Neuzeller Fichte wieder sehr beliebt · 2015. 12. 16. · In der Vorweihnachtszeit fragen wir...

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In der Vorweihnachtszeit fragen wir täglich Leser, wie sie übers Schenken denken. Heute antwortet Neumann aus Eisenhüt- tenstadt. Frau Neumann, welches war Ihr schönstes Weih- nachtsgeschenk? Unter anderem ein kleines Räuchermännchen, das ich mit zehn Jahren von meinem Vater geschenkt bekommen habe. Das Räuchermänn- chen habe ich noch und stelle es in der Vorweih- nachtszeit immer auf den Tisch. Welche Bedeutung hat für Sie das Thema Schenken und beschenkt werden? Vor allem ist es, dass man anderen eine Freude berei- ten kann. Aber es ist auch eine Bereicherung für ei- nen selbst. Man gibt und bekommt Aufmerksamkeit. Hat sich Ihre Einstellung zu Geschenken verändert? Eigentlich nicht. Ich finde, es muss immer das richtige Maß gefunden werden. Es ist sicherlich schwerer ge- worden, jungen Leuten eine Freude zu machen. Über welches Geschenk würden Sie sich besonders freuen? Ich wünsche mir, dass das Miteinander erhalten bleibt und gelebt wird. Natürlich auch Gesundheit und dass ich geistig fit bleibe. Was ich übers Schenken denke Brigitte Neumann Foto: MOZ/Stefan Lötsch Eisenhüttenstadt (lö) Vielleicht wird ja das Kammerorchester der Musikschule erhört und es schneit doch noch zu Weih- nachten. Die jungen Musiker un- ter der bewährten Leitung von Musikdirektor Andreas Wil- helm spielten am Ende des tra- ditionellen Weihnachtskonzertes der Musikschule den amerika- nischen Lied-Klassiker „White Chrismas“ – weiße Weihnacht. Aber selbst wenn das Wetter sich nicht ändert: In den andert- halb Stunden haben die Schü- ler der Einrichtung im evangeli- schen Gemeindezentrum auf die Festtage im Wortsinn einge- stimmt. Da waren traditionelle Weisen zu hören. Niko Schulpig unter anderem brachte mit Gi- tarre und Gesang eine poppige Bearbeitung von „Jingle Bells“ zu Gehör. Der „kleine Chor“, eines von mehreren Ensembles an der Musikschule, lud zu ei- ner musikalischen Reise durch verschiedene europäische Weih- nachtsbräuche samt der dazu ge- hörenden Lieder ein. Irene Staemmler, Leiterin der Einrichtung und Begleite- rin mehrerer Solisten auf Tas- teninstrumenten, nutzte in ih- rer Moderation die Gelegenheit, über die Einrichtung und die Gruppen zu informieren. Den kleinen Chor zum Beispiel gibt es seit eineinhalb Jahren. Auf- getreten sind die Kinder schon in der Goethe-Grundschule, mit der es eine Kooperation im Rah- men des Ganztagsschulkonzep- tes gibt. So wird dort zusätzli- cher Musikunterricht angeboten. Das Kammerorchester musste derweil eine Umstrukturierung verkraften. Jugendliche, die die Schule beendet haben, „gehen in alle Lande“, wie Irene Staemm- ler sagte. Immerhin konnten Musiker aus dem Nachwuchs- orchester nachrücken. Das Weihnachtskonzert bot auch jungen Talenten die Mög- lichkeit, ihr Können solistisch zu zeigen. Nele Karras will nächs- tes Jahr am Wettbewerb „Ju- gend musiziert“ teilnehmen. Sie spielte den ersten Satz aus dem Violinkonzert a-Moll von Johann Sebastian Bach. Beein- druckend war auch die Leistung von Marlene Philip. Die 9-jäh- rige bewies mit ihrem Auftritt, dass man auf einer Blockflöte virtuos musizieren kann. Pau- line Gund (Gitarre) sowie un- ter anderem auch das Trompe- tenensemble mit Lukas Thonke, Robert Fiedler, Liam Thonke, Jo- nas Bielitz und Vanessa Reschke zeigten die Vielfalt der Ausbil- dungsmöglichkeiten an der Mu- sikschule. Jahrensendkonzert der Musikschule Eisenhüttenstadt / Mehrere Ensembles