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1 Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité Autismus und geistige Behinderung: Ein update Neues zu den Störungen des autistischen Spektrums Tanja Sappok INKLUSIVE MEDIZIN 1. Tagung Deutschland, Österreich, Schweiz Samstag, 27. 01. 2018 Salzburg Johannes-Schlößl der Pallottiner

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Akademisches LehrkrankenhausderCharité

Autismus und geistige Behinderung: Ein update

Neues zu den Störungen des autistischen Spektrums

Tanja Sappok

INKLUSIVE MEDIZIN 1. Tagung Deutschland, Österreich, Schweiz Samstag, 27. 01. 2018 Salzburg Johannes-Schlößl der Pallottiner

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Autismus und geistige Behinderung: Ein update

PRÄVALENZ: HÄUFIGKEITAutismus und Intelligenzminderung

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Steigende Autismusprävalenz....

Pasha SB, Qadir TF, Fatima H, Hussain SA. Sesame Street'srecognition of autism. Lancet Psychiatry. 2017 Jul;4(7):520-521.

Julia, 4 JahreNordahl-Hansen 2017 Atypical: a typicalportrayal of autism? Lancet Psychiatry.

• a boom in TV and movie characters

• reinforcement ofstereotypes and stigma

• contribute to raisingawareness about, and publicunderstanding of, the condition.

• Atypical places Sam Gardner, a18-year-old high-schoolstudent with ASD.

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** p ≤ 0,01 n = 710

Autismus ist bei IM häufig

Prävalenz* (populationsbasiert, UK) 15 %Prävalenz (klinisches Sample, D) 19 %

* Sheehan, Hassiotis, Walters, Osborn, Strydom, Horsfall (2015, BJM; n = 33 016)Idring et al. (2015, JADD; n = 735 096 Schweden): 1,54%; 0,39% ASS & IM; 1,15% ASSBrugha et al. (2016; BJP, n=7274/290IM) ASD in F71-73: 39%, no ID-F70: 1.0%; OR: 63,5

8 17 3013 23 331 8 270

10

20

30

40

leichteIM mittelgradigIM schwere/schwersteIM

Prävalen

zvon

ASSin

% Gesamtstichprobe

männlich

weiblich**

**

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MORTALITÄT: STERBLICHKEITAutismus:

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• Lebenserwartung um ca. 16 Jahre reduziert

• Bei hochfunktionalem Autismus: 2,5-fach erhöhte Mortalität (Suizidrisiko 10x)

• Bei komorbider IM: 6-fach erhöhte Mortalität (körperlich, Epilepsien 40x)

Die Sterblichkeit ist bei Autismus erhöht!

Hirvikoski, T., Mittendorfer-Rutz, E., Boman, M., Larsson, H., Lichtenstein, P., & Bolte, S. (2016). Premature mortality in autismspectrum disorder. The British Journal of Psychiatry : The Journal of Mental Science

Cassidy S, Rodgers J. Understanding and prevention of suicide in autism. (2017) Lancet Psychiatry

• 66% Suizidgedanken (Allgemeinbev.: 17% Schizophrenie: 59%)

• 35% Suizidversuche

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URSACHEN

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Why Autism Must be Taken Apart

„... efforts to find a single unifying brain dysfunction have ledthe field away from research to explore individual variationand micro-subgroups. Autism must be taken apart in order to find neurobiological treatment targets. ... The belief that thereis a single defining autism spectrum disorder braindysfunction must be relinquished.“

Waterhouse & Gillberg, Journal of Autism and Developmental Disorders July 2014

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Autismus und geistige Behinderung: Ein updateWright CF et al. Genetic diagnosis of developmental disorders in the DDD study: a scalable analysis of genome-wide research data. Lancet. 2015

Deciphering Developmental Disorders

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Genetische Ursachen von Autismus

de la Torre-Ubieta L, Won H, Stein JL, Geschwind DH. Advancing the understanding of autism disease mechanismsthrough genetics. Nat Med. 2016 Apr;22(4):345-61. SNV: Single Nucleotide Variant: CNV: Copy Number Variations

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Entwicklungs- und Verhaltensmarker bei best. genetischen Veränderungen bei Autismus

Bishop SL, Farmer C, Bal V, Robinson EB, Willsey AJ, Werling DM, Havdahl KA, Sanders SJ, Thurm A. Identification of Developmental and Behavioral Markers Associated With Genetic Abnormalities in AutismSpectrum Disorder. Am J Psychiatry. 2017 Mar 3

• Kinder mit de novo Mutationen zeigen eine geringere Autismus Symptomatologie (soziale Kommunikation, Sprachdefizite) im Vgl. zu Kindern mit Autismus ohne bekannte genetische Ursache.

• Sie hatten mehr motorische Beeinträchtigungen (begannen später zu laufen).

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DAS GEHIRN

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Prädiktion von Autismus mit functionalconnectivity MRI im Alter von 6 Monaten:

Sensitivität: 82%; Spezifität 100%

Bildgebung in der Diagnostik von Autismus

Case-control mega-analysis (1571 ASD, 1651 non-ASD): ASS war assoziiert mit

• kleinerem subcorticalen Volumen vonPallidum, Putamen, Amygdala, und Nucleus accumbens

• corticale Dicke erhöht im frontalen Cortex/vermindert im temporalen Cortex

• Entwicklungspeak in AdoleszenzØ Zusammenspiel der

Entwicklungsauffälligkeiten der striatalen, frontalen, und temporalen Regionen über die Lebensspanne

Dann van Rooij et al. (2017) Cortical and SubcorticalBrain Morphometry Differences Between PatientsWith Autism Spectrum Disorder and HealthyIndividuals Across the Lifespan: Results From theENIGMA ASD Working Group. Am J Psychiatry.

Emerson et al. (2017) Functional neuroimaging ofhigh-risk 6-month-old infants predicts a diagnosisof autism at 24 months of age. ScienceTransl Med

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DIE FUNKTION DES GEHIRNS

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• Emotionswahrnehmung wirkt als Mediator zwischen verbaler Kompetenz und adaptivem Verhalten

• der prädiktive Wert der Sprachkompetenz auf das Funktionsniveau ist indirekt, der eigentlich den pädiktive Wert der Emotionswahrnehmung widerspiegelt.

1176 J Autism Dev Disord (2017) 47:1166–1182

1 3

on this issue. Given the heterogeneity in ASD, large varia-tions in cognitive performance between and within studies of this condition should be expected.

Regarding social cognition, although many studies have shown deficits on FER in individuals with ASD, some high-functioning adults with ASD can recognize proto-typical facial expressions as well as typically developing adults, presumably capitalizing on their cognitive resources (see Harms et al. 2010). The results that ASD participants could perform well on FER, but poorly on FER-BP, sup-port the notion that effortful processing can compensate for inefficiency in emotion perception in high-functioning adults with ASD. The correlation between performances on VFT and FER, but not FER-BP, only in ASD participants (correlation in CON: r = −0.12, p > .10) appears to indicate that verbal ability may contribute to the effort after initial processing in facial emotion perception. Additionally, the correlation between BD and FER-BP, only in ASD partici-pants (correlation in CON: r = 0.09, p > .10), suggests that local or feature-based processing is an advantage for ASD individuals in extracting emotional information from facial expressions rapidly. Performances on FER and on the Self-Reference task in this high-functioning ASD sample were generally comparable to those in previous studies (Uono et al. 2013; Yoshimura and Tocihi 2014).

Regarding neurocognition, similarly, performances in planning (Losh et  al. 2009), inhibition (Schmitz et  al. 2006), verbal working memory (Williams et al. 2005), ver-bal memory (Ambery et  al. 2006), visuospatial memory (Minshew and Goldstein 2001), verbal generativity (Wil-son et  al. 2014), and processing speed (Lehnhardt et  al. 2016) were comparable those in high-functioning adults with ASD reported in previous studies. Prospective mem-ory performance on the MIST (Raskin et al. 2010) in high-functioning adults with ASD has never been investigated.

Our results showed that prospective memory performance had a positive correlation with verbal IQ (r = 0.57, p < .001) only in ASD participants. Performances on the Embedded Figures Test (r = 0.43, p < .01), the Tower Test (r = 0.43, p < .01), the Continuous Performance Test (r = 0.32, p < .05), the Letter-Number Sequencing task (r = 0.53, p < .001), and the Logical Memory task (r = 0.57, p < .001) also correlated positively with verbal IQ only in the ASD group (correlation in CON: all |r| ≤ 0.33, all p ≥ .14), sug-gesting that atypical performance on those tasks in individ-uals with superior verbal intelligence might be inconspicu-ous or be compensated for. In the case of VFT, performance on the task correlated positively with verbal IQ in ASD participants (r = 0.50, p < .01) and those in the CON group (r = 0.57, p < .01), indicating the validity of considering the VFT score as a variable representing verbal ability.

Characteristics of Outcomes in ASD Participants

The fact that overall social functioning in more than 60% of the adults in this ASD sample was poorer than in CON participants demonstrates the difficulty in adjusting to the community for high-functioning adults with ASD. The distributions of the composite scores in ASD participants generally corresponded to those in adults with verbal IQ >70 (good or very good 42.9%, fair 28.6%, poor or very poor 28.6%), as reported by Howlin et  al. (2004). The proportions of individuals living independently, involved in regular full-time paid work, and married or continuing an intimate relationship were comparable with those in a Canadian sample (31.3, 42.9, and 25.0%, respectively; Szatmari et al. 1989) of high-functioning adults with ASD.

