Newsletter Nr. 132 · Wenn Ameisen sich einigen, dann können sie Elefanten transportieren...

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Wenn Ameisen sich einigen, dann können sie Elefanten transportieren Newsletter Nr. 1 32 28. Dezember 2019 Liebe DBFG-Mitglieder, der Jahreswechsel 2019/2020 steht bevor. In Deutschland wird das neue Jahr mit Raketen und Knallkörpern begrüßt, in Burkina Faso sind diese Objekte verboten. Manchen macht die Knallerei Spaß, andere haben Angst. Insbesondere für die, die kriegerische Auseinandersetzungen oder Terroranschläge direkt erlebt haben, dürften die Zisch- und Explosionsgeräusche eine große Belastung sein. Ein Jahreswechsel ist eine gute Gelegenheit, die vergangenen Monate an sich noch einmal vorüberziehen zu lassen. Meine Gedanken sind bei den Menschen aus Westafrika, die bei einem Terroranschlag getötet wurden, die Verletzungen davontrugen, die Familienmitglieder und Freundinnen und Freunde verloren, die traumatisiert sind, die ihre Heimat verlassen mussten und zu Flüchtlingen im eigenen Land wurden, die nichts mehr haben und Hunger leiden müssen. Und ganz besonders sind sie bei den Kindern und Jugendlichen, die nicht mehr in die Schule gehen können, deren Zukunft zerstört wird, deren Pläne und Hoffnungen zu Makulatur werden. Das soll für uns Anlass genug sein, uns weiterhin und intensiv zu engagieren und zu helfen, um doch noch ein Fünkchen Hoffnung zu haben und das vielleicht doch zu einem großen Feuer werden zu lassen. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, all denen, die durch ihre Mitarbeit dafür gesorgt haben, dass die DBFG ein lebendiger und wirkungsstarker Verein ist und bleibt, ein herzliches Danke sagen. Wir wünschen Ihnen alles Gute für das kommende Jahr und eine interessante Lektüre. Herzliche Grüße, Ihr Christoph Straub, Vorsitzender der DBFG. Jörg Lange ist seit 627 Tagen in den Händen seiner Kidnapper. Wir denken an ihn, seine Familie und seine Freunde sowie an alle anderen Menschen, die von Verbrechern – egal, wie sie sich nennen – ihrer Freiheit beraubt wurden. 1

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Wenn Ameisen sich einigen, dann können sie Elefanten transportieren

Newsletter Nr. 1 32

28. Dezember 2019

Liebe DBFG-Mitglieder,

der Jahreswechsel 2019/2020 steht bevor. In Deutschland wird das neue Jahr mit Raketen und Knallkörpern begrüßt, in Burkina Faso sind diese Objekte verboten. Manchen macht die Knallerei Spaß, andere haben Angst. Insbesondere für die, die kriegerische Auseinandersetzungen oder Terroranschläge direkt erlebt haben, dürften die Zisch- und Explosionsgeräusche eine große Belastung sein.

Ein Jahreswechsel ist eine gute Gelegenheit, die vergangenen Monate an sich noch einmal vorüberziehen zu lassen. Meine Gedanken sind bei den Menschen aus Westafrika, die bei einem Terroranschlag getötet wurden, die Verletzungen davontrugen, die Familienmitglieder und Freundinnen und Freunde verloren, die traumatisiert sind, die ihre Heimat verlassen mussten und zu Flüchtlingen im eigenen Land wurden, die nichts mehr haben und Hunger leiden müssen. Und ganz besonders sind sie bei den Kindern und Jugendlichen, die nicht mehr in die Schule gehen können, deren Zukunft zerstört wird, deren Pläne und Hoffnungen zu Makulatur werden.

Das soll für uns Anlass genug sein, uns weiterhin und intensiv zu engagieren und zu helfen, um doch noch ein Fünkchen Hoffnung zu haben und das vielleicht doch zu einem großen Feuer werden zu lassen.

Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, all denen, die durch ihre Mitarbeit dafür gesorgt haben, dass die DBFG ein lebendiger und wirkungsstarker Verein ist und bleibt, ein herzliches Danke sagen.

Wir wünschen Ihnen alles Gute für das kommende Jahr und eine interessante Lektüre.

Herzliche Grüße,

IhrChristoph Straub,Vorsitzender der DBFG.

Jörg Lange ist seit 627 Tagen in den Händen seiner Kidnapper. Wir denken an ihn, seine Familie und seine Freunde sowie an alle anderen Menschen, die von Verbrechern – egal, wie sie sich nennen – ihrer Freiheit beraubt wurden.

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Bitte vormerken:Die Mitgliederversammlung 2020 findet am 7. März 2020 in München statt.

Einladung zur TERRE DES FEMMES-Bilderausstellung in Mannheim über Früh- und

Zwangsheirat Die TDF-Bilderausstellung „Mit dem Malstift gegen die geraubte Kindheit“ wird ab dem 8. Januar 2020 in Mannheim gezeigt. Seien Sie dabei!Ausstellungsort: COMMUNITYartCENTERmannheim, Mittelstraße 17, 68169 MannheimÖffnungszeiten: 8.1. – 4.2.2020, Mo - Do: 10 - 17 Uhr Vernissage: Samstag, 18.1.2020, um 19 UhrMit Sonja Fatma Bläser, Gründerin und Leiterin von HennaMond e.V., einer Beratungsstelle für betroffene Frauen (Vortrag und Gespräch), und der Künstlerin Berna Gülerbasli (Soundinstallation und Video)

Kulturelle Afrikaveranstaltungen im deutschsprachigen RaumTerminübersicht 2019 / 2020

seit 16.03.19Ausstellung: Wo ist Afrikahttps://www.lindenmuseum.de/

StuttgartLinden-Museum

22.11.2019 - 15.03.2020

Afrika-Ausstellung „Fiktion Kongo – Kunstwelten zwischen Geschichte und Gegenwart“

ZürichMuseum Rietberg, Gablerstr. 15

31.12.2019 Afrikanische Nacht – Sylvester Gala Düren

31.12.2019Silvester Gala im Phantasielandwww.phantasieland.de

Brühl

20.01.2020 6. German African Agribusiness ForumBerlinEllington Hotel, Nürnberger Str. 50-55

26.01.2020 Thementag AfrikaKölnRautenstrauch-Joest-Museum

28.01.2020 Europas koloniales Erbe in AfrikaHannoverXplanatorium Herrenhausen

28.01.2020 Europas koloniales Erbe in AfrikaHannoverXplanatorium Herrenhausen

27.05. - 01.06.Afro-Pfingstenwww.afropfingsten.ch

Winterthur (CH)

29.05. - 01.06.Africa Festivalwww.africafestiva.org

Würzburg

29.05. - 01.06. Afrika Karibik Kultur FetsivalStarnbergSeepromenade

03.07.- 05.07. Afrikafestival im SchlossparkMining (A)Schloss Mamling

16.07. - 19.07. Afrika Karibik Fest Wassertrüdingen

17.07. - 19.07. Afrika Tage Landshut

17.07. - 19.07. Salsafestival Hamburg

17.07. - 03.08. Afrika Tage Wien (A)

14.08. – 16.08. Afrikafest Deggendorf

17.09. - 27.09. Afrika Film Festival Köln

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Die Angaben sind dem Afrika-Magazin LoNam (www.lonam.de) sowie der Website Afroport (www.afroport.de) entnommen.

Ständige Fernsehsendungen zu AfrikaTV5MONDE: Täglich 0:40 Uhr und 1:20 Uhr: Le Journal Afrique. Afrika-NachrichtenBBC: Wochentags 18:30 Uhr: BBC Focus on Africa. Nachrichten aus Wirtschaft, Kultur und SportSamstags 18:30 Uhr: In Business Africa. Wirtschaftsmagazin

Bernhard Geiselmann

Inhalt:PresseschauBurkina FasoIst Blaise Compaoré in Abidjan unerwünscht? Das Rätsel, das

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alles aufdeckt.Staatshaushalt für das Jahr 2020: 220 Milliarden für Verteidigung, 104 für SicherheitKampf gegen die Genitalverstümmelung in Burkina Faso: Der burkinische Verein der Professionellen der Fürsorge verstärkt die Kapazitäten seiner MitgliederBurkina Faso: 1,8 Millionen Menschen in Gefahr einer Ernährungskrise.Terroranschläge: 2019, das tödlichste Jahr in Burkina Faso.

WestafrikaPräsenz der französischen Truppen in Burkina: MACRON droht, Roch fährt zurückZur Einladung eine DrohungAntifranzösische Stimmung in Afrika: "Ist es noch möglich, Frankreich zu helfen?" fragt Siaka Coulibaly. Bernard Lugans deutliche Bemerkungen zur französischen Hilfe in Burkina Faso und Mali"Wenn Frankreich Barkhane zurückzieht, werden Mali und Burkina Faso zu Somalia", sagt Serge Michailof.«Frankreich, hau ab!» – was es mit der afrikanischen Wut auf die ehemaligen Kolonialmacht auf sich hatG5-Sahel-Sondergipfel: Die Staats- und Regierungschefs benennen die Verantwortung der internationalen Gemeinschaft (Abschlusskommuniqué).Sahel-Staaten bitten UN um stärkeres Mandat für Mali-MissionWüstentodDer Wechsel von Cfa-Franc zu Eco: Das wird sich ändern

AfrikaÄgypten trägt erstes Aswan Forum for Peace and Sustainable Development ausMoscheen in Afrika: Ein Kräftemessen des Nahen OstensKlimawandel bedingt Ausbreitung der Malaria

KulturDie Entmystifizierung eines RohstoffsDiese Bilder gehen unter die Haut Theater: "Rougbeinga" von Norbert Zongo, aufgeführt im CENASA

Außerdem

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Presseschau:

Djibo: Ein neuer Bürgermeister, der Mut und Belastbarkeit verbindet.

(04.12.)19

Einen Monat nach den Tränen der Schmerzen wegen der Ermordung des stellvertretenden Bürgermeisters der Stadt Djibo wählte der Gemeinderat von Djelgodji am 2. Dezember letzten Jahres seinen neuen Bürgermeister. Wie beieinem Staffellauf übernimmt Issa Idrissa Dicko dieLeitung des Rathauses, um weiterhin

Widerstandsfähigkeit und Mut zu mobilisieren.

https://lefaso.net/spip.php?article93571

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Operation Barkhane: Emmanuel Macron beruft ein "Klärungsgespräch" mit den G5-Sahel-Ländern ein.

(04.12.19)

Im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwoch, den4. Dezember 2019, nach dem NATO-Gipfel inWatford bei London, erörterte der französischePräsident Emmanuel Macron die Durchführung eines"Klärungsgesprächs" in Pau, Frankreich, mit denSahelländern, in denen die Barkhane-Truppe eingesetzt ist.

Diese Reaktion folgt dem Aufschrei einiger der Meinungen dieser Länder, die den Abzug der französischen Truppen fordern. Der französische Präsident fordert die betroffenen afrikanischen Führer (Mauretanien, Mali, Burkina Faso, Niger und Tschad) auf, "ihre Forderungen an Frankreich und die internationale Gemeinschaft zu klären undzu formalisieren". Dann fügte er hinzu: "Ich kann und will keine französischen Soldatenauf irgendeinem Boden im Sahel haben, in diesem Moment, in dem die Unklarheit in Bezug auf antifranzösische Bewegungen, die manchmal von politischen Führern getragen werden, fortbesteht".

https://lefaso.net/spip.php?article93567

Bekämpfung der weiblichen Beschneidung: Akteure der Justizkette arbeiten zusammen, um die Strafverfolgung zu verbessern.

(04.12.19)

Um die Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung und der geschlechtsspezifischen Gewalt zu bekämpfen,organisierte das Ständige Sekretariat des Nationalrates zur Bekämpfung der Praxis der FGVO am Mittwoch, den 4. Dezember 2019, in Bobo-Dioulasso ein Treffen,um mit den Justizbehörden die Anwendung des

Gesetzes über die weibliche Genitalverstümmelung in Burkina Faso zu diskutieren.

Um die Beseitigung der Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung zu fördern, hat die burkinische Regierung 1996 ein Gesetz zur Bekämpfung dieser Praxis erlassen. Die Anwendung dieses Gesetzes in all seiner Strenge ist jedoch insofern problematisch, als es sowohl auf der Ebene der Menschenrechtsverteidiger als auch auf der Ebene der Bevölkerung nicht immer gut verstanden wird.

https://lefaso.net/spip.php?article93577

Burkina Faso – Region Sahel: Ausgangssperre um45 Tage verlängert

(04.12.19)

Der Gouverneur der Region Sahel, Colonel MajorSalfo Kaboré kündigt die Verlängerung derAusgangssperre auf dem gesamten Gebiet vom 5.Dezember 2019 bis 18. Februar 2020 an.

https://netafrique.net/burkina-faso-region-du-sahel-le-couvre-feu-prolonge-de-45-jours/

Region Plateau Central: Einweihung des neuen Regionalkrankenhauses Ziniaré

(04.12.19)

Am Donnerstag, den 05. Dezember 2019, wird der Präsident von Faso im Zentralplateau die

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Einweihungsfeier des neuen regionalen Krankenhauszentrums (KHR) in Ziniaré präsidieren.

Das neue regionale Krankenhauszentrum von Ziniaré verfügt über eine Kapazität von 300 Betten, 7 Operationssäle und eine technische Plattform, die den Standards des Gesundheitswesens entspricht, und kostet rund 14,5 Mrd. CFAF (22,1 Mio. €).

https://www.faso-actu.net/annonces-et-communiques/region-du-plateau-central-inauguration-du-nouveau-centre-hospitalier-regional-de-ziniare

Einladung von Präsident Macron nach Pau: "Eine Gelegenheit, offen zu den verschiedenen Themen zu sprechen", so der Präsident von Faso.

(05.12.19)

Der Präsident von Faso, der derzeitige Präsident derG5-Sahelzone, wird an dem Treffen zur "Klärung"zwischen dem französischen Präsidenten und denPräsidenten der G5-Sahel-Länder teilnehmen. Dieswird "eine Gelegenheit sein, offen zu denverschiedenen Themen zu sprechen", sagte PräsidentRoch Kaboré am Abend des Donnerstag, den 4.Dezember 2019, am Rande des Anti-Korruptionsabends. Die Reaktion des Präsidenten von Faso kann auf dem Video verfolgt werden.

Das Video finden Sie unter

https://lefaso.net/spip.php?article93586

Gaoua: Frauen haben wieder demonstriert für die Forderung nach Wasser.

(05.12.19)

Der Wassermangel in der Stadt Gaoua kehrt immer wieder. Und im Laufe des Monats November 2019 stieg er in mehreren Sektoren an. Angestachelt durch diese Situation äußerten die Frauen von Gaoua ihre Unzufriedenheit am Montag, den 2. Dezember 2019, durch einen Marsch, der sie zu ONEA/Gaoua führte. Dort wurden sie vom Leiter des Zentrums empfangen. Der Regionaldirektor von

ONEA/Bobo-Dioulasso, Jean Ouédraogo, besuchte Gaoua am 4. Dezember, um den Frauen zu versichern, dass Notfallmaßnahmen zur Wiederherstellung der normalen Wasserversorgung in der Stadt durchgeführt wurden.

https://lefaso.net/spip.php?article93583

Region Nord von Burkina Faso: Mind estens 28 Terroristen bei Luftangriffen "neutralisiert".

(06.12.19)

Am Mittwochnachmittag, dem 4. Dezember 2019, griff die burkinische Armee FeuerTerroristenstützpunkte in der Nähe von Tiawbal, Kainund Yensé in der Provinz Yatenga in der Region Nordan.

Nach Angaben einer Sicherheitsquelle hat die ArmeeLuftangriffe durchgeführt. Infolgedessen wurden mindestens 28 Terroristen neutralisiert, etwa 20 Motorräder und 3 Dreiräder sowie Treibstofftanks und Waffen zerstört.

https://lefaso.net/spip.php?article93603

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15. Ausgabe des Ciné droit libre: Fragen zur Demokratie

(09.12.19)

Die fünfzehnte Ausgabe des Festivals Ciné droit libre wurde am Samstag, den 7. Dezember 2019 in Ouagadougou eröffnet. Die Eröffnungsfeier, an der hochrangige Persönlichkeiten und Behörden teilnahmen, fand im Kulturraum Gambidi unter der Schirmherrschaft von Professor Théophile Obenga

aus Kongo Brazzaville statt. Die Aktivitäten des Festivals dauern eine Woche unter demMotto "Warum Demokratie?".

Jedes Jahr wird das Thema des Ciné droit libre Festivals nach nationalen und internationalen aktuellen Trends ausgewählt, erklärt der Festivalkoordinator Abdoulaye Diallo. Im Jahr 2020 werden mehrere Länder, darunter Burkina Faso, Präsidentschaftswahlen abhalten. Und in einigen Ländern wird die bittere Beobachtung der krummen Geschäfte, um an der Macht zu bleiben, gemacht. "Auf internationaler Ebene sehen wir auch, was in den Vereinigten Staaten seit dem Amtsantritt von Trump passiert ist, die gelbe Westenbewegung in Frankreich, die Gewalt in Burundi. Das alles sind Ereignisse, die die Demokratie herausfordern", sagt Abdoulaye Diallo.

https://lefaso.net/spip.php?article93646

Niger-Flusseinzugsgebiet: Ein neues Programm zur Erhaltung der Ökosysteme

(09.12.19)

Der Generalsekretär des Wasserministeriums, AlassounSori, hat am Freitag, den 6. Dezember 2019, inOuagadougou das neue Integrierte Programm fürEntwicklung und Anpassung an den Klimawandel imNigerbecken (Programme intégré de développement etd’adaptation au changement climatique dans le Bassindu Niger PIDACC/BN) offiziell gestartet. Das PIDACC/BN ist die zweite Phase des von 2005 bis 2011durchgeführten Programms zur Bekämpfung der Verschlammung im Nigerbecken (PLCE). Diese neue Phase wird von der Afrikanischen Entwicklungsbank (BAD) mit 132 Mrd. FCFA (200 Mio. €) finanziert.

https://lefaso.net/spip.php?article93668

Das Projekt Yeleen erhält 48,82 Millionen Euro.

(09.12.19)

Der Verwaltungsrat der Afrikanischen Entwicklungsbank hat am Mittwoch, den 4. Dezember, eine finanzielle Unterstützung von 48,82 Millionen Euro für das Yeleen-Projekt inBurkina Faso genehmigt. Das Darlehen wird die Stromerzeugung erhöhen.

Das Projekt Yeleen ist das zweite Projekt der Initiative "Desert to Power" der Bank in Burkina Faso. Das Projekt mit Gesamtkosten von 136,69 Mio. € hat eine Laufzeit von fünf Jahren (2020-2024). Die restlichen Mittel werden von der Agence française de développement (AFD), der Europäischen Union (EU) und der Société nationale d'électricité du Burkina Faso (SONABEL) bereitgestellt.

Laut Wale Shonibare, amtierender Vizepräsident der Bank für Energie, Klimawandel und grünes Wachstum, "ergänzt dieses Projekt die Bemühungen der Bank, einen integrativen Zugang zu Energie zu gewährleisten, indem sie die ländliche

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Elektrifizierung, regionale Verbindungen und Reformen des Energiesektors verbessert. Insbesondere wird Burkina Faso seine Energieerzeugungskapazität um 15% erhöhen und seine Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen verringern. »

Burkina Faso hat eine der niedrigsten Zugangsraten zu Strom auf dem Kontinent, mit rund 21% im Jahr 2018 im ganzen Land. Langfristig wird dieses Projekt die Stromversorgung durch den Bau von vier neuen 52 MWp Photovoltaikanlagen erhöhen und diversifizieren. Es wird es auch ermöglichen, die Energieverteilungsnetze auszubauen. Es werden 30.000 neue Haushalte oder etwa 200.000 Menschen betroffen sein.

https://netafrique.net/burkina-faso-le-projet-yeleen-obtient-4882-millions-deuros/

Deutschland gibt weitere Millionen für Sahelzone

(09.12.19)

Deutschland stellt zusätzliche 42 Millionen Euro für die von Terrorismus und Armut geplagte Sahelregion bereit. Wie Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) am Montag bei einem EU-Treffen in Brüssel ankündigte, soll das Geld vor allem der Stabilisierung von Gemeinden dienen.

Es werde in den EU-Treuhandfonds für Afrika eingezahlt, hieß es aus Delegationskreisen. Das zivile Engagement ergänzt die neue mit Frankreich initiierte Partnerschaft für Sicherheit und Stabilität im Sahel (P3S). Diese soll vor allem die Länder Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger und Tschad unterstützen.

https://www.saarbruecker-zeitung.de/nachrichten/politik/inland/deutschland-stellt-weitere-millionen-fuer-sahelzone-in-afrika-bereit_aid-47722255

11. Dezember in Tenkodogo: Lokale Künstler produzieren einen Videoclip.

(09.12.19)

Künstler aus der Region Mitte-Ost blieben nicht am Randeder Feier zum 11. Dezember. Sie produzierten ein Video namens "Batissez". Es gibt Künstler wie Smockey, Awa Boussim, Floby, Roger Wango..... Wir bieten Ihnen den kompletten Clip an.

Den Clip finden Sie unter

https://lefaso.net/spip.php?article93679

59. Jahrestag der Unabhängigkeit: Der König von Tenkodogo äußert seine Wünsche nach Frieden und nationaler Harmonie.

(10.12.19)

Seine Majestät Naaba Guiguimpolé, Dima duZoungrantenga, König von Tenkodogo, opferteam Freitag, den 6. Dezember 2019, in seinemKönigspalast bei der Zeremonie "Kazing-Riligré". Diese wichtige Zeremonie am Ende derlandwirtschaftlichen Saison ist einErntedeankfest und läutet den Verbrauch des neugeernteten Getreides, angefangen bei rotemSorghum, ein. Eine Möglichkeit für die traditionelle Autorität, im Rahmen der nationalen Feier vom 11. Dezember 2019 in ihrer Stadt eine Botschaft zu übermitteln.

https://lefaso.net/spip.php?article93694

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15. Ausgabe des Ciné droit libre: "Wir arbeiten mit einer fehlgeleiteten und beschädigten Demokratie, die direkt aus Europa kommt", Dr. Boubacar Ly

(10.12.19)

Vom 7. bis 14. Dezember 2019 findet die 15. Ausgabe des Ciné droit libre unter dem Motto "Warum Demokratie?". Zu diesem Zweck veranstaltete das Amphitheater A 600 im Rahmen des Veranstaltungsprogramms am Montag, den 9. Dezember 2019, eine Konferenz unter der Leitung von Professor

Théophile Obenga zum Thema "Demokratie in Afrika: Luxus oder Notwendigkeit?". Die Panels diskutierten die Grenzen der Demokratie in Afrika, die Rolle der Zivilgesellschaft bei der Verankerung der Demokratie. Um ihren Standpunkt zum Thema zu erfahren, gaben wir unser Mikrofon an einige herausragenden Persönlichkeiten weiter.

Die Kommentare finden Sie unter

https://lefaso.net/spip.php?article93682

Über 100 Tote bei Angriff auf Militärcamp in Niger

(11.12.19)

(sda/dpa) Im westafrikanischen Krisenstaat Niger sind beim Angriff auf ein Militärcamp 71 Soldaten getötet worden. Zudem wurden 57 Angreifer getötet, wie aus einer am Mittwochabend im nationalen Fernsehen verlesenen Erklärung der Armee hervorgeht.

