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Neverseenbefore – das Reiseblog
Genua – Mehr als eine Hafenstadt – Stadtrundgang mit Restaurantempfehlungen
Written by Anja on 25. August 2016 in Europa, Italien, Kreuzfahrten, Mittelmeer
Genua war für mich bislang nur ein Kreuzfahrt-Hafen und auch die Fähre nach Sardinien haben wir hier
schon genommen. Vor unserer Mittelmeer-Cruise „Zurück in die Antike“ nehmen wir uns jetzt mal einen
vollen Tag Zeit, um die ligurische Hauptstadt zu erkunden.
Nachdem wir auf unserem Südengland-Roadtrip gute Erfahrungen mit Bed&Breakfasts gemacht haben,
entscheiden wir uns auch in Genua für eins. Unsere Wahl fällt auf das B&B Al Centro di Genova, weil es so
gute Bewertungen bei Tripadvisor hat. Es liegt zentral in der Nähe des Hauptbahnhofes. Der Besitzer
Andrea empfängt uns am Abend superfreundlich und empfiehlt uns ein Fisch-Restaurant, das nur wenige
Gehminuten von der Unterkunft entfernt liegt.
Das Ristorante Da Franco Al Borgo ist ein Familienbetrieb. Von Mama werden wir begrüßt, Vater steht in
der Küche und der Sohn bedient die Gäste und spricht glücklicherweise englisch. In Italien besteht das
Abendessen aus mehreren Gängen. Zuerst gibt es eine Vorspeise wie Antipasti, Salat oder Suppe, dann
folgt der erste Gang (Primi) – ein Pastagericht – und der zweite Gang (Secondi) besteht aus Fisch oder
Fleisch. In einem Fischrestaurant wie hier, gibt es natürlich Fisch. Die Vorspeise streichen wir, bekommen
dafür aber noch einen Gruß aus der Küche. Der aus Neapel stammende Koch serviert selbstgebackene
Teigbällchen von der Amalfiküste. Lecker!
Als ersten Gang haben wir uns für Pasta mit frischen Shrimps und Cherrytomaten entschieden. Ein Traum!
Zum Hauptgang gibt es gegrillten Fisch für Sven und einen frittierten Fischteller mit Kalamari und Shrimps
für mich. Beides ganz frisch und ausgezeichnet. Beim Nachtisch können wir nicht nein sagen.
Selbstgemachte Pasticciotti – eine Puddingcreme im Mürbeteig mit Kirschen. Was für ein gelungener Start.
Die Adresse lautet: Via Borgo Incrociati 85/87, 16137 Genova
Am nächsten Morgen gibt es typisch genuesisches Frühstück mit Foccacia. Die ligurische Spezialität hat ihre
Wurzeln in der Region. Dazu gibt es frische Croissants. Fast verquatschen wir uns mit Andrea, der uns noch
Tipps für Sehenswürdigkeiten, das beste Eis und ein weiteres Restaurant gibt.
Dann starten wir unsere Erkundungstour durch Genua: Wir laufen keine 10 Minuten in die Altstadt, die
direkt hinter dem Bahnhof beginnt. Wir biegen in die Via San Vincenzo ein – eine Einkaufsstraße die zur
Fußgängerzone wird. Hier gibt es Bäckereien, Imbisse und Geschäfte. Focaccia gab es ja schon zum
Frühstück, sonst hätten wir es hier kaufen können.
Der Via San Vincenzo folgend kommen wir direkt auf die Via XX Settembre. Die bekannteste Straße Genuas
ist zugleich Shoppingmeile und somit unsere Anlaufstelle für eine italienische Simkarte. Da das Wetter
Anfang Februar etwas durchwachsen ist, sind wir froh, dass wir unter den schönen schwarz-weißen
Bogengängen entlang spazieren können. Die Via XX Settembre führt uns direkt zum Piazza de Ferrari.
Der große, schöne Platz ist mit seinen beeindruckenden Gebäuden und dem imposanten Springbrunnen
der Hauptplatz und das Herz Genuas. Hier befindet sich der Sitz der Verwaltung Liguriens, die alte Börse,
das Opernhaus und der Palazzo Ducale.
