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Forsttechnische Informationen Forsttechnische Informationen Fachzeitung für Waldarbeit und Forsttechnik D 6050 Die vom KWF konzipierten und mitgestalteten Programmteile (Sonderschau, Forum, Neuheiten-Auszechnung und Posterschau) trugen zum Erfolg entscheidend bei. Die KWF-Verantwortlichen, an ihrer Spitze der Vorsitzende Gerd Janßen, äußerten sich sehr zufrieden mit dem Verlauf und den Ergebnissen der INTERFORST 2002. Der Münchener Messe ist es gelungen, mit ihrem Pro- gramm unter Einbindung zahlreicher Fachinstitutionen und Fachleute alle wichtigen Forsttechnik-Firmen (402) und mehr Fachbesucher denn je (über 45000) zu mobilisieren. Die Branche Forstwirtschaft mit ihren Partnern war „vollzählig“ in Mün- chen vertreten. Zum Erfolg trugen die vom KWF konzipierten und mitgestalteten Pro- grammteile entscheidend bei. Das gilt sowohl für die große Sonderschau – sie füllte die halbe, mit 12 000 m 2 größ- te und höchste Messehalle in München – als auch für die Forenreihe, bei der täglich rd. 300 Menschen aus allen Forsttechnik-Kreisen mit hochkaräti- Neues aus der Forsttechnik INTERFORST 2002 – große, gemeinsame Plattform der Branche gen Fachleuten aus Forstwirtschaft, Holzindustrie, Wissenschaft und Ver- bänden des In- und Auslandes zusam- menkamen. Hierbei wurde die große Linie des wissenschaftlichen Kongres- ses „Holz: Verantwortung für die Zu- kunft“ ergebnisorientiert auf die Ebe- ne der Anwender umgebrochen und auf den Punkt gebracht. Ein besonderes Event war die erst- mals durchgeführte Neuheiten-Aus- zeichnung, zu der die Ausstellerfirmen insgesamt 84 Produkte angemeldet hat- ten. 12 davon zeichnete der Bayerische Staatsminister für Landwirtschaft und Forsten Josef Miller mit der KWF-Inno- vationsmedaille 2002 aus. Aber auch der wissenschaftliche Nachwuchs zeig- te, was er zum technischen Fortschritt beiträgt. In einer vom KWF gestalteten Posterschau wurden auf 23 Postern neue Forschungsergebnisse vorgestellt. Die sieben besten Arbeiten erhielten 7+8/2002 Inhalt Neues aus der Forsttechnik INTERFORST 2002 große, gemein- same Plattform der Branche Neues und Beachtenswertes auf der INTERFORST; J. Hartfiel et al. Veranstaltungsbericht Offizielle Eröffnung der INTERFORST 2002 im Internationalen Kongress- center München; K. H. Piest Geräte- und Verfahrenstechnik Neuheiten-Auszeichnung auf der INTERFORST; R. Hofmann Sonderschau und Foren mit hoher Informationsqualität; K. H. Piest Neues aus der Forsttechnik Bedeutung der technischen Innova- tion für eine wettbewerbsfähige Forstwirtschaft; J. Miller Termin Nächste große KWF-Tagung 2004 in Groß-Umstadt/Dieburg in Südhessen Personalia http://www.kwf-online.de

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ForsttechnischeInformationenFachzeitung für Waldarbeit undForsttechnikD 6050

ForsttechnischeInformationenFachzeitung für Waldarbeit undForsttechnikD 6050

Die vom KWF konzipierten und mitgestalteten Programmteile(Sonderschau, Forum, Neuheiten-Auszechnung und Posterschau)trugen zum Erfolg entscheidend bei.

Die KWF-Verantwortlichen, an ihrerSpitze der Vorsitzende Gerd Janßen,äußerten sich sehr zufrieden mit demVerlauf und den Ergebnissen derINTERFORST 2002. Der MünchenerMesse ist es gelungen, mit ihrem Pro-gramm unter Einbindung zahlreicherFachinstitutionen und Fachleute allewichtigen Forsttechnik-Firmen (402)und mehr Fachbesucher denn je(über 45000) zu mobilisieren. DieBranche Forstwirtschaft mit ihrenPartnern war „vollzählig“ in Mün-chen vertreten.

Zum Erfolg trugen die vom KWFkonzipierten und mitgestalteten Pro-grammteile entscheidend bei. Das giltsowohl für die große Sonderschau –sie füllte die halbe, mit 12 000 m2 größ-te und höchste Messehalle in München– als auch für die Forenreihe, bei dertäglich rd. 300 Menschen aus allenForsttechnik-Kreisen mit hochkaräti-

Neues aus der Forsttechnik

INTERFORST 2002 – große,gemeinsame Plattform derBranche

gen Fachleuten aus Forstwirtschaft,Holzindustrie, Wissenschaft und Ver-bänden des In- und Auslandes zusam-menkamen. Hierbei wurde die großeLinie des wissenschaftlichen Kongres-ses „Holz: Verantwortung für die Zu-kunft“ ergebnisorientiert auf die Ebe-ne der Anwender umgebrochen undauf den Punkt gebracht.

Ein besonderes Event war die erst-mals durchgeführte Neuheiten-Aus-zeichnung, zu der die Ausstellerfirmeninsgesamt 84 Produkte angemeldet hat-ten. 12 davon zeichnete der Bayerische

Staatsminister für Landwirtschaft undForsten Josef Miller mit der KWF-Inno-vationsmedaille 2002 aus. Aber auchder wissenschaftliche Nachwuchs zeig-te, was er zum technischen Fortschrittbeiträgt. In einer vom KWF gestaltetenPosterschau wurden auf 23 Posternneue Forschungsergebnisse vorgestellt.Die sieben besten Arbeiten erhielten 7+8/2002

Inhalt

Neues aus der ForsttechnikINTERFORST 2002 große, gemein-same Plattform der BrancheNeues und Beachtenswertes auf derINTERFORST; J. Hartfiel et al.

VeranstaltungsberichtOffizielle Eröffnung der INTERFORST2002 im Internationalen Kongress-center München; K. H. Piest

Geräte- und VerfahrenstechnikNeuheiten-Auszeichnung auf derINTERFORST; R. HofmannSonderschau und Foren mit hoherInformationsqualität; K. H. Piest

Neues aus der ForsttechnikBedeutung der technischen Innova-tion für eine wettbewerbsfähigeForstwirtschaft; J. Miller

TerminNächste große KWF-Tagung 2004 inGroß-Umstadt/Dieburg in Südhessen

Personalia

http://www.kwf-online.de

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Brennt eine Kerze in der Schwerelosigkeit?Dr. Ulrich Walter bei seinem Festvortrag

Am Abend des 2. Juli wurde die Inter-forst in einem sehr stilvoll hergerichte-ten Saal des ICM offiziell eröffnet. Mit„jazz and more“ gab eine Dreimann-band gekonnt den musikalischen Back-ground. Nach kurzer Begrüßung durchNorbert Bargmann, den Geschäftsfüh-rer der Messe München, sprach Gabrie-le Friederich, Kommunalreferentin derLandeshauptstadt in Vertretung desOberbürgermeisters, über München alszweitgrößten Waldbesitzer des Freistaa-tes.

Prof. Dr. Gerd Wegener, Vorsitzenderdes wissenschaftlichen Beirats der Inter-forst, eines Gremiums aus Vertreternder Wissenschaft, Wirtschaft, Verwal-tung und Politik, erläuterte insbeson-dere das Thema des messebegleitendenwissenschaftlichen Kongresses: „ Holz:Verantwortung für die Zukunft“ mitdem Untertitel: „Wälder, Ressourcen,Produkte“. Stand bisher immer wiederdie Forsttechnik im Vordergrund, soll-te diesmal die Wertschöpfungskette ausdem Wald heraus bis zum Verbraucherins Blickfeld gerückt werden. Der überForstwirtschaft, Holzwirtschaft bis zumVerbraucher gespannte Bogen wird indrei Vortragsreihen unter den BegriffenImage, Qualität und Innovation aufge-arbeitet. Wegener war der Überzeu-gung, „dass diese drei Begriffe für dieWertschöpfungskette durchgängigeZielgrößen sind und gleichzeitig Stofffür die Diskussion und die Bewältigungvon Defiziten abgeben, um Forst- undHolzwirtschaft schlagkräftiger und wirt-schaftlich erfolgreicher zu machen.“

Der zuständige bayerische Fach-minister, Staatsminister Josef Miller,bezeichnete die Interforst 2002 als dasGlanzlicht im Jubiläumsjahr der Baye-rischen Staatsforstverwaltung. Das Ju-biläum hat die Bayrische Staatsforst-verwaltung übrigens zum Anlass ge-nommen, am 4. Juli rd. 3000 ihrerBediensten nach dem Messebesuch zueiner Feier mit deftiger Brotzeit zusam-menzurufen. Ein deutliches Statementgab der Minister zum laufenden Re-formprozess der Bayerischen Staats-forsten mit den Zielen: „Straffung derOrganisation auf allen Ebenen“ und

„Unternehmerische Ausrichtung undgewinnorientierte Führung des Forst-betriebes nach privatwirtschaftlichenPrinzipien“. Die drei AufgabenfelderStaatswaldbewirtschaftung, Beratungim Privat- und Körperschaftswald undHoheit werden auch künftig konse-quent unter einem Dach vereint wahr-genommen werden.

Höhepunkt der Veranstaltung wardie sehr lebendige und mit großer Pas-sion vorgetragene Festrede des Wissen-schaftsastronauten Dr. rer. nat. UlrichWalter. Walter ist Physiker und wurde1987 ins deutsche Astronautenteam be-rufen, um 1993 als Wissenschaftler fürdie Columbia D 2 – Mission zur Verfü-gung zu stehen.

Fünf Jahre musste Walter bis zu sei-ner Weltraumreife trainieren. Vom 26.April bis zum 6. Mai flog er dann imColumbia-Shuttle um die Erde. Seineunglaublich realitätsnahe Schilderungließ die Zuhörer seine beeindruckends-ten Erlebnisse, den Start, das atemrau-bende Gefühl der Schwerelosigkeit undimmer wieder neue geradezu überwäl-tigende Bilder der Erde regelrecht mit-erleben.

Am Beispiel einer Kerzenflamme ver-stand es Walter im wahrsten Sinn des

Veranstaltungsbericht

Offizielle Eröffnung derINTERFORST 2002 imInternationalen Kongress-center München

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Preise der GEFFA-Stiftung, der gesetzli-chen Unfallversicherungsverbände BLBund BUK sowie der IG BAU.