Der Vorfall ereignete sich in Inates im Westen des Landes. Nach Angaben eines lokalenMilitärsprechers kamen die Angreifer mit Motorrädern und Pick-ups und attackierten das Lager, als sich Soldaten auf das Abendgebet vorbereiteten.

https://www.nzz.ch/international/rund-60-tote-bei-angriff-auf-militaercamp-in-niger-ld.1527968

Sicherheit: Der Präsident von Burkina Faso kündigt ein Gipfeltreffen mit seinen Kollegen der "G5 Sahel"-Gruppe zur Partnerschaft mit "Barkhane“ an

(12.12.19)

Anlässlich der Gedenkfeiern zum 59.Jahrestag der Unabhängigkeit Burkina Fasosstellte sich der Staatspräsident Roch Kaboréam Abend des 11. Dezember den Fragen dernationalen Presse. In dem Gespräch ging es,neben anderen Themen, um dieSicherheitslage, die nationale Politik, dieEinladung Macrons an die Staatschefs derG5-Sahel-Länder (Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger und Tschad) und den Kampfgegen die Korruption.

Die Diskussion über die Einladung des französischen Staatspräsidenten Macron an die Staatschefs der G5-Sahel-Länder in Pau (Frankreich) kam in diesem Treffen mit Vertretern der nationalen Medien zur Sprache. Für den burkinischen Staatspräsidenten, der zugleich Präsident der G5-Sahel-Gruppe ist, ließ diese Einladung in Form und Inhaltdas nötige "Taktgefühl vermissen".

Roch Kaboré vertraute den Journalisten an, dass vor dem Treffen von Pau eine Abstimmung unter den Mitgliedsstaaten der G5-Sahel stattfinden wird. Er erklärte: "Wir sind mit unseren Kollegen von G5-Sahel übereingekommen, dass wir unsere

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Position zur Partnerschaft mit "Barkhane" (franz. Militäroperation in Mali) auf einem Gipfeltreffen am Sonntag, 15. Dezember, abstimmen werden."

Der Präsident fügte hinzu: "Um die Effektivität unserer militärischen Aktion im Sahel zu verstärken, müssen wir die Kooperation mit "Barkhane" klären. Es ist wichtig, dass die Partnerschaft mit Frankreich im Interesse unserer jeweiligen Bevölkerung gleichberechtigt und effizient ist."

https://lefaso.net/spip.php?article93722

Region "Est": 15 Terroristen in Pama ausgeschaltet

(12.12.19)

Nach vertraulichen Angaben einer Sicherheitsquelle an unsere Redaktion ist am 11. Dezember in der Gegend von Pama ein Basislager von Terroristen ausgehoben worden. Die Operation wurde von Einheiten der Gruppe der Sicherheitskräfte für die Regionen Est und Centre-Est durchgeführt.

Es wurden Waffen, Munition, selbstgebastelte Sprengsätze sowie Lebensmittel, Drogen und verschiedene

Materialien sicher gestellt.

https://lefaso.net/spip.php?article93745

Auslieferung von François Compaoré: Zivilgesellschaftsliche Organisationen aus Burkina Faso fordern Frankreich auf, seine Haltung zu klären

(12.12.19)

In der folgenden Erklärung äußern sichBerufsorganisationen der Medien undMenschenrechtsorganisationen zum 21. Jahrestag derErmordung von Norbert Zongo (burkinischer Journalist)und seiner Begleiter. Sie fordern Frankreich auf, seinePosition zum Auslieferungsantrag für François Compaoré(Bruder des ehemaligen burkinischen Staatspräsidenten Blaise Compaoré) zu klären.

Die Erklärung finden Sie unter

https://lefaso.net/spip.php?article93753

Frankreich – G5-Sahel: Gipfel von Pau auf Anfang 2020 verschoben

(12.12.2019)

Auf seiner Homepage hat der Elysée-Palast am Mittwoch, 11. Dezember, die Verschiebung des Gipfeltreffens von Pauzwischen Frankreich und den G5-Sahel-Staaten angekündigt, und zwar wegen des Attentats in Niger am Dienstag, 10.12.2019, dem mehrere Dutzend Soldaten der

Garnison von Inates zum Opfer gefallen waren.

https://lefaso.net/spip.php?article93727

Sanmatenga: insgesamt 7 Zivilisten ermordet und Vieh gestohlen

(12.12.19)

Laut einer lokalen Quelle haben heute Nachmittagbewaffnete Unbekannte in zwei Dörfern der GemeindePensa in der Provinz Sanmatenga für Aufregung gesorgt.

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Die vorläufige Bilanz der Angriffe in Naha-mossi und Guédgma (während einer religiösen Taufe) lautet: 3 bzw. 5 getötete Zivilisten und gestohlenes Vieh.

Nach der lokalen Quelle sind in dieser Woche zahlreiche Tiere in den Dörfern von Pensa von den "Kräften des Bösen" gestohlen worden.

https://netafrique.net/sanmatenga-3-et-5-civils-assassines-du-betail-emporte/

11. Dezember in Tenkodogo: das erste Motorrad in Burkina Faso von 1901 entdeckt

(12.12.19)

Anlässlich der Unabhängigkeitsfeiern wurde am Busbahnhof von Tenkodogo eine Verkaufsmesse durchgeführt. Wir haben uns dort umgeschaut und es war eine Freude für die Augen, aber nicht für das Portemonnaie. Wir konnten auch die Archive besichtigen, die vor der Gründung von Obervolta benutzt wurden.

Zur gleichen Zeit wurden im Gebäude des Regionalrats der Region Centre-Est Gerätschaften aus der Zeit der Kolonisierung ausgestellt. Unter anderem wurde dort das allererste Motorrad, das in Burkina Faso fuhr, gezeigt. Dieses Motorrad der Marke GUZZI kam im Jahre 1901 nach Burkina, d.h. ein Jahr nach dem Tod von Samory Touré und 19 Jahre vor der Gründung von Obervolta.

https://netafrique.net/11-decembre-a-tenkodogo-decouverte-de-la-premiere-moto-mise-en- rculation-au-burkina-depuis-1901/ci

Provinz Sourou: Collège von Bonou von Bewaffneten angegriffen

(12.12.19)

Wie die Agentur AIB aus einer lokalen Quelleam Mittwoch erfuhr, sind bewaffneteUnbekannte gestern Nacht in das Dorf Bonou –in der Provinz Sourou an der N 10 (Tougan –Ouahigouya) und ca. 30 km von Tougan und 15km von Kiembara entfernt – eingedrungen undhaben dabei erhebliche Schäden im örtlichenCollège verursacht.

Laut der Quelle von AIB kamen die ca. 30 Angreifer zwischen 22 und 23 Uhr auf das Gelände des Collège und hielten zunächst den Wächter in Schach. "Während einige die Beseitigung des Wächters verlangten, wollten andere seine Befreiung", berichtet dieselbe Quelle. Danach kam der Nachtwächter erst frei, nachdem er unter Druck die Adresse des Verwaltungschefs preisgegeben hatte.

Der Verwaltungschef soll von den ungebetenen Besuchern, die anschließend sein Büro mit den Dokumenten der Schule in Brand steckten, misshandelt worden sein. Er soll – nach letzten Informationen – die Gemeinde Bonou verlassen haben.

Der Angriff fand in einem Augenblick statt, in dem Burkina Faso ohne großen Pomp den 59. Jahrestag seiner Unabhängigkeit feiert.

https://netafrique.net/province-du-sourou-le-ceg-de-bonou-attaque-par-des-individus-armes/

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Berufsbildungszentren in Burkina Faso: Umfassende Sexualerziehung jetzt auf dem Lehrplan

(13.12.19)

Eine umfassende Sexualerziehung gehört jetzt zum Lehrstoff der Berufsbildungszentren des Ministeriums für Jugend und Förderung des Unternehmergeistes der Jugendlichen. Die öffentliche Einführung dieses Faches fand am 13. Dezember in Ouagadougou statt. Es handelt sich dabei um die Konkretisierung des 8. Kooperationsprogramms für den Zeitraum 2018 – 2020

zwischen Burkina Faso und dem Fonds der Vereinten Nationen für die Bevölkerung (UNFPA).

https://lefaso.net/spip.php?article93776

Umsetzung des Notprogramms für den Sahel: EU gewährt Burkina Faso 16 Milliarden FCFA (= ca. 24,6 Mio. Euro)

(13.12.19)

Der Minister für Wirtschaft, Finanzen und Entwicklung,Lassané Kaboré, und der Botschafter und Chef der EU-Delegation in Burkina Faso, Wolfram Vetter, haben amFreitag, 13. Dezember, im Konferenzsaal des Ministeriumsden Vertrag über die Finanzierung des Notprogramms fürden Sahel (Programme d’urgence pour le Sahel / PUS+)unterzeichnet. Das Programm wurde, zusätzlich zu den Regionen Sahel und Nord, auf die Regionen Est und Boucle du Mouhoun ausgeweitet.

https://lefaso.net/spip.php?article93768

Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung: Die Verantwortlichen statten die besten Verfahren zur Erreichung des "Null Toleranz"-Zieles mit finanziellen Mitteln aus

(13.12.19)

Das ständige Sekretariat des Nationales Rates zur Bekämpfung der weiblichen Genitalverstümmelung (SP/CNLPE) hat am 12. Dezember in der "Cité du cavalierrouge" in Koudougou eine Arbeitssitzung begonnen, die die besten Vorgehensweisen zur Ausrottung der Praxis der Beschneidung finanziell ausstatten soll. Mit Hilfe der Erfahrungen der Akteure vor Ort wird das SP/CNLPE drei

Tage lang diese Vorgehensweisen optimieren, um das "Null Toleranz"-Ziel zu erreichen.

https://lefaso.net/spip.php?article93760

21. Jahrestag des Todes von Norbert Zongo (Journalist)

(14.12.19)

Das "Kollektiv gegen die Straflosigkeit", ein Bündnisaus Gewerkschaften, politischen Parteien und derMenschenrechtsbewegung, legte am 13. Dezember aufdem städtischen Friedhof von Ouagadougou Kränzeam Grab des Journalisten Norbert Zongo und seinerBegleiter nieder, um an den 21. Jahrestag seines Todeszu erinnern. Bei dieser Gelegenheit forderte das Bündnis einmal mehr, die Umstände dieses schrecklichen Mordes aufzuklären.

https://lefaso.net/spip.php?article93755

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Der Fall Norbert Zongo: Journalisten verlangen von Frankreich ein Auslieferungsdekret für François Compaoré

(14.12.19)

Anlässlich des 21. Jahrestages der Ermordung des Investigativjournalisten Norbert Zongo und dreier seiner Begleiter hat eine Delegation von Journalisten am Freitag, 13. Dezember, einen Appell an den französischen Botschafter in Ouagadougou gerichtet. Die Journalisten fordern darin die französischen Behörden auf, unverzüglich ein Dekret zur

Auslieferung von François Compaoré zu erlassen.

https://lefaso.net/spip.php?article93769

Gipfel der Antiterrorallianz nach IS-Anschlag im Niger

(14.12.19)

Nach dem Anschlag der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) auf ein Militärlager im Niger mit mehr als 70 Toten hat die Anti-Terrorallianz G-5 für morgen ein außerordentliches Gipfeltreffen einberufen. An dem Treffen in Niamey, der Hauptstadt des Niger, nehmen die Staatschefs von Mali, Burkina Faso, Niger, Mauretanien und des Tschad teil.

Hunderte dschihadistische Kämpfer hatten am Dienstag einen Stützpunkt der nigrischenArmee nahe der Grenze zu Mali angegriffen und 71 Soldaten getötet. Es war die tödlichste Attacke seit dem Beginn islamistisch motivierter Gewalt in dem westafrikanischen Land 2015. Die Antiterrorallianz G-5, die Dschihadisten in der Sahelzone militärisch bekämpft, war 2014 mit Unterstützung Frankreichs ins Leben gerufen worden.

https://orf.at/stories/3147640/

Region Est: Sieben Zivilisten, darunter fünf Kolgweogos, in Kantari ermordet

(15.12.19)

Sieben Zivilisten, darunter fünf Kolgweogos(Selbstverteidigung), wurden aus nächster Nähevon etwa 20 bewaffneten Männern erschossen,die in das neun Kilometer von Kantcharientfernte Dorf Kantari in der Provinz Tapoaeinbrachen.

Die Quellen sagten, dass das sechste Opfer einGendarm im Ruhestand und das siebte einehemaliger Stadtrat und Vater eines Kolgweogowar.

Die Angreifer sollen das Fahrzeug des pensionierten Gendarmen in Brand gesetzt haben.

Nach Angaben der AIB-Gesprächspartner kamen sie gegen 19.00 Uhr an, einige auf Motorrädern, andere auf Dreirädern.

Ein Stadtrat wurde Berichten zufolge bei den Angriffen verletzt und in das medizinischeZentrum von Kantchari eingeliefert.

Die Angreifer zielten Berichten zufolge vorrangig auf die Häuser von Mitgliedern der Kolgweogos-Selbstverteidigungsgruppen.

Nach der Tat sollen die Täter das Vieh mitgenommen haben.

https://lefaso.net/spip.php?article93787

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Elysée-Palast: Sahel-Gipfel findet am 13. Januar statt

(16.12.19)

Paris (AFP) Der wegen eines dschihadistischen Anschlags im Niger mit 71 Toten verschobene Sahel-Gipfel findet am 13. Januar im südwestfranzösischen Pau statt. Die Präsidenten der fünf Sahel-Staaten Mali, Niger, Burkina Faso, Mauretanien und Tschad hätten ihre Verfügbarkeit und Teilnahme an diesem Termin bestätigt, teilte der Elysée-Palast am Montagabend in Paris mit. 

https://www.zeit.de/news/2019-12/16/elyse-palast-sahel-gipfel-findet-am-13-januar-statt

Provinz Soum: Vier Terroristen neutralisiert und eine große terroristische Logistikbasis abgebaut!

(16.12.19)

Am Montag, den 16. Dezember 2019, entdeckte eine gemeinsame Patrouille des Groupement de Forces pour la Securisation du Nord (GFSN), die sich aus Mitgliedern der Landstreitkräfte und der Gendarmerie zusammensetzt, bei einer offensiven Aufklärungsmission einen wichtigen Logistikstützpunkt für Terroristen in der Ortschaft Belhouro (Provinz Soum) in der Nähe von Arbinda.

Während dieser Operation wurden vier Terroristen neutralisiert. Schwere Waffen, Munition und improvisierte Sprengsätze wurden ebenso beschlagnahmt wie Motorräder und verschiedene andere Materialien.

https://netafrique.net/burkina-faso-province-du-soum-quatre-terroristes-neutralises-et-une-importante-base-logistique-terroriste-demantelee/

400.000 Tiere in der Region Sahel geimpfte

(16.12.19)

Zwischen dem 1. November und dem 15.Dezember 2019 wurden in den Provinzen Oudalanund Soum im Rahmen einer vom InternationalenKomitee vom Roten Kreuz (IKRK) mitUnterstützung des Roten Kreuzes von BurkinaFaso organisierten kostenlosen Impfkampagnemehr als 400.000 Tiere geimpft. Diese in derRegion Sahel gelegenen Provinzen gehören zu denam stärksten von der bewaffneten Gewalt inBurkina Faso betroffenen.

https://lefaso.net/spip.php?article93816

Theater: Mit "Mea culpa" integriert der Schauspieler Charles Tiendrebéogo die burkinischen Masken in die 6. Kunst

(17.12.19)

Theater ist sein Definitionsfeld. Er ist auch Doktorand in der Integration der afrikanischen Maske im Theater. Zwischen seinen Klassen baut er Theaterstücke auf und führt sie auf. Sein neuestes, Mea Culpa, handelt von Afrika im Allgemeinen. Es ist der Schauspieler Charles Tiendrebéogo. Wir trafen ihn am Montag, den 9.

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Dezember 2019 in Ouagadougou. Er erzählt uns hier über seinen Job, sein Studium und seine Projekte.

Das Interview finden Sie hier:

https://lefaso.net/spip.php?article93828

Wahlprozess in Burkina Faso: Die Partner-Troika sagt 10 Mrd. FCFA zu

(17.12.19)

Die Regierung und die technischen und finanziellen Partner,die sich im Rahmen der Troika getroffen haben, haben sicham Dienstag, den 17. Dezember 2019 beraten. Dieses Treffen,das unter dem Vorsitz des Premierministers ChristopheJoseph Marie Dabiré stattfindet, ist Teil des politischenDialogs auf hoher Ebene zwischen den beiden Parteien. Es ist eine Gelegenheit, die in unserem Land laufenden Entwicklungsmaßnahmen und Fragen von gemeinsamem Interesse zu überprüfen. Am Ende des Austauschs kündigten die TFPs 10 Mrd. FCFA (15,25 Mio. €) zur Unterstützung der Organisation der Wahlen im Jahr 2020 an.

https://netafrique.net/processus-electoral-au-burkina-faso-la-troika-des-partenaires-promet-10-milliards-de-francs-cfa/

Kampf gegen den Terrorismus: Die Europäische Union hat gepanzerte Fahrzeuge an das burkinische Bataillon der G5-Sahelzone übergeben

(18.12.19)

Die Europäische Union (EU) bekräftigt ihre Unterstützung für Burkina Faso bei der Bekämpfung des Terrorismus. Dies ist der Inhalt der Worte des Delegationsleiters Wolfram Vetter nach einer Audienz beim Premierminister von Burkina Faso, Christophe Dabiré, am 3. Dezember 2019 in Ouagadougou.

Die EU hat beschlossen, sicherheitsbezogene Indikatoren in ihre Budgethilfe für Burkina Faso aufzunehmen.

Der Botschafter der EU-Delegation in Burkina Faso erwähnte die Spende von gepanzerten Fahrzeugen vom Typ Bastion an das burkinische Bataillon der gemeinsamen G5-Saheltruppe, um die operativen Kapazitäten der Sicherheitskräfte im Kampf gegen den Terrorismus zu stärken. Die EU beteiligt sich unter anderem an der Bildung gemeinsamer Einsatzteams, die an den Kämpfen vor Ort beteiligt sind.

news.aouaga.com/h/127249.html

Provinz Soum: Zwei Terroristen neutralisiert, große Menge an Material beschlagnahmt

(18.12.19)

Das Groupement de forces pour la Securisation du Nord(GFSN) durchkämmt weiterhin die Provinz Soum. Am18. Dezember 2019 wurde eine Einheit dieser Gruppewährend eines Aufklärungseinsatzes in der Nähe vonBelhouro (Provinz Soum) von bewaffneten Männernangegriffen.

Eine Sicherheitsquelle vertraute lefaso.net an, dass "die Reaktion der Soldaten es erlaubt hat, zwei Angreifer zu neutralisieren".

Bei der Fortsetzung der Durchsuchung konnte die Einheit Waffen, Granaten, Motorräder, Sprengkörper und Treibstofffässer beschlagnahmen, sagte die Sicherheitsquelle.

https://lefaso.net/spip.php?article93871

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Prävention und Beseitigung der Kinderheirat in Burkina Faso: Überprüfung des Jahresarbeitsplans

(18.12.19)

Die zweite ordentliche Sitzung der Multisektoralen Plattform zur Verhinderung und Abschaffung der Kinderheirat in Burkina Faso fand am Mittwoch in Ouagadougou unter dem Vorsitz der Ministerin für Frauen, nationale Solidarität, Familie und humanitäre

Maßnahmen statt.

Die für Frauen zuständige Ministerin Laurence Ilboudo/Marchal erinnerte daran, dass "in der 2018 veröffentlichten Studie über die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern in Burkina Faso 44% der verheirateten Frauen vor dem 18. Lebensjahr verheiratet waren, gegenüber nur 3% der Männer", und wies darauf hin, dass "es angesichts der Situation wichtig ist, die Maßnahmen zur Wiederherstellung der Rechte der Frauen und zur Beschleunigung des demographischen Übergangs fortzusetzen".

https://www.faso-actu.net/actualites/prevention-et-elimination-du-mariage-denfants-au-burkina-faso-bilan-du-plan-de-travail-annuel

Bam/Sabce: 5 Tote bei einem Erdrutsch

(18.12.19)

Mindestens 5 Menschen starben am gestrigen Dienstagbei einem Erdrutsch in der handwerklichen MinenanlageRonghin in der Gemeinde Sabcé (8 km von Kongoussientfernt).

"Wir konnten alle fünf Leichen aus dem Loch entfernen,aber vier Personen sind noch nicht identifiziert worden. Der identifizierte ist aus Kongoussi", sagte die Quelle.

https://netafrique.net/bam-sabce-5-morts-dans-un-eboulement/

Region Nord: Bewaffnete Terroristengruppen plündern die Einrichtungen eines Mobilfunkunternehmens

(18.12.19)

Nach Angaben von Sicherheitsquellen haben bewaffnete Terroristengruppen die Einrichtungen eines Mobilfunkunternehmens in Toulfè, einer Stadt in der nördlichen Provinz Loroum, geplündert.

Es ist nicht das erste Mal, dass Terroristen die Kommunikationsinfrastruktur angreifen, Brücken wurden in diesen Gebieten bereits gesprengt.

https://netafrique.net/nord-du-burkina-faso-des-groupes-armes-terroristes-saccagent-les-installations-dune-societe-de-telephonie-mobile/

Zugang zu elektrischer Energie für Afrikaner

(18.12.19)

Die Association des sociétés d’électricité d’Afrique(ASEA) will in den kommenden Jahren den Kampfanführen, um der afrikanischen Bevölkerung im

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Rahmen der Entwicklung der erneuerbaren Energien (EE) einen einfachen Zugang zu Energie zu ermöglichen. In diesem Sinne veranstaltet sie vom 16. bis 19. Dezember 2019 in Ouagadougou die 5. Sitzung ihres wissenschaftlichen Ausschusses mit den Schwerpunkten "Energieeffizienz, erneuerbare Energien und ländliche Elektrifizierung"und "Kommerzielles Management und Finanzierung des Stromsektors in Afrika". Bei der Eröffnung der Sitzung sagte der Vertreter des Vorsitzenden des wissenschaftlichen Ausschusses der ASEA, Moussa Dieye, zu Beginn, dass der Ausschuss stets an der Lösung gemeinsamer Probleme der Elektrizitätsunternehmen gearbeitet habe. Seiner Meinung nach wird diese Sitzung, die fünfte ihrer Art als wissenschaftliches Gremium der ASEA, eine Bestandsaufnahme der Fortschritte der Studienausschüsse in Bezug auf die laufenden Aktivitäten vornehmen. Das wissenschaftliche Komitee wird sich auch mit den praktischen Modalitäten für die Durchführung der vergleichenden Studie der Stromtarife in Afrika befassen und den Rahmen für die Bewertung der Lage der Elektrizitätsunternehmen in Subsahara-Afrika diskutieren. Laut Moussa Dieye wird die Sitzung des wissenschaftlichen Komitees der ASEA auch den 20. Kongress der Vereinigung vorbereiten, der im kommenden Juni in Dakar sein 50-jähriges Bestehen feiert.

news.aouaga.com/h/127245.html

Frankreich setzt Drohnen gegen Dschihadisten ein

(19.12.19)

Eine französische "Reaper"-Drohne. Im Kampf gegen Dschihadisten setzt Frankreich erstmals Kampfdrohnen in der Sahelzone ein. Das teilte Verteidigungsministerin Florence Parly am Donnerstag nach Testläufen auf einer Luftwaffenbasis in der Hauptstadt des Niger, Niamey, mit. Die bewaffneten Drohnen sollen die rund 4500 französischen Soldaten unterstützen, die im Rahmen der Operation "Barkhane" in der Sahelzone stationiert sind.

https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/politik/welt/2043378-Frankreich-setzt-Drohnen-gegen-Dschihadisten-ein.html

"Blaise Compaoré ist bereit, zurückzukehren und Roch Kaboré im Kampf gegen den Terrorismus zu helfen. Unter der Bedingung, dass er nicht vor Gericht muss" (Eddie Komboigo auf Rfi).