und junge Talente waren zu hören Wenigstens musikalisch gibt es weiße Weihnacht Voll besetztes Gemeindehaus: Beim Weihnachtskonzert der Musik- schule spielte auch das Kammerorchester. Foto: MOZ/Gerrit Freitag ANZEIGE Ein Zeichen für Katholiken: In einer Prozession durchschritten die Teilnehmer des Gottesdienstes am Sonnabend die „Heilige Pforte“, die Bischof Wolfgang Ipolt zuvor geöffnet hatte. Foto: MOZ/Gerrit Freitag Neuzelle (lö) Mit einem Pontifi- kalgottesdienst in der Wallfahrts- kirche des Kloster Neuzelle ist auch im Bistum Görlitz das hei- lige Jahr eröffnet worden, das Papst Franziskus ausgerufen hat. Höhepunkt der Feier war die Öff- nung der „Heiligen Pforte“ durch Bischof Wolfgang Ipolt. Eigent- lich handelt es sich dabei um eine Pforte, die sonst verschlos- sen, sogar zugemauert ist. In Rom hatte Papst Franziskus die Heilige Pforte geöffnet und die weltweiten Ortskirchen aufgeru- fen, diesen Ritus in ausgewähl- ten Gotteshäusern ebenfalls zu vollziehen. Die Wallfahrtskir- che in Neuzelle ist die einzige in Brandenburg, wo Gläubige für ein Jahr eine „Heilige Pforte“ durchschreiten können. „Der be- sondere Öffnungsritus der Hei- ligen Pforte soll für die Gläubi- gen ein Zeichen sein, dass Jesus Christus die Tür ist, die zum Heil führt und für jeden offen steht“, sagte der Bischof. Gleichzeitig wurde in der Di- özese das heilige Jahr eröffnet, es ist das Jahr der Barmherzigkeit. Es gewährt allen Katholiken den vollkommenen Ablass ihrer Sün- den. Voraussetzung ist, den Glau- ben zu vertiefen und die Werke der Barmherzigkeit zu tun. Bi- schof Wolfgang Ipolt sagte, dass man nicht nur die Barmherzig- keit Gottes erfahre, indem das Sakrament der Versöhnung ge- währt wird, gleichsam das, was durch menschliches Fehlverhal- ten in Unordnung wieder in Ord- nung gebracht wird. Aus dieser erfahrenen Barmherzigkeit soll selbst Barmherzigkeit entsprin- gen. Die Gläubigen sind aufgeru- fen, die Werke der Barmherzig- keit zu tun. Die beziehen sich auf eine Bibelstelle, wo Jesus un- ter anderem dazu aufruft, Hung- rige zu speisen, Durstige zu trän- ken, Fremde zu beherbergen und Kranke zu pflegen. Im weiteren Sinne gehört dazu auch unter anderem Beleidigungen zu ver- zeihen, Sünder zurechtzuweisen und Betrübte zu trösten. Das Heilige Jahr wird in Neu- zelle durch besondere Veranstal- tungen begleitet. Gläubige haben die Möglichkeit, an Katechesen, also Unterweisungen im christ- lichen Glauben, teilzunehmen. Darüber hinaus wird es Andach- ten geben, die sich jeweils einem Werk der Barmherzigkeit in be- sonderer Weise widmen wird. Das heilige Jahr wird im Bis- tum am 20. November des kom- menden Jahres beendet. In der Neuzeller Kirche wird die Pforte dann wieder geschlossen. Bischof Wolfgang Ipolt ruft zu Barmherzigkeit auf Die „Heilige Pforte“ ist ein Jahr geöffnet Mehr Bilder zum Thema: www.moz.de/fotos Von Stefan LötSch Eisenhüttenstadt (MOZ) Hun- derte Fichten und Tannen aus dem Forst um Neuzelle schmü- cken in diesem Jahr wieder Wohnstuben zwischen Guben und Frankfurt. Die Stiftung Stift Neuzelle und die Ostdeutsche Gesellschaft für Forstpflanzung (OGF) hatten zum Weihnachts- baumschlagen eingeladen. Für Familie Tjaben aus Eisen- hüttenstadt ist es ein fester Ter- min in der Vorweihnachtszeit: Wenn die Stiftung Stift Neuzelle und die Ostdeutsche Gesellschaft für Forstpflanzung zum traditio- nellen Weihnachtsbaumschlagen einladen, dann sind sie auch mit von der Partie: „Wir kommen schon seit Jahren immer hier- her“, sagen sie, diesmal zu siebt, drei Generationen. Zwei schöne Weihnachtsbäume haben sie ge- funden, wobei Mutter Tjaben la- chend feststellt: „Man sieht ja den Wald vor lauter Bäumen nicht.