Nicole Weber Lernstationen inklusiv: Gedichte 2 · Ein Kamel das wollte ja Per Autostopp nach...
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Differenzierte Materialien für den inklusiven Deutschunterricht
GedichteLernstationen inklusiv
Nicole Weber
Lernstationen inklusiv: Gedichte 2Gedichte verstehen
Downloadauszug aus dem Originaltitel:
Das Werk als Ganzes sowie in seinen Teilen unterliegt dem deutschen Urheberrecht. Der Erwerber des Werkes ist berechtigt, das Werk als Ganzes oder in seinen Teilen für den eigenen Gebrauch und den Einsatz im eigenen Unterricht zu nutzen. Die Nutzung ist nur für den genannten Zweck gestattet, nicht jedoch für einen schulweiten Einsatz und Gebrauch, für die Weiterleitung an Dritte (einschließlich, aber nicht beschränkt auf Kollegen), für die Veröffentlichung im Internet oder in (Schul-)Intranets oder einen weiteren kommerziellen Gebrauch.
Eine über den genannten Zweck hinausgehende Nutzung bedarf in jedem Fall der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlages. Verstöße gegen diese Lizenzbedingungen werden strafrechtlich verfolgt. h verf
Nicole Weber: Lernstationen inklusiv – Gedichte 2© Persen Verlag 1
Das Gefieder der Sprache
Das Gefieder der Sprache streicheln
Worte sind Vögel
mit ihnen
davonfliegen
Hilde Domin
Vorwort
Das Motto dieses Gedichte-Stationslaufes lautet: „Mit Worten davonfliegen“. Ziel ist es, den Kindern Gedichte durch die Beschäftigung an und mit diesen vertraut zu machen und sie an die Erschließung von Gedichten heranzuführen. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich Gedichten nähern, indem ih-nen verschiedene Zugangsweisen zur Verfügung gestellt werden. Die Schülerinnen und Schüler kön-nen mit diesem Material selbstständig mit Gedichten umgehen. Sie können eigene Gedichte verfassen und sie anderen vorstellen.
Diese Materialien beinhalten Aufgabenstellungen für den inklusiven Unterricht. Einige Stationen enthal-ten Differenzierungen, sodass auch Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf im Bereich Lernen an diesem Stationslauf teilnehmen können. Es gibt Stationen, die eine innere Differenzierung beinhalten, oder Stationen, die direkt als Differenzierungsstation ausgewiesen sind. Den Schwierig-keitsgrad der Arbeitsblätter bzw. einzelner Aufgaben erkennt man an der Einfärbung des zugehörigen Smileys. So ist es möglich, das gleiche Gedicht, bzw. das gleiche Thema zu behandeln, in der schrift-lichen Behandlung jedoch durch vereinfachte Materialien so zu differenzieren, dass auch lernschwä-chere Schüler und Schülerinnen eine Chance haben, sich ihr Gedicht selbstständig ansatzweise zu er-schließen. Die Aufgaben aus dem Bereich „Gedicht schreiben“ sind eher für leistungsstärkere Schüle-rinnen und Schüler angelegt.
– leicht – normal bis mittelschwer – schwer
Die Methoden zur Behandlung von Gedichten in diesem Stationslauf lassen sich auf viele weitere Ge-dichte anwenden. Es ist auch möglich, ein ausgewähltes Gedicht dieses Stationslaufes anhand mehre-rer Methoden dieses Buches zu behandeln.
Vorwort
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Nicole Weber: Lernstationen inklusiv – Gedichte 2© Persen Verlag 2
Folgende Übersicht soll das Konzept der Gedichte-Werkstatt verdeutlichen:
Allgemeine Ziele des Umgangs mit GedichtenDie Schüler sollen …
� durch den Umgang mit Lyrik ihr eigenes Ausdrucksvermögen ergänzen und erweitern, in-dem sie ihre Gedanken, Empfindungen und Träume kennen lernen und diese ausdrücken,
� durch die Auseinandersetzung mit Lyrik und deren Struktur er kennen, wie sich trotz be-stimmter Grenzen Kreativität entwickeln kann,
� durch Gedichte für Ästhetik empfindlich gemacht werden und � Gedichte bewerten lernen, � mehrere Gedichte kennen lernen, um ein breitgefächertes Angebot zu bekommen, damit sie für die Erschließung einzelner Gedichte ausgerüstet sind und auch im außerschulischen Alltag Zu gang zu Gedichten bekommen,
� interpretatorische Möglichkeiten kennen lernen.
