New Ausführungsvorgaben für Hausinstallationen V1 · 2020. 1. 16. · 2 Ausführungsvorgaben für...

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Energieversorgung Münchenbuchsee AG (nachfolgend EMAG) Wärmeverbund Zentrum Ausführungsvorgaben für Hausinstallationen (Konkretisierung der technischen und wirtschaftlichen Anschlussbestimmungen TWA) Inhaltsübersicht 1. GRUNDSÄTZLICHES .................................................................................................................................................... 1 2. BEMESSUNGSGRÖSSEN NACH TWA .............................................................................................................................. 2 3. HAUSANSCHLUSSLEITUNG UND PRIMÄRSEITE WÄRMEÜBERGABESTATION ............................................................................ 3 4. WÄRMEMESSUNG ..................................................................................................................................................... 4 5. REGLER UND ELEKTRISCHER ANSCHLUSS ......................................................................................................................... 5 6. BRAUCHWARMWASSERBEREITUNG (BWW) ................................................................................................................... 6 7. MONTAGE UND PRÜFUNGEN....................................................................................................................................... 6 I. ANHANG ANSCHLUSSSCHEMA .......................................................................................................................... 8

Transcript of New Ausführungsvorgaben für Hausinstallationen V1 · 2020. 1. 16. · 2 Ausführungsvorgaben für...

  • Energieversorgung Münchenbuchsee AG (nachfolgend EMAG)

    Wärmeverbund Zentrum

    Ausführungsvorgaben für Hausinstallationen (Konkretisierung der technischen und wirtschaftlichen Anschlussbestimmungen TWA)

    Inhaltsübersicht 1. GRUNDSÄTZLICHES .................................................................................................................................................... 1 2. BEMESSUNGSGRÖSSEN NACH TWA .............................................................................................................................. 2 3. HAUSANSCHLUSSLEITUNG UND PRIMÄRSEITE WÄRMEÜBERGABESTATION ............................................................................ 3 4. WÄRMEMESSUNG ..................................................................................................................................................... 4 5. REGLER UND ELEKTRISCHER ANSCHLUSS ......................................................................................................................... 5 6. BRAUCHWARMWASSERBEREITUNG (BWW) ................................................................................................................... 6 7. MONTAGE UND PRÜFUNGEN ....................................................................................................................................... 6

    I. ANHANG ANSCHLUSSSCHEMA .......................................................................................................................... 8

  • 1 Ausführungsvorgaben für Hausinstallationen

    Stand: 16.01.2020

    1. Grundsätzliches Mit diesen Ausführungsvorgaben für Hausinstallationen werden die Vorgaben der TWA konkretisiert. Sie sind verbindlich für die ausführenden Installateure.

    Das Fernwärmenetz ist unterteilt in zwei Teilnetze:

    - Teilnetz 1: Von der Heizzentrale bis zur Pumpstation/Systemtrennung (Quellenweg) (rot) - Teilnetz 2: Netze nach der Pumpstation/Systemtrennung (grün)

    Für das Teilnetz 1 gelten zusätzliche Anforderungen, da dieses Netz mit höheren Drücken und Tempera-turen betrieben wird. Für Hausinstallationen in diesem Teilnetz ist eine Abstimmung mit der EMAG vor Ausführungsbeginn erforderlich.

    Neuanschlüsse und Änderungen an der Primärseite der Hausstationen sind bewilligungspflichtig. Es ist das EMAG-Formular für Installationsanmeldungen zu verwenden (Webseite EMAG: Download-Center).

    Mit der Montage der Hausstation darf erst nach Erhalt der unterschriebenen Installationsbewilligung begonnen werden.

    Dadurch, dass viele Wärmebezüger am Fernwärmenetz versorgt werden, sind hohe Anforderungen an die Betriebssicherheit gestellt. Zur Betriebssicherheit gehört:

    - das Vermeiden von störenden Auswirkungen auf andere Abnehmer und von rasch zunehmen-den Undichtheiten, welche Personen gefährden und den Betrieb unterbrechen könnten.

