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New Work 5. INFORMATIONSSCHRIFT DES DEUTSCHEN BÜROMÖBEL FORUMS Bürozukunft heute. Neue Arbeitsmethoden, Organisationsformen und Bürokonzepte. D E U T S C H E S B Ü R O M Ö B E L F O R U M

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New Work

5.INFORMATIONSSCHRIFT DES DEUTSCHEN BÜROMÖBEL FORUMS

Bürozukunft heute.Neue Arbeitsmethoden, Organisationsformen und Bürokonzepte.

D E U T S C H E S B Ü R O M Ö B E L F O R U M

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EINE INFORMATION DES DEUTSCHEN BÜROMÖBEL FORUMS

InhaltNew Work – Bürozukunft heute .......................................... 3

Neue Arbeitsmethoden, Organisationsformenund Bürokonzepte ....................................................... 3Effizienz am Markt – Effektivität im Büro .................. 4Konventionelles Denken steht zur Disposition .......... 5

New Work – jedem sein eigenes Konzept? ....................... 6

Alles neu, alles anders? – die Arbeitsmethoden ....... 6„Laisser faire“ statt Kontrolle? – die Führung ........... 9Eigeninitiative statt Anweisung? – die Mitarbeiter .. 10Nie mehr ins Büro gehen? – die Arbeitsstätten ......... 11• Telearbeit – was ist das?• Telearbeit – warum?• Telearbeit – aber wo?• Telearbeit – Ende der Zentralverwaltungen?

New Work – neue Arbeitswelten? ...................................... 17

Werkbank statt Fließband – die Arbeitsplätze ........... 19Konzentration statt Chaos – die Büro-Konzepte ......... 21• Büroraum-Formen – wie gehabt?• Büroraum-Nutzung – zukunftsoffene Alternativen?Multi- statt Monofunktion – die Büro-Gebäude ......... 28

Impressum .......................................................................... 30

New Work

Bürozukunft heute.Neue Arbeitsmethoden, Organisationsformen und Bürokonzepte.

Von Werner Hungenberg

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New Work – Bürozukunft heute 3

Neue Arbeitsmethoden,Organisationsformen und Bürokonzepte

Satellitenbüro – Telearbeit – Office at Home – Home Office – VirtualOffice – Mobiles Büro – Nomaden – Residenten – Individualbüro – Non-Territorial-Office – Desk Sharing – Quality Office – Bürotel – RollendesBüro – Vor-Ort-Büro – Flex-Working – Prozess-Büro – Fraktales Büro –Atmendes Büro – Mediaspace Office – Projektwerkstatt ...

Begriffe – Begriffe – Begriffe ohne Ende – und bei weitem nicht vollständig!Wie Sternschnuppen tauchen sie auf – und verglühen zum Teil genausoschnell wieder. Vielfach stehen mehrere für ein und denselben Tatbestandbzw. wird ein und derselbe Begriff für verschiedene Tatbestände benutzt. –Ist das New Work? – Oder was ist New Work? – Und worin liegen Sinnund Nutzen von New Work?

New Work –

Bürozukunft heute

Flex-Working

Virtual-Office

DeskSharing

Office at Home

Satelliten-Büro

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4 New Work – Bürozukunft heute · Effizienz am Markt – Effektivität im Büro

Effizienz am Markt – Effektivität im Büro

Wenn es oft auch anders klingt: New Work – die Anwendung neuer Arbeits-methoden im Büro – ist kein Selbstzweck. New Work ist eine strategischeAntwort auf weltweit zu beobachtende Trends und Entwicklungen imGefolge der Globalisierung, wie sie die folgende Übersicht beispielhaftund ohne Anspruch auf Vollständigkeit aufführt:

Diesen Entwicklungen ist nur mit erhöhter Flexibilität und Dynamik derGeschäftsprozesse zu begegnen. Daher müssen die Protagonisten – „vorOrt“ und zentral – über qualifizierte, tagesaktuelle Informationen sowie dieerforderlichen Kompetenzen verfügen. Ein Anlass zur Um- und Neu-Orien-tierung im Hinblick auf Unternehmens-Organisation, Führungs-Konzeption,Mitarbeiter-Qualifikation und Arbeitsstätten.

Denn gerade auf den neuen Märkten bestimmt die Qualität der Büroarbeitbzw. die Leistungsfähigkeit des Büros als solches zunehmend die Unter-nehmensleistung. – Weil alle relevanten Informationen, zum Beispiel Markt-trends, Produkt-Entwicklungstendenzen, Kundenverhalten u. dgl., im Bürogesammelt, verarbeitet und in Strategien umgesetzt werden. Weil im Bürogrundlegende Entscheidungen vorbereitet und gefällt, Arbeitsprozessegesteuert und koordiniert und dadurch die direkten Markt-Aktivitäten ent-scheidend beeinflusst werden. Und weil es schließlich das Büro ist, dasdie erforderlichen finanziellen, personellen und materiellen Potenzialebereitstellt.

So erfüllt das Büro eine strategische Funktion, die über den Unternehmens-erfolg mitentscheidet. Und weil – im Gegensatz zur immer kapitalinten-

➔ Internationalisierung und Globalisierung der Märkte

➔ Druck durch Internationalisierung der Kapitalmärkte

➔ Verkürzte, härtere Vertriebs-Prozesse

➔ Zunehmende Produkt-Individualisierung

➔ Reduzierte Produkt-Lebenszyklen

➔ Wachsender Innovationsdruck

➔ Steigende Operativ- und Verwaltungs-Kosten

➔ Internationalisierung und Globalisierung der Märkte

➔ Druck durch Internationalisierung der Kapitalmärkte

➔ Verkürzte, härtere Vertriebs-Prozesse

➔ Zunehmende Produkt-Individualisierung

➔ Reduzierte Produkt-Lebenszyklen

➔ Wachsender Innovationsdruck

➔ Steigende Operativ- und Verwaltungs-Kosten

New Work – eine strategischeKonzeption

Weltweite TrendsWeltweite Trends

Die Büro-Qualitätbestimmt zunehmendden Unternehmens-erfolg

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Konventionelles Denken steht zur Disposition

Zu umfassenden Reformen bieten sich ganzheitlich strukturierte NewWork-Konzeptionen an. Ihr primäres Kennzeichen ist die individuelleNeugestaltung von Arbeits-Methoden und Unternehmens-Strukturen, wie Organisation, Führungs-Konzeption, Mitarbeiter-Qualifikation undArbeitsstätten. Als Folge davon gehören jedoch weitere Potenziale „aufden Prüfstand“ – speziell die Arbeitswelt, die ihrerseits den neuenMethoden und Strukturen gerecht werden muss.

In erster Linie ist dies die Informations- und Kommunikationstechnik, dieeine Versorgung aller Beteiligten mit tagesaktuellen Informationen über-haupt erst zulässt. – Aber auch Arbeitsplätze, Büro-Konzepte und Büro-Gebäude unterliegen veränderten Anforderungen. Sie müssen neueArbeits-Methoden an neuen Arbeitsstätten sowie adäquate Organisations-und Führungs-Konzeptionen unterstützen und qualifizierten Mitarbeiternoptimale Arbeitsbedingungen bieten.