Vom Piazza de Ferrari biegen wir in die Via Dante ein und machen einen kurzen Abstecher zum
Geburtshaus Christoph Kolumbus. Das kleine Häuschen, umringt von Olivenbäumen, fällt auf zwischen den
hohen modernen Gebäuden. Es kann besichtigt werden. Wir folgen den Stufen nach oben und gelangen
zum Stadttor Porta Soprana.
Hier nehmen wir die Via di Porta Soprana, die zur Via San Lorenzo wird. Dabei kommen wir am Doganpalast
Palazzo Ducale vorbei. Einst Regierungssitz, kann man heute wechselnde Ausstellungen und den Innenhof
besuchen.
Der Via San Lorenzo folgend, gelangen wir zur Kathedrale San Lorenzo. Die mittelalterliche und
bedeutendste Kirche Genuas in einer schwarz-weißen Marmorierung wird von zwei Löwen am Eingang
bewacht.
Am Ende der Via San Lorenzo können wir schon das bunte Palazzo San Giorgio sehen. Der Palast wurde
1260 gebaut. Heute sitzt hier die Hafenbehörde.
Am Palazzo San Giorgio beginnt auch der alten Hafen – Porto Antico. Er ist der Touristenmagnet Genuas.
Die lange Uferpromenade mit Palmen, Geschäften, Restaurants, einem Kinderspielplatz und Windspielen
lädt zum Flanieren ein. Im Hafenbecken kann man die beeindruckenden Boote besichtigen und ins Auge
sticht sofort Bigo, eine achtarmige Konstruktion, an der sich ein Panorama-Aufzug befindet.
Wir laufen am Hafen weiter in Richtung Norden, kommen an einer Eisbahn vorbei und schließlich zum
Acquario di Genova, dem zweitgrößten Aquarium Europas. In der runden Biosfera kann man den
Regenwald besuchen. Außerdem können wir den 76m hohen Leuchtturm (Laterna) in der Ferne sehen.
Am Mercato Comunale verlassen wir den Hafen und biegen wieder in die Altstadt ein, genauer zum Palazzo
Reale. Der ehemalige Königspalast aus dem 17. Jahrhundert ist jetzt ein Museum und kann besichtigt
werden. Gegenüber befindet sich die Universität. Wir begnügen uns damit, in die Innenhöfe zu linsen.
Die Via Balbi führt uns zum Piazza della Nunziata mit der Basilika della Santissima Annunziata del Vastato.
Von außen eher unscheinbar, ist die Kirche innen wirklich überraschend schön. Gegenüber der katholischen
Kirche essen wir in einem Bistro Focaccia und Pizza.
Danach biegen wir in die verwinkelten Gassen der Altstadt ein und lassen uns einfach treiben. Ein
italienisches Eis – in unserem Fall zwischen Keksen und mit Streuseln umhüllt – darf natürlich nicht fehlen.
Irgendwann erreichen wir die Via Garibaldi. Zusammen mit den Straßen Via Balbi und Via Cairoli bilden sie
die Le Strade Nuove (Die neuen Straßen) und zählen mit ihren prachtvollen Bauten zum Weltkulturerbe.
Folgt man der Via Garibladi gelangt man zum Piazza Portello. An diesem Platz befindet sich der Fahrstuhl,
der zum Balkon der Stadt – Spianata Castelletto – führt. Am Automaten kann man Tickets kaufen. Die Fahrt
hinauf kostet 0,90 Euro und für 1,50 Euro kann man innerhalb von 100 Minuten auch wieder nach unten.
Am Kiosk vor dem Eingang jedoch kann man für 3,00 Euro einer 4er-Karte kaufen die nicht zeitgebunden
ist. Der Fahrstuhl ist von 6:40 Uhr morgens bis Mitternacht in Betrieb.