The composite scores of adaptive functioning, assessed by Vineland-II (Sparrow et al. 2005), in this ASD sample were also comparable with those in high-functioning adults

Emotion perception(Mediator)

Adaptive functioning(Dependent Variable)

Verbal ability(Independent Variable)

Indirect effect ofVerbal ability

(0.19)

Direct effect of Emotion perception

(0.38)

Direct effect of Verbal ability(0.42)

Fig. 1 Illustration of the mediation model including adaptive func-tioning as the dependent variable, verbal ability as the independent variable, and emotion perception as the mediator. Arrows indicate the direction of prediction. Numbers on arrows indicate standardized

regression weights. Continuous arrows represent the direct effects. Dotted arrows represent the indirect effect of verbal ability, which is part of the direct effect of emotion perception on adaptive functioning

Otsuka et al. (2017) Emotion Perception Mediates the Predictive Relationship Between Verbal Ability and Functional Outcome in High-Functioning Adults with Autism Spectrum Disorder. JADD; N = 41

Soziale Kognition (Emotionswahrnehmung) ist entscheidend für adaptives Verhalten

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Das Alter, der emotionale Entwicklungsstand und Autismus sind die stärksten Prädiktoren für Verhaltensstörungen

Verh

alte

nsst

örun

gen

(ABC

Ges

amt) Prädiktor B R2

Alter - 0,52 .06

EE - 6,56 .12

ASS 16,17 .15

Verhaltensstörungen

ORIGINAL PAPER

The Missing Link: Delayed Emotional Development PredictsChallenging Behavior in Adults with Intellectual Disability

Tanja Sappok • Jan Budczies • Isabel Dziobek •

Sven Bolte • Anton Dosen • Albert Diefenbacher

Published online: 4 September 2013! Springer Science+Business Media New York 2013

Abstract Individuals with intellectual disability (ID)show high rates of challenging behavior (CB). The aim of

this retrospective study was to assess the factors underlying

CB in an adult, clinical ID sample (n = 203). Low levelsof emotional development (ED), as measured by the

Scheme of Appraisal of ED, predicted overall CB, specif-

ically irritability and self-injury, high unemployment andlow occupation rates, while severity of ID controlled for

ED did not. Autism was the only mental disorder associ-

ated with overall CB, stereotypy, lethargy, and predictedantipsychotic drug usage. Given the persistence and clini-

cal significance of CB, evaluation of autism and ED may

suggest priority areas for diagnostics and therapy, to pro-vide the prerequisites for participation in society and living

up one’s potentials.

Keywords Intellectual disability ! Autism spectrumdisorders ! Adults ! Emotional development !Challenging behavior

Introduction

Individuals with intellectual disability (ID) show high point

prevalence rates of mental health problems and challeng-ing behaviors, approximately 40 and 20 %, respectively

(Cooper et al. 2007). In ID, the presence of autism spec-

trum disorders (ASDs) and the severity of ID are the mostimportant predictors for referrals to psychiatrists and pre-

scription of psychotropic drugs, as well as the predominant

causes of challenging behavior (Bhaumik et al. 2008; Es-bensen et al. 2009; Tsakanikos et al. 2007; Witwer and

Lecavalier 2005). A multitude of studies have shown that

adults with ID and ASD demonstrate high levels of chal-lenging behavior (Hill and Furniss 2006; Holden and Gi-

tlesen 2006; Hove and Havik 2010; Kraijer 2000;

McCarthy et al. 2010; McClintock et al. 2003; Underwoodet al. 2010). In adults, according to McCarthy et al. (2010),

challenging behavior is approximately four times morelikely in ASD/ID combined than in those with ID only.

Challenging behaviors are already increased in childhood,

(Murphy et al. 2009) and tend to persist over the life span,especially in individuals with ASD and low verbal abilities

(Matson and Rivet 2008; Murphy et al. 2005). Challenging

behavior is associated with other psychiatric morbidity andis an important barrier for access to education, participation

in society, and living up one’s personal and professional

potentials (De Bildt et al. 2005; Emerson et al. 2000; Felceet al. 2009; Holden and Gitlesen 2006). A reduction of

challenging behavior and an increase of adaptive behavior

seem to be important in improving mental health and the

T. Sappok (&) ! A. DiefenbacherDepartment of Psychiatry, Psychotherapy and Psychosomatics,Konigin-Elisabeth-Herzberge Hospital, University AffiliatedHospital of the Charite, Herzbergstr.79, 10365 Berlin, Germanye-mail: [email protected]

J. BudcziesDepartment of Pathology, Charite University Hospital,Chariteplatz 1, 10117 Berlin, Germany

I. DziobekCluster of Excellence Languages of Emotion, Freie UniversitatBerlin, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin, Germany

S. BolteDepartment of Women’s and Children’s Health, Center ofNeurodevelopmental Disorders at Karolinska Institutet (KIND),17176 Stockholm, Sweden

A. DosenDepartment of Psychiatry, University Hospital, RadboudUniversity, Comeniuslaan 4, 6525 HP Nijmegen, Netherlands

123

J Autism Dev Disord (2014) 44:786–800

DOI 10.1007/s10803-013-1933-5

Author's personal copy

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Level

• cognitive• Social

• Sensori-motor• Emotional

anxiety, affect differentiation, aggression regulation, experience of self

dealingwith theown body, handling with material objects

verbal communication, object permanency

interaction with caregiver and peers

1 Adaptation0-6 months

2 Socialization6-18 months

3 Individuation18-36 months

4Identification

4-7 years

5 Reality Awareness

7-12 yearsEm

otio

nal D

evel

opm

ent

(ED

)

Adaptive Behavior

Sappok et al. PLOS One 2013

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DeremotionaleEntwicklungsstandistbeiASSerniedrigt.

4,43,9

3,13,93,6

3,02,4

2,8

0

1

2

3

4

5

SEO-Phase

SchweregradderIM

ohneASS

mitASS

p =.024p <.0005

p =.003

p < .0005

*p < 0,01Sappok et al. (2013) Emotional Development in Adults with Autism and IntellectualDisabilities: A Retrospective, Clinical Analysis. Plos One

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Das emotionale Gehirn

„The search for biomarkers of risk, prediction and stratification in ASD maybe advanced through a developmental neuroscience approach that looks outside of the core signs of ASD and considersthe bottom-up nature of braindevelopment alongside the dynamicnature of development over time.“Varcin & Nelson Curr Opin Neurol. 2016

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Tanja SappokSabine ZepperitzBrian Fergus BarrettAnton Došen

SEED Skala der Emotionalen Entwicklung – Diagnostik

Manual

Ein Instrument zur Feststellung des emotionalen Entwicklungsstands bei Personen mit intellektueller Entwicklungsstörung

Internationaler Fachtag zur emotionalen Entwicklung (SEO) bei Menschen mit geistiger Behinderung Ravensburg, Schwörsaal im Waaghaus, 17.05.2018

Programm 12:45h: Einlass 13:15h: Begrüßung

13:30h: Prof. Dr. Anton Došen: „The Meaning of Emotional Development for the Behavior in Persons with Intellectual and Developmental Disabilities – Die Bedeutung der emotionalen Entwicklung für das Verhalten von Menschen mit geistiger Behinderung“; Vortrag in Englisch, Präsentation in Deutsch, bedarfsweise Übersetzung;

14:30h: Dr. Jürgen Kolb: „Die nächste Ebene – SEO 6“

15:00h: Dr. Brian Fergus Barrett: „Effekte des emotionalen Entwicklungsansatzes auf die Psychopharmakotherapie“

15:30h: Kaffeepause

16:00h: Prof. Dr. Paula Sterkenburg: „Integrated Therapy for Attachment and Behavior – ITAB – Integrierte Therapie für Bindungs- und Verhaltens-störungen“; Vortrag in Englisch, Präsentation in Deutsch, bedarfsweise Übersetzung; Praxisbezogene Videobeispiele;

17:00h: PD Dr. Tanja Sappok: „Emotionale Entwicklung und Autismus im Dialog“

17:30h: Dipl.-Päd. Sabine Zepperitz: „Der emotionale Entwicklungsansatz in der pädagogischen Begleitung von Menschen mit geistiger Behinderung“

18:30h: Diskussion

19:00h: Verabschiedung

Fortbildungspunkte wurden bei der Ärztekammer Baden-Württemberg beantragt.

Änderungen vorbehalten. Die Firmen- und Produktneutralität wird gewahrt.

A NEED for the SEED

• 81%exakte Übereinstimmung• gewichtete kappas:95.1• Interrater-Reliabilität (25)1,0

N = 160

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DIAGNOSE

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Diagnostische Kriterien für Autismus

1. Triade => Dyade2. Kein Asperger3. Abgrenzung zur IM4. Sensorik einbezogen5. Schweregrade

ICF

Core

Set

s fü

r ASS

5225 Experten aus 10 Diziplinen aus allen 6 WHO Regionen103 Kategorien ASS relevant: • 37 Activities and Participation, • 35 Body functions, • 22 Environmental factors, • 9 Body structures. De Schipper et al. Aut Res 2016

6A02 Autismus-Spektrum-St. 1. Triade => Dyade2. Beginn in „früher Kindheit“3. Beeintr. in div. Lebensber.4. Code für IM/Sprache an 5.