(19.12.19)

Fünf Jahre nach seinem Sturz und Exil ist Blaise Compaoré bereit, nachBurkina Faso zurückzukehren, um seinem Nachfolger im Kampf gegenden Terrorismus zu helfen, vorausgesetzt, er muss nicht vor Gericht, sagte Eddie Komboigo gegenüber RFI.

"Wir hoffen, dass Präsident Blaise Compaoré unter ehrenhaften Bedingungen zurückkehrt", sagte Komboigo gegenüber RFI. "Wir sind zu einem politischen Dialog übergegangen, und HCRUN, die Hohe Behörde, die sich für die Versöhnung einsetzt, hat vorgeschlagen, dass es eine Übergangsjustiz geben soll.

Wir entscheiden uns auch deshalb dafür, weil die traditionelle Justiz Zeit braucht und die Burkinabè lange genug gewartet haben, um die Wahrheit zu erfahren. Wir bevorzugen eine Art Übergangsjustiz", sagte der CDP-Präsident.

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https://netafrique.net/blaise-compaore-est-pret-a-rentrer-pour-aider-roch-kabore-a-lutter-contre-le-terrorisme-a-condition-de-ne-pas-passer-devant-un-tribunal-eddie-komboigo-sur-rfi/

Regierung vergibt einen Auftrag über 8,4 Mio. USD an SOGEA SATOM für die Teilrenovierung des Flughafens Ouagadougou

(20.12.19)

Der Ministerrat hat am Montag, den 16. Dezember 2019, in Ouagadougou in seiner ordentlichen Sitzung beschlossen, den Auftrag für die Teilsanierung des internationalen Flughafens Ouagadougou an die französische Baufirma SOGEA SATOM zu vergeben.

Die auf sechs Monate angelegten Arbeiten betreffen die Sanierung der Start- und Landebahn, der Rollwege und

der zwei Parkplätze (Nr. 1 und Nr. 4) des Flughafens.

Die Finanzierung des Projekts, für das sich der Vertrag auf 4,96 Milliarden FCFA (7,6 Mio. €) beläuft, wird aus dem Staatshaushalt für das Haushaltsjahr 2019-2020 und dem Haushalt der Nationalen Delegation für Luftfahrtaktivitäten (DAAN) für das Haushaltsjahr 2020 bereitgestellt.

https://netafrique.net/burkina-faso-le-gouvernement-attribue-un-contrat-de-84-millions-usd-a-sogea-satom-pour-la-renovation-partielle-de-laeroport-de-ouagadougou/

Barkhane neutralisiert etwa 15 Terroristen durch Luftangriffe im Norden (französischer Armeestab)

(20.12.19)

Etwa 15 Terroristen und ihre Motorräder wurden am9. Dezember im Norden Burkina Fasos neutralisiert,sagte Oberst Frédéric Barbry, ein Sprecher desfranzösischen Armeestabs, bei einerPressekonferenz.

"Nachdem eine Gruppe von Individuen, bewaffnet und mit Motorrädern ausgestattet, ausfindig gemacht wurde, die sich eindeutig auf einen Großangriff vorbereitet hatten, wurde eine Mirage-Patrouille eingesetzt und setzte vier Bomben ein", sagte der Sprecher und fügte hinzu, dass während der Aktion auch Waffen zerstört wurden.

Laut Oberst Barbry hat in der Nacht vom 14. auf den 15. Dezember ein weiterer Hubschrauberangriff in der Region Ménaka (Ostmali) ein Dutzend Mitglieder der Organisation Islamischer Staat in der Großen Sahara (EIGS) außer Gefecht gesetzt.

https://netafrique.net/burkina-faso-barkhane-neutralise-une-quinzaine-de-terroristes-par-frappes-aeriennes-dans-le-nord-etat-major-francais-des-armees/

Region Sud-Ouest: geschützte Wälder im Griff der Goldwäscher

(20.12.19)

Die Wälder der Region Sud-Ouest in Burkina Faso sind durch Goldwaschen vom Aussterben bedroht. Von vier klassifizierten Wäldern, die identifiziert wurden, kämpfen zwei, nämlich das Gesamt- und Teilreservat Bontioli in Ioba und das Koulbi-Wildreservat in Noumbiel, weiterhin gegen das heimliche Eindringen von Goldwäschern: Holzeinschlag, Bodendegradation und der Missbrauch von

Chemikalien (Säure, Quecksilber und Zyanid) gehören zu den Angriffen, denen diese Wälder ausgesetzt sind.

news.aouaga.com/h/127275.html18

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Umweltministerium : Bohrungen und Dämme zum Schutz der heiligen Krokodile von Bazoulé und Sabou

(20.12.19)

Der Minister für Umwelt, grüne Wirtschaft und Klimawandel,Nestor Batio Bassière, besichtigte am Donnerstag, den 19.Dezember 2019, die Ergebnisse des Projekts zur Minderung desWasserstresses für die Großfauna in Burkina Faso (Projetd’atténuation du stress hydrique sur la grande faune / PASHF) an den Standorten der Teiche der heiligen Krokodile von Bazoulé in der Zentralregion und Sabou in der Region Centre-West.

https://lefaso.net/spip.php?article93901

Kampf gegen die Praxis der Exzision: Ermutigende Ergebnisse für 2019

(20.12.19)

Diesen Freitag, den 20. Dezember 2019 fand in Ouagadougou die 2. gesetzliche Generalversammlung des Nationalrats zur Bekämpfung der Praxis der Exzision (Conseil national de lutte contre la pratique de l’excision / CNLPE) für das Jahr 2019 unter dem Thema: "Bewertung

und Perspektiven für die Umsetzung des Nationalen Strategieplans zur Förderung der Beseitigung der weiblichen Genitalverstümmelung (PSN-FGM 2016-2020) statt.

In Burkina Faso ist im Kampf gegen die Praxis der Exzision viel erreicht worden, und der Ständige Sekretär des Nationalrats zur Bekämpfung der Exzisionspraxis (SP CNLPE) wird dies nicht leugnen. Für das Jahr 2019 hat die SP CNLPE in der Tat verschiedene Aktivitäten durchgeführt und ermutigende Ergebnisse erzielt.

Dazu gehören die Erhöhung der Zahl der Dörfer und Gemeinden, die die Aufgabe der Praxis der Exzision erklären, die Stärkung der Betreuung von Frauen und Mädchen, die Opfer der Exzision sind, mit besonderem Schwerpunkt auf der Notfallversorgung von Kinderopfern, die Verstärkung der Repression durch die Abhaltung mobiler Gerichte und die Stärkung der Anwaltschaft bei führenden Persönlichkeiten wie den Bürgermeistern.

https://lefaso.net/spip.php?article93921

Bekämpfung des grenzüberschreitenden Kinderhandels: Auf dem Weg zu einem dreiseitigen Abkommen zwischen Burkina, Togo und Benin

(21.12.19)

Am 20. Dezember 2019 wurde in Ouagadougou die Sitzungder Sachverständigen über den Entwurf eines dreiseitigenAbkommens zum Schutz der Opfer des Kinderhandels oderder Mobilität von Kindern zwischen Burkina Faso, Togo undBenin eröffnet. Zweck dieser Sitzung ist die Prüfung undValidierung des Abkommensentwurfs. Nach dieser erstenEtappe obliegt es den Behörden der drei Länder, die für die Kinder zuständig sind, die dreiseitige Vereinbarung zu unterzeichnen.

https://lefaso.net/spip.php?article93926

ZONE UEMOA: Ivorischer Präsident kündigt das Ende des FCFA im Juli 2020 an

(22.12.19)

"Wir haben beschlossen, den CFA-Franc zu reformieren, mitdrei großen Änderungen (...) einschließlich der

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Namensänderung" und "dem Ende der Zentralisierung von 50 % der Reserven beim französischen Schatzamt". Und das wird im Juli 2020 sein.

Dies kündigte Alassane Ouattara auf einer Pressekonferenz am Samstag, den 21. Dezember, zusammen mit seinem französischen Amtskollegen an. Der ivorische Präsident war gerade vom CEDEAO-Gipfel in Abuja zurückgekehrt. Emmanuel Macron antwortete, dass der FCFA "als eines der Überbleibsel von Françafrique" wahrgenommen wird und dass er die Schaffung des Eco im Jahr 2020 begrüßt.

https://lefaso.net/spip.php?article93930

33 Tote bei französischem Militäreinsatz in Mali

(22.12.19)

Der französische Präsident Emmanuel Macron verkündet, dass bei einer sogennanten Anti-Terror-Mission 33 Kämper „neutralisiert“ wurden.

Bei seiner Rede vor französischen Streitkräften in der Elfenbeinküste verkündete Macron die „erfolgreich“ dürchgeführte Mission. Die SoldatInnen des westeuropäischenLandes nutzten Drohnen, um das Lager der Rebellen in einem Waldgebiet aufzuspüren. Zu den 33 gefallenen Kämpfern der Rebellen ist noch nicht viel über ihr Alter etc. preisgegeben worden. Die Mission beschränkte sich nicht nur auf das Ausschalten von gegnerischen Soldaten. Es wurden auch zwei malische Gendarmen befreit, die angeblich als Geiseln gehalten wurden und einer der Rebellen wurde gefangen genommen.

Seit 6 Jahren ist Frankreich nun mit Truppen in Mali, wo rund 3000 SoldatInnen stationiert sind. Neben Truppen verschiedener Länder hat auch das deutsche Militär Kräfte in das westafrikanische Land geschickt. Mit rund 1100 SoldatInnen ist die Bundeswehr dort aktiv.

https://perspektive-online.net/2019/12/33-tote-bei-franzoesischem-militaereinsatz-in-mali/

Region Centre-Nord: Die Bauarbeiten für den größten Staudamm in Sanghin in der Gemeinde Boulsa haben begonnen

(22.12.19)

Es war offensichtlich der Tag, den die Bevölkerung derGemeinde Boulsa und der Umgebung so sehnlichsterwartete: der Beginn des Baus des Sanghin-Staudamms.Dies geschah seit Samstag, dem 21. Dezember 2019 durcheine Zeremonie, die auf Seite der Behörden denPremierminister an der Spitze, die internationalen Partner und die Bevölkerung mobilisiert hat.

Der Sanghin-Staudamm in der Gemeinde Boulsa ist laut technischem Datenblatt ein echtes Wasserreservoir mit einem Fassungsvermögen von 123,5 Millionen m³ Wasser, das sich über eine Fläche von 4.000 Hektar erstreckt. Er wird es ermöglichen, Wasser zu speichern, um 2.000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche zu erschließen, die Entwicklung der Viehzucht zu fördern, die Fischproduktion zu steigern und den Trinkwasserbedarf neben Boulsa auch der Städte Pouytenga und Koupéla (Region Centre-Ost), Bogandé in der Region Est und Zorgho im Plateau-Central zu decken. Das Projekt, das 25 Mrd. FCFA (38 Mio. €) kostet und vollständig aus dem Staatshaushalt finanziert wird, wird schließlich aus einem etwa zwei Kilometer langen Deich mit einer maximalen Höhe von 11 Metern und einer 150 Meter langen Überlaufrinne bestehen.

https://lefaso.net/spip.php?article93944

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Der CFA-Franc existiert in seiner "Reinkarnation im ECO" weiter, so ein ivorischer Gegner.

(23.12.19)

Der ivorische Gegner, Mamadou Koulibaly, Führer von Liberté et démocratie pour la République (Lider), der auch ein Wirtschaftsstudium absolviert hat, glaubt, dass "der CFA-Franc nicht tot ist", sondern in seiner "Reinkarnation als ECO"weiter existiert.

"Der ECO, den wir erwartet haben, wird vom ADO (dem ivorischen Staatsoberhaupt Alassane Ouattara) gekidnappt. Der CFA-Franc ist nicht tot.Es existiert in Zentralafrika und in seiner Reinkarnation im ECO weiter", schrieb Mamadou Koulibaly auf seiner Twitter-Seite nach der Ankündigung der Namensänderung des FCFA in ECO.

Der ivorische Gegner Mamadou Koulibaly, der den CFA-Franc wiederholt als postkoloniale Währung angeprangert hat, glaubt, dass es sich um "eine Pseudoreform voller Widersprüche handelt, die von Macron gewollt und vom ADO, die gerade aus Abuja zurückgekehrt ist, wo die CEDEAO nur über Sicherheit gesprochen hat, ausgeführt wurde".

nachrichten.aouaga.com/p/14838.html

Angriff auf das Militärkommando in Arbinda : Etwa 60 Terroristen neutralisiert

(24.12.19)

Laut RTB wurden am Dienstag, 24. Dezember 2019,morgens bei einem Angriff auf das Militärkommando vonArbinda (Provinz Soum) etwa sechzig Terroristenerschossen.

"Nach Sicherheitsquellen führte der Angriff zu einerenergischen Reaktion von Gendarmen und Soldaten, die in der Ortschaft positioniert waren," berichtet der nationale Kanal, die fügt hinzu, dass "die intensiven Kämpfe mit Luftunterstützung etwa sechzig Terroristen neutralisiert haben und Waffen und Dutzende von Motorrädern beschlagnahmt wurden."

Leider wurden vier Soldaten getötet und einige verwundet.

https://lefaso.net/spip.php?article93994

35 Zivilisten, meist Frauen, bei dem Angriff auf Arbinda getötet

(24.12.19)

Der Präsident von Faso reagierte auf denAngriff bewaffneter terroristischer Gruppenauf das Militärkommando und die StadtArbinda. Er verkündete den Tod von 35Zivilisten, meist Frauen.

https://lefaso.net/spip.php?article94004

Angriff von Arbinda: Eine 48-stündigeTrauerzeit verordnet

(24.12.19)

In Burkina wurde vom 25. Dezember um 00 Uhr bis zum 26. Dezember 2019 um 24 Stunden nach dem Doppelangriff in Arbinda, in der Provinz Soum, am Dienstag, 23. Dezember 2019, eine Staatstrauer verordnet. Die Angriffe auf das Militärkommando

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und die Ortschaft Arbinda führten zum Tod von 7 Militärangehörigen und 35 Zivilisten.Zur Erinnerung: Bei den Zusammenstößen wurden 80 Terroristen getötet.

https://lefaso.net/spip.php?article94005

300 Millionen CFA-Francs an Investitionen der Kommunistischen Partei Chinas für die MPP: Die Opposition prangert diese Patrimonialisierung der diplomatischen Beziehungen zwischen Burkina Faso und China an

(24.12.19)

Auszug aus der Pressekonferenz des Führers der politischen Opposition in Burkina Faso vom Dienstag, den 24. Dezember 2019, moderiert von Jean-Hubert BAZIE, Präsident von L'ESPOIR; und Yumanli LOMPO, Präsident von PNDS.

Meine Damen und Herren,

Am 14. Dezember, zu Beginn des akademischen Jahres des politischen Ausbildungszentrums der MPP, sagte der Generaldirektor des Zentrums, Herr Emile PARE: "Im vergangenen Jahr hat die Kommunistische Partei Chinas eine Investition von fast 300 Mio. FCFA (460.000,- €) getätigt, die uns heute ein Zentrum ermöglicht, das auf Dauer arbeitet".

Er fügte hinzu, dass das MPP-Ausbildungszentrum dank der Unterstützung der Kommunistischen Partei Chinas und der Volksrepublik China nun mit rollendem Material, einschließlich Geländefahrzeugen und Miniwagen, ausgestattet ist.

Die politische Opposition verurteilt diese Patrimonialisierung der diplomatischen Beziehungen zwischen Burkina Faso und der Volksrepublik China. In der Tat, wodurch beschließen die Volksrepublik China und ihre Kommunistische Partei, einer politischen Partei, die an der Macht ist, zu helfen? Diese Investitionen in Höhe von 300 Mio. wärenbesser für die Ausstattung unserer Sicherheitskräfte genutzt worden. Wir möchten nachdrücklich betonen, dass es unsere beiden Völker sind, die diplomatische Beziehungen unterhalten, und dass diese Beziehungen diesen Völkern zugute kommen müssen.

https://netafrique.net/300-millions-de-francs-cfa-dinvestissements-du-parti-communiste-chinois-pour-le-mpp-lopposition-denonce-cette-patrimonialisation-des-relations-diplomatiques-entre-le-burkina-faso-et-la-chi/

Fall Yirgou: Boulsa's Koglweogo-Chef (Selbstverteidigungsgruppe) verhaftet

(24.12.19)

Fast ein Jahr nach dem Massaker, das nach Angaben derRegierung 46 und nach Angaben des Kollektivs gegen dieStigmatisierung der Völker mehr als 200 Tote hinterließ,wurde der Anführer der SelbstverteidigungsgruppeKoglweogo von Boulsa (Centre-Nord) BoureimaNadbanka, bekannt als Namendé, auf Anordnung desUntersuchungsrichters, Radio Omega, verhaftet.

Nach Angaben von Radio Oméga haben die Koglwéogo die Einstellung ihrer Aktivitäten angekündigt, um gegen diese Verhaftung zu protestieren.

Diese Verhaftung erfolgt etwa 4 Monate nach der Verhaftung von zwei weiteren Koglweogo-Häuptlingen, Boukary Bamogo und Boureima Sawadogo. Seit der Eröffnung der Untersuchung wurden etwa 150 Personen befragt und 130 mutmaßliche Täter dessen, was einige als Pogrom bezeichnet haben, identifiziert, teilte eine Quelle Radio Omega mit.

https://netafrique.net/burkina-dossier-yirgou-le-chef-koglweogo-groupe-dautodefense-de-boulsa-interpelle/

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USA erwägen Truppenabzug aus Westafrika

(24.12.19)

In westafrikanischen Ländern unterstützen US-Truppen den Kampf gegen dschihadistische Milizen. Washington verfolgt langfristig jedoch andere Ziele und denkt an einen Abzug der rund 7000 dort stationierten Soldaten. Vor allem für Frankreich wäre das ein herber Schlag.

https://www.n-tv.de/politik/USA-erwaegen-Truppenabzug-aus-Westafrika-article21476507.html

PADI-Programm: 508 gefährdete Haushalte erhalten Vieh, um ihre Lebensgrundlage wieder aufzubauen

(24.12.19)

508 gefährdete Haushalte, darunter acht behindertePersonen, wurden am Freitag, den 20. Dezember 2019 inder Region Hauts-Bassins in der Provinz Kénédougoudurch das Integrierte Programm zurProduktionsdiversifizierung und Ernährungsverbesserung(Programme intégré de diversification de la production etd’amélioration nutritionnelle / PADI) unterstützt. Diese Begünstigten sind auf sieben Gemeinden der Provinz verteilt, nämlich Djigouera, Samorogouan, Kourouma, Sindo, Kayan, N'Dorola und Morolba.

258 Haushalte mit acht behinderten Personen erhielten je drei Schafe und 250 weitere Haushalte je zehn Hühner und einen Hahn.

https://lefaso.net/spip.php?article94000

Keine Entspannung in Burkina Faso

(26.12.19)

Einen Tag nach dem verheerenden Terrorangriff mit mehrals hundert Toten ist es in dem westafrikanischen Land erneut zu einem wilden Gefecht gekommen. Und wieder waren Regierungssoldaten das Ziel.

Bei einem neuen Angriff von Terroristen in Burkina Faso sind mindestens elf Soldaten ums Leben gekommen. Eine Armeepatrouille in der nördlichen Provinz Soum, die zu der Sahelregion gehört, sei in einen Hinterhalt geraten,berichten örtliche Medien. Bei dem Gefecht am Mittwoch seien auch mindestens fünf Angreifer getötet worden.

Erst am Vortag waren bei schweren Kämpfen nach offiziellen Angaben mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. Neben 35 Zivilisten und sieben Soldaten wurden demnach auch 80 Angreifer während der Gefechte im Norden des Landes getötet.

https://www.dw.com/de/keine-entspannung-in-burkina-faso/a-51797028

Sapaga (Ouaga-Koupela): Die Demonstranten weigern sich, die Straße zu räumen,bis der Koglweogo Häuptling von Boulsa freigelassen wird.

(26.12.19)

Die Demonstranten weigerten sich, die Straße zu räumen, bis der Koglweogo-Chef von Boulsa Boureima Nadbanka freigelassen wird, sagte der Sondergesandte von Radio Omega vor Ort. Nach einem Treffen mit den

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Verwaltungsbehörden des Ortes, einschließlich des Hochkommissars, hielten sie ihre Barrikaden aufrecht, was zu langen Autoschlangen führte.

https://netafrique.net/burkina-sapaga-ouaga-koupela-les-manifestants-refusent-de-liberer-la-route-tant-que-le-chef-koglweogo-de-boulsa-nest-pas-libere/

ECO - Währungshoheit wird nicht stattfinden und eine Anbindung an den Euro ist unumgänglich.

(26.12.19)

Die ECO wird an den Euro, der in vielerlei Hinsicht die Referenzwährung ist, gebundensein, und Frankreich wird der finanzielle Garant bleiben, auch wenn es seinen Austritt aus den Führungsgremien erklärt. Die Koppelung ermöglicht zwar eine bessere Kontrolle der Volatilität, doch muss auch anerkannt werden, dass die Maßnahme selbst zu einer Art Souveränitätsverzicht führt. In Anbetracht dieses Aspekts und der notwendigen Fortsetzung der Partnerschaft mit Frankreich kann man leicht zu der Schlussfolgerung gelangen, dass die Währungssouveränität, die seit der Ankündigung der Änderung von den Dächern gesungen wurde, weiterhin illusorisch ist. 

https://www.faso-actu.net/actualites/eco-la-souverainete-monetaire-naura-pas-lieu-et-larrimage-a-leuro-est-incontournable

Übersetzungen: Christoph Straub, Dr. Thomas Thum und Mathias Wolbers

Burkina Faso:

Ist Blaise Compaoré in Abidjan unerwünscht? Das Rätsel, das alles aufdeckt.

Blaise Compaoré lebt im goldenen Exil in der Elfenbeinküste seit der Volksrevolution im Oktober 2014, die ihn von der Macht verdrängt hat. Aber die Anwesenheit des ehemaligen Präsidenten in Abidjan wirdmehr und mehr durch die Offiziellen der Elfenbeinküste in Frage gestellt.

Blaise Compaoré, welcher Minister von Ouattara möchte seine Auslieferung?

Sollte Blaise Compaoré persona non grata (unerwünschte Person) in der Elfenbeinküste geworden sein? Diese Frage stellt sich, da an der

Spitze des Staates gemurmelt wird, der ehemalige starke Mann aus Ouagadougou sei zur Belastung für seine Gastgeber geworden. Jedoch war am Tag nach seinem Fall der Nachfolger von Thomas Sankara von den Offiziellen der Elfenbeinküste so empfangen worden, dass er keinen Grund zu Heimweh haben musste. Präsident Alassane Ouattara hat dem ehemaligen Mieter von Kosyam im übrigen die Nationalität der Elfenbeinküste zugestanden, um seine Auslieferung nach Faso zu verhindern.

Aber die Zeit dieser Idylle zwischen dem ehemaligen Staatschef von Faso und dem Machthaber von Abidjan scheint vorbei zu sein, denn die Präsenz von Compaoré wird zunehmend von den der Regierung Nahestehenden in Frage gestellt. La Lettre du Continent (Brief des Kontinents / Zeitschrift über Afrika, die in Paris erscheint) hat folgendes Rätsel gestellt: „Welcher Minister, der Alassane Ouattara sehr nahe steht, hat dem Präsidenten der Elfenbeinküste geraten, den ehemaligen Präsidenten von Burkina Faso, Blaise Compaoré, im Exil in Abidjan seit 2014, nicht mehr im Land aufzunehmen?“ Auch wenn die Identität dieses Ministers derzeit noch ein Rätsel bleibt, so lässt dieser Scherz doch vermuten, dass sich in der Regierung etwas anbahnt, um den

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Gründer des CDP (Congrès pour la démocratie et le progrès. Kongress für die Demokratie und den Fortschritt) hinter die Grenzen der Elfenbeinküste zu schubsen.