Das KWF sieht in der INTERFORSTzusammen mit den eigenen großen Ta-gungen alle zwei Jahre eine unver-zichtbare, umfassende Plattform für dasaktuelle Forsttechnikangebot und zurThematisierung der strategischen Fra-

gen der Branche. Forstleute und ihrePartner in Industrie, Wissenschaft undVerbänden sollten bereits jetzt den Ter-min für die 14. KWF-Tagung vom 16. bis19. Juni 2004 im südhessischen Groß-Umstadt/Dieburg vormerken. Dienächste INTERFORST 2006 findet vom5. bis 9. Juli (unmittelbar vor oder nachder Fußball-WM) in München statt.

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Wortes einleuchtend darzustellen, wa-rum es notwendig ist, wissenschaftli-che Experimente im Weltall zu man-chen: Eine Kerze brennt im Schwer-kraftbereich der Erde, weil die durchdie Flamme aufgewärmte Luft nachoben steigt und kalte Luft mit dem fürden Brennprozess erforderlichen Sau-erstoff von unten in den Freiraum nach-strömt. Die Frage, ob eine Kerze auchaußerhalb der Erdgravitation brennt,konnte die Wissenschaft, Einstein ein-geschlossen, in der Theorie nicht lösen.Zur Überraschung von Ulrich Walterbrannte die Kerze im Weltraum. Siebrannte mit kreisrunder blauer Flam-me, weil die entwickelte Energie nichtabgeleitet wird und in der Flamme dieunglaubliche Hitze von rd. 8000 ° C ent-

steht. Der am Docht notwendige Sau-erstoff wird hier durch Diffusion ausdem sauerstoffreichen Umfeld der Ker-ze zum sauerstoffarmen Zirkel direktum den Docht geführt.

Es war sehr beeindruchkend, UlrichWalter ins Weltall zu begleiten. Aller-dings stellte sich dem Zuhörer auch dieFrage, ob die Kosten solcher bemann-ten Raumfahrtunternehmungen wirk-lich in einem für die Gesellschaft ver-nünftigen Verhältnis zum Ertrag stehen,sofern man sich die rd. eine MilliardeEuro, die ein Shuttle-Start einschließ-lich aller für mitfliegende Astronautennotwendigen Sicherheitsvorkehrungenverschlingt, vergegenwärtigt.

Karl-Hartig Piest, Einbeck

Geräte- und Verfahrenstechnik

Neuheiten-Auszeichnungauf der INTERFORST

12 vielversprechende Entwick-lungen mit der KWF-Innova-tionsmedaille ausgezeichnet.

Am 4. Juli hat der Bayerische Staats-minister für Landwirtschaft und Fors-ten Josef Miller das Geheimnis gelüftet:Unter dem Beifall der dicht gedrängtenZuschauer im KWF-Forum zeichnete erdie 12 Preisträger, deren innovative Pro-dukte durch eine unabhängige Exper-tenkommission aus insgesamt 84 An-meldungen der Ausstellerfirmen ausge-wählt worden waren, mit der KWF-Innovationsmedaille aus. (Die Anspra-che des Ministers zur „Bedeutung dertechnischen Innovation für eine wett-bewerbsfähige Forstwirtschaft“ ist im

nachfolgenden Beitrag wörtlich wieder-gegeben).

Das rege Medien- und Fachbesucher-interesse an dieser erstmals durchge-führten forsttechnischen „Oscar-Verlei-hung“ ermuntert das KWF in seiner Ab-sicht, die Neuheiten-Auszeichnung künf-tig als feste Bestandteile der KWF-FORST-MASCHINEN UND NEUHEITENSCHAUund der INTERFORST in zweijährigemTurnus regelmäßig durchzuführen.

Der nächste Neuheiten-Wettbewerbfindet somit im Rahmen der 14. großenKWF-Tagung 2004 statt.

TragschlepperHSM 208 F

HSM HohenloherSpezialmaschinen-bau GmbH

Tragschlepper mit 800 mm Be-reifung bei lediglich 2700 mmMaschinenbreite. Die Maschi-ne setzt einen neuen Bestwertfür das Verhältnis zwischenReifen- zu Maschinenbreiteund verspricht dadurch hoheBodenschonung.

Konrad-Forst-technik GmbH

WOODLINER 3000

Selbstfahrender Laufwagenerstmals für Starkholz, mitStreckenautomatik sowie mitautomatischer Tragseilspan-nungsüberwachung.

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Konstantzugwinde

Welte FahrzeugbauGmbH

Doppeltrommel-Seilwinde,die gegenüber bisherigenForstseilwinden dieser Bauartin allen Wicklungslagen diemaximale Seilzugkraft zur Ver-fügung stellt

Alumatec-Trac-ForestHubarbeitsbühne

Alumatec GmbH u. CoKG

Die Hubarbeitsbühne aufLeichtträgerfahrzeug für dieWertästung kann im befahrba-ren, hindernisarmen Geländean jedem Punkt im Bestand ge-nutzt werden. Das Gerät ver-spricht eine effiziente undkostengünstige Wertästung beihoher Ergonomie und Arbeits-sicherheit.

Valmet 911.1 alsKettenharvester

Partek-Forest GmbH

Eingriff-Harvester mit Umbau-möglichkeit von Rädern aufKettenlaufwerke. Hierdurch er-gibt sich ein breites Einsatzfeld,auch zur Holzernte im Hang.

Deichsel-Tieflade-anhänger mit Rad-stands- u. Rahmen-teleskop

Rudolf Rancke Fahr-zeugbau GmbH Co KG

3-Achs-Tieflade-Deichselan-hänger mit Rahmenauszug, derdas Umsetzen von Forstma-schinen wesentlich erleichtert,da beim Transport nur in aus-gezogenem Zustand eine Aus-nahmegenehmigung erforder-lich ist.

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BiomassekonverterBMK

Guntamatic Heiztech-nik GmbH

Unterbrandkessel für Stückholzund Grobhackschnitzel mit ei-ner Nennwärmeleistung von 20– 50 kW. Die innovative Ver-brennungstechnik ermöglichteinen hohen Wirkungsgrad undniedrige Emissionswerte.

HDG – Pelletmaster

HDG Bavaria GmbH

Automatisch beschickbare Pelett-Heizanlage mit einer Nenn-wärmeleistung von 15 – 25 kW.Die Anlage zeichnet sich durcheinen hohen Wirkungsgrad,niedrige Emissionswerte und ei-nen hohen Bedienkomfort aus.

SchneidspalterSPK–500

Posch GmbH

Schneidspalter zur Brennholz-aufarbeitung von Holz bis 50 cmDurchmesser und 6 m Länge.Einzigartig ist das Greifervor-schubsystem und die Vorwahl-möglichkeit der Scheitholzlängebis 1 m und der Holz-scheitgrö-ße.

Sicherheitsschuh„Meindl MountainGrip“

Grube KG Forst-gerätestelle

Der „Meindl Mountain Grip“ist ein hochwertiger Sicher-heitsschuh für mittelschwereGeländeverhältnisse. Seinebesondere Sicherheitsreserveliegt in der ausklappbarenStahlkralle für rutschige Bö-den oder als Bergstütze amHang.

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Herkunftsgesicherte Forst-pflanzen, angezogen nachVerfahrensregeln, die es erlau-ben, die Herkunftsidentitätvom Saatgut bis zur geliefertenPflanze zweifelsfrei festzu-stellen.

Schnittschutzjackemit Cool-Entlüftung

Pfanner Schutzbe-kleidung

Die Schnittschutzjacke ist Teileines innovativen Bekleidungs-systems und bringt durch sei-ne Entlüftung dem Träger einbisher nicht gekanntes Maß anTragekomfort.

Forstpflanzen mitüberprüfbarerHerkunft

Karl Schlegel KG

Die INTERFORST in München ist welt-weit eine der wichtigsten Fachmessenfür die Forst- und Holzwirtschaft. Sie istanerkannter internationaler Treffpunktfür Industrie, Handel, Wissenschaft undforstliche Praxis. Die Aussteller bieteneinen vollständigen Überblick über denneuesten Stand der Forsttechnik. DieTrends der Zukunft werden sichtbar.

Mit seinem Neuheiten-Wettbewerbprämiert das Kuratorium für Waldarbeitund Forsttechnik (KWF) gemeinsam mitder Messe München Produkte mit neuerKonzeption. Die Übergabe der ausge-lobten Preise habe ich aus zwei Grün-den gerne übernommen:• Die bayerische Staatsregierung misst

der Förderung von Innovationen gro-ße Bedeutung zu. Der Wirtschafts-standort Deutschland lebt in ent-scheidendem Maß von der Inno-vationsfähigkeit seiner Firmen.

• Als Forstminister eines Landes mit 2,5Mio. Hektar Wald weiß ich die Bedeu-tung technischer Innovationen füreine wettbewerbsfähige Forst- undHolzwirtschaft zu schätzen.

Lage der ForstwirtschaftDie Forstwirtschaft steht derzeit vor gro-ßen Herausforderungen. Auf der einenSeite wachsen die Ansprüche der Ge-sellschaft an den Wald. Er dient alsErholungsraum, Freizeitpark und Ortsportlicher Aktivitäten, aber auch der

Trinkwassergewinnung sowie demKlimaschutz. Er bewahrt uns vor Hoch-wasser, Lawinen und Lärm und istLebensraum für Tiere und Pflanzen.Nicht zuletzt sichert er die Versorgungmit dem vielfältigen und umweltfreund-lichen Bau- und Werkstoff Holz. DieseFunktionen kann der Wald in vollemUmfang nur dann erfüllen, wenn unse-re Waldbesitzer die sachgemäße Bewirt-schaftung auf ganzer Fläche sicherstel-len.

Rohstoff HolzFinanzielles Standbein der fast 500.000bayerischen und 12. Mio europäischenWaldbesitzer ist der Holzverkauf. Wegender wachsenden Globalisierung derWarenströme steht heimisches Holzallerdings in einem sich ständig ver-schärfenden Wettbewerb zu importier-ter Ware ebenso wie zu anderen Werk-stoffen. Dieser Wettbewerb erfordert,sämtliche Möglichkeiten zu Kosten-senkungen auszuschöpfen und denAbsatz durch verstärkte Holzwerbunganzukurbeln.

Ich habe mich immer für die verstärk-te Verwendung von heimischem Holzder kurzen Wege stark gemacht. Mit derEinführung der Forstzertifizierung nachPEFC (Paneuropäisches Forstzertifikat)steht ein zusätzliches Marketinginstru-ment zur Verfügung. Die Verbraucherkönnen anhand des PEFC-Siegels nach-

Neues aus der Forsttechnik

Bedeutung der technischenInnovation für eine wett-bewerbsfähige Forstwirt-schaft

Die Ansprache von Staatsminis-ter Josef Miller anlässlich derNeuheiten-Auszeichnung durchdas KWF auf der INTERFORST2002 am 4. Juli 2002 auf derMesse in München

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R. Hofmann, KWF

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vollziehen, dass ihr Holz aus nachhalti-ger und damit ökologisch unbedenkli-cher Waldbewirtschaftung stammt.Über 70 % der bayerischen Wälder sindmittlerweile nach PEFC zertifiziert.

