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20 Nr. 20 | Mittwoch, 25. Januar 2017 STUTTGARTER ZEITUNG REMS-MURR-KREIS Backnang Navi-Diebe unterwegs In der Nacht zum Dienstag haben Unbekannte in Backnang mindestens aus sieben Autos Lenkräder und Navigationssysteme entwendet. Die Polizei geht von bandenmäßigem Dieb- stahl aus: Betroffen waren durchweg teure Autos von BMW und Mercedes, die in ver- schiedenen Straßen geparkt waren. Die Kripo vermutet, dass die Autos zwischen 2 und 4 Uhr morgens aufgebrochen wurden. Die Geräte – bei den Mercedes-Fahrzeugen die Naviga- tionsgeräte, in den BMW zudem die Multifunktionslenkräder – wurden von den Tä- tern fachmännisch ausgebaut. Insgesamt schätzt die Polizei den Schaden auf 6000 bis 10 000 Euro. Die Ermittler bitten Zeugen, sich zu melden (0 71 51 / 95 00). Auch verdächti- ge Beobachtungen vor der Tat könnten von Bedeutung sein. Die Polizei vermutet, dass die Diebe ihre Taten schon seit längerer Zeit geplant haben. wei Schorndorf Zu schnell unterwegs: Unfall Auf der Landesstraße zwischen Schorndorf- Haubersbronn und Welzheim hat sich am Montagnachmittag ein Unfall ereignet, bei dem eine Person verletzt worden ist. Ein 20- Jähriger war dort laut der Polizei gegen 14 Uhr mit seinem Honda zu schnell unterwegs. In einer Rechtskurve geriet er deswegen auf die Gegenfahrbahn. Dort stieß er seitlich mit einem entgegenkommenden VW zusammen. Dessen 54-jährige Fahrerin wurde durch den Unfall leicht verletzt und musste ins Kranken- haus gebracht werden. An den Autos entstand Totalschaden in Höhe von etwa 4000 Euro. wei Winnenden Drogenbesitzer widersetzt sich Ein 20-Jähriger hat sich in Winnenden heftig gegen eine Kontrolle der Polizei gewehrt. Die Ermittler wollten am Montagnachmittag eine Gruppe junger Männer überprüfen, die sich in der Bahnhofstraße aufgehalten hatte. Drei Ver- dächtige flohen sofort in unterschiedliche Rich- tungen, die Polizisten holten sie jedoch ein. Ein 20-Jähriger aus der Gruppe wehrte sich mit Schlägen und Tritten gegen die Kontrolle. Bei seiner Durchsuchung fanden die Beamten mehrere Päckchen Marihuana. wei Fellbach Finger in Zugtür eingeklemmt Beim Einsteigen in eine S-Bahn der Linie 2 ist eine 37-jährige Frau am Freitagabend am Fell- bacher Bahnhof in eine gefährliche Situation geraten. Wie die zuständige Bundespolizei erst jetzt mitteilte, hatte die Frau nach eigenen An- gaben beim Versuch, einen Waggon zu betre- ten, zwei Finger in der Zugtür eingeklemmt. In dieser Situation fuhr dann offenbar die Bahn in Richtung Schorndorf ab. Die eingeklemmte Frau konnte sich jedoch nach etwa fünf Metern befreien und blieb nach den bisherigen Er- kenntnissen unverletzt. Die Polizei bittet Zeu- gen um Hinweise (07 11 / 87 03 50). anc Backnang Fahrt endet auf Verkehrsinsel Eine laut Polizei wohl angetrunkene Autofahre- rin hat am Montag in Backnang beim Verlassen des Kreisverkehrs in Richtung der Aspacher Straße die Kontrolle über ihren Ford verloren. Die 50-Jährige fuhr über eine Verkehrsinsel, die wie der Ford beschädigt wurde. Zur Scha- denshöhe teilte die Polizei nichts mit. anc Polizeibericht Kontakt Redaktion Rems-Murr-Kreis Schmidener Straße 18, 71332 Waiblingen Postfach 17 63, 71307 Waiblingen Telefon: 0 71 51 / 9 58 08 - 10 Telefax: 0 71 51 / 9 58 08 - 44 E-Mail: [email protected] Der Lesehase Felix lädt zusammen mit einer Lesepatin zur Vorlesestunde in die Stadtbüche- rei Schorndorf, Augustenstraße 4, ein. Kinder im Alter von fünf bis sieben Jahren können sich von 15 Uhr an auf schöne Wintermärchen oder andere Vorlesegeschichten freuen. Eine An- meldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt zur Vorlesestunde ist frei. Heute Rems-Murr-Kreis Annäherung zwischen Farbtöpfen und Leinwand F