“ Sie loben das schöne Am- biente in dem Forststück zwi- schen Kummro und Treppeln. Familie Pracht dagegen ist das erste Mal angereist, aus Frank- furt. Dort biete der Stadtforst ja leider nicht mehr die Möglich- keit, eine Fichte, Kiefer oder Tanne selber zu schlagen, be- dauern sie. Bei Neuzelle wur- den die Prachts fündig, zwei schöne Bäume wurden mit dem Auto nach Eisenhüttenstadt und Frankfurt transportiert, werden dort am 4. Advent in der Wohn- stube aufgestellt. Es ist eine reichliche holp- rige Fahrt über Kopfsteinpflas- ter, die die Besucher in kauf neh- men müssen. Doch Hunderte schreckte das nicht ab. Kenner kommen gleich mit einem An- hänger, um die Fichte oder Tanne richtig transportieren können. Fa- milie Hildebrand-Schmidt aus Ei- senhüttenstadt hat die Größe des Baums, den Sohnemann Achilles mit einer Axt abgehaut hat, nach der Größe des Autos ausgesucht. „Wir sind mit einem Renault Clio hier“, sagen sie lachend. Eine Fa- milie aus Guben, die ihren Na- men nicht nennen will, kam über Umwege zu dem Waldstück. Es sei schlecht ausgeschildert, sa- gen sie, ernten aber gleich Pro- test von einer anderen Familie, die das nicht findet. Martin Heuer von der OGF schätzt, dass auch diesmal wie in den Vorjahren 350 bis 400 Weih- nachtsbäume aus dem Stifts- Forst in die heimische Wohn- stube transportiert werden. Auf einer Schonung werden Fichten angeboten, Nordmanntannen wurden hinzugekauft. Von der Größe her wird fast alles genom- men. „Wir haben jedes Jahr eine Familie, die einen sechs Meter hohen Baum holt“, sagt er. In der Schonung haben sich die Bäume schon ordentlich ausgewachsen, sind eigentlich schon zu groß. Es bestand deshalb die Mög- lichkeit, die Bäume zu kappen. Mitarbeiter der OGF sind denje- nigen mit einer Motorsäge behilf- lich, die nicht selber zu Axt und Säge greifen können oder wollen. Derweil sieht man auch schon, dass die künftigen Weihnachts- bäume nachwachsen. „Was ge- erntet wird, wir auch wieder nachgepflanzt.“ Dass bei strah- lendem Sonnenschein die Tem- peraturen eher mild waren, spielt für das Baumfällen keine Rolle, sagte der Forstmann. Norbert Kannowsky, Ge- schäftsführer der Stiftung Stift Neuzelle, ist mit der Resonanz in diesem Jahr einmal mehr zu- frieden. „Es ist immer fast ein kleines Volksfest“, erzählte er. Tatsächlich kann man sich nicht nur den Weihnachtsbaum selber schlagen. Nach getaner Arbeit warten Glühwein und Suppe aus der Gulaschkanone. Dafür sind, wie Norbert Kannowsky hervor- hebt, die Kameraden der Frei- willigen Feuerwehr aus Neuzelle zuständig. Auch an ihrem Stand herrschte reger Zulauf. Seit 2011 bietet die Stiftung Stift Neuzelle mit der OGF, die im Auftrag der Stiftung den Wald bewirtschaftet, die Mög- lichkeit, Weihnachtsbäume zu schlagen. Die Bäume kosteten je nach Größe zwischen 20 und 30 Euro. Wer den Termin am Sonnabend verpasst hat, muss sich allerdings ein Jahr gedul- den. Bäume aus dem Stiftswald sind in diesem Jahr nicht mehr zu haben. Hunderte kamen, um sich im Forst der Stiftung Stift Neuzelle einen Weihnachtsbaum selbst zu schlagen Neuzeller Fichte wieder sehr beliebt Schwere Last: Peter Freyer aus Sembten bei Steinsdorf hatte einen geeigneten Baum gefunden. Fotos (2): MOZ/Gerrit Freitag Fertig zum Abtransport: Florian Böhme (li.) und Ralf Mainz verpack- ten die Bäume in Netze. Mehr Bilder zum Thema: www.moz.de/fotos Eisenhüttenstadt (lö) Der Fahrplanwechsel hat für Bahnreisende von