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Neuorientierung im Kinderfußball – Leitlinien für Training, Spiel und Betreuung

Aktuelle Forderungen an den Kinderfußball

Die vorstehend kritisierte ergebnisorientierte Kinder- und Jugendarbeit ist

Ursache vieler Fehlentwicklungen, die wir heute beklagen:

• Viele Spieler, die als sogenannte Frühentwickler bereits bei den E- und

D-Junioren herausragende Leistungen brachten, erreichen in älteren Jahr-

gängen nicht ihre individuell mögliche Höchstleistung.

• Oft schon im C-Juniorenalter, spätestens aber an der Schwelle zum Erwach-

senenfußball, kehren viele Spieler dem Verein, der Sportart oder sogar dem

Sport insgesamt den Rücken (Drop-Out-Problem).

• Vielfach dominiert im Kinderfußball viel zu früh und sehr einseitig das

Taktiktraining. Wichtige koordinative Grundlagen werden vernachlässigt.

Berücksichtigt man zudem die eingangs beschriebenen gesellschaftlichen Ver-

änderungen und die aktuellen Defizite und Bewegungsmängel der Kinder,

kann die Forderung an alle Fußballvereine nur lauten: Wir brauchen eine

grundlegende Neuorientierung im Kinderfußball! Dazu folgende wichtige Ziel-

setzungen:

1. Ausgangspunkt aller Überlegungen: Wie sind Kinder? Was wollen Kinder? Im

früheren Straßenfußball spielten Kinder selbstorganisiert so, wie sie es woll-

ten. Dieses freie Fußballspielen müssen wir den Kindern im Vereinsfußball

wieder anbieten! So vermitteln wir ihnen die Faszination des Spiels.

2. Die aus der eingeschränkten Bewegungswelt der Kinder resultierenden

koordinativen Defizite müssen im Training beseitigt werden. Klarer Schwer-

punkt muss daher eine vielseitige sportliche Grundausbildung verbunden

mit gezielter Koordinationsschulung sein.

B E A C H T E

Fußballvereine sollten

ein altersgerechtes, auf die

individuellen Bedürfnisse und

Belange der Kinder abgestimmtes

Üben und Spielen anbieten. Es gilt

Defizite unserer eingeschränkten

Bewegungswelt aufzufangen.

Ralf.Klohr
Hervorheben
Ralf
Hervorheben
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Den Kindern die Faszination des Spiels vermitteln!

Kinder brauchen einevielseitige sportlicheGrundausbildung!

Kinder in Training und Spielfördern und fordern!

Kinder sportlich und außer-sportlich betreuen!

Kindertraining durchverantwortungsvolleJugendtrainer!

3. Nicht das Spielresultat, sondern Entwicklung und Förderung aller Spieler

müssen Ziel jeder Kinderfußballabteilung sein. Jedes Kind ist gleich wichtig!

4. Betreuung im Verein darf sich nicht nur auf Training und Spiel beschränken.

Außersportliche Angebote wie Wochenendfahrten, Zeltlager oder andere

gemeinsame Veranstaltungen gehören selbstverständlich zum Angebot.

5. Nicht nur die sportliche, sondern vor allem die gesamte Persönlichkeitsent-

wicklung der Kinder sollte für verantwortungsvolle Jugendtrainer im Vorder-

grund stehen.

Zentrale Zielsetzungen im Kinderfußball

INFO

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Training und Spiel alters- und entwicklungsgerecht gestalten

SO IST DAS NACHWUCHSTRAINING IM DEUTSCHEN FUSSBALL-BUND AUFGEBAUTALTER

ALTERSKLASSE

SCHULUNGS-

SCHWER-

PUNKTE

TRAININGS-

STUFE

U 6 und jünger

G-Junioren/Bambinis

• Vielseitige Bewegungen schulen

• Freude am freien Spielen kennen

lernen

GRUNDLAGENAUSBILDUNG GRUNDLAGENTRAINING

• Koordinative Fähigkeiten entwickeln

• Technische Grundlagen in der Grobform erlernen

• Spaß und Freude am Fußballspielen erleben

F-Junioren E-Junioren

U 7/ U 8 U 9/ U 10

Der rote Faden im Nachwuchstraining

Die übliche Einteilung der Nachwuchsmannschaften in Altersklassen (Tabelle

unten, zweite Zeile) ist nur eine formale Hilfe bei der Organisation des Wett-

spielbetriebs. Training und Spiel mit Kindern muss sich in erster Linie an deren

Entwicklungsstand orientieren. Daher gliedert sich die Nachwuchsförderung in

vier Ausbildungsstufen mit ganz spezifischen Zielsetzungen. Sie sind eine

Hilfe für Trainer und Übungsleiter, um Training und Spiel alters- und entwick-

lungsgerecht gestalten zu können. Diese methodisch aufgebauten Aus-

bildungsstufen stellen für alle Vereine den roten Faden bei der inhaltlichen

Gestaltung ihres Nachwuchstrainings dar!