Man muss auch beachten, dass der Streit zwischen Alassane Ouattara und Guillaume Soro ebenfalls den Expräsidenten von Faso geschwächt hat, da er den ehemaligen Präsidenten der Nationalversammlung der Elfenbeinküste, seinen Neffen, unterstützt hatte.

Jeune Afrique (Junges Afrika) hat übrigens aufgedeckt, dass der Verteidigungsminister der Elfenbeinküste, Hamed Bakyoko, am 12. April 2019 einen Brief von Compaoré an den Präsidenten Roch Kaboré übergeben hat, in dem er diesem seine Dienste im Kampf gegen den Terrorismus anbietet. Vielleicht geschah das, um auf diese Weise über die Rückkehr von Blaise Compaoré in sein Land, Burkina Faso, zu verhandeln.

Quelle: Afrique-sur7.fr in Netafrique vom 04.12.19 / Übersetzung: Annemarie Kordecki

Staatshaushalt für das Jahr 2020: 220 Milliarden für Verteidigung, 104 für SicherheitDie Verabschiedung des Finanzgesetzesfür die Ausführung des Staatshaushaltsdes Haushaltsjahres 2020, das dieHaupttätigkeit der zweiten ordentlichenTagung der Nationalversammlung ist,fand am 5. Dezember 2019 im Plenarsaalunter dem Vorsitz von Alassane BalaSakandé statt. Er wurde mit 87 Stimmenbei 39 Stimmenthaltungen angenommen.Es sei darauf hingewiesen, dass bei denInvestitionen der Stärkung der vorrangigen Projekte der Regierung Vorrang eingeräumt wird: Krebsgesundheitszentrum, Neurologiezentrum, Schul- und Gesundheitsinfrastruktur, Wasser- und Straßeninfrastruktur. Die Priorität, die der Terrorismusbekämpfung eingeräumt wird, spiegelt sich in der Erhöhung der Verteidigungs- und Sicherheitsbudgets auf 220 bzw. 104 Milliarden FCFA (335 Mio. bzw. 160 Mio. €) wider. Was den Gesamthaushalt betrifft, so beläuft er sich auf 2.217 Mrd. FCFA Einnahmen und 2.502 Mrd. FCFA Ausgaben (3,4 Mrd. € bzw. 3,8 Mrd. €).

Der Preisverfall der Unze, die schwache Beteiligung der Verwaltungsbehörden an der Überwachung der Erhebung von Dienstleistungseinnahmen, die sozialen Umwälzungen in einigen Ministerien, die Dienstleistungseinnahmen generieren, und in einigen Bergbauunternehmen, die Unsicherheit, die terroristische Bedrohung und das Wiederaufleben der fiskalischen Unfähigkeit: Dies sind nur einige der Hindernisse, die die Vorbereitung des Staatshaushalts für das kommende Jahr geprägt haben. Die Finanz- und Haushaltskommission (COMFIB) unter dem Vorsitz des Abgeordneten Bassirou Karmadji Ly hat nach drei Monaten harter Arbeit, Anhörungen nationaler Interessengruppen und Schlichtung der verschiedenen Prognosen durch Ministerium und Institution die Akte Nr. 47 über den Entwurf eines Gesetzes über das Finanzgesetz zur Ausführung des Staatshaushalts im Geschäftsjahr 2020 vorbereitet. Im Namen des genannten Ausschusses las der stellvertretende Generalberichterstatter Abdou Rasmané Ouédraogo den Gesamtbericht Nr. 2019/051/AN/COMFIB vor dem Plenum.

Danach war es an der Zeit, dass der Minister für Wirtschaft, Finanzen und Entwicklung,Lassané Kaboré, den genannten Haushalt vor den Parlamentariern verteidigt. Seiner Meinung nach sind die Prioritätsachsen: Stärkung der Sicherheit und des sozialen Zusammenhalts, Förderung einer verantwortungsvollen Staatsführung, Entwicklung desHumankapitals und Förderung von Sektoren, die für die Wirtschaft vielversprechend sind.

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Der Minister hob die Bemühungen hervor, den Lebensstandard des Staates zugunsten sozialer Sektoren wie Gesundheit, Bildung, Zugang zu Wasser usw. zu senken.

Im Bereich der Stärkung der Sicherheit kündigte er an, dass sich die Regierung darauf konzentrieren werde, entschlossen und gewissenhaft auf das Problem der Terroranschläge und der Unsicherheit zu reagieren, indem sie erhebliche Mittel bereitstellt, die zur Verbesserung der Leistung der Verteidigungs- und Sicherheitskräfte erforderlich sind. Tatsächlich ist der Haushalt des Ministeriums für Verteidigung und Veteranenfragen von 209 Mrd. FCFA auf 220 Mrd. FCFA (von 318,5 Mio. € auf 335 Mio. €) und der für Sicherheit von 100 Mrd. FCFA auf 104 Mrd. FCFA (von 152,4 Mio. € auf 160 Mio. €) gestiegen.

Der Haushalt für das Jahr 2020 beläuft sich auf 2.217,28 Mrd. FCFA an Einnahmen, was einer Erhöhung um 262,71 Mrd. FCFA (400 Mio. €) gegenüber dem Haushalt 2019entspricht.

Die Prognosen für die Gesamtausgaben des Haushalts, die sich aus laufenden Ausgabenund Investitionen zusammensetzen, belaufen sich im Jahr 2020 auf 2.502,42 Mrd. FCFA gegenüber 2213,29 Mrd. FCFA im Jahr 2019, was einem Anstieg des absoluten Wertes von 289,12 Mrd. FCFA (440 Mio. €) und eines relativen Wertes von 13,06% entspricht.

Die laufenden Ausgaben belaufen sich auf 1.639 Mrd. FCFA (2,5 Mrd. €) und machen 65,51% der Gesamtausgaben aus. Zwischen 2019 und 2020 stiegen sie um 59 Mrd. FCFA (90 Mio. €), was einem Gesamtanstieg von 3,7% entspricht. Ein relativ geringer Anstieg der laufenden Ausgaben, der den Wunsch der Regierung widerspiegelt, den Lebensstandard des Staates zu senken, um mehr Haushaltsspielraum für Investitionen zu schaffen. Diese Ausgaben, die im Jahr 2020 86,83% der eigenen Einnahmen ausmachen, werden von Personalausgaben mit einem relativen Gewicht von 53,56% dominiert, gefolgt von laufenden Transferausgaben mit 17,61%. Die Ausgaben für den Erwerb von Waren und Dienstleistungen machen 12% dieses Hauptaufwandsposten aus.

Die Opposition enthält sich wegen der Verteidigungsausgaben bei der Abstimmung über den Haushalt.

Die Investitionen beliefen sich im Jahr 2020 auf 863 Mrd. FCFA (1,3 Mrd. €) gegenüber 633 Mrd. FCFA (965 Mio. €) Euro im Jahr 2019, was einem Anstieg von 230 Mrd. FCFA (335 Mio. €) in absoluten Zahlen und 36,34% in relativen Zahlen entspricht.

Die Investitionen aus eigenen Mitteln beliefen sich auf 475 Mrd. FCFA (725 Mio. €), was einem Anstieg von 42,82% gegenüber 2019 entspricht. Bei Investitionen aus externen Ressourcen, bestehend aus Zuschüssen und Projektkrediten, beträgt ihr Anteil 77 Mrd. FCFA (117 Mio. €). Das Jahr 2020 als Wahlfrist ist mit zusätzlichen Kosten verbunden. So belaufen sich die Kosten der gekoppelten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen auf 95 Mrd. FCFA (145 Mio. €). Diese Kosten beinhalten nicht die Sicherheitskomponente.

Nach der positiven Bewertung der 7 Ausschüsse des Parlaments, deren Stellungnahmen eingeholt wurden, erhielten die Abgeordneten vor der Stellungnahme der verschiedenenFraktionen Raum für Fragen und Anmerkungen. Die MPP und die verbündeten Gruppen, einschließlich Burkindlim und le Renouveau démocratique, begrüßten den Gesetzentwurf, während die Gruppen CDP, UPC und PJRN alle Vorbehalte äußerten, da sie der Ansicht waren, dass der dem Verteidigungsministerium zugewiesene Haushalt, der 12% des Gesamthaushalts ausmacht, angesichts der aktuellen Herausforderungen unzureichend ist. So plädierten sie für eine Enthaltung, die in der Schlussabstimmung bestätigt wurde: 87 Ja-Stimmen und 39 Enthaltungen.

Quelle: Abdou Karim SAWADOGO und Akodia Ezekiel ADA ADA in Netafrique vom 07.12.19 / Übersetzung: Christoph Straub

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Kampf gegen die Genitalverstümmelung in Burkina Faso: Der burkinische Verein der Professionellen der Fürsorge verstärkt die Kapazitäten seiner MitgliederDer burkinische Verein der Professionellen derFürsorge (Asssociation burkinabè des professionnels del'assistance sociale, ABPAS) hat am Samstag,7.Dezember 2019 in Ouagadougou eine Fortbildung für50 Mitglieder zur Förderung des Endes derBeschneidungspraktiken veranstaltet. Diese Fortbildungzielt darauf, mehr und mehr ihre Kompetenzen in diesemBereich zu vergrößern, um zur Reduktion, das heißt sogar zur Beseitigung der Praxis der Genitalverstümmelung in Burkina Faso beizutragen.

Die gemeinsamen Bemühungen der Regierung, der Vereine und der Nichtregierungsorganisationen auf diesem Gebiet haben es ermöglicht, dass die Praxis der Beschneidung in Burkina Faso rückläufig ist. Das bezeugen auch die Ergebnisse derdemographischen Untersuchung und der Gesundheit, die besagen, dass die Praxis für Mädchen im Alter von 0 bis 14 Jahren von 13,3 % 2010 auf 11,3 % 2015 gesunken ist.

Alphonsine Sawadogo, ständige Sekretärin des Nationalen Rats desKampfs gegen die Praxis der Genitalverstümmelung

Auch wenn diese Zahlen ermutigend sind, so gibt es doch nach wie vor große Unterschiede innerhalb der Regionen, Provinzen und Gemeinden, wo es noch viele Widerstände gibt, wie Alphonsine Sawadogo, die ständige Sekretärin des Nationalen Rats des Kampfs gegen die Praxis der Genitalverstümmelung,

sagt, die die Ministerin für Frauen und Familie vertritt. Hinzu kommt die Heimlichkeit, das immer niedrigere Alter und auch die grenzüberschreitende Praxis, die den Kampf gegen die Genitalverstümmelung komplexer machen. Man muss daher die Kampfstrategien den neuen Gegebenheiten anpassen.

Und genau darauf antwortet die Fortbildung, die vom ABPAS für 50 seiner Mitglieder initiiert wurde. Sie zielt darauf, nach der Aussage seines Präsidenten Boureima de Salam Ouédraogo, nicht nur aus den Kenntnissen und Erfahrungen seiner Mitglieder Kapital zu schlagen, sondern vor allem ihre Kompetenzen zu vergrößern, damit sie die Programme des Kampfes gegen die Genitalverstümmelung besser durchführen können. „Das ist unser Beruf, das ist unsere alltägliche Praxis. Wir sind dafür ausgebildet worden. Aber wir müssen uns auch zu einem gewissen Zeitpunkt wieder treffen, um unsauszutauschen und vor allem um uns gegenseitig zu ermutigen, mit neuem Engagement weiterzumachen“, wie er betont hat.Boureima de Salam Ouédraogo, Prsident des ABPAS.

Am Ende der Fortbildung haben die Teilnehmerdieses Engagement auch schriftlich festgehalten:„Wir werden uns engagieren und vor Ort bei denKommunen daran arbeiten, damit alles geschieht,dass die Praxis der Genitalverstümmelungzurückgeht und – warum auch nicht – völlig inBurkina Faso ausgelöscht wird“, hat der Präsidentdes ABPAS betont.

Eine begrüßenswerte Initiative

Die vom ABPAS initiierte Fortbildung ist zu begrüßen, wenn man Frau Sawadogo Alponsine glaubt, die anerkennt, dass der Kampf gegen die Praxis der Genitalverstümmelung derzeit die effektive Implikation der Professionellen der

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Fürsorge verlangt. „Wir erwarten von diesen Professionellen, dass sie viel mehr vor Ort agieren, weil aktuell davon ausgegangen wird, dass die Kommunen zur Verantwortung herangezogen werden sollen. Um die Kommunen zur Verantwortung heranzuziehen , brauchen wir die Professionellen, die sich um das Wohlbefinden der Individuen und derKommunen bemühen. Daher erwarten wir, dass, wenn einmal die Kapazitäten größer geworden sind, sie bei den Kommunen agieren, um diese mehr zu sensibilisieren und das Ende der Praxis der Genitalverstümmelung voranzutreiben“, wie sie betont hat.

Die vom ABPAS initiierte Fortbildung wird von der UNFPA (United Nations Population Fund) über den Nationalen Rat des Kampfs gegen die Praxis der Genitalverstümmelung finanziert. Sie ist Teil der Verwirklichung des gemeinsamen Programms von UNICEF/UNFPA der Förderung der Beseitigung der Praxis der Genitalverstümmelung mit Hilfe der

Umsetzung des Nationalen strategischen Plans der Förderung der Beseitigung der weiblichen Genitalverstümmelung (PSN/MGF 2016-2020, Plan stratégique national/Mutilation génitales féminines), dessen Ziel es ist, die weiblichen Genitalverstümmelung in Burkina Faso auf 20 % zu reduzieren.

Quelle: Justine Bonkoungou in Lefaso.net vom 08.12.19 / Übersetzung: Annemarie Kordecki

Burkina Faso: 1,8 Millionen Menschen in Gefahr einer Ernährungskrise.

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● Rund 1,2 Millionen Menschen benötigen im Oktober-Dezember 2019 Soforthilfe (Phase 3-5), was 5,9% der Gesamtbevölkerung Burkina Fasos entspricht. Diese Bevölkerungsgruppen konzentrieren sich auf die Regionen Centre-Nord (35%), Sahel (19%) und Est (12%), was hauptsächlich auf die Unsicherheit und die daraus resultierende Vertreibung zurückzuführen ist, die sie gezwungen hat, ihre Felder und ihrVieh zu verlassen und ihre Lebensgrundlage zu schwächen. Einige Gebiete sind nur teilweise zugänglich, was den Zugang für Helfer und Hilfsmittel erschwert.

● Die Situation dürfte sich während der schwachen Jahreszeit (Juni-August 2020) aufgrund der Dezimierung der Bestände, der steigenden Lebensmittelpreise und der niedrigen Einkommen dieser extrem gefährdeten Haushalte erheblich verschlechtern. Bis Juni-August 2020 dürften sich 1,8 Millionen Menschen (8,3%) in einer Krise oder noch schlimmer befinden, darunter 80 300 Menschen in Notsituationen (Phase 4), fast dreimal so viele wie heute.●Le Die Gesamtzahl der Binnenvertriebenen wird im November 2019 auf 490.000 geschätzt, davon 48% Kinder, 36% Frauen und 16% Männer. Die meisten von ihnen befinden sich in den Provinzen Bam, Loroum, Soum und Sanmatenga. Ihr Gesundheits- und Ernährungszustand ist von großer Bedeutung.

Sie finden die Zusammenfassung der Schlussfolgerungen der Sitzung und ein Übersichtsblatt über die Situation in der Region unter http://www.food-security.net/datas/burkina-faso/

Quelle: Netafrique vom 10.12.19 / Übersetzung: Christoph Straub

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Terroranschläge: 2019, das tödlichste Jahr in Burkina Faso.2019 ist das tödlichste Jahr inBurkina Faso nach denzunehmenden Terroranschlägen.Dies ist die Beobachtung von"Ambassadeurs de la jeunesse",einem französischen Think Tank, dergerade eine Studie über dieSicherheitslage im Land derehrlichen Menschen veröffentlichthat.

Nach einer von der französischenPresseagentur übernommenen Zählung durch die "Ambassadeurs de la jeunesse" hat derTerrorismus in Burkina Faso seit den ersten Anschlägen im Jahr 2015 fast 700 Menschen getötet. "Das Jahr 2019 ist schon jetzt das tödlichste mit mindestens 428 Opfern, von denen mehr als die Hälfte (254) zwischen Juni und Anfang November starben", heißt es in der Studie von Julien Cann und Tiphaine Manson, Analysten des Forschungsbereichs Radikalisierung und Terrorismus, einer Abteilung des Think Tanks "Ambassadeurs de la jeunesse".

In chronologischer Reihenfolge listet die Studie die großen Terroranschläge der letzten vier Jahre auf. So wurden in der ersten Jahreshälfte 2018 38 Menschen getötet, davon allein 30 bei dem Angriff im März in Ouagadougou. Die zweite Jahreshälfte war mit mindestens 78 Opfern In Burkina Faso viel mörderischer. Dieser Teil des Jahres war vor allem durch wiederholte Angriffe auf die burkinische Polizei, Gendarmen und Soldaten geprägt: Mindestens 61 starben zwischen Mitte August und Ende Dezember 2018. Im Vergleich dazu starben 4 in den ersten 6 Monaten des gleichen Jahres.

Die blutige Furie ist wirklich 2019. Der 2. Januar und der 2. April 2019 sind die blutigsten Tage für Burkina Faso seit Anfang 2018, wobei ethnische Konflikte zu den dschihadistischen Angriffen hinzukommen.

Der Bericht besagt auch, dass Januar, April und Oktober 2019 die tödlichsten Monate seit Anfang 2018 waren – mit mindestens 61,74 bzw. 66 Opfern.

Während die Angriffe im Jahr 2018 ebenfalls mehrfach waren, ist festzustellen, dass ihr Umfang relativ begrenzt war. Nur 2 hatten 10 oder mehr Todesopfer gegenüber 14 seit Anfang 2019, so die Forscher.

Intensiver, tödlicher.

Im April 2019 nahmen die Angriffe eine Wendung mit religiösen Versammlungsräumen als Ziele. "Im April wird eine protestantische, im Mai drei katholische Kirchen und im Oktober eine Moschee angegriffen. Bis zum 8. November 2019 waren bereits 52 Mitglieder der Armee und Strafverfolgungsbehörden gestorben, mehr als die Hälfte (31) davon zwischen dem 14. und 19. August, was ihn zum tödlichsten Monat für Polizei, Gendarmen und Soldaten seit Anfang 2018 macht.

"Seit September 2019 haben sich Tempo und Ausmaß der Angriffe intensiviert: Es vergingen keine 10 Tage, ohne dass ein Angriff mit Opfern stattfand. Jeder forderte durchschnittlich 13,5 Todesopfer (13 Angriffe mit 176 Todesopfer)", so die Forscher Julien Cann und Tiphaine Manson.

Quelle: Lefaso.net vom 12.12.19 / Übersetzung: Christoph Straub

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Westafrika:

Präsenz der französischen Truppen in Burkina: MACRON droht, Roch fährt zurück

Es war klar. Und sogar sehr klar. Gereizt durch die Seeadlerschreie der Anhänger der pseudonationalistischen Länder der Sahelzone, darunter der burkinische Staatschef Roch Marc Kaboré oder auch seinmalischer Kollege Ibrahim Boubacar Keita, hat die französiche Nummer eins, EmmanuelMacron an diesem Mittwoch, den 4. Dezember auf den Tisch gehauen und von den 5 afrikanischen Staatschefs der Sahelzone verlangt, „dass sie deutlich

machen, was sie von Frankreich und der Internationalen Gemeinschaft erwarten“.

Während Burkina Faso, durch die Vermittlung seines Präsidenten, im Dezember letzten Jahres Frankreich offiziell um militärische Unterstützung gebeten hatte, tendieren die populistischen Exzesse einiger Barone des Regimes vor Ort in Ouagadougou gerne dazu, die französische Armee als „eine Besatzungsarmee“ zu bezeichnen in einem Burkina, das auseinanderfällt angesichts der Heftigkeit der dschihadistischen Überfälle. In den sozialen Netzwerken kann man die offenen Attacken gegen Frankreich schon garnicht mehr zählen. Einige Cyberaktivisten der burkinischen Regierung rufen ständig zum Abzug der französischen Truppen auf, die Soldaten von Barkhane werden angeklagt, taktische Unterstützer der Angreifer zu sein und die Propaganda wird deutlich von der Regierung benutzt, um die mangelnde Strategie zu vertuschen und die Transparenz im Umgang mit dem Kampf gegen die Terroristen zu verhindern. Sichtlich zermürbt durch diese populistischen Manöver, hat der Mieter des Elyséepalasts sich nicht gescheut, das Ende der Pause anzukündigen: „Wünschen sie unsere Präsenz und brauchen sie uns? Ich will klare und nachhaltige Antworten auf diese Fragen.“

Eine zumindest unerwartete Reaktion, die dazu führen könnte, dass die Staatschefs sich ihrer Verantwortung vor ihren Völkern und vor der Geschichte bewusst werden.

Diese Klarstellung hat Emmanuel Macron vor seinen Kollegen der NATO gemacht, am Ende des Gipfels der Transatlantischen Organisation, in Watford, in der Nähe von London. Im übrigen sind die 5 Staatschefs der Sahelzone am 16. Dezember nach Pau imSüdwesten Frnakreichs einberufen, um sich auf höchster Ebene abzustimmen. Der französische Staatschef erwartet, dass diese Begegnung „präzise Antworten auf diese Fragen bringt, denn ihre Antworten sind heute eine unabdingbare Bedingung für unsere Unterstützung“. Der Präsident sagt: „Bei den Zwiegesprächen, die ich mit jedem dieser Staatschefs und der jeweiligen Regierung hatte, waren sie immer ganz offen mit mir. Ich möchte jetzt, dass sie das auch offen in ihrem jeweiligen Land (…) und vor der öffentlichen Meinung bestätigen.“ „Ich drohe nicht, aber ich sage, dass ich die Konsequenzen ziehen werde, wenn diese Bedingungen nicht erfüllt werden, Ich braucheKlarheiten, um weiterhin die französische Präsenz aufrechterhalten zu können.“

Kann man sich vorstellen, dass die regionalen Armeen den antidschihadistischen Kampfohne die logistische und militärische Unterstützung aus Paris führen können?

Auf höchster Ebene der regierenden Instanzen hat das Risiko, den französischen Geduldsfaden durchschneiden zu lassen, den Chef der burkinischen Diplomatie, Alpha Barry dazu gebracht, die Wahrheit des Landes über die Präsenz der französischen Truppen in Burkina offen zu sagen: „Die französischen Soldaten sind da auf der Grundlage einer Vereinbarung.“ Und er präzisiert: „Mitte September standen die Terroristen vor der Tür in Djibo. Wir brauchten die Intervention der französischen Truppen, um sie davon abzuhalten, in Djibo einzufallen.“ Diese Aussagen des burkinischen Ministers zeigen die wirkliche Position der politischen Autoritäten auf,

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die, wie es Frau Ministerin Marie Laurence Ilboudo im letzten Oktober formulierte, „nicht bereit sind, den Abzug der Soldaten von Barkhane zu fordern, was ein Akt des Selbstmords wäre – in der jetzt schon quasi verzweifelten Lage“.

Quelle: Raoul Mobio in Netafrique vom 05.12.19 / Übersetzung: Annemarie Kordecki

Zur Einladung eine DrohungFrankreichs Präsident verlangt von den Sahel-Staaten und den Verbündeten mehr Einsatz im Anti-Terror-Kampf und stellt den Einsatz in Mali infrage. Dabei könnte auchDeutschland eine Rolle spielen.