euerwerk“ hat Sabrina Pickert ihr Gemälde betitelt. Auf schwarzer Leinwand explodieren rote, grüne, gelbe und blaue Farbspuren. Lange Zeit hat die 30-Jährige nur zu Hause und für sich al- lein gezeichnet. „Eigentlich habe ich vor al- lem abgepaust. Aber nun habe ich ganz frisch angefangen mit dem Malen“, sagt Sabrina Pickert. Und zwar richtig: einen Workshop in Acryl- und einen in Aquarell- malerei hat sie belegt, zudem einen in Col- lagetechnik. Die Workshops waren Teil der Veranstaltungsreihe „Mach dir ein Bild“, bei der Kunstschaffende jeden, der Interes- se hatte – Anfänger und Fortgeschrittene, Menschen mit und ohne Handicap oder psychischer Erkrankung –, in Maltechni- ken eingeweiht haben (siehe „Inklusives Kunstprojekt“). Brunhilde Sauer-Baur war eine der Do- zentinnen. Ihr Thema: freies Malen. Wäh- rend sie das Glas eines Bilderrahmens putzt, erzählt Brunhil- de Sauer-Baur: „Das war ein tolles Projekt, ich würde gerne wie- der solch einen Kurs leiten.“ Vor dessen Be- ginn allerdings habe sie sich schon gefragt: „Kann ich das?“ Aber alles sei bestens gelau- fen in der bunt ge- mischten Gruppe. Die einzige Schwierig- keit sei am Anfang für die Teilnehmer ge- wesen, ein Thema zu finden angesichts der großen Freiheit, erzählt Brunhilde Sauer- Baur: „Aber zum Glück hatten wir die Mög- lichkeit, in die Galerie Stihl zu gehen und uns die Ausstellung „Collage. Décollage“ anzuschauen. Ich habe gesagt: Schaut hin, ihr dürft alles machen. Danach lief es dann super.“ Christoph Bartle hat das inklusive Kunstprojekt mit ausgeheckt. „Die Kurse sind relativ schnell voll gewesen“, erzählt der Fachbereichsleiter der sozialpsychiat- rischen Hilfen beim Kreisdiakoniever- band. Er und die anderen Initiatoren, wie etwa Sarah Wörner von den Sozialthera- peutischen Hilfen der Erlacher Höhe, hät- ten großen Wert darauf gelegt, dass an den Kursen „auch Leute teilnehmen, die nicht in unsere Einrichtungen kommen“. Das Ziel des Projekts sei gewesen, dass Men- schen mit ganz unterschiedlichem Hinter- grund sich beim kreativen Arbeiten „ken- nenlernen und sehen, dass man ganz nor- mal miteinander umgehen kann“. Durch psychische Erkrankungen bre- che den Betroffenen häufig das soziale Um- feld, also Familie, Freunde und Arbeitskol- legen, weg, sagt Bartle: „Irgendwann haben sie fast nur noch Kontakt zu professionel- len Mitarbeitern.“ Das Ziel von „Mach dir ein Bild“ sei daher, mehr soziale Kontakte zu ermöglichen und Verbindungen zu ent- wickeln, die auch über das Projekt hinaus- gingen. Im Jahr 2015 sei das mit dem Foto- projekt „Blickwinkel“ ganz gut gelungen. Dabei hatte eine ebenfalls bunt gemischte Gruppe gemeinsam mit einem Profifoto- grafen Waiblingen abgelichtet. „Ich fand es sehr angenehm in der Grup- pe“, sagt Birgit Metzger. Die 58-Jährige hatte in der Tagesstätte Tabea des Kreisdia- konieverbands Infos über das Projekt ent- deckt und beschlossen, mitzumachen, ob- wohl sie keinerlei Malerfahrung hatte. Die hat sie nun nach dem Kurs „Stillleben“ – und könnte sich vorstellen, wieder einen Workshop zu besuchen. „Ich habe mich mit dem Kunstvirus infiziert“, sagt eine andere Teilnehmerin, die früher gemalt hat, dann aber zu sehr von Familie und Beruf in Be- schlag genommen war. Nun, mit 65 Jahren, hat sie wieder losgelegt: „Und im nächsten Semester schreibe ich mich als Gasthörerin im Fach Bildende Kunst an der Uni ein.