Eisenhüt- tenstadt einige Neuerungen gebracht, doch eins bleibt in dieser Woche, wie schon in den Wochen zuvor, erst ein- mal gleich: Wegen Bauarbei- ten fallen erneut eine ganze Reihe von Zügen aus. Von heute bis Freitag müs- sen Bahnreisende jeweils in der Zeit von 8 bis 15.15 Uhr auf Schienenersatzverkehr zwischen Frankfurt, Eisen- hüttenstadt sowie Wellmitz und Coschen ausweichen. Das betrifft sowohl die RE 1-Linie als auch die RB11-Linie. Die Bahn verweist darauf, dass die Busse länger unterwegs sind. Informationen unter Telefon 0331235-6881/6882 Einige Züge fallen aus Vergeblich gegen hohe Miete gewehrt Zu „Spitze bei der Miethöhe“ (Ausgabe vom 9. Dezember): Spitze bei der Miethöhe. Da könnte man ja denken, Ei- senhüttenstadt ist der Nabel der Welt. Weit gefehlt. Es hört sich alles immer so schön an. Hauptsache nach der Sanie- rung steht eine Vier vor dem Komma. Ich wohne nach einer „Zwangsumsiedlung“ in ei- ner „kernsanierten Wohnung“. Früher zahlte ich noch 4,43 Euro für den Quadratmeter. Als ich dann 2008 umgezogen worden bin, zahlte ich 4,94 Euro. Mittlerweile liegen wir bei 5,04 Euro. Wohnwert erhöhende Dinge (laut qualifiziertem Mietspie- gel) wie z. B. eine Fußboden- heizung oder hochwertige Bo- denbeläge sucht man in dieser kernsanierten Wohnung ver- geblich. Über die Qualität der Bauausführung äußere ich mich lieber nicht. Wer denkt, ich habe mich nicht gewehrt, der irrt. Immerhin leben wir ja in einem Rechtsstaat. Warum wohne ich überhaupt noch hier? Das hatte mich der Ver- mieter damals auch gefragt. Es ist eben etwas Besonde- res, in Eisenhüttenstadt zu wohnen. Reimund PenzleR Eisenhüttenstadt Die Redaktion behält sich bei den Veröffentlichungen das Recht sinnwahrender Kürzun- gen vor. Die veröffentlichten Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion über- einstimmen. LESERPOST In dem Zwangsversteigerungs- verfahren des Amtsgerichts Frankfurt (Oder) 3 K 14/14 findet am 12.01.2016, um 09.00 Uhr, im Gerichtsgebäude des Amtsgerichts Frankfurt (Oder), Müllroser Chaussee 55, Saal 302, der Versteigerungstermin statt. Versteigerungsobjekt ist das im Grundbuch von Frankfurt (Oder) Blatt 16485 eingetragene Grund- stück: Bezeichnung gemäß Bestands- verzeichnis: lfd. Nr. 4, Gemarkung Frankfurt (Oder), Flur 107, Flurstück 923, Gebäude- und Freifläche, Hinter den Höfen 26, Größe: 1.664 m². Verkehrswert gemäß § 74 a ZVG: 175.000,00 €. Postanschrift: Hinter den Höfen 26, 15236 Frankfurt (Oder). Bebauung: nicht unterkellertes Einfamilienwohnhaus mit inte- grierter Doppelgarage und Neben- gebäude. Das Gutachten kann zu den Sprechzeiten des Amtsgerichts eingesehen werden. Zwangsversteigerungen In dem Zwangsversteigerungsver- fahren des Amtsgerichts Frankfurt (Oder) 3 K 67/14 findet am 12.01.2016, um 11.00 Uhr, im Gerichtsgebäude des Amtsge- richts Frankfurt (Oder), Müllroser Chaussee 55, Saal 302, der Versteigerungstermin statt. Versteigerungsobjekt ist das im Grundbuch von Pohlitz Blatt 298 eingetragene Grundstück: Bezeichnung gemäß Bestandsver- zeichnis: lfd. Nr. 1, Gemarkung Pohlitz, Flur 2, Flurstück 189/1, Gebäude- und Freifläche, Dorfstr. 12 a, Größe: 289 m². Verkehrswert gemäß § 74 a ZVG: 59.500,00 € (darin enthalten Zu- behör mit 500,00 €). Postanschrift: Dorftr. 12 A, 15890 Siehdichum OT Pohlitz. Bebauung: eingeschossiges, unterkellertes Einfamilienwohn- haus mit Holzgartenhaus; ohne Wärmeerzeugungsanlage (Wertminderung: 5.000,00 €). Das Gutachten kann zu den Sprechzeiten des Amtsgerichts eingesehen werden. Oder-Spree Journal MOZ Montag, 14. Dezember 2015 15