Ausgewählte Gedichte
Fertigungs- und Erfahrungswerkstatt
Gedichte-Werkstatt
Methoden des handlungs- und produktionsorientierten
Literaturunterrichts:Operative Verfahren
Methoden des handlungs- und produktionsorientierten
Literaturunterrichts
Methoden des handlungs- und produktionsorientierten
Literaturunterrichts:Kreatives Schreiben
Lernziel: Freude am Umgang
mit Gedichten
Gedichten nahe-
kommen Gedichte verstehen
Gedichte verstehen
Lernziel:ein außerschulischesLesen von Gedichten
erreichen
Lernziel:Gedichte durch
verschiedene Zugängeerleben
Lernziel:inhaltliche
Auseinandersetzung
Der Gedichte-Stationslauf besteht aus Arbeitsaufträgen zu verschiedenen Gedichten, die es ermögli-chen, handelnd und spielerisch mit ihnen umzugehen. Die Arbeitsaufträge können von den Kindern selbstständig erarbeitet werden.
Der Stationslauf ist aus Gründen der Übersichtlichkeit in drei Bereiche gegliedert, die jeweils den Schwerpunkt verdeutlichen sollen:
1. Gedichten nahekommen
2. Gedichte verstehen
3. Gedichte schreiben
Selbstverständlich bestehen zwischen den einzelnen Bereichen Zusammenhänge.
Zur Konzeption der Lernstationen
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Freum
Lernziel:de am Umgat Gedichten
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Nicole Weber: Lernstationen inklusiv – Gedichte 2© Persen Verlag 3
Zur Konzeption der Lernstationen
Übersicht über Methoden zum Umgang mit Gedichten
Ein Gedicht mit Lücken ergänzen: Ausgesparte Wörter müssen ergänzt werden.Umgestellte Texte wieder in die richtige Reihenfolge bringen: z. B. ein in Verse zerschnittenes Ge-dicht wieder ordnen.Für Lücken Wörter auswählen: ein mit Wörtern ausgespartes Gedicht mit auszuwählenden Wörtern ergänzen.Texte wieder entflechten: Zwei thematisch ähnliche Texte werden zerschnitten und wieder zusam-mengesetzt. In Prosa verfasste Texte in Gedichtform bringen
Ein Hörspiel zu einem Gedicht erstellenEine Bild-Text-Collage herstellen: Zu einem Gedicht werden Bilder aus Illustrierten geschnitten und als Collage um den Text des Gedichts geklebt.Ein Spiel zu einem Gedicht herstellen: z. B. kann ein Brettspiel hergestellt werden.Ein Gedicht szenisch darstellenEin Gedicht pantomimisch darstellenStandbild zu einer Szene eines Gedichts bauenEin Gedicht in einem Puppen-, Schatten- oder Stabfigurentheater darstellenEin Gedicht schreibgestaltend verändernBilder zu einem Gedicht malen: Ein Bild oder sogar eine Bilderfolge kann entstehen.Ein Gedicht verschieden vortragenGedicht mit verschiedenen Sprechern vortragenEinen Text vertonenEine passende Hintergrundmusik suchenMit eigenen Texten auf Gedichte antwortenZu einem Gedicht passende Bilder aussuchenEin Gedicht musikalisch inszenierenGedichte mit anderen Gedichten vergleichen
Zeilenumbrechen: einen kleinen Prosatext schreiben, der später gekürzt, ergänzt oder umgestellt wird, sodass ein Gedicht entsteht.Ein Rondell schreiben: achtzeilig, wobei Zeile 1, 4 und 7 so wie auch 2 und 8 gleich sind.Schneeballgedicht: Kunstspiel, das mit einem Wort beginnt, zu dem in jeder Zeile ein Wort hinzu-kommt.Akrostichon: Aus den Anfangsbuchstaben eines Wortes (senkrecht geschrieben) entstehen neue Wörter, Sätze oder Wortteile.Gedicht mit allen Sinnen: Zu einem bestimmten Thema werden Assoziationen gesammelt oder auch Materialien bereitgelegt, zu denen ein Gedicht geschrieben wird.Textreduktion: Gedichte werden reduziert und verändert.Elfchen: ein Kurzgedicht (elf Wörter), das nach einem ganz bestimmten Bauplan verfasst wird.Parodien zu Gedichten schreibenMeditieren und Schreiben: nach dem Hören einer Fantasiereise ein Gedicht verfassen.Gedichtanfänge schreibenGedichtenden schreibenHaiku schreiben: Gedicht aus fünf Zeilen mit spezifischer Silbenzahl.Dadaistische Collage: Aus Wortschnipseln einer Zeitung wird ein Gedicht gelegt und aufgeklebt.Anhand eines Clusters ein Gedicht verfassen
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Arbeitsauftrag
� Lies dir das Gedicht durch. In diesem Gedicht gibt es Wörter, die du malen kannst.
