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1 HILFE ZUR SELBSTHILFE IN RAJASTHAN E.V. HELP FOR SELF-HELP IN RAJASTHAN (REG. SOC.) Newsletter 2016/17 4. Jahrgang. November 2016 Rückblick auf das Jahr 2016 Im Jahr 2016 verzeichnete der Verein eine verstärkte persönliche Bekanntschaft von Ver- einsmitgliedern bzw. Förderern mit unserer Partnerorganisation GBS und der Situation in den Dörfern. Der persönliche Augenschein ist von größter Bedeutung für die Ausrichtung der Vereinsarbeit und eine Balance zwischen Wünschbarem und Realisierbarem. Ferner konnte der Verein Fremdmittel für zwei größere Projekte einwerben. Besuche von Vereinsmitgliedern bzw. Förderern in Indien Vom 30. Januar bis zum 5. Februar 2016 statteten unsere Förderer, das Ehepaar Dr. med. Hedwig und Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Benno Runnebaum in Begleitung der Vereinsvorsit- zenden, Prof. Dr. Monika Boehm-Tettelbach, und des HSHR-Vorstandsmitgliedes Steven Lobo unserer Partnerorganisation einen Besuch ab. Die Runnebaum-Stiftung hat HSHR seit Beginn des Jahres 2015 die Einstellung einer Krankenschwester ermöglicht, die seither einen mobilen Gesundheitsdienst in den Dörfern des Tätigkeitsgebiets von GBS versieht. Runne- baums wollten sich persönlich von der medizinisch relevanten Lage dort und der Leistung der Krankenschwester überzeugen. Hierzu hielten sie sich ganztägig in den Dörfern, in denen die Krankenschwester Visite machte, auf und wurden bei dieser Gelegenheit hier und da selbst praktisch tätig. Runnebaums waren beeindruckt von der Erfahrung und Gelassenheit, mit der Schwester Sisly ihrer Aufgabe oblag, ebenso wie von der resoluten Koordination ihrer Tätig- keit vor Ort durch die Projektkoordinatorin Sarita Yogi. Beide Frauen sind den Lesern aus früheren Ausgaben des HSHR Newsletter bekannt. Frau Dr. Runnebaum schreibt: Über HSHR finanziert die Runnebaum Stiftung seit 2015 eine erfahrene indische Krankenschwester zum mobilen Einsatz in einer ländlichen Gegend bei Amer. Das re- gionale Gesundheitssystem ist sehr mangelhaft. Frauen haben oft keine Möglichkeit, Gesundheitsdienste zu erreichen, weil diese in den weit auseinandergezogenen Sied- lungsbereichen fehlen.

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HILFE ZUR SELBSTHILFE IN RAJASTHAN E.V. HELP FOR SELF-HELP IN RAJASTHAN (REG. SOC.)

Newsletter 2016/17 4. Jahrgang. November 2016

Rückblick auf das Jahr 2016

Im Jahr 2016 verzeichnete der Verein eine verstärkte persönliche Bekanntschaft von Ver-einsmitgliedern bzw. Förderern mit unserer Partnerorganisation GBS und der Situation in den Dörfern. Der persönliche Augenschein ist von größter Bedeutung für die Ausrichtung der Vereinsarbeit und eine Balance zwischen Wünschbarem und Realisierbarem. Ferner konnte der Verein Fremdmittel für zwei größere Projekte einwerben.

Besuche von Vereinsmitgliedern bzw. Förderern in Indien Vom 30. Januar bis zum 5. Februar 2016 statteten unsere Förderer, das Ehepaar Dr. med. Hedwig und Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Benno Runnebaum in Begleitung der Vereinsvorsit-zenden, Prof. Dr. Monika Boehm-Tettelbach, und des HSHR-Vorstandsmitgliedes Steven Lobo unserer Partnerorganisation einen Besuch ab. Die Runnebaum-Stiftung hat HSHR seit Beginn des Jahres 2015 die Einstellung einer Krankenschwester ermöglicht, die seither einen mobilen Gesundheitsdienst in den Dörfern des Tätigkeitsgebiets von GBS versieht. Runne-baums wollten sich persönlich von der medizinisch relevanten Lage dort und der Leistung der Krankenschwester überzeugen. Hierzu hielten sie sich ganztägig in den Dörfern, in denen die Krankenschwester Visite machte, auf und wurden bei dieser Gelegenheit hier und da selbst praktisch tätig. Runnebaums waren beeindruckt von der Erfahrung und Gelassenheit, mit der Schwester Sisly ihrer Aufgabe oblag, ebenso wie von der resoluten Koordination ihrer Tätig-keit vor Ort durch die Projektkoordinatorin Sarita Yogi. Beide Frauen sind den Lesern aus früheren Ausgaben des HSHR Newsletter bekannt. Frau Dr. Runnebaum schreibt:

Über HSHR finanziert die Runnebaum Stiftung seit 2015 eine erfahrene indische Krankenschwester zum mobilen Einsatz in einer ländlichen Gegend bei Amer. Das re-gionale Gesundheitssystem ist sehr mangelhaft. Frauen haben oft keine Möglichkeit, Gesundheitsdienste zu erreichen, weil diese in den weit auseinandergezogenen Sied-lungsbereichen fehlen.

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Vier Tage lang besuchten wir gemeinsam mit der Krankenschwester mehrere abgele-gene Dörfer und nahmen an Gesundheitscamps teil. Es wurden vornehmlich Frauen und Kinder untersucht, einfache Medikamente ausgegeben und die Patientinnen bei Auffälligkeiten einer ärztlichen Untersuchung zugeführt.

U.a. wurde uns die etwa dreizehn- oder vierzehnjährige Roshan vorgestellt, die eine nur notdürftig versorgten Augenverletzung hatte, die eine Erblindung nach sich zu ziehen drohte. Spontan entschied sich die Stiftung, die akut notwendige Operation zu finanzieren, da die Familie völlig mittellos ist. Binnen zweier Tage wurde Roshan ope-riert. Sie ist inzwischen wieder gesund und kann die Schule besuchen.

Roshan vor der Operation und nach der Operation

Unser Mitglied Karin Neimanns besuchte Indien und u.a. Rajasthan im August 2016 gemein-sam mit Steven Lobo, der dadurch nach kaum einem halben Jahr bereits wieder die Vereins-interessen bei GBS vertreten konnte. Der Bericht vermittelt, wie vor Ort häufig improvisiert

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werden muss. GBS hat eine schmale Personalbasis, nimmt aber trotzdem die große Chance, nun einen rudimentären Gesundheitsdienst in die Dörfer bringen zu können trotz gelegentli-cher Engpässe beharrlich wahr.

Unser diesjähriger Urlaub führte uns nach Verwandtenbesuchen in Mumbai und Pune nach Jaipur, wo wir einen Tag im Projekt verbringen konnten. Nach einem herzlichen Willkommen im Büro von GBS fuhren wir zusammen mit Sarita Yogi zur Medikamen-tenausgabe in das Dorf, welches die Krankenschwester regelmäßig betreut. Diese war an dem fraglichene Tag leider krank, so dass Sarita Yogi für sie einspringen musste. Auf dem Weg dorthin hielten wir an allen Orten, die von GBS unterstützt wer-den. Der erste Ort war dieGrundschule. Dort wurden wir mit dem Tanz einer Schüle-rin und eines Lehrers begrüßt. Sarita erzählte von der Spende eines Wasserfilters, so dass seit neuestem die Schüler und Schülerinnen mit sauberem Wasser versorgt wer-den können. Nach einem Blick in alle Klassenräum, ging es weiter durch die vom Monsun geprägte grüne Landschaft zur Teppichweberei. Die Frauen webten gerade an zwei Webstühlen, einen Teppich zum Üben und das selbe Modell für den Verkauf. Vor der Weberei konnten wir eine Frau beim Wasserholen beobachten. GBS hatte die-sen Brunnen neu errichten lassen, so dass die Frauen und Mädchen nicht mehr so weit zur nächsten Wasserstelle laufen müssen. Der nächste Halt fand im Dorf statt, wo Sa-rita in einem Haus Frauen und Kinder, die gesundheitliche Probleme hatten, mit Me-dikamenten versorgte. Da sie keine medizinische Ausbildung hat, war sie ständig tele-fonisch mit der Krankenschwester in Kontakt. Mir fiel auf, dass sie jeder Frau ein Ei-senpräparat gab. Durch eine Blutuntersuchung war herausgekommen, dass alle Frau-en Eisenmangel hatten. Im Raum nebenan waren drei Ziegen angebunden, ein Kälb-chen wurde nebenbei versorgt. Und wir wurden mit Dal und Jogurt versorgt. Viele Kinder kamen zum Zuschauen, die Mädchen scheu, die Jungen mutig und immer bereit für ein Foto. Sarita hätte ihre Sprechstunde noch weiter ausdehnen können, immer neue Frauen kamen, zu Fuß, teilweise von weit her. Aber es wurde Abend und wir mussten noch zu der Bank, von der Sarita die Einnahmen abholte. Einen kurzen Halt gab es auch noch bei dem Grundstuck, auf dem das neue Frauenzentrum entstehen soll. Das Grundstück, inmitten von Feldern, wird seit kurzem von einer Mauer, noch nicht sehr hoch, umschlossen, so dass das Grundstück geschützt ist. Den Abschluss unserer Runde bildete noch einmal die Teppichweberei, wo abends Schulstunden für Frauen und Mädchen abgehalten wurden. Stolz zeigten die Frauen ihre Tafeln, und Steven musste lesen, was sie geschrieben hatten. In der Dunkelheit fuhren wir, vorbei an auf der Straße schlafenden Kühen, zurück nach Amer ins GBS-Büro, wo uns noch ein wunderbares indisches Essen erwartete.