Stelle5. Kein Asperger

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DIAGNOSTIK

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Autismus-Spektrum-Störungen im

Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter

Teil 1: Diagnostik

Interdisziplinäre S3-Leitlinie der DGKJP und der DGPPN

sowie der beteiligten Fachgesellschaften, Berufsverbände und Patientenorganisationen

Langversion; Konsensuskonferenz am 24./25.04.2015

Stand Text Leitlinie: 23.02.2016

Publiziert und unterstützt von:

S3-Leitlinie AWMF- Registernummer: 028 - 018

AWMF Leitlinie Teil 1: Diagnostik

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Screening Skalen

FSK-aktuell & -Lebenszeit

unspezifisch

ACL & DiBAS-R____________________

spezifisch

DiBAS-RBei jedem vierten Menschen mit Intelligenzminderung besteht zusätzlich eine Autismus-Spektrum- Störung, die oft bis ins Erwachsenenalter unerkannt bleibt. Der Diagnostische Beobachtungsbogen für Autismus-Spektrum-Störung – Revidiert (DiBAS-R) ist ein Screening instrument zur Abklärung eines Autismusverdachts bei erwachsenen Menschen mit Intelligenzminderung. Der Fragebogen orientiert sich an den diagnostischen Kriterien für Autismus-Spektrum-Störung der ICD-10/DSM-5 und kann durch nahe Bezugspersonen, z. B. Wohngruppenbetreuer oder Angehörige, ausgefüllt werden. Mit dem DiBAS-R werden die beiden Dimensionen soziale Kommunikation und Interaktion und stereotype, restriktive Verhaltensweisen und sensorische Auffälligkeiten erfasst. Es liegen Cut- off-Werte vor, welche Hinweise auf das Vorliegen einer Autismus-Spektrum-Störung geben und bei der Entscheidung unterstützen, ob eine umfassendere Autismusdiagnostik erforderlich ist.

Einsatzbereich

Erwachsene mit Intelligenzminderung und Verdacht auf das Vorliegen einer Autismus-Spektrum- Störung; Einsatz in Einrichtungen der Behindertenhilfe, in Praxen oder allgemein psychiatrischen Kliniken und als Entscheidungshilfe für die Zuweisung in ein spezialisiertes Zentrum zur umfassenden Autismusdiagnostik.

Verlag Hans Huber, Bernwww.verlag-hanshuber.comHOGREFE VerlagsgruppeGöttingen · Bern · Wien · Paris · Oxford · Prag · Toronto · Boston ·Amsterdam · Kopenhagen · Stockholm · Florenz · Helsinki · São Paulo Bestellnummer 03 227 02

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R

Tanja Sappok Isabell Gaul Thomas Bergmann Isabel Dziobek Sven Bölte Albert Diefenbacher Manuel Heinrich

Der Diagnostische Beobachtungsbogen für Autismus-Spektrum-Störung – RevidiertEin Screening-Instrument für Erwachsene mit Intelligenzminderung und Autismusverdacht

Manual

Autismus-Checkliste (ACL) (DiBAS-R)

Name:

Informant:

Geburtsdatum:

Datum: ja Ver

dach

t

nein

A. Vor dem dritten Lebensjahr manifestiert sich eine auffällige und beeinträchtigende Entwicklung in mindestens einem der folgenden Bereiche: Sprache, soziale Interaktion, Spielen.

! ! !

B. Insgesamt liegen mindestens 6 Symptome vor, wobei mind. 2 aus 1. (Interaktion), mind. 1 aus 2. (Kommunikation) und mind. 1 aus 3. (Stereotypien) vorliegen; ja = 1, Verdacht = 0.5, nein = 0.

! !

1. Störung der sozialen Interaktion (mind. 2 Symptome/Punkte): Punkte:

1a Blickkontakt, Mimik und Gestik nicht zur sozialen Interaktion eingesetzt ! ! !1b Keine Freundschaften

Unfähigkeit, Beziehungen zu Gleichaltrigen mit gemeinsamen Interessen einzugehen! ! !

1c Mangel an sozio-emotionaler Gegenseitigkeit Unangemessene Reaktion auf die Gefühle anderer, Mangel an Verhaltensmodulation entsprechend dem sozialen Kontext

! ! !

1d Mangel, Freude zu teilen Freude, Interessen oder Tätigkeiten werden nicht mit anderen geteilt

! ! !

2. Störung der Kommunikation (mind. 1 Symptom/Punkt): Punkte:

2a Verzögerte oder fehlende Entwicklung der gesprochenen SpracheKeine einzelnen Worte vor dem 2. oder kurze Sätze vor dem 3. LJ, in ca. 50 % keine Sprache

! ! !

2b Schwierigkeit, ein Gespräch zu führen Gespräch wird nicht begonnen oder aufrechterhalten, stereotyper Anfang, Monologisieren

! ! !

2c Stereotype und repetitive Verwendung der Sprache Vertausch der Pronomina, idiosynkratischer (eigentümlicher) Gebrauch von Worten oder Phrasen

! ! !

2d Mangel an spontanen »So tun als ob«-Spielen… oder sozialem Imitationsspiel

! ! !

3. Repetitives und stereotypes Verhalten (mind. 1 Symptom/Punkt): Punkte:

3a Spezialinteressen Unangemessene Beschäftigung mit bestimmten Interessen (Intensität, Schwerpunkt, Inhalt)

! ! !

3b Routinen und Rituale Festhalten an bestimmten, oft nicht funktionellen Routinen, z. B. strenges Festhalten an bestimmen Abendritualen, Essen nur bestimmter Nahrung, Fahren bestimmter Routen

! ! !

3c Motorische Stereotypien Stereotype, repetitive motorische Manierismen, z. B. Hand- und Fingerschlagen oder -biegen, Kreiselbewegun-gen des ganzen Körpers oder Zehenspitzengang

! ! !

3d Vorherrschende Beschäftigung mit Teilobjekten … oder nicht funktionalen Elementen von Sachen, ungewöhnliche sensorische Interessen (Riechen/Beklopfen von Spielzeug, Drehen der Räder von Autos)

! ! !

C. Das klinische Bild kann keiner anderen Erkrankung zugeordnet werden. ! ! !

Weitere Charakteristika: ungleichmäßiges kognitives Niveau, inadäquater oder flacher AffektVerhaltensauffälligkeiten: Hyperaktivität, Aufmerksamkeitsprobleme, impulsives und aggressives Verhalten, SVVsensorische Auffälligkeiten: Hypersensitivität gegenüber Licht, Geräusche oder Berührung, vermindertes Schmerzempfinden, Faszination für bestimmte auditive oder visuelle Stimuli, gestörtes Zeitempfinden, gestörte Schlafzyklen

F84.0 Frühkindlicher Autismus: A, B und C sind mit »ja« beantwortetF84.1 Atypischer Autismus: A oder/und B sind mit »nein« beantwortet, C mit »ja«F84.10 Atypischer Autismus mit atypischem Erkrankungsalter: A mit »nein«, B und C mit »ja« F84.11 Atypischer Autismus mit atypischer Symptomatik: A und C mit »ja«, B mit »nein«F84.12 Atypischer Autismus mit atypischem Erkrankungsalter und Symptomatik: A und B mit »nein«, C mit »ja«

Bestellnummer 03 227 05Copyright © 2015 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern. Alle Rechte vorbehalten. Jegliche Art der Vervielfältigung verboten.

SEAS-MInterview

spezifisch

B.3 Screening Verfahren: B.3.5 Bei welchen Personen (Alter, IQ, spezielle Risikofaktoren, spezielle differentialdiagnostische Erwägungen etc.) sollte welches Screening-Instrument eingesetzt werden?

123

(2014) nur eine Sensitivität von 80% und eine Spezifität von 69% für denselben Vergleich.

Schwenck et al. (2014) empfehlen daher sogar nur einen Cut-Off von 10 zu wählen (Sensitivi-

tät: 84%, Spezifität: 65%). Das Risiko für Verzerrungen ist aufgrund der schlechten Studien-

qualität hoch.

M-CHAT: Der M-CHAT ist nur für sehr junge Kinder untersucht worden. Ergebnisse hierzu

siehe Kapitel 3.4.

Für High Functioning Autismus und Asperger wurden spezfische Instrumente wie die MBAS

und die ASAS entwickelt. Der MBAS zeigt gute Werte, aber es fehlen Replikationsstudien.

Die Studien zum ASAS sind nicht ausreichend (s.o.).

In Bezug auf die Altersgruppen zeigen die altersspezifischen AQs sehr gute Werte, aber nur

im Vergleich zu gesunden Personen. Die klinisch relevante Fragestellung der Validität in Be-

zug auf eine klinische Inanspruchnahmepopulation wurde kaum nicht untersucht.

[15] Evidenzbasierte Empfehlung Schüsselfrage 29

0 Aufgrund der unzureichenden Studienqualität kann keines der vorhandenen

Instrumente als obligatorisch für das Screening empfohlen werden. Eine Di-

agnose kann alleine auf der Grundlage von Screening-Instrumenten weder

gestellt noch ausgeschlossen werden.

