bauteile aus PBT ent-stehen in einem 2-fach-Werkzeug und nehmen später verschiedene Elektronik-komponenten auf. Der Träger ist so konzi-piert, dass die empfindlichen Elemente mit einem Harz vergossen werden können und so vor Außeneinflüssen geschützt sind.

Sämtliche Spritzgießmaschinen der Mur-tener Produktion werden übrigens von einem zentralen Materialbahnhof aus ver-

Dieses Zahnrad dient als Ausgangsrad für den Matchbox-Motor.

Die Boxplots der Dimensionsprüfung des Zahnrads für den Matchbox-Motor zeigen den starken Einfluss der präzisen, vollelektrischen Antriebstechnik oben auf die Maßhaltigkeit der Produkte.

Maschine: D100-1 (vollelektrische IntElect 100-310)

Maschine: E125-3 (hydraulische Maschine mit 1.250 kN Schließkraft)

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Mit dem e-Web Panel sind die aktuellen Verbrauchswerte für die Spritzgieß - maschinen bei Johnson Electric jederzeit einsehbar; hier der Energieverbrauch einer IntElect 150-610.

Im direkten Vergleich mit einer vollhydraulischen 1.500-kN-Spritzgießmaschine stellte Johnson Electric bei der IntElect 150-610 einen um ca. 40 % reduzierten Energieverbrauch fest.

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ELEKTROTECHNIK

sorgt. Dieser verteilt jährlich rund 2.000 t Material, vorrangig technische und Hoch-leistungskunststoffe wie PEEK, PA, PBT, POM oder PC, aber auch Poly olefine wie PE und PP.

Im direkten Kontakt mit Automobilherstellern

Mit seinem Produktionskonzept, der produktgerechten Einbindung in den Konzern sowie der aktuellen Ausstattung sieht sich der Standort Murten auch in der Zukunft bestens aufgestellt. Und das ist keine marginale Aufgabe, denn John-son Electric steht direkt mit den Auto-mobilbauern im Kontakt, ist in aktuelle Entwicklungen eingebunden und entwi-ckelt die Motoren für die gewünschten Anwendungen. „Die Idee für die Anwen-dung wird von unseren Konstrukteuren in der Abteilung APG in die einzelnen Anforderungen zerlegt und in die Bauteil-geometrie übersetzt“, führt Brügger aus. „Dazu gehören Punkte wie Befestigungs-art und Größe, die Frage, wie die Funkti-onen ausgeführt werden sollen und was dazu notwendig ist, sowie die Festlegung der Motoren und deren Abstimmung.“

An Visionen und Entwicklungenvon Beginn an beteiligt

An Entwicklungen ist das Unternehmen in der Regel also von Beginn an beteiligt: „Es gibt bereits Konzepte, die sich an Au-tos ohne Türgriffe versuchen. Hier ist eine kluge Symbiose aus Motoren und Senso-rik gefragt, inklusive Elektronikentwick-lung, damit sich die zahlreichen Systeme im Auto nicht gegenseitig stören“, so der Bereichsleiter weiter. Auch im Hinblick auf die Technik macht er zahlreiche Ideen aus. Viele davon betreffen die Senkung des Treibstoffverbrauchs. Von daher ist die Umstellung auf vollelektrische Maschi-nen für einen Automobilzulieferer sicher eine logische Verknüpfung, wenn Res-sourcenschonung auf beiden Seiten ein wichtiges Zukunftsthema ist.

Autorin Dr. Bettina Schnerr-LaubeFreie Fachjournalistin

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Vergleich Woche 11/2011

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IntElect 150 hydraulische Maschine 1.500 kN

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VERTRIEBSNETZWERK

Top Know-how und regionaler Service für lokale und internationale KundenTomasz Tybura und sein Team betreuen Sumitomo (SHI) Demag-Kunden in Polen

Czestochowa – auf Deutsch: Tschen-stochau – ist vielen als weltberühmter Wallfahrtsort zur Ikone der Schwarzen Madonna geläufig. Die bekannte polni-sche Großstadt in Schlesien ist auch Sitz der polnischen Tochtergesellschaft von Sumitomo (SHI) Demag, die optimal zu den wichtigen Regionen der polnischen Kunststoffverarbeitung positioniert liegt: 220 km sind es von Warschau, 70 km von Katowice und 180 km von Breslau/Wroclaw.

Demag Plastics Group Sp. z o.o. Poland verfügt in Czestochowa über ein 300 qm großes Gebäude. Das integrierte Tech-nikum ist mit einer Maschine und einem NC5-Terminal für Schulungszwecke aus-gestattet. Für Trainingskurse steht ein eigener Schulungsraum bereit. Das Ersatz-teillager hält ständig mehr als 500 wich-tige Verschleiß- und Ersatzteile vor. Die weiteren 30.000 verschiedenen Ersatzteile sind aus dem Zentrallager von Sumitomo (SHI) Demag in Schwaig innerhalb eines Tages per Luftfracht oder anderweitig versendet innerhalb weniger Arbeitstage vor Ort. Die Online-Anbindung des pol-

nischen Teams an das SAP-System sichert zuverlässige Aussagen über Verfügbarkeit und Lieferzeiten.