“ Waiblingen Beim inklusiven Kunstprojekt „Mach dir ein Bild“ sind ganz unterschiedliche Menschen gemeinsam kreativ. Von Annette Clauß Die Teilnehmer rahmen die Gemälde, die in den Kursen entstanden sind. Foto: Jan Potente Notaufnahme soll sich verbessern Z umindest die baulichen Umbau- arbeiten an der Interdisziplinären Notaufnahme des Rems-Murr-Kli- nikums sind abgeschlossen. Jenes Nadel- öhr – im Klinikjargon selbst schnell als „Schießscharte“ gebrandmarkt –, an dem die Kundschaft im hochmodernen neuen Klinikum mit seinen 630 Betten Schlange zu stehen hatte, ist ersetzt durch einen Empfangstresen, an dem künftig vier Fach- angestellte für die Erstformalitäten zur Verfügung stehen. Die organisatorischen Veränderungen greifen zum 1. Februar. Dann werden dort, wo im neuen Emp- fangsbereich speziell geschultes Fachper- sonal eine Ersteinschätzung der Patienten vornimmt, zu bestimmten Tages- und Nachtzeiten auch Kräfte der Notfallpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung sitzen. Diese waren bisher im benachbarten Ge- sundheitszentrum beschäftigt, informierte der Klinikgeschäftsführer Marc Nickel jetzt in einem Pressegespräch. Gerade die Notaufnahme war seit Öff- nung der neuen Klinik vor zwei Jahren im- mer wieder wegen überlanger Wartezeiten und mangelhafter Organisation in der Kri- tik gestanden. Durch die baulichen Verän- derungen samt Einbau moderner Vernet- zungstechnik und die verbesserte Zusam- menarbeit zwischen Notfallpraxis der nie- dergelassenen Ärzte und der Notaufnahme verspricht man sich nochmals deutliche Verbesserungen für die Notaufnahme. Dort sei die durchschnittliche Wartezeit laut der selbst erhobenen Daten für alle Einzelfälle binnen Jahresfrist bereits um 35 Minuten auf 75 Minuten gesenkt wor- den – unter Einschluss der als nicht dring- lich eingestuften Fälle. Geschäftsführer Ni- ckel: „Für den Umbau der Notaufnahme haben wir einen hohen sechs- stelligen Betrag investiert. Wir haben mehr Personal ein- gestellt und die Abläufe neu organisiert.“ Positive Auswirkungen der installierten Änderungen, zu denen auch ein sogenannter Rescuetrack samt Bildschirmen mit Meldungen über in Anfahrt befindliche Rettungswagen gehört, zeigten sich bereits. „Obwohl wir im ver- gangenen Jahr 25 Prozent mehr Patienten in der Notaufnahme betreut haben als 2015, ist die Beschwerdequote um 19 Pro- zent zurückgegangen.“ Ein Problem bei den auch andernorts massiv steigenden Patientenzahlen in der Notaufnahme, so sagte der Chefarzt der In- terdisziplinären Notaufnahme (INA), Torsten Ade, sei der hohe Anteil derer, die eigentlich gar kein Fall für eine Notaufnah- me seien. Ebendiese im normalen Fach- arztbetrieb betreubaren Fälle sollen nun beim Erstempfang direkt an die neuerdings auch mit ihren Behandlungs- und Betreu- ungsräumen direkt neben der Kliniknot- aufnahme angesiedelten Notfallpraxis übergeben werden. Dies werde voraus- sichtlich zu einer enormen Entlastung und nochmals kürzeren Wartezeiten führen, glaubt die Winnender Klinikleiterin Clau- dia Bauer-Rabe: „Das betrifft bis zu 20 000 der jährlich hier ankommen- den 50 000 Patienten.“ Vom Nutzen der Neuorga- nisation ist auch Johannes Fechner von der Kassenärztli- chen Vereinigung überzeugt. Es sei inzwischen Standard, dass man den eigenen Notfalldienst „zu- mindest an den Wochenenden und Feierta- gen, wo das höchste Patientenaufkommen besteht, in einer zentralen Notfallpraxis an einem Krankenhaus anbietet“. Laut Statistik werden in der Notaufnah- me in Winnenden zurzeit täglich 130 Pa- tienten untersucht. Mit 50 000 Patienten hat sich deren Anzahl im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr um 10 000 erhöht. In der neu gestalteten INA stehen 35 Be- handlungsplätze zur Verfügung, die von sechs Pflegekräften, zwei medizinischen Fachangestellten sowie tagsüber sechs bis sieben und nachts drei bis vier Ärzten betreut werden. Winnenden Von Februar an sitzt die Notfallpraxis der Fachärzte mit am Empfangstresen in der Klinik. Die Umleitung nicht akuter Fälle soll helfen, unnötige Wartezeiten zu vermeiden. Von Harald Beck Die neue Notaufnahme