Newsletter 'Erfolgsfaktor Familie', Ausgabe 14, April 2008 · sollen für ein dauerhaftes...

4
IN DIESER AUSGABE FRAGEN UND ANTWORTEN Die wichtigsten Informationen zum neuen Förderprogramm Seite 2 GUTES BEISPIEL Die Stuttgarter „Bärcheninsel“ Seite 4 Fotos: Weleda AG, Meike Gronau Nr. 5 | November 2012 Jetzt abonnieren unter www.erfolgsfaktor-familie.de/newsletter Ralph Heinisch, Chief Executive Officer, Weleda AG Am deutschen Weleda-Standort in Schwäbisch Gmünd wird seit Jahren für jedes neugeborene Mitarbeiter- kind ein Birkenbäumchen gepflanzt. Mittlerweile ist daraus ein kleiner Wald geworden. Bereits in den 90er- Jahren hat Weleda für die Mitarbei- terkinder eine betriebliche Kinder- betreuung eingerichtet – als eines der ersten Unternehmen in Deutschland. Man kann einwenden, dass für Kitas die Gesellschaft, also der Staat zu- ständig sei. Die Lebensentwürfe der Menschen haben sich aber so rasant verändert, dass auch andere Akteure, wie die Unternehmen, gefordert sind, ihren Beitrag zu leisten. Inzwischen betrachten viele Unternehmen die be- triebliche Kinderbetreuung als wich- tigen Teil ihres Engagements für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dieses Engagement ist ganz ent- scheidend: Denn Wirtschaft ist für die Menschen da, und Kinder sind unsere Zukunft. Eine Gesellschaft ohne Kinder hat keine Zukunft, einer Wirtschaft ohne Menschen gehen die Kunden aus. Arbeitsbedingungen sind ein Teil der Lebensbedingungen. Und die Qualität der Lebensbedingungen ist für Bewerberinnen und Bewerber sowie Beschäftigte heute ein wesentli- ches Kriterium bei der Wahl ihres Ar- beitgebers. Deshalb und weil wir uns für die Zukunft unserer Gesellschaft mit verantwortlich fühlen, stehen wir zu unserer Betriebs-Kita. Startschuss für das Förderprogramm Betriebliche Kinderbetreuung KINDERBETREUUNG Neues Förderprogramm des Bundesfamilienministeriums erleichtert es Arbeitgebern, Beschäftigte bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen. Arbeitgeber können seit dem 30. Novem- ber an dem neuen Förderprogramm Be- triebliche Kinderbetreuung teilnehmen. Mit dem Förderprogramm unterstützt das Bundesfamilienministerium die Ein- richtung neuer, betrieblicher Kinderbe- treuungsplätze. Die Fördermittel werden als Anschubfinanzierung für bis zu zwei Jahre gewährt. Je neu geschaffenem Ganz- tagsbetreuungsplatz werden 400 Euro pro Monat gezahlt. „Der Ausbau der Kinderbetreuung ist von zentraler Bedeutung, um die Ver- einbarkeit von Familie und Beruf weiter zu verbessern. Dabei sind neben öffent- lichen Kinderbetreuungseinrichtungen auch betriebliche Angebote gefragt“, sagt Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder. „Mit dem neuen Förderpro- gramm Betriebliche Kinderbetreuung wollen wir Unternehmen dafür gewin- nen, ihre Beschäftigten bei der Kinder- betreuung zu unterstützen. Davon pro- fitieren Eltern genauso wie Arbeitgeber. Denn Mütter und Väter, die ihre Kinder gut aufgehoben wissen, arbeiten stress- freier und effizienter.“ Das neue Förderprogramm des Bun- desfamilienministeriums ist Teil des 10-Punkte-Programms für ein bedarfs- gerechtes Angebot zur Kinderbetreuung. Dazu gehört auch die Unterstützung von Unternehmen durch Zuschüsse, wenn sie eine Tagesmutter oder einen Tagesvater fest anstellen (siehe Seite 4). Nähere Informationen zum Förder- programm finden Sie in diesem News- letter auf Seite 2 und im Internet unter: www.erfolgsfaktor-familie.de STANDPUNKT Gut betreut: Betriebliche Angebote sind für Kinder, Eltern und Arbeitgeber ein Gewinn. Newsletter Extra

Transcript of Newsletter 'Erfolgsfaktor Familie', Ausgabe 14, April 2008 · sollen für ein dauerhaftes...