ForsttechnikEin Weg zur Kosteneinsparung führtüber die Mechanisierung. Besonders inder Holzernte trägt sie darüber hinauszur Reduktion schwerer und unfall-trächtiger Handarbeit bei.

Richtig geplant und durchgeführt istder Maschineneinsatz im Wald auch fürdas Ökosystem kein Nachteil.

Welche Leistungsmerkmale die Ma-schinen der Zukunft aufweisen, lässtsich nicht genau abschätzen. Fest stehtaber, dass wir eine dem Wald angepass-te und intelligent gemanagte Technikbrauchen. Wichtige Ziele sind:

• Der Umweltschutz hat weiterhin einewichtige Bedeutung. Stichworte sindder verbesserte Bodenschutz und derforcierte Einsatz biologisch abbau-barer Hydraulikflüssigkeiten. Hiersind Waldbesitz, forstliche Unterneh-mer und Hersteller gleichermaßengefordert.

• Ein besonderes Anliegen sind mirVerbesserungen im Bereich des Ar-beits- und Gesundheitsschutzes. Werk-zeuge, Geräte und Schutzkleidungmüssen durch neue und kreative Lö-sungen ständig weiter entwickeltwerden. Ebenso gilt es, die Arbeits-bedingungen auf den Maschinen zuoptimieren.

• Trotz allem wird die Steigerung derProduktivität aber auch künftig eineausschlaggebende Rolle spielen. Hiersehe ich beispielsweise Ansatzpunk-te im Bereich des Zusammenspielsin der Holzernte- und Logistikkette.Dieses Thema wird auch auf derINTERFORST ausführlich diskutiert.Bislang war in Deutschland die

Schnittstelle zwischen Forst undHolzkäufer in der Regel die LKW-fahr-bare Waldstraße. Den Transport zuden Werken übernahmen die Holz-käufer. Die Suche nach Einspar-potentialen gepaart mit der rasantenStrukturentwicklung in der Holzwirt-schaft und zunehmend mechanisier-ter Holzernte rücken die Diskussionum die Logistik vom Wald zum Werkimmer mehr in den Vordergrund. DieBayerische Staatsforstverwaltung istbestrebt, dieses Feld mit zu besetzenund es als Teil ihrer Kernkompeten-zen auszubauen. Waldbau, Einschlagund Vertrieb lassen sich dabei opti-mal aufeinander abstimmen. Gleich-zeitig werden wir damit auch unse-rem waldgesetzlichen Auftrag zurvorbildlichen Bewirtschaftung desStaatswaldes gerecht.

NeuheitenauszeichnungDie Fähigkeit zur Innovation ist eineÜberlebensfrage für die Forst- undHolzwirtschaft – gerade im scharfenWind des internationalen Wettbewerbs.Innovationen sichern Wettbewerbsvor-teile und damit Arbeitsplätze. Sie ver-schaffen unseren Forstbetrieben dieLuft zum Atmen und sind letztlich Ga-ranten für die naturnahe Forstwirt-schaft. Nicht zuletzt sind sie Grundlageeiner leistungsfähigen, überwiegendmittelständisch geprägten Forstmaschi-nenindustrie.

Die vom Kuratorium für Waldarbeitund Forsttechnik (KWF) erstmalig initi-ierte Neuheiten-Auszeichnung stellt dieInnovationskraft der Forstausrüster ein-drucksvoll unter Beweis. Sie ist gleich-zeitig eine Plattform, die öffentlich-keitswirksam Maßstäbe für den techni-schen Stand der Entwicklung setzt.Nicht zuletzt – so hoffe ich – ist dieseVeranstaltung auch Ansporn für daskünftige Engagement aller Hersteller.

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Die neuen Forstspezialschlepper von WERNER

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Schlepper und MaschinenDieFirma WERNER stellte die neu ent-wickelten Forstspezialschlepper derBaureihe 1300, 1500 und 1700 vor. Un-ter Beibehaltung des ursprünglichenTrac-Konzeptes wurde ein völlig neuergeschlossener Wannenrahmen mitsperrbarem Verwindungsgelenk entwi-ckelt. Neu ist auch die um 270 Graddrehbare Kabine mit vollelektronischerInstrumentierung. Diese stammt vonIBL HYDRONIC und besteht aus einemhochwertigen Touchscreen Farbdisplaymit 256 Farben und entspiegelter Ober-fläche. Hierzu hat IBL ein neuartigesProgramm zur Auswertung der Senso-ren am Fahrzeug entwickelt. Es stellt dieRundinstrumente auf dem variablenDisplay dar und ersetzt ein konventio-nelles Armaturenbrett vollkommen.Dazu kommt die von WERNER neu ent-wickelte Rückezange mit etwa 7 mReichweite und die verbesserte Trag-bergstütze mit 5 t Hubkraft. Die Getrie-be von ZF STEYR sind nun stufenlosleistungsverzweigt ausgeführt; neueMotoren von Mercedes Benz, die EuroII oder Euro III erfüllen, runden dasBild ab. Zur Verbesserung der Wartungkönnen Tank- und Ventilgruppe einfachherausgezogen werden; die Kabine isthydraulisch kippbar. Die Höchstge-schwindigkeit auf der Straße beträgtnun bei allen Maschinen 50 km/h. Dazuist die Vorderachse hydropneumatischgefedert. Die Federung kann im Gelän-de und beim Arbeiten festgestellt wer-den.

Die Firma DOPPSTADT bietet verbes-serte Trägerfahrzeuge für den Einsatzals Forsttraktoren an. Es werden Moto-ren mit 150 PS und lastschaltbare elek-tropneumatisch gesteuerte Getriebevon ZF eingebaut. Als Konzept verfolgtDOPPSTADT weiter die Vollrahmen-bauweise des MB-Tracs, allerdings mitAllradlenkung. Die Kabine wurde ver-längert, um die bequeme Verwendungeines Drehsitzes zu gestatten. Scheibenwurden im Dach eingebaut, um dieSicht nach oben zu verbessern. Weiter-hin ist die Position der Aufbauwinde ander Maschine nach vorne verlegt, so

dass hinten mehr Platz für den Kranbleibt.

Die Firma HSM stattet alle Maschinenjetzt mit verbesserten IVECO-Dieselmo-toren der Baureihe NEF mit Common-Rail-Einspritzung, Turbolader und Lade-luftkühlung aus. Dabei sind Leistungenbis 230 PS möglich. Bei den Abgas-emissionen wird nun Euro III erreicht.Neuerdings werden auch ZF-Schalt-getriebe mit hydrodynamischem Wand-ler angeboten. Der 8-Rad-Forwarder derBaureihe 905 wird wahlweise auch mit950er Reifen ausgeliefert. Die Maschi-nenbreite liegt mit dieser Bereifungunter 2,90 m.

Bei einem durch die Firma IMPEXnachgerüsteten Tragschlepper HSM 208F waren sogar Reifen der Breite 1000mm (Firestone-Reifen 54 x 37.00-25 12PR) montiert. Diese sollen nach Firmen-empfehlung mit weniger als 1 bar In-nendruck gefahren werden. Am Stirn-gitter dieser Maschne sind die starrenBefestigungen durch elastische ersetztworden. Sie verbessern die Abfederungvon Stößen.

Die Firma WELTE stellte an ihreKombimaschine des Typs W 210 ihreprämierte Konstantzugwinde (s. S. 76)und das Wechselaufbauprinzip zumUmbau der Maschine vom Forwarderzum Klemmbankschlepper vor.

Auf dem Gebiet der Hydraulik zeigtedie Firma REXROTH verbesserte undfür den forstlichen Einsatz optimierteHochdruck-Load-Sensing Steuerblöckeder Baureihe M4, die neue kompakteAxialkolben-Verstellpumpe Bauart A4VGin Schrägscheibenbauart sowie denAxialkolben-Verstellmotor A6VM inSchrägachsenbauart. Bei den Ventilenwurden vor allem die Steuerkolben unddie Dynamik verbessert. Bei der Hydrau-likpumpe sind nun sämtliche Kompo-nenten für den geschlossenen Kreislaufwie Speisepumpe, Einspeiseventile,Hochdruckbegrenzungsventile sowieDruckabschneidung in das Gehäuse in-tegriert, um so zu einer höchst kompak-ten Antriebseinheit zu gelangen. AlleGeräte sind busfähig und können übereine graphische Programmieroberflächein der Systemsteuerung konfiguriertwerden.

Die Firma TBM präsentierte ihrenHarvester der Baureihe 84 V 2 mit Funk-fernsteuerung für Vorwärmfunktionenvon Kabine und Motor sowie mit einemverbesserten GPS/GIS-System zur Er-kennung der ausgezeichneten Bäumeund zur Dokumentation der Betriebs-leistung. Durch die weit nach oben ge-zogene Frontscheibe ergibt sich eineausgezeichnete Sicht nach oben.

Die Firma VALMET zeigt ihren prä-mierten Raupenketten-Harvester derBaureihe 901 (s. S. 76). Mit dem vonThomas Holzer (Neuberg/Mürz) entwi-ckelten Fahrwerk eignet sich die Maschi-ne besonders für die Arbeit im Hang.

Neues aus der Forsttechnik

Neues und Beachtens-werwertes auf derINTERFORST

Neben den mit der KWF-Inno-vationsmedaille prämiertenNeuheiten wurden von denAusstellern nahezu aller Pro-duktbereiche interessante undvielversprechende Neu- undWeiterentwicklungen vorge-stellt. Der nachfolgende Beitraggibt auch hierüber einen erstenÜberblick

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Der Harvester ROTTNE HS 20

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Von ROTTNE wurde die erste Serien-maschine der Harvesterbaureihe HS 20präsentiert. Auffällig sind besonders diegründliche Detailüberarbeitung unddie allgemein sehr gute Verarbeitung,was sicher auch eine Folge der FPA-Prü-fung sein dürfte. Besonderer Wert wur-de auf Wartungsfreundlichkeit und Be-triebssicherheit gelegt. So ist die Zu-gänglichkeit zu Motor und Aggregatenausgezeichnet. Die Maschine verfügtüber ein beheizbares Batteriefach sowieeine beheizbare, herausziehbare Werk-zeugschublade, eine komfortable Mo-torvorwärmung und eine mit elektri-schen Winden absenkbare Boden-wanne. Die Tanks für Arbeitshydraulikund Fahrhydraulik sind elektrisch hoch-

klappbar, um die Zugänglichkeit zuMotor und Aggregaten trotz kompakterBauweise zu verbessern. Außerdemkonnten die Hydraulikfilter an die Un-terseite der Tanks verlegt worden, umdas Ansaugen von Luft, das vor allembei biologisch schnell abbaubarenHydraulikflüssigkeiten ein Problem seinkann, zu verhindern. In hochgeklapp-tem Zustand können die Filter derTanks bequem gewechselt werden. DieMaschine ist mit einem neuen JOHN-DEERE-Motor mit 8,1 l Hubraum und187 kW Leistung ausgerüstet. Zur Mo-torkühlung werden elektrisch getriebe-nen Ventilatoren verwendet, um auchim Stand die volle Motorleistung zu ge-währleisten. Der Fahrantrieb erfolgtüber 2 Hydrostaten, die eine Gesamt-zugkraft von ca. 20 t aufbringen. ZurErhöhung der Betriebssicherheit ver-fügt die Maschine über 2 Hydraulik-systeme, die für Fahrantrieb und Ar-beitshydraulik vollkommen getrenntsind. Die Kabine ist dreh- und nivel-lierbar ausgeführt, der Kran tiltbar. AlsBedienelemente bietet die Maschine Sa-telliten mit Knöpfen in Fingerreich-weite zu den Joysticks. Die heraus-nehmbare, robust wirkende, Funk-

tastatur erlaubt eine komfortable Com-puterbedienung des Vermessungssys-tems. Die Maschine war ausgerüstet mitdem Aggregat EG 700 mit einem Entas-tungsdurchmesser von 50 bis 700 mmund einem maximalen Fälldurchmesservon 750 mm im Normalbetrieb.