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Page 1: Neuzeller Fichte wieder sehr beliebt · 2015. 12. 16. · In der Vorweihnachtszeit fragen wir täglich Leser, wie sie übers Schenken denken. Heute antwortet Neumann aus Eisenhüt-tenstadt.

In der Vorweihnachtszeitfragen wir täglich Leser,wie sie übers Schenkendenken. Heute antwortetNeumann aus Eisenhüt-tenstadt.

Frau Neumann, welcheswar Ihr schönstes Weih-nachtsgeschenk?

Unter anderem ein kleinesRäuchermännchen, das ichmit zehn Jahren von meinemVater geschenkt bekommenhabe. Das Räuchermänn-chen habe ich noch undstelle es in der Vorweih-nachtszeit immer auf denTisch.

Welche Bedeutung hat fürSie das Thema Schenkenund beschenkt werden?

Vor allem ist es, dass mananderen eine Freude berei-ten kann. Aber es ist aucheine Bereicherung für ei-nen selbst. Man gibt undbekommt Aufmerksamkeit.

Hat sich Ihre Einstellungzu Geschenken verändert?

Eigentlich nicht. Ich finde,es muss immer das richtigeMaß gefunden werden. Esist sicherlich schwerer ge-worden, jungen Leuten eineFreude zu machen.

Über welches Geschenkwürden Sie sich besondersfreuen?

Ich wünsche mir, dass dasMiteinander erhalten bleibtund gelebt wird. Natürlichauch Gesundheit und dassich geistig fit bleibe.

Was ich übersSchenken denke

Brigitte NeumannFoto: MOZ/Stefan Lötsch

Eisenhüttenstadt (lö) Vielleichtwird ja das Kammerorchesterder Musikschule erhört undes schneit doch noch zu Weih-nachten. Die jungen Musiker un-ter der bewährten Leitung vonMusikdirektor Andreas Wil-helm spielten am Ende des tra-ditionellen Weihnachtskonzertesder Musikschule den amerika-nischen Lied-Klassiker „WhiteChrismas“ – weiße Weihnacht.

Aber selbst wenn das Wettersich nicht ändert: In den andert-halb Stunden haben die Schü-ler der Einrichtung im evangeli-schen Gemeindezentrum aufdie Festtage im Wortsinn einge-stimmt. Da waren traditionelleWeisen zu hören. Niko Schulpigunter anderem brachte mit Gi-tarre und Gesang eine poppigeBearbeitung von „Jingle Bells“zu Gehör. Der „kleine Chor“,eines von mehreren Ensembles

an der Musikschule, lud zu ei-ner musikalischen Reise durchverschiedene europäische Weih-nachtsbräuche samt der dazu ge-hörenden Lieder ein.

Irene Staemmler, Leiterinder Einrichtung und Begleite-rin mehrerer Solisten auf Tas-teninstrumenten, nutzte in ih-rer Moderation die Gelegenheit,über die Einrichtung und dieGruppen zu informieren. Denkleinen Chor zum Beispiel gibtes seit eineinhalb Jahren. Auf-getreten sind die Kinder schonin der Goethe-Grundschule, mitder es eine Kooperation im Rah-men des Ganztagsschulkonzep-tes gibt. So wird dort zusätzli-cher Musikunterricht angeboten.

Das Kammerorchester musstederweil eine Umstrukturierungverkraften. Jugendliche, die dieSchule beendet haben, „gehen inalle Lande“, wie Irene Staemm-

ler sagte. Immerhin konntenMusiker aus dem Nachwuchs-orchester nachrücken.

Das Weihnachtskonzert botauch jungen Talenten die Mög-lichkeit, ihr Können solistisch zuzeigen. Nele Karras will nächs-tes Jahr am Wettbewerb „Ju-gend musiziert“ teilnehmen.Sie spielte den ersten Satz ausdem Violinkonzert a-Moll vonJohann Sebastian Bach. Beein-druckend war auch die Leistungvon Marlene Philip. Die 9-jäh-rige bewies mit ihrem Auftritt,dass man auf einer Blockflötevirtuos musizieren kann. Pau-line Gund (Gitarre) sowie un-ter anderem auch das Trompe-tenensemble mit Lukas Thonke,Robert Fiedler, Liam Thonke, Jo-nas Bielitz und Vanessa Reschkezeigten die Vielfalt der Ausbil-dungsmöglichkeiten an der Mu-sikschule.