Die Aussicht auf die Dächer Genuas und den Hafen ist fantastisch! Selbst wenn es wie heute grau und
zugezogen ist. Unter Kieferbäumen und begleitet von gurrenden Tauben schlendern wir hier entlang,
gönnen uns ein zweites Eis und sehen zu, wie der Tag langsam zu Ende geht!
Mit dem Fahrstuhl geht es wieder nach unten. Zurück in der Altstadt trinken wir in einer kleinen Gasse noch
einen Cappuccino bevor wir zur nächsten Restraurantempfehlung aufbrechen. Das ist so schön typisch
italienisch!
In der Nähe der Chiesa di Santa Maria di Castello befindet sich die Ostaia do Castello. Etwas versteckt in
den Gassen wurde uns dieses Restaurant wegen seiner typisch genuesische Küche empfohlen. In dem urig
eingerichteten Restaurant werden gebogene Gabeln zu Serviettenringen, an der Decke hängen die Flaggen
der einflussreichsten Familien Genuas und die Geschichtsstunde von Inhaber Walther ist gratis.
Als Vorspeise gibt es Kichererbsenbrot mit Schmalz und marinierten Fisch mit Zwiebel. Danach folgt Pasta
mit Majoran-Mandel-Soße und Pasta mit Genova-Pesto. Das grüne Basilikumpesto ist typisch für Genua. Ich
als Pasta-Fan bin im siebten Himmel angekommen! Beim Hauptgang wird es deftig. Nach ligurischer Art
wird Kalamari mit Erbsen und geschmorter Hase serviert. Den krönenden Abschluss bildet die Schokoladen-
Ricotta-Mousse mit Amarettini und ein FruchtTiramisu. Adresse: Ostaia do Castello, Salita di Santa Maria di
Castello 32r, Genova – www.ostaiadocastello.it
Wir haben viel Zeit im Restraurant verbracht; so ein 4-Gänge-Menü dauert seine Zeit. Nach unserer
Erkundungstour durch Genua haben wir es uns aber auch redlich verdient. Der anschließende Spaziergang
zurück zur Unterkunft tut gut und wir fühlen uns völlig sicher. Es ist Freitagabend und
viele junge Menschen sind auf den Straßen unterwegs. Es herrscht eine ganz entspannte Atmosphäre.
Fazit
Ich mag Genua, weil es so wenig touristisch und so schön typisch italienisch ist. Ein bisschen laut, auch ein
bisschen dreckig, aber total sympathisch. Noch dazu ist Genua viel schöner, als ich es mir vorgestellt hätte
und hat eine Extra-Nacht bevor es auf’s Schiff geht unbedingt verdient. Für den Spaziergang durch Genua
sollte man sich bequeme Schuhe anziehen. Die Wege sind mit Kopfsteinpflaster zum Teil sehr uneben und
noch dazu ist Genua terrassenförmig angelegt. Es geht also auch schon mal ein bisschen bergauf.
Unterkunft
Wir haben uns im B&B Al Centro di Genova sehr wohl gefühlt. Das B&B hat nur 2 Zimmer (davon ein
Familienzimmer), die in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus untergebracht sind. Dadurch ist es sehr
wohnlich und viel authentischer als ein Hotel. Der Besitzer Andrea ist superfreundlich und aufmerksam. Da
wir etwas Probleme hatten, die Unterkunft zu finden, hat er uns abgeholt. Die Zimmer haben jeweils eine
Farbe als Thema. Sie sind großzügig und sehr sauber. Das B&B liegt zentral und ist nur wenige Gehminuten
vom Haupbahnhof Brignole entfernt. Wir allerdings sind mit dem Auto angereist, das wir in der Tiefgarage
parken konnten. Außerdem ist für uns kostenloses, gutes Internet wichtig, da wir von unterwegs arbeiten
müssen. Auch am zweiten Morgen haben wir noch gemütlich mit Andrea zusammengesessen bevor es
dann auf Mittelmeer-Kreuzfahrt ging.
Danke fürs Lesen. Ich freue mich über Kommentare und wenn ihr Lust habt, klickt doch auf meiner
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