TIMBERJACK liefert ab sofort auchalle Forwarder- und Harvester-Modellemit den modernen leistungsstarkenMotoren aus dem eigenen Hause, dieauch Euro II oder Euro III erfüllen aus.

Die Firma KONRAD zeigte für Seil-krananlagen den preisgekrönten selbst-fahrenden Laufwagen Woodliner 3000(s. S. 75).

MEYER-MELLNHOF präsentierte denSeilkran Syncro-Falke mit Zug- undRückholseil auf einer Achse. Da über-große Seiltrommeln verwendet werden,ergeben sich zwischen Zug- und Rück-holseil nur geringe Drehzahlunter-schiede, so dass beim Ausspulen des ei-nen der beiden Seile die nötige Brems-kraft zur Energieeinsparung an der ein-spulenden Trommel genutzt werdenkann, indem die beiden Trommeln ge-genläufig arbeiten. Die geringen Dreh-zahlunterschiede werden durch einenzusätzlichen Hydromotor ausgeglichen.

Die Trommeln für Zug- und Rückhol-seil sind jeweils in einen Arbeits- undVorratsbereich unterteilt. Während imVorratsbereich der Trommeln nahezuder gesamte Seilvorrat aufgespult ist,liegen im Arbeitsbereich immer nurwenige Lagen auf. Hierdurch steht im-mer die optimale Zugkraft an. Der An-trieb der Seiltrommeln erfolgt ausGründen der größeren Sicherheitdurch Radialkolbenmotoren beim Scha-densfall.

Die Firma KOLLER zeigte ihren neu-entwickelten Laufwagen mit neuemAntriebs- und Treibscheibenkonzept.Als Auswurfsicherung dient bei diesemGerät eine gleitgelagerte Rolle, wäh-rend die Seilklemmung am Tragseilüber eine Kniehebelmechanik erfolgt.Der Laufwagen ist im Vergleich zumVorgängermodell komplett überarbei-tet. Der Antrieb wird von einem Einzy-linder Dieselmotor der Firma HATZgewährleistet. Der Laufwagen kann so-wohl für Bergaufseilungen als auch fürBergabseilungen verwendet werden.Die Hydraulik wird von einer Zahnrad-pumpe angetrieben. Die Anordnungder Hydraulikventile, der Elektrik, desMotors und der Hydraulikpumpen so-wie die Seilführung ist sehr aufgeräumt,wodurch sich für die Wartung eine aus-gezeichnete Zugänglichkeit ergibt.

Zusammen mit der Firma JOHNSONstellte KOLLER funkferngesteuerte Cho-ker-Systeme vor. Diese Technik stammtaus Nordamerika und ist dort seit län-gerem in Gebrauch. Bei der letztenAUSTROFOMA wurden sie erstmals inEu-ropa im Einsatz gezeigt. Die Choker-Schlösser werden bei diesem System

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Funkgesteuertes Chokersystem der Firma JOHNSON

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Forstmaschine Pfanzelt Felix

vom Anschläger manuell geschlossenund können vom Seilkranführer perFunk einzeln- und gruppenweise geöff-net werden, so dass eine vollautomati-sches Absetzen der Stämme am Lande-platz möglich ist. Damit entfällt insbe-sondere das unter dem Aspekt der Ar-beitssicherheit nicht unproblematischeAbhängen der Stämme auf der meistungesicherten erhöhten Arbeitsplatt-form. U. U. lässt sich so auch ein Manneinsparen. Der Antrieb des Öffnungs-mechanismuses erfolgt über einen Stell-motor im Gehäuse. Als Energiequelledient ein Einweg-Akku mit einer Le-bensdauer von ca. 1½ bis 3 Monaten,je nach Witterungs- und Einsatzbeding-ungen.

AFICOR stellte einen Greifer mit Sägeund Vorschubeinrichtung vor, der auchüber ein Längenmeßsystem verfügt. DasGerät ist vor allem zum Ablängen undgegebenenfalls zum Einschneiden vonentastetem Rundholz gedacht. Einsatz-gebiete könnten Brennholzbereitung,ggf. auch Windwurfaufarbeitung oderdie weitere Aufarbeitung von motor-manuell entastetem Langholz, etwa amLagerplatz einer Seilkrananlage, sein.Diese kleine Firma stellte auch eine sehrschmale Seilwinde mit großem Trom-melkerndurchmesser zum Einbau inTrag- oder Rückeschlepper vor. DasGerät zeichnet sich durch eine hydrau-lische Seilführung beim Aufwickeln,eine Windenzugkraft von 10 t und einemSeilfassungsvermögen von ca. 100 maus.

Die Firma PFANZELT stellte ihreForstmaschinen Felix (V und K für Vari-abel und Kurz) mit Doppellenkung (All-rad und Knicklenkung) als Seil-Klemm-bankschlepper und als Trag-Seilschlep-

per vor. Eine weitere Besonderheit desTragseilschleppers ist der nivellierbareRungenkorb.

Im Bereich Reifen ist die FirmaMICHELIN zu erwähnen, die als einzi-ger Anbieter Forstreifen in Radialbau-weise anbietet. Die Problematik Reifen-Boden war auch Thema der Sonder-schau und in den Foren. So demonst-rierte das Institut für Forstliche Arbeits-wissenschaft und Verfahrenstechnolo-gie aus Göttingen seinen Reifenprüf-stand, der es gestattet, die Druckver-teilung unter einem Reifen sehr diffe-renziert, z. B. am Stollen oder auch un-ter einer definierten Bodenauflage, zumessen.

Bei den Winden erweiterte die Fir-ma SCHLANG & REICHART ihre be-währte Dreipunktserie um ein Modellin der 8-t-Klasse. Es rundet die Produkt-palette nach oben ab und ermöglicht,die immer größer werdenden Schlep-perleistungen besser auszunutzen.SCHLANG & REICHART stellte darüberhinaus eine neue hydraulische Seilein-laufbremse vor. Sie bewirkt, dass dasSeil zwischen Einlauf und Trommelbeim Einziehen automatisch gespanntwird. Beim Seilauszug ist das Systemdrucklos.

RITTER präsentierte eine Konstant-zug-Anbauwinde als Messeneuheit. Siebietet in allen Seillagen die maximaleZugkraft.

Handgehaltene Geräte und Be-triebsmittelDie gewaltige Präsens an Großmaschi-nen ist ein Indiz dafür, dass sich die Ar-beitsabläufe im Wald ändern und dievollmechanisierte Holzernte immermehr an Bedeutung gewinnt. Viele Aus-rüster für die Waldarbeit, die bisher ihreSchwerpunkte bei dem Vertrieb vonWerkzeugen und Kleinmaschinen fürdie Waldarbeit hatten, haben auf diesenTrend ragiert und werden zunehmendauch zu Outdoor- und Freizeitaus-rüstern.

Bei den Motorsägen, die immer nochdie Klassiker bei der Holzernte sind, gabes keine echten Neuheiten zu entde-cken. Damit war auch nicht zu rechnen,weil diese auf der wichtigsten Veranstal-tung der Branche, der Gartenfachmessein Köln, vorgestellt werden. Neben denElektrolux-Firmen HUSQVARNA undJONSERED waren selbstverständlichauch die drei deutschen HerstellerSTIHL, DOLMAR und SOLO vertreten.Solo hat zum Glück noch nicht verges-sen, wie das Prüfzeichen des KWF aus-sieht, obwohl schon längere Zeit keineGeräte mehr zur Gebrauchswertprü-fung vorgestellt wurden. So schmücktedas FPA-Zeichen ein von einem Motor-sägenkünstler aus Holz hergestelltesEichhörnchen. Bleibt zu wünschen,dass sich Solo wieder etwas mehr umden Profimarkt bemüht. Dafür ist es

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Das FPA-geprüfte Solo-Eichhörnchen

Die „Beck´sche Leiter“

Mantax Digitech

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aber wichtig, dass die Produkte die si-cher auch von hoher Qualität sind, dasFPA Prüfzeichen führen.

Es ist schon interessant, dass auchaus vergleichsweise einfachen Dingenwie Leitern immer wieder neue Bau-varianten entstehen. Ein weiteres Ex-emplar, eine neue Ästungsleiter, warauf dem Stand der Firma GRUBE zu se-hen. Die „Beck‘sche Leiter“ ermöglichtdie Wert-ästung bis 12 m Höhe. Dabeiwird zunächst ein zweiholmiger Lei-terra-hmen angelegt, an dem oben zweiseitliche Auftritte angebracht sind. Übereine zweite Leiter werden diese Auftrit-te erreicht. Danach stellt man sich aufdiese Tritte und zieht die Leiter zwi-schen den Beinen hindurch nach oben.Selbstverständlich muss die steigendePerson zuverlässig mittels Hüftgurt ge-sichert sein.

Deutlich komfortabler lassen sichAstungsarbeiten bis 12 m mit der Hub-arbeitsbühne „Alumat-Trac-Forest“ derFirma ALUMAT durchführen. Diese ech-te Neuentwicklung wurde auf der Mes-se auch mit der KWF-Innovations-medaille ausgezeichnet. Es handelt sichum eine teleskopierbare Arbeitsbühne,die auf einem Trägerfahrzeug (EisernesPferd) montiert ist und so in geeigne-tem Gelände zu den Bäumen gefahren

wird. Ein Rollenkäfig umschließt denBaum und sorgt somit für einen siche-ren Stand. Die Bedienperson steht ineinem Korb und kann bequem die ge-wünschte Höhe anfahren. Für den Fall,dass nicht mit Handsägen gearbeitetwird, steht auch ein Luftanschluss fürpneumatisch angetriebene Werkzeugezu Verfügung. Dieses Gerät ist auch sehrinteressant für Unternehmer, die auf-tragsschwache oder saisonbedingte Lö-cher überwinden müssen. Mit der FPA-Prüfung soll nach der Sommerpausebegonnen werden (s. S. 76).