Für Kleinkinder ab dem zweiten Lebensjahr kann der 2-stufige M-CHAT

(Modified Checklist for Autism in Toddlers) eingesetzt werden, um einen

Verdacht bezüglich einer Autismus-Spektrum-Störung zu erhärten. Aller-

dings ist die Spezifität sehr niedrig, weshalb die Ergebnisse sehr vorsichtig

interpretiert werden müssen.

Für den FSK (Fragebogen zur Sozialen Kommunikation) existieren mehrere

Cut-Off-Werte. Er kann bei Vorschul- und Grundschulkindern bezüglich

aller Autismus-Spektrum-Störungen mit einem Cut-off-Wert von 11 (höhere

Sensitivität, niedrigere Spezifität) eingesetzt werden, insbesondere wenn es

um die Differentialdiagnose ADHS geht. Der Cut-Off-Wert von 15 zeigt bei

Schulkindern und Jugendlichen eine etwas ausgeglichenere Sensitivität

und Spezifität, die aber insgesamt als mäßig zu beurteilen ist.

Die MBAS (Marburger Beurteilungsskala zum Asperger-Syndrom) kann ab

B.3 Screening Verfahren: B.3.5 Bei welchen Personen (Alter, IQ, spezielle Risikofaktoren, spezielle

differentialdiagnostische Erwägungen etc.) so

llte welches Screening-Instrument eingesetzt werden?

123

(2014) nur eine Sensitivität von 80% und eine Spezifität von 69% für denselben Vergleich.

Schwenck et al. (2014) empfehlen daher sogar nur einen Cut-Off von 10 zu wählen (Sensitivi-

tät: 84%, Spezifität: 65%). Das Risiko für Verzerrungen ist aufgrund der schlechten Studien-

qualität hoch.

M-CHAT

: Der M-CHAT ist nur für sehr junge Kinder untersucht worden. Ergebnisse hierzu

siehe Kapitel 3.4.

Für High Functioning Autismus und Asperger wurden spezfische Instrumente wie die MBAS

und die ASAS entwickelt. Der MBAS zeigt gute Werte, aber es fehlen Replikationsstudien.

Die Studien zum ASAS sind nicht ausreichend (s.o.).

In Bezug auf die Altersgruppen zeigen die altersspezifischen AQs sehr gute Werte, aber nur

im Vergleich zu gesunden Personen. Die klinisch relevante Fragestellung der Validität in Be-

zug auf eine klinische Inanspruchnahmepopulation wurde kaum nicht untersucht.

[15]

Evidenzbasierte Empfehlung

Schüsselfrage 29

0

Aufgrund der unzureichenden Studienqualität kann keines der vorhandenen

Instrumente als obligatorisch für das Screening empfohlen werden. Eine Di-

agnose kann alleine auf der Grundlage von Screening-Instrumenten weder

gestellt noch ausgeschlossen werden.

Für Kleinkinder ab dem zweiten Lebensjahr kann der 2-stufige M-CHAT

(Modified Checklist for Autism in Toddlers) eingesetzt werden, um einen

Verdacht bezüglich einer Autismus-Spektrum-Störung zu erhärten. Aller-

dings ist die Spezifität sehr niedrig, weshalb die Ergebnisse sehr vorsichtig

interpretiert werden müssen.

Für den FSK (Fragebogen zur Sozialen Kommunikation) existieren mehrere

Cut-Off-Werte. Er kann bei Vorschul- und Grundschulkindern bezüglich

aller Autismus-Spektrum-Störungen mit einem Cut-off-W

ert von 11 (höhere

Sensitivität, niedrigere Spezifität) eingesetzt werden, insbesondere wenn es

um die Differentialdiagnose ADHS geht. Der Cut-Off-Wert von 15 zeigt bei

Schulkindern und Jugendlichen eine etwas ausgeglichenere Sensitivität

und Spezifität, die aber insgesamt als mäßig zu beurteilen ist.

Die MBAS (Marburger Beurteilungsskala zum Asperger-Syndrom) kann ab

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Autismus und geistige Behinderung: Ein update

FSK-AID: Adults with ID• Umfasst 24 Fragen• Cut-off: 9• Spezifisch für Erwachsene

mit IM und Autismusverdacht

Name:_________________________________ Geburtsdatum:____________________ Informant:______________________________ Datum :__________________________

FSK-Short Bitte beurteilen Sie, welche der folgenden Verhaltensweisen die zu beurteilende Person zeigt. Bitte entscheiden Sie sich für eine Alternative, nur so kann der Fragebogen angemessen ausgewertet werden. Vielen Dank für Ihre Mitarbeit. ja nein

2 Können Sie mit ihr/ihm ein wechselseitiges „Gespräch“ an dem Sie beide teilnehmen oder wobei er/sie auf das Bezug nimmt, was sie gesagt haben? O O

3 Spricht er/sie auffällig merkwürdig oder wiederholt ständig Dinge nahezu gleichlautend? Gemeint sind Sätze, die er/sie von anderen gehört hat oder die er/sie selbst gebildet hat. O O

7 Wiederholt sie/er die gleichen Sachen in genau dem gleichen Wortlaut oder besteht sie/er darauf, dass Sie dieselben Sachen immer wieder aufzählen? O O

8 Gibt es Dinge, die sie/er scheinbar in einer ganz besonderen Weise oder Abfolge machen muss, oder gibt es Rituale, die Sie für sie/ihn ausführen müssen? O O

10 Benutzt sie/er Ihre Hand wie ein Werkzeug oder als ob es ein Teil ihres/seines eigenen Körpers wäre (zum Beispiel, indem sie/er mit Ihren Finger auf etwas zeigt oder Ihre Hand auf den Türgriff legt, um die Tür zu öffnen)?

O O

11 Hat sie/er besondere Interessen, die anderen Menschen merkwürdig erscheinen (zum Beispiel an Verkehrsampeln, Wasserleitungen oder Fahrplänen)? O O

12 Scheint sie/er interessiert an einem bestimmten Teil eines Spielzeuges zu sein (zum Beispiel indem sie/er die Räder eines Autos dreht) als an seinem eigentlichen Zweck? O O

14 Scheint sie/er ungewöhnlich daran interessiert, wie Dinge oder Menschen aussehen oder riechen, sich anfühlen, sich anhören, schmecken oder riechen? O O

15 Zeigt sie/er ungewöhnliche Verhaltensweisen beim Bewegen ihrer/seiner Hände der Finger, zum Beispiel Wedeln oder Bewegen der Finger vor ihren/seinen Augen? O O

16 Bewegt sie/er ihren/seinen ganzen Körper auf komplizierte Weise, zum Beispiel indem sie/er Drehbewegungen durchführt oder wiederholt auf- und niederhüpft? O O

17 Verletzt er sich absichtlich zum Beispiel durch Beißen in dem Arm oder Schlagen des Kopfes gegen die Wand? O O

18 Gibt es irgendwelche Gegenstände (außer weichen Spielzeugen oder Schmusedecken), die sie/er unbedingt ständig bei sich tragen muss? O O

19 Hat sie/er irgendeinen besonderen oder besten Freund? O O

20 Spricht sie/er nur aus Freundlichkeit mit Ihnen (nicht um etwas zu bekommen)? O O

22 Zeigt sie/er spontan auf Dinge in ihrer/seiner Umgebung, nur um sie Ihnen zu zeigen (nicht, weil sie/er diese haben will)? O O

24 Nickt sie/er mit dem Kopf, wenn sie/er ja sagen will? O O

27 Lächelt sie/er zurück, wenn jemand sie/ihn anlächelt? O O

28 Zeigt sie/er Ihnen Dinge, die sie/ihn interessieren, um Ihre Aufmerksamkeit dafür zu gewinnen? O O

29 Bietet sie/er an, etwas anderes außer Nahrung mit Ihnen zu teilen. O O

30 Scheint sie/er zu wollen, dass Sie ihre/seine Freude an etwas teilen? O O

31 Versucht sie/er Sie zu trösten, wenn Sie traurig oder verletzt sind. O O

36 Zeigt sie/er Interesse an anderen Kindern, die ungefähr so alt sind wie sie/er oder die sie/er nicht O O

Kurzversion des Fragebogens für soziale Kommunikation (FSK) für Menschen mit Intelligenzminderung

Name:_________________________________ Geburtsdatum:____________________ Informant:______________________________ Datum :__________________________

37 Reagiert sie/er positiv, wenn sich ein anderes Kind ihr/ihm nähert? O O

38 Schaut sie/er gewöhnlich auf und schenkt Ihnen Aufmerksamkeit, wenn Sie ins Zimmer kommen und mit ihr/ihm zu sprechen beginnen, ohne dass Sie ihren/seinen Namen nennen müssen? O O

Summen Folgende Felder sind vom Testauswerter auszufüllen:

Gesamtsumme Wenn der Wert gleich ≥ 9 ist, spricht das Ergebnis dafür, dass eine Störung aus dem autistischen Spektrum vorliegt.

Gesamtwert ….. (9) ja /nein

Anmerkungen .................................................................................................... ………………………………………………………………………..