Grundlagenausbildung (6 Jahre und jünger): Der Schwerpunkt liegt auf der

Entwicklung und Schulung einer breiten motorischen Vielseitigkeit (Mehr als

Fußball: kleine Spiele mit verschiedenen Bällen, Klettern, Springen, Werfen

B E A C H T E

Die Einteilung des Kinder- und

Jugendtrainings in vier Stufen ist eine

Hilfe, um Training und Spiel

alters- und entwicklungsgerecht

gestalten zu können.

Verwendete Mac Distiller 4.0.x Joboptions
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usw.). So entsteht Bewegungsgeschick für jegliche Art des Sporttreibens. Die

Fußballvereine tragen eine besondere Verantwortung, da bei ihnen die mei-

sten Kinder mit dem Vereinssport beginnen.

Grundlagentraining (7 – 10 Jahre): Gemäß der körperlichen Entwicklung steht

vor allem Koordinationsschulung im Mittelpunkt. Sie ist das Fundament für die

Entwicklung fußballspezifischer technisch-taktischer Elemente (Spielfähig-

keit). Daneben werden technische Grundlagen wie der Torschuss, das Dribbling

oder das Passen in der Grobform erlernt. Kein monotones Üben: Viele kleine

Spiele und Wettkämpfe müssen dafür sorgen, dass die Kinder Freude am Fuß-

ballspielen erleben.

Aufbautraining (11 – 14 Jahre): Hier steht zunächst die individuelle Schulung

(Spiel 1-gegen-1) im Vordergrund. Hinzu kommen taktische Grundelemente

(Raumaufteilung, Freilaufen/Anbieten, Gruppentaktik). Techniken werden

schnell erlernt. In diesem Alter setzt die Pubertät ein, sie bedingt erhebliche

Leistungsunterschiede innerhalb der Mannschaft. Trainingsziele und -inhalte

müssen das berücksichtigen.

Leistungstraining (15 – 18 Jahre): Jetzt erfolgt eine zunehmende Spezialisie-

rung auf einzelne Spielpositionen. Das gruppen- und zunehmend mann-

schaftstaktische Training gewinnt an Stellenwert, daneben werden konditio-

nelle Leistungsfaktoren spezifisch trainiert.

AUFBAUTRAINING LEISTUNGSTRAINING

• Technisch-taktische Elemente

(Individual-, Gruppentaktik) trainieren

• Fußballspielen verbessern

• Spezifisches technisch-taktisches Handeln schulen

• Fußballspielen trainieren

D-Junioren C-Junioren B-Junioren A-Junioren

U 11/ U 12 U 13/ U 14 U 15/ U 16 U 17/ U 18

Ausbildungsstufen

im Nachwuchsfußball

1. Vielseitige, sportartübergreifende,

allgemeine Bewegungsschulung

2. Gezielte Entwicklung koordinativer

Fähigkeiten, verbunden mit fuß-

ballspezifischer Technikschulung

3. Breite, fußballspezifische, indivi-

duelle Schulung

4. Spezialisierung im Leistungs-

training

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Inhaltsbausteine für Spiel- und Übungsstunden

Wie können nun Spiel- und Übungsstunden für den Kinderfußball alters- und

entwicklungsgerecht zusammengestellt werden? Zunächst sollen sie an vier

zentralen Inhaltsbausteinen (siehe das nebenstehende Schaubild) ausgerichtet

sein. Natürlich erfahren die Schwerpunkte je nach Alters- und Könnensstand

eine unterschiedliche Gewichtung, die Inhaltsbausteine geben jedoch eine

erste gute Grundorientierung.

Inhaltsbaustein 1: Vielseitige Bewegungsschulung

Vielseitigkeit geht vor Spezialisierung (auf nur eine Sportart)! Dieser Leit-

linie müssen Sportvereine und Übungsleiter heute angesichts der teilweise

gravierenden Bewegungsmängel unserer Kinder folgen. Konsequenterweise

sollten Spielstunden etwa mit Bambini-Gruppen auf keinen Fall ausschließlich

Fußballspielen beinhalten. Die Palette der Möglichkeiten zur Förderung moto-

rischer Vielseitigkeit von Kindern ist riesengroß:

• Bewegungsaufgaben wie Laufen, Springen, Hüpfen, Klettern oder Balancieren

• Kleine Spiele ohne Ball (siehe auch Info-Grafik auf der nächsten Doppelseite)

• Besonders im Hallentraining: verschiedenste Spiele mit, auf und an Geräten

oder in ganzen Bewegungslandschaften

Heute ist unstreitig, dass Kinder und Jugendliche die für das Fußballspiel not-

wendigen Fähigkeiten nur auf der Basis einer breiten motorischen Grundaus-

bildung erwerben können. Mehr noch: Die Vernachlässigung vielseitiger Bewe-

gungsschulung führt zu einer Unterdrückung kindlicher Bedürfnisse, zu moto-

rischen Defiziten und negativen Folgen sogar für die Persönlichkeitsent-

wicklung.