Page 1: Newsletter 'Erfolgsfaktor Familie', Ausgabe 14, April 2008 · sollen für ein dauerhaftes Engagement zur Kinderbetreuung gewonnen werden. ... Der Vorteil für Unternehmen: Die Tagespflege

IN DIEsEr AusGAbE

FrAGEN uND ANTworTENDie wichtigsten Informationen zum neuen Förderprogramm seite 2

GuTEs bEIspIElDie Stuttgarter „Bärcheninsel“ seite 4

Foto

s: W

eled

a AG

, Mei

ke G

rona

u

Foto

s: ©

iSto

ckph

oto.

com

/sha

lam

ov, X

ING

AG

Nr. 5 | November 2012

Jetzt abonnieren unter www.erfolgsfaktor-familie.de/newsletter

ralph Heinisch, Chief Executive Officer, Weleda AG

Am deutschen Weleda-Standort in Schwäbisch Gmünd wird seit Jahren für jedes neugeborene Mitarbeiter-kind ein Birkenbäumchen gepflanzt. Mittlerweile ist daraus ein kleiner Wald geworden. Bereits in den 90er-Jahren hat Weleda für die Mitarbei-terkinder eine betriebliche Kinder-betreuung eingerichtet – als eines der ersten Unternehmen in Deutschland. Man kann einwenden, dass für Kitas die Gesellschaft, also der Staat zu-ständig sei. Die Lebensentwürfe der Menschen haben sich aber so rasant verändert, dass auch andere Akteure, wie die Unternehmen, gefordert sind, ihren Beitrag zu leisten. Inzwischen betrachten viele Unternehmen die be-triebliche Kinderbetreuung als wich-tigen Teil ihres Engagements für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dieses Engagement ist ganz ent-scheidend: Denn Wirtschaft ist für die Menschen da, und Kinder sind unsere Zukunft. Eine Gesellschaft ohne Kinder hat keine Zukunft, einer Wirtschaft ohne Menschen gehen die Kunden aus. Arbeitsbedingungen sind ein Teil der Lebensbedingungen. Und die Qualität der Lebensbedingungen ist für Bewerberinnen und Bewerber sowie Beschäftigte heute ein wesentli-ches Kriterium bei der Wahl ihres Ar-beitgebers. Deshalb und weil wir uns für die Zukunft unserer Gesellschaft mit verantwortlich fühlen, stehen wir zu unserer Betriebs-Kita.

Startschuss für das Förderprogramm Betriebliche KinderbetreuungkINDErbETrEuuNG Neues Förderprogramm des bundesfamilienministeriums erleichtert es Arbeitgebern, beschäftigte bei der Vereinbarkeit von Familie und beruf zu unterstützen.

Arbeitgeber können seit dem 30. Novem-ber an dem neuen Förderprogramm Be-triebliche Kinderbetreuung teilnehmen. Mit dem Förderprogramm unterstützt das Bundesfamilienministerium die Ein-richtung neuer, betrieblicher Kinderbe-treuungsplätze. Die Fördermittel werden als Anschubfinanzierung für bis zu zwei Jahre gewährt. Je neu geschaffenem Ganz-tagsbetreuungsplatz werden 400 Euro pro Monat gezahlt.

„Der Ausbau der Kinderbetreuung ist von zentraler Bedeutung, um die Ver-einbarkeit von Familie und Beruf weiter zu verbessern. Dabei sind neben öffent-lichen Kinderbetreuungseinrichtungen auch betriebliche Angebote gefragt“, sagt Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder. „Mit dem neuen Förderpro-gramm Betriebliche Kinderbetreuung wollen wir Unternehmen dafür gewin-nen, ihre Beschäftigten bei der Kinder-betreuung zu unterstützen. Davon pro-fitieren Eltern genauso wie Arbeitgeber.

Denn Mütter und Väter, die ihre Kinder gut aufgehoben wissen, arbeiten stress-freier und effizienter.“

Das neue Förderprogramm des Bun-desfamilienministeriums ist Teil des 10-Punkte-Programms für ein bedarfs-gerechtes Angebot zur Kinderbetreuung. Dazu gehört auch die Unterstützung von Unternehmen durch Zuschüsse, wenn sie eine Tagesmutter oder einen Tagesvater fest anstellen (siehe Seite 4).