Diese Broschüre beschreibt verschiedene New Work-Modelle und ihreKonsequenzen für Arbeitsplatz, Raum und Gebäude.

New Work – Bürozukunft heute · Konventionelles Denken steht zur Disposition 5

siveren Produktion – das Büro auch in Zukunft personal- und entspre-chend kostenintensiv bleiben wird, sind mehr Effizienz und Effektivitätder Büroarbeit eine Überlebensfrage!

Genau hierauf zielt New Work: die Unternehmen mit neuen Arbeits-Metho-den „fit zu machen“ für zukünftige Anforderungen. – Durch die Anpassungder Arbeitsprozesse an neue Marktbedürfnisse, die Einbindung qualifi-zierter Mitarbeiter in aktuelle Entscheidungen und dadurch insgesamt die Steigerung ihrer Dynamik und Reaktionsgeschwindigkeit an härterwerdenden Märkten.

New Work – ein methodischerAnsatz zur Stärkungder Wettbewerbs-fähigkeit

Arbeits-Methoden

Unternehmens-Strukturen

ArbeitsweltDruck

der Märkte

MehrEffizienz

Informations-systemeNEW WORK

Organisation

Führung

Mitarbeiter

Arbeitsstätten

Arbeitsplätze

Büro-Konzepte

Büro-Gebäude

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InterdisziplinäreProzess-Organisation

Übernahme komplexer Aufgaben mit Zielvereinbarung u. Ergebniskontrolle

Interdisziplinäre Teamarbeit

InterdisziplinäreProjektorganisation

Interdisziplinäre, dynamischeAd-hoc-Arbeitsgruppen

Telearbeit in vielfältiger Form

Virtuelle Arbeitsorganisation

6 New Work – jedem sein eigenes Konzept? · Alles neu, alles anders? – die Arbeitsmethoden

Alles neu, alles anders? – die Arbeitsmethoden

Bewährte Organisations-Strukturen bleiben auch in Zukunft im organisa-torischen „Repertoire“. Es sind jedoch generelle Tendenzen erkennbar, dieden organisatorischen Weg für viele, vor allem für die operativen Unter-nehmensbereiche, aufzeigen – wobei die folgende Grafik nur die wichtig-sten Schwerpunkte wiedergibt, soweit sie konkrete Veränderungen fürArbeitsplätze, Büro-Konzepte und Büro-Gebäude nach sich ziehen:

Organisations-Strukturen

Fachlich ausgerichteteVerrichtungs-Organisation

Erteilung von Einzelaufträgen mit direkter Erledigungskontrolle

Fachlich orientierte Einzelarbeit

Fachlich-statischeArbeitsabläufe

Fachlich-statischeAbteilungs-Organisation

Zentrale Arbeitsorganisation

Reale Organisationsformen

Heute Morgen

New Work –

jedem sein eigenes Konzept?

Wie alle organisatorischen Regelungen, müssen auch New Work-Konzep-tionen unternehmensspezifische Gegebenheiten aufgreifen und individuelleBedürfnisse abdecken. So gesehen wird tatsächlich jede Unternehmungihr „eigenes“ New Work-Modell suchen müssen. Entsprechend unter-schiedlich sind die Anforderungen an Organisation, Führung und Mitar-beiter – und entsprechend vielfältig die Arbeitsstätten.

New Work – Tendenzen neuerOrganisationsformenlassen die Zukunfterahnen

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New Work – jedem sein eigenes Konzept? · Alles neu, alles anders? – die Arbeitsmethoden 7

Ad-hoc-ArbeitAd-hoc-Arbeitsgruppe

Auf dieser Grundlage hat die Praxis verschiedene New Work-Modelle ent-wickelt, von denen im folgenden die wichtigsten aufgeführt sind:

Erfüllung komplexer Aufgaben – auch Projekt-arbeit – in interdisziplinären Arbeitsgruppen.

Je nach Projektfortschritt und fachlicher Anfor-derung verändern sich spontan und temporär(ad hoc) die Zusammensetzung der Gruppe unddie Anzahl der Mitglieder.

➔ Prozess-Organisation, Virtuelle Organi-sation – in dieser Tabelle

➔ Atmendes Büro: siehe New Work – neue Arbeitswelten? – Seite 17

➔ Desk Sharing-Arbeitsplatz, Free Address-able Workstation: siehe Werkbank stattFließband – Seite 20

Flex-WorkFlex-Working

Jeder Beteiligte wählt seine Arbeitszeit frei aus –ebenso täglich seinen Arbeitsplatz.

➔ Flex-Office: siehe „Konzentration stattChaos“ – Seite 24

➔ Desk Sharing-Arbeitsplatz, Free Address-able Workstation: siehe Werkbank stattFließband – Seite 20

Die Praxis hat ver-schiedene New Work-Modelle entwickelt

Fraktale OrganisationFraktales Büro

In der Theorie gilt in einer „Fraktalen Organisa-tion“ jedes Mitglied als ein „Fraktal“ – eine sichselbst organisierende Einheit. Sie geht davonaus, dass in Zukunft dynamische Arbeitspro-zesse nur denjenigen eine dauerhafte Chanceeinräumen, die sich selbst ständig neu struk-turieren und an die allgemeine Entwicklunganpassen.

Hiervon wird gelegentlich der Begriff „FraktalesBüro“ abgeleitet: ein Büroraum, der sich nachBedarf ständig selbst an neue Gegebenheitenanpasst und neu gestaltet.

➔ Ad-hoc-Arbeit, Prozess-Organisation, Virtuelle Organisation – in dieser Tabelle

➔ Atmendes Büro: siehe New Work –neue Arbeitswelten? – Seite 17

➔ Desk Sharing-Arbeitsplatz, Free Address-able Workstation: siehe Werkbank stattFließband – Seite 20

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8 New Work – jedem sein eigenes Konzept? · Alles neu, alles anders? – die Arbeitsmethoden

Interdisziplinäre Bearbeitung komplexer Aufga-benbereiche bzw. kompletter Arbeitsprozessedurch hochqualifizierte Mitarbeiter – unterZunahme von Team- bzw. Ad-hoc-Teamarbeit.

Dafür Rückgang fachlich einseitiger „Verrich-tungs-Organisation“ – der Bearbeitung einzelner,abgegrenzter Arbeitsschritte durch einen Spezia-listen.

➔ Ad-hoc-Arbeit, Virtuelle Organisation – in dieser Tabelle

➔ Atmendes Büro: siehe New Work –neue Arbeitswelten? – Seite 17

➔ Desk Sharing-Arbeitsplatz, Free Address-able Workstation: siehe Werkbank stattFließband – Seite 20

Erfüllung komplexer Aufgaben – auch Projekt-arbeit – in interdisziplinären Arbeitsgruppen.

Fachliche Zusammensetzung und Anzahl derMitglieder des Teams bleiben i. d. R. für dieProjektdauer konstant.