Fünf Hubschrauber der französischen Armee waren in Mali abgehoben, um islamistische Terroristen in der Region Liptako zu stellen, dem Grenzgebiet zu Niger und Burkina Faso. Was am 25. November als Routinemission im Zuge der Operation Barkhane begann, endete mit dem schwersten militärischen Verlust Frankreichs seit 1986. Ein Tiger-Kampfhubschrauber kollidierte in der Luft mit einem Cougar-Transporthelikopter, 13 französische Soldaten starben. Damit stieg die Zahl der Gefallenen seit Beginn der französischen Intervention im Jahr 2013 auf 42. Bei einer bewegenden Trauerfeier im Ehrenhof des Invalidendoms in Paris würdigte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron jeden einzelnen der Soldaten persönlich.

Zwar war es ein Unfall in einem komplexen Einsatz, dennoch nimmt Macron das nun zum Anlass, politische Konsequenzen zu verlangen. Von den fünf Sahel-Staaten, in denen Frankreich gegen islamistische Extremisten kämpft, fordert er ein klares Bekenntnis. Es könne nicht sein, dass es dort anti-französische Tendenzen gebe, die vonden Regierenden geteilt würden, sagte er nach dem Nato-Treffen in London. Es braucheein neues "Rahmenwerk und politische Bedingungen". Dafür bestellte Macron die Präsidenten von Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger und Tschad zu einem Gipfel am 16. Dezember in Pau - die Mehrheit der getöteten Soldaten diente in einer dort beheimateten Einheit. Zum anderen verlangte Macron mehr Unterstützung der Verbündeten - er sieht die Mission als unabdingbar, um Europa vor neuen Anschlägen dschihadistischer Gruppen wie der Terrormiliz Islamischer Staat zu schützen. 4500 französische Soldaten sind derzeit in den sogenannten G5-Staaten stationiert, der Einsatz kostet Paris 600 Millionen Euro pro Jahr.

Der Einsatz kostet Paris 600 Millionen Euro pro Jahr

Der Tod der Franzosen hat in Berlin Eindruck gemacht. Es gibt Verständnis dafür, dass Macron angesichts des Blutzolls mehr Solidarität einfordert. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte in London, man müsse überlegen, was Europa beitragen könnte. Ähnlich hatte sie sich schon in der Generaldebatte im Bundestag geäußert, als sie auf eine deutsch-französische Initiative für Sicherheit in der Sahelzone verwies. "Wir werden weiter daran arbeiten - das möchte ich jedenfalls -, dass wir ein robustes UN-Mandat bekommen." Womit sie indirekt sagte, dass auf die Bundeswehr bei einem solchen Mandat eine Rolle zukäme.

Denn Deutschland kann schlecht für einen Einsatz werben, an dem es nicht bereit wäre sich zu beteiligen. Hinzu kommen die regelmäßigen Ermahnungen von Verteidigungsministerin und CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer, Deutschland müsse sich darauf einstellen, mehr militärische Verantwortung zu übernehmen.

Bisher ist die Bundeswehr an der EU-Ausbildungsmission EUTM Mali und an der UN-Mission Minusma beteiligt, für die der Bundestag den Einsatz von bis zu 1100 deutschen Soldaten genehmigt hat. Zwar ist die Mission bewaffnet, Aufgabe der Soldaten ist aber in erster Linie Beobachtung und Beratung. Zuständig ist sie auch für den Transport von Truppen und Verwundeten. Es sei eine "anspruchsvolle Mission", sagte Kramp-Karrenbauer bei einem Besuch des deutschen Kontingents in Gao im

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Oktober. Allerdings fragte sie später auch: "Haben wir wirklich überzeugende Gründe, unseren Beitrag auf Aufklärung und Unterstützung zu beschränken?"

Trotz der Truppenpräsenz verschlechtert sich die Sicherheitslage drastisch

In Berlin wird nun spekuliert, ob und wie Deutschland die von Paris geführte Barkhane-Truppe verstärken könnte. In jedem Fall stehen dem hohe verfassungsrechtliche wie innenpolitische Hürden entgegen - die SPD dürfte einer gefährlichen neuen Bundeswehr-Mission kaum zustimmen. Sollte eine von der Bundesregierung angestrebte Libyen-Konferenz in Berlin zustande kommen und erfolgreich sein, stünde Deutschland überdies in der Pflicht, dort einen Friedensprozess abzusichern.

In Frankreich ist der Rückhalt für den Einsatz im Volk stabil; laut der jüngsten Umfragebefürworten ihn 58 Prozent. Dennoch stellt Macron den Abzug der Truppen in den Raum. Denn in den Sahelstaaten wächst die Kritik an Frankreich und dem militärischen Vorgehen: Der Einsatz sei nutzlos, gar ein Teil des Problems. Seit Monaten protestierenMenschen vor allem in Mali und Burkina Faso immer wieder.

Zugleich verschlechtert sich die Sicherheitslage in der Sahelzone drastisch. In Mali habe sie nun eine "kritische Schwelle" erreicht, berichtet der UN-Experte Alioune Tine nach einem zehntägigen Besuch. Staatliche Institutionen seien in vielen Teilen des Landes nicht mehr präsent. 2018 wurden in den G5-Staaten viermal so viele Terroropfergezählt wie noch 2012. Allein in Burkina Faso starben bei zwei Anschlägen auf eine Kirche und einen Konvoi eines kanadischen Goldproduzenten im November 52 Menschen. Ein Truppenabzug in dieser Lage würde höchstwahrscheinlich zum endgültigen Zusammenbruch der staatlichen Strukturen in Teilen der Sahelstaaten führen. Diese Erkenntnis, darauf setzt Macron offenbar, teilen die Staatschefs aus der Region wie auch die europäischen Verbündeten.

Quelle: Daniel Brössler, Paul-Anton Krüger, Anna Reuß in Süddeutsche Zeitung vom 05.12.19

Antifranzösische Stimmung in Afrika: "Ist es noch möglich, Frankreich zu helfen?" fragt Siaka Coulibaly. Der Gipfel vom 16. Dezember 2019 in Pau, zwischen den G5-Sahel-Ländern und Frankreich, über die Zukunft der militärischen Präsenz Frankreichs in diesem Bereich hat auf Initiative von Präsident Emmanuel Macron die folgende Analyse von Siaka Coulibaly, Rechtsanwaltin und Politologe, ausgelöst.

Wir warteten auf die Reaktion der französischen Behörden nach dem Anstieg der antifranzösischen Stimmung in den französischsprachigen afrikanischen Ländern. Und da ist sie nun: die Einladung von Präsident Emmanuel Macron an die Staatschefs der G5-Sahelzone, ihre Position zur Präsenz französischer Streitkräfte in der Sahelzone unter Strafe des Rückzugs der Barkhane-Truppe zu klären.

Sichtbar sehr verärgert gab Emmanuel Macron aus Watford bei London am Mittwoch, den 4. Dezember, und am Rande des Gedenkgipfels zum 70. Jahrestag der NATO eine Erklärung ab, in der er die Drohung des Rückzugs der französischen Militärpräsenz mit einem Vorschlag für die Staatschefs der G5-Sahelzone der letzten Chance kombinierte. Macron lädt die Staatschefs der G5-Sahelzone zu einem Treffen am 16. Dezember in Pau, Frankreich, ein, um ihr Engagement für die militärische Zusammenarbeit mit Frankreich zu klären.

Mehrere Beobachter glauben bereits, dass der französische Präsident mit "der Faust auf den Tisch geschlagen" oder "ein Ultimatum gestellt" hat.

Man kann sich fragen, ob diese Operation im reinsten französisch-afrikanischen Stil die wirkliche Antwort auf das Gefühl der Ablehnung ist, das die Afrikaner gegenüber Frankreich zeigen. Dieses Gefühl ist jetzt ganz klar. Es wird durch Schmerzen aus den

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Beziehungen zwischen Frankreich und seinen ehemaligen Kolonien angeheizt und in den letzten Jahren von einigen wütenden Menschen in Afrika aufgewärmt.

Da sind zuerst die brennenden und ungelösten Fragen des CFA-Franc und der französischen Militärpräsenz auf afrikanischem Boden. Sie sind die Themen eines taubenGrolls eines bedeutenden Teils der afrikanischen Bevölkerung gegenüber dem verpflichteten Partner Frankreich. Die Chancen, die

antifranzösische Stimmung durch dieses Treffen in Pau, das einer Treue-Eid-Zeremonieähnelt, zu verringern, scheinen sehr gering zu sein. Dieser Groll gegen Frankreich ist auf eine sehr unklare Situation im Zusammenhang mit der Sicherheitsfrage und dem Terrorismus zurückzuführen.

Er basiert hauptsächlich auf Gerüchten über Verbindungen oder Erkenntnisse zwischen französischen Truppen und bewaffneten terroristischen Gruppen. Dieser Teil des Problems wird durch die Verbindungen zwischen Frankreich und der MNLA (Mouvement national de libération de l'Azawad) verstärkt, die nicht auf der Liste der terroristischen Organisationen steht, sondern zu den Rebellenbewegungen gehört, die die Unabhängigkeit des Azawad-Gebietes beanspruchen, und bei Bedarf bewaffnete Gewalt anwendet, die in den Augen der meisten Afrikaner dem Terrorismus gleichkommt.

Ein weiterer Faktor der populären antifranzösischen Überzeugung kommt von einer eher simplen Schlussfolgerung. Wenn die Barkhane-Truppe auf dem Einsatzgebiet der Terroristen stationiert ist und es ihr im Laufe der Jahre nicht gelungen ist, den Angriffsstrom dieser Akteure einzudämmen, dann wahrscheinlich, weil es ein Verhältnis der Komplizenschaft zwischen den Franzosen und den Terroristen gibt.

Diese Überlegungen nehmen auf der sozialen Ebene, in den digitalen Netzen, in den Medien und an den Orten der Sozialisierung der G5-Sahel-Länder zu, ohne dass die institutionellen Führer, insbesondere die politischen Behörden, viel tun, um das Thema im Rahmen zu halten.

Angesichts der Reaktionen einiger Regierungsbehörden konnte man meinen, dass diesesGefühl von den politischen Führern geweckt und aufrechterhalten werden könnte, oder dass sie es nutzten, um zu versuchen, daraus mit populistischen Mitteln, mit geringen Kosten und auf dem Rücken ihrer französischen Partner Profit zu ziehen. Dies erklärt sehr deutlich die Reaktion von Emmanuel Macron, die Führer der G5-Sahelzone um Klärung zu bitten.

Die Macron-Initiative wird das Problem wahrscheinlich nicht lösen. Erstens, weil die afrikanischen Staatschefs an diese Übungen mit Frankreich gewöhnt sind und alle diese Länder bereits Abkommen über militärische Zusammenarbeit mit Frankreich unterzeichnet haben. Eine Verlängerung der Partnerschaft durch eine neue formelle Verpflichtung wird wahrscheinlich kein Fortschritt sein.

Auch wenn die Parlamente aufgefordert werden, die Bereitschaft der G5-Sahel-Länder zu festigen und die französische Militärpräsenz auf ihrem Boden zu akzeptieren, bleibt die Initiative auf die institutionelle Ebene beschränkt. Und es wird kein Hindernis für eine neue Verpflichtung der Führer der G5-Sahelzone geben, dass die französischen Streitkräfte auf dem Territorium intervenieren, das ist sicher.

Im gegenwärtigen Zustand der afrikanischen Enttäuschung über Frankreich ist eine Handlung institutioneller Art nur ein Aufschub und zudem unzureichend. Wenn man sein Augenmerk auf den Legitimitätsgrad dieser Führer in ihren jeweiligen Ländern

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legt, muss man feststellen, dass es in den meisten Fällen es bereits seit fast einem Jahrzehnt einen immer tieferen Bruch zwischen Bürgern und Institutionen gibt, und zwar sehr deutlich.

Dieser Bruch manifestiert sich durch eine immer geringere Wahlbeteiligung bei Wahlenund Misstrauen gegenüber der staatlichen Autorität, die im Allgemeinen unter dem Begriff Inzivismus (fehlender Bürgersinn) zusammengefasst wird. Vor allem junge Menschen sind Gegenstand dieses neuen Verhältnisses zwischen Staat und Bürgern. Diese Jugend ist auch für die politische Situation in den afrikanischen Ländern verantwortlich, die durch wiederholte gesellschaftspolitische Turbulenzen und die sehr ernsten Schwierigkeiten, mit denen die Staats- und Regierungschefs heute konfrontiert sind, gekennzeichnet ist. Sie stellen neue Anforderungen an die Rechenschaftspflicht der öffentlichen Verwaltung; die politischen Führer, die nicht sehr sensibel auf grundlegende Überlegungen reagieren, haben nicht verstanden, dass sich ihre Gesellschaften verändert haben und dass frühere Regierungsmethoden nicht mehr anwendbar sein werden.

Die antifranzösische Stimmung ist lediglich eine Erweiterung des Zusammenbruchs der institutionellen und sogar gesellschaftlichen Bindung, die die meisten sahelischen Länder erfahren. Afrikanische Bürger und Jugendliche setzen ihre eigenen Regierungen in den gleichen Korb wie Frankreich und halten sie für allgemein verantwortlich für die Situation, in der sie sich befinden.

Durch weitere Überlegungen kann man auch davon ausgehen, dass Frankreich im Allgemeinen und sein derzeitiger Präsident im Besonderen weit von der Erkenntnis entfernt sind, dass sie mehr Aufmerksamkeit dieser antifranzösischen Stimmung in ihren Partnerländern widmen sollten. Auf der einen Seite ist der französische mentale Rahmen für den Afrikaner nicht sehr dynamisch, aber vor allem sehen die Franzosen immer noch keine andere Form der Beziehung zu den Afrikanern.

Die Franzosen behalten die Definition des Afrikaners bei, die sie sich vor sechzig Jahren gegeben haben, als die Afrikaner ihre Unabhängigkeit erhielten, nämlich die eines relativ unbewussten Wesens, das in der Form geformt wurde, die der Westen freundlicherweise für ihn geschaffen hat. Es ist das Afrika des alten Meka (habe zu diesem Wort keine Erklärung gefunden), bereit, alle Wechselfälle des "modernen" Lebens als Teil seines Schicksals zu akzeptieren.

Das heutige Afrika versteht, da es nicht in der Lage ist, in Bezug auf die Selbstversorgung auf allen Ebenen auf das Niveau der ersten Nationen der Welt aufzusteigen, die Entwicklungen dieser Welt und ihrer neuen Bevölkerung, die durch eine dreißigjährige Globalisierung gekennzeichnet ist. Es ist nicht mehr bereit, die Haltung ihrer Väter zur Unterwerfung gegenüber irgendjemandem zu reproduzieren.

Frankreich kann sich nur die Schuld für die Situation geben, in der es sich jetzt befindet,denn die Realität dieser Länder, die es heute als undankbar betrachten möchte, wurde von genau diesem Frankreich geschaffen. Die Versammlungen von Personengruppen, die die französischsprachigen afrikanischen Staaten der Sahelzone bilden sollten, berücksichtigten nur die französische Vision. Die soziologische Tragfähigkeit dieser Zustände wurde bei der Definition von Zuständen nach der Kolonisation nicht einmal angedacht.

Diese Staaten haben dadurch funktioniert, dass sie sich permanent am ethnischen Machtwinkel orientiert haben. Staatsbürgerschaft, Ressourcenteilung, soziale Entwicklung und politische Rechte werden aus dieser ethnischen Perspektive gesteuert, was zu viel Frustration und Gewalt führt. Die gegenwärtige politische Instabilität ist aufden fehlgeleiteten Ansatz der Staaten zurückzuführen.

Heute zeigt die Dimension der soziologischen Inkohärenz der französischsprachigen Staaten Westafrikas all ihre Auswirkungen, gestern in Côte d'Ivoire (2000 - 2011) und jetzt in Mali und Burkina Faso, mit sehr hohem Risiko einer Implosion dieser Staaten. Wie ein Comeback erntet Frankreich die Früchte dessen, was es einst auf afrikanischemBoden gesät hat.

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Die antifranzösische Stimmung im sahelischen Afrika ist erst einmal kein politisches Thema. Sie ist vielmehr eine Mischung aus Wahrnehmungen und Gefühlen, die tief in den Tiefen der Menschen in diesem Teil des Kontinents verwurzelt sind und sich immerhäufiger und in rauer Form manifestieren werden. Der Terrorismus ist eine Herausforderung für Frankreich, das bereits einen hohen Preis an Menschenleben zahlt,;er könnte sogar ein geringeres Übel sein angesichts des permanenten sozialen Aufstandsgegen nationale Institutionen und Frankreich, der in Afrika immer mehr wächst.

Wenn Macron glaubt, dass er die Passivität der Beziehungen zwischen seinem Land undAfrika durch ein leicht oberflächliches Treffen am 16. Dezember beenden kann, irrt er sich ernsthaft. Das Engagement der Präsidenten der G5-Sahelzone wird er kostenlos erhalten, aber die Liebe der Afrikaner zu Frankreich muss gewonnen werden, wenn das sich lohnt.

Kurzfristig riskiert der französische Präsident ein Thema verfehlt in dieser Angelegenheit. Die antifranzösische Stimmung ist keineswegs eine Frage, die auf die Meinung der afrikanischen Staatschefs reduziert ist, sie ist ein soziales Thema. Nicht wahrgenommen zu haben, ist bereits ein Schritt zum Scheitern, wie ein Arzt, der keine Eingangsdiagnose stellt. Und um das gegenteilige Gefühl umzukehren, wäre es überraschend, wenn Frankreich wegen seines psychologischen Widerstands auf der Grundlage seiner Beziehung zum Afrikaner, die eine echte Pathologie für seine eigenen Interessen darstellt, erfolgreich wäre. Alea jacta est.

Quelle: Siaka Coulibaly, Rechtsanwalt und Politischer Analytiker, in Lefaso.net vom 05.12.19 / Übersetzung: Christoph Straub

Bernard Lugans deutliche Bemerkungen zur französischen Hilfe in BurkinaFaso und MaliVon Bernard Lugan, Historiker und Afrika-Spezialist ♦ Bernard Lugan analysiert ohneKonzession die finanziellen, militärischen undvor allem menschlichen Investitionen vonFrankreich bis Mali. Ein ehrlicherDiskussionsbeitrag, der es ermöglicht, diesegigantische Hilfe im Lichte der sehr geringenVorteile für Frankreich zu bewerten.

Während französische Soldaten zurVerteidigung der vom Dschihadismus bedrohten Länder fallen, beschuldigen Demonstrationen Frankreich heute fast täglich des "Neokolonialismus" und fordern den Abzug der französischen Armee.... Diese Unanständigkeit veranlasste Präsident Macron, die Führer der fünf Staaten der G5-Sahelzone zu einem "Aufklärungsmeeting" einzuladen, das am 16. Dezember in Pau, dem Sitz des 5. Helikopter-Kampfregiments, einer Einheit, die gerade schwere Verluste in Mali erlitten hat, stattfinden soll.

Bei diesem Gipfel der letzten Chance müssen drei Punkte angesprochen werden:

1) Die Vorwürfe des "Neokolonialismus" gegen Frankreich müssen eingestellt werden.

- Die französische Armee kämpft im Sahel nicht für wirtschaftliche Interessen, da die Region weniger als 0,25% des französischen Außenhandels ausmacht. Sie kämpft auch nicht für ihr Uran. Von den weltweit 63.000 Tonnen, die gefördert werden, produziert der Sahel nur 2900 Tonnen … (Anm.d.Red.: Diese Zahlen geben nur Auskunft über die weltweite Produktion und über die in den Sahelländern; sie sagen nichts, ob – und wennja – wie viel die Sahelländer an Frankreich liefern und welcher Anteil dies an Frankreichs Bedarf ist.)

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Gold aus Burkina Faso und Mali wird von kanadischen, australischen und türkischen Unternehmen abgebaut.

Aus wirtschaftlicher Sicht ist der Sahel für Frankreich daher nicht existent.

- Frankreich wendet 0,43% seines BIP für die öffentliche Entwicklungshilfe auf, etwas mehr als 12 Milliarden Euro im Jahr 2018 (7,8 Milliarden Euro an Zuschüssen und 4,3 Milliarden an Darlehen, von denen jeder weiß, dass sie nie zurückgezahlt werden....). Drei Viertel davon sind für den Sahel bestimmt, d.h. 9 Milliarden Euro direkt aus den Taschen der französischen Steuerzahler. Das ist der Preis für drei Flugzeugträger.

In Frankreich eingesetzt, hätte diese gewaltige Summe es ermöglicht, die Frage der Finanzierung von Krankenhäusern und Justiz endgültig zu regeln und gleichzeitig die Schulden der SNCF zu tilgen.....

Da die Regierung jedoch mehr um das Schicksal der Anwohner des Sambesi als um das ihrer Landsleute in Corrèze besorgt zu sein scheint, hat sie gerade beschlossen, diese ODA bis 2022 auf 0,55 % des französischen BIP anzuheben.... Die "restos du cœur" werden daher nur dank der Großzügigkeit von Bürgern zur Verfügung stehen.... während die "Kofferträger" weiterhin von "Neokolonialismus" sprechen werden!

2) Die französische Armee ist nicht dazu bestimmt, an der Stelle von Afrikanern zukämpfen.

Zehntausende von Maliern im militärischen Alter leben in Frankreich, insbesondere in Montreuil, "der zweitgrößten Stadt Malis". Sie erhalten Subventionen und erhalten großzügig vom französischen "Neokolonialismus" bezahlte Zulagen und lassen unsere Soldaten für sie.... und an ihrer Stelle sterben. Um das Ganze noch zu vervollständigen, werden in dieser Diaspora täglich Blogs mit einem hohen Maß an Follow-up über Frankreich und seine Armee ausgetragen.

Wenn er glaubwürdig sein will, muss Präsident Macron ankündigen, dass die Moderatoren dieser Blogs sowie ihre virulentesten Mitwirkenden aus Frankreich ausgewiesen und der malischen Armee zur möglichen Aufnahme übergeben werden.

3) Dringende Probleme

Dann müssen den Staatschefs der G5-Sahelzone, insbesondere denen von Mali und Burkina Faso, drei Fragen gestellt werden, wobei der Fall des Tschad anders ist, weil die tschadische Armee loyal und effektiv an der Seite unserer Streitkräfte gekämpft hat:

- Kämpfen wir gegen den gleichen Feind? In diesem Fall müssen Sie dies unverzüglich nachweisen.

- Wollen Sie eine militärische Präsenz aufrechterhalten, die Frankreich mehr als eine Million Euro pro Tag kostet? Wenn ja, dann geht es nicht mehr darum, die unanständigen antifranzösischen Demonstrationen in Bamako und Ouagadougou zu tolerieren.

- Was sind Ihre Kriegsziele? Wenn es darum geht, in den früheren Zustand zurückzukehren, als Sie, unterstützt durch die ethnische Ethnomathematik der Wähler, Ihre ethnischen Minderheiten (Tuareg und Fulani) ausgenutzt haben, was den gegenwärtigen Krieg verursacht hat, dann ist Ihr Kampf nicht unserer.

Die Sahelkriege haben historische, politische und anthropologische Ursachen (siehe dazu mein Buch "Les Guerres du Sahel des origines à nos jours"). Was den gegenwärtigen Islamismus betrifft, so weigern sich die politischen Führer der Sahel-Länder in erster Linie, die Superinfektion ethnisch-rassischer Wunden zu schließen. Barkhane kann es offensichtlich nicht für sie tun, da seine Präsenz nur einen Zweck hat:die Vermeidung regionaler Zersplitterung.

Quelle: Bernard Lugan in Netafrique vom 09.12.19 / Übersetzung: Christoph Straub

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"Wenn Frankreich Barkhane zurückzieht, werden Mali und Burkina Faso zu Somalia", sagt Serge Michailof.