Jahrensendkonzert der Musikschule Eisenhüttenstadt / Mehrere Ensembles und junge Talente waren zu hören

Wenigstens musikalisch gibt es weiße Weihnacht

Voll besetztes Gemeindehaus: Beim Weihnachtskonzert der Musik-schule spielte auch das Kammerorchester. Foto: MOZ/Gerrit Freitag

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Ein Zeichen für Katholiken: In einer Prozession durchschritten die Teilnehmer des Gottesdienstes am Sonnabend die „Heilige Pforte“, dieBischof Wolfgang Ipolt zuvor geöffnet hatte. Foto: MOZ/Gerrit Freitag

Neuzelle (lö) Mit einem Pontifi-kalgottesdienst in der Wallfahrts-kirche des Kloster Neuzelle istauch im Bistum Görlitz das hei-lige Jahr eröffnet worden, dasPapst Franziskus ausgerufen hat.Höhepunkt der Feier war die Öff-nung der „Heiligen Pforte“ durchBischof Wolfgang Ipolt. Eigent-lich handelt es sich dabei umeine Pforte, die sonst verschlos-sen, sogar zugemauert ist. InRom hatte Papst Franziskus dieHeilige Pforte geöffnet und dieweltweiten Ortskirchen aufgeru-fen, diesen Ritus in ausgewähl-ten Gotteshäusern ebenfalls zuvollziehen. Die Wallfahrtskir-che in Neuzelle ist die einzigein Brandenburg, wo Gläubigefür ein Jahr eine „Heilige Pforte“durchschreiten können. „Der be-sondere Öffnungsritus der Hei-ligen Pforte soll für die Gläubi-gen ein Zeichen sein, dass JesusChristus die Tür ist, die zum Heilführt und für jeden offen steht“,sagte der Bischof.

Gleichzeitig wurde in der Di-özese das heilige Jahr eröffnet, esist das Jahr der Barmherzigkeit.Es gewährt allen Katholiken denvollkommenen Ablass ihrer Sün-den. Voraussetzung ist, den Glau-ben zu vertiefen und die Werkeder Barmherzigkeit zu tun. Bi-schof Wolfgang Ipolt sagte, dassman nicht nur die Barmherzig-

keit Gottes erfahre, indem dasSakrament der Versöhnung ge-währt wird, gleichsam das, wasdurch menschliches Fehlverhal-ten in Unordnung wieder in Ord-nung gebracht wird. Aus diesererfahrenen Barmherzigkeit sollselbst Barmherzigkeit entsprin-gen. Die Gläubigen sind aufgeru-fen, die Werke der Barmherzig-keit zu tun. Die beziehen sichauf eine Bibelstelle, wo Jesus un-ter anderem dazu aufruft, Hung-rige zu speisen, Durstige zu trän-ken, Fremde zu beherbergen undKranke zu pflegen. Im weiterenSinne gehört dazu auch unteranderem Beleidigungen zu ver-zeihen, Sünder zurechtzuweisenund Betrübte zu trösten.

Das Heilige Jahr wird in Neu-zelle durch besondere Veranstal-tungen begleitet. Gläubige habendie Möglichkeit, an Katechesen,also Unterweisungen im christ-lichen Glauben, teilzunehmen.Darüber hinaus wird es Andach-ten geben, die sich jeweils einemWerk der Barmherzigkeit in be-sonderer Weise widmen wird.

Das heilige Jahr wird im Bis-tum am 20. November des kom-menden Jahres beendet. In derNeuzeller Kirche wird die Pfortedann wieder geschlossen.

Bischof Wolfgang Ipolt ruft zu Barmherzigkeit auf

Die „Heilige Pforte“ist ein Jahr geöffnet

Mehr Bilder zum Thema:www.moz.de/fotos

Von Stefan LötSch

Eisenhüttenstadt (MOZ) Hun-derte Fichten und Tannen ausdem Forst um Neuzelle schmü-cken in diesem Jahr wiederWohnstuben zwischen Gubenund Frankfurt. Die Stiftung StiftNeuzelle und die OstdeutscheGesellschaft für Forstpflanzung(OGF) hatten zum Weihnachts-baumschlagen eingeladen.

Für Familie Tjaben aus Eisen-hüttenstadt ist es ein fester Ter-min in der Vorweihnachtszeit:Wenn die Stiftung Stift Neuzelleund die Ostdeutsche Gesellschaftfür Forstpflanzung zum traditio-nellen Weihnachtsbaumschlageneinladen, dann sind sie auch mitvon der Partie: „Wir kommenschon seit Jahren immer hier-her“, sagen sie, diesmal zu siebt,drei Generationen. Zwei schöneWeihnachtsbäume haben sie ge-funden, wobei Mutter Tjaben la-chend feststellt: „Man sieht jaden Wald vor lauter Bäumennicht.“ Sie loben das schöne Am-biente in dem Forststück zwi-schen Kummro und Treppeln.