    - die sachgemässe Konstruktion und Ausführung der Anlagen, um Störungen, Ermüdungsbrüche, Korrosionen usw. zu vermeiden.

    Die anzuschliessenden Anlagen müssen darum allen im Kanton geltenden behördlichen Vorschriften entsprechen sowie nach den jeweiligen Regeln der Technik berechnet und ausgeführt werden.

    Für die Auswahl der Materialien, die Verarbeitung, das Schweissen und die thermische Behandlung der Schweissungen gelten, wenn nichts anderes bestimmt wird, die VSM-Normen, die Vorschriften und Bestimmungen des SVTI (Schweizerischer Verein für technische Inspektionen) sowie die Regelwerke des

  • 2 Ausführungsvorgaben für Hausinstallationen

    Stand: 16.01.2020

    Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfaches (SVGW) und des Verbands Fernwärme Schweiz (VFS), für ausländische Hersteller die DIN-Norm und AGFW-Richtlinien.

    Nachfolgende Anforderungen in diesem Dokument gelten für das Teilnetz 2.

    2. Bemessungsgrössen nach TWA

    2.1. Druck Der Druckabfall der Anlagen des Abnehmers, festgestellt zwischen Vor- und Rücklauf, darf 0,5 bar nicht übersteigen. Die Druckstufe ist PN10.

    - Max. statischer Druck im Netz 4,0 bar (Höhenunterschied) - Max. Druckverlust Plattentauscher 0,20 bar - Max. Druckverlust Regelventil 0,20 bar

    2.2. Temperaturen Die maximale, für die Bemessung der Anlagen massgebende Temperatur, beträgt 80 °C. Die jeweilige Betriebstemperatur ist von der Aussentemperatur abhängig. Bei der Projektierung ist eine möglichst niedrige Rücklauftemperatur anzustreben (variable Massenströme). Um dies zu erreichen, sind folgende Punkte zu beachten:

    Die sekundärseitige Heizungsinstallation darf keinerlei Einrichtungen oder hydraulische Schaltungen auf-weisen, die den Rücklauf unzulässig erwärmen. Insbesondere sind folgende Einrichtungen, sofern sie zu einer Erwärmung des Rücklaufs führen, nicht gestattet: - Doppelverteiler (Rohr in Rohr, Vierkantverteiler mit Trennblech) - Bypässe (auf Verteiler, bei Verbrauchern usw.) - Überströmregler und -Ventile zwischen Vor- und Rücklauf - Hauptpumpen ohne Drehzahlregulierung - etc.

    Die Regeleinrichtungen in der Wärmeübergabestation sind mit geeigneten Einrichtungen zu versehen, die eine Begrenzung der maximalen Fernwärmerücklauftemperatur ermöglichen.

    Min. Vorlauftemperatur primärseitig, kontinuierlicher Bezug: - Bei Aussentemperatur tA = - 7 °C: 75 °C - Ab Aussentemperatur tA +/- 0 °C: 68 °C Max. primärseitige Vorlauftemperatur: - im Heizbetrieb 80 °C - im WW-Betrieb 80 °C Max. Rücklauftemperatur primärseitig: - im Heizbetrieb Altbauten: 50 °C Neubauten: 38 °C - im WW-Betrieb Altbauten: 50 °C Neubauten: 45 °C Die angegebenen primärseitigen Rücklauftemperaturen sind als Maximalwerte zu verstehen. Nach Mög-lichkeit sind tiefere Rücklauftemperaturen anzustreben.

