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4. Symposium Arbeitsorganisation der Zukunft – Wachstum durch Produktivitätsmanagement Neue Methoden des Industrial Engineering zur Steigerung der Produktivität Aachen, den 18.09.2008 Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Christopher M. Schlick © Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen

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4. Symposium

Arbeitsorganisation der Zukunft –Wachstum durch Produktivitätsmanagement

Neue Methoden des Industrial Engineering zur Steigerung der Produktivität

Aachen, den 18.09.2008

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Christopher M. Schlick

© Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen

1 Anforderungen an Methoden des Industrial Engineering

2 Intelligentes Planzeitensystem für Projektorganisationen

3 Simulation von Projekten

4 Fazit

2© Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen

Trends in der Arbeitswelt

Zunehmende Bedeutung von Arbeit in unternehmensnahen Dienstleistungen1

Projektarbeit als dominierende Form der Arbeitsorganisation in Planung, Konstruktion und EntwicklungIn 78 Prozent der befragten technologieorientierten Unternehmen (n = 60) wird Arbeit in Form von Projektgruppen organisiert.2

3© Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen

2 Ittermann, Abel 2002

1 Bericht von BDI und IKB August 2008

j g pp g

Project Engineering als Teildisziplin desIndustrial Engineering

Mathematics

Operations Research

StatisticsAccounting

Research

Human Factors Manufacturing and L i ti S t EngineeringLogistic Systems

Engineering Industrial Engineering

Systems Engineering Project Psychology

y g gand Integration

jEngineering

Simulation

EconomicsOrganizational

Behaviour

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Typologie der Arbeit zur Einordnung von Methoden des Industrial Engineering

Fokus bestehender zeitwirtschaft-licher Methoden des Industrial E i i (MTM REFAEngineering (MTM, REFA-Zeitaufnahme, Plan-zeiten etc.)

Instandhaltungs-aufgabe

Leitung eines Planungs-/ Entwicklungsprojektes

ator

isch

manuelle Montageauf-b i d Fli ßf ti

aufgabeÜberwachungs-/ Prüfaufgabe in der Serienfertigung

rm

info

rma

gabe in der Fließfertigung

Arb

eits

fo

Umfang der Arbeitsinhalte

A

mot

oris

ch

stochastisch

deterministisch

Arbeitsinhalte (Zykluszeit)

m

5© Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen

stochastisch

Auftreten von Aktivitäten

Typologie der Arbeit zur Einordnung von Methoden des Industrial Engineering

Mit welchen Methoden kann das Industrial Engineering einen Beitrag zur Steigerung der Produktivität von Projektarbeit leisten?

? Instandhaltungs-f b

Leitung eines Planungs-/ Entwicklungsprojektes

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A

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m

6© Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen

stochastisch

Auftreten von Aktivitäten

1 Anforderungen an Methoden des Industrial Engineering

2 Intelligentes Planzeitensystem für Projektorganisationen

3 Simulation von Projekten

4 Fazit

7© Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen

Zielsetzung

Zielsetzung ist es,eine Methodik zu entwickeln mit der ein Planeine Methodik zu entwickeln, mit der ein Plan-zeitensystem zur Vorhersage der in einem Projekt voraussichtlich benötigten Arbeits-

it t t i k lt d k dzeiten ta entwickelt werden kann, unddie Methodik im Fabrikplanungskontext zu erproben.erproben.

Das zu entwickelnde Prognosemodell soll ...eine Schätzung der benötigten Arbeitszeiten ta vor Projektbeginn oder in einer g g a j gfrühen Projektphase ermöglichendie wesentlichen, auf die Arbeitszeit ta wirkenden Einflussgrößen abbildendurch empirische Daten aus abgeschlossenen Projekten fundiert sein.

Die Methodik wurde am IAW im Rahmen des vom BMBF geförderten Verbundprojektes One-Stop Services (Projektträger: DLR – Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen; Förderkennz. 01HQ0542)

t i k lt d i h B it ä bli i t

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entwickelt und in mehreren Beiträgen publiziert.