Familie Pracht dagegen ist daserste Mal angereist, aus Frank-furt. Dort biete der Stadtforst jaleider nicht mehr die Möglich-keit, eine Fichte, Kiefer oderTanne selber zu schlagen, be-dauern sie. Bei Neuzelle wur-den die Prachts fündig, zweischöne Bäume wurden mit demAuto nach Eisenhüttenstadt undFrankfurt transportiert, werdendort am 4. Advent in der Wohn-stube aufgestellt.

Es ist eine reichliche holp-

rige Fahrt über Kopfsteinpflas-ter, die die Besucher in kauf neh-men müssen. Doch Hunderteschreckte das nicht ab. Kennerkommen gleich mit einem An-hänger, um die Fichte oder Tannerichtig transportieren können. Fa-milie Hildebrand-Schmidt aus Ei-senhüttenstadt hat die Größe desBaums, den Sohnemann Achillesmit einer Axt abgehaut hat, nachder Größe des Autos ausgesucht.„Wir sind mit einem Renault Cliohier“, sagen sie lachend. Eine Fa-milie aus Guben, die ihren Na-men nicht nennen will, kam überUmwege zu dem Waldstück. Essei schlecht ausgeschildert, sa-gen sie, ernten aber gleich Pro-test von einer anderen Familie,die das nicht findet.

Martin Heuer von der OGFschätzt, dass auch diesmal wie inden Vorjahren 350 bis 400 Weih-nachtsbäume aus dem Stifts-Forst in die heimische Wohn-stube transportiert werden. Aufeiner Schonung werden Fichtenangeboten, Nordmanntannenwurden hinzugekauft. Von derGröße her wird fast alles genom-men. „Wir haben jedes Jahr eineFamilie, die einen sechs Meterhohen Baum holt“, sagt er. In derSchonung haben sich die Bäumeschon ordentlich ausgewachsen,sind eigentlich schon zu groß.Es bestand deshalb die Mög-lichkeit, die Bäume zu kappen.Mitarbeiter der OGF sind denje-nigen mit einer Motorsäge behilf-lich, die nicht selber zu Axt und

Säge greifen können oder wollen.Derweil sieht man auch schon,dass die künftigen Weihnachts-bäume nachwachsen. „Was ge-erntet wird, wir auch wiedernachgepflanzt.“ Dass bei strah-lendem Sonnenschein die Tem-peraturen eher mild waren, spieltfür das Baumfällen keine Rolle,sagte der Forstmann.

Norbert Kannowsky, Ge-schäftsführer der Stiftung StiftNeuzelle, ist mit der Resonanzin diesem Jahr einmal mehr zu-frieden. „Es ist immer fast einkleines Volksfest“, erzählte er.Tatsächlich kann man sich nichtnur den Weihnachtsbaum selberschlagen. Nach getaner Arbeitwarten Glühwein und Suppe ausder Gulaschkanone. Dafür sind,

wie Norbert Kannowsky hervor-hebt, die Kameraden der Frei-willigen Feuerwehr aus Neuzellezuständig. Auch an ihrem Standherrschte reger Zulauf.

Seit 2011 bietet die StiftungStift Neuzelle mit der OGF, dieim Auftrag der Stiftung denWald bewirtschaftet, die Mög-lichkeit, Weihnachtsbäume zuschlagen. Die Bäume kostetenje nach Größe zwischen 20 und30 Euro. Wer den Termin amSonnabend verpasst hat, musssich allerdings ein Jahr gedul-den. Bäume aus dem Stiftswaldsind in diesem Jahr nicht mehrzu haben.

Hunderte kamen, um sich im Forst der Stiftung Stift Neuzelle einen Weihnachtsbaum selbst zu schlagen

Neuzeller Fichte wieder sehr beliebt

Schwere Last: Peter Freyer aus Sembten bei Steinsdorf hatte einengeeigneten Baum gefunden. Fotos (2): MOZ/Gerrit Freitag

Fertig zum Abtransport: Florian Böhme (li.) und Ralf Mainz verpack-ten die Bäume in Netze.

Mehr Bilder zum Thema:www.moz.de/fotos

Eisenhüttenstadt (lö) DerFahrplanwechsel hat fürBahnreisende von Eisenhüt-tenstadt einige Neuerungengebracht, doch eins bleibt indieser Woche, wie schon inden Wochen zuvor, erst ein-mal gleich: Wegen Bauarbei-ten fallen erneut eine ganzeReihe von Zügen aus.