bietet vier Annahmeplätze und wird teils vom ärztlichen Notfalldienst mit betreut. Foto: Gottfried Stoppel Die Notarztpraxis sitzt neuerdings mit in der Notaufnahme. D ie EnBW zieht den Antrag für den Bau zweier Windkraftanlagen bei Adelberg (Kreis Göppingen) zu- rück, die nahe der Hangkante zum Remstal liegen und etwa von Plüderhausen aus gut sichtbar gewesen wären. Wie berichtet, ha- ben mehrere Rotmilane nahe dem Stand- ort, der im Regionalplan „GP01“ genannt wird, ihr Revier. Das Regierungspräsidium hatte erklärt, dass der Schutz der Greif- vögel vorgehe. Die Milane nutzen den Standort wegen der günstigen thermischen Bedingungen für Transferflüge. In diesem Fall könne man die Vögel auch nicht auf andere Flä- chen ablenken, teilt die EnBW jetzt mit. Daher sehe das Unternehmen keine Mög- lichkeit, eine Genehmigung zu erhalten. Die Ausgaben für Messungen und Gutach- ten schreibe man dennoch nicht in den Wind. „Die Erkenntnisse lassen sich auch für künftige Windenergie-Projekte nutzen und vervollständigen zudem Umweltkar- tierungen“, so eine Pressesprecherin. „GP03“ weiterhin in Planung Hinsichtlich des Windkraftstandorts zwi- schen Schorndorf-Unterberken und Uhin- gen (Kreis Göppingen), der im Regional- plan die Bezeichnung „GP03“ trägt, ist die Planung weiterhin im Gange. Die Stadt- werke Fellbach wollen diesen im Bund mit den Stadtwerken Schorndorf und der Ener- gieversorgung Filstal entwickeln. Vier An- lagen, deren Rotoren 207 Meter erreichen können, sind dort geplant, das geplante In- vestitionsvolumen umfasst sechs Millio- nen Euro. Die ursprünglich ebenfalls betei- ligten Stadtwerke Tübingen haben sich aus dem Projekt verabschiedet. „Tübingen ist bereits seit Ende 2015 nicht mehr dabei“, sagt der Fellbacher Stadtwerke-Geschäftsführer Gerhard Am- mon, „Denen hat die Umsetzung zu lange gedauert. Was bedeutet, dass wir restlichen drei nun dieses Tübinger Viertel zu je einem Drittel übernommen haben.“ Erörterungstermin Mitte März „Wir sind überhaupt nicht glücklich, dass sich die Genehmigung so hinzieht“, räumt Ammon allerdings ein: Der Erörterungs- termin musste wegen der umfangreichen Einwände verschoben werden. „Jeder die- ser vielen Einwände muss einzeln abge- arbeitet werden, jedes Argument muss be- antwortet werden“, erläutert Ammon. Der Erörterungstermin ist nun für zwei Tage Mitte März in der Schurwaldhalle in Schorndorf-Oberberken angesetzt. „Das wird kein Spaziergang, die Gegner treten in der Regel sehr wortreich und massiv auf “, sagt Gerhard Ammon. non/her Adelberg/Schorndorf Der Konzern macht einen Rückzieher bei einem Schurwaldprojekt. EnBW stoppt Windräder INKLUSIVES KUNSTPROJEKT Idee Das Projekt „Mach dir ein Bild“ ist das Er- gebnis einer Kooperation des Kreisdiakoniever- bands Rems-Murr, der Erlacher Höhe und der Kunstschule Unteres Remstal. Ziel war es, im Rahmen einer Workshopreihe unterschiedliche Techniken der Bildenden Kunst zu vermitteln. Die Dozenten leiteten die Teilnehmer in den Bereichen Acrylmalerei, Collage, Aquarell, Still- leben und im experimentellen Zufallsdruck an. Inklusion Das Angebot war für Menschen mit und ohne Handicap gedacht, die sich beim künstlerischen Arbeiten näherkommen und Be- rührungsängste abbauen sollten. Ausstellung Ein Teil der bei der Workshop-Rei- he entstandenen Gemälde ist vom 4. Februar an in der Stadtbücherei Waiblingen, Kurze Stra- ße 24, zu sehen. Die Ausstellung eröffnet an diesem Tag um 11 Uhr mit einer Vernissage. Ins- gesamt sind die Arbeiten bis Ende Februar in der Waiblinger Bibliothek ausgestellt. Die Öff- nungszeiten sind dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, samstags von 9 bis 14 Uhr. anc „Ich habe mich mit dem Kunstvirus infiziert.“ Eine Teilnehmerin der Workshopreihe