    Die max. zulässige Rücklauftemperaturdifferenz über dem Wärmetauscher in jedem Betriebspunkt be-trägt (RL primär zu RL sekundär): 5 K

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    Stand: 16.01.2020

    2.3. Fernwärmewasser Der Wärmeträger im Fernwärmenetz (Primärseite) ist enthärtetes und entsalztes Wasser mit einem pH-Wert im Betrieb von 8.2 bis 10, nach den Richtlinien des Schweizerischen Vereins von Gebäudetechnik-Ingenieuren (SWKI). Der Wärmeträger darf in den Anlagen des Abnehmers weder physikalisch noch che-misch verunreinigt werden.

    3. Hausanschlussleitung und Primärseite Wärmeübergabestation Der Anschluss an den Wärmeverbund hat zwingend indirekt zu erfolgen. Die Liegenschaft wird daher über einen Wärmetauscher an den Wärmeverbund angeschlossen.

    3.1. Rohrleitungsdimensionierung Bei der Dimensionierung der primärseitigen Rohrleitungen ist darauf zu achten, dass keine zu hohen Fliessgeschwindigkeiten, Druckabfälle und damit verbundene Geräusche sowie Leistungseinschränkun-gen auftreten.

    3.2. Armaturen Zusätzliche Absperrorgane in den Hausanschlussleitung sind zu installieren, wenn die Wärmeübergabe-station in einem vom Netzanschluss separaten Raum installiert wird. Der Einbau von Absperrorganen vor und nach dem Wärmezähler ist unerlässlich. Falls sich die Absperrorgane der Primärseite in unmit-telbarer Nähe befinden, kann auf eine separate Absperrung verzichtet werden.

    Zwischen dem Hauseintritt und der Wärmeübergabestation müssen an Tiefpunkten Entleerungseinrich-tung installiert werden. Entleerungspunkte müssen jederzeit zugänglich sein.

    Die Hochpunkte der Hausanschlussleitungen müssen eine Entlüftung enthalten. Grundsätzlich müssen die Leitungsabschnitte, die eine Entleerung enthalten, auch mit einer Entlüftung ausgerüstet sein.

    Für die Entleerungs- und Entlüftungsarmaturen gelten dieselben Anforderungen wie für die Hauptarma-turen.

    Entleerungs- und Entlüftungsleitungen sind während des Normalbetriebs zu sichern.

    3.3. Isolation / Wärmedämmung Die Hausanschlussleitung primärseitig von und ab Wärmemesseinrichtung sind gegen Wärmeverluste zu dämmen. Die Dämmung darf im nassen Zustand keine korrodierende Wirkung auf die Anlageteile ausü-ben und bei Betriebstemperatur soll sie chemisch stabil und masshaltig sein.

    Die Wärmedämmung ist im Bereich der Fühlerhülsen, Flansch- und Schraubverbindungen des Wärme-zählers freizuhalten. Die Auswechslung der Wärmezählung muss ohne Verletzung der Wärmedämmung erfolgen können.

    Die EMAG verlangt FCKW-freie Isolationen. Die Betreiber der Fernwärmversorgung sind berechtigt, den Nachweis zu verlangen.

    Für die Isolationsstärken gelten die Bestimmungen der Kantonalen Energieverordnung (KEnV) des Kan-tons Bern.

    3.4. Erdung- und Potentialausgleich Beim Hauseintritt der Fernwärmeleitungen ins Gebäude, muss ein Potentialausgleich Anschluss, gemäss Personen- und Sachenschutz, erstellt werden. Zudem sind, bei ausgedehnten Rohrleitungsführungen im Gebäude, Potenzialausgleichsleiter gemäss gültiger NIN zu erstellen. Überbrückungen sind überall dort

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    Stand: 16.01.2020

    vorzusehen, wo davon auszugehen ist, dass eine Armatur nicht elektrisch leitfähig und dadurch ein Lei-tungsstück nicht über andere Leitungsstücke mit dem Potenzialausgleich verbunden ist. Die Installatio-nen müssen durch Fachpersonal im Auftrag und zu Lasten des Wärmebezügers ausgeführt werden.