Methodik im Überblick

Schritt 2

Schritt 1 Festlegen der Ziele und Klären der Machbarkeit

Identifikation möglicher Ursachen für unterschiedliche t in ProjektenSchritt 2

Schritt 3

Identifikation möglicher Ursachen für unterschiedliche ta in Projekten

Vorauswahl der Zeiteinflussgrößen

Schritt 4

Schritt 5 Auswahl der Zeiteinflussgrößen

Operationalisierung der Zeiteinflussgrößen

Schritt 5

Schritt 6

Auswahl der Zeiteinflussgrößen

Stichprobenplanung und Datenermittlung

Schritt 7

Schritt 8

Auswertung der Daten über eine multiple Regressionsanalyse

Überprüfung des Modells über eine KreuzvalidierungSchritt 8

Schritt 9 Anwendung des Prognosemodells

Überprüfung des Modells über eine Kreuzvalidierung

Schritt 10

Schritt 11

Vergrößerung der Datenbasis zur Verbesserung der Modellvalidität

Anpassen und Überprüfen des Prognosemodells

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p p g

Methodik

Abgeschlossene (Fabrikplanungs-) Projekte mit unterschiedlichen Zeiten für die Arbeitsausführung ta

400 Std.

3.000 Std.

abgeschlossenes Projekt

Ausgangs-situation

6.000 Std.

800 Std.

1.000 Std.

? neues600 Std.

situation

800 S d ? neuesProjekt

Festlegen der Ziele und Klären der MachbarkeitFestlegen der Ziele und Klären der Machbarkeit

Klären der Problemstellung und des Bedarfs an PlanzeitenFestlegen des Geltungsbereichs des Planzeitsystems in Bezug auf

Schritt 1

Festlegen des Geltungsbereichs des Planzeitsystems in Bezug auf den Projekttyp,die Leistungsphasen,das Aggregationsniveau der Planzeiten (Projekt Teilprojekt Arbeitspaket etc )das Aggregationsniveau der Planzeiten (Projekt, Teilprojekt, Arbeitspaket etc.)

Klären der Machbarkeit (Prüfen der Verfügbarkeit von Zeitdaten etc.) bzw. Abschätzen von Kosten und Nutzen der Planzeitermittlung

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Methodik

Identifikation möglicher Ursachen für unterschiedliche Arbeitszeiten ta in Projekten

Schritt 2

Identifikation von Einflussgrößen über Interviews mit Experten (Projektleitern, Projektingenieuren etc )

Projekt-komplexität

Erfahrung desProjektleiters Erfahrung

des KundenProjektingenieuren etc.)

Projekt-größe

Einflussgröße n

Vorauswahl der Zeiteinflussgrößen (aus Gründen der Untersuchungsökonomie)

Arbeitszeit ta

Vorauswahl der Zeiteinflussgrößen (aus Gründen der Untersuchungsökonomie)

Beurteilung der identifizierten Einfluss-größen nach ihrer Bedeutung mittels

Paarweiser Vergleich der Einflussgrößen

Schritt 3

größen nach ihrer Bedeutung mittels Methode des Paarvergleichs durch ExpertenAggregation der Einzelurteile zu einem

Projek

tgröß

eProj

ektko

mplexit

ätErfa

hrung

des

Projek

tleite

rsErfa

hru

Projektgröße

Einfluss-größe A

Einfluss-größe B

Aggregation der Einzelurteile zu einem Gesamturteil

Projektgröße

Projekt-komplexität

Erfahrung des Projektleiters

11© Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen Literatur (zur Methode des Paarvergleichs): Roth, Holling 1999, S. 414 ff.

Methodik

Operationalisierung der Zeiteinflussgrößen über Kennzahlen(Key Time Consumption Indicators)

Schritt 4

Durchführung eines ExpertenworkshopsWie kann die Ausprägung der einzelnenEinflussgrößen ermittelt werden?

Zweck: Warum wird die Kennzahl gebildet?