➔ Ad-hoc-Arbeit, Prozess-Organisation, Virtuelle Organisation – in dieser Tabelle

➔ Atmendes Büro: siehe New Work –neue Arbeitswelten? – Seite 17

➔ Desk Sharing-Arbeitsplatz, Free Address-able Workstation: siehe Werkbank stattFließband – Seite 20

Eine nicht reale, sondern „virtuelle“ – lt. Duden„der Kraft oder Möglichkeit nach vorhanden“ –Organisationsstruktur. Die organisatorischeMöglichkeit liegt in vernetzten Computer-Syste-men.

Von verschiedenen Standorten aus arbeiten dieMitglieder (gleichgültig ob aus derselben oderverschiedenen Unternehmungen) am eigenenArbeitsplatz bzw. Büro: in einer Zentralverwal-tung, in verschiedenen Gebäuden, in verschie-denen Städten, Ländern, Kontinenten.

➔ Virtuelles Büro: siehe Telearbeit – aber wo? – Seite 15

Prozess-Organisation

TeamworkTeamarbeitGruppenarbeit

Virtuelle OrganisationVirtuelleUnternehmung

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New Work – jedem sein eigenes Konzept? · Laisser faire statt Kontrolle? – die Führung 9

„Laisser faire“ statt Kontrolle? – die Führung

Natürlich muss Führung sein; auch bei Organisations-Strukturen dieser Artund hochqualifizierten Mitarbeitern, die für ihren Verantwortungsbereichangemessene Handlungs- und Entscheidungsfreiheit haben. Bei diesen Mit-arbeitern ist dirigieren, anweisen und kontrollieren im Stil der Gründer-jahre nicht mehr möglich. – So sind auch bei den Führungs-Konzeptenkonkrete Trends festzustellen:

Eigenverantwortliche Zuordnungkomplexer Aufgabenbereiche

Konkrete Kompetenz- und Verantwortungsregelung

Ergebnisziele

Ergebnis-/Erfolgs-Kontrolle

Steigende Team-Kompetenz

Flexibles Zeit-Management

Zielgerichtete, individuelleMitarbeiter-Qualifizierung

Führungs-Konzeptionen

Einzelanweisung von Arbeiten

Unklare Kompetenz- und Verantwortungsregelung

Ausführungsziele

Anwesenheits-Kontrolle

Primär Hierarchie-Kompetenz

Starre Arbeitszeiten

Eher zufällige, unternehmens-bezogene Mitarbeiter-Ausbildung

Heute Morgen

New Work – dieFührung muss demSelbstverständnisqualifizierter Mit-arbeiter gerechtwerden

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10 New Work – jedem sein eigenes Konzept? · Eigeninitiative statt Anweisung? – die Mitarbeiter

Eigeninitiative statt Anweisung? – die Mitarbeiter

New Work-Arbeitsmethoden verlangen auf operativer und administrativerEbene selbständig denkende und verantwortlich handelnde Mitarbeiter, diei. d. R. ein breites fachliches Spektrum beherrschen müssen. Oft ist dahereine Höher-Qualifizierung erforderlich, um veränderten Aufgabenstrukturengerecht zu werden:

● Organisation● Führung● Mitarbeiter

Die hierzu prognostizierten Entwicklungen werden nicht überall und zumselben Zeitpunkt auftreten. Sie finden fließend und punktuell statt, wobeieinige als allgemeingültig zu bezeichnen sind. Dies sind zum Beispielkomplexere Aufgabenstrukturen, prozessorientierte Abläufe, zunehmendeTeamarbeit, steigende Telearbeit, mehr Selbständigkeit und Eigenverant-wortung der Mitarbeiter u. dgl. – Diese werden auch die Arbeitsstättenbeeinflussen.

Breit qualifizierte,interdisziplinäre Generalisten

Selbständige Aufgabenerfüllung

Interdisziplinäre Teamarbeit

Desk Sharing-Arbeitsplatz

Büro-„Nomade“an wechselnden Arbeitsplätzen

Mitarbeiter-Qualifikation

Fach- und Verrichtungs-Spezialisten

Arbeit nach Anweisung

Fachliche Einzelleistung

Persönlicher Arbeitsplatz

Büro-„Resident“mit festem Arbeitsplatz

Heute Morgen

Eigenständigkeit undVerantwortung setzeneine adäquate Quali-fikation voraus

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New Work – jedem sein eigenes Konzept? · Nie mehr ins Büro gehen? – die Arbeitsstätten 11

Nie mehr ins Büro gehen? – die Arbeitsstätten

Je nach Organisationsstruktur müssen sich die Unternehmen für Zentra-lisierung oder Dezentralisierung ihrer Verwaltung entscheiden. Und sodifferenziert ihre Chancen zu mehr Marktnähe und höherer Produktivitätausschöpfen. Die „klassische“ Zentralverwaltung und ihre Struktur ist all-gemein bekannt. Die „New Work-Zentrale“ hat zusätzlich unterschiedlicheTele-Arbeitsstätten zu unterstützen 1). – Und weil im allgemeinen die Tele-arbeit der erste Schritt bzw. der Schlüssel zu New Work ist 2), wird sie indiesem Kapitel ausführlich besprochen: ihre Inhalte, ihr Nutzen und ihreArbeitsstätten.

Telearbeit – was ist das?

Oft wird Telearbeit auf die Verlagerung von Arbeiten in die Wohnung derMitarbeiter, ins sogenannte „Office at Home“ fokussiert – und dadurch inihrer Bedeutung geschmälert. Als Telearbeit sei hier jede Arbeit verstan-den, die nicht in einer, sondern für eine Zentralverwaltung „außerHaus“ geleistet wird, also aufgabenangepasste dezentrale Arbeitsstättenerforderlich macht.

Dabei ist zu unterscheiden zwischen der „Heimarbeit“ freiberuflicher Mit-arbeiter bzw. dem „Outsourcing“ bestimmter Leistungen auf Fremdfirmenauf der einen und der „Telearbeit“ abhängig Beschäftigter auf der anderenSeite. Arbeitsorganisation, Arbeitszeit und Arbeitsstätte von Heimarbeiternund Fremdfirmen unterliegen keinerlei Einflussnahme durch den Auftrag-geber, der Auftragnehmer ist autark (Vorsicht: Scheinselbständigkeit!).Tele-Arbeitsstätten für fest angestellte Mitarbeiter hingegen gelten alsausgelagerte Betriebsstätten des Unternehmens, deren Arbeitsbedin-gungen nach geltendem Arbeitsrecht zu gestalten sind.

Telearbeit –Schlüssel zu New Work

Telearbeit – Heim-arbeit – Outsourcing –drei Modelle für Arbeit außer Haus

1) s. a. das Kapitel „New Work – neue Arbeitswelten?“, Seite 172) Lorenz, Dieter, Prof. Dr.; „NEW WORK – NEW BUILDINGS: Neue Arbeitsformen verändern

unsere Gebäude“; Stuttgart 1998; in: Mensch und Büro, Heft 4

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12 New Work – jedem sein eigenes Konzept? · Nie mehr ins Büro gehen? – die Arbeitsstätten

Telearbeit – warum?