Serge Michailof glaubt, dass die Situation ernst ist, dass es notwendig ist, den Ansatz zu ändern, die burkinabischen und malischen Armeen schnell wieder aufzubauen und Barkhane in der zweiten Linie zu lassen, um eine Pattsituation mit französischen Soldaten im Sahel zu vermeiden.

Serge Michailof, der 50 Jahre langdurch Afrika reiste, ehemaliger

Direktor der Französischen Entwicklungsagentur (AFD) und der Weltbank war und derzeit am Institut des relations internationales et stratégiques (IRIS) arbeitet, äußert seine Besorgnis über die Situation im Sahel, einige Tage vor dem Gipfel in Pau zwischen Präsident Emmanuel Macron und den Staatschefs der G5-Sahel.

Franceinfo Afrique: Kann die französische Armee Mali verlassen? Wird es noch weitere fünfzehn Jahre dauern können, wie es einige Generäle verlangen?

Serge Michailof: Ich glaube aufrichtig, dass, wenn die französische Armee Mali morgen verlässt, das Land in Somalia verwandelt wird, ebenso wie Burkina Faso und dass Küstenländer wie Côte d'Ivoire, Benin und Togo vor großen Sicherheitsherausforderungen stehen werden. Andererseits sehe ich sie nicht in den letzten fünfzehn oder gar drei Jahren ohne eine radikale Veränderung der Haltung.

Zuerst fürchte ich, dass Frankreich den Kampf um die Kommunikation verloren hat, ohne gekämpft zu haben. Durch geschickte Arbeit entstand in der städtischen Öffentlichkeit in Mali und Burkina Faso eine heute vorhandene Feindseligkeit gegenüber der französischen Militärpräsenz. Dies ist zu einem echten Problem geworden. Die Menge hatte die Soldaten von Serval angefeuert, aber die Fahrzeuge der französischen Armee werden heute in Mali regelmäßig mit Steinen beworfen. Der malische Sänger Sélif Keita übertrug auf Youtube eine wahnsinnige antifranzösische Hetzrede, die Millionen Mal gesehen wurde. Wir sind mit dem US Go Home Syndrom konfrontiert, das wir in den 1950er Jahren in Frankreich erlebt haben. Was die Meinungim ländlichen Bereich betrifft, ist es durch das Scheitern der öffentlichen Bildung und die Finanzierung Saudi-Arabiens von Tausenden von Moscheen und Koranschulen in den letzten 40 Jahren gelungen, eine Bevölkerung, die bisher einen gemäßigten Sufi-Islam praktiziert hatte, in den Salafismus zu verwandeln.

Die Position der Armee des ehemaligen Kolonisators kann in diesem Zusammenhang politisch sehr schwierig werden. Auf jeden Fall muss er sich in einen Kommunikationskampf stürzen und daran denken, dass nur auf afrikanische Stimmen gehört wird.

Soll sich die französische Armee zurückziehen?

Sie muss sich in die zweite Reihe stellen, zur Unterstützung der afrikanischen Streitkräfte. Erstens, weil es unmöglich ist, sich im 21. Jahrhundert vorzustellen, dass eine westliche Streitmacht ein afrikanisches Land, das sich im Bürgerkrieg befindet, stabilisieren könnte. Weil dies ein Krieg in der Sahelzone ist. Der Begriff Terrorist ist absurd. Wir haben es mit Feinden zu tun, die ein politisches Projekt für die Sahelzone haben und die sehr clever sind, es umzusetzen. Die afrikanischen Armeen in der Regionmüssen an vorderster Front stehen. Sie sind es, die ihr Land zurückfordern müssen, von dem ein Großteil heute von einem Feind kontrolliert wird. Dazu müssen sie natürlich mit den gleichen Standards ausgestattet sein wie unsere eigenen Truppen und von Offizieren angeführt werden, die nach Verdienst ausgewählt werden. Es gibt keine Alternative.

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Um sich zurückzuziehen, ist es zunächst notwendig, die Armeen der Sahel? zu trainieren.

Das Problem tritt vor allem in Mali auf, wo die Armee seit langem den Ruf hat, ein Chaotenhaufen zu sein, und in Burkina Faso, wo die roten Baskenmützen (Anm.d.Red.: Präsidentengarde), Garanten des Regimes und eine stärkere Macht als die Armee, nach der Vertreibung von Präsident Compaoré aufgelöst wurden. Ohne die Wiedereinführungin ihre Armeen, wie es im Senegal der Fall ist, ein modernes Personalmanagement, das auf einer leistungsorientierten Auswahl und nicht nur auf familiären, ethnischen oder politischen Bindungen beruht, macht es keinen Sinn, zu hoffen, dass diese Armeen wieder aufgebaut werden.

Ist es möglich, die malische Armee wieder in Ordnung zu bringen?

Es geht im Wesentlichen um den politischen Willen. Wenn das nicht möglich ist, haben wir den Krieg in der Sahelzone verloren. Das unmittelbare Problem ist die Demoralisierung der malischen Armee als Folge ihrer Desorganisation sowie ihrer Niederlagen und Verluste. Sie verlor in zwei Monaten mehr als 150 Männer. In Indelimane wurden 49 ihrer Soldaten getötet und der Rest der Kompanie wurde verwundet oder verschwand bei einem Kampf bei Tageslicht. Diese schlecht bewaffneten und kommandierten malischen Soldaten stehen sehr gut bewaffneten jungen Dschihadisten gegenüber, die durch die Religion verzinkt und von erfahrenen Kämpfern angeführt werden. Es besteht die Gefahr, dass diese Armee zusammenbricht.

Von ganz großer Wichtigkeit ist, dass die malischen und burkinischen Armeen ihre Aktionen gegen die Zivilbevölkerung und insbesondere die Fulani einstellen. Diese Missbräuche werfen junge Menschen in die Arme von Dschihadisten. Die Fulani, das ist eine Bevölkerung von 60 Millionen Menschen, die sich auf etwa zehn Länder verteilen. Wollen wir gegen diese Menschen in den Krieg ziehen?

Dies erfordert eine politische Lösung, aber welche? Gute Regierungsführung kann nicht verordnet werden …

In Burkina Faso wie in Mali ist das Hauptproblem der Mangel an Führung, Strenge und Ernsthaftigkeit an der Spitze dieser Länder. Ich denke, es ist ein Generationenproblem. Die Schwierigkeit besteht darin, dass sich die Situation in Mali und Burkina Faso so schnell verschlechtert, dass man nicht vier oder fünf Jahre auf eine mögliche politische Nachfolge warten kann. Der malische Präsident wurde gerade wiedergewählt, und Burkinas Präsident Kaboré wird voraussichtlich 2020 wiedergewählt. Es ist zu hoffen, dass sie eine breite Delegation von Befugnissen hoch qualifizierten Premierministern überlassen. Aber der malische Präsident IBK (Ibrahim Boubacar Keïta, Anmerkung der Redaktion) verschliss vier davon in seiner ersten Amtszeit …

Und was ist mit der Korruption?

Diese Länder wie Burkina Faso und Mali sind seit langem gehätschelte Kinder internationaler Geber. Letztere finanzieren und überwachen die meisten sozialen und wirtschaftlichen Sektoren. Entgegen der landläufigen Meinung sind die Möglichkeiten für Korruption in diesen Bereichen recht begrenzt, denn wenn die Geber ernst machen, sind die Märkte blockiert.

Der interessanteste Sektor ist der Sicherheitsbereich, in dem sich niemand von außen traut, hineinzuschauen. Infolgedessen werden die Anschaffungen von Material oft auf der Grundlage des Umfangs bestimmter "under-the-table"-Positionen entschieden, ohne Rücksicht auf den Zusammenhang der Anschaffungen mit dem Bedarf. In einigen besonders sichtbaren Fällen, wie dem Kauf eines Präsidentenflugzeugs aus dem Verteidigungshaushalt Malis kurz nach der dschihadistischen Invasion von 2013, begleitet vom Verschwinden eines Teils des Geldbetrags, protestiert der IWF. In den schwerwiegendsten Fällen werden Soldaten nicht mehr bezahlt, da die Offiziere sich zuerst die Scheine aus dem Beutel holen. Und der ist dann leer, wenn er das Ende der Befehlskette erreicht.

Quelle: Franceinfo in Netafrique vom 11.12.19 / Übersetzung: Christoph Straub

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«Frankreich, hau ab!» – was es mit der afrikanischen Wut auf die ehemaligen Kolonialmacht auf sich hatIm Sahel flammen vielerorts antifranzösische Demonstrationen auf. Oft sind die Ressentiments allerdings nur die Kehrseite von überzogenen Erwartungen an die ehemalige Kolonialmacht.

Frankreich wird in vielen afrikanischen Staaten in der Sahelzone negativ gesehen und mit Ausbeutung der Rohstoffe oder Eigeninteressen in Verbindung gebracht. Luc Gnago / Reuters

«Frankreich – ein Terroristenstaat», «Stopp dem französischen Völkermord in Mali», «Barkhane, hauab!»: So lauten einige der Slogans an den Demonstrationen, die seit dem April dieses Jahres immer wieder in Bamako, der Hauptstadt Malis, stattfinden. Während Frankreich um

die 13 Soldaten trauert, die am 25. November bei einem Helikoptereinsatz in Mali ums Leben kamen, und Milliarden für den Militäreinsatz im Sahel ausgegeben hat, wachsen paradoxerweise die antifranzösischen Ressentiments, nicht nur in Mali, sondern auch in anderen westafrikanischen Ländern. Die vorherrschende Stimmung gegenüber der ehemaligen Kolonialmacht scheint nicht Dankbarkeit zu sein, sondern eine Wut, die zunimmt, je länger der Kampf gegen die Dschihadisten dauert.

Rohstoffe, Ghadhafi und Klimawandel

In den soziale Netzwerken werden insbesondere seit dem dschihadistischen Angriff auf zwei malische Militärbasen am 30. September und am 1. Oktober antifranzösische Verschwörungstheorien verbreitet. Dass die Militäraktion «Barkhane» mit 4500 französischen Soldaten im Sahel nur ein Deckmäntelchen sei, damit Frankreich die afrikanischen Bodenschätze ausbeuten könne, gehört dabei noch zu den nachvollziehbareren Unterstellungen. Eine wichtige Rolle in diesen Szenarien spielt der Uran-Abbau durch die französische Firma Orano (früher Areva) in Niger. Häufig wird dabei das Gerücht kolportiert, Frankreich lasse dort Kinder unter Sklaverei-Bedingungen arbeiten. Gelegentlich wird auch behauptet, der Zusammenstoß der beidenfranzösischen Helikopter am 25. November sei darauf zurückzuführen gewesen, dass sie zu schwer mit gestohlenem Edelmetall beladen gewesen seien.

Ein anderes Element der Kritik ist Muammar al-Ghadhafi. Frankreich war maßgeblich beteiligt am Sturz des libyschen Diktators im Oktober 2011, und oft wird das Chaos in der Region mit seiner Entmachtung in Verbindung gebracht.

Der Sahel leidet besonders unter dem Klimawandel, unter Dürren, der Ausbreitung der Wüste, der Übernutzung der Felder und Weidegründe. Das verstärkt die Armut und die sozialen Spannungen, was wiederum den Dschihadisten in die Hände spielt. Als Macronkürzlich das starke Bevölkerungswachstum in der Region problematisierte, erhob sich in den sozialen Netzwerken auch ein Sturm der Entrüstung. Der Tenor lautete, dass schließlich primär der Westen am Klimawandel schuld sei und jedes französische Einzelkind einen größeren ökologischen Fußabdruck hinterlasse als zehn Sahel-Kinder.

Frankreich als heimlicher Verbündeter der Dschihadisten

Irrationaler ist der oft geäußerte Verdacht, Frankreich stecke mit den Dschihadisten, die es angeblich bekämpfe, unter einer Decke. Diese These wird teilweise von radikalen Muslimen vertreten, um von der eigenen Gewalt abzulenken. Aber nicht nur. In Mali sorgte der renommierte Sänger Salif Keita für Aufsehen, als er die Ansicht verbreitete,

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Frankreich unterstü1tze die Islamisten, um das Land zu destabilisieren und einen Vorwand für seine militärische Präsenz zu haben. Mit anderen Worten: Paris sei nicht an einer Lösung des Konflikts interessiert, sondern an dessen Aufrechterhaltung und Verlängerung.

In diesen Zusammenhang gehört auch das Gerücht, die französische Armee habe eine Militärbasis in Diffa im Südosten von Niger bombardiert. Diese «Meldung» fand Ende November eine so große Verbreitung im Internet, dass sich die französische Botschaft in Niger zu einem öffentlichen Dementi gezwungen sah. In eine ähnliche Richtung zielt die weitverbreitete «Information», Frankreich habe sechzig Motorräder an Dschihadisten verteilt. In Wirklichkeit wurden sie an die malische Armee geliefert.

Oft wird auch behauptet, Frankreich kollaboriere mit den Tuareg im Norden Malis und habe ihnen einen Staat versprochen. Angehörige der Volksgruppe der Peulh verbreiten, dass Frankreich mit den Milizen der Dogon zusammenspanne, die immer wieder gegen Peulh-Hirten vorgehen. Bei den Zusammenstößen zwischen Peulh und Dogon geht es um einen Konflikt zwischen Viehhirten und Bauern, der durch den Klimawandel und die Landknappheit verschärft wird. Zunehmend nimmt er auch religiöse Formen an: DiePeulh sind Muslime, rasch werden sie als Sympathisanten der Dschihadisten verdächtigt. Viele gehen automatisch davon aus, dass sich Frankreich auf die Seite der Islamgegner schlage.

Generell verdächtigt man die afrikanischen Staatschefs, Lakaien Frankreichs zu sein und fürstlich entlöhnt zu werden, damit alle lukrativen Aufträge nach Paris gehen. Ein wichtiges Element in dieser Logik ist auch die westafrikanische Währung, der CFA-Franc, dessen Kurs an den Euro gekoppelt ist. Er wird oft als neokoloniales Instrument Frankreichs betrachtet, um die ehemaligen Kolonien abhängig und arm zu halten. Die Länder des CFA-Raums haben für 2020 die Einführung einer neuen, unabhängigen Währung angekündigt, des Eco.

Macron platzt der Kragen

Im Februar 2013 stand der damalige französische Präsident François Hollande auf der Place de l’Indépendance in Bamako, kurz nach dem Start der Operation «Serval», die den Vormarsch der Dschihadisten Richtung Hauptstadt stoppte, und wurde frenetisch gefeiert. Nun, im November dieses Jahres, fanden am selben Ort Demonstrationen statt, bei denen «Nieder mit Frankreich!» skandiert wurde. Ähnliche Kundgebungen fanden in der Hauptstadt von Niger, Niamey, sowie in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso, statt.

An den Mauern Dakars, der Hauptstadt Senegals, findet man immer häufiger den Slogan «France dégage» – «Frankreich, hau ab!». Die Tendenz ist umso bedeutungsvoller, als auch afrikanische Intellektuelle – im Jargon des «postkolonialen» Diskurses – oft entlang dem Schema «armes Opfer Afrika – böser Westen» argumentieren. Gelegentlich stoßen selbst hochrangige Politiker ins selbe Horn. Der Verteidigungsminister von Burkina Faso, Cheriff Sy, erklärte kürzlich, er sei «erstaunt, dass Frankreich mit dieser Bande von Terroristen nicht fertig wird». Er fragte sich andeutungsreich, ob Paris möglicherweise «andere Prioritäten» habe. Die lachenden Dritten bei diesem antifranzösischen Geraune sind China und Russland; mit Moskau ist die malische Regierung bereits in Verhandlung über die Entsendung von Militärpiloten.

Offenbar ist dem französischen Präsidenten Macron inzwischen der Kragen geplatzt. Mit dem Hinweis auf eine «antifranzösische Bewegung» in der Region, die mitunter von politisch Verantwortlichen unterstützt werde, sagte er Anfang Dezember zum Abschluss des Nato-Gipfels, er brauche Klarheit und verlange von den afrikanischen Partnerstaaten ein deutliches und öffentliches Engagement für den Anti-Terror-Einsatz in der Region. Macron lud dazu fünf Amtskollegen aus dem Sahelgebiet nach Frankreich ein. Das ursprünglich für Mitte Dezember angesetzte Treffen, soll nun voraussichtlich Anfang 2020 stattfinden. Es wurde vom Elysée verschoben, nachdem am Mittwoch bei einem Angriff auf ein Militärlager in Niger 71 nigrische Soldaten getötet worden waren.

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Idealisierung und Verteufelung

Es ist natürlich absurd, wenn Länder, die mit der terroristischen Bedrohung offensichtlich selbst nicht fertig werden, einem Alliierten, den sie selbst um Hilfe gebeten haben, nachher Versagen vorwerfen. In den Sozialwissenschaften nennt man diese Art Beziehung, die im subsaharischen Afrika weit verbreitet ist, Patron-Klient-Verhältnis. Das heißt, auf die große Politik bezogen: Man begibt sich unter den Schutz eines mächtigen Patrons, der für einen sorgen soll und dem man im Gegenzug Loyalität und Gehorsam verspricht. Erweist sich dieser idealisierte Chef dann jedoch als unfähig, das eigene Fortkommen zu garantieren, kippt die unterwürfige Liebe in Hass und Verachtung. Die ehemalige Vaterfigur wird zum Sündenbock und zur Ursache für alles Übel in der eigenen und der allgemeinen Welt.

Das nun aufflammende Ressentiment gegen Frankreich bedeutet keine Emanzipation von der früheren Kolonialmacht, im Gegenteil: Es ist lediglich die Kehrseite einer Abhängigkeit und immer noch der Logik von Patronage und Klientelismus verpflichtet.

Es sind solche patrimonialistischen Verhältnisse, die einen großen Teil der afrikanischen Politik prägen. Sie spielen bis heute eine wichtige, auch psychologische Rolle gegenüber der ehemaligen Kolonialmacht und gegenüber Weißen ganz generell. Das lässt sich auch im ambivalenten Verhältnis gegenüber Kreditgebern, internationalenInstitutionen und Vertretern der Entwicklungszusammenarbeit beobachten. All diese Repräsentanten der «weißen Welt» werden oft hemmungslos idealisiert, aber verteufelt, sobald sie den hohen Erwartungen nicht mehr genügen. Man ist dann buchstäblich «ent-täuscht».

Die Verantwortung wird sowohl bei der Idealisierung wie bei der Verteufelung delegiert, die Autonomie bleibt auf der Strecke. Lauthals werden Abhängigkeit und «Versklavung» beklagt, aber erst, wenn die Hilfe ausbleibt oder nicht den erwünschten Effekt erbringt. Zu dieser projektiven Logik, bei der plötzlich Frankreich zum Terroristenstaat wird, gehört natürlich, dass das Böse immer von außen kommt und nichts mit eigenen Fehlern zu tun hat.

Quelle: David Signer, Dakar in Neue Züricher Zeitung vom 13.12.19

G5-Sahel-Sondergipfel: Die Staats- und Regierungschefs benennen die Verantwortung der internationalen Gemeinschaft (Abschlusskommuniqué).

Die Staats- und Regierungschefs der G5-Sahel-Länder haben am Sonntag, den 15. Dezember 2019, einen außerordentlichenGipfel abgehalten. Das Ergebnis ist das untenstehendeSchlusskommuniqué.

1. Die vierte außerordentliche Sitzung der Konferenz der

Staatschefs der G5-Sahelzone fand am 15. Dezember 2019 in Niamey, Republik Niger, unter dem Vorsitz von S.E. Herrn Roch Marc Christian KABORE, Präsident von Burkina Faso, Amtierender Vorsitzender der G5-Sahel, statt.

2. Die folgenden Staatschefs waren an dieser Konferenz anwesend:- SEM. Roch Marc Christian KABORE, Präsident von Burkina Faso;- S.E. Ibrahim Boubacar KEITA, Präsident der Republik Mali;- S.EM. Mohamed Cheikh El GHAZOUANI, Präsident der Islamischen Republik Mauretanien;

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- S.E. Herr Issoufou MAHAMADOU, Präsident der Republik Niger;- S.EM. Idriss DEBY ITNO, Präsident der Republik Tschad.

3. Bei ihrer Ankunft würdigten die Staatschefs die Märtyrer von Inates und verneigten sich vor ihren Gräbern.

4. Sie bedauerten und verurteilten aufs Schärfste diese unsägliche Barbarei und all die jüngsten Anschläge in der Region G5-Sahel.

5. Die Staatschefs sprechen ihrem Bruder S.E. Issoufou MAHAMADOU und dem Volkvon Niger ihr Beileid aus. Sie drücken den Hinterbliebenen ihr tiefes Mitgefühl, ihren Wunsch nach einer raschen Genesung der Verwundeten aus und ihre Solidarität mit dennigrinischen Streitkräften aus.

6. Die Staatschefs dachten auch an die Opfer der anderen jüngsten Angriffe im Sahel, insbesondere in Boulikessi, Tanbakort und Indeliremane in Mali, Koutougou und Boungou in Burkina Faso.

7. Sie bringen ihre tiefe Besorgnis über das Wiederaufflammen von Terroranschlägen gegen die Positionen der Verteidigungs- und Sicherheitskräfte und die verschiedenen Formen der Kriminalität in der Region zum Ausdruck.

8. Die Staatschefs bekräftigten ihre Entschlossenheit, größere Anstrengungen zu unternehmen, um die inländischen Ressourcen zu mobilisieren, um den Terrorismus in all seinen Formen zu bekämpfen.

9. Sie betonten auch, wie wichtig und dringend es ist, die grundlegenden Sozialdienste und die wirksame Präsenz des Staates in fragilen Gebieten zu gewährleisten und die Konsolidierung des Dreiecks "Bevölkerung - Regierung - Verteidigungs- und Sicherheitskräfte" sicherzustellen.

10. Die Staatschefs bekräftigten ihre Bereitschaft, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die Koordinierung zwischen der Gemeinsamen Truppe, den nationalen Verteidigungs- und Sicherheitskräften und den verbündeten internationalen Streitkräftenzu verbessern.

11. Sie kamen überein, ihre Bündnisse weiter zu stärken, ihre politischen und strategischen Maßnahmen besser zu koordinieren und die Verteidigungs- und Sicherheitskräfte für eine wirksame operative und taktische Koordinierung auszubilden.

12. Die Staatschefs fordern die Staaten der Region auf, die Zusammenarbeit zwischen den Sicherheits- und Nachrichtendiensten bei der Bekämpfung von Terrorismus und grenzüberschreitender Kriminalität zu verstärken.

13. Sie rufen die internationale Gemeinschaft ferner auf, die Bemühungen der G5-Sahelweiterhin zu unterstützen und gleichzeitig ihre Unterstützung zur dauerhaften Abwendung der terroristischen Bedrohung zu verstärken.

14. Die Staatschefs appellieren erneut an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, ihren Antrag, das Mandat der Gemeinsamen Truppe der G5-Sahelzone unter Kapitel VII der Charta der Vereinten Nationen zu stellen und das Mandat der UNMISMA zu stärken, positiv zu prüfen.

15. Sie danken allen Partnern für die Finanzierungsankündigungen an die G5-Sahelzoneund fordern sie auf, diese umzusetzen.

16. Die Staatschefs danken insbesondere der Westafrikanischen Wirtschafts- und Währungsunion (WAEMU) und der Wirtschaftsgemeinschaft der westafrikanischen Staaten (ECOWAS) für ihre Mobilisierung und ihren finanziellen Beitrag zur Sicherheitder Sahelzone und Westafrikas.

17. Sie danken der Afrikanischen Union auch für ihre fortgesetzten diplomatischen Bemühungen zur Unterstützung der G5-Sahelzone und rufen sie zur Unterstützung der Bemühungen der Sahelzone und der westafrikanischen Länder bei der Terrorismusbekämpfung durch den Friedensförderungsfonds auf.