Lisa Underwood

Jane McCarthy

Whitney Brooks

Paula Sterkenburg

ManuelHeinrich

Olivia Derks

Autism Research 2017

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SCQ-AID: Psychometric properties

Derks et al., Autism Research 2017

Trainingssample (N = 226)

Sensitivität 89 %

Spezifität 72%

Übereinstimmungsgrad 81%

AUC .85

Cohen‘s kappa .61

Validierungssample (N = 225)

Sensitivität 81 %

Spezifität 62%

Übereinstimmungsgrad 71%

AUC .81

Cohen‘s kappa .43

ROC Analyse im Validierungssample

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DiBAS-RBei jedem vierten Menschen mit Intelligenzminderung besteht zusätzlich eine Autismus-Spektrum- Störung, die oft bis ins Erwachsenenalter unerkannt bleibt. Der Diagnostische Beobachtungsbogen für Autismus-Spektrum-Störung – Revidiert (DiBAS-R) ist ein Screening instrument zur Abklärung eines Autismusverdachts bei erwachsenen Menschen mit Intelligenzminderung. Der Fragebogen orientiert sich an den diagnostischen Kriterien für Autismus-Spektrum-Störung der ICD-10/DSM-5 und kann durch nahe Bezugspersonen, z. B. Wohngruppenbetreuer oder Angehörige, ausgefüllt werden. Mit dem DiBAS-R werden die beiden Dimensionen soziale Kommunikation und Interaktion und stereotype, restriktive Verhaltensweisen und sensorische Auffälligkeiten erfasst. Es liegen Cut- off-Werte vor, welche Hinweise auf das Vorliegen einer Autismus-Spektrum-Störung geben und bei der Entscheidung unterstützen, ob eine umfassendere Autismusdiagnostik erforderlich ist.

Einsatzbereich

Erwachsene mit Intelligenzminderung und Verdacht auf das Vorliegen einer Autismus-Spektrum- Störung; Einsatz in Einrichtungen der Behindertenhilfe, in Praxen oder allgemein psychiatrischen Kliniken und als Entscheidungshilfe für die Zuweisung in ein spezialisiertes Zentrum zur umfassenden Autismusdiagnostik.

Verlag Hans Huber, Bernwww.verlag-hanshuber.comHOGREFE VerlagsgruppeGöttingen · Bern · Wien · Paris · Oxford · Prag · Toronto · Boston ·Amsterdam · Kopenhagen · Stockholm · Florenz · Helsinki · São Paulo Bestellnummer 03 227 02

Tanj

a Sa

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BAS-

R

Tanja Sappok Isabell Gaul Thomas Bergmann Isabel Dziobek Sven Bölte Albert Diefenbacher Manuel Heinrich

Der Diagnostische Beobachtungsbogen für Autismus-Spektrum-Störung – RevidiertEin Screening-Instrument für Erwachsene mit Intelligenzminderung und Autismusverdacht

Manual

DiBAS-R: Autismusdiagnostik

Sappok et al., 2014, Psych PraxisSappok et al., 2014, RASD Mutsaerts et al., 2016, JIDR

• FragebogenfürBetreuer,AngehörigeundPflege

• 19allgemeinverständlicheFragen

• Ankreuzenaufeiner4-stufigenSkala

• Dauer:ca.5Minuten

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Autismus und geistige Behinderung: Ein update

DiBAS-R: Validierung in einer 2., unabhängigen Stichprobe

ROC-Analysis: AUC .89

Heinrich, Böhm, Sappok (2017) Diagnosing Autism in Adults with IntellectualDisability: Validation of the DiBAS-R in an Independent Sample, JADD

1. Stichprobe N = 219Sensitivität 81%Spezifität 81%ROC Analyse (AUC) .89Interrater Reliabilität r =.88Test-retest Reliabilität r = .93SCQ current (N=87) Rho = .52PDD-MRS (N=77) Rho = .50

2. Stichprobe N = 381Sensitivität 82%Spezifität 67%ROC Analyse (AUC) .89

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Autismus und geistige Behinderung: Ein update

Diagnostik Instrumente

MUSADBeobachtungskala

spezifisch

ADOS & ADI-R diagnostischer Goldstandard

unspezifisch

B.4 Diagnostische Verfahren: B.4.7 Vergleichende Bewertung der einzelnen diagnostischen Instrumente; Kombination von Instrumenten, Integration, Widersprüche.

165

schulkindern zeigte die ADOS eine deutlich höherer Sensitivität als die CARS; die Spezifität

wurde nicht berichtet (Reszka et al. 2014). Beide Studien zeigen ein hohes Verzerrungsrisiko.

Zusätzlich gibt es wenige Studien zur Kombination einzelner Instrumente. Hier wurde einer-

seits die Kombination ADI-R und ADOS, zum anderen die Kombination FSK und ADOS

untersucht.

Einzelne Studien zeigen eine erhöhte Sensitivität und Spezifität bezüglich der Kombination

von ADI-R und ADOS im Vergleich zu einem Instrument alleine oder zur Kombination von

FSK und ADOS bei Kindern und Jugendlichen von 2 bis 16 Jahren (Kim und Lord 2012a;

Corsello et al. 2007), andere Studien zeigten eine Überlegenheit des ADOS alleine

(Oosterling et al. 2010b). Da die Studienlage hier eher schlecht (keine Replikationsstudien)

und auch uneinheitlich ist, kann zu der Nützlichkeit der Kombinationen von Instrumenten

keine abschließende Aussage getroffen werden.

Da kein diagnostisches Instrument und keine klinische Untersuchung jemals eine Sensitivität

sowie eine Spezifität von jeweils 100% aufweisen können, gibt es bei jeder diagnostischen

Methode die Gefahr von falsch positiven und falsch negativen Diagnosen. Auch können ver-

schiedenen Untersucher mit demselben Instrument zu unterschiedlichen Einschätzungen

kommen (niedrige Inter-Rater-Reliabilität) oder verschiedene, korrekt ausgewertete und reli-

able Instrumente zeigen verschiedene Ergebnisse.

[25] Evidenzbasierte Empfehlung Schlüsselfrage 25: Wie ist mit widersprüchlichen Ergebnissen umzugehen?

A Es soll ein Team-basierter diagnostischer Konsens angestrebt werden, der

auf der ausführlichen Zusammenschau aller Ergebnisse sowie differenzier-

ten differentialdiagnostischen Überlegungen beruht.

Es ist dabei zu überprüfen, ob die verwendeten Instrumente objektiv und

gemäß der entsprechenden Manuale eingesetzt wurden.

(Westman

Andersson et al.

2013) II

Starker Konsens (14 von 14)

B.4 Diagnostische Verfahren: B.4.5 Inhalt der Anamneseerhebung

149

[21]

Evidenzbasierte Aussage

Schlüsselfrage 23 Teil 1: Welche standardisierten Diagnostikverfahren gibt es und wie

sind diese wissenschaftlic

h im Verhältnis zur klinischen Diagnose zu bewerten (z.B

. ADI-

R, ADOS)?

0

Da die Validität der unterschiedlichen diagnostischen Instru

mente jeweils

gegen den Referenzstandard „klinische Diagnose durch erfahrene Kliniker“

getestet wurde, kann kein Vergleich zwischen Validität der Instrumente

und Validität des klinischen Urteils angestellt w

erden.

Evidenzlevel

Keine Studien

vorhanden.

Starker Konsens (14 von 14)

[22]

Evidenzbasierte Empfehlung

Schlüsselfrage 23 Teil 2

B

Im Rahmen des diagnostischen Prozesses sollte bei klinisch komplexen

Fragestellungen ein standardisiertes Instru

ment (Interview mit E

ltern bzw.

Sorgeberechtigten/Patienten) eingesetzt werden.

Kinder im Vorschulalter – Fragestellung frühkindlicher Autismus:

ADI-R.

Kinder im Vorschulalter – Fragestellung Asperger-Syndrom oder

atypischer Autismus: a

ktuell kein valides deutsch-sprachiges Instru

ment

erhältlich.

Kinder im Grundschul- und Jugendalter (alle IQ

-Bereiche) – Frage-

stellung frühkindlicher Autismus: A

DI-R. Kinder im Grundschul- u

nd

Jugendalter ohne Intelligenzminderung – Fragestellung Autismus, As-

perger-Syndrom oder atypischer Autismus: A

DI-R

Erwachsene alle Intelligenzbereiche– Fragestellung Autism

us, Asper-

ger-Syndrom oder atypischer Autismus: aktuell kein Instru

ment zu

empfehlen.

Keines der o. g. Instrumente wird als o

bligatorisch für die Diagnostik von

Autismus-Spektrum-Störungen empfohlen.

Evidenzlevel

2-4

Quellen: siehe Evidenztabellen im Anhang.

Starker Konsens (14 von 14)

B.4 Diagnostische Verfahren: B.4.6 Psychopathologischer Befund und direkte Verhaltensbeobachtung

163

Tabelle 48: CARS – Zielgruppe: Frühkindlicher Autismus und Autismus-Spektrum-Störung,

Vor- und Grundschulalter; Vergleichsgruppe: klinische Inanspruchnahmepopulation

Alter Fragestellung ADOS (Origi-

nal-Algorithmus)

Anzahl

Studien Sens

95% CI Spec

95% CI

Vor- und Grund-

schulalter

Autismus versus Nicht-Au-

tismus-Spektrum und klini-

sche Inanspruchnahmepopu-

lation

4 0,78

0,69 bis

0,85 0,88 0,41 bis 0,99

Anmerkungen: Für die Analysen wurden in beiden Fällen Daten aus Matson et al. 1998; Russell et al. 2010; Wiggins und

Robins 2008; Mayes et al. 2009 verwendet.