Telearbeit beruht auf dem allgemeinen New Work-Ziel, die Unternehmenfür die Zukunft „fit zu machen“ und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stär-ken. Durch Dynamisierung der Arbeitsprozesse zu aktiver Marktbearbei-tung, Senkung der Kosten und Aktivierung aller verborgenen Kreativitäts-Potenziale3). – Die folgende Übersicht bietet ein überzeugendes Bild, dasfür individuell angepasste Telearbeit spricht:

Vorteile für die Unternehmung● Schnellere und effizientere Bearbeitung aller Geschäftsvorfälle

durch Festlegung eindeutiger Aufgaben mit Kompetenzen undVerantwortung.

● Höhere Produktivität durch eigenverantwortliche und (im Office atHome) weitgehend ungestörte Arbeit.

● Höhere Kundenzufriedenheit.● Höhere Attraktivität für Arbeitssuchende.● Flexiblere Reaktionsmöglichkeit bei Arbeitsspitzen (gilt für Heim-

arbeit).● Reduzierung des Bedarfs an teuren Büroflächen und Nutzung

günstigerer Mieten im Regional-/Peripherie-Büro, Office at Home u. a.● Mehrfachnutzung von Arbeitsplätzen (Desk Sharing) in zentralen

Verwaltungen für nur temporär anwesende Tele-Arbeiter.

Geeignet sind● Aufgaben mit einem hohen Anteil an Routinetätigkeiten.● Aufgaben mit einem hohen Anteil an konzentrierter Informations-

Verarbeitung, wie – Datenerfassung und Textverarbeitung, – Schreib- und Redigierarbeiten, – Programmiertätigkeiten, – Übersetzungen und Korrekturen.

● Hochqualifizierte Arbeiten, wie Design- und Architektur-Entwurf,Konstruktion u. dgl.

● Längere Phasen hochkonzentrierter Arbeit an einem Thema.● Arbeiten mit einem geringen Bedarf an personaler Kommunikation.● Arbeiten, die keinen ständigen Zugriff auf Original-Unterlagen, wie

Dokumente, Muster, Zeichnungen, Produkte u. dgl. erfordern.

Vorteile für Mitarbeiter● Größere Flexibilität bei der Bestimmung von Arbeitszeiten und

Arbeitsorganisation.● Optimale Vereinbarkeit von Beruf und Familie.● Reduzierung von Fahrzeiten und Fahrtkosten.● Ungestörte Arbeit (im Office at Home) und Freisetzung kreativer

Potenziale.● Hoher Motivations- und Zufriedenheitsgrad.

Wie immer bei organisatorischen Maßnahmen, kann auch diese nichteinfach auf alle Arbeitsplätze übertragen werden. Im Vorfeld ist zu klären,welche Aufgaben überhaupt für die Erledigung in Telearbeit geeignet sind,welche sich nicht eignen und welche Voraussetzungen erfüllt seinmüssen 4).

3) „Teleworking – Arbeitsplätze für Millionen“ – Bericht über ein Förderprojekt für den Mittel-stand; Stuttgart 1999; in: Mensch & Büro, Heft 3

4) Hungenberg, Werner: „Die große Vereinfachung“; Stuttgart 1998; in: Mensch & Büro, Heft 5, NEW WORK-Special

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New Work – jedem sein eigenes Konzept? · Nie mehr ins Büro gehen? – die Arbeitsstätten 13

Ungeeignet sind● Arbeiten mit einem hohen Bedarf an personaler Kommunikation –

auch Publikumsverkehr.● Arbeiten mit ständigem Zugriff auf Original-Unterlagen, wie

Dokumente, Muster, Zeichnungen, Produkte u. dgl.

Voraussetzungen● Akzeptanz der erforderlichen Maßnahmen und ihrer Konsequenzen

(Zeitmanagement, Ergebnis- statt Anwesenheits-Kontrolle u. dgl.)durch alle Führungs-Ebenen.

● Gute Ausstattung von Tele-Arbeitsplätzen und Zentrale mit hoch-leistungsfähiger Informations- und Kommunikationstechnik.

● Anpassung der verbleibenden Zentrale an die neuen Anforderungen.

Telearbeit – aber wo?

In Abhängigkeit von der individuellen Aufgabe, sind für die TelearbeitSatelliten- und Wohnbüros sowie Mobile und Virtuelle Büros denkbar.

Satellitenbüros, gelegentlich auch als „Remote Office“ oder „Telework-Center“ bezeichnet, sind kleinere, dezentral organisierte Büroeinheiten zurfunktionalen, kapazitiven oder infrastrukturellen Ergänzung der Zentral-verwaltung:

Funktional spezialisiertes Bürogebäude mitregionalem Standort nach Kunden-Gesichts-punkten.

Der Spezialisierung entsprechende Begrenzungder Ressourcen, wie zum Beispiel in Banken,Sparkassen, Handelsketten, Kaufhäusern u. a.

Filialbüro

An regionalen Bedürfnissen ausgerichtetesBürogebäude – etwa an der Peripherie derStädte, beispielsweise zur Vermeidung langerAnfahrtswege und hoher Verkehrsbelastungenfür Kunden und Mitarbeiter.

Weitgehend autark in seinen Ressourcen. – Oft von Beschäftigten unterschiedlicher Unter-nehmen belegt.

RegionalbüroPeripheriebüroNachbarschaftsbüro

Das Satellitenbüro

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14 New Work – jedem sein eigenes Konzept? · Nie mehr ins Büro gehen? – die Arbeitsstätten

Privater Arbeitsplatz zu Hause; i. d. R. bei Selb-ständigen voll, bei abhängig Beschäftigten ehereinfach ausgestattet.

Im Gegensatz zum Tele-Arbeitsplatz im Office at Home unterliegt er keinen arbeitsschutzrecht-lichen Vorschriften.

Home OfficeHeimbüro

Aus Zentralverwaltungen ausgelagerte Betriebs-stätte als Telearbeits-Büro abhängig Beschäftig-ter.

Arbeitsplatz funktional voll ausgestattet undüber Datenleitung mit der Zentrale verbunden. –Verlangt oft zweiten Voll- oder Teilzeit-Arbeits-platz in der Zentrale.

Unterliegt im Gegensatz zum Privat-Arbeitsplatzim Home Office in vollem Umfang den gelten-den Arbeitsschutz-Vorschriften.

Office at HomeBüro DaheimBüro Zuhause

Kleine Büroeinheit – zum Beispiel an Verkehrs-Schwerpunkten (Flughafen) oder an der Peri-pherie der Städte (bürgernahe Verwaltung) u. dgl.

Schwerpunktbüro

Niederlassungen mit spezieller funktionaler Aus-richtung – wie zum Beispiel Konferenz- undSchulungszentren, Verkaufs- und Ausstellungs-räume u. dgl.