18. Unter Hinweis auf die Verantwortung der internationalen Gemeinschaft für die Unsicherheit in der Sahelzone aufgrund der Destabilisierung des libyschen Staates

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fordern die Staatschefs eine stärkere Mobilisierung im Kampf gegen den Terrorismus inder Sahelzone. Sie ersuchen sie, sich der Internationalen Partnerschaft für Stabilität und Sicherheit im Sahel (P3S) anzuschließen, die auf dem G7-Gipfel in Biarritz angenommen wurde.

19. In Anbetracht der Tatsache, dass Armut eine der Ursachen für den Terrorismus ist, fordern die Staatschefs die internationale Gemeinschaft auf, einen Marschall-Plan für die Mitgliedsländer der G5-Sahelzone aufzustellen.

20. Die Staatschefs beauftragen den Ministerrat und das Ständige Sekretariat, die Operationalisierung der Gemeinsamen Truppe der G5-Sahel zu beschleunigen und ihr strategisches Einsatzkonzept zu überarbeiten, um der sich abzeichnenden Bedrohung Rechnung zu tragen.

21. Angesichts der vielen Anschläge in der Dreiländerzone (Burkina-Mali-Niger) beschließen die Staatschefs, mehr Kräfte im Fuseau Centre zu mobilisieren, das besonders von den Aktionen bewaffneter Terrorgruppen betroffen ist.

22. Sie beschließen, dem Kampf gegen illegales Goldwaschen und den illegalen Waffen- und Drogenhandel, die wichtigsten Quellen für die Finanzierung des Terrorismus in der Sahelzone, besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

23. Die Staatschefs beschließen, die Amtszeit des Kommandanten der Gemeinsamen Streitkräfte der G5-Sahel auf zwei Jahre zu verlängern.

24. Die Staatschefs danken Seiner Exzellenz Issoufou MAHAMADOU, dem Präsidenten der Republik Niger, der Regierung und dem Volk von Niger, für die großzügige Gastfreundschaft, die authentische afrikanische Gastfreundschaft und die Aufmerksamkeit, die sie während ihres Aufenthalts in Niamey erhalten haben.

Geschehen zu Niamey am 15. Dezember 2019Für die KonferenzSEM. Roch Marc Christian KABOREPräsident von Burkina Faso,Amtierender Präsident

Quelle: Lefaso.net vom 15.12.19 / Übersetzung: Christoph Straub

Sahel-Staaten bitten UN um stärkeres Mandat für Mali-MissionDer Einsatz in dem westafrikanischen Staat ist der gefährlichste überhaupt. Und der Kampf gegen die dschihadistischen Terroristen scheint immer noch mühsamer zu werden. Nun gibt es einen Hilferuf der Sahel-Länder.Das Gipfeltreffen der G5-Staaten in Nigers Hauptstadt Niamey

Die vom Terror bedrohten Sahel-Staaten haben vonden Vereinten Nationen ein stärkeres Mandat für dieFriedensmission in Mali gefordert. Die UN-Mission(MINUSMA), an der sich bis zu 1100Bundeswehrsoldaten beteiligen, ist seit 2013 in demwestafrikanischen Land aktiv. Sie soll Mali, woetliche Terrorgruppen operieren, stabilisieren. Man bitte den UN-Sicherheitsrat, das Mandat der Mission zu stärken, hieß es in einer Mitteilung nach einem Gipfel der G5-Länder in Nigers Hauptstadt Niamey.

Ein Bundeswehr-Soldat als Angehöriger der MINUSMA-Mission im Einsatz in Mali

"Die terroristische Bedrohung in den Ländern der Sahelzone spitzt sich zu", sagte der Gastgeber des Gipfels, der nigrische Präsident Mahamadou Issoufou. Die Attacken richteten sich nicht nur gegen das Militär, sondern immer häufiger gegen die

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Zivilbevölkerung. "Um den Terrorismus zu bekämpfen, brauchen wir nicht weniger, sondern mehr Verbündete", sagte er.

Viele bewaffnete Gruppen aktiv

Zur G5-Gruppe gehören außer Mali und dem Niger noch Burkina Faso, Mauretanien und der Tschad. Sie bauen derzeit eine Militärtruppe zur Terror- und Schleuserbekämpfung auf. In den Ländernder Sahelzone - einem Gebiet, das sichsüdlich der Sahara vom Atlantik bis zumRoten Meer erstreckt - sind etlichebewaffnete Gruppen aktiv, einige haben denTerror-Organisationen "Islamischer Staat"(IS) oder Al-Kaida die Treue geschworen.

In ihrer Mitteilung bekräftigten die Staats-und Regierungschefs ihre Bitte an den UN-Sicherheitsrat, diese Truppe unter Kapitel 7der UN-Charta zu stellen. Das Kapitel sollgreifen, wenn die UN Weltfrieden undinternationale Sicherheit bedroht sehen.Somit hätte die G5-Truppe ein explizitesMandat des UN-Sicherheitsrates.

180 Blauhelm-Soldaten getötet

Trotz der Anwesenheit vonBlauhelmsoldaten sowie französischen undUS-Streitkräften kommt es in der Sahelzone zu immer häufigeren und blutigeren Angriffen von Islamisten gegen Sicherheitskräfte und Zivilisten. In den besonders betroffenen Ländern Burkina Faso, Mali und Niger wächst die Wut der Bevölkerung aufdie ausländischen Kräfte. Sie werfen ihnen vor, sie nicht vor den dschihadistischen Attacken schützen zu können. Tatsächlich ist die Mali-Mission die tödlichste, auf die sich die Vereinten Nationen jemals eingelassen haben: Seit Beginn vor sechs Jahren sind schon 180 Blauhelm-Soldaten in dem Land gefallen.

Feier in Niamey für die Soldaten, die bei dem Angriff auf den nigrischen Armeestützpunkt Inates getötet wurden

Auch der benachbarte Niger wird von der Gewalt heimgesucht. In der vergangenen Woche hatten hunderte dschihadistische Kämpfer den Stützpunkt Inates der nigrischen Armee nahe der Grenze zu Maliangegriffen und 71 Soldaten getötet. Es war die blutigste Attacke seit dem Beginn islamistisch

motivierter Gewalt in dem westafrikanischen Land 2012. Ein Ableger des IS beanspruchte die Tat für sich.

Quelle: sti/se (afp, dpa) in Deutsche Welle vom 16.12.19

WüstentodLetzte Ehre auf dem Asphalt: 71 tote nigrische Soldaten, aufgereiht vergangenen Freitag auf der Landebahn des Flughafens von Niamey.

Die Sahelzone wird immer mehr zum Brennpunkt islamistischen Terrors. Die Vereinten Nationen warnen vor einem "neuen Syrien".

Nur der Präsident konnte dem Desaster etwas Positives abgewinnen. Am Freitag vergangener

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Woche lagen 71 tote Soldaten auf der Landebahn eines Militärstützpunktes in der Nähe von Nigers Hauptstadt Niamey, eingepackt in Leichensäcke, darüber die Flagge des Staates Niger. Angehörige weinten, klagten, nun auch nicht mehr leben zu wollen. "Euer Tod ist glorreich - mit der Waffe in der Hand zu sterben, ist eine der besten Artenzu sterben", sagte Nigers Präsident Mahamadou Issoufou und verlieh den Toten posthum den Tapferkeitsorden. Es war ein hilfloser Versuch, einem sinnlosen Tod noch etwas Sinn zu verleihen.

Die Region könnte zu einem neuen Syrien werden, warnen die Vereinten Nationen

Die Soldaten starben in einem Armeestützpunkt, den einige Hundert Islamisten überrannten. Es ist der bisher schwerste islamistische Anschlag in Niger. Der "Islamische Staat in der Westsahara" bekannte sich zu dem Anschlag, auch lokale Al-Qaida-Ableger sind in der Sahel-Zone aktiv, dazu die Extremisten von Boko Haram ausNigeria. In Niger, Burkina Faso und Mali starben in den vergangenen vier Monaten bei Angriffen auf Militärstützpunkte insgesamt 230 Soldaten. Die Region könnte zum neuen Syrien werden, warnen die Vereinten Nationen; zu einem Ort, an dem Dschihadisten versuchen, ein neues Kalifat zu errichten, zu einem Rückzugsort für Terroristen, die Anschläge in Europa planen.

Frankreich stellt sich dieser Bedrohung mit 4500 Soldaten in der Opération Barkhane entgegen, Deutschland unterstützt die UN-Stabilisierungs- und Ausbildungsmission Minusma in Mali mit 1100 Mann. An diesem Freitag beginnt Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine Reise in die Region, die am Sonntag in Niger ihren Abschluss finden soll. Macron will von den sogenannten G-5-Staaten Burkina Faso, Niger, Mali, Mauretanien und Tschad ein robustes, über den UN-Sicherheitsrat abgesichertes Mandat für die Mission, bei der jüngst 13 französische Soldaten bei einem Hubschrauberunfall ums Leben kamen.

Zwischen der Sahel-Zone und dem Mittelmeer liegt Libyen, ein weiterer scheiternder Staat, den die Extremisten des IS zu einer ihrer "Hauptachsen künftiger Operationen" machen wollen, wie ihr dortiger Anführer Abu Mussab al-Liby in einem Video angekündigt hat. Raubüberfälle, Kidnappings und Schutzgelderpressung sind die aus dem Irak bekannten Vorboten, die mit dem Aufbau klandestiner paramilitärischer Strukturen einhergehen. In Mossul hatte die irakische Zentralregierung dem einst zugesehen, in Libyen gibt es vielerorts wie in den Sahelstaaten keine staatlichen Strukturen, die dem entgegentreten könnten. Mit Drohnen attackieren die USA sporadisch mutmaßliche Extremisten. Die Bundesregierung müht sich, mit einer für Januar geplanten internationalen Konferenz abzuwenden, dass Libyen auf Jahre in einenblutigen Bürgerkrieg versinkt, der schon jetzt maßgeblich ein Stellvertreterkrieg konkurrierender Regionalmächte mit Beteiligung Russlands ist.

Noch schwieriger ist die Lage in Niger, einem der ärmsten Länder der Welt, das zugleich eine der höchsten Geburtenraten hat. Spätestens 2012 ist es in der Fokus der europäischen Politik geraten, Bundeskanzlerin Angela Merkel reiste in den vergangenenJahren gleich zwei Mal dorthin und versprach Unterstützung beim Kampf gegen Terror und illegale Migration. Man werde verschiedene deutsche Entwicklungsprojekte "wirklich gut zum Laufen zu bekommen", sagte sie bei ihrem Besuch im Mai. Mehrere Hundert Millionen Euro hat Europa bisher für die Länder der Sahel-Zone ausgegeben, florieren tut aber vor allem der Terror. Laut der Organisation "Armed Conflict Location and Event Data Project" stieg die Zahl der Angriffe und Entführungen 2019 um 400 Prozent auf 210 Vorfälle, 367 Menschen kamen ums Leben.

Zumindest zum Teil ist das auch eine indirekte Folge der europäischen Anti-Migrationspolitik. Niger und die Stadt Agadez waren jahrelang die wichtigste Drehscheibe für Migranten auf dem Weg nach Europa. Noch vor wenigen Jahren zogen laut Präsident Issoufou bis zu 150 000 Flüchtlinge vor allem aus Westafrika durch das Land, mittlerweile sei deren Zahl auf etwa 10 000 gesunken. Die Migranten waren aber für Niger der wichtigste Wirtschaftsfaktor. Der ist nun weggefallen, was zu sozialen

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Spannungen führt. Europa hatte stets versprochen, Niger im Gegenzug für seine Bemühungen zu entschädigen, davon ist bisher aber nicht viel angekommen.

"Wenn man bedenkt, welche Rolle wir bei der Reduzierung der Flüchtlingsströme gespielt haben, haben wir nicht substanziell von Investitionen profitiert", sagte Innenminister Mohamed Bazoum der Welt. Bürgerrechtler kritisieren, dass es Europa gar nicht um Niger gehe, sondern nur um die eigenen Interessen. "Trotz massiver Präsenz internationaler Truppen wird die Bevölkerung nicht vor Anschlägen bewaffneter Gruppen geschützt. Das sorgt für großen Unmut. Denn es bedeutet: Nicht um unsere Sicherheit hier geht es, sondern um den Schutz Europas vor Terror und Migration", sagte Moussa Tchangari, Generalsekretär der Journalistenvereinigung Alternative Espaces Citoyens.

Macron verlangt angesichts von Protesten gegen Frankreichs Präsenz von den Sahel-Staaten ein Bekenntnis zu dem Einsatz. Eigentlich hätten deren Präsidenten nach Frankreich kommen sollen. Doch nach der Attacke in Niger sagte Macron den Gipfel ab, schickte Generalstabschef François Lecointre nach Niger und telefonierte mit Präsident Issoufou. Man beschwor die Einigkeit im Kampf gegen den Terrorismus. Die G-5-Staaten befürworten nun ein Mandat unter Kapitel 7 der UN-Charta, wie von Macron gewünscht. General Lecointre warnte, was kommendes Jahr in der Sahel-Zone geschehe, werde deren Zukunft bestimmen. Neben militärischen Anstrengungen müsse es eine politische Lösung geben, die alle Staaten der Region einbeziehe und die internationale Gemeinschaft. "Wenn wir dieses Zeitfenster verpassen, bin ich ziemlich pessimistisch", sagte er.

Quelle: Bernd Dörries, Paul-Anton Krüger, Kapstadt/München, in Süddeutsche Zeitungvom 19.12.19

Der Wechsel von Cfa-Franc zu Eco: Das wird sich ändernDer Cfa-Franc ist vorbei. Die Kolonialwährungder Französischen Gemeinschaft von Afrika (Communauté française d’Afrique / Cfa), eine Variation ihres Namens, wird bald verschwinden. In einigen Monaten, im Jahr 2020, wird diese Währung, die in den französischen Gebieten Afrikas, insbesondere in den Ländern der westafrikanischen Wirtschafts- und Währungsunion (Union économique et monétaire ouest-africaine /

UEMOA), aber auch in 7 Ländern der Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft Zentralafrikas (Communauté économique et monétaire de l’Afrique central / CEMAC) in Kraft ist, im Gebiet der Wirtschafts- und Entwicklungsgemeinschaft Westafrikas (Communauté économique et de développement de l’Afrique de l’ouest / CEDEAO) dem Eco weichen.

Der Eco, ein Dimunitativ des ECOWAS (CEDEAO in Englisch), ist die neue Währung,die in dieser Zone zirkulieren wird. Es umfasst 15 Länder, darunter Guinea Conakry, das bisher seine eigene Währung hat, und die englischsprachigen (Ghana, Nigeria) oder portugiesischsprachigen (Sierra Leone oder Guinea Bissau) Nachbarn, die sich den UEMOA-Staaten anschließen werden, um mit der gemeinsamen Währung eine Einheit der wirtschaftlichen Integration im westafrikanischen Raum zu bilden.

Es werden drei große Veränderungen angekündigt, die mit dem Verschwinden des FCFA und dem Übergang zum Eco stattfinden werden. Diese Änderungen wurden in Anwesenheit des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der die Elfenbeinküste besuchte, von Alassane Ouattara vorgestellt, dessen Land mit dem Cfa-Franc das Schwergewicht in der UEMOA-Zone ist.

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Der ivorische Präsident, der über die wichtigsten Entscheidungen des 56. CEDEAO-Gipfels in Abuja berichtete, der sich mit der Schaffung des Eco befasste, kündigte die Schließung des Betriebskontos der UEMOA-Länder in der französischen Staatskasse an, sobald diese Währung in Kraft tritt. Damit ist "das Ende der Zentralisierung von 50 % der Währungsreserven" dieser Länder in der französischen Staatskasse erreicht.

Zweitens erwähnte Alassane Ouattara den faktischen Rückzug der französischen Vertreter aus allen Entscheidungsgremien der UEMOA. Die erste Änderung ist natürlich die Umbenennung des Cfa-Franc in Eco.

Der ivorische Präsident versicherte, dass die feste Parität zum Euro mit der Garantie Frankreichs neben seinen ehemaligen Kolonien beibehalten wird. Wichtige Entscheidungen, die von Emmanuel Macron geteilt und begrüßt werden, der am Samstag, den 21. Dezember 2019 gemeinsam mit seinem ivorischen Amtskollegen eine Pressekonferenz veranstaltet hat.

Quelle: F.D.B. in aOuaga.com vom 21.12.19 / Übersetzung: Christoph Straub

Afrika:

Ägypten trägt erstes Aswan Forum for Peace and Sustainable Development ausAm Mittwoch fand erstmals das "Aswan Forum for Peace and Sustainable Development" unter der Schirmherrschaft des ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi statt, dem momentanen Vorsitzenden der Afrikanischen Union (AU). Die zweitägige Konferenz stand unter dem Motto "An Agenda for Sustainable Peace, Security and Development in Africa". Neben Regierungschefs und -vertretern nahmen auch Repräsentanten aus verschiedenen regionalen und internationalen Organisationen sowie aus der Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft an der Konferenz teil. Im Zentrum der Diskussionen standen Themen wie das wirtschaftliche Potential Afrikas, die Terrorismusbekämpfung, Migration sowie die besondere Rolle von Frauen in Friedensprozessen. Aber auch regionale Schwerpunktthemen wie der Umbruch im Sudan oder die Situation in der Sahelzone standen auf der Agenda. So rief der Vorsitzende der AU-Kommission Moussa Faki Mahamat die afrikanischen Staaten zu einem verstärkten Engagement in der Terrorismusbekämpfung in der Sahelzone und gegen Wasserknappheit des Tschadseebeckens auf. Am Rande der Konferenz gab Nigerias Präsident Muhammadu Buhari bekannt, dass sein Land ab Januar 2020 für alle afrikanischen Passinhaber Visa bei Einreise ermöglichen werde.

Quelle: Deutsche Afrika vom 13.12.19

Moscheen in Afrika: Ein Kräftemessen des Nahen OstensWeiß, mintgrün oder himmelblau, groß oder klein: Saudi-Arabien, Türkei und Iran bauen hunderte Moscheen in Afrika, zum Teil gigantische Bauten. Doch die Ideologien der Investoren haben weitreichende Folgen.

Die "Moschee der Islamischen Solidarität" in Somalias Hauptstadt Mogadischu Noch im November wurde die größte Moschee Dschibutis, die "Abdulhamid II. Moschee", eingeweiht. Mit 13.000 Quadratmetern und 6000 Plätzen ist die Moschee ein Koloss in Dschibuti-Stadt. Zwei 46 Meter hohe Minarette ragen

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empor, die Wände sind mit klassischer osmanischer Kalligraphie verziert. Vergoldete Kupferlamellen bedecken die Kuppel, innen erinnert ein riesiger Kronleuchter an die Beleuchtung türkischer Moscheen.

Groß und glänzend - ein Zeichen der Verlässlichkeit?

Das ist kein Zufall: Hinter dem neuen Wahrzeichen steckt die staatliche türkische Religionsbehörde Diyanet. Sie sieht die Moschee als Zeichen für eine stärkere Bindung zwischen Dschibuti und der Türkei. Der Großteil des Materials wurde aus der Türkei importiert, inklusive des cremefarbenen Natursteins im Gebetsraum des Gotteshauses. Die Idee entstand im Jahr 2015: Der Präsident von Dschibuti, Ismail Omar Guelleh, sagte während des Besuchs des türkischen Präsident Recep Tayyip Erdoğan, er wünschesich eine Moschee mit osmanischer Architektur. Eine Investition, ganz im Sinne der Türkei. "Die Türkei möchte sich als islamische Macht profilieren, so wie es Saudi-Arabien seit Jahrzehnten ist", erklärt Anthropologe Abdoulaye Sounaye vom Leibniz-Zentrum Moderner Orient (ZMO) in Berlin im DW-Interview.

Größeren Einfluss auf dem Kontinent - den sichert sich die Türkei durch millionenschwere Investitionen. Diyanet hat seit knapp 45 Jahren den Bau von mehr als 100 Moscheen und Bildungseinrichtungen in 25 Ländern weltweit finanziert, darunter Dschibuti, Ghana, Burkina Faso, Mali und der Tschad. Beteiligt war die Türkei auch an der Renovierung von Moscheen in Südafrika und dem Bau der dortigen "Nizamiye-Moschee", die als größte Moschee auf der Südhalbkugel bezeichnet wird. Auch bei der Renovierung der "Moschee der Islamischen Solidarität" in Somalias Hauptstadt Mogadischu hat die Türkei geholfen. Es ist die größte Moschee am Horn von Afrika mitPlatz für bis zu 10.000 Gläubige.Osmanische Architektur in Südafrika: Die "Nizamiye-Moschee"zwischen Johannesburg und Pretoria ist eine Nachbildung derSelimiye-Moschee im türkischen Edirne

"So schaffen sich Länder eine Reputation,zeigen den Menschen: 'Ihr könnt euch auf unsverlassen, wir haben Ressourcen parat'", sagtSounaye. Groß und glänzend stünden solcheMoscheen nun selbst an Orten, wo nichteinmal die elektrische Versorgung gegeben sei.

Ein Kräftemessen der östlichen Mächte

Die Moschee in Mogadischu wurde ursprünglich 1987 mit Geldern der Saudi Fahd bin Abdul Aziz Al Saud Stiftung erbaut. Denn auch Saudi-Arabien investiert auf dem afrikanischen Kontinent. "Saudi Arabien macht das seit sicher zehn bis 20 Jahren, sie investieren in Niger, Nigeria und Mali. So schaffen sie Orte, wo sie ihren theologischen Ansatz des Islams, den Salafismus, predigen können", erklärt Sounaye. Der Salafismus ist eine besonders strenge Interpretation des Islam unter Sunniten, die sich an dem Idealbild der islamischen Frühzeit orientiert und beispielsweise in Afrika verbreitete tolerantere Glaubenslehren - wie den Sufismus - nicht akzeptiert.  

"In Moscheen lässt sich jede Form der Ideologie verbreiten, durch Religion lässt sich Einfluss und Macht gewinnen", sagt Bakary Sambe. Er leitet das Timbuktu-Institut, eineDenkfabrik in Senegals Hauptstadt Dakar und forscht zu Radikalisierung und Religionskonflikten in Afrika. Religion sei auch in afrikanischen Ländern eine effiziente Strategie zur Einflussnahme, die sowohl die Türkei als auch Saudi-Arabien nutze. Auch Katar und der Iran haben dieses Potenzial erkannt. Der Iran habe, so Sambe, unter anderem Moscheen im Senegal, der Elfenbeinküste und Guinea gebaut. "Es ist ein Kräftemessen zwischen den Mächten des Nahen Ostens." Das beobachtet er zum Beispiel in Nigeria: Seit der schiitische Iran vermehrt in dem westafrikanischen Staat aktiv sei, baue Saudi-Arabien mehr Moscheen, "um die Menschen bei den Salafisten zu halten", sagt Sambe. In Nigeria fühlt sich die schiitische Minderheit unterdrückt, regelmäßig werden sie Opfer von Übergriffen und es kommt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Schiiten und den sunnitischen Behörden.