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20 Nr. 20 | Mittwoch, 25. Januar 2017STUTTGARTER ZEITUNGREMS-MURR-KREIS

Backnang

Navi­Diebe unterwegsIn der Nacht zum Dienstag haben Unbekannte in Backnang mindestens aus sieben Autos Lenkräder und Navigationssysteme entwendet. Die Polizei geht von bandenmäßigem Dieb­stahl aus: Betroffen waren durchweg teure Autos von BMW und Mercedes, die in ver­schiedenen Straßen geparkt waren. Die Kripo vermutet, dass die Autos zwischen 2 und 4 Uhrmorgens aufgebrochen wurden. Die Geräte – bei den Mercedes­Fahrzeugen die Naviga­tionsgeräte, in den BMW zudem die Multifunktionslenkräder – wurden von den Tä­tern fachmännisch ausgebaut. Insgesamt schätzt die Polizei den Schaden auf 6000 bis 10 000 Euro. Die Ermittler bitten Zeugen, sich zu melden (0 71 51 / 95 00). Auch verdächti­ge Beobachtungen vor der Tat könnten von Bedeutung sein. Die Polizei vermutet, dass die Diebe ihre Taten schon seit längerer Zeit geplant haben. wei

Schorndorf

Zu schnell unterwegs: UnfallAuf der Landesstraße zwischen Schorndorf­Haubersbronn und Welzheim hat sich am Montagnachmittag ein Unfall ereignet, bei dem eine Person verletzt worden ist. Ein 20­Jähriger war dort laut der Polizei gegen 14 Uhr mit seinem Honda zu schnell unterwegs. In einer Rechtskurve geriet er deswegen auf die Gegenfahrbahn. Dort stieß er seitlich mit einem entgegenkommenden VW zusammen. Dessen 54­jährige Fahrerin wurde durch den Unfall leicht verletzt und musste ins Kranken­haus gebracht werden. An den Autos entstand Totalschaden in Höhe von etwa 4000 Euro. wei

Winnenden

Drogenbesitzer widersetzt sichEin 20­Jähriger hat sich in Winnenden heftig gegen eine Kontrolle der Polizei gewehrt. Die Ermittler wollten am Montagnachmittag eine Gruppe junger Männer überprüfen, die sich in der Bahnhofstraße aufgehalten hatte. Drei Ver­dächtige flohen sofort in unterschiedliche Rich­tungen, die Polizisten holten sie jedoch ein. Ein 20­Jähriger aus der Gruppe wehrte sich mit Schlägen und Tritten gegen die Kontrolle. Bei seiner Durchsuchung fanden die Beamten mehrere Päckchen Marihuana. wei

Fellbach

Finger in Zugtür eingeklemmtBeim Einsteigen in eine S­Bahn der Linie 2 ist eine 37­jährige Frau am Freitagabend am Fell­bacher Bahnhof in eine gefährliche Situation geraten. Wie die zuständige Bundespolizei erst jetzt mitteilte, hatte die Frau nach eigenen An­gaben beim Versuch, einen Waggon zu betre­ten, zwei Finger in der Zugtür eingeklemmt. In dieser Situation fuhr dann offenbar die Bahn in Richtung Schorndorf ab. Die eingeklemmte Frau konnte sich jedoch nach etwa fünf Metern befreien und blieb nach den bisherigen Er­kenntnissen unverletzt. Die Polizei bittet Zeu­gen um Hinweise (07 11 / 87 03 50). anc

Backnang

Fahrt endet auf Verkehrsinsel Eine laut Polizei wohl angetrunkene Autofahre­rin hat am Montag in Backnang beim Verlassen des Kreisverkehrs in Richtung der Aspacher Straße die Kontrolle über ihren Ford verloren. Die 50­Jährige fuhr über eine Verkehrsinsel, die wie der Ford beschädigt wurde. Zur Scha­denshöhe teilte die Polizei nichts mit. anc

Polizeibericht

Kontakt

Redaktion Rems­Murr­KreisSchmidener Straße 18, 71332 WaiblingenPostfach 17 63, 71307 WaiblingenTelefon: 0 71 51 / 9 58 08 ­ 10Telefax: 0 71 51 / 9 58 08 ­ 44E­Mail: [email protected]

Der Lesehase Felix lädt zusammen mit einer Lesepatin zur Vorlesestunde in die Stadtbüche­rei Schorndorf, Augustenstraße 4, ein. Kinder im Alter von fünf bis sieben Jahren können sich von 15 Uhr an auf schöne Wintermärchen oder andere Vorlesegeschichten freuen. Eine An­meldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt zur Vorlesestunde ist frei.