➔ Spezial-Arbeitsplatz: siehe Werkbank stattFließband – Seite 20

Wohnbüros, auch „SOHO“ (Small Office/Home Office), sind Arbeitsstättenin der Privatwohnung von Selbständigen und abhängig Beschäftigten, diein der Praxis in zwei Ausprägungen auftreten:

Spezial-GebäudeSpecial Building

Das Wohnbüro

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New Work – jedem sein eigenes Konzept? · Nie mehr ins Büro gehen? – die Arbeitsstätten 15

Das Mobile Büro – „Mobile Office“, gelegentlich auf fälschlich für dieInhalte der „Projektwerkstatt“ verwendet – erlaubt Arbeit ohne festes Büro,wo immer Projekt- oder Verwaltungsarbeit geleistet werden muss:

Das Mobile Büro

Das Virtuelle Büro existiert nicht real, sondern lediglich den Ergebnissennach in vernetzten Computer-Systemen. Es erlaubt mehreren Akteuren,komplexe Aufgaben im Team zu lösen, ohne in einem gemeinsamen Raumzu arbeiten. Jeder lebt in seinem eigenen Büro: in einer Zentralverwaltung,im Satelliten-, Wohn- oder Mobilen Büro, und nur die Ergebnisse ihrerArbeit werden in einer „virtuellen Zentrale“ zusammengeführt. Ähnlich,wenn auch auf anderer Ebene, funktionieren „Virtuelle Unternehmung“(Virtual Company) und „Virtuelle Organisation“ – und natürlich die„Arbeit nach der Sonne“, die Arbeits-Weitergabe über Kontinente hinweg5).

Das Virtuelle Büro

5) s. a. das Kapitel „Alles neu – alles anders?“: VIRTUELLE ORGANISATION, Seite 8

Arbeit im Auto, im Zug u. dgl. Zum Beispiel Laptop-Anschluss im Auto oder inder Bahn; Auftragsweitergabe von Reisendenmittels Laptop oder WAP-Handy aus dem Autou. a.

Auch: mobile Filiale von Stadtverwaltungen(bürgernahe Verwaltung), Sparkassen oderBibliotheken.

Rollendes BüroBüro im Zug

Zeitweilig belegtes Büro zur Erledigung vonAufgaben vor Ort: beim Kunden, auf Baustellenu. dgl.

Vor-Ort-BüroBüro „vor Ort“Aktionsbüro

Multifunktionale Arbeitsplätze in Hotels, die fürdie Zeit des Aufenthalts eine Arbeitsmöglichkeit„vor Ort“ bieten – Verbindung zur Zentrale überDaten-Fernübertragung.

Eine andere Definition sieht hierunter auch dieWechsel-Arbeitsplätze im Hoteling-Office.

HotelbüroBürotel

Multifunktionale oder Spezial-Arbeitsplätze, dietemporär belegbar sind.

Standort entweder in Zentralbüros, Satelliten-büros oder in auf Zeit gemieteten Räumen.

Hoteling-Office

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16 New Work – jedem sein eigenes Konzept? · Nie mehr ins Büro gehen? – die Arbeitsstätten

Telearbeit – Ende der Zentralverwaltungen?

Gewiss: Dezentralisierung und Telearbeit werden erst durch leistungs-fähige Informations- und Kommunikationstechnik möglich – und erst damitist überhaupt eine realistische Chance für die Umsetzung von New Work-Konzepten gegeben. Ihrem Wesen nach beruhen diese jedoch primär aufder Delegation komplexer Aufgaben und Kompetenzen an Mitarbeiter vonhoher Qualifikation, Eigen-Initiative und Verantwortungsbewusstsein.

Erfahrungsgemäß können diese aber auf Kontakte mit anderen – Erfah-rungsaustausch, Weiterbildung u. dgl. – nicht völlig verzichten. In derPraxis zeigt es sich denn auch, dass viele Mitarbeiter – die sogenanntenBüro-„Nomaden“ – neben ihrem Tele-Arbeitsplatz zumindest temporäreinen Arbeitsplatz in der Zentrale benötigen 6). Wobei gleichzeitig derBedarf an zentralen Kommunikations-Einrichtungen steigt. Man sprichtvon „alternierender Telearbeit“.

Daher benötigen auch die verbleibenden Zentralen bzw. Teilzentralen neueBüro-Konzepte und angepasste Gebäude-Strukturen. Und vom Endezentraler Verwaltungen kann keine Rede sein! Zumal sich bestimmteFührungs- und Verwaltungsaufgaben nicht dezentralisieren lassen, alsokonventionelle Arbeitsplätze und Büroräume für sogenannte Büro-„Resi-denten“ auch in der New Work-Verwaltung zur Verfügung stehen müssen.– Womit auch der Traum „Nie-mehr-ins-Büro-Gehen“ ausgeträumt ist.

6) Meyer, Bernhard, Prof.: „Neuer Büromensch ante Portas“; Stuttgart 1998; in: Mensch & Büro, Heft 5, NEW WORK-Special

„Büro-Nomaden“:Viele Mitarbeiterbenötigen nebenihrem Tele-Arbeits-platz zumindest tem-porär einen zweitenin der Zentrale

Büro-„Residenten“:nicht dezentralisier-bare Aufgaben setzenauch in der NewWork-VerwaltungkonventionelleArbeitsplätze undBüroräume voraus

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New Work – neue Arbeitswelten? 17

7) Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserer Broschüre 6: „Büro-Ökonomie– Mehr Wirtschaftlichkeit durch richtige Büro-Einrichtung. Arbeitsprozesse erleichtern undFlächenkosten optimieren.“; Informationsschrift des Deutschen Büromöbel Forums im Verband Büro-, Sitz- und Objektmöbel e.V.

Ja und Nein! – Ganz bestimmt bieten viele der Telearbeits-Modelle denBeteiligten eine völlig neue Arbeitswelt. Und auch in den New Work-Zen-tralen verändern sich die bisher üblichen Strukturen. Arbeitsplätze, Büro-Konzepte und Büro-Gebäude müssen sich auf neue Gegebenheiten ein-stellen: auf die weitgehend unveränderten Bedürfnisse der „Residenten“ebenso, wie auf die vielfältigen, völlig neuen Anforderungen temporär an-wesender „Tele-Arbeiter“, der „Nomaden“. – Und um die Büro-Betriebs-kosten spürbar zu reduzieren, ist es sinnvoll, New Work-Verwaltungenganzheitlich und mit hoher funktionaler und ergonomischer Qualität zugestalten, – etwa in der Konzeption, wie sie die folgenden Modellebeschreiben7):

New Work –

neue Arbeitswelten?

Büroräume (bedingt auch Bürogebäude), diesich der Dynamik organisatorischer Veränderun-gen flexibel anpassen bzw. anpassen lassen,gleichsam im Rhythmus des Geschäftslebens„atmen“.

Dies wird erreicht durch eine mobile Einrich-tung, die eine leichte Umgruppierung der Orga-nisations-Einheiten sowie die Schaffung neuerRaum-Strukturen mittels mobiler Wände(Raumgliederungs-Systeme bzw. Schiebe-wände) zulässt.

Atmendes Büro

Büroräume, deren Arbeitsplatz-, Umwelt- undGebäude-Gestaltung besonders im Hinblick aufdie Bedürfnisse des arbeitenden Menschen aus-gerichtet ist, ohne Funktionalität und Kostenaußer acht zu lassen. – Das Ziel ist die Aktivie-rung aller Mobilitäts- und Kreativitäts-Reservender Mitarbeiter.

➔ Quality Office – in dieser Tabelle

Human Office

New Work – die andereArbeitswelt

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18 New Work – neue Arbeitswelten?

Abgeleitet von „Lean Production“ – setzt auf die„Verschlankung“ des Büros.