Nähere Informationen zum Förder-programm finden Sie in diesem News-letter auf Seite 2 und im Internet unter: www.erfolgsfaktor-familie.de

sTANDpuNkT

Gut betreut: Betriebliche Angebote sind für Kinder, Eltern und Arbeitgeber ein Gewinn.

Newsletter Extra

Page 2: Newsletter 'Erfolgsfaktor Familie', Ausgabe 14, April 2008 · sollen für ein dauerhaftes Engagement zur Kinderbetreuung gewonnen werden. ... Der Vorteil für Unternehmen: Die Tagespflege

Foto

: © p

lain

pict

ure/

Phot

oAlto

Erfolgsfaktor Familie | November 20122

Foto

s: D

ie H

offo

togr

afen

, Im

age

Sour

ce L

td./

the

Age

ncy

Colle

ctio

n/G

etty

Imag

es

So funktioniert das neue Förderprogramm

WAs sind die ziele desprogrAmms?Mit dem Förderprogramm Betriebliche Kinderbetreuung will das Bundesminis-terium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend einen weiteren Beitrag zur besse-ren Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Deutschland leisten. Unternehmen sollen für ein dauerhaftes Engagement zur Kinderbetreuung gewonnen werden. Das Programm ergänzt den Ausbau der Be-treuungsangebote für unter Dreijährige durch Bund, Länder und Kommunen.

WAs Wird gefördert? Gefördert werden neue Gruppen mit Kindern unter drei Jahren von Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern, bei Hochschulen auch mit Kindern von Studierenden. Die Gruppen können in bestehenden und/oder neuen Einrich-tungen entstehen.

Wie hoch ist die förderung, und Wie lAnge läuft sie?Die Förderung erfolgt als Zuschuss zu den Betriebskosten. Je neu geschaffe-nem Ganztagsbetreuungsplatz wer-den 400 Euro pro Monat gezahlt. Die Fördermittel werden als Anschub-finanzierung für bis zu zwei Jahre gewährt, längstens jedoch bis zum Ende der Laufzeit des Programms am 30. Juni 2015.

Wer Wird gefördert?Beteiligen können sich Arbeitgeber mit Sitz in Deutschland. Dies sind neben Unternehmen auch Körperschaften, Stiftungen und Anstalten des öffentli-chen und privaten Rechts (zum Beispiel Hochschulen) sowie Behörden. Geför-dert werden auch Kooperationen meh-rerer Arbeitgeber.

Wer muss die fördermittel BeAntrAgen?Antragsteller und Empfänger der Förder-mittel sind die Träger der Kindertages-einrichtungen; dies können öffentliche, gemeinnützige oder privat-gewerbliche Träger oder die Arbeitgeber selbst sein.

unter Welchen Vor Ausset-zungen Wird gefördert?Um die Förderung zu erhalten, muss eine Gruppe mit wenigstens sechs neuen Betreuungsplätzen geschaffen werden – in begründeten Einzelfällen können es auch weniger sein. Zudem müssen die für den Betrieb der Betreuungseinrich-tung notwendigen Voraussetzungen und Genehmigungen, insbesondere eine Be-triebserlaubnis, vorliegen.

mit Welchem Betr Ag müssen sich ArBeitgeBer Beteiligen?Die Arbeitgeberbeteiligung an den Be-triebskosten für die Betreuungsplätze

beträgt mindestens 250 Euro pro Ganz-tagsbetreuungsplatz und Monat.

Wie KAnn ich die fördermittel BeAntrAgen?Das Antragsverfahren erfolgt online. Nach der Registrierung erhalten Sie einen Zugang zum Antragsformular. Das Formular füllen Sie online aus und sen-den den unterschriebenen Ausdruck per Post an die Servicestelle (siehe unten). Wichtig ist: Sie müssen den Antrag vor Projektbeginn stellen. Bereits begonne-ne Projekte können nicht rückwirkend gefördert werden.

Alle Infos zum Förderprogramm finden Sie unter:w w w. e r fo l g s f a k t o r-f a m i l i e . d e/ kinderbetreuung

Vorteil Betriebs-Kita: Familienfreundliche Arbeitgeber unterstützen damit ihre Beschäftigten bei der Betreuung und werden für Fachkräfte attraktiver.