Beschreibung: Aus welchen Größen besteht die Kennzahl und wie könn

Geltungsbereich: Für welchen Unternehmensbereich liefert die Kennzah

Definitionsblatt „Kennzahlen“

Zweck: Warum wird die Kennzahl gebildet?

Beschreibung: Aus welchen Größen besteht die Kennzahl und wie könn

Geltungsbereich: Für welchen Unternehmensbereich liefert die Kennzah

Definitionsblatt „Kennzahlen“

Was sind mögliche Indikatoren zur Abbildung der Einflussgrößen?Wie lauten die Messvorschriften?

Datenquellen: Sind bereits Basisdaten für die Kennzahl vorhanden? Welvorhanden? Wie kann auf die Basisdaten zugegriffen werden?

Berechnungsvorschrift: Wie lautet die Formel zur Berechnung der Kenn

Beschreibung: Aus welchen Größen besteht die Kennzahl und wie könnwerden?

Datenquellen: Sind bereits Basisdaten für die Kennzahl vorhanden? Welvorhanden? Wie kann auf die Basisdaten zugegriffen werden?

Berechnungsvorschrift: Wie lautet die Formel zur Berechnung der Kenn

Beschreibung: Aus welchen Größen besteht die Kennzahl und wie könnwerden?

Auswahl der Zeiteinflussgrößen

.... Zeitpunkte der Erhebung/ Auswertung: Zu welchen Zeitpunkten werdeerfolgt die Auswertung?Zeitpunkte der Erhebung/ Auswertung: Zu welchen Zeitpunkten werdeerfolgt die Auswertung?

Auswahl der Zeiteinflussgrößen

abschließende Auswahl der Einflussgrößen im Rahmen des Experten-workshops unter Beachtung der folgenden Kriterien, ggf. mit Hilfe eines

Schritt 5

p g g , ggRangordnungsverfahrens:

Kosten der Datenermittlung: Welche Kosten entstehen für die (EDV-gestützte) Ermittlung einzelner Indikatoren?Validität der Schätzung der Indikatoren: Kann die Ausprägung einer Einflussgröße bereits zum definierten Zeitpunkt (z. B. vor Projektbeginn) sicher geschätzt werden?

12© Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen

Methodik

Stichprobenplanung und Datenermittlung

Festlegen der Grundgesamtheit über geschäftsrelevante Kriterien, z. B.

Schritt 6

g g g ,Projekte, die nach Einführung eines neuen CAD-Systems (1998) begonnen wurdenSchätzen des optimalen StichprobenumfangsSchätzen des optimalen StichprobenumfangsZiehung der Stichproberechnergestützte Datenermittlung

Auswertung der Daten über eine multiple Korrelations und Regressionsanalyse

35000[St

Auswertung der Daten über eine multiple Korrelations- und Regressionsanalyse Aufstellen einer multiplen Regressionsgleichung zur Vorhersageder benötigten Arbeitszeit ta (Kriteriumsvariable) in Abhängigkeitvon wesentlichen Zeiteinflussgrößen (Prädiktorvariablen) x

0

5000

10000

15000

20000

25000

30000

0 25000 50000 75000 100000 1250

Arb

eits

ausf

ühru

ngsz

eit

Schritt 7

von wesentlichen Zeiteinflussgrößen (Prädiktorvariablen) xi

ta = a + b1. x1 + b2

. x2 + ... + bk. xk

Schätzen der (partiellen) Regressionskoeffizienten bi0 25000 50000 75000 100000 1250

Bruttogrundrissfläche [qm]Schätzen der (partiellen) Regressionskoeffizienten bi

Verwenden der schrittweisen, multiplen Regressionsanalyse, um das Problem interkorrelierender Prädiktorvariablen weitgehend zu vermeiden

13© Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen

Methodik

Überprüfung des Modells über eine Kreuzvalidierung

Erprobung der an Stichprobe 1 gewonnenen regressionsanalytischen Lösung

Schritt 8

Erprobung der an Stichprobe 1 gewonnenen regressionsanalytischen Lösung an Stichprobe 2 aus derselben GrundgesamtheitBerechnung der Schätzwerte der Kriteriumsvariable mit Hilfe der aus Stichprobe 1 ermittelten Regressionsgleichung unter Verwendung derStichprobe 1 ermittelten Regressionsgleichung unter Verwendung der Prädiktorwerte von Stichprobe 2Berechnung der Korrelation zwischen den so gewonnenen Schätzwerten und den tatsächlichen Werten der Kriteriumsvariable in Stichprobe 2den tatsächlichen Werten der Kriteriumsvariable in Stichprobe 2Vergleich des berechneten Korrelationskoeffizienten mit dem multiplen Korrelationskoeffizienten des Modells

Anwendung des Prognosemodells

Schritt 9

Eingabe der zu erwartenden Ausprägungen zu den ausgewählten Einfluss-größen xi

softwaregestützte Vorhersage der Zeit Einflussgrößen Indikator Maßeinheit/ Skalierung Dateneingabe

geschätzte Ausführungszeit

[Std.]g gfür die Arbeitsausführung tata = a + b1

. x1 + b2. x2 + ... + bk

. xk

Projektgröße Bruttogrund-rissfläche [qm] 35.000

Berufserfahrung des Projektleiters [Jahre] 28

Änderungsfreudig-keit des Kunden

Anzahl der Änderungen seitens des Kunden in einem Projekt

26

9.802

14© Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen

Methodik

Sukzessive Vergrößerung der Datenbasis zurVerbesserung der Modellvalidität

Schritt 10

Erweiterung der Datenbasis des Modells um Daten aus neuen abgeschlossenen Projekten:

Eingabe der Ausprägungen zu den unabhängigen Variablen xig p g g g g i

Eingabe der Ausprägung der abhängigen Variablen taVergrößerung der Datenbasis

AnpassenAnwenden

KVP-Zyklus

Anpassen und Überprüfen des Prognosemodells

Auswertung der Gesamtdaten über eine multiple Korrelations- und

Anpassendes Modells

Anwendendes Modells

Auswertung der Gesamtdaten über eine multiple Korrelations und Regressionsanalyse (Schritt 7) unter Einbeziehung auch derjenigen Prädiktoren, die im Rahmen der schrittweisen Regression bisher nichtin das Modell aufgenommen wurden

Schritt 11

gÜberprüfung des Modells über eine Kreuzvalidierung (Schritt 8)Anwendung des Modells (Schritt 9)

15© Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen

Ergebnisse der Fallstudie

Planungsbüro mit ...dem Schwerpunkt Industriebauplanungrund 120 Beschäftigten (Ingenieure, Architektenund Bauzeichner)einem Branchenschwerpunkt Automobilindustrieeinem Branchenschwerpunkt Automobilindustriegroßen Umsatzzuwächsen im Ausland

Festlegen der Ziele und Klären der MachbarkeitFestlegen der Ziele und Klären der Machbarkeit

Die Geschäftsleitung sieht einen hohen Nutzen in der Vorhersage von Arbeitszeiten ta in Projekten.G

Schritt 1Gegenstand des Prognosemodells sollen Projekte der Industriebauplanung im Inland über die HOAI*-Leistungsphasen 1 bis 5 sein.

Grund-lagen-ermittlung

Vor-planung

Entwurfs-planung

Geneh-migungs-planung

Aus-führungs-planung

2 3 4 51

16© Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen *HOAI = Honorarordnung für Architekten und Ingenieure

Ergebnisse der Fallstudie

Identifikation möglicher Ursachen für unterschiedliche Arbeitszeiten ta in Projekten