� Schreibe das Gedicht auf ein leeres Blatt und zeichne dabei einige Wörter, anstatt sie zu schreiben.
Ein Beispiel:
Am Himmel ist eine
Ein Kamel
Ein Kamel das wollte ja
per Autostopp nach Afrika.
Lange stand’s an der Autobahn,
da endlich hielt ein Wagen an.
Doch der erwies sich als zu klein,
denn nur der Koffer passte rein.
Auto fuhr, Kamel blieb da.
Jetzt hat’s ’nen Koffer in Afrika.
Christl Pfister
Ein Gedicht abschreiben und besondere Wörter zeichnenStation 9a
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Ein Gedicht abschreiben und besondere Wörter zeichnenStation 9b
Arbeitsauftrag
� Lies dir das Gedicht durch.
� In diesem Gedicht gibt es Wörter, die du malen kannst. Sie sind fett hervorgehoben.
� Schreibe die ersten beiden Strophen auf ein leeres Blatt und zeichne dabei einige Wörter.
Ein Beispiel: Am Himmel ist eine
Ein Kamel
Ein Kamel das wollte ja
Per Autostopp nach Afrika.
Lange stand’s an der Autobahn,
da endlich hielt ein Wagen an.
Doch der erwies sich als zu klein,
denn nur der Koffer passte rein.
Auto fuhr, Kamel blieb da.
Jetzt hat’s ’nen Koffer in Afrika.
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Arbeitsauftrag
� Lies dir das Gedicht durch.
� Male den Sternenhimmel mit deinem ganz persönlichen Lieblingsstern. Dieser sollte etwas größer sein als die anderen Sterne.
� Schreibe in jeden Stern einen Wunsch und in deinen Lieblingsstern deinen allergrößten Wunsch.
� Denke daran, dass es nicht immer Wünsche sein müssen, die man kaufen kann.
Sterne
Ganz weit in der Ferne
stehen am Himmel die Sterne.
Unendlich viele sind sie,
zählen kann man die nie,
auch wenn sie im Dunkeln
noch so hell funkeln.
Den großen da drüben
hab ich besonders gern.
Der ist mein Lieblingsstern.
Er bringt mir nämlich Glück.
Und winke ich ihm zu,
blinzelt er zurück.
Hans und Monique Hagen
Ein Bild zum Gedicht malenStation 10a
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Ein Bild zum Gedicht malenStation 10b
Arbeitsauftrag
� Lies dir das Gedicht durch.
� Male ein Bild zu diesem Gedicht.
Der Mann im Mond
Der Mann im Mond hängt bunte Träume,
Die seine Mondfrau spinnt aus Licht,
Allnächtlich in die Abendbäume,
Mit einem Lächeln im Gesicht.
Da gibt es gelbe, rote, grüne
Und Träume ganz aus Himmelblau.
Mit Gold durchwirkte, zarte, kühne,
Für Bub und Mädel, Mann und Frau.
Auch Träume, die auf Reisen führen
In Fernen, abenteuerlich.
– Da hängen sie an Silberschnüren!
Und einer davon ist für dich.
Mascha Kaléko
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Arbeitsauftrag
� Lies dir das Gedicht leise durch.
� Schließe nun die Augen und versuche, dir die Unterwasserwelt vorzustellen.
� Male die Unterwasserwelt auf ein Blatt Papier.
Der Taucher
Langsam sank der Taucher nach unten.
Tiefer und Tiefer.
Erst war es im Wasser hell.
Da sah der Taucher drei Fische.
Die Fische hatten es eilig.
Auch die Schildkröte paddelte davon.
Neugierig schaute sie zurück.
Später schaltete der Taucher die Lampe ein.
Nun bemerkte er einen Kraken.