[23] Konsensbasierte Empfehlung

Schlüsselfrage 20 zur Erhebung des psychopathologischen Befundes: Welche Informationen

sollten zur Diagnosestellung herangezogen werden (Eigenanamnese, Fremdanamnese, Ver-

haltensbeobachtung, psychologische Leistungsdiagnostik) und wie sollte der Ablauf sein?

KKP Der klassische psychopathologische Befund soll während der Diagnostik er-

hoben und dokumentiert werden, da er Hinweise auf mögliche komorbide

Erkrankungen sowie mögliche Differentialdiagnosen gibt.

Bei der Interpretation sollte berücksichtigt werden, dass Besonderheiten der

Autismus-spezifischen (verbalen und nonverbalen) Kommunikation und

Wahrnehmung zu Fehlinterpretationen führen können.

Starker Konsens (14 von 14)

[24]

Evidenzbasierte Empfehlung

Schlüsselfrage 23: Welche standardisierten Diagnostikverfahren gibt es und wie sind die-

se wissenschaftlich im Verhältnis zur klinischen Diagnose zu bewerten (z.B. ADI-R,

ADOS)?

B

Im Rahmen des diagnostischen Prozesses sollte eine (semi-)standardisierte

Verhaltensbeobachtung durchgeführt werden, da die Autismus-spezifische

Symptomatik im klassischen psychopathologischen Befund nicht ausrei-

chend abgedeckt ist.

Folgende Instrumente können für unterschiedliche Altersstufen und Frage-

stellungen eingesetzt werden:

Kleinkind 12 – 30 Monate, Fragestellung Autismus oder Autismus-

Spektrum: ADOS-Kleinkind-Modul (Teil des ADOS-2).

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Thomas Bergmann Tanja Sappok Isabel Dziobek

Musikbasierte Skala zur Autismus Diagnostikfür erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung

Schwere bis mittelgradige geistige BehinderungKeine expressive Sprache bis maximal 3-Wort-Sätze

Bergmann, T., Sappok, T., Diefenbacher, A., Dames, S., Heinrich, M., Ziegler, M., & Dziobek, I. (2015). Res Dev DisabilBergmann, T., Sappok, T., Diefenbacher, A., & Dziobek, I. (2015) Nordic Journal of Music Therapy

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Validität: (N = 129)AUC = .79Sensitivität = 82 % Spezifität = 77 %Absolute Überein-stimmung = 79%

Interrater Reliabilität(N = 25):Item: ICC (1,1) = .76 Skala: ICC = .94

MUSAD: Testpsychometrie

ROC Analyse15 items; Cut-off > 212012-2016

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Verdacht Screening Diagnostik Fallkonferenz

BehavioralAnalysis

Consensusconference

Algorithm for Diagnosing ASD in IDD

Sappok et al., PP 2014Sappok et al., AJIDD 2015Sappok et al., RASD 2014

• ADOS• ADI-R• MUSAD•Videoanalysis

Consensusconference

• SED-S• PEP-R

• SCQ-AID• ACL • DiBAS-R • PDD-MRS

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• 6 Zentren in 4 europäischen Ländern• 437 Kinder und Erwachsene mit ASS and 300 Kontrollen• Alter 6 - 30 Jahre• IQ zwischen 50 und 148Ø ASD und ADHS Symptomatik stärker in: Kindern, männl. Geschlecht, niedrigem IQØ Angst/Depression: Keine Assoziation mit dem IQ

The EU-AIMS Longitudinal European Autism Project (LEAP): design and methodologies to identify and validate stratification biomarkers for ASD

EU-AIMS: Longitudinal European AutismProject (LEAP)

Charman et al. The EU-AIMS Longitudinal European Autism Project (LEAP): clinical characterisation. Mol Autism. 2017 Jun 23;8:27.

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THERAPIEAutismus:

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Medikamente bei Autismus

• Atypische Antipsychotika, insbes Risperidon und Aripiprazol, reduzieren die Irritierbarkeit

• Methylphenidate, Atomoxetine und Alpha-2 Agonisten sind effektiv bei ADHS-Symptomatik

• SSRI verbessern nicht repetitives Verhalten• Der Effekt von Antikonvulsiva ist uneinheitlich. Der Effekt und

die Verträglichkeit ist geringer als bei Menschen ohne ASS • Glutamaterge Substanzen und Oxytocin sind vielversprechend,

zeigen aber ggw. noch uneinheitliche Ergebnisse• Retardiertes Melatonin ist effektiv bei Schlafstörungen (Kinder)

Ji (2015) An update on pharmacotherapy for autism spectrum disorder in children and adolescents. CurrOpin Psychiatry. Gringras P et al. (2017) Efficacy and Safety of Pediatric Prolonged-Release Melatonin forInsomnia in Children With Autism Spectrum Disorder. J Am Acad Child Adolesc Psychiatry. Howes et al. (2018) Autism spectrum disorder: Consensus guidelines, British Association for Psychopharmacology. J Psychopharmacol. 2018

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Articles

www.thelancet.com Published online October 25, 2016 http://dx.doi.org/10.1016/S0140-6736(16)31229-6 1

Parent-mediated social communication therapy for young children with autism (PACT): long-term follow-up of a randomised controlled trial Andrew Pickles, Ann Le Couteur, Kathy Leadbitter, Erica Salomone, Rachel Cole-Fletcher, Hannah Tobin, Isobel Gammer, Jessica Lowry, George Vamvakas, Sarah Byford, Catherine Aldred, Vicky Slonims, Helen McConachie, Patricia Howlin, Jeremy R Parr, Tony Charman, Jonathan Green

SummaryBackground It is not known whether early intervention can improve long-term autism symptom outcomes. We aimed to follow-up the Preschool Autism Communication Trial (PACT), to investigate whether the PACT intervention had a long-term eff ect on autism symptoms and continued eff ects on parent and child social interaction.

Methods PACT was a randomised controlled trial of a parent-mediated social communication intervention for children aged 2–4 years with core autism. Follow-up ascertainment was done at three specialised clinical services centres in the UK (London, Manchester, and Newcastle) at a median of 5·75 years (IQR 5·42–5·92) from the original trial endpoint. The main blinded outcomes were the comparative severity score (CSS) from the Autism Diagnostic Observation Schedule (ADOS), the Dyadic Communication Assessment Measure (DCMA) of the proportion of child initiatiations when interacting with the parent, and an expressive-receptive language composite. All analyses followed the intention-to-treat principle. PACT is registered with the ISRCTN registry, number ISRCTN58133827.

Findings 121 (80%) of the 152 trial participants (59 [77%] of 77 assigned to PACT intervention vs 62 [83%] of 75 assigned to treatment as usual) were traced and consented to be assessed between July, 2013, and September, 2014. Mean age at follow-up was 10·5 years (SD 0·8). Group diff erence in favour of the PACT intervention based on ADOS CSS of log-odds eff ect size (ES) was 0·64 (95% CI 0·07 to 1·20) at treatment endpoint and ES 0·70 (95% CI –0·05 to 1·47) at follow-up, giving an overall reduction in symptom severity over the course of the whole trial and follow-up period (ES 0·55, 95% CI 0·14 to 0·91, p=0·004). Group diff erence in DCMA child initiations at follow-up showed a Cohen’s d ES of 0·29 (95% CI –0.02 to 0.57) and was signifi cant over the course of the study (ES 0·33, 95% CI 0·11 to 0·57, p=0·004). There were no group diff erences in the language composite at follow-up (ES 0·15, 95% CI –0·23 to 0·53).

Interpretation The results are the fi rst to show long-term symptom reduction after a randomised controlled trial of early intervention in autism spectrum disorder. They support the clinical value of the PACT intervention and have implications for developmental theory.

Funding Medical Research Council.

Copyright © The Author(s). Published by Elsevier Ltd. This is an Open Access article under the CC BY license.

IntroductionAutism spectrum disorder is a common neuro-developmental disorder that aff ects about 1% of children and young people.1,2 The natural history of the disorder is usually enduring and has serious eff ects on development; lifetime costs (including health, education, social care, family out-of-pocket expenses and productivity losses) are estimated to be between GB£1 million and £1·5 million in the UK and between US$1·4 million and $2·4 million in the USA.3 Eff ective early treatment that alters the long-term course of the disorder would therefore have great potential benefi ts for individuals, families, and society, but has been diffi cult to demonstrate. Evidence shows that a range of psychosocial intervention approaches can have short-term eff ects on various developmental indicators that are thought to be important for later autism outcomes, such as parent−child joint engagement, social

communication, child symbolic play, and social imitation. Follow-up data from one study showed improved language outcomes 5 years after the initial treatment endpoint.4 However, evidence is scarce as to whether such intermediate eff ects are associated with reduced autism symptom severity or improved longer-term post-treatment symptom outcomes.