Vorsorge: Neue im HSHR-Gesundheitsdienst Der Besuch des Ehepaars Runnebaum mündete in Empfehlungen, die HSHR zügig umgesetzt hat. Runnebaums betonten, dass Schulung in Hygiene und Ernährung sowie die Heranbildung von Multiplikatorinnen auf dörflicher Ebene auf längere Sicht beitragen könnte. Daher sollte ein besonderer Akzent darauf gesetzt werden. Ansatzweise hatte HSHR bereits früher in ähn-liche Richtung zu wirken versucht, indem wir im Jahr 2014 erstmals zu einem Gesundheits-Camp eine Ernährungswissenschaftlerin beigezogen hatten. Damals konnte an eine Versteti-gung dieser Bemühungen noch nicht gedacht werden. Nur die Verstetigung, also das ständige Üben bestimmter hygienischer und ernährungsmäßiger Praktiken, verspricht Erfolg.

Entsprechend dem Ratschlag der Runnebaums legten wir nun ein Programm auf, das im Jahr zweimal je zwei Schulungen zur Prävention, Hygiene und Ernährung beinhalten sollte. Hierzu

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sollten alle Dorffrauen herzlich eingeladen sein, aber vor allem nach und nach Multiplikato-rinnen herangebildet werden, die das erworbenen Wissen in ihrer Gemeinschaft weiterverbrei-ten sollten. HSHR stellte hierfür 1.400 EUR jährlich aus eigenen Mitteln zur Verfügung. Die-se Mittel mussten zusätzlich zu 6.000 EUR jährlich für Medikamente durch Spenden einge-worben werden.

Von links Prof. Beena Mathur, Dr. Renu Kansal (auf der Pritsche sitzend v. links), Sarita Yogi (stehend), Kusum Jain (sitzend rechts außen) bei der Schulung der Frauen und Mädchen von Pawata

Die ersten beiden Schulungs-Camps fanden als Probelauf in zwei verschiedenen Dörfern am 30. September 2016 statt. Es hatten sich dafür Prof. Beena Mathur als Ernährungsexpertin und Dr. Renu Kansal als Ärztin, beide aus Jaipur, ehrenamtlich zur Verfügung gestellt. Es waren ferner beteiligt Schwester Sisly, Sarita Yogi und Kusum Jain, dieZweite Geschäftsführerin von GBS. Die beiden Dörfer, Pawata und Gopalyawas, haben eine unterschiedliche soziale Struktur. Pawata ermangelt jeder Infrastruktur. Gopalyawas ist etwas besser dran. In Pawata nahmen 25, in Gopalyawas 24 Frauen an den Schulungen teil. Im Zentrum standen fundamen-tale Fragen wie Vermeidung von Infektionen durch nicht verscharrte Fäkalien—Toiletten gibt es nicht–, persönliche Hygiene, Entkeimung des kontaminierten Trinkwassers durch Kochen, Verbesserung der Nährstoffversorgung, z. B. durch Verzehr von Hülsenfrüchten, und natur-medizinische Maßnahmen zur Vitaminversorgung und Krankheitsheilung. Besonderes Au-genmerk lag auf der Anwendung solcher Medizin in der Gynäkologie. Frauen sind in aller Regel anämisch und schwangere Frauen untergewichtig. Die Babies und Kinder in den Dör-fern sind wegen Mangel- und Fehlernährung ebenfalls zu einem großen Teil untergewichtig, was zu düsteren Prognosen für ihre physische und geistige Leistungsfähigkeit als zukünftige Erwachsene Anlass gibt.