Der Krake huschte ins Dunkel.
Der Taucher konnte ihn kaum erkennen.
Auf dem Meeresboden gab es viel zu entdecken.
Ein altes Fass.
Ein versunkenes Schiff.
Zwei Ungeheuer mit winzigen Augen.
Die wollte der Taucher nicht stören.
Schnell schwamm er weiter, dicht über dem Grund.
Das war anstrengend.
Zum Schluss ruhte sich der Taucher aus.
Auf einem Felsbrocken mitten im Sand.
Dort saß er ganz allein.
Den Leuchtfisch traf er nicht mehr.
Der Leuchtfisch kam, als der Taucher
verschwunden war.
Mustafa Haikal
Nach einem Gedicht malenStation 11
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Arbeitsauftrag
� Lest euch das Gedicht durch.
� Stellt eine Collage her. Benutzt dafür Kataloge, Zeitschriften, Tonpapier und Ähnliches.
Eine Collage herstellenStation 12
Was ich sehe, wenn ich gehe
Auf dem Acker frisch gepflügte Erde.
Am Himmel Wolkenpferde.
Zitternde Gräserspitzen.
Blüten in Mauerritzen.
Zwei Schmetterlinge, gelb und weiß.
Ein Kind mit einem Eis.
Eine alte Frau mit einem Buch.
Auf einer Wäscheleine ein einzelnes Taschentuch.
Eine Katze im sonnigen Gras.
Lichtsignale auf Fensterglas.
Ein Auto, das ich nicht kenne.
Eine Henne.
Einen Hahn.
Eine Wiese voll Löwenzahn.
Ein Spinnennetz ohne Spinne.
Eine verrostete Regenrinne.
Hinter der Wegbiegung liegt unser Haus.
Mein Spaziergang ist aus.
Georg Bydlinski
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Nicole Weber: Lernstationen inklusiv – Gedichte 2© Persen Verlag 10
Arbeitsauftrag
� Lest euch das Gedicht durch.
� Sammelt alles, was zu diesem Gedicht passen könnte, z. B. Naturmaterialien wie Steine, Pflanzen oder Äste.
� Benutzt Kataloge, Zeitschriften oder verschiedene Papiere.
� Gestaltet nun den Inhalt eines Schuhkartons.
� Schreibt anschließend das Gedicht ab und klebt es in oder auf den Karton.
Hör mal!
Das nächste Mal beim Spazieren gehen,
wo immer du bist: Bleib einfach stehn.
Mach die Augen zu und lausch in die Stille.
Hörst du es? Da zirpt eine Grille.
Von fern bellt ein Hund. Gleich danach kräht ein Hahn.
Über die Brücke rasselt die Bahn.
Du hörst eine vorlaute Fliege brummen,
du hörst eine suchende Biene summen,
du hörst den Wind in den Zweigen wispern,
du hörst, wie im Wald dürre Äste knistern,
du hörst deinen Atem und spürst ihn im Bauch.
Ein unruhiger Vogel keckert im Strauch.
Und hoch über dir, fast ahnst du es nur,
zieht ein einsames Flugzeug seine einsame Spur.
Und ruft jetzt dein Freund: „So komm endlich weiter!
Hier ist doch nichts los!“ Dann bist du gescheiter.
Wolf Harranth
Einen Schuhkarton zu einem Gedicht gestaltenStation 13
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Nicole Weber: Lernstationen inklusiv – Gedichte 2© Persen Verlag 11
Arbeitsauftrag � Lies dir das Gedicht „Die Flaschenpost“ leise durch.
� Male zu jeder Strophe ein Bild, sodass eine Bildergeschichte entsteht.
� Wie könnte das Gedicht weitergehen? Male einen passenden Schluss. Vielleicht kannst du noch dazu reimen.
Die Flaschenpost
Ich schreib auf einen Zettel
das Wort Gnadizadu
und steck’s in eine Flasche
und mach den Korken zu.
Dann werf ich meine Flaschenpost
ganz heimlich in den Bach.
Sie schwimmt davon, von West nach Ost,
ich schau ihr lange nach.
Am Abend bin ich aufgeregt
und kann nicht ruhig liegen.
Ob wer die Post gefunden hat?
Und – werd ich Antwort kriegen?
Georg Bydlinski
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Eine Bildergeschichte zum Gedicht malenStation 14
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Nicole Weber: Lernstationen inklusiv – Gedichte 2© Persen Verlag 12
Arbeitsauftrag
� Lies dir das Gedicht leise durch.