    3.5. Werkstoffe und Verbindungen Folgende Vorschriften gelten für Fernwärmewasser durchströmte Bauelemente: - Der Einbau von Komponenten aus Buntmetall im primärseitigen Heizkreis ist nicht gestattet. Ausge-

    nommen hiervon sind Gehäuse von Armaturen und der Wärmezähler. Für diese dürfen ausgewählte Kupferlegierungen nach DIN 4747 verwendet werden.

    - Korrosionsgefährdete Anlagenteile sind aus entsprechend widerstandsfähigem Material auszuführen. - Unter Berücksichtigung aller Beanspruchungen dürfen die in den Normen angegebenen zulässigen

    Materialwerte für alle Anlageteile nicht überschritten werden.

    a) Rohre: Die Anschlussleitungen primärseitig im Gebäudeinneren bestehen aus nahtlosen Stahlrohren St 37 nach DIN 629 Blatt 3, oder aus geschweissten Stahlrohren nach DIN 1626 Blatt 3, mit Gütevorschriften nach DIN 5W49, in Normalwandstärken sowie mit Werkabnahmezeugnis.

    b) Wärmetauscher: Mindestkriterien für Plattenwärmetauscher: Chrom-Nickel-Molybdänstahl, W 1.4401 oder W 1.4404. Die gelöteten Plattenwärmetauscher sollen aus Edelstahl W 1.4401 mit Lötmaterial 99.9% Kupfer kon-struiert sein.

    c) Armaturen: Armaturen auf der Primärseite müssen Gehäuse aus Stahlguss oder Stahl geschweisst aufweisen. Alle Armaturen sind in der Druckstufe PN10 vorzusehen.

    d) Schmutzfänger: In der primärseitigen Vorlaufleitung ist vor dem Wärmetauscher ein grossflächiger Schmutzfänger, aus-gerüstet mit Trag- und Feinfilter aus Edelstahl, einzubauen.

    In der sekundärseitigen Rücklaufleitung ist jeweils vor dem Wärmetauscher zwingend ein Schmutzfän-ger zu installieren. Eventuell kann auch ein Micro Blasen- und Schlammabscheider und/oder Magnet-flussfilter installiert werden.

    e) Verbindungsarten: - Schweissverbindungen (erdverlegte Schweissverbindungen nur in röntgensicherer Ausführung). - Löt- und Schweissverbindungen für Wärmetauscher - Flanschverbindungen oder Schweiss-Raccords, flachdichtend - Pressverbindungen, Gewindeverbindungen für Rohrleitungen und Fittings mit Hanf oder Teflon

    4. Wärmemessung Der Wärmezähler muss für die periodische (5-Jahre) Nacheichung leicht zugänglich bleiben.

    Die Wärmezähler werden über das Formular «Bestellung Wärmezähler» bei der EMAG bestellt (Web-seite EMAG: Download-Center). Der Wärmezähler wird mit einer Lieferfrist von mehreren Wochen für den Einbau geliefert.

    Die Ein- und Auslaufstrecke bei der Wärmemessung muss als gerades Rohrstück ausgeführt sein und ist in ihrer Länge vom Rohrinnendurchmesser abhängig.

    - Einlauf- und Auslaufstrecke: 5 x Rohrinnendurchmesser - Nach Pumpen oder Regelventilen: 20 x Rohrinnendurchmesser

  • 5 Ausführungsvorgaben für Hausinstallationen

    Stand: 16.01.2020

    Die Wärmedämmung ist im Bereich der Fühlerhülsen, Flansch- und Schraubverbindungen freizuhalten. Die Auswechslung der Wärmezählung muss ohne Verletzung der Wärmedämmung erfolgen können.

    Die Tauchhülsen sind gemäss Herstellerangaben einzubauen. Der aktive Fühlerteil muss rohrmittig ein-gebaut werden und vollständig vom Heizwasser umströmt werden. Es sind zwingend alle von der EMAG gelieferten Teile für den jeweiligen WB zu benutzen.