FrAGEN uND ANTworTEN wer wird gefördert? was wird gefördert und wie lange? Auf dieser seite erhalten sie Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Förderprogramm betriebliche kinderbetreuung.

AllEs wIssENswErTE ÜbEr DAs FÖrDErproGrAmm Im ÜbErblIck

koNTAkTServicestelle Betriebliche KinderbetreuungKronenstraße 6, 10117 BerlinTelefon: 0800 / 000 09 45 (kostenfrei)Fax: 030 / 284 09 - 210Montag bis Freitag: 9 bis 17 UhrE-Mail: [email protected]

Page 3: Newsletter 'Erfolgsfaktor Familie', Ausgabe 14, April 2008 · sollen für ein dauerhaftes Engagement zur Kinderbetreuung gewonnen werden. ... Der Vorteil für Unternehmen: Die Tagespflege

November 2012 | Erfolgsfaktor Familie 3

Foto

: © p

lain

pict

ure/

Phot

oAlto

Foto

s: D

ie H

offo

togr

afen

, Im

age

Sour

ce L

td./

the

Age

ncy

Colle

ctio

n/G

etty

Imag

es

Schritt für Schritt zur eigenen Betriebs-KitaTIpps Auf dem weg zur betriebseigenen kinderbetreuung sind einige punkte zu klären und zu berücksichtigen. Hier eine Übersicht.

1. gemeinsam planen: Beziehen Sie un-terschiedliche Akteure ein: Mütter und Väter, die Personalabteilung, die Gleich-stellungsbeauftragte, den Betriebsrat sowie andere Betriebe als Partner.

2. Bedarf analysieren: Klären Sie, wie hoch der bestehende und künftige Be-

„Eine betriebliche Kinderbetreuung zahlt sich für Unternehmen aus“INTErVIEw katrin baranczyk, projektkoordinatorin bei der servicestelle betriebliche kinderbetreuung, erläutert im Gespräch, wieso sich betreuungsangebote für betriebe lohnen und welche Vorteile das neue Förderprogramm hat.

frau Baranczyk, was haben unterneh-men davon, wenn sie ihre Beschäftigten bei der Kinderbetreuung unterstützen? Eine eigene Kinderbetreuung zahlt sich für Unternehmen aus. Studien zeigen: In Unternehmen mit eigenen Angeboten sind die Beschäftigten motivierter und die Ausfallzeiten geringer. Zudem kön-nen die Betriebe Beschäftigten, die aus der Elternzeit zurückkehren, ein konkre-tes Betreuungsangebot machen, sodass sie früher wieder einsteigen können. Ein weiterer großer Vorteil: Die Betreuungs-zeiten lassen sich auf die Arbeitszeiten abstimmen. Außerdem können sich Un-ternehmen mit eigener Kinderbetreuung als attraktive Arbeitgeber positionieren. Dadurch gelingt es, Beschäftigte besser an das Unternehmen zu binden und neue zu gewinnen.

Katrin Baranczyk ist Projektkoordina-torin bei der Servicestelle Betriebliche Kinderbetreuung

ist aber eine eigene Betriebs-Kita für viele unternehmen nicht zu teuer?Für große Unternehmen rechnet es sich. Für kleinere und mittelständische Un-ternehmen gibt es viele andere Möglich-keiten. Dies berücksichtigt auch das neue Förderprogramm Betriebliche Kinderbe-treuung. So können zum Beispiel mithil-fe der Förderung Plätze in bestehenden Einrichtungen neu geschaffen werden. Dadurch verringert sich der Organisa-tionsaufwand für die Unternehmen er-heblich.

sie sprachen das neue förderprogramm Betriebliche Kinderbetreuung an. Was ist der wichtigste unterschied zum Vor-gängerprogramm?Beim neuen Förderprogramm ist der Aufwand noch einmal bedeutend gerin-

ger. Zuvor mussten für alle Ausgaben, die bei der Betreuung der Kinder anfallen, Belege gesammelt werden. Nun wird ei-ne Pauschale gezahlt – Einzelbelege sind nicht mehr nötig.