Zufrieden zeigten sich die Vertreibervon Sonderkraftstoffen. Die Verkaufs-mengen stimmen, was darauf zurück-zuführen ist, dass neben den staatlichenWaldarbeitern zunehmend auch Kom-munen, Gemeindeverwaltungen undauch private Anwender diese Produkteverwenden. Reklamationen treten an-geblich so gut wie nicht auf.

Die Firma ASPEN, bekannt als Son-derkraftstoffvertreiber mit umfangrei-chem Zubehör, stellte einen interessan-ten Palettencontainer vor. Damit kön-nen 5- und 25-Liter-Kanister sicher nachden Vorschriften der Gefahrenstoffver-ordnung, gelagert werden. Der Contai-ner ist mit einer integrierten Auffang-wanne, Belüftungsöffnungen und einerVerschlusseinrichtung ausgerüstet.

Mit der „Mantax DigiTech“ bringt dieschwedische Firma HAGLÖF eine leich-te und einfach zu bedienende elektro-nische Kluppe in den Messbereichen50 cm, 65 cm, 80 cm und 100 cm. Die50 cm Ausführung wiegt lediglich 600Gramm. Es können bis 8000 Mess-daten erfasst werden, die Übertragungauf PC, Notebook oder andere Er-fassungsgeräte erfolgt drahtlos. DerEinsatzschwerpunkt liegt bei der Erfas-sung großer Datenmengen, z. B. beiBestandeskalkulationen und Inventu-ren.

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Gut geeignet für den robustenAußeneinsatz sind die kompaktenNotebooks von Panasonic. Das ToughBook CF-28 erfüllt die Anforderungender Schutzklasse IP 54 und ist somitgegen Eindringen von Spritzwasser undStaub geschützt. Das stabile Magnesi-umgehäuse vermindert die Gefahr derBeschädigung bei Stürzen und Erschüt-terungen. Damit ist dieses Notebookideal für den Einsatz im Wald. Die di-rekte Eingabe von Baumdaten oder dieKommunikation mit elektronischenKluppen ist genauso gut möglich wiedie Verwendung als GPS-Station. DerBildschirm nutzt das Umgebungslichtals Lichtquelle und sorgt damit für einegute Ablesbarkeit auch bei schwierigenLichtverhältnissen.

Erstmals auf einer Forstmesse wur-den die Umschaltventilatoren vonCLEANFIX gezeigt. Üblicherweise be-wirken Ventilatoren im Bereich derMotorkühler eine Erhöhung der Luft-geschwindigkeit und führen kühle Luftzu und warme Luft ab. Auf der Saug-seite entsteht zwangsläufig ein geringe-rer Druck, der Staub und auch gröberePartikel anzieht. Verschmutzte Kühlein-richtungen verschlechtern den Wir-kungsgrad und erhöhen die Betriebs-temperatur. Durch Verdrehen der Lüf-terflügel wird die Richtung des Luft-stromes geändert. Anhaftende Partikelkönnen somit „weggeblasen“ werden.

Die Ansteuerung der Flügel erfolgtpneumatisch. Die Rückstellung erfolgtüber Federkraft, das Zeitintervall fürden Reinigungsvorgang kann beliebigvorgewählt werden. Der CLEANFIX-Ein-bausatz wurde bereits mit der DLG-Innovationsmedaille ausgezeichnet.Der Vertreiber erhofft sich jetzt auchvielfältige Anwendungsmöglichkeitenbei den extremen Belastungen ausge-setzten Forstmaschinen.

Forstliche Daten machen mobilAuf geographischen Ausgangsdaten auf-gesetzte Informationen werden imforstlichen Alltag immer wichtiger. Sosetzt eine effiziente Arbeit gerade auchim Bereich Logistik die Kenntnis vonraumbezogenen Informationen voraus.

Das Spektrum reicht dabei von Werk-zeugen für die Kartierung, Standorts-erkundung, Forsteinrichtung, Natural-buchführung über Angebotserstellung,Entlohnung, Verkauf, bis hin zu Navi-gationssystemen. Zahlreiche Schnitt-stellen erlauben das Einlesen bereitsvorhandener Daten, wie Karten, Luft-bilder, Forsteinrichtungdaten, sowieInformationen, die mittels MDE-Gerät,elektronischer Kluppe, Harvester- oderWerkseingangsvermessungsanlage er-hoben wurden.

Zahlreiche Firmen aus Deutschlandund Österreich präsentierten hierzuentsprechende Forstsoftware, derengemeinsamer Nenner die Erhebung

und/oder Verarbeitung geographischerDaten ist.

Während die Basis GIS dabei nocheinigermaßen standardisiert scheint,herrscht bei den aufgesetzten Modulender Wildwuchs. In Anzahl, Inhalt undBenutzeroberfläche ist dem Einfalls-reichtum der Programmierer keineGrenze gesetzt.

Hinzu kommt, dass es sich in allerRegel um Produkte handelt, die denWünschen der Kunden entsprechendindividuell konfiguriert werden müssen(was nicht zuletzt Aufwand und Kostenerklärt, die mit solcher Software verbun-den sind).

Auch in der Welt der Forst-EDV re-giert somit das eiserne Gesetz des Ört-lichen.

In der Folge davon ist ein Vergleichder unterschiedlichen Anbieter nurunter äußerster Kraftanstrengung mög-lich. Drei klare Trends waren jedoch zusehen:• Nutzung des Internet, um die Daten

weltweit zumindest nutzen, bei eini-gen Anbietern auch aktiv beeinflus-sen zu können. Das eigene Büro wirdsomit weltweit abrufbar. Dabei kannauf Spezialsoftware verzichtet wer-den. Der Internet-Browser avanciertDank Java 1.1 zur umfassendenSchnittstelle zum Benutzer.

• Verwendung von PDAs (kleinen Mini-computern, die bislang das gehobeneManagement der Global Player nutz-te, um Termine und wichtige Namenzu archivieren), um die Daten auchmobil in die Welt – pardon – denWald tragen zu können.

• Über die Erstellung und Unterstüt-zung der Software hinaus wachsendie Unternehmen zunehmend auchin den Bereich der forstlichen Dienst-leistungen wie z.B. Bestandesdaten-aufnahme, Forsteinrichtung, Holz-buchführung hinein

Als Fazit bleibt festzustellen, dass dieBranche im Wesentlichen alle Werkzeu-ge bereitstellt, die eine Umsetzung vonhochentwickelten Wertschöpfungs-ketten erfordert. Das Potential einer gutorganisierten Anwendung dieser Werk-zeuge erscheint immens. Allerdings istman auch in diesem Bereich noch weitvon Standards entfernt, die einen fürden normalen Anwender einfachenDatenaustausch mit anderen Informa-tionsquellen zulässt.

Forstpflanzen aktuell - Klassestatt MasseMit dem Übergang zu einem an natür-lichen Verjungungsprozessen orien-tierteren Waldbau sinkt auch der Be-darf an Forstpflanzen. Dieser Trendspiegelte sich auch in der geringen An-zahl an ausstellenden Forstbaumschu-len wider. Ist es für den Forstbetriebtrotz Beachtung der natürlichen Ver-jüngungsdynamik unumgänglich, die

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Isoenzymmuster – genetischer „Fingerabdruck“ einer Buche

Winkelpflanzung (li.) contra Naturverjüngung (re.), Wurfgefährdungvorprogrammiert

Werbung die bei Klein und Groß in Erinnerung bleibt

Holzbündel-Prozessor WESI

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Wiederbewaldung durch eine Pflan-zung zu forcieren, werden heute ge-ringere Pflanzzahlen, aber dafür grö-ßeres Pflanzgut bevorzugt.

Bei der Verwendung von größerenPflanzen ist die Qualität der Pflanzungvon entscheidender Bedeutung für dasnachhaltige Gelingen. Die BayerischeLandesanstalt für Wald und Forstwirt-schaft nahm sich dieser Problematik anund zeigte auf der Sonderschau nichtnur die Spätfolgen unsachgemäßerPflanzung, sondern demonstrierteauch, wie man es richtig macht. Nurim Zusammenspiel von qualitativ hoch-wertigem Pflanzgut und richtigemPflanzverfahren mit dem dazugehöri-gen Sachverstand bei der Pflanzungkann eine künstlichen Bestandes-begründung langfristig erfolgreichsein.

Eine neues Niveau in Bezug auf dieQualitätssicherung von forstlichemVermehrungsgut beschreitet die Baum-schule KARL SCHLEGEL. Sie produziertherkunftsgesicherte Fortspflanzen nachden Verfahrensregeln des ZüF (Zerti-fizierungsring für überprüfbare forstli-che Herkunft Süddeutschland e.V.). Bi-ochemisch-genetische Methoden (Iso-enzymanalyse) sind Bestandteil diesesKontrollverfahrens zum Identitätsnach-weis von gelieferter Pflanze und Aus-gangsmaterial, welches keinen Zweifelan der Herkunft des Pflanzenmaterialsaufkommen lässt.

Mit einem kompletten Pflanzkon-zept auf Grundlage von Ballenpflan-zen war das TochterunternehmenLIECO der Fürst von LIECHTEN-STEIN-STIFTUNG präsent. Über dasFür und Wider von Containerpflanzenlässt sich trefflich streiten, aber diezuschauerwirksame Pantomimen-darstellung am Messestand fördertezweifelsohne den Bekanntheitsgraddes Unternehmens.

Keine Zukunftsmusik – Wärme-energie aus HolzAuf der INTERFORST zeigte es sich einmalmehr, dass die Holzenergie im Kommenist. Neben den zahlreichen Ausstellern, die

die aktuelle Technikzur Brennholzaufar-beitung vorstellten,konnten die Besucherzusätzlich fachkundigeInformationen rundum die Holzenergiebekommen. Auf derSonderschau wurdendazu von der Bayer-ischen Landesanstaltfür Wald und Forstwirt-schaft nahezu alle As-pekte des zukunfts-fähigen Themas be-leuchtet. Der informa-tive Querschnitt wur-

de zusätzlich mit dem immer interes-santer werdenden Bereich der Energie-wälder abgerundet.

Das Angebot zur wirtschaftlichen Be-reitstellung von Energieholz für densemiprofessionellen Bereich ist mittler-weile fast unüberschaubar. Dieser po-sitiven Entwicklung entspringen aucherwähnenswerte Ansätze innovativerTechniklösungen.