Ganzheitliche Optimierung von Zielen, Arbeits-methoden und Strukturen. Kostenbewusste Aus-richtung aller Ressourcen auf das unter dendefinierten Zielen Notwendige. – Wertet dasBüro als „Werkstatt für Innovationen“.

Nicht zu verwechseln mit einseitiger Reduzie-rung von Investitions- und/oder Betriebskosten.– Eher: „Sparen – koste es was es wolle!“

Lean Office

Ziel ist die Steigerung der Büroqualität durch dieIndividualisierung der Arbeitswelt bei Balancezum Teil gegensätzlicher Anforderungen:

– Schaffung von Arbeitsqualität durch rationelleGestaltung von Arbeitsplatz und –Umwelt.

– Gewährleistung von Lebensqualität durchBerücksichtigung ergonomischer Erkenntnisseund Gleichwertigkeit der Arbeitsplätze für alle.

– Sicherstellung von Kostenqualität durch dierichtige Büroeinrichtung und ein bürospezifi-sches Facility-Management.

➔ Human Office – in dieser Tabelle

Quality Office

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New Work – neue Arbeitswelten? · Werkbank statt Fließband – die Arbeitsplätze 19

8) Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserer Broschüre 2: „Büroarbeitsplätze– ergonomisch, funktionell und motivierend gestalten. Der Weg zu mehr Arbeitseffizienzund Produktivität im Büro“; Düsseldorf 2000; Informationsschrift des Deutschen Büro-möbel Forums im Verband Büro-, Sitz- und Objektmöbel e.V.

9) Hierüber informiert unsere Broschüre 4: „Bildschirmarbeit – Das „Gesundheitsgesetz“ fürdie Bildschirmarbeit. Hinweise zur Gestaltung vorschriftsmäßiger Bildschirmarbeitsplätze“;Düsseldorf 2000; Informationsschrift des Deutschen Büromöbel Forums im Verband Büro-, Sitz- und Objektmöbel e.V.

Werkbank statt Fließband – die Arbeitsplätze

Grundsätzlich müssen auch New Work-Arbeitsplätze den anerkanntenfunktionalen und ergonomischen Kriterien der Arbeitsplatzgestaltungentsprechen8) und die geltenden Sicherheits- bzw. Gesundheitsschutz-Vorschriften erfüllen9).

Als Folge veränderter Arbeitsprozesse – Desk Sharing, Ad-hoc-Teamarbeitu. dgl. – müssen sie jedoch vielseitiger einsetzbar, also flexibler undmobiler sein als in konventionellen Organisationen. Und sie müssen sichin Struktur und Ausstattung den individuellen New Work-Modellen an-passen, also den eher statischen Anforderungen von Büro-„Residenten“ebenso entsprechen, wie den dynamisch wechselnden Bedürfnissen derBüro-„Nomaden“ bzw. Projektgruppen und Desk Sharing-Konzepten. – So sind, neben bekannten Modellen, im New Work-Büro unterschiedlichezweckgebundene Arbeitsplatz-Typen zu finden, wie zum Beispiel:

Im Raum frei aufstellbare Arbeitsplatz-Möblie-rung (Tisch, Caddy/Container, Kleinschränke,Kommunikations-Elemente u. dgl.) für Projekt-teams, Ad-hoc-Arbeitsgruppen u. dgl.

Damit sollen die Beschäftigten ihre Arbeitsplatz-Strukturen jederzeit schnell und ohne Planungs-aufwand der Dynamik der Organisation an-passen können.

➔ Projektwerkstatt: siehe Konzentration stattChaos – Seite 26

Mobiler Arbeitsplatz Mobile WorkstationNew Work-Arbeitsplatz

New Work-Arbeits-plätze sind Büro-Arbeitsplätze

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20 New Work – neue Arbeitswelten? · Werkbank statt Fließband – die Arbeitsplätze

Von verschiedenen Personen zu verschiedenerZeit (im Schichtbetrieb) benutzte Arbeitsplätze. Persönliche Arbeitsunterlagen werden in soge-nannten „Caddies“ oder auch in normalenArbeitsplatz-Containern aufbewahrt und beiArbeitsbeginn an den Arbeitsplatz gefahren.

Der Arbeitsplatz muss nicht immer derselbesein, dann jedoch von einer Zentralstelle zuge-ordnet (verwaltet) werden.

Desk Sharing-Arbeitsplätze sind raumsparend,müssen jedoch funktional und ergonomischeinfach an den jeweiligen Benutzer angepasstwerden können.

➔ Flex-Office, Non-Territorial-Office: sieheKonzentration statt Chaos – Seite 24

➔ Ad-hoc-Arbeit, Flex-Work, Prozess-Orga-nisation: siehe Alles neu – alles anders?– Seite 7 f

Desk Sharing-ArbeitsplatzWechsel-Arbeitsplatz

Multifunktionale Arbeitsplätze oder solche fürspezielle Aufgaben, sowohl für Mitarbeiter imDesk Sharing-Betrieb, als auch für Büro-„Nomaden“ während ihres Aufenthalts in Zentral-bereichen.

Sie werden zentral verwaltet (disponiert) undnach Bedarf zugeordnet.

➔ Flex-Office, Non-Territorial-Office: sieheKonzentration statt Chaos – Seite 24

➔ Ad-hoc-Arbeit, Flex-Work, Prozess-Orga-nisation: siehe Alles neu – alles anders?– Seite 7 f

Free AddressableWorkstationDispo-Arbeitsplatz

Konstante Arbeits-Bereitschaft eines Büros (Hot-Desking) bzw. eines Arbeitsplatzes (Hot-Desk)„rund um die Uhr“.

Beispiele: DV-Hotline, Call Center, Polizei, Flug-sicherung etc.

➔ Ad-hoc-Arbeit, Flex-Work: siehe Alles neu – alles anders? – Seite 7

Hot-deskHot-desking

Arbeitsplätze in spezieller funktionaler Ausrich-tung; – wie zum Beispiel für technische Arbeiten(CAD, DTP, Mikrofilm u. a.), besondere Funk-tionen (Call Center) u. dgl.

➔ Spezial-Gebäude: siehe Telearbeit – aberwo? Das Satellitenbüro – Seite 14

Spezial-ArbeitsplatzSpecial-WorkstationSpecial-Desk

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New Work – neue Arbeitswelten? · Konzentration statt Chaos – die Büro-Konzepte 21

Konzentration statt Chaos – die Büro-Konzepte

Seit Jahrzehnten versuchen Organisatoren und Büroplaner das „richtige“Büro zu finden, für alle Unternehmen und für alle Aufgaben. Ein Unter-fangen, das bis heute zum Scheitern verurteilt war – und es wohl auch blei-ben wird, obwohl für den Einzelfall viele gute Lösungen gefunden wurden.

Die Praxis zeigt, dass sich auch das Büro den organisatorischen Vorgabeneines jeden Unternehmens beugen muss, weshalb „des einen Eule, desanderen Nachtigall“ ist. – New Work-Planungen versuchen, zumindesteinige allgemeingültige Richtungen aufzuzeigen. Diese beruhen einerseitsauf den bekannten Büroraum-Formen; andererseits werden neue Nut-zungs-Modelle entwickelt und erprobt, die auf Grund ihrer Integrations-kraft Bewährtes und Neues individuell zusammenführen.