In a Cochrane review,5 Oono and colleagues identifi ed six, mainly small, studies of parent-mediated interventions that addressed autism severity as a treatment outcome according to various blinded child assessment measures and non-blinded parent-reported measures. A random-eff ects meta-analysis of the reported mean symptom scores suggested an overall eff ect of intervention compared with control in terms of reducing symptom severity (standard mean diff erence –0·30, 95% CI –0·52 to –0·08, p<0·05; combined n=316). Three of these studies used blinded symptom outcome

Published OnlineOctober 25, 2016http://dx.doi.org/10.1016/S0140-6736(16)31229-6

See Online/Commenthttp://dx.doi.org/10.1016/S0140-6736(16)31656-7

Institute of Psychiatry, Psychology and Neuroscience, Kings College London, UK (Prof A Pickles PhD, E Salomone PhD, I Gammer MSc, G Vamvakas MSc, Prof S Byford PhD, Prof P Howlin PhD, Prof T Charman PhD); Newcastle University, Newcastle, UK (Prof A Le Couteur FRCPsych, R Cole-Fletcher PhD, J Lowry MSc, Prof H McConachie PhD, J R Parr MD); Northumberland Tyne and Wear NHS Trust, Newcastle upon Tyne, UK (Prof A Le Couteur); University of Manchester, Manchester, UK (Prof J Green FRCPsych, K Leadbitter PhD, H Tobin BSc, C Aldred PhD); Evelina London Children’s Hospital, Guys and St Thomas University NHS Trust, London, UK (V Slonims PhD); and Royal Manchester Children’s Hospital and Manchester Academic Health Sciences Centre, Manchester, UK (Prof J Green)

Correspondence to:Prof Jonathan Green, 3.311, Jean MacFarlane Building, University of Manchester, Manchester M13 9PL, [email protected]

Articles

8 www.thelancet.com Published online October 25, 2016 http://dx.doi.org/10.1016/S0140-6736(16)31229-6

cohort studies, ADOS symptom trajectories also predict concurrent adaptive functioning and later long-range adjustment through to young adulthood.31,32 Estes and colleagues reported an eff ect on parent-rated adaptive function during their 2 year follow-up.11 Our measures designed to address this aspect of autism were blinded teacher-rating of adaptive function in school, and non-blinded reports by parents of child adaptive function, peer relationships, and prosocial behavior. Point estimates of treatment eff ect on these measures range from modest to substantial size in favour of treatment, but CIs for the eff ect sizes were wide and included null or negative eff ects in each case (fi gure 2). Consequently we cannot be sure at this time of the existence or extent of the eff ect of symptom changes on general adaptation. We found no evidence of an overall eff ect on comorbid mental health problems; the only apparent eff ect, a small point estimate of eff ect on anxiety or OCD symptoms, had a wide CI that included both some negative and positive eff ect. These fi ndings suggest that, at the least, additional strategies will be needed if broader adaptive function and mental health in autism at later ages is to be further improved.

The high rate of follow-up of what was already the largest randomised intervention cohort of its kind to address core autism features represents a key strength of this study; follow-up ascertainment was achieved for almost 80% of the recruited sample at 82 months after initial

randomisation. Key measures were assessed in a blinded manner and consistently across time-points, although parent reports of repetitive behaviours and peer functioning were at follow-up only. Between-group demographic imbalances in the follow-up sample were adjusted for in the analysis. We note that our inclusion criteria were for core-defi ned autism rather than broader autism spectrum disorder; we cannot be sure how our results would generalise to young children with less severe symptoms.

This study advances previous work by showing that a theoretically derived, developmentally targeted early intervention can have a sustained eff ect on autism symptom outcomes nearly 6 years after the end of treatment. In addition to replication, further research is needed to elucidate the developmental mechanisms behind such sustained change, as well as the extent of and barriers to wider developmental benefi ts, and the cost-eff ectiveness of such interventions over longer-term development.

On the basis of these results, we are now able to support the use of the PACT intervention for reducing symptoms of autism in young children, a revision of our initial view6 and consistent with the results of a subsequent UK NICE meta-analysis.8

ContributorsJG, AP, ALC, KL, SB, CA, VS, HM, PH, JP, and TC, conceived and designed the study. JG led the study. JG, TC, ALC, and HM led the research teams at each study site. KL, ES, RC-F, HT, IG, and JL traced

Figure 3: Course of outcomes by group from baseline to follow-upGroup time-paths relative to baseline (left) and PACT relative to treatment as usual (right). Bars represent time-specifi c estimates with 95% CIs from repeated measures models and p values for area test of no-diff erence between group profi les. PACT=preschool autism communication trial. ADOS CSS=Autism Diagnostic Observation Schedule Comparative Severity Score. AUC=area-under-curve estimation.

0 20 40 60 80–2·0

–1·0

0

1·0

Log-

odds

effec

t size

ADOS CSSRelative to baseline Relative to usual care

0 20 40 60 80–0·5

0

0·5

1·0

1·5

Cohe

n’s d

effec

t size

Child acts: proportion initiations

0 20 40 60 80–0·5

0

0·5

1·0

0 20 40 60 80

0 20 40 60 80

0 20 40Time since start of therapy (months) Time since start of therapy (months)

60 80

Cohe

n’s d

effec

t size

Parent acts: proportion synchronous

ADOS CSS

Child acts: proportion initiations

Parent acts: proportion synchronous

AUC p=0·009

AUC p=0·004

AUC p<0·001

Treatment as usualPACT

Langzeitverbesserung der Autismuskernsymptomenach Frühintervention

Lancet 2016

• grounded in developmental principles• aims to increase parent sensitivity and

responsiveness to child communication• improving parent observation, responsiveness,

and focused communication• 2 h clinical sessions every 2 weeks for 6

months• followed by monthly booster sessions during

the final 6 months• Parents were asked to implement their newly

acquired sensitivity and responsivity skills at home for 20–30 min each day.

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AUTKOM: Autismus Kompetenzgruppe

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AUTKOM: Wirksamkeit

Hohe Zufriedenheit ZUF-8: 30 von max. 32

Große AkzeptanzTeilnahmefrequenz 86 %100% Abschluss

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PROGNOSEAutismus und Intelligenzminderung

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Langzeitprognose

Steinhausen HC, Mohr Jensen C, LauritsenMB. A systematic review and meta-analysis of the long-term overalloutcome of autism spectrum disorders inadolescence and adulthood. ActaPsychiatr Scand. 2016 Jun;133(6): 445-52.

Outcome

Good Fair Poor

• studies vary widely in their methodology, choice ofmeasures and selection of participants.

• estimates of how many adults have significantsocial and mental health problems are oftenconflicting

• little consistent information on the individual, familial or wider social factors that may facilitatemore positive social and psychological outcomes

• dearth of research on older individuals with ASD.

Howlin P, Magiati I. Autismspectrum disorder: outcomes in adulthood. Curr Opin Psychiatry. 2017 Mar;30(2):69-76.

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Naturalistischer Verlauf über 25 Jahre1714 J Autism Dev Disord (2017) 47:1708–1715

1 3

younger adults were 18–29 years, an age group we did not study (Fortuna et  al. 2016). Esbensen et  al. demonstrated that restricted repetitive behaviors, such as self-injurious behaviors, are less frequent and less severe among older individuals than among younger individuals, independ-ent of gender, intellectual disability, and medication use (Esbensen et al. 2009).

Other researchers have not found age-associated differ-ences in outcomes. In their study of adults with ASD and intellectual disability, Kats et al. did not find age-associated differences in behavior-related, neurological, and sensory outcomes other than hearing loss (Farley et al. 2009). The researchers surmise that the lack of differences in out-comes may have been due to the relatively “young” older age group of 50–59 year olds, not yet old enough for the complications of aging to present. However, our study, with many individuals in their seventh and early eighth decades, ages at which chronic conditions are likely to appear, found few age-related significant differences.

A major limitation of this report is that the participants were ascertained from a single setting that selected indi-viduals based on their need for intensive living and occupa-tional support. Therefore, these results are not generalizable to all individuals with ASD. Other limitations include the retrospective nature of the data describing them on entry into the study, the cross-sectional nature of the current descriptive data, and the determination of presence of med-ical condition by chart review rather than clinical exam. It is also possible that admission characteristics changed over time. Data on IQ scores were available for only half the sample. In addition, data for BNPS were based on staff reports rather than a structured instrument so changes over

time could be due to observer bias. We did not correct for multiple comparisons because of the descriptive nature of the study. The fact that 12 of 13 BNPS decreased by at least p < 0.05 significance level and that eight behaviors decreased by p < 0.001 suggests but does not prove that this is a general trend rather than chance findings.

Study strengths include the broad range of ages included in the sample with over half older than 50, and a mean age of the sample of 49.9 years. Few studies have examined adults with ASD who are older than 60. Although the data collection was done at one point in time, the data on behav-ior were available for over three decades, allowing for a longitudinal assessment of BNPS by individual.