die servicestelle Betriebliche Kinder-betreuung berät unternehmen. Wie helfen sie ihnen weiter?Auf uns können kleine, mittlere und gro-ße Unternehmen mit ihren Fragen zur betrieblichen Kinderbetreuung zukom-men. Wir beraten dazu, welche Betreu-ungslösung sich im Einzelfall anbietet und zeigen Anlaufstellen vor Ort auf. Auch bei allen Fragen zum Antragsver-fahren für das neue Förderprogramm sind wir Ansprechpartner.

der Mütter* sagen: Ein familienfreundlicher Betrieb sollte eine eigene Kinderbetreuung haben. 67 % * Mütter von Kindern unter 18 Jahren

treuungsbedarf ist. Dazu können Sie zum Beispiel Ihre Beschäftigten anonym be-fragen.

3. informationen vom Jugendamt ein-holen: Das örtliche Jugendamt bezie-hungsweise Landesjugendamt berät Sie zu den rechtlichen Anforderungen einer betrieblichen Einrichtung.

4. rechtsform und trägerschaft klären:Unterschiedliche Modelle sind denkbar: Der Betrieb selbst kann Träger der Ein-richtung sein. Es besteht auch die Mög-lichkeit, eine Körperschaft zu gründen, die die Einrichtung betreibt.

5. finanzierung und fördermöglichkei-ten klären: Stellen Sie zusammen, welche Kosten (zum Beispiel für das Personal) auf Sie zukommen und welche Einnah-men (beispielsweise aus dem Förderpro-gramm Betriebliche Kinderbetreuung) Sie erwarten.

6. räume und personal suchen: Bei der Suche nach einer Immobilie kann Ihnen möglicherweise die Gemeinde Kontakte vermitteln.

7. Betriebserlaubnis beantragen: Das Ju-gendamt prüft in Zusammenarbeit mit weiteren Institutionen, ob Qualitätsstan-dards erfüllt werden (unter anderem die Ausstattung der Räume).

8. rechte und pflichten klären: Vor der Eröffnung sollten zwischen den Betei-ligten genaue Vereinbarungen getroffen werden. Wenn Sie gemeinsam mit ande-ren Unternehmen eine Betriebs-Kita star-ten wollen, müssen beispielsweise Bele-gungsvereinbarungen getroffen werden.

Weitere hinweise für Ihre Planung er-halten Sie in der Publikation „Unterneh-men Kinderbetreuung“. Die Broschüre finden Sie unter www.erfolgsfaktor-familie.de/wissensplattform

Quelle: Monitor Familienleben 2012

Page 4: Newsletter 'Erfolgsfaktor Familie', Ausgabe 14, April 2008 · sollen für ein dauerhaftes Engagement zur Kinderbetreuung gewonnen werden. ... Der Vorteil für Unternehmen: Die Tagespflege

Als Alternative zur betrieblichen Be-treuung in Einrichtungen unterstützt das Bundesfamilienministerium auch Unternehmen, die ihren Beschäftigten eine Kindertagespflege anbieten möch-ten. Diese Form der Kinderbetreuung bietet sich besonders gut für kleine und mittelgroße Unternehmen an. Betriebe, die Tagesmütter oder -väter fest anstel-len, erhalten dafür Zuschüsse aus dem „Aktionsprogramm Kindertagespflege“, das aus Mitteln des Europäischen Sozi-alfonds und des Bundes finanziert wird.

Die Kindertagespflege ist vor allem für Kinder unter drei Jahren geeignet. Die Ta-gesmutter oder der Tagesvater kümmert sich zur vertraglich festgelegten Zeit um die Kinder – direkt im Betrieb, in ange-mieteten Räumen in der Nähe des Unter-nehmens oder bei der Tagesmutter oder dem Tagesvater selbst. Bis zu fünf Kinder können betreut werden.

Der Vorteil für Unternehmen: Die Tagespflege ist eine besonders flexible und familiennahe Form der Kinderbe-

treuung, die sich auch schon für wenige Kinder lohnt.

Unternehmen, die Fördergelder er-halten möchten, müssen die Tagesmüt-ter und -väter für mindestens 24 Mo-nate gemäß dem Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst anstellen. Ob die Tagespflegeperson geeignet ist, stellt das Jugendamt fest. Es vermittelt zudem die Betreuung und schließt mit den Unter-nehmen einen Kooperationsvertrag ab.