    Der Stromanschluss ist kombiniert mit der Wärmeübergabestation auszuführen. Der Anschluss hat di-rekt zu erfolgen (ohne Steckdose oder ähnliches).

    Das Rechenwerk der Wärmemessung hat eine M-Bus-Schnittstelle, welche die Kommunikation zum Leit-system/Regler gewährleistet.

    5. Regler und elektrischer Anschluss

    5.1. Regler Die primäre Regeleinrichtung und die sekundäre Heizungssteuerung des Wärmebezügers werden mit-tels Steuer-Bus an das Leitsystem gekoppelt. So kann die gesamte Wärmeübergabestation überwacht, reguliert und der Wärmezähler automatisiert ausgelesen werden.

    Der Regler wird bei der MST Systemtechnik AG (Belp) mittels Formular «Bestellung Regler» (Webseite EMAG: Download-Center) bestellt.

    Das Regelventil primärseitig muss zwingend ein Kombiventil (motorisches Durchgangsstellorgan) mit in-tegriertem Differenzdruckregler (Volumenstrombegrenzer) sein. Damit lässt sich die Vorlauftemperatur sekundärseitig regeln.

    Alle Sensoren und anzusteuernden Ventile sowie Pumpen sind bei der Installationsanmeldung und Be-stellung des Reglers im Prinzip-Schema zu vermerken und die Datenblätter mitzuliefern. Dies gilt sowohl für den primären- wie auch für den sekundären Kreislauf. Der Regler kann dadurch für den jeweiligen Wärmebezüger optimal vorbereitet werden.

    Für das Primärventil sind alle Standard-Typen zugelassen, die sich mit 3-Punkte 230 V ansteuern lassen. Alle sekundären Ventile müssen mit 0-10 V ansteuerbar sein.

    Der von der MST gelieferte Regler wird vom Installateur oder dessen Beauftragten/Lieferanten verbaut und verdrahtet.

    Beim Regler handelt es sich um einen Siemens Climatix.

    5.2. Elektrischer Anschluss Für den Betrieb der Wärmeübergabestation und des Wärmezählers ist ein Stromanschluss 230 V erfor-derlich. Dieser muss ab der Elektroverteilung des Wärmebezügers angeschlossen werden. Er ist mit Ka-bel TT 3 x 1.5 mm² direkt auf die Anschlussklemme des Reglers und des Wärmezählers zu führen. Dazwi-schen sind nur Abzweigdosen zulässig. Es sind keine Steckdosen zulässig. Für die Wärmebezugsmessung ist ein M-Bus Anschluss erforderlich. Dieser muss über die im Regler bezeichneten Klemmen erfolgen.

    Für den Kommunikations-Bus werden von der EMAG beim Hauseintritt der Fernwärmerohre Verbin-dungsdosen gesetzt. Die Verbindung zum Regler ist durch den Installateur oder dessen Beauftragten auszuführen.

    Alle Sensoren und Aktoren sind durch den Installateur oder dessen Beauftragten (Stationenbauer/Elekt-roinstallateur) zu verdrahten.

  • 6 Ausführungsvorgaben für Hausinstallationen

    Stand: 16.01.2020

    6. Brauchwarmwasserbereitung (BWW) Damit die max. Rücklauftemperaturen bei der BWW-Ladung eingehalten werden, ist ein verstellbares Regulierventil (Strangregulierventil) einzubauen.

    Einbindung in primärseitiges Fernwärmenetz: Nur BWW mit aussenliegendem Wärmetauscher (Speicherlade-System) sind zugelassen.

    Einbindung in sekundärseitiges Fernwärmenetz: Es sind BWW mit innen- oder aussenliegenden Wärmetauschern zugelassen. Bei Speicherladesystemen soll der BWW-Speicher eine einwandfreie Schichtung des Kalt- und Warmwassers gewährleisten.