� Male zu jeder Strophe mindestens ein Bild und gestalte einen Comic.
Einen Comic zu einem Gedicht malenStation 15
Von kleinen und von großen Leuten
1. Das klitzekleine Fräulein Ping,
viel kleiner als ein Däumeling,
das tanzte wild und unverdrossen
auf Riese Roberts Sommersprossen.
Auf seiner Nase steppte sie.
Das kitzelt ihn, er macht „Hatschi“.
Und Fräulein Ping in hohem Bogen
ist von der Nase fortgeflogen.
Sie flog und flog bis Quakenbrück
und kam noch immer nicht zurück.
2. Das klitzekleine Fräulein Ping
schlug manchmal einen Schellenring.
Sie trug ein Glöckchenband am Hals
und um die Füße ebenfalls.
Kaum schlief der Riese Robert ein,
schlüpft’ sie in seinen Traum hinein.
Er sah sie nicht, doch wo sie ging,
Hört’ er ein feines Klinglingling.
3. Das klitzekleine Fräulein Ping
verlor einmal ihr Lieblingsding;
und schlimmer noch – sie hat vergessen,
was das bloß war, was sie besessen.
Und weil das Ding ja noch viel kleiner
war als sie, so fand es auch per Zufall keiner.
Iris Schürmann-Mockellenri
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Nicole Weber: Lernstationen inklusiv – Gedichte 2© Persen Verlag 13
Arbeitsauftrag
� Lest euch das Gedicht durch.
� Dieses Gedicht eignet sich gut dafür, es zu spielen.Klärt in der Gruppe ab, wer welche Rolle spielt.
� Ein Kind sollte das Gedicht lesen, während die anderen dazu spielen.
Ein Gedicht spielenStation 16
Die Vogelscheuche
Nachts geht die Vogelscheuche manchmal aus,
weil dann die Vögel alle lange schon schlafen,
setzt Bein vor Bein
(und ihre leeren, die löchrigen Arme wackeln)
und geht nach Haus.
Das ist bei den wolligen schlummernden Schafen,
dort ist sie nicht so allein,
höchstens die Hunde schimpfen sie aus,
das hört man von Spitzen und Dackeln,
und hat es warm.
Sie rollt sich in den eignen schwachen Schatten
Und brummt noch ein bisschen unter den satten,
den Schafen,
die schlafen im Mondenschein,
und schläft ein.
Rudolf Stibill
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Nicole Weber: Lernstationen inklusiv – Gedichte 2© Persen Verlag 14
Arbeitsauftrag
� Lest euch das Gedicht mehrmals durch.
� Überlegt, wie viele Tiere ihr darstellen müsst.
� Verteilt die Rollen und spielt dieses Gedicht. Ihr könnt es frei spielen oder euch an den Text halten.
Mit Freunden
„Ich weiß nicht mehr, was ich mache“,
klagt der himbeerrote Drache.
„Die grünen Drachen spotten mich aus –
Ich glaub, ich ziehe fort von zu Haus!“
„Roter Drache, bleib doch hier“,
spricht das Rollschuh-Trampeltier.
„Du bist ganz normal, wie ich sehe“,
krächzt die weißgetupfte Krähe.
„Du bist so farbenkräftig bunt“,
sagt der dottergelbe Hund.
„Komm, ich reich dir die Tatze“,
singt die stachelige Katze.
„Himbeerrot gefällst du mir“,
schmettert laut der Einhorn-Stier.
„Grüne Drachen, die sind fad
wie ein welker Kopfsalat!“
„Jetzt weiß ich wieder, was ich mache“,
ruft der himbeerrote Drache.
„Ich bleibe hier bei euch zu Haus.
Mit Freunden hält man alles aus!“
Georg Bydlinski
Zu einem Gedicht spielenStation 17
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Nicole Weber: Lernstationen inklusiv – Gedichte 2© Persen Verlag 15
Arbeitsauftrag � Lest euch das Gedicht durch.
� Dieses Gedicht eignet sich dazu, einzelne Wörter oder Sätzemit Geräuschen oder Tönen zu unterstützen.Zum Beispiel könnte der Donner mit einem lauten Trommelschlagdargestellt werden.
� Gestaltet das Gedicht mit vielen Geräuschen und Tönen.