Stampfen wie ein Riese

Vielseitige Bewegungsaufgaben sind

nicht langweilig. Die Kinder sind neu-

gierig, ob sie die ungewohnten Bewe-

gungen nachmachen können. Ge-

schichten wie die vom Riesen (vgl. Sei-

te 110ff.) erfüllen außerdem ihr Be-

dürfnis nach phantasievollen Spielen.

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Fußball spielen

VielseitigeBewegungsschulung

Fußballorientierte Bewegungsschulung

FußballspezifischesTechniktraining4 3

1 2

INFO

Inhaltsbausteine Spiel- und Übungsstunden

Hilfen für eine alters- und entwicklungsgerechte Gestaltung

Diese Inhaltsbausteine sind im Nachwuchstraining von Bambinis bis zu den A-Junioren zu beachten.

In den einzelnen Entwicklungsstufen ist vor allem ihre Gewichtung von entscheidender Bedeutung.

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Inhaltsbaustein 2: Fußballorientierte Bewegungsschulung

Der Ball übt gerade auf Kinder eine immens große Faszination aus! Vielseitige

Bewegungsaufgaben mit einer Vielzahl unterschiedlicher Bälle und kleiner Ball-

spiele entwickeln und fördern die gesamte Bewegungskoordination. Mit Spiel-

und Übungsformen dieses Inhaltsbausteins erwerben die Kinder den kreativen,

sicheren Umgang mit rollenden, hüpfenden, fliegenden (...) Bällen. Schwere

Bälle aber sind verboten!

Inhaltsbaustein 3: Fußballspezifisches Techniktraining

Nur auf der Basis einer guten Bewegungsschulung und -koordination ist gezieltes

fußballspezifisches Techniktraining überhaupt erst effektiv. Mit zunehmendem

Alter sollen kindgerechte Technikaufgaben und Übungen im Training an Bedeu-

tung gewinnen, verbunden mit kleinen Wettbewerben, Technik-Motivations-

spielen oder Einzelaufgaben etwa zur Dribbel-Geschicklichkeit. Ziel: Eine kind-

gemäße, attraktive und abgestufte Einführung der Fußball-Techniken.

Inhaltsbaustein 4: Fußball spielen

Natürlich sollte in jeder Spielstunde bzw. Trainingseinheit mit Kindern auch

Fußball gespielt werden. Freie Fußballspiele ohne Reglementierungen von

außen in kleinen Gruppen auf Tore sollten dabei im Vordergrund stehen (Ent-

wicklung von Spaß und Freude der Kinder am Fußballspielen).

B E A C H T E

Die Kinder sollen einerseits sport-

artfremde Trainingsinhalte meistern,

um eine breite Geschicklichkeit zu

entwickeln. Andererseits sollen sie

sich natürlich auch mit der Sportart

beschäftigen dürfen, für die sie sich

entschieden haben: Fußball spielen.

B E A C H T E

Vielseitiges Spielen ist im Kinder-

fußball Trumpf! Wir unterscheiden

Kleine Spiele (ohne und mit Ball) und

Kleine Fußballspiele. Siehe dazu auch

die Infografik auf der Folgeseite.

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INFO

Kleine Spiele und Kleine Fußballspiele

Ein Mix aus Kleinen Spielen mit vielseitigen Wettbewerben, Kleinen Fußballspielen und einigen

zusätzlichen interessanten Bewegungs- und Ballaufgaben gehört in jede Spielstunde mit Kindern!

Die Inhalte sind stets spielerische Grundformen des Laufens, Springens,

Fangens, Werfens ...

Kinder können frei von Zwängen Fußball spielen –

der Trainer nimmt sich bewusst zurück

Leichte Organisation: wenige Hilfsmittel,

kleine Felder und Gruppen

Einfache Regeln, motivierende

Aufgaben, viel Aktion

Diese Grundformen sind in kleine, attraktive

Wettbewerbe verpackt

Vorteile: viele Ballkontakte und Torschussaktionen, überschaubares

Spiel, kurze Wege, Spaß

Unterschied zum „großen” Spiel: kleinere

Teams, Tore, Felder

Die Spielidee „Tore erzielen –Tore verhindern”

bleibt unangetastet

Merkmale Kleiner Spiele Merkmale Kleiner Fußballspiele