Von heute bis Freitag müs-sen Bahnreisende jeweils inder Zeit von 8 bis 15.15 Uhrauf Schienenersatzverkehrzwischen Frankfurt, Eisen-hüttenstadt sowie Wellmitzund Coschen ausweichen. Dasbetrifft sowohl die RE1-Linieals auch die RB11-Linie. DieBahn verweist darauf, dass dieBusse länger unterwegs sind.

Informationen unter Telefon0331235-6881/6882

Einige Zügefallen aus

Vergeblich gegenhohe Miete gewehrt

Zu „Spitze bei der Miethöhe“(Ausgabe vom 9. Dezember):

Spitze bei der Miethöhe. Dakönnte man ja denken, Ei-senhüttenstadt ist der Nabelder Welt. Weit gefehlt. Es hörtsich alles immer so schön an.Hauptsache nach der Sanie-rung steht eine Vier vor demKomma.

Ich wohne nach einer„Zwangsumsiedlung“ in ei-ner „kernsanierten Wohnung“.Früher zahlte ich noch 4,43Euro für den Quadratmeter.Als ich dann 2008 umgezogenworden bin, zahlte ich 4,94Euro. Mittlerweile liegen wirbei 5,04 Euro.

Wohnwert erhöhende Dinge(laut qualifiziertem Mietspie-gel) wie z. B. eine Fußboden-heizung oder hochwertige Bo-denbeläge sucht man in dieserkernsanierten Wohnung ver-geblich. Über die Qualität derBauausführung äußere ichmich lieber nicht. Wer denkt,ich habe mich nicht gewehrt,der irrt. Immerhin leben wir jain einem Rechtsstaat. Warumwohne ich überhaupt nochhier? Das hatte mich der Ver-mieter damals auch gefragt.Es ist eben etwas Besonde-res, in Eisenhüttenstadt zuwohnen.Reimund PenzleR

Eisenhüttenstadt

Die Redaktion behält sich beiden Veröffentlichungen dasRecht sinnwahrender Kürzun-gen vor. Die veröffentlichtenBeiträge müssen nicht mit derMeinung der Redaktion über-einstimmen.

LESERPOST

In dem Zwangsversteigerungs-verfahren des AmtsgerichtsFrankfurt (Oder) 3 K 14/14findet am 12.01.2016, um 09.00Uhr, im Gerichtsgebäude desAmtsgerichts Frankfurt (Oder),Müllroser Chaussee 55, Saal 302,der Versteigerungstermin statt.Versteigerungsobjekt ist das imGrundbuch von Frankfurt (Oder)Blatt 16485 eingetragene Grund-stück:Bezeichnung gemäß Bestands-verzeichnis:lfd. Nr. 4, Gemarkung Frankfurt(Oder), Flur 107, Flurstück 923,Gebäude- und Freifläche, Hinterden Höfen 26, Größe: 1.664 m².Verkehrswert gemäß § 74 a ZVG:175.000,00 €.Postanschrift: Hinter den Höfen26, 15236 Frankfurt (Oder).Bebauung: nicht unterkellertesEinfamilienwohnhaus mit inte-grierter Doppelgarage und Neben-gebäude.Das Gutachten kann zu denSprechzeiten des Amtsgerichtseingesehen werden.

Zwangsversteigerungen

In dem Zwangsversteigerungsver-fahren des Amtsgerichts Frankfurt(Oder) 3 K 67/14 findet am12.01.2016, um 11.00 Uhr, imGerichtsgebäude des Amtsge-richts Frankfurt (Oder), MüllroserChaussee 55, Saal 302, derVersteigerungstermin statt.Versteigerungsobjekt ist das imGrundbuch von Pohlitz Blatt 298eingetragene Grundstück:Bezeichnung gemäß Bestandsver-zeichnis:lfd. Nr. 1, Gemarkung Pohlitz, Flur2, Flurstück 189/1, Gebäude- undFreifläche, Dorfstr. 12 a, Größe:289 m².Verkehrswert gemäß § 74 a ZVG:59.500,00 € (darin enthalten Zu-behör mit 500,00 €).Postanschrift: Dorftr. 12 A, 15890Siehdichum OT Pohlitz.Bebauung: eingeschossiges,unterkellertes Einfamilienwohn-haus mit Holzgartenhaus; ohneWärmeerzeugungsanlage(Wertminderung: 5.000,00 €).Das Gutachten kann zu denSprechzeiten des Amtsgerichtseingesehen werden.

Oder-Spree JournalMOZ Montag, 14. Dezember 2015 15