Dipl.-Ing. Tomasz Tybura, Managing Director der Tochtergesellschaft von Sumitomo (SHI) Demag, ist Chef von 13 Mitarbeitern. Vertrieb und Service sind

kundennah über ganz Polen verteilt, aber alle Zentralaufgaben in Czestochowa kon-zentriert. Als Sales Engineers sind Michal Ciazynski in Bydgoszcz und Jaroslaw Krau-ze in Czestochowa stationiert. Die Agen-ten Andrzej Zwierzynski in Warschau und Martin Bajk in Wrocław komplettieren die

Vertriebsmannschaft. Marek Polowczyk, Head of Service, koordiniert von Cze-stochowa aus die Service-Techniker, die neben der Zentrale auch an Service-Stütz-punkten in Swidnica bei Wroclaw und in Poznan ansässig sind. Stolz ist er auf die langjährige Erfahrung und hohe Kompe-tenz seines Teams: Durchschnittlich neun Jahre betreuen seine Mitarbeiter bereits Maschinen der Marken Demag, Sumitomo und Sumitomo (SHI) Demag.

In ganz Polen sind mehr als 1.000 Spritz-gießbetriebe beheimatet, die meisten in den Großräumen Breslau/Krakau (Wroclaw-Krakow), Warschau/Lodz (Warszawa-Lodz) und Posen/Bydgoszcz (Poznan-Bydgoszcz). Das Marktvolumen belief sich 2011 auf rund 450 Spritzgieß-maschinen. Rund 10 Prozent davon ins-tallierte das Team von Geschäftsführer Tomasz Tybura mit der Demag Plastics Group Sp. z o.o. Poland.

Tybura führt die Niederlassung seit ihrer Gründung 2004. Zuvor hatte er bereits seit 1998 die Vertretung Dematech der damaligen Demag Ergotech bzw. Demag

Geschäftsführer Dipl.-Ing. Tomasz Tybura führt Vertrieb und Service in Polen für Sumitomo (SHI) Demag seit 1998

Der hauseigene Showroom ermöglicht Präsentationen und bietet Gelegenheit zu Schulungen an der Maschine

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In Indien hat Sumitomo (SHI) Demag jetzt eine neue Tochtergesellschaft etabliert. Die SHI Plastics Machinery (India) PVT. Ltd. in Gurgaon südlich von Neu Delhi koordiniert die Aktivitäten der drei indi schen Vertretungen. Mit Auxilinks Projects & Machinery in Neu Delhi zur Betreuung der Kunden

im Norden und Osten von Indien, DMT International in Thane bei Mum-bai für West-Indien sowie Moulding Solution in Bangalore mit Zuständigkeit für Süd-Indien gewährleistet Sumito-mo (SHI) Demag eine engmaschige Kundenbetreuung auf dem indischen Subkontinent. Insgesamt verfügt das

Unternehmen jetzt über Tochtergesell-schaften in 17 Ländern.

Darüber hinaus bekam das internatio-nale Netzwerk Zuwachs durch zwei neue Vertretungen in Argentinien und Kolumbien. Beide werden von der Su-

mitomo (SHI) Demag do Brasil Comercio de Máquinas para Plásticos Ltda. mit Sitz im brasilianischen Barueri geführt. Ansprechpartner vor Ort ist Christoph Rieker. In Israel vertritt seit 2011 die Asaf Industries Ltd. in Holon unter Lei-tung von Michal Georlette das Unter-nehmen, in Saudi-Arabien die Show-rann Trading Co. mit Sitz in Riyadh. Hier stehen Ihab Abdullah El Khouli und Tariq Arquob als Ansprechpartner be-reit. Mit dem jüngsten Ausbau des Ver-triebs- und Service-Netzwerks ist Sumi-tomo (SHI) Demag inzwischen in mehr als 60 Ländern der Erde vertreten.

Alle Ansprechpartner im weltweiten Vertriebsnetz von Sumitomo (SHI) Demag finden Sie unter:www.sumitomo-shi-demag.eu/de/kontakt

Plastics Group etabliert und geleitet. Heute betreut er für Sumitomo (SHI) Demag in Polen seinen großen Kundenstamm. Da-bei ist Sumi tomo (SHI) Demag mit seinen Maschinen in allen Anwenderbranchen präsent – ob in der Automobil-, Verpa-ckungs-, Elektro- und Elektronikindustrie, bei den in Polen besonders starken und bedeutenden Herstellern von Konsumwa-ren oder in der noch kleinen, aber aufstre-benden Medizintechnik. So verwundert es nicht, dass der Anteil der vollelektrischen IntElect-Maschinen in Polen fast 30 % beträgt. Die Kundschaft besteht gleicher-maßen aus internationalen Konzernen, die Standorte in Polen betreiben, wie aus traditionellen oder nach der politischen Wende vor 20 Jahren neu entstandenen, heimischen Unternehmen: Fast ein Drittel

der installierten Maschinen läuft bei inter-national aktiven Unternehmensgruppen wie Gillette, Rosti, Phoenix Contact, Valeo

oder Huf. Wichtige polnische Kunden sind unter anderem Plastic Form, Alpha, Poli- tech und Capricorn.

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VERTRIEBSNETZWERK

Sumitomo (SHI) Demag erweitert ihr weltweites Vertriebs- und Service-Netzwerk

Sitz der polnischen Tochtergesellschaft von Sumitomo (SHI) Demag in Czestochowa

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