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Wegen der zentralen Bedeutung, die Aufklärung über Gesundheits- und Ernährungsfragen unter den gegebenen Verhältnissen spielt, hat sich die Runnebaum-Stiftung bereit erklärt, im Jahr 2017 neben dem Gehalt für Schwester Sisly auch die Gesundheitschulungen zu tragen.

Frauen-Alphabetisierung Seit Anfang 2016 wird an jedem Werktag in der 2015 erbauten Weberei von Koliyom ki Dhani Abendschule für Frauen gehalten. Die Ausstattung mit Sitzgelegenheiten und Lernmit-teln und der Betrieb werden durch die beispielhaft großzügigen Spenden der Evangelischen Kirchengemeinde Kobe-Osaka in Verbindung mit der Kobe Union Church und Didymos Ja-pan ermöglicht. Auch im Jahr 2017 wird der Betrieb durch die Großherzigkeit dieser Spender möglich sein. Kaum einer der dortigen Spender kennt die Verhältnisse vor Ort. Alle verlassen sich vollkommen auf unsere Darlegung der Bedingungen. HSHR ist sich dessen bewusst, dass der Verein hier wie in allen Belangen in der Pflicht ist, immer wieder für vollständige Trans-parenz der Mittelverwendung Sorge zu tragen. Die Kontrolle geschieht daher auch durch Ein-forderung regelmäßiger Berichte durch GBS und Besuche des Projekts durch HSHR-Mitglieder.

Ramesh hat glückliche Schülerinnen!

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Neue Projekte 2016/2017

DaimlerProCent fördert Gandhivan

Gandhivan (“Gandhi-Wald”) erstreckt sich über 25 Hektar und entstand durch die Auffors-tung von Ödland, das durch fehlende Vegetation und Sanddünen charakterisiert war. Die Sandstürme im Sommer hatten eine verheerende Wirkung auf die umliegenden Dörfer und lösten immer wieder Brände aus.

Dies Gebiet wurde im Jahre 1991 der Gram Bharati Samiti (GBS) von der Landesregierung von Rajasthan für ein ökologisches Pilotprojekt überlassen, welches dann vor allem durch die Ford (India)-Stiftung gefördert wurde.. GBS hat das Gebiet seit dieser Zeit aufgeforstet. Dies wurde erreicht durch Konturbepflanzung mit geeigneten Gehölzen, Terrassierung und Quer-rinnenziehung zum Ablenken der hohen Niederschlagsmengen in der Regenzeit. Außerdem wurde ein Damm gebaut, um einen kleinen See zu schaffen, der als Tränke für das Vieh aus den umliegenden Dörfern sowie für Wildtiere dient. Dennoch bilden sich immer wieder zahl-reiche Rinnen, durch die zur Regenzeit das Wasser sturzbachartig herabfließt. Dies hat Bo-denerosion und Erschütterungsgefahr für die befestigten Dünen zur Folge. Ferner wird das Ackerland in umliegenden Gebieten abgeschwemmt. Die Beseitigung dieser Rinnen war da-her dringend notwendig.

Das gegenwärtige Projekt im Gesamtumfang von rund 10.400 EUR wurde seit Juli 2016 von der Initative Daimler ProCent mit 9.000 EUR bezuschusst. Zielgruppe ist die ländliche Be-völkerung aus dem Umkreis von Gandhivan, in der Mehrzahl Mitglieder der sogenannten Scheduled Castes (SC) und Scheduled Tribes (ST). Sie haben unzureichenden Zugang zu na-türlichen Ressourcen. Ziel des Projekts ist der Umweltschutz, insbesondere Anhebung des Wasserspiegels durch Regenwasser-Harvesting und die Verbesserung der Lage ländlicher Frauen und Haushalte durch Sicherung der Verfügbarkeit von Viehfutter und Wasser für die Viehversorgung in ihrem Einzugsgebiet. Die inzwischen so gut wie abgeschlossene Maßnah-me kommt einer Bevölkerung von etwa 1.000 Personen zugute.