Heute

Rems­Murr­Kreis

Annäherung zwischen Farbtöpfen und Leinwand

Feuerwerk“ hat Sabrina Pickert ihrGemälde betitelt. Auf schwarzerLeinwand explodieren rote, grüne,

gelbe und blaue Farbspuren. Lange Zeit hatdie 30­Jährige nur zu Hause und für sich al­lein gezeichnet. „Eigentlich habe ich vor al­lem abgepaust. Aber nun habe ich ganz frisch angefangen mit dem Malen“, sagt Sabrina Pickert. Und zwar richtig: einenWorkshop in Acryl­ und einen in Aquarell­malerei hat sie belegt, zudem einen in Col­lagetechnik. Die Workshops waren Teil derVeranstaltungsreihe „Mach dir ein Bild“,bei der Kunstschaffende jeden, der Interes­se hatte – Anfänger und Fortgeschrittene,Menschen mit und ohne Handicap oderpsychischer Erkrankung –, in Maltechni­ken eingeweiht haben (siehe „InklusivesKunstprojekt“).

Brunhilde Sauer­Baur war eine der Do­zentinnen. Ihr Thema: freies Malen. Wäh­rend sie das Glas eines Bilderrahmens

putzt, erzählt Brunhil­de Sauer­Baur: „Daswar ein tolles Projekt,ich würde gerne wie­der solch einen Kursleiten.“ Vor dessen Be­ginn allerdings habesie sich schon gefragt:„Kann ich das?“ Aberalles sei bestens gelau­fen in der bunt ge­

mischten Gruppe. Die einzige Schwierig­keit sei am Anfang für die Teilnehmer ge­wesen, ein Thema zu finden angesichts dergroßen Freiheit, erzählt Brunhilde Sauer­Baur: „Aber zum Glück hatten wir die Mög­lichkeit, in die Galerie Stihl zu gehen und uns die Ausstellung „Collage. Décollage“

anzuschauen. Ich habe gesagt: Schaut hin,ihr dürft alles machen. Danach lief es dann super.“

Christoph Bartle hat das inklusiveKunstprojekt mit ausgeheckt. „Die Kurse sind relativ schnell voll gewesen“, erzähltder Fachbereichsleiter der sozialpsychiat­rischen Hilfen beim Kreisdiakoniever­band. Er und die anderen Initiatoren, wie etwa Sarah Wörner von den Sozialthera­peutischen Hilfen der Erlacher Höhe, hät­ten großen Wert darauf gelegt, dass an denKursen „auch Leute teilnehmen, die nicht

in unsere Einrichtungen kommen“. DasZiel des Projekts sei gewesen, dass Men­schen mit ganz unterschiedlichem Hinter­grund sich beim kreativen Arbeiten „ken­nenlernen und sehen, dass man ganz nor­mal miteinander umgehen kann“.

Durch psychische Erkrankungen bre­che den Betroffenen häufig das soziale Um­feld, also Familie, Freunde und Arbeitskol­legen, weg, sagt Bartle: „Irgendwann habensie fast nur noch Kontakt zu professionel­len Mitarbeitern.“ Das Ziel von „Mach direin Bild“ sei daher, mehr soziale Kontakte zu ermöglichen und Verbindungen zu ent­wickeln, die auch über das Projekt hinaus­gingen. Im Jahr 2015 sei das mit dem Foto­projekt „Blickwinkel“ ganz gut gelungen.Dabei hatte eine ebenfalls bunt gemischte

Gruppe gemeinsam mit einem Profifoto­grafen Waiblingen abgelichtet.

„Ich fand es sehr angenehm in der Grup­pe“, sagt Birgit Metzger. Die 58­Jährigehatte in der Tagesstätte Tabea des Kreisdia­konieverbands Infos über das Projekt ent­deckt und beschlossen, mitzumachen, ob­wohl sie keinerlei Malerfahrung hatte. Die hat sie nun nach dem Kurs „Stillleben“ – und könnte sich vorstellen, wieder einen Workshop zu besuchen. „Ich habe mich mitdem Kunstvirus infiziert“, sagt eine andereTeilnehmerin, die früher gemalt hat, dannaber zu sehr von Familie und Beruf in Be­schlag genommen war. Nun, mit 65 Jahren,hat sie wieder losgelegt: „Und im nächstenSemester schreibe ich mich als Gasthörerinim Fach Bildende Kunst an der Uni ein.“

Waiblingen Beim inklusiven Kunstprojekt „Mach dir ein Bild“ sind ganzunterschiedliche Menschen gemeinsam kreativ. Von Annette Clauß

Die Teilnehmer rahmen die Gemälde, die in den Kursen entstanden sind. Foto: Jan Potente

Notaufnahme soll sich verbessern

Zumindest die baulichen Umbau­arbeiten an der InterdisziplinärenNotaufnahme des Rems­Murr­Kli­

nikums sind abgeschlossen. Jenes Nadel­öhr – im Klinikjargon selbst schnell als„Schießscharte“ gebrandmarkt –, an dem die Kundschaft im hochmodernen neuenKlinikum mit seinen 630 Betten Schlangezu stehen hatte, ist ersetzt durch einenEmpfangstresen, an dem künftig vier Fach­angestellte für die Erstformalitäten zur Verfügung stehen. Die organisatorischenVeränderungen greifen zum 1. Februar.