Identifikation von 14 Einflussgrößen im Rahmen eines Expertenworkshops

Eingespieltheit des unter-nehmensübergreifenden

Projektbezogene

Vertragsmodell

Reise-aufwand

Parallelitätsgrad der Projektphasen

nehmensübergreifenden Projektteams

Einflussgrößen

Schritt 2

Vertragsmodell

Veranschlagtes Projektbudget Kompatibilität von Projekt

und Projektteam

Projektgröße

Arbeitsausführungs-zeit ta

Komplexität des Projektes

u d oje ea

Führungsfähigkeiten des Projektleiters

Kenntnis desBerufserfahrung des

ProjektleitersProjektspezifische Expertise

KundenÄnderungsfreudigkeit

des KundenProjektmanagementProjektmanagement-

fähigkeiten des KundenKundenbezogene Einflussgrößen

Mitarbeiter- und betriebsbezogene

Einflussgrößen

17© Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen

Ergebnisse der Fallstudie

Operationalisierung und Auswahl der Einflussgrößen

Operationalisierung und Auswahl der Einflussgrößen im Rahmen einesOperationalisierung und Auswahl der Einflussgrößen im Rahmen eines ExpertenworkshopsTabelle mit ausgewählten Einflussgrößen:

Schritte3 bis 5

18© Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen

Ergebnisse der Fallstudie

Stichprobenplanung und DatenermittlungAuswertung von 16 Industriebauprojekten aus dem Inland mit überwiegender B ft d A t bili d t i d J h 2001 bi 2006Beauftragung aus der Automobilindustrie aus den Jahren 2001 bis 2006Berücksichtigung von sechs Einflussgrößen

Projektgegenstand Rohbauhalle Automobilhersteller

Projektbeginn Monat, Jahr November 02Projekt

Schritt 6

Projektende Monat, Jahr Dezember 03

Projektdauer Monate 13,00

Indikator Maßeinheit/ Skalierung

Projektgröße Bruttogrundrissfläche [qm] 36930,00

Reisezeit zum Projektort und zurück [Std] 9,00

Anzahl der Fahrten im Projekt 49,00Reiseaufwand

1

2

Reisezeit [Std] 441,00

Eingespieltheit des unternehmens-übergreifenden Projektteams

Fachplanerbewertung nach QM-System [1, 2, 3, 4, 5, 6] 1,00

Projektspezifische Expertise Anzahl der Referenzprojekte 4,00

3

45 Berufserfahrung des Projektleiters [Jahre] 28,00

Änderungsfreudigkeit des Kunden Anzahl der Änderungen 26,00Arbeitsausführungszeit [Std.] 6004,00

56

19© Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen

Ergebnisse der Fallstudie

Auswertung der Daten über eine multipleKorrelations- und Regressionsanalyse

Ergebnisse der schrittweisen multiplen Regressionsanalyse (SMRA) mit SPSS*

ta = 4672,363 + 0,218 x1 - 368,936 x2 + 301,137 x3

mitt A b it it

Schritt 7

ta: Arbeitszeit x1: Projektgröße (Bruttogrundrissfläche in qm)x2: Berufserfahrung des Projektleiters (in Jahren)x3: Änderungsfreudigkeit des Kunden

Modell Modellvariablen R R2 b β t p

(Konstante) 4672,363 1,824 0,093

3 g g

Projektgröße 0,218 0,668 5,359 0,000

Berufserfahrung des Projektleiters -368,936 -0,417 -3,426 0,005

Änderungsfreudigkeit 301137 0368 2886 0014

0,8303 0,911

R: multipler KorrelationskoeffizientR2: multiples Bestimmtheitsmaßb: Regressionskoeffizient

β: standardisierter Regressionskoeffizientt: t-Wert zur Signifikanzprüfung einzelner

b-Werte mittels t-TestI t h h i li hk it d t T t

des Kunden 301,137 0,368 2,886 0,014

20© Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen *SPSS = Statistical Package for the Social Sciences

p: Irrtumswahrscheinlichkeit des t-Tests

Interpretation der Ergebnisse

Das Modell bildet mitder Projektgröße (projektbezogene Einflussgröße),

der Berufserfahrung des Projektleiters (mitarbeiterbezogene Einflussgröße) und

Äder Änderungsfreudigkeit des Kunden (kundenbezogene Einflussgröße)

die drei Gruppen von Einflussgrößen ab, die bereits in Schritt 2 der Methodik identifiziert werden konnten!