In diesem Zusammenhang ist auchder Holzbündel-Prozessor der FirmaSTRICKER & PARTNER ANSTALT ausLiechtenstein zu nennen. Der an eine

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Schnittschutzsystem Vario 3 D

Visier V 4j SV

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Frontlader-Schwinge zu montierendeProzessor ist für das Ablängen von Holz-bündeln konzipiert. Die Scheitlängekann von der Fahrerkabine aus varia-bel eingestellt werden. Der Bearbei-tungsschritt „Bündeln“ muss jedochweiterhin separat ausgeführt werden.

Halbautomatische Schneidspalter fürden professionellen Bereich bietet dieFirma POSCH in verschiedenen Größenan. Die prämierte mobile Anlage „Spalt-fix K-500“ ist aufgrund des einfach zuwechselnden Spaltmessers variabel ein-setzbar. Sie kann von einer Person be-dient werden und verarbeitet sehr effi-zient Stammholz bis 8 m Länge und bis50 cm Durchmesser zu ofenfertigemBrennholz (s. S. 77).

Im Bereich der Feuerungstechnik istdie kontinuierliche Entwicklung zuimmer abgasärmeren Feuerungsan-lagen zu erkennen. Damit einherge-hend werden die Anlagen kompakterund einfacher in der Unterhaltung undBedienung. So bietet die Firma GUNTA-MATIC aus Österreich einen verbesser-ten Holzvergaser an, der mit Scheitholzund Hackschnitzel über einen großenRestfeuchtebereich gleichermaßen effi-zient betrieben werden kann.

Das höchste Niveau an Bedienungs-komfort und Umweltfreundlichkeit ha-ben zweifelsohne Pellet-Heizanlage. DieFirma HDG-BAVARIA hat mit ihremHDG-Pelletmaster neue Maßstäbe inbezug auf Effizienz im Teillastbereichund Wirkungsgrad gesetzt. Die Anlageist speziell für Ein- und Zweifamilien-häuser konzipiert und besticht durchihre wartungsarme Gesamtkonzeptionbei gleichzeitig geringen Emissions-werten.

Neues zum Thema Arbeitsschutz-ausrüstungDie INTERFORST bot im Bereich Ar-beitsschutzausrüstung einige beach-tenswerte Entwicklungen. Der Schwer-punkt lag dabei auf der weiteren Ver-besserung bewährter Produkte:

Die Neuheitenkommission hat aufdem Gebiet der PSA zwei Produkte mitdem Innnovationspreis 2002 des KWFausgezeichnet (s. S. 77). Das war zumeinen der Sicherheitsschuh „MountainGrip“ der Firmen MEINDL und GRUBEsowie zum anderen die Schnittschutz-jacke „Cool Air“ der Firma PFANNER,hier beispielhaft für die Innovation aufdem Gebiet der PSA für den Wald-arbeiter. Beides war schon während derMesse in aller Munde und es sei des-halb hier noch einmal erwähnt.

Weitere interessante Neuigkeitenwaren jedoch auch– das Schnittschutzsytem „Vario 3D“,

GRUBE KG und HF SICHERHEITS-BEKLEIDUNG.Das neue Schnittschutzsystem „Vario3D“ vereint die Sicherheit einerSchnittschutz-Innenhose mit der

Wahlmöglichkeit der Außenhose jenach Anforderung und Witterung.Die Außenhüllen (Regenhose, Som-merhose, Winterhose) können inwenigen Sekunden durch einenReißverschluss an- oder abgezipptwerden. Die Idee, die dahintersteckt, ist die Schonung der empfind-lichen Schnittschutzhose und die er-leichterte Pflege der Überhosen so-wie die Erleichterung beim Nachkaufder einzelnen Teile.

– das Gesichtsschutz- Visier „V 4J SV“,AERO/PELTOR GMBH.Das neue Visier „V 4j SV“ ist eine Aus-führung des bereits bekannten Visie-res „V 4J“ in schwarzer Farbe. Es bie-tet den Vorzug, dass Knicke im Ma-terial, wie sie im Laufe der Verwen-dung immer wieder vorkommen,nicht mehr blendend wirken. Durchdie Bedampfung des Visieres mitschwarzer Farbe wurde darüber hi-naus erreicht, dass die Gitterstruk-tur weniger scharfkantig ist und da-mit ankommende Kleinteile bei derMS-Arbeit besser abprallen könnenund nicht durch die das Geflecht zer-schnitten werden. Es steht zu vermu-ten, dass damit auch weniger Säge-späne etc. zum Auge gelangen.

– das Sommerhemd für Waldarbeiter,GRUBE KG.Die Nachfrage nach Kleidung fürSommertätigkeiten im Forstbereichist in den letzten Jahren gestiegen.

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Flower-Power lässt grüßen

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Sommerhemd für die Waldarbeit

Das hat wohl auch zur Entwicklungdes abgebildeten Sommerhemdes fürWaldarbeiter geführt. Inwieweit sichein solches Produkt in der Praxis be-währen wird, werden die Tests undPrüfungen zeigen.

– ein neuer Personalwagen, FirmaMARTENS.Auch ein neuer Personalwagen-Pro-totyp konnte auf der INTERFORST2002 besichtigt werden. Es handeltesich um einen Wagen des 80 km/hTyps, also um einen Pkw-ziehbarenWagen. Sein Leergewicht liegt etwabei 1000 kg. Durch die Verwendungneuer Holzplatten als Außenhautwurde ein sehr schöner Wagen ent-wickelt, der im übrigen alle Vorzügeder Personalwagen neuer Generationaufweist, wie z. B. Wasch- und Koch-möglichkeit, Solaranlage, Gashei-zung und Trockenschrank. Wie sichdieser Wagen in der Praxis bewährenwird, erwarten wir mit Spannung.

– neue Anzüge und Handschuhe, Fir-ma BREIDENBACH.Neben den bereits bekannten Anzü-gen gab es hier neue Produktlinienzu sehen.Die Anzüge „Comfort-Stretch“ in denFarben rot/gelb oder grün/orangevereinen Funktionalität und Komfortmit akzeptablem Preis. Auch hier darfman auf die Praxistauglichkeit ge-spannt sein.Es gab aber auf diesem Stand auchKurioses, wie den neben abgebilde-ten Waldarbeiteranzug zu besichti-gen. Nach Angabe des Vertreibers solldafür sogar in manchen Ländern einAbsatzmarkt vorhanden sein. Ob inDeutschland dafür ein Markt seinwird, bleibt abzuwarten. Das hier zuvermutende Motto lautet wohl eher„Flower-Power läßt grüßen“.

Des weiteren gab es verschleißfesteHandschuhe, wie die Modelle „TrafficRoad“ mit Kevlar-Slip-Stop oder„Networker ISO“. Sie schützen vorNässe und Kälte und bieten aufgrundder Goretex-Membran viele trage-freundlichen Vorteile. Sie vereinenvor allem Rutschfestigkeit und Was-ser- sowie Winddichtigkeit mit Wasch-barkeit und großer Verschleißfestig-keit.

Natürlich haben solche Handschuheeinen relativ hohen Preis, der wirdaber u. U. durch die längere Lebens-dauer wieder ausgeglichen.

– der Nässeschutzanzug der FirmaKOX:„Aquatex“ bzw. „Protex“ ist die Be-zeichnung des neuen Kombi-Anzu-ges der Fa. Kox. Hier besteht die Mög-lichkeit einen Nässeschutzanzug miteiner Schnittschutzhose zu kombi-nieren. Die Schnittschutzhose bietetdabei durch die Verarbeitung ent-sprechender Materialien auch einenrelativen Nässeschutz. Bei Bedarfkann der Anzug aber auch als kom-pletter Nässeschutzanzug, d.h. miteiner entsprechenden Nässeschutz-hose getragen werden.

Insgesamt war diese INTERFORST auchim Bereich der Arbeitsschutzausrüstungeine gelungene Veranstaltung.

J. Hartfiel,B. Hauck,R. Hofmann,K. Klugmann,D. Ruppert u.G. Weise, KWF

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Blick ins Forum

Mit einer Fläche von rund 5000 qm be-herrschte die Sonderschau die Halle 6B. Echte Einzelbäume und Baumgrup-pen sowie der mit Rindenmulch abge-deckte Boden vermittelten Waldnähe.Stets war irgendwo frisches Grün imBlickfeld, es roch nach bearbeitetemHolz, Geräusche und auch der Tritt wa-ren angenehm gedämpft. Das Forum amRand der Halle mit etwa 100 Sitzplätzenund Freiraum für weitere mindestens 50Stehplätze war durch zwei weite seit-liche Öffnungen zur Sonderschau in die-se auch optisch voll integriert.

Das Motto von Sonderschau und Fo-ren „Holzproduktion – in Verantwor-tung für Arbeitsschutz, Gesellschaft undNatur“, aufgenommen aus dem Kon-gressmotto „Holz: Verantwortung fürdie Zukunft“, unterstrich die Bedeu-tung der grundlegenden Kriterien Er-gonomie, Ökonomie und Ökologie fürBeurteilung und Einsatz von Technik imForstbetrieb. Mit der dargebotenen Zu-sammenstellung der Einzelthemen vonKongress, Sonderschau und Foren wares unbedingt gelungen, über wichtigeund aktuelle forsttechnische Fragenumfassend und motivierend zu infor-mieren.

Insbesondere Sonderschau und Fo-ren griffen die Themen wechselseitigflankierend oder ergänzend bzw. fort-führend auf und beleuchteten sie ausverschiedenen Perspektiven, stets en-gagiert und gekonnt präsentiert vonabsolut kompetenten Fachleuten. Sowurden interessierte Besucher/innendurchaus in die Lage versetzt, z. B. ihrWissen mit jungen Informationen zuvertiefen, ggf. Missverständnisse undVorbehalte gegenüber der Forst-technik abzubauen, ihr Verständnisfür Arbeits- und Gesundheitsschutz zuaktivieren und sich gut auf die Beur-teilung und Einordnung des Messean-gebots vorzubereiten. Waren Fach-besucher/innen bereit, in Sonder-schau und Foren ausreichend Zeit zuinvestieren, werden sie die Interforst2002 mit neuen wertvollen Entschei-dungshilfen für Qualität beim Wald-bau, Erleichterung der Waldarbeit und

rationelle und effiziente Betriebsfüh-rung verlassen haben.

Die eineinhalbstündigen Foren mitjeweils einem Moderator und vier Fach-leuten auf dem Podium waren durch-weg sehr gut besucht, zuweilen warnicht einmal mehr ein Stehplatz zu er-gattern.

Über Statements und Ergebnisse derForenreihen wird in der Septemberaus-gabe dieser Zeitschrift ausführlich be-richtet.