Büroraum-Formen – wie gehabt?

Büroraum-Formen, so scheint es, sind eine Weltanschauung. Zumindestwird seit langem heftig über das Für und Wider individueller Lösungengestritten, wobei jeweils die eigene als Optimum und zur Nachahmunggeeignet erscheint. Im New Work-Zeitalter sind Diskussionen dieser Artmüßig. Zur Realisierung von New Work-Modellen sind, wenn ggf. auch inanderer Form der bisherigen Nutzung, alle bekannten Raum-Strukturengeeignet.

Kleinraumbüro Gruppenbüro Großraumbüro

Einzelzimmer Kleingruppen-Büro

Mehr-Personen-Büro Großgruppen-Büro

Büroraum-Formen, definiert nach ihrer ...

... Belegung

... Fläche

New Work– das „richtige“ Büro für alle

Die Büroraum-Formen haben sichnicht verändert

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22 New Work – neue Arbeitswelten? · Konzentration statt Chaos – die Büro-Konzepte

Nicht durch feste Wände unterteilte Büroflächezu aufgaben- und kommunikationsorientierterAufstellung von Arbeitsplätzen. Nach Dimensionund technischer Ausstattung (Energieversor-gung, Klima, Akustik, Beleuchtung) frei möblier-bar. – Aus funktionalen und ergonomischenGründen unterteilt in kleine Einheiten durchmobile Raumgliederungs-Systeme.

Mindestbelegung etwa 35 Arbeitsplätze, optimale Raumgröße etwa 20 x 20 m.

GroßraumbüroOpen-Space-Office

Abgeschlossener Büroraum für etwa 5 bis 8 (Kleingruppe) oder 15 bis 20 Personen (Groß-gruppe). – Aus funktionalen und ergonomischenGründen durch mobile Raumgliederungs-Systeme unterteilt in kleinere Einheiten.

Sowohl in Zellenbüros als auch in Gebäudeteilenmit größerer Tiefe des Baukörpers realisierbar.

Gruppen-BüroKleingruppen-BüroGroßgruppen-BüroTeam-Office

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New Work – neue Arbeitswelten? · Konzentration statt Chaos – die Büro-Konzepte 23

Abgeschlossener Büroraum für 1 bis etwa 5 Personen. – I. d. R. Anordnung zum Fenster(Fensterbelichtung), Erschließung vom Flur(Zellenbüro) oder größeren Raum-Einheiten(Kombi-Büro) aus.

KleinraumbüroEinzelzimmerEin-Personen-BüroMehr-Personen-Büro

Büroraum-Nutzung – zukunftsoffene Alternative?

Nutzungs-Modelle für das New Work-Büro beschreiben die Art, in der esbetrieben wird. Kleinraum-, Gruppen- und Großraumbüros, sind in ihrerGestaltung den veränderten Arbeitsbedingungen angepasst und erlaubenso die Umsetzung individueller New Work-Konzeptionen.

Nutzungs-Modellefür das New Work-Büro

Kleinraumbüro Gruppenbüro Großraumbüro

Kombi-Büro Projektwerkstatt

Separate Office

Flex-Office

Non-Territorial-Office

Special-Office

Büroraum-Formen und Nutzungs-Modelle

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24 New Work – neue Arbeitswelten? · Konzentration statt Chaos – die Büro-Konzepte

10) „Thank God, it’s Friday – Non-territoriale Büros und Nomaden“; – Erfahrungsbericht überzwei NEW WORK-Verwaltungen in den Niederlanden – Stuttgart 1998; in: Mensch & Büro,Heft 6

11) „On the Beach am heißen Ort – Das non-territoriale Büro der Zukunft ist Gegenwart: First come – first served“; – Bericht über ein Gespräch mit Dipl.-Ing. Dott. Arch. Dustin A.Tusnovics über die Neugestaltung der Verwaltung der Unternehmensberatung Deliotte,Niederlassung Wien – Stuttgart, 2000; in: Mensch & Büro, Heft 4

Verwaltungen, die im Flex-Working – freibestimmbare Arbeitszeit, frei wählbare Arbeits-plätze – betrieben werden.

Die meisten Mitarbeiter verfügen nicht übereinen fest zugewiesenen Arbeitsplatz, sondernbelegen ihren Platz täglich neu – nach funktio-nalem Bedarf.

Ihre persönlichen Arbeitsunterlagen bewahrensie in einem sogenannten „Flex-Koffer“ auf, deram Abend in einer „Flex-Wand“ eingeschlossen– aber auch auf Dienstreisen mitgenommen wird.

Die Arbeitsplätze werden zentral verwaltet undden Mitarbeitern nach Bedarf zugewiesen10).

➔ Flex-Work: siehe Alles Neu – alles anders?– Seite 7

➔ Non-Territorial-Office – in dieser Tabelle

Flex-OfficeFlexplace-Office

Büroräume ohne oder mit nur teilweise festerBelegung durch persönlich zugewiesene Arbeits-plätze bzw. Arbeitsgruppen.

Die meisten Arbeitsplätze stehen allen Beschäf-tigten zur Verfügung und werden entweder nachfachlichem Bedarf (Spezialbüro) oder nachAnwesenheit (Nomaden) zugewiesen. – EineVerwaltung durch das Facility-Management isterforderlich11).

➔ Flex-Office – in dieser Tabelle➔ Desk Sharing-Arbeitsplatz, Free Address-

able Workstation, Spezial-Arbeitsplatz:siehe Werkbank statt Fließband – Seite 20

➔ Flex-Work: siehe Alles neu – alles anders?– Seite 7

➔ Hoteling-Office: siehe Telearbeit – aberwo? Das mobile Büro – Seite 15

Non-Territorial-OfficeNonterritoriales BüroNomade-OfficeAdministrated Office

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New Work – neue Arbeitswelten? · Konzentration statt Chaos – die Büro-Konzepte 25

Kombination kleiner Ein-Personen-Büros (etwa2,50 m breit, etwa 4 m tief) mit einem zentralenInfrastruktur-Raum (auch: Kommunikations-oder All-Raum). Die Büroräume sind rund umden Infrastruktur-Raum an der Fensterfront desGebäudes angeordnet und zu diesem hin durchGlaswände abgeteilt.

Beabsichtigt ist, sowohl einen Arbeitsplatz fürkonzentrierte Arbeit (Büro), als auch dynamischnutzbare Kommunikations- und allgemeineArbeits-Ressourcen (Infrastruktur-Raum) an-zubieten.

Eine Mischform dieses Büro-Konzepts ist dasZwei- oder Mehr-Personen-Büro im Kombi-Büro; eine Alternative das Separate Office (Kern-büro).

Diese Büro-Konzeption ist nicht in allen Altbau-ten realisierbar: es wird eine Mindest-Gebäude-tiefe benötigt. Optimale Kombi-Büro-Lösungensind denn auch i. d. R. in Neubauten zu finden,die alle erforderlichen Maß-Anforderungen be-rücksichtigen.