� Sucht euch dafür passende Instrumente aus.
Ein Gedicht mit Musikinstrumenten begleitenStation 18
Das Gewitter
Hinter dem Schlossberg kroch es herauf.Wolken – Wolken!
Wie graue Mäuse,
ein ganzes Gewusel.
Zuhauf
jagten die Wolken gegen die Stadt.
Und wurden groß
und glichen Riesen
und Elefanten
und dicken, finsteren Ungeheuern,
wie sie noch niemand gesehen hat.
„Gleich geht es los!“,
sagten im Kaufhaus Dronten
drei Tanten
und rannten heim, so schnell sie konnten.
Da fuhr ein Blitz
mit helllichtem Schein,
zickzack
blitzschnell
in einen Alleebaum hinein.
Und ein Donner schmetterte hinterdrein,
als würden dreißig Drachen
auf Kommando lachen,
um die Welt zu erschrecken.
Alle Katzen in der Stadt
verkrochen sich
in die allerhintersten Stubenecken.
Doch jetzt ging ein Platzregen nieder!
Die Stadt war überall
nur noch ein einziger Wasserfall.
Wildbäche waren die Gassen.
Plötzlich war alles vorüber.
Die Sonne kam wieder
und blickte vergnügt
auf die Dächer, die nassen.
Josef Guggenmos
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Nicole Weber: Lernstationen inklusiv – Gedichte 2© Persen Verlag 16
Arbeitsauftrag
� Lest euch das Gedicht durch.
� Überlegt euch, wie ihr das Gedicht pantomimisch vorspielen könnt.
� Wenn ihr zu einem Ergebnis gekommen seid, liest ein Kind den Text vor und die anderen führen die Pantomime durch.
� Bei der Vorstellung, zum Beispiel auf einer gemeinsamen Dichterlesung, könnt ihr eure Gesichter noch weiß schminken und euch schwarze Kleidung anziehen.
Ein Gedicht pantomimisch darstellenStation 19
Der Lotteriegewinn
Heut gibt’s ein Fest. Die Tiere feiern.
Der Dachs jongliert mit Ostereiern.
Die Enten treiben Schabernack
und blasen in den Dudelsack.
Die Frösche hüpfen Pirouetten.
Die Hamster spielen Darts mit Kletten.
Der Bär hat mit dem Fest begonnen:
Er hat ein Honigglas gewonnen.
Georg Bydlinski
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Nicole Weber: Lernstationen inklusiv – Gedichte 2© Persen Verlag 17
Quellenverzeichnis
Bydlinski, Georg: „Der Lotteriegewinn“; „Die Flaschenpost“; „Mit Freunden“; „Was ich sehe, wenn ich gehe“ © Georg Bydlinski, Bastei Lübbe AG
Guggenmos, Josef: „Das Gewitter“. Aus: Josef Guggenmos, Ich will dir was verraten © 1992 Beltz & Gelberg in der Verlagsgruppe Beltz, Weinheim/Basel
M. Hagen, „Sterne“. Aus: Wie sehr ich dich mag © Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg 2001
Haikal, Mustafa: „Der Taucher“ © Mustafa Haikal
Harranth, Wolf: „Hör mal!“ © Wolf Harranth
Kaléko, Mascha: „Der Mann im Mond“. Aus: Mascha Kaléko: Die paar leuchtenden Jahre. © 2003 dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, München
Pfister, Christl: „Der Mann in der Nuss“. Aus: Christl Pfister, Schrumpelhexe Warzenschön. © 1987 Rowohlt Taschenbuchverlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
Pfister, Christl: „Ein Kamel“. Aus: Christl Pfister, Weißt du, was Riesenechsen fressen? Gedichtgeschichten. © 1987 Rowohlt Taschenbuchverlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
Stibill, Rudolf: „Die Vogelscheuche“ © Rudolf Stibill
Wittkamp, Frantz: „Du bist da und ich bin hier“. Aus: Frantz Wittkamp, Du bist da und ich bin hier © 1989 Beltz & Gelberg in der Verlagsgruppe Beltz, Weinheim/Baselelberg i
hier“. Ausder Verlagsg
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Illustrationen: Katharina Reichert
Satz: Satzpunkt Ursula Ewert GmbH
Bestellnr.: 23610DA2
www.persen.de
Persen Verlag, fachverlage Gvorbeh
ambu
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ben Sire Bewerngen mit
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