Die Sonderschau wurde in engerZusammenarbeit von der Messe Mün-chen, dem Kuratorium für Waldarbeitund Forsttechnik ( KWF), dem Bundes-verband der Landwirtschaftlichen Be-rufsgenossenschaften ( BLB) sowiedem Bundesverband der Unfallkassen(BUK) realisiert. An rd. 35 durch Exper-ten/innen begleiteten Ständen wurdender Forstpraxis beispielhafte Lösungenund Empfehlungen zu den drei The-menbereichen „Stand der Technik – Ar-beitsschutz und Gebrauchswert“, „Fach-gerechte Arbeitstechnik – sicher und ef-fektiv“ und „Management und Control-ling – ergebnisorientiert und lernfähig“angeboten.

Für wenig vorbereitete Besucher/innen – und das ist bei einer solchenVeranstaltung eigentlich die Regel – wares nicht ganz einfach, sich in der Son-derschau zurechtzufinden. Bei großemBesucherandrang, was erfreulich häu-fig der Fall war, fehlte zwischen einigenBildern etwas mehr Freiraum. Diesekleinen Mängel taten dem durchweghohen Niveau an Informationsgehaltund Aussagefähigkeit der einzelnen Bil-der, die personelle Besetzung einge-schlossen, keinen Abbruch.

Die im Stil einheitlichen, in engli-scher und deutscher Fassung ausliegen-den Infoblätter erleichterten durch dieFarben Rot, Grün und Gelb ihre Zuord-nung zu den drei Themenbereichen. ImRahmen dieses Beitrages kann nur aufeinige Schwerpunkte beispielhaft nähereingegangen werden.

Qualitätsmanagement im Forst-betrieb nicht ohne FPA-geprüfteArbeitsmittelQualität bei der Waldarbeit, Qualitäts-sicherung und Qualitätsmanagementsind Themen, die im Kongress, in denForen und auch ganz konkret in derSonderschau aufgegriffen wurden. ImThemenkreis „Management und Cont-rolling“ z.B. wird auf dem Stand „Quali-tätssicherung bei der Arbeit im Wald“ein „Leitfaden Qualitätssicherung beider Waldarbeit“ präsentiert. Darin istu.a. eine Checkliste „Maschinen undGeräte“ enthalten, die abfragt, ob z.B.ein zum Einsatz vorgesehener Trag-schlepper in allen wesentlichen Merk-malen wie Einsatzbereich, Umwelt-verträglichkeit, Ergonomie, Arbeits-schutz und Wirtschaftlichkeit dem

Geräte- und Verfahrenstechnik

Sonderschau und Forenmit hoher Informations-qualität.

K. H. Piest

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Die geprüfte Seil-Tragschlepper-Kombimaschine der Firma Welte

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Stand der Technik entspricht. Der auf-merksame Fachbesucher konnte dannzu solchen Fragen im Themenkreis„Stand der Technik – Arbeitsschutz undGebrauchswert“ geballte Informationenbekommen. Hier hatte er an jedemMessetag Gelegenheit, durch eine Ex-pertenpräsentation in Interviewformdurch 12 Stationen geführt zu werden.Anhand von Beispielen war u. a. mitzu-erleben, wie das KWF mit seinen forst-technischen Prüfausschüssen Arbeits-mittel von der Axt bis zum Hightec-Vol-lernter, Persönliche Schutzausrüstun-gen und Arbeitskleidung sowie Wald-arbeiterschutzwagen Gebrauchswert-prüfungen unterzieht.

Positiver Prüfabschluss wird mit demFPA-Prüfzeichen, einer stilisierten Ei-chel, sichtbar gemacht. Der Forst-technische Prüfausschuss macht Ähn-liches wie Stiftung Warentest mit aller-dings einer bemerkenswerten Beson-derheit: Jedes Prüfmerkmal entsprichttatsächlich dem Stand der Technik. ImZuge der Prüfung festgestellte Mängelmüssen vor positivem Prüfabschlussvom Hersteller beseitigt werden. DasFPA-Zeichen ist wohl das umfassends-te Gebrauchswert-Gütesiegel für forst-technische Arbeitsmittel auf der Welt.Vor allem der Praxiseinsatz währendder Prüfungen, stets verbunden mit in-tensiver Kommunikation mit dem Her-steller, hat durch die Jahrzehnte hin-durch eine Vielzahl von technischenEntwicklungsprozessen ausgelöst, mitder Folge eines dauerhaft schleichen-den Anhebens des Standes der Tech-nik. Dieses wurde gerade am Beispieleiner Seil-Tragschlepper-Kombina-tionsmachine und an Beispielen derMotorsäge, der Persönlichen Schutz-ausrüstung und Bekleidung und derPersonalwagen überzeugend demons-triert.

Ein alter Personalwagen neben ei-nem modernen vermochte zwar manchnostalgische Erinnerung, jedoch sicherkeinen Beschaffungsreiz auszulösen.Mehrere Bilder stellten die Bedeutungvon Arbeitsschutz und Umweltschutzals Prüfschwerpunkt heraus. Stichwor-te waren hier z.B. Geräuschemissionen,Ganzkörperschwingungen, Sicherheitvon Seilen und Seilwinden, Hautschutzam Arbeitsplatz, Sonderkraftstoffe,Schmierung von Motorsägenketten und„Blauer Engel“, Bodenschonung, RMEund umweltschonende Hydraulik-flüssigkeiten.

Der Lehrstuhl für Forstliche Arbeits-wissenschaft der TU München zeigtesein für die Praxis konzipiertes Infor-mationssystem „Pro For“ zum boden-verträglichen Forstmaschineneinsatz,das bereits in mehreren europäischenLändern im Rahmen des Bodenschut-zes und der Zertifizierung im Einsatzist. Das Programm kann beim Institutbezogen werden.

Wie gut ein Forwardermotor 15000Betriebsstunden mit RME übersteht,konnte der Fachmann an einem de-montierten und zerlegten Motor sehreindrucksvoll erkennen. Der Motor wardas Kernstück einer Weitergabe vonErfahrungen mitten aus der Praxis desBrandenburgischen Maschinenstütz-punktes Doberlug-Kirchheim über denlangfristigen Einsatz von RME undumweltfreundlichen Hydraulikflüssig-keiten.

Aus der roten Schleife „Stand der Te-chnik – Arbeitsschutz und Gebrauchs-wert“ wird der hohe Stellenwert derFPA-Gebrauchswertprüfung für dieQualität der Waldarbeit beim Fach-besucher bestimmt als Erinnerungs-posten zurück geblieben sein!

Wärme aus Wald und FlurUnter dem Moto „Wärme aus Wald undFlur“ präsentierte die Bayerische Lan-desanstalt für Wald und Forstwirtschaftumfassende Informationen.

Kohle, Gas und Öl sind endlich und„heizen“ den Treibhauseffekt an. Erneu-erbarer Energien müssen deshalb ver-stärkt eingesetzt werden.

Holz ist gegenwärtig der wichtigsteerneuerbare Energieträger, um Wärmezu erzeugen. Am Stand wurde über dieGewinnung von Energieholz, mit demSchwerpunkt Hackschnitzel für Heiz-werk, informiert.

Die Land- und Forstwirte können alsBetreiber oder Zulieferer von Heizwer-ken neue, sichere Einnahmequellen er-schließen. Holzschnitzel aus dem Waldwerden mit kranbeschickten Hackernproduziert. Auch die dazu erforderli-chen leistungsfähigen Großmaschinenwurden vorgestellt.

Abgerundet wurde das Thema mit In-formationen zu Energiewäldern ausschnell wachsenden Baumarten auflandwirtschaftlichen Flächen. Der Be-sucher erfuhr, wie sie angelegt werden,welche Massenleistungen möglich sindund welche Förderprogramme in An-spruch genommen werden können.

Die professionellen Vermarktung vonEnergieholz präsentierte das Holz-En-

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Seilklettertechnik live in der Sonderschau

Bewusstes Gehen: Der Stolperparcours der SUVA

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ergie-Zentrum Olsberg GmbH und derBiomassehof Allgäu. Neben den „klas-sischen“ Produkten Scheitholz undHackschnitzel gewinnen Holzpelletsund Holzbriketts zunehmend an Be-deutung.

Hohe Qualität von Handarbeitund motormanueller Arbeit fürden Forstbetrieb unverzichtbarDas große Interesse von Forstwirten/innen aber auch von Forstleuten undWaldbesitzern an Fäll-und Entastungsvorfüh-rungen und auch anPflanzarbeiten war nichtnur ein Indiz für die Be-deutung dieser Arbeits-bereiche, sondern auchfür die ganz ausgezeich-neten Präsentationenvon hauptsächlich Un-fallversicherungsträ-gern, Berufsgenossen-schaften und Waldar-beitsschulen. Bei derArbeit mit der Motorsäge stand natür-lich die Arbeitssicherheit im Vorder-grund. Filmvorführungen und die De-monstration spezieller Arbeitsvorgängean ideenreichen, wirklich gut durch-dachten Simulatoren ergänzten ein-ander sehr eindrucksvoll. Da wurdenz.B. verschiedene Fälltechniken von derRegeltechnik bis zum Einsatz eines hy-draulischen Fällhebers, Schneide-technik bzw. Schnittfolge bei Holz un-ter Spannung oder auch die Arbeit mitMotorsäge in der Baumkrone in Kom-bination mit Seilklettertechnik ge-zeigt.

Die Bayerische Landesforstverwal-tung widmete sich in Bild und prakti-scher Vorführung der Bedeutung insbe-sondere der Wurzelgröße angepassterPflanzverfahren. Bei der Entwicklungrationeller Pflanzverfahren ist das Kern-ziel einer langfristig guten Wurzelent-wicklung oft unberücksichtigt geblie-ben. Mit dieser Präsentation ist also

nicht etwa ein „alter Zopf“ sondern einThema, das wieder deutlicher ins Zen-trum des forstlichen Gedankenguts ge-rückt werden muss, aufgegriffen wor-den.

Die Zahl der Stolperunfälle im Waldist groß. So haben Gäste aus derSchweiz, die Schweizer Unfallversiche-rungsanstalt (SUVA ), mit einem Stol-perparcours versucht zu vermitteln, wieman Stolperfallen erkennt und „be-wusstes Gehen“ erlernt.

Mit mehr Totholz im Wald wächstauch die Gefahr herabfallender Äste.Was solche Äste bei Waldarbeitern oderbei Förstern/innen anrichten können,und welche Schutz- und Ausweichmög-lichkeiten es gibt, konnten sich inter-essierte Besucher von der Forstwirt-schaftsschule Sachsen-Anhalt sehr ein-drucksvoll zeigen lassen.

Jagdliche Einrichtungen bewegensich beim Forstbetrieb zwar keineswegsam Rande des Geschehens, ihre funkti-onelle Gestaltung und Sicherheit wer-den jedoch nur allzu oft vernachlässigt.So war die Integration eines Bildes „Si-cherer Hochsitzbau“ mit einer ganzenReihe wichtiger und interessanter De-tails eine sinnvolle Entscheidung.