In summary, ASD is a lifelong condition, but the point prevalence of BNPS has declined dramatically over time. While we have shown that the prevalence of ASD in accompanying BNPS in two cohorts, one over age 50 and one younger than 50, has not changed and that the need for supervision between these two distinct adult cohorts is sim-ilar, we cannot determine if this is true of individuals able to live independently or with their families in these two age cohorts, nor can these results be extrapolated to cohorts born after 1990. Furthermore, we are unable to determine the causes of the decline in BNPS within individuals over this time. Future studies should assess these issues prospec-tively and identify whether there are particular situations, ages, or groups of individuals with unique needs. In addi-tion, future studies should determine whether there are pre-dictable psychological and social needs of individuals with ASD as they age. Life transitions, in particular, should be studied in middle aged and elderly individuals. These might include retirement from supported employment and death

Fig. 1 Change in period prevalence of behaviors and neuropsychiatric symptoms (BNPS) over time

0

10

20

30

40

50

60

70

80

Perc

enta

ge o

f Sam

ple

BNPS

Entry year

Past year

Wise, Smith, Rabins (2017) Aging and Autism Spectrum Disorder: A Naturalistic, Longitudinal Study ofthe Comorbidities and Behavioral and Neuropsychiatric Symptoms in Adults with ASD. JADD.

N=74; Alter > 30, IM (F70: 28%, F71: 16%; F72-3: 39%); DSM-5 ASS Dg.Keine Veränderung: GI: 68.9%Epilepsie: 23%BMI>30: 25.7%

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Lebensqualität

Moss, Mandy, Howlin (2017) Child and Adult Factors Related to Quality of Life in Adults with Autism. JADD

• WHO Quality of Life-Brief Version (WHOQOL-BREF, 1998)• Informant version N=50; self-report n=22; Mean IQ:70

Informant WHOQOL-BREF (% innerhalb 1 Standardabweichung der Norm)Physical 89%; Psychological 78%; Social 80%; Quality of Environment 98% Ø Keine Korrelation mit Kindheitsfaktoren (ADI, IQ)Ø Korrelation von Alter und niedrigerer körperlicher QoL (r = -.34)

Self-report WHOQOL-BREFPhysical 100%; Psychological 91%; Social 91%%; Environment 100%.Ø negative Korrelation (r = -.55) zw. ADI (Kind) and Zufriedenheit mit Gesundheit Ø Hoher IQ war assoziiert mit niedrigerer QoL (Gesamt, r = −0.44)Ø Mehr Verhaltensstereotypien waren assoziiert mit geringerer Zufriedenheit in

Bezug auf körperliche Gesundheit, (r=−0.44), psychologische (r=−0.50) and Umwelt QoL (r = −0.51)

Ø Die soziale Zufriedenheit war assoziiert mit social outcome ratings (Wohnen, Arbeiten, Beziehungsstatus; r=0.57) und einem niedrigeren IQ (r=−0.56).

Überwiegend gute Lebensqualität im Erwachsenenalter bei ASS

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Save the date: 16.3.2018 Kassel

1

FachtagungderDGSGB

zuEhrenvonHerrnProf.SeidelundHerrnProf.Klauß

“EntwicklungüberdieLebensspanne:EffekteaufdasErlebenundVerhaltenvonMenschenmitgeistigerBehinderung"

amFreitag,16.März2018,11:00–15:00Uhr

AnthroposophischesZentrumKassel,WilhelmhöherAllee261,34131Kassel-Wilhelmshöhe

Leitung:FrauPriv.-Doz.Dr.TanjaSappok,Berlin&FrauProf.PiaBienstein,Dortmund

Einladung

InderfrühenKindheitentwickeltsichderMenschrasant–inraschemWechselvoll-ziehensichdieVeränderungeninaufeinanderfolgendenSchritten.ImVerlaufdesLe-benswirddieseProzessentschleunigt,aberinjederLebensphaseistderMenschmitsichveränderndenLebensweltenundAnforderungenkonfrontiert,dieeraufderBa-sisderbisherigenErfahrungenbewältigt.IndieserTagungmöchtenwirunsdieserThematikwidmen:Wiekönnenwirdenein-zelnenMenschenvordemHintergrundseinesaktuellenEntwicklungsstandsimKon-textderaktuellenUmgebungsvariablenbesserverstehen?WelcheRollehabenEnt-wicklungsaspekteundLebenweltenaufdasErlebenundVerhaltenvonMenschen?UndwiekönnenMenschenmitBeeinträchtigungendabeiunterstütztwerden,dieHerausforderungendersichänderndeninnerenundäußerenFaktorenzubewältigenundmehrimEinklangzulebenmitsichundderWelt?Wirfreuenunssehr,dasswirmitHerrnProf.AntonDosenundHerrnProf.SarimskirenommierteRednerfürdieDarstellungdieserSpannungsfeldergewinnenkonntenundfreuenunsaufeineregeTeilnahmeundDiskussion!HerrProf.SeidelundHerrProf.Klauß,diebeideüberJahrzehntewichtigeImpulseinderArbeitmitMenschenmitgeistigerBehinderungundderDGSGBgesetzthaben,werdenausdemVorstandderDGSGBausscheiden.DaheristdieVeranstaltungbei-dengewidmet.

Klaus Sarimski Anton Dosen

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Co-Production Lehrbuch Sommer 2018Co-Production

Ein Lehrbuch der psychischen Gesundheit

bei intellektueller Entwicklungsstörung: Der Mensch liefert den Kontext, die Fachwelt den Prozess.

Einführung• IntellektuelleEntwicklungsstörung-ÜberlegungenzurBegrifflichkeit

(TanjaSappok,DanGeorgescu&GermainWeber)• PsychischeGesundheitundintellektuelleEntwicklung(TanjaSappok)

DerMenschliefertdenKontext:GesprächeüberdasLebenundBehinderung• „Ichfühlemichnichteingeschränkt.Ichbinzufrieden,meistglücklich.“-

imGesprächmitFabianNeitzel• „IchseheDich.“-DerMenschalsKontext:ZusammenfassendeGedanken

vonTanjaSappok(TanjaSappok)

DerFachteil:PsychiatrischeundrelevantekörperlicheStörungenbeiintellektuellerEntwicklungsstörung• Traumafolgestörungen(GermainWeber&DorisRittmannsberger&

BrigitteLueger-Schuster)• DissoziativeStörungen(AnjaGrimmer)• Epilepsien(PeterMartin)• Bewegungsstörungen(PeterMartin)

Kernprozesse1:Diagnostik• Schmerzdiagnostik(SabineWalter-Fränkel)• Traumadiagnostik(GermainWeber&DorisRittmannsberger&Brigitte

Lueger-Schuster)

Kernprozesse2:Therapie• Psychopharmakotherapie(ChristianSchanze)• SystemischeTherapie(FranziskaGaese&MeikeWehmeyer)

DieGesellschaftalsKontext• DiepsychosozialeundpsychiatrischeVersorgunginÖsterreich(Katharina

Schossleitner,ErnstBerger,AntonSchmalhofer&GermainWeber)

Co-Production

Ein Lehrbuch der psychischen Gesundheit bei intellektueller Entwicklungsstörung:

Der Mensch liefert den Kontext, die Fachwelt den Prozess. Einführung• IntellektuelleEntwicklungsstörung-ÜberlegungenzurBegrifflichkeit

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DerMenschliefertdenKontext:GesprächeüberdasLebenundBehinderung• „Ichfühlemichnichteingeschränkt.Ichbinzufrieden,meistglücklich.“-

imGesprächmitFabianNeitzel• „IchseheDich.“-DerMenschalsKontext:ZusammenfassendeGedanken

vonTanjaSappok(TanjaSappok)

DerFachteil:PsychiatrischeundrelevantekörperlicheStörungenbeiintellektuellerEntwicklungsstörung• Traumafolgestörungen(GermainWeber&DorisRittmannsberger&

BrigitteLueger-Schuster)• DissoziativeStörungen(AnjaGrimmer)• Epilepsien(PeterMartin)• Bewegungsstörungen(PeterMartin)

Kernprozesse1:Diagnostik• Schmerzdiagnostik(SabineWalter-Fränkel)• Traumadiagnostik(GermainWeber&DorisRittmannsberger&Brigitte

Lueger-Schuster)

Kernprozesse2:Therapie• Psychopharmakotherapie(ChristianSchanze)• SystemischeTherapie(FranziskaGaese&MeikeWehmeyer)

DieGesellschaftalsKontext• DiepsychosozialeundpsychiatrischeVersorgunginÖsterreich(Katharina

Schossleitner,ErnstBerger,AntonSchmalhofer&GermainWeber)

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Ausblick auf 2021 undEinladung zum Mitmachen....

Berlin · HamburgBüro Berlin: CPO HANSER SERVICE GmbHPostfach 33 03 16 · 14173 BerlinPaulsborner Straße 44 · 14193 BerlinDeutschland

Tel +49 – 30 – 300 669-0 · Fax +49 – 30 – 305 73 [email protected] · www.cpo-hanser.deBerlin-Charlottenburg HRB 23005 · USt-IdNr. DE136707091

Geschäftsführer: Dipl. Volksw. Inge Hanser · Hermann HanserDeutsche Bank PGK AG: BIC DEUTDEDBBER · IBAN DE 27 1007 0024 0589 2211 00

ANGEBOT

13th European Congress Mental Health in Intellectual Disability

2,5 Tage im September/Oktober 2021 in Berlin Ca. 600 Teilnehmer

2. November 2017