Foto

s: W

eled

a AG

, Mei

ke G

rona

u

Foto

s: ©

iSto

ckph

oto.

com

/sha

lam

ov, X

ING

AG

Erfolgsfaktor Familie | November 20124

ImprEssum

Herausgeber: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Glinkastraße 24, 10117 BerlinVerantwortlich: Dirk Feldhaus www.bmfsfj.dewww.erfolgsfaktor-familie.de [email protected]

Interessenten für das Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ können sich unter www.erfolgsfaktor-familie.de/netzwerk anmelden.

Anmeldung für ein Newsletter-Abo unter: www.erfolgsfaktor-familie.de/newsletter

redaktion, Gestaltung, produktion: ergo Unternehmenskommunikation, Berlin/Köln

Druck:ICS Internationale Communications-Service GmbH, Bergisch Gladbach

Betriebliche Kinderbetreuung – wie gelingt sie am besten?

Viele Betriebe unterstützen ihre Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Kinderbetreuung. Welche Lösungen bieten Sie Ihren Beschäftigten konkret an? Welche Maßnahmen funktionie-ren gerade für kleine und mittelstän-dische Betriebe gut? Können Sie sich vorstellen, für eine betriebliche Kin-derbetreuung mit anderen Unterneh-men zu kooperieren? Wollen Sie Ihre Angebote in naher Zukunft ausbauen? Diskutieren Sie mit uns im Forum „Kinderbetreuung“ auf: www.xing.com/net/erfolgsfaktor_familie

XING-TIckErGroße Hilfe für kleine Betriebe: die KindertagespflegeTAGEspFlEGE Das „Aktionsprogramm kindertagespflege“ fördert die Festanstellung von Tagesmüttern und -vätern. Davon profitieren auch unternehmen.

Eine Kindertagesstätte für rund ein Dutzend UnternehmenGuTEs bEIspIEl In stuttgart-Vaihingen haben sich mehrere betriebe zusammenge-schlossen, um ihren beschäftigten eine betreuung für ihre kinder anzubieten.

Diese Insel ist eine Schatzinsel. Mit der Kindertagesstätte „Bärcheninsel“ in Stuttgart-Vaihingen verschaffen sich mehrere mittelständische Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil bei der Gewin-nung neuer Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter. „Wir stehen hier in der Region im Wettbewerb zu großen Unternehmen mit Betriebskindergärten. Als mittel-ständisches Unternehmen können wir diese aber nur bedingt zur Verfügung stellen“, sagt Rainer Scharr, geschäfts-führender Gesellschafter der Friedrich Scharr KG, die rund 250 Beschäftigte in der Stuttgarter Zentrale hat. „Dabei wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Zeiten des Fachkräftemangels immer wichtiger.“ Die Lösung: der Zusammen-schluss mit anderen Mittelständlern.

1992 gründeten elf Unternehmer und Betriebsräte den Verein Kind e. V. Stuttgart, 1994 eröffnete der Träger die „Bärcheninsel“ als erstes betriebsnahes Kinderhaus. Inzwischen hat die Einrich-tung Platz für 95 Kinder im Alter von sechs Monaten bis 14 Jahren. Die Betreu-ungszeiten reichen von 7 bis 17.30 Uhr. „Damit können wir den 385 in der Region Beschäftigten der Scharr-Gruppe Betreu-ungsplätze zu guten Konditionen anbie-ten“, sagt Scharr. Das Erfolgsmodell hat Nachahmer gefunden: Kind e. V. Stuttgart ist mittlerweile Träger von sechs Kinder-häusern, 26 Unternehmen sind Mitglied.

Weitere gute Beispiele betrieblicher Kinderbetreuungsangebote finden Sie unter: www.erfolgsfaktor-familie.de/ kinderbetreuung

Insbesondere für Mädchen und Jungen unter drei Jahren ist die Kindertagespflege geeignet.

Aktionsprogramm Kindertagespflege: Weitere Informationen zum Aktionspro-gramm finden Sie im Internet unter: www.fruehe-chancen.de

der Unternehmen unterstützen die eigenen Beschäftigten bei der Kinderbetreuung oder planen neue Angebote.

Quelle: IHK-Unternehmensbarometer 2012

AkTuEllE ZAHl

Rund 50 Prozent