Optimierung der Logistikkettemit neuen ImpulsenDer gelbe Zirkel „Management undControlling – ergebnisorientiert undlernfähig“ bot zur Logistikkette wohl-gegliederte, runde Informationen. DerKenner der Materie fand hier eine Platt-form, sich auf den neuesten Stand derEntwicklung zu bringen. Der Neulingwurde zielgerichtet in die Problematikeingeführt. Zur Einsteigerfrage „Um wasgeht es?“ konnte der Besucher in einervirtuellen Welt den Weg des Holzes drei-dimensional vom stehenden Stamm biszum Abtransport mit einem Lkw in einSägewerk verfolgen und die Einzelvor-gänge an speziellen Übungssimulatorenwie an einer realen Maschine steuern.Hier konnte die Logistikkette, zumin-dest in Teilen, sozusagen „spielend“,optimiert werden. Eine ganze Reihe vonBetrieben stellten nachfolgend ihre Pro-jekte und Erfahrungen zur Logistikopti-mierung vor: Mit einer Einhandkluppelassen sich beim Auszeichnen gleichzei-tig Daten gewinnen, die über ein

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Dichtes Gedränge bei den Vorführungen

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Kalkulationsprogramm der FVA Frei-burg zielgenaue Prognosen über die zuerwartende Sortimentsverteilung undden Reinerlös zulassen. Die Nieder-sächsische Landesforstverwaltung zeig-te, wie Harvestervermessungssystemezum ökonomischen Erfolg einer Logis-tikkette beitragen.

Ein viel beachtetes und wohl auchvielversprechendes Projekt zur Opti-mierung von Logistikketten mit voraus-gehender Schwachstellenanalyse stell-te Thüringenforst vor. Projektziele sindSchnittstellenreduzierung und Verkür-zung der Durchlaufzeiten. Auf der Ab-nehmerseite sind die Firmen Klausner,Rettenmeier, Pollmeier und SCA am Pro-jekt beteiligt. Hard- und Software-Aus-stattung kommen von der Firma Wah-lers. Das Projekt wird vom KWF und derEidgenössischen Forschungsanstalt fürWald, Schnee und Landschaft begleitet.

Besonders interessant waren kun-denorientierte Systeme der Holzbereit-stellung vom Holzunternehmen Wald-eck, der Waldmärkerschaft Uelzen undLignis, die ihre Bewährungsprobebereits bestanden haben.

Ein fehlender einheitlicher Daten-standard blockierte bis jetzt die Ent-wicklung eines echten Datenflusses ander Schnittstelle zwischen Waldbesitzund Holzabnehmer. Dieses Phänomenwar auch stets ein markanter Störfak-tor bei der Optimierung der Logistik-kette. Am 4. Juli wurde nun hier auf derInterforst von der Arbeitsgruppe „Elek-tronischer Datenaustausch Holzdaten“dem Deutschen Forstwirtschaftsrat unddem Deutschen Holzwirtschaftsrat daskürzlich fertiggestellte System einesbundeseinheitlichen Standards zur Da-tenübertragung zwischen Forst- undHolzwirtschaft „eldat“ offiziell überge-ben. Dieser neue Schnittstellenstan-dard ist in den rückliegenden zwei Jah-ren als breites Konsensergebnis zwi-schen den beiden Partnern entwickeltworden. Er ermöglicht, neben den ei-gentlichen Holzdaten auch prozess-bestimmende Informationen wie Ver-trags-, Rechnungs- und Lieferdaten inkürzester Zeit und „online“ auszutau-schen, und ist deshalb wichtiger Be-standteil im Logistikketten-Manage-ment.

Es bleibt jetzt zu hoffen, dass „eldat“möglichst schnell Fuß fasst und nebenreinen eldat-Programmen auch An-schlussprogramme für bestehende Be-triebssysteme entwickelt werden, wasnach Informationen aus der Arbeits-gruppe problemlos und mit nur relativgeringen Kosten möglich ist. Einige Fir-men haben auf der Messe bereits ange-kündigt, dass sie schon in Kürze „eldat“nutzen werden.

Auch kritische Stimmen aus dem Be-reich der Harvesterhersteller, die sichfür einen einheitlichen EU-Markt eineWeiterentwicklung von „StanforD“ er-hofft hatten, kamen in der Diskussionzu dem Ergebnis, nunmehr „eldat“ zuakzeptieren und, um Wettbewerbsver-zerrungen zu vermeiden, die Technikzur Nutzung des Systems zügig anzu-bieten.

Und was gab es noch auf dieserSchleife?Eine „ Volkszählung im Wald“ die zwei-te Bundeswaldinventur – erstmalig auchin den Neuen Bundesländern – wirdpräzise und zeitsparend mit moderns-ten Hightec-Messgeräten durchgeführt.Auf einem Gemeinschaftsstand derBayerischen Landesanstalt für Wald undForstwirtschaft und des Lehrstuhls fürForstliche Arbeitswissenschaften undAngewandte Informatik konnten Besu-cher die Instrumentenpalette wasser-dichte Feldcomputer, Ultraschall-Hö-hen- und Entfernungsmesser, Metall-suchdetektor und GPS-Geräte erlebenund auch kleine Aufgaben selber aus-führen. Für den „Hobby-Inventurer“gab es sogar etwas zu gewinnen.

Zahlreich und in ihren Zielen durch-aus unterschiedlich waren die Lösun-gen, die von Landesforsten, den Öster-reichischen Bundesforsten und vonPrivatunternehmen aus dem IT-Bereichangeboten wurden. Im schon traditio-nellen Internetcafé des KWF konnteninteressierte Besucher nach Herzenslustsurfen.

Zur Sonderschau bleibt der sehr po-sitive Eindruck zurück, dass eine Füllean Wissen gut gegliedert vermittelt, er-folgreich über Zusammenhänge aufge-klärt und manch praktische Empfehlungund Lösungsmöglichkeit mitgegebenwurde. Wer bereit war, Informationenaufzunehmen, konnte die Sonderschaugut motiviert, Entwicklungen in seinemeigenen Arbeitsfeld energisch voranzu-bringen, verlassen.

Karl-Hartig Piest, Einbeck

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Mitteilungsblatt des Kuratoriums für Waldarbeit und Forst-technik (KWF) e. V. (Herausgeber), Spremberger Straße 1,64823 Groß-Umstadt • Schriftleitung: Dr. Reiner Hofmann,Telefon (0 60 78) 7 85–31, KWF-Telefax (0 60 78) 7 85–50• E-Mail: [email protected] • Redaktion: Dr. KlausDummel, Dr. Andreas Forbrig, Jörg Hartfiel, Joachim Morat,Dietmar Ruppert, Dr. Günter Weise • Verlag: „Forst-technische Informationen“, Bonifaziusplatz 3, 55118Mainz, Telefon (0 61 31) 67 20 06 • Druck: Gebr. Nauth,

55118 Mainz, Telefax (0 61 31) 67 04 20 • Erscheinungswei-se monatlich • Bezugspreis jährlich im Inland inkl. 7 %MwSt. € 22,00 im Voraus auf das Konto Nr. 20032 Spar-kasse Mainz • Kündigung bis 1. 10. jeden Jahres • Ge-richtsstand und Erfüllungsort ist Mainz • Einzel-Nummer€ 2,50 einschl. Porto.

ISSN 0427–0029

Postanschrift D 6050 Entgelt bezahltVerlag: „Forsttechnische Informationen“Bonifaziusplatz 3, 55118 Mainz

Termin

Nächste große KWF-Tagung2004 in Groß-Umstadt /Dieburg in Südhessen

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Mit einem Stand auf der INTERFORST wurde bereits kräftig Werbung gemacht

Herrn Forstoberamtsrat Heinz Mathäy,langjähriges KWF-Mitglied und seit1989 Mitglied im KWF-Arbeitsausschuss

Personelles

„Wir gratulieren“

„Geräte und Werkzeuge“, zur Vollen-dung seines 60. Lebensjahres am 15.August 2002.

Die nächste große KWF-Tagungwird erstmals am Standort desKuratoriums für Waldarbeitund Forsttechnik e.V. (KWF) imsüdhessischen Groß-Umstadtin den Wäldern des Forstam-tes Dieburg stattfinden.

Die Tagung vom 16. – 19.Juni 2004 wird unter demMotto „Prozessorientierungin der Forstwirtschaft – neueTechnik, neue Partner, neuesDenken“ stehen. Das Thema wird vorallem durch den Fachkongress und dieDis-kussionsforen aufgegriffen. Die gro-ße Fachexkursion wird in die umliegen-

den Wälder der Rhein-Main-Ebene unddes nördlichen Odenwaldes führen.Der Besuchermagnet aber wird wie-derum die KWF-Forstmaschinen- undNeuhei-tenschau sein, die zuletzt imJahr 2000 in Celle 30.748 (FKM-ge-prüft) Fachbesucher anlockte. Sie ist

inzwischen der feste Treffpunkt derBranche im europäischen Raum.

Der Standortentscheidung war eineintensive Suche vorausgegangen, bei derrd. 20 verschiedene Alternativen begut-achtet wurden. Mit der gefundenen Lö-sung zeigte sich besonders der KWF-Aus-stellerbeirat sehr zufrieden, weil derTagungsraum aus allen Teilen Deutsch-lands hervorragend erreichbar ist undbeste Voraussetzungen für eine Präsen-tation der Forsttechnik unter einsatz-nahen Bedingungen bietet. Die guteErreichbarkeit wird bei der knappen Zeitinsbesondere für Tagesbesucher ein nichtzu unterschätzender Vorteil sein.

Die Organisatoren in der KWF-Zen-tralstelle werden sich bemühen, in brei-ter Zusammenarbeit mit allen Landes-forstverwaltungen, den einschlägigen wis-senschaftlichen Einrichtungen und Ver-bänden sowie den Herstellern und An-bietern von Forsttechnik eine fachlicheüberzeugende Tagung der „kurzen Wege“für die Besucher, aber auch für sie selbsterstmals „vor der eigenen Haustür“ zu in-szenieren. Der Startschuss für die Vorbe-reitungen ist erfolgt. Die Fachwelt ist vomKWF aufgerufen, Themen und Inhalte ineinem offenen Prozess mitzugestalten.

Einladung

Am 5. November findet in Eberswalde, der Geburtsstätte der forstli-chen Arbeitswissenschaft, des forsttechnischen Prüfwesens und der GEFFA,eine Feierstunde zu

75 Jahre GEFFA – 40 Jahre KWF10 Jahre Vereinigung KWF-ZFP

statt, zu der wir bereits jetzt alle KWF-Mitglieder herzlich einladen.NähereEinzelheiten können Sie dem Programm mit Anmeldeunterlagen entneh-men, das der nächsten FTI beiliegen wird.Bitte merken Sie sich den Termin schon heute vor!