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Westafrika ist vornehmlich muslimisch geprägt

Moscheen als umkämpfte Plattformen

Kritisch sieht Sounaye vom ZMO, dasses für den Bau einer Moschee oft nichtmehr bedarf als Geld. "Bis vor kurzerZeit konnte jeder, der die Mittel hatte, inNiger eine Moschee bauen. Da gab eskeine Regulierung", so der Nigrer. Über21 Millionen Menschen leben in demLand in der Sahel-Zone, 99 Prozent sindMuslime. "Seit 1990 wurden Moscheen zu den meistumkämpften Orten in Niger", erklärt Sounaye. Ein Hauptgrund war der erstarkende Salafismus, viele junge Salafisten bauten ihre eigenen Moscheen. "Saudi-Arabien fördert die Radikalisierung des Islams", so Sounaye. "Saudi-Arabien hat im Niger eine Moschee gebaut. Ein nigrischer Student wurde dafür in Saudi-Arabien zum Imam ausgebildet. Seit einigen Jahren hat er nun in Niger eine führende Rolle in der Moschee, und diese ist wichtig, um den Salafismus zu stärken", sagt Sounaye. Er nennt es "Human Ressources".

Der Bau der zentralen Moschee im mauretanischen Nouakchott wurde von Saudi Arabien finanziert

Boko Haram und "Doppel-Diplomatie"

Die starke salafistische Strömung in Afrika hat bereits zu gravierenden Problemen geführt. "Seit den 1990er Jahren, seit der Salafismus verstärkt von Saudi-Arabien unterstützt wird, gibt es immer mehr Konflikte", so Sounaye. In Nigeria habe die

Radikalisierung das Entstehen der Terrormiliz Boko Haram begünstigt. "Ihr einstiger Anführer Mohammed Yusuf nutzte seine eigene Moschee, um die Ideologie des Dschihad zu verbreiten. Die Saudis haben die Radikalisierung des Islams in Westafrika vorangetrieben."

In Mali und Niger hingegen litten besonders die Sufi-Bruderschaften unter der Radikalisierung, sagt Experte Sambe im DW-Interview. Die Sufis gelten in Westafrika als tolerant, haben asketische Tendenzen und sind spirituell orientiert. "Die Salafisten haben das Ziel, sie zu zerstören", sagt Sambe. Trotz der Überzahl an Sufisten und ihrer starken traditionellen Verankerung gewinne der Salafismus die Oberhand - aufgrund Saudi-Arabiens, aufgrund des Geldes, das dahinter stecke, sagt Sambe. Saudi-Arabien sage zwar seit Jahren, dass es weniger mit dem Salafisten in Afrika kooperiere, doch Sambe spricht von einer "Doppel-Diplomatie": "Der Staat sagt, wir geben diesen radikalen Bewegungen kein Geld. Doch private, reiche Organisationen finanzieren dieseMoscheen weiter." Für einen Muslim sei der Bau einer Moschee die Eintrittskarte in den Himmel, so Sambe. Doch allein darum geht es längst nicht mehr.

In der afrikanischen Religionsdiplomatie ist auch Marokko zunehmend aktiv. Mit der Gründung des "Instituts Mohammed VI." begann das Land 2015 den extremistischen Ideologien im Sahel mit einer moderaten Islam-Version, bekannt als Maliki-Schule, entgegenzuwirken. Das Institut bildet vorzugsweise Imame aus Westafrika aus, aus Burkina Faso, der Elfenbeinküste, Guinea. Allein aus Mali gab es 500 Stipendiaten. Sie berichten, wie sehr Marokko sie nach dem Studium beim Bau oder auch dem Wiederaufbau zerstörter Moscheen unterstützt. Ganz dezent - ohne schlagzeilenträchtige Prachtbauten.  

Quelle: Silja Fröhlich in Deutsche Welle vom 17.12.19

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Klimawandel bedingt Ausbreitung der MalariaBesonders Afrika wird (wieder) mehr Malaria erleben

Mit dem Klimawandel verschärfen sich globale Gesundheitsprobleme, vor allem für die Menschen in Afrika. ForscherInnen entwickelten nun ein hochaufgelöstes

Prognosemodell für die Verbreitung von Malaria. Diese hängt stark von Temperatur, Niederschlagsmenge und Feuchtigkeit in der jeweiligen Region ab.

"Malaria gehört vor allem in tropischen Ländern noch immer zu den gefährlichsten Krankheiten“, sagte Prof. Harald Kunstmann, Experte für Regionales Klima und Hydrologie am Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Umweltforschung (IMK-IFU), dem Campus Alpin des KIT. 216 Millionen Malariafälle und 445.000 Malariatote gab es laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) allein im Jahr 2016.

Die Ausbreitung der Krankheit über die Anopheles-Mücke hängt in der jeweiligen Region stark von der Temperatur, der Niederschlagsmenge und der Feuchtigkeit ab. Dabei spielen Schwellenwerte dieser Größen für die Verbreitung der Mücke und des Erregers Plasmodium eine große Rolle. "Mit Blick auf die mit dem Klimawandel zunehmenden Veränderungen von Temperatur, Niederschlag und Feuchte ist die genaueKenntnis über die Veränderungen dieser Variablen für das Malariarisiko wichtiger dennje", betonte Kunstmann.

Neues Computer-Modellsystem in der Entwicklung 

Das Team des KIT fokussierte sich bei seinen Forschungen auf die Regionen Kisumu inKenia und Nouna in Burkina Faso, in denen es bereits detaillierte Gesundheits- und Malariadaten gibt. Das bisherige meteorologische Messnetz soll hier zudem jeweils um fünf Wetterstationen erweitert werden. Mittels der hochauflösenden Klimadaten und derbereits vorliegenden Gesundheitsdaten wollen die WissenschaftlerInnen ein neues Computer-Modellsystem entwickeln, welches zum einen die für die Ausbreitung der Malaria entscheidenden hydrometeorologischen Variablen räumlich sehr detailliert abbildet, zum anderen aber auch nachzeichnet, wie der Erreger sich zeitlich und räumlich ausbreitet. Einfließen in diese Simulation sollen auch Untersuchungen zu der Frage, inwieweit Veränderungen in der Landnutzung die Verbreitung von Malaria beeinflussen.

In den kommenden drei Jahren wollen die ExpertInnen ihre Computer- Modellsystemkette in kleinem regionalem Maßstab entwickeln, validieren und vor allem auch ihre Unsicherheiten quantifizieren. "Es ist durchaus denkbar, dass hieraus ein Instrument entsteht, das auch für größere Regionen oder sogar landesweit für Prognosen zur Ausbreitung von Malaria in Abhängigkeit von den klimatischen Bedingungen vor Ort ermöglicht", erklärte Klimaforscher und Hydrologe Kunstmann.

Quelle: Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in ESANUM vom 19.12.19

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Kultur:

„Gold“-Projekt vom Bonner Fringe-Ensemble

Die Entmystifizierung eines Rohstoffs

Das Stück „Lieber Gold im Mund als Porzellan im Schrank“ des Bonner Fringe-Ensembles zeigt, welche Mythen sich in

Westeuropa um den Rohstoff drehen. (Thilo Beu)

Gold gilt in der westlichen Welt als Statussymbol. In Ländern wie Burkina Faso, die den Rohstoff liefern, wirkt es dagegen oft zerstörerisch. Diese Kluft macht das aktuelle Stück aus dem „Gold“-Projekt des Bonner Fringe-Ensembles schmerzhaft deutlich.

Auf der Probebühne in Bonn-Beuel sind aufgebaut: Ein Glitzervorhang. Ein vergoldeterEinkaufswagen. Tische mit glänzenden Schutzfolien, die von einer Performerin liebevoll zu Goldkonfetti zerkleinert werden. In einer alchemistischen Werkstatt wird der Reinheitsgehalt des Rohstoffs gemessen, auf den der saturierte Westeuropäer heute immer noch verlässlich baut.

„Der Wahnsinn ist ja: Es wird aus der dunklen Erde geholt irgendwo und dann wieder in den Safes verschlossen. Es landet wieder in der Dunkelheit“, sagt Regisseur Frank Heuel.

„Also, ich persönlich mag Gold ja auch so gar nicht, bin eher so der Silbertyp. Dieses ganze gehäufte geschenkte Gold, was man da zur Hochzeit kriegt… Ich wart ab, bis ich's meinen Enkelkindern geben kann…“

Mit der lässigen Gedankenlosigkeit der sorglosen Mittelstandsstudentin spricht Schauspielerin Julia Philippi eins der Interviews nach, die das Fringe-Ensemble für den zweiten Teil ihres „Gold“-Projekts in der Bonner Fußgängerzone führten. Den meisten war nicht bewusst, unter welchen verbrecherischen Umständen das mythisierte Metall in Westafrika aus dem Boden geholt wird. Was bedeutet es hier, was im globalen Süden?

„Beides Mal ist eine Verheißung von Glück damit verbunden. Aber in Burkina ist es ganz konkret auf die konkrete Lebenssituation bezogen: ‚Ich habe Gold gefunden, ich kann meine Familie ernähren. Und ich kann mir ein Moped leisten, Smartphone kaufen,aber nicht mehr.‘ Das Geld ist sofort weg, von der Hand in den Mund. Hier bei uns wirdes angereichert. Bei uns verheißt es Sicherheit, vermeintlich. Völlige Gegensätze“, sagt Frank Heuel.

Zwei Seiten einer Medaille

Mit dem „Gold“-Projekt will das Fringe-Ensemble zwei Seiten einer Medaille zeigen. Während im ersten Teil mit Künstlern aus Burkina Faso ein fataler Kreislauf aus Raubbau, Kinderarbeit, Vergiftung und Steuerhinterziehung erzählt wurde, geht es in

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„Lieber Gold im Mund als Porzellan im Schrank“ eher um deutsche Anlagemöglichkeiten, Rheingold-Sucher, Juweliere, Goldsammler und -träger.

Und es geht darum, woher der Mythos Gold eigentlich kommt, dem bereits Christoph Kolumbus erlag. Mit verteilten Texten erzählen die fünf Performer in schwarzen Banker-Anzügen, mit goldenen Schuhen und Einstecktüchern von rastlosen Raubzügen,die dem spanischen Hof nie gekannte Reichtürmer bescherten – und heute von Nachkommen vor Gericht reklamiert werden. 

„Und während Kolumbus noch drei weitere Reisen ins vermeintliche Indien unternimmtund doch nie die Quellen des Goldes findet und ein verarmtes Lebensende fristen muss, so öffnet er doch Tür und Tor für die Ausbeutung des südamerikanischen Kontinents!“, heißt es im Stück.

Doch das Gold von damals ist längst eingeschmolzen, eingegangen in Eheringe, in Smartphones und Kirchenvergoldungen. Und so lassen sich die zwei Perspektiven auf das Gold als Aufklärungsparabel der Unterschiede zwischen sogenannter Erster und Dritter Welt lesen.

„Das hat richtig in der Sonne geglitzert“

Auf den Punkt kommt das im Interview mit einem Bonner Entwicklungshelfer, der mit Dorfbewohnern in Burkina Faso einst einen Damm baute, um vor Erosion zu schützen und Bäume zu pflanzen. 

Manuel Klein und Sören Wunderlich performen die zerknirschten Einsichten des wohlmeinenden Westlers bravourös zum Prince-Song „Gold“ – denn nicht alles, was sinnvoll glänzt, erweist sich im Nachhinein als goldrichtig.

„Dann sind die rumgelaufen und haben kleine Goldkrümel aufgesammelt wie Erdnüsse.Und das hat richtig in der Sonne geglitzert. Und die Alten sagten: ‚Du hast unser Leben komplett verändert.‘  Mein Bestreben war ein ganz anderes: Wiederaufforstung! Und die Gegend sah innerhalb von ein paar Wochen aus wie auf dem Mond… Für die Zukunft des Dorfes war das damals fatal.“

Ein Abend, der aufklären will, wie der geldgierige Mensch ein Opfer seines fatal schmalen Horizonts ist, auch wenn er am anderen Ende des kapitalistischen Kreislaufs steht. Schön, wie das Fringe-Ensemble beide Perspektiven aufzeigt und dennoch klarmacht: So etwas wie faires Gold gibt es nicht. Seine Herkunft ist nahezu unkontrollierbar, man kann es immer wieder bis zur Unkenntlichkeit einschmelzen.

Schuldig fühlen werden sich westliche Goldzahnträger vermutlich ebenso wenig wie jene mit ihren coltanhaltigen Handys. Im Mai wird das Fringe-Ensemble den Perspektivwechsel auch räumlich vollziehen – und das „Gold“-Projekt in Burkina Faso zeigen.

„Lieber Gold im Mund als Porzellan im Schrank“ feiert am 19. Dezember an der Werkstattbühne am Theater Bonn Premiere, weitere Vorstellungen sind am 30. Dezember, 18. und 28. Januar – bevor es im Mai in Ouagadougou in Burkina Faso zur Aufführung kommt.

Quelle: Dorothea Marcus in Deutschlandfunk Kultur vom 15.12.19

Unicef-Foto des Jahres 2019  

Diese Bilder gehen unter die Haut Erster Platz beim Unicef-Foto des Jahres 2019: Im SlumTondo am Hafen von Manila leben Kinder vom Verkaufvon Plastikflaschen. Wenn sie Glück haben, liegt ihrTageslohn bei 50 philippinischen Pesos (rund 90 Cent).(Quelle: Hartmut Schwarzbach, Deutschland,Fotoagentur Argus)

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Das Kinderhilfswerk Unicef hat das Unicef-Foto des Jahres 2019 gekürt. Das Siegerbildstammt vom deutschen Fotografen Hartmut Schwarzbach. t-online.de zeigt die ergreifenden Bilder, die Kinder in Not porträtieren.

Die Fotos 2019 erzählen vom mutigen Überlebenskampf von Kindern angesichts gleich dreier Tragödien unserer Zeit: Armut, Umweltverschmutzung und Kinderarbeit. Auf dem Siegerbild porträtiert der deutsche Fotograf Hartmut Schwarzbach die 13-jährige Wenie, die in einem Meer von Müll im Hafen von Manila (Philippinen) Plastikreste aus dem Wasser fischt.

Der dritte Preis: In der Unterwelt

Mit dem dritten Platz wurde die Reportage des spanischen Fotografen Antonio Aragón Renuncio über arbeitende Kinder in Goldminen in Burkina Faso ausgezeichnet. Er hat die Qual der Goldsucher-Kinder von Burkina Faso festgehalten – bis hin zu den Friedhöfen, auf denen viele von ihnen liegen. Weltweit werden Millionen Mädchen undJungen in Minen, Textilwerkstätten, auf Farmen, in Privathaushalten oder in Bordellen ausgebeutet. Renuncio, bereits im Vorjahr Gewinner des Wettbewerbs, dokumentiert eines von vielen dieser Schicksale. 

Dritter Platz beim Unicef-Foto des Jahres 2019: Ein kleiner Junge liegt erschöpft auf der Erde einer Goldminein Burkina Faso. (Quelle: Antonio Aragón Renuncio)

"Kinder sind das Wertvollste, das wir haben"

"Das Unicef-Foto des Jahres erzeugt Nähe; Nähe zu Kindern, die sonst kaum jemand sieht. Es zeigt ihre Not – aber auch ihre Stärke,

selbst unter den trostlosesten Bedingungen nicht aufzugeben", erklärte Elke Büdenbender, Schirmherrin von Unicef Deutschland, bei der Preisverleihung in Berlin. "Unsere Botschaft lautet: Kinder sind das Wertvollste, das wir haben. Wir alle tragen Verantwortung für ihr Leben und ihre Zukunft."

Quelle: UNICEF in t-online.de vom 19.12.19

Den vollständigen Artikel mit weiteren Fotos finden Sie unter https://www.t-online.de/nachrichten/specials/id_87025026/unicef-foto-des-jahres-2019-die-kinder-der-muell-und-der-tod.html

Theater: "Rougbeinga" von Norbert Zongo, aufgeführt im CENASADas Centre national de spectacle et de l'audio-visuel (CENASA) diente als Schauplatz für diePräsentation der Rougbeinga-Show, ein für dasTheater adaptiertes Werk des JournalistenNorbert Zongo. Es war Montag, der 16.Dezember 2019. Es ist eine Aktivität, die vondem mouvement associatif Citoyen du Renouveauinitiiert wurde.

Theaterfreunde wurden am Montag, den 16.Dezember 2019 im CENASA bedient. Die Showist "Rougbeinga", eine Adaption der Arbeit des Journalisten Norbert Zongo. Fast 2

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Stunden lang hielten die Künstler das Publikum in Atem. Die Geschichte erzählt den Widerstand im Land der Bwaba, einem Volk des Boucle du Mouhoun. Ihre Tapferkeit und Zähigkeit gegenüber dem französischen Kolonisten wurde beschrieben. Für einen Bwaba ist das Leben Freiheit und der Tod Würde. Die Geschichte endet nicht im Boucle du Mouhoun. Es geht zurück in die Region Centre-West mit Koudougou und Réo. Auch hier haben sich Krieger gegen den Eindringling erhoben.

Hier und da werden Strategien entwickelt, um den Feind zu besiegen. Um die tapferen Kämpferzu ernähren, wurde eine Idee gefunden. Es ist die Zubereitung der Bohne, die einfach zu tun ist. Es ist "Rougbeinga" in Mooré. Nur die Figur Naaba Ligdi hatte sich trotz ihrer Tapferkeit für die Sache des weißen Mannes eingesetzt. Dasmachte den Kampf noch

schwieriger. Dennoch gelang es ihnen, dem Feind Verluste zu verursachen. Diese Siege sind nicht von Dauer. Eines Tages griffen sie Koudougou über Ramongo an. Allerdings ohne mit dem Verrat eines schwarzen Bruders zu rechnen. Er hatte die Katze aus dem Sack gelassen. Die Waffen wurden sabotiert, die Truppe wurde dezimiert.

Um zu verhindern, dass die Bevölkerungvom Blitz des Kolonisten getroffenwird, ergaben sich die Anführer. Siewurden am 14. Juli, demNationalfeiertag Frankreichs,hingerichtet. Die Adaption und dieInszenierung tragen die Handschrift vonPaul Zoungrana. Für den Präsidentendes Citoyen du Renouveau MathieuTankoano ist es eine Art der Würdigungdes Enthüllungsjournalisten NorbertZongo. Es ist auch eine Möglichkeit, derjungen Generation zu ermöglichen, den Mann kennen zu lernen. Es ist auch ein Weg, um in diesen für Burkina Faso schwierigen Zeiten zu zeigen, dass Männer und Frauen für den Erhalt des Landes gekämpft haben. Also sind wir an der Reihe, die Fackel hochzuhalten. Unter den Künstlern waren Alain Hema und KPG.

Die Show wurde vom Publikum, das sie sich anschaute, gut aufgenommen. Für Rainatou Sana, obwohl das Spiel mit Humor gefärbt ist, gibt es Lektionen zu lernen. Sie erinnert sich daran, dass man, um zu gewinnen, sichvereinen muss, man muss vereint sein. Deshalb ist sie überzeugt, dass angesichts der Widrigkeiten, denen Burkina Faso ausgesetzt ist, jeder

Bürger sich organisieren muss, um am Kampf teilzunehmen. An der Veranstaltung nahm auch der Handelsminister Harouna Kaboré teil. Er fand den Inhalt sehr wichtig. Es ist eine Geschichte der Entschlossenheit.

Quelle: Dimitri OUEDRAOGO in Lefaso.net vom 19.12.19 / Übersetzung: Christoph Straub

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Außerdem:

Der Streit um deutsche Gestaltungsmacht

Wirtschaftlich ein Riese, sicherheitspolitisch ein Zwerg. Diese Beschreibung Deutschlands ist nicht neu und war über Jahrzehnte politisch gewollt. Im Streit um einen Kurswechsel könnte es noch knallen. Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), Bundesministerin der Verteidigung und CDU-Bundesvorsitzende. Foto: Kay Nietfeld/dpa (Bild: dpa) Berlin - Mali, Mali und wieder Mali. Hat Annegret Kramp-Karrenbauer, die in Meinungsumfragen einen Tiefschlag nachdem anderen kassiert, keine andere Sorge als die Regionsüdlich der Sahara?

https://www.allgemeine-zeitung.de/politik/thema-des-tages/der-streit-um-deutsche-gestaltungsmacht_20835345

Teenagerschwangerschaften weltweit Wo jede Sechste vor dem 20. Geburtstag ein Kind bekommt

Jedes Jahr werden mehr als zwölf Millionen Teenagerinnen Mutter. Das birgt gesundheitliche Risiken, schränkt Mädchen in ihrer Entwicklung ein und verstärkt Armut. Doch es gibt auch positive Tendenzen.

https://www.spiegel.de/gesundheit/schwangerschaft/teenagerschwangerschaft-wo-jede-sechste-vor-dem-20-geburtstag-mutter-wird-a-1296775.html

Wirtschaft

Onlinehandel in Afrika: Zwischen Handybestellung und Papierkatalog

Den neuen Spaten fürs Feld bestellen und liefern lassen? Im ländlichen Afrika ist der Weg zum Laden oft weit, Onlinehandel attraktiv. Potenzial und Hürden für E-Commerce in Afrika sind groß. Wer scheitert, wer gewinnt?

Das Jahr hat gut angefangen: Für viele galt 2019 als das Jahr, in dem der Onlinehandel in Afrika seinen großen Durchbruch haben würde. Im April geht Jumia in New York an die Börse. Das in Nigeria gegründete Unternehmen ist auf Onlinehandel in Afrika spezialisiert, in über zehn afrikanischen Ländern aktiv.

https://www.dw.com/de/onlinehandel-in-afrika-zwischen-handybestellung-und-papierkatalog/a-51634737

Menschenrechtspreis an Aktivistinnen aus Afrika verliehenWeimar (dpa/th) - Für ihren außerordentlichen und friedlichen Einsatz für die Menschenrechte in Westsahara und im Sudan sind zwei Frauen in Weimar ausgezeichnet worden. Unermüdlich und selbstlos verfolgten Laila Fakhouri und Ihsan Fagiri ihre Ziele, teilte die Stadt Weimar am Dienstag zur Vergabe des Weimarer Menschenrechtspreises mit. Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert.

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https://www.sueddeutsche.de/leben/auszeichnungen-weimar-menschenrechtspreis-an-aktivistinnen-aus-afrika-verliehen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-191209-99-71579

Afrika

Von der Leyen will enge Partnerschaft mit Afrikanischer Union

Mit ihrer ersten Auslandsreise setzt die neue EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ein politisches Signal. Sie fliegt nach Äthiopien und zeigt so, wie wichtig ihr die Beziehungen zu afrikanischen Ländern sind.

Von der Leyen und AU-Kommissionschef Faki in Addis Abeba

https://www.dw.com/de/von-der-leyen-will-enge-partnerschaft-mit-afrikanischer-union/a-51567560

2019 weltweit 27 bewaffnete Konflikte – Afrika am stärksten betroffenKassel 17.12.2019 (pm/red) Die Hamburger Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung zieht Bilanz für 2019: Die Zahl der kriegerischen Auseinandersetzungen ist 2019 weltweit leicht zurückgegangen. Das geht aus Untersuchungen der Hamburger Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung (AKUF) hervor. Demnach wurden 2019 insgesamt 27 Kriege und bewaffnete Konflikte geführt. Gegenüber dem Vorjahr war das ein kriegerischer Konflikt weniger.

https://www.das-marburger.de/2019/12/2019-weltweit-27-bewaffnete-konflikte-afrika-am-staerksten-betroffen/

Interview mit Gründer des Afrochella-Festivals "Afrika ist plötzlich cool" Als junger Mann wollte Edward Asafu-Adjaye Amerikaner sein. Jetzt will er Afrika hip machen - mit dem Afrochella. Hier erklärt er, wie sein Festival erfolgreich wurde und warum die Millennials dabei so wichtig sind.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/afrochella-festival-in-ghana-gruender-ueber-die-hintergruende-a-1302282.html

Impressum: Deutsch-Burkinische Freundschaftsgesellschaft e.V. www.dbfg.de

Vorsitzender: Christoph Straub, Kallmorgenstr. 8, 76229 Karlsruhe

Die hier veröffentlichten Artikel geben nicht in allen Fällen die Meinung desVorstandes der DBFG wieder.

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