➔ Separate Office – in dieser Tabelle

Kombi-Büro

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26 New Work – neue Arbeitswelten? · Konzentration statt Chaos – die Büro-Konzepte

ProjektwerkstattDynamic-OfficeProzessbüroAtmendes Büro

(Oft auch fälschlichals „Mobile Office“oder „Mobiles Büro“bezeichnet)

Büroräume mit spezieller funktionaler oder tech-nischer Ausstattung – wie zum Beispiel CAD-,DTP- oder Mikrofilm-Arbeitsplätze.

Büroräume für spezielle Aufgaben – wie zumBeispiel Call Center u. dgl.

Die Arbeitsplätze werden verwaltet und bei Bedarfzugeordnet.

SpezialbüroSpecial OfficeTool-Office

Büroraum, der in seiner Einrichtung und seinenraumbildenden Systemen extrem mobil ist:

Raumbildung mit Raumgliederungs-Systemen(Wände und Schränke) oder im Raster montier-ten Schiebewänden (wie in Konferenzräumen).

Möblierung mit leicht verstell- oder rollbarenElementen: Einzeltische (keine oder wenig Ver-kettungen), Caddy/Container, Kommunikations-Einheiten (zum Sitzen, Stehen bzw. Stehen undSitzen), Aktenwagen, Kleinschränke (als Steh-tische nutzbar) u. dgl.

Vorteil: Anpassung von Raum-Einheiten undArbeitsgruppen nach funktionalen Notwendig-keiten von Projektgruppen, Ad-hoc-Teams u. a.

➔ Mobiler Arbeitsplatz: siehe Werkbank stattFließband – Seite 19

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New Work – neue Arbeitswelten? · Konzentration statt Chaos – die Büro-Konzepte 27

Herkömmliche Zellenbüros mit den Vorteilen desKombi-Büros: im Gegensatz zu diesem jedochmit festen, geschlossenen Wänden (auch zumFlur), geringe Raumtiefen (etwa 5,40 m), ange-messene Raumbreiten zur optimalen Aufstellungvon Arbeitsplätzen. – Geeignet zur Bildung vonEinzelzimmern, Mehr-Personen- und Kleingrup-pen-Büros.

Gruppierung um eine „Infrastruktur-Fläche“ (All-Raum, Kommunikations-Raum) zwischen denBüros. Verlagerung von allgemeiner Bürotechnik(Kopie, Mikrofilm, u. dgl.), Routine-Arbeiten(Ablage etc.) Kommunikation u. dgl. nachdraußen. Dadurch Reduzierung des Bedarfs anteurer Bürofläche (Fläche pro Arbeitsplatz imRaum).

Beabsichtigt ist die Trennung (Separierung) vonArbeitsplätzen und Arbeitsgruppen, die keinenpermanenten Kommunikationsbedarf haben unddadurch die Erhöhung der Chancen für Konzen-tration und Leistung.

➔ Kombi-Büro – in dieser Tabelle

Separate OfficeSeparat-BüroGruppen-Suite

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28 New Work – neue Arbeitswelten? · Multi- statt Monofunktion – die Büro-Gebäude

12) s. a. das Kapitel „New Work – eine neue Arbeitswelt?“: ATMENDES BÜRO, Seite 1713) Hungenberg, Werner: „Multistrukturbüro mit Projektwerkstatt –

Gewappnet für neue Arbeitsformen“; Stuttgart 1999; in: Mensch & Büro, Heft 2

Multi- statt Monofunktion – die Büro-Gebäude

New Work ist ein dynamisches Organisationsmodell, das auf Veränderun-gen am Markt flexibel reagiert. Dieselbe Anforderung wird auch an dasNew Work-Bürogebäude gestellt.

● Arbeitsplätze, Räume und Gebäude müssen neue Arbeitsbedingungenschnell und kostengünstig aufnehmen und sich in ihrer Struktur denneuen Bedingungen anpassen – gleichsam im Rhythmus der organi-satorischen Dynamik „atmen“12). – Demnach muss das New Work-Gebäude eine hohe Nutzungsflexibilität bieten: sowohl in seinerKonstruktion (Skelettbau), als auch innerhalb der Räume.

● Auch die endgültige Festlegung von Raumform und Gebäude-Strukturwiderspricht der New Work-Dynamik. Sowohl bei der Erst-Besiedelung,als auch bei funktionalen Veränderungen sind Art, Zusammensetzungund Größe der Organisations-Einheiten der Maßstab für Gebäude- undRaum-Belegung. Und für alle Organisations-Einheiten sind optimaleArbeitsbedingungen die Voraussetzung für Leistung. – Mit monostruk-turierten Gebäuden, etwa Zellenbüros mit ausschließlich kleinen Räu-men oder Gebäuden, die nur die Bildung von Großraumbüros zulassen,können New Work-Konzeptionen nicht optimal umgesetzt werden.

New Work-Gebäude sind Multistruktur-Büros, die in ein und dem-selben Gebäude die Installation aller denkbaren Nutzungs-Modelledes New Work-Büros zulassen! In Einzelzimmern, Mehr-Personen-und Gruppenbüros; in Großraumbüros und Projektwerkstätten, inKombi-Büro, Separate Office und anderen13).

Das „Atmende Büro“

Das „Multistruktur-Büro“

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New Work – neue Arbeitswelten? · Multi- statt Monofunktion – die Büro-Gebäude 29

● Gegenüber heutigen Bürogebäuden wird die New Work-Verwaltung einvöllig anderes „Gesicht“ zeigen. Sie wird nicht nur den Residentenihre gewohnte Arbeitswelt bieten müssen, sondern darüber hinausspezielle und alternative Arbeitsmöglichkeiten für Nomaden beinhalten:zum Beispiel Desk Sharing-Arbeitsplätze, Spezial-Arbeitsplätze undnonterritoriale Büroräume, aber auch Stätten der Begegnung und desErfahrungsaustauschs sowie Besprechungs-, Konferenz- und Schu-lungsräume.

Die New Work-Verwaltung

● Arbeitsplätze● Büro-Konzepte● Büro-Gebäude

Die New Work-Arbeitswelt definiert sich aus ihrer hohen funktionalenQualität, die optimale Arbeitsbedingungen für alle Aufgaben bereitstelltund eine aktuelle Anpassung an Veränderungen erlaubt. Sie wird ergänztdurch eine ergonomische Qualität, die unnötige Belastungen von denMitarbeitern fernhält, ihre Motivation stützt und dadurch erst eine auf-gabenadäquate Leistung ermöglicht.

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30 Impressum

Impressum

Herausgeber:Deutsches Büromöbel Forum imVerband Büro-, Sitz- und Objektmöbel e. V.

Kaiserswerther Straße 137D-40474 DüsseldorfTelefon 02 11 / 6 02 53 43-0Telefax 02 11 / 6 02 53 [email protected]

Konzeption/Text:Werner Hungenberg, 35423 Lich

Gestaltung/Realisierung:Filusch & Fiore Werbeagentur GmbH35423 Lich

Übernahme und Veröffentlichung von Text, Bild und Inhalt nur mit Quellenhinweis gestattet!

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EINE INFORMATION DES DEUTSCHEN BÜROMÖBEL FORUMS

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006/

2.5

· Kem

pkes