Trotz einer Datenbasis von lediglich 16 abgeschlossenen Projekten konnte ein Vorhersagemodell entwickelt werden, das mit R2 = 0,83 eine hohe Varianzaufklärung liefert.Das heißt 83 % der Streuung kann durch das Modell erklärt werdenDas heißt, 83 % der Streuung kann durch das Modell erklärt werden.

21© Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen

Fazit

Die dargestellte Methodik kann über eine verbesserte Prognose der Arbeitszeiten t von Projekten und Teilprojekten dazu beitragenArbeitszeiten ta von Projekten und Teilprojekten dazu beitragen, ...

die Schätzung von personellen Aufwänden für neue Projekte zu bj kti iobjektivieren,

den Prozess der Personalbemessung und -einsatzplanung zu bverbessern,

das Risiko von Fehlkalkulationen und damit Verlusten zu reduzieren.

Aber: Mittels der Methode kann keine Optimierung der Projekt-Aber: Mittels der Methode kann keine Optimierung der Projektorganisation vorgenommen werden, da ein Prozessmodell nicht Bestandteil der Methode ist.

22© Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen *HOAI = Honorarordnung für Architekten und Ingenieure

1 Anforderungen an Methoden des Industrial Engineering

2 Intelligentes Planzeitensystem für Projektorganisationen

3 Simulation von Projekten

4 Fazit

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Simulation von Projektszenarien

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Rechnerbasierte Modellierung

Darstellung einer Aktivität als SystemAktivität als System

Die Struktur des Entwicklungsprojektes wird unter Berücksichtigung der Freiheitsgrade mit derK3-Methode modelliert und durch Ergänzung weiterer Informationen (voraussichtliche Dauer

i Akti ität t ) i i i l ti fähi P t i N t M d ll üb füh t

25© Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen

einer Aktivität etc.) in ein simulationsfähiges Petri-Netz Modell überführt.

Simulation eines Projektes

1) Festlegen der Projektstruktur(Sequenz der Aktivitäten inkl. Freiheitsgrade)( q g )

2) Festlegen der ersten Projektausstattung(Anzahl der Mitarbeiter und Arbeitsmittel je Organisationseinheit)

3) Si l ti d hlä f fü i P j kt3) Simulationsdurchläufe für eine Projekt-ausstattung durchführen

4) Systematisches Variieren der Projekt-) y jausstattung

5) Simulationsdurchläufe durchführenAkteure: 7Tools: 12Sim.-Läufe: 40

r

6) Verändern der Projektstruktur

7) ... Ges

amtd

auer

Anzahl Projektverläufe:

N = p x m x n N: Anzahl SimulationsläufeA hl t hi dli h P j kt t kt

pp: Anzahl unterschiedlicher Projektstrukturenm: Anzahl unterschiedlicher Projektausstattungenn: Anzahl Simulationsläufe je Projektausstattung

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1 Anforderungen an Methoden des Industrial Engineering

2 Intelligentes Planzeitensystem für Projektorganisationen

3 Simulation von Projekten

4 Fazit

27© Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen

Fazit

Das Industrial Engineering kann inallen Branchen und Unternehmensallen Branchen und Unternehmens-bereichen einen Beitrag zur Steige-rung der Produktivität und Wettbe-gwerbsfähigkeit leisten.

Um die Produktivität in Dienstleistungs-unternehmen sowie in Entwicklungs- undunternehmen sowie in Entwicklungs und Konstruktionsbereichen zu steigern, bedarf es aber methodischer Weiterentwicklungen bzw. neuer Methoden des Industrial Engineering.

28© Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen

VIELEN DANK für Ihre Aufmerksamkeit

Univ Prof Dr Ing Dipl Wirt IngUniv.-Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing.Christopher SchlickInstitutsdirektor

RWTH Aachen - Institut für ArbeitswissenschaftBergdriesch 27 • D-52062 AachenTel.: 0241 / [email protected]

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