    7. Montage und Prüfungen

    7.1. Ablauf Für die Arbeiten ist folgender Ablauf vorzusehen:

    1. Frühzeitige Installationsanmeldung mit Prinzip-Schema sowie Wärmezählerbestellung gemäss Formularen durch den Wärmebezüger oder dessen Installateur / Beauftragten einzureichen.

    2. Prüfung der Angaben durch die EMAG und Genehmigung. Falls notwendig Rückfragen und An-passungen besprechen.

    3. Bestellung des Zählers durch die EMAG und Lieferung gemäss Vereinbarung (Lieferfristen von mehreren Wochen beachten).

    4. Bestellung des Reglers durch den Installateur bei MST Systemtechnik AG (Belp). 5. Vereinbarung eines Inbetriebnahme-Termins 6. Montage der Anlage 7. Durchführung der Kontrollen (z.B. Druckprüfung) 8. Inbetriebnahme und Aufschaltung auf das Leitsystem 9. Dokumentation fertigstellen und einreichen

    7.2. Prüfungen Nach der Montage, vor Beginn der Isolierarbeiten, ist eine hydraulische Prüfung des primären Heizwas-sersystems durchzuführen. Dazu ist ein Vertreter der EMAG beizuziehen. Das Abpressen mit Wasser ge-schieht mit einem Druck 10 bar während mindestens 12 Stunden. Zeigen sich Undichtheiten, so sind die Mängel zu beheben und nach erfolgter Behebung die Prüfung zu wiederholen. Mittels eines Druckprüf-protokolls sind die Ergebnisse rechtskräftig der EMAG zu rapportieren.

    Nach der Druckprüfung ist das Heizwassersystem einer gründlichen Reinigung mittels Durchspülung zu unterziehen (Entfernen von Schlamm, Hammerschlag, Schweissperlen usw.).

    Die Aussenfläche der Anlagen ist nach der Reinigung mit einem Korrosionsschutzanstrich zu versehen und zu isolieren.

    Die EMAG ist berechtigt, während den Ausführungsarbeiten die von ihr als notwendig erachteten Kon-trollen durchzuführen.

    Anlässlich der Druckprobe wird die Anlage durch den Vertreter der EMAG hinsichtlich der Ausführung geprüft.

    Eine Prüfung durch die EMAG entlasten Unternehmer und Wärmebezüger nicht von ihrer Verantwor-tung für die richtige Ausführung der Anlagen.

    7.3. Inbetriebnahme und Abnahme Nach Fertigstellung der Arbeiten erfolgt die Inbetriebnahme und Abnahme am vereinbarten Termin im Beisein des Vertreters der EMAG.

  • 7 Ausführungsvorgaben für Hausinstallationen

    Stand: 16.01.2020

    Die Inbetriebnahme (IBN) darf nur im Beisein der EMAG und des Beauftragten des Wärmebezügers er-folgen. Der IBN-Termin ist bei der EMAG mit einer Vorlaufzeit von mehreren Wochen zu bestellen. So-bald der IBN-Termin gesichert ist, wird dem Beauftragten die definitive IBN bestätigt. Die Erstinbetrieb-nahme kann erst bei Erfüllung folgender Voraussetzungen durchgeführt werden:

    - Vorliegen eines genehmigten Prinzip-Schemas - Komplett fertiggestellte Heizungsanlage mit kompletter Dokumentation - Positive Druckprüfung samt entsprechendem Protokoll - Durchgeführte Spülung des primären Heizsystems - Sämtliche Elektroanschlüsse, wie auch Potentialausgleich und Steuer-Bus, müssen fertiggestellt sein - Sicherstellung der elektrischen Betriebsbereitschaft von Pumpen, Mischer, Regelungen, usw. - Fertiggestellte Isolierung der Primärseite (kann in Ausnahmefällen auch nach der IBN fertiggestellt

    werden solange die Fertigstellung unmittelbar danach und mit Fotos bewiesen wird)

    Die primärseitigen Anlageteile müssen spätestens während der IBN mittels Fernwärmewasser aus dem bestehenden Leitungsnetz ausgestossen und/oder gefüllt werden. Die Absperrorgane beim Hauseintritt dürfen nur von der EMAG geöffnet werden oder es muss die Zustimmung der EMAG eingeholt werden.