Dann werden dort, wo im neuen Emp­fangsbereich speziell geschultes Fachper­sonal eine Ersteinschätzung der Patientenvornimmt, zu bestimmten Tages­ undNachtzeiten auch Kräfte der Notfallpraxisder Kassenärztlichen Vereinigung sitzen.Diese waren bisher im benachbarten Ge­sundheitszentrum beschäftigt, informierteder Klinikgeschäftsführer Marc Nickeljetzt in einem Pressegespräch.

Gerade die Notaufnahme war seit Öff­nung der neuen Klinik vor zwei Jahren im­mer wieder wegen überlanger Wartezeiten und mangelhafter Organisation in der Kri­tik gestanden. Durch die baulichen Verän­derungen samt Einbau moderner Vernet­zungstechnik und die verbesserte Zusam­menarbeit zwischen Notfallpraxis der nie­dergelassenen Ärzte und der Notaufnahme

verspricht man sich nochmals deutliche Verbesserungen für die Notaufnahme.

Dort sei die durchschnittliche Wartezeitlaut der selbst erhobenen Daten für alleEinzelfälle binnen Jahresfrist bereits um 35 Minuten auf 75 Minuten gesenkt wor­den – unter Einschluss der als nicht dring­lich eingestuften Fälle. Geschäftsführer Ni­ckel: „Für den Umbau der Notaufnahmehaben wir einen hohen sechs­stelligen Betrag investiert.Wir haben mehr Personal ein­gestellt und die Abläufe neuorganisiert.“

Positive Auswirkungen derinstallierten Änderungen, zudenen auch ein sogenannter Rescuetrack samt Bildschirmen mit Meldungen über in Anfahrt befindliche Rettungswagen gehört,zeigten sich bereits. „Obwohl wir im ver­gangenen Jahr 25 Prozent mehr Patienten in der Notaufnahme betreut haben als 2015, ist die Beschwerdequote um 19 Pro­zent zurückgegangen.“

Ein Problem bei den auch andernortsmassiv steigenden Patientenzahlen in derNotaufnahme, so sagte der Chefarzt der In­terdisziplinären Notaufnahme (INA),Torsten Ade, sei der hohe Anteil derer, dieeigentlich gar kein Fall für eine Notaufnah­me seien. Ebendiese im normalen Fach­arztbetrieb betreubaren Fälle sollen nun

beim Erstempfang direkt an die neuerdingsauch mit ihren Behandlungs­ und Betreu­ungsräumen direkt neben der Kliniknot­aufnahme angesiedelten Notfallpraxisübergeben werden. Dies werde voraus­sichtlich zu einer enormen Entlastung undnochmals kürzeren Wartezeiten führen,glaubt die Winnender Klinikleiterin Clau­dia Bauer­Rabe: „Das betrifft bis zu 20 000

der jährlich hier ankommen­den 50 000 Patienten.“

Vom Nutzen der Neuorga­nisation ist auch JohannesFechner von der Kassenärztli­chen Vereinigung überzeugt.Es sei inzwischen Standard,

dass man den eigenen Notfalldienst „zu­mindest an den Wochenenden und Feierta­gen, wo das höchste Patientenaufkommenbesteht, in einer zentralen Notfallpraxis aneinem Krankenhaus anbietet“.

Laut Statistik werden in der Notaufnah­me in Winnenden zurzeit täglich 130 Pa­tienten untersucht. Mit 50 000 Patientenhat sich deren Anzahl im vergangenen Jahrgegenüber dem Vorjahr um 10 000 erhöht.In der neu gestalteten INA stehen 35 Be­handlungsplätze zur Verfügung, die vonsechs Pflegekräften, zwei medizinischenFachangestellten sowie tagsüber sechs bis sieben und nachts drei bis vier Ärztenbetreut werden.

Winnenden Von Februar an sitzt die Notfallpraxis der Fachärzte mit am Empfangstresen in der Klinik.Die Umleitung nicht akuter Fälle soll helfen, unnötige Wartezeiten zu vermeiden. Von Harald Beck

Die neue Notaufnahme bietet vier Annahmeplätze und wird teils vom ärztlichen Notfalldienst mit betreut. Foto: Gottfried Stoppel

Die Notarztpraxis sitzt neuerdings mit in der Notaufnahme.