Neue bepflanzte Dämme plombieren die Erosionsrinnen in Gandhivan

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SEZ ermöglicht die handwerkliche Ausbildung von 100 Frauen Die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg hat mit Wirkung vom 1. Januar 2017 die Bezuschussung eines Projekts im Gesamtumfang von 11.500 EUR mit 9.750 EUR gewährt. Das Projekt dient der Verbesserung der Lebenssituation dörflicher Frauen aus der Schicht der Scheduled Tribes (ST) und Other Backward Communities (OBC) durch Aus-bildung im Textilhandwerk und Gründung von Kleinstunternehmen, verbunden mit Zugang zu der durch Mittel der Runnebaum-Stiftung und HSHR ermöglichte Basisgesund- heitsversorgung. In Pawata, einem Dorf mit einer ausgesprochen schlechten Infrastruktur und einer Analphabetenrate von 54% , in dem seit einigen Jahren Frauen in Selbsthilfe-Gruppen beharrlich dar- an arbeiten, ihre Lebenssituation zu verbessern, wird eine Stickerei-Werkstatt errichtet und werden ungefähr 100 Frauen aus Pa-wata und Anrainerdörfern in Stick- und Applikationsarbeiten ausgebildet. Diese werden auf hochwertigen Textilien wie Hochzeitssaris ausgeführt und haben einen aufnahmefähigen städ-tischen Markt. Ausbilderinnen sind Stickerinnen aus den örtlichen Selbsthilfegruppen. Das Projekt wird Mitte 2017 abgeschlossen sein. Danach werden die daran beteiligten Frauen-Selbsthilfegruppen die Betriebsmittel als genossenschaftlichen Besitz weiterführen. Ähnlich wie im Falle des 2015 abgeschlossenen Weberei-Projekts ist dieses Projekt wiederum ein klassischer Fall dessen, was wir unter Hilfe zur Selbsthilfe verstehen. Wir schaffen durch Be-triebsmittel und Ausbildung die Voraussetzung für eine Lebensverbesserung, übergeben aber dann alles in die Hände der Akteurinnen vor Ort.

Zum guten Schluss

Benefizkonzert 2016 zugunsten von HSHR Am 19. November 2016 fand das dritte herbstliche Benefizkonzert zugunsten von HSHR statt. Unter Verzicht auf Honorare musizierten wie schon im Jahr 2014 Stefanie Ernesti-Grünewald (Sopran), Gudrun Plasberg (Flöten) und Karin Neimanns (Orgel und Klavier). Das Konzert in der Evangelischen Peterskirche in Gaiberg stand unter dem Motto „Frauen erzählen ihre Ge-schichte“. Dazu passend waren in den musikalischen Teil Textblöcke mit den Selbstausagen indischer Frauen eingeschoben (Auswahl und Lesung von Monika Boehm-Tettelbach). Der Erlös wird für die Medikamente, die unser Basisgesundheitsdienst benötigt, verwendet. Dieser Posten beträgt jährlich 6.000 EUR, die ausschließlich durch von HSHR eingeworbene Spenden bestritten werden. Es wurden bei dem Konzert rund 335 EUR erlöst, womit für un-gefähr drei Wochen Medikamente beschafft werden können.

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HILFE ZUR SELBSTHILFE IN RAJASTHAN E. V. ist steuerlich als gemeinnützigen und mildtätigen Zwe-cken im Sinne von §§ 51 ff. der Abgabenordnung dienend anerkannt. Zuwendungen sind daher steuer-lich abzugsfähig. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 30,00 EUR jährlich. Schüler, Auszubildende und Studenten zahlen 15,00 EUR. Die Mitgliedschaft kann über die Website des Vereins (http://hsh-rajasthan.de) beantragt werden (Me-nü „Kontakt“) oder schriftlich über die Postadresse oder die Email-Adresse des Vereins. Hilfe zur Selbsthilfe in Rajasthan e.V. c/o Prof. Dr. Monika Boehm-Tettelbach Reilsheimer Weg 11 69251 Gaiberg Deutschland Tel. +49-6223-970438 Email: [email protected] http://hsh-rajasthan.de Sparkasse Heidelberg Kto.-Nr.0009212523 BLZ 672 500 20 IBAN: DE95 6725 0020 0009 2125 23 BIC: SOLADES1HDB

Der HSHR Newsletter erscheint einmal jährlich gegen Ende des Jahres. Er wird über die Website des Vereins veröffentlicht und kann als PDF-Datei heruntergeladen werden. Für den Inhalt: Soweit nicht anders gekennzeichnet, Monika Boehm-Tettelbach. Copyright der Abbildungen: H. Runnebaum (S. 2), alle übrigen GBS.