    Während der IBN werden die von der EMAG gelieferten Anlageteile wie Wärmezähler kontrolliert und plombiert. Die Grundparametrierung erfolgt vor Ort.

    Die EMAG erstellt ein IBN-Protokoll der hausinternen Installation. Allfällige unwesentliche Mängel (ge-mäss Protokoll) sind durch den Verantwortlichen unter Terminvorgabe zu beheben.

    Werden bei der IBN gravierende Mängel festgestellt, wird die IBN verschoben und neu angesetzt. Der entstandene Mehraufwand wird dem Verursacher in Rechnung gestellt.

  • 8 Ausführungsvorgaben für Hausinstallationen

    Schema: Verbindungsleitung, Wärmeübergabestation, Hausinstallation, Fassung vom 27.11.2019

    Verbindungsleitung

    Haus

    -ei

    nfüh

    rung

    Hausinstallation(Sekundärseite)

    Verbindungs-Leitung Privat

    Mes

    sungDefinitionen

    Erstellung

    Direkte Kosten-übernahme

    Eigentum u. Unterhalt

    WL WBWB

    WL WB WL WB

    WL

    3

    1

    1

    Hausanschlussleitung und Wärmeübergabestation

    StrasseTrottoir Vorgarten

    Verbindungs-Leitung öffentl.

    RegeleinrichtungRegulierung der Primärseiteder Wärmeübergabestation- Regelventil- Wärmemessung- Überwachung Wärmebezug

    Regulierung der SekundärseiteKunden-Einstellungen

    Heizzentrale

    Parz

    elle

    ngre

    nze

    Legende:1) Absperrarmatur2) Manometer (optional)3) Entleerung mit Armatur4) Entlüftung mit Armatur (optional)5) Thermometer (optional)

    7) Schmutzfänger8) Wärmezähler9) Regelventil10) Temperaturfühler für Energiezähler11) Plattenwärmetauscher

    WL WärmelieferantWB WärmebezügerP PrimärseiteS SekundärseiteVL VorlaufRL Rücklauf

    Wärmeübergabestation

    WB (bzw. Ersteller der Hausinstallationen)

    Betrieb WL WB

    WL

    P S

    VL

    RL

    Wasserqualität Primärseite:Entsalztes und enthärtetes Wasser mit Korrosionsschutz; pH-Wert 8.2 – 10Wasserqualität Sekundärseite:Gemäss SWKI-Richtlinie BT102-01

    I. Anhang Anschlussschema

  • 30.06.2020 S.KäserRev. A

    MST Systemtechnik AG, Airport Business Center 60, CH-3123 Belp, Tel. +41 (0)31 810 15 00, Fax +41 (0)31 810 15 05, [email protected], www.mst.ch

    Bezeichnung: Fernwärmeunterstation Projekt: EV Münchenbuchsee

    LWL (Kommunikation) Zuleitung 230VAC/13A/L,N,PE

    WärmezählerMBUS 2x1.5

    Zuleitung 230VAC/13A/L,N,PE

    Zuleitung 230VAC/13A/L,N,PE

    Ethernet Cat.6 (max.90m)

    Die Umsetzung der Unterstationen des Wärmeverbunds Münchenbuchsee sieht folgendes vor.

    Lieferung und Installation Energie Münchenbuchsee AG Lieferung und Installation Anlageneigentümer

    300

    500

    Heizungsregler

    250

    500

    VL-TempRL-TempDruchfluss

    EMAG-BOX