Die EnBW zieht den Antrag für denBau zweier Windkraftanlagen beiAdelberg (Kreis Göppingen) zu­

rück, die nahe der Hangkante zum Remstalliegen und etwa von Plüderhausen aus gutsichtbar gewesen wären. Wie berichtet, ha­ben mehrere Rotmilane nahe dem Stand­ort, der im Regionalplan „GP01“ genanntwird, ihr Revier. Das Regierungspräsidiumhatte erklärt, dass der Schutz der Greif­vögel vorgehe.

Die Milane nutzen den Standort wegender günstigen thermischen Bedingungenfür Transferflüge. In diesem Fall könneman die Vögel auch nicht auf andere Flä­chen ablenken, teilt die EnBW jetzt mit. Daher sehe das Unternehmen keine Mög­lichkeit, eine Genehmigung zu erhalten.Die Ausgaben für Messungen und Gutach­ten schreibe man dennoch nicht in denWind. „Die Erkenntnisse lassen sich auchfür künftige Windenergie­Projekte nutzenund vervollständigen zudem Umweltkar­tierungen“, so eine Pressesprecherin.

„GP03“ weiterhin in Planung

Hinsichtlich des Windkraftstandorts zwi­schen Schorndorf­Unterberken und Uhin­gen (Kreis Göppingen), der im Regional­plan die Bezeichnung „GP03“ trägt, ist diePlanung weiterhin im Gange. Die Stadt­werke Fellbach wollen diesen im Bund mitden Stadtwerken Schorndorf und der Ener­gieversorgung Filstal entwickeln. Vier An­lagen, deren Rotoren 207 Meter erreichenkönnen, sind dort geplant, das geplante In­vestitionsvolumen umfasst sechs Millio­nen Euro. Die ursprünglich ebenfalls betei­ligten Stadtwerke Tübingen haben sich ausdem Projekt verabschiedet.

„Tübingen ist bereits seit Ende 2015nicht mehr dabei“, sagt der FellbacherStadtwerke­Geschäftsführer Gerhard Am­mon, „Denen hat die Umsetzung zu langegedauert. Was bedeutet, dass wir restlichendrei nun dieses Tübinger Viertel zu jeeinem Drittel übernommen haben.“

Erörterungstermin Mitte März

„Wir sind überhaupt nicht glücklich, dasssich die Genehmigung so hinzieht“, räumtAmmon allerdings ein: Der Erörterungs­termin musste wegen der umfangreichenEinwände verschoben werden. „Jeder die­ser vielen Einwände muss einzeln abge­arbeitet werden, jedes Argument muss be­antwortet werden“, erläutert Ammon.

Der Erörterungstermin ist nun für zweiTage Mitte März in der Schurwaldhalle in Schorndorf­Oberberken angesetzt. „Daswird kein Spaziergang, die Gegner treten inder Regel sehr wortreich und massiv auf“, sagt Gerhard Ammon. non/her

Adelberg/Schorndorf Der Konzernmacht einen Rückzieher bei einem Schurwaldprojekt.

EnBW stoppt Windräder

INKLUSIVES KUNSTPROJEKT

Idee Das Projekt „Mach dir ein Bild“ ist das Er­gebnis einer Kooperation des Kreisdiakoniever­bands Rems­Murr, der Erlacher Höhe und der Kunstschule Unteres Remstal. Ziel war es, im Rahmen einer Workshopreihe unterschiedliche Techniken der Bildenden Kunst zu vermitteln. Die Dozenten leiteten die Teilnehmer in den Bereichen Acrylmalerei, Collage, Aquarell, Still­leben und im experimentellen Zufallsdruck an.

Inklusion Das Angebot war für Menschen mit und ohne Handicap gedacht, die sich beim künstlerischen Arbeiten näherkommen und Be­rührungsängste abbauen sollten.

Ausstellung Ein Teil der bei der Workshop­Rei­he entstandenen Gemälde ist vom 4. Februar an in der Stadtbücherei Waiblingen, Kurze Stra­ße 24, zu sehen. Die Ausstellung eröffnet an diesem Tag um 11 Uhr mit einer Vernissage. Ins­gesamt sind die Arbeiten bis Ende Februar in der Waiblinger Bibliothek ausgestellt. Die Öff­nungszeiten sind dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, samstags von 9 bis 14 Uhr. anc

„Ich habe mich mit dem Kunstvirus infiziert.“Eine Teilnehmerin der Workshopreihe