Notburg geibel Schwäbische Alb – Der Westen · dereinst träge ein tropisches Meer. Kalkriffe...

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N o t b u r g g e i b e l

Schwäbische Alb –Der Westen

l i e b l i N g s p l ä t z ezum Entdecken

K e lt e N g o l d , K ä s s p ä t z l e u N d a N d e r e K u lt o u r e N

N o t b u r g g e i b e l

Schwäbische Alb –Der Westen

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© 2011 – Gmeiner-Verlag GmbHIm Ehnried 5, 88605 MeßkirchTelefon 0 75 75/20 [email protected] Rechte vorbehaltenüberarb., aktual. Neuausgabe 2016

Lektorat /Korrektorat: Claudia Senghaas, KirchardtSatz: Julia FranzeBildbearbeitung/Umschlaggestaltung: Benjamin Arnoldunter Verwendung eines Fotos von © Björn Schick / Fotolia.comKartendesign: Matthias SchatzDruck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, KemptenPrinted in GermanyISBN 978-3-8392-5219-2

Freiraum für Individualisten // / Vorwort  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Karte  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

DonauberglanD

Auf dem Dach der Alb // / Donaubergland  . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 1 Höhenflüge auf dem Hohenkarpfen /// Hausen ob Verena  . 19 2 Quadratur der Sinnenfreude // /

Hausen ob Verena – Hotel Hofgut Hohenkarpfen  . . . . . . . . . . 21 3 Die goldene Heimat des Bieres / / / Wurmlingen  . . . . . . . . . . . . . 23 4 Die ›Krähe‹ ist ein bunter Vogel  / / / Tuttlingen  . . . . . . . . . . . . . . 25 5 Kampf der Flüsse / / / Immendingen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 6 Wunder über Wunder am Wegesrand ///

Donauberglandweg  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 7 Einkehr auf ›dem Berg‹  / / / Spaichingen – Dreifaltigkeitsberg  . 31 8 Der große Spaßmacher Natur // /

Großer Heuberg – Gosheim/Mahlstetten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 9 Romantik am rauschenden Bach ///

Mahlstetten – Landgasthof Lippachmühle  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3510 Im Gänsemarsch durch Märzenbecher // / Kolbingen  . . . . . . . 3711 Der Wächter mit der Wunderlampe ///

Mühlheim an der Donau  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3912 Das Künstlernest am Donaudurchbruch /// Fridingen  . . . . . 4113 Willkommen im Dorf / / /

Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4314 Urschwäbisches im Kochtopf / / / Fridingen – Jägerhaus . . . . 4515 Hier ist Stille Programm /// Kloster Beuron  . . . . . . . . . . . . . . . . . 4716 Naturschutz und Tourismus umarmen sich // /

Naturpark Obere Donau  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4917 Im Epizentrum des Geniewinkels  / / / Leibertingen  . . . . . . . . . 5118 Abenteuer Stille auf Sagenwegen /// Oberes Schlichemtal  . . 5319 Alles beginnt mit einem langen Nichts / / /

Dotternhausen – Fossilienmuseum  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5520 Sternenreise über blauen Bergen /// Rosenfeld-Brittheim  . . 57

FerienlanD HoHenzollern

Auf Kaisers Spuren /// Ferienland Hohenzollern  . . . . . . . . . . . 6021 Bühnenreife Dramaturgie an der Donau ///

Inzigkofen – Fürstenpark  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6322 Fürstenglanz auf Schritt und Tritt  / / / Sigmaringen  . . . . . . . . . 6523 Ein Fingerzeig der Vergänglichkeit  / / /

Bingen – Ruine Hornstein  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67

24 Edle Kost im feinen Ambiente / / / Scheer – Brunnenstube  . . 6925 Gold und Glas aus Hügelgräbern // /

Herbertingen – Heuneburg  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7126 Geschichte nacherleben /// Veringenstadt  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7327 Fastnachtskultur in der Narrenburg // / Hettingen  . . . . . . . . . . 7528 Nur der Wind kennt das Ziel  / / / Fehla- und Laucherttal  . . . 7729 Wo das Biker-Herz höherschlägt  / / /

Rund um Schmiecha und Schmeie  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7930 Hier ist ›der Trikot‹ zu Hause // /

Albstadt – Maschenmuseum  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8131 An der Wiege der Waage // /

Albstadt – Museum im Kasten  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8332 Landlust gekonnt präsentiert  / / /

Albstadt – Hotel Zum Süßen Grund  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8533 Musik im gelben Salon ///

Albstadt – Stauffenberg-Museum  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8734 Für Alb-Träumer und Trauf-Gänger // /

Albstadt/Meßstetten – die Hossinger Leiter  . . . . . . . . . . . . . . . . . 8935 Flanieren auf der ›Balinger Kö‹ / / / Balingen  . . . . . . . . . . . . . . . . . 9136 Das Kunstwunder in der Provinz // /

Balingen – Kulturtempel Stadthalle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9337 Stilvoll genießen in edlem Ambiente / / /

Haigerloch – Schloss Haigerloch  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9538 Die Prinzessin lässt bitten // /

Bisingen – Burg Hohenzollern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9739 Wie einst im alten Rom /// Hechingen – Villa Rustica  . . . . . . 9940 Leidenschaft auf Scheunenbrettern // /

Melchingen – Theater Lindenhof  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10141 Freie Fahrt ins Grüne Herz der Alb // / Gammertingen  . . . 103

MytHos scHwäbiscHe alb

Hier schwelgt die schwäbische Seele / / /

Mythos Schwäbische Alb  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10642 Sommerfrische mit Höhlenzauber // /

Sonnenbühl – Bärenhöhle  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10943 Festlich und köstlich // /

Sonnenbühl – Romantik-Hotel Hirsch  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11144 Von Stetten über Stetten nach Stetten // / Hohenstein  . . . . . . 11345 Das hohe Lied auf Liebe und Treue // / Schloss Lichtenstein  . 11546 Grüne Daumen in der Blumenstadt / / / Mössingen  . . . . . . . . . 11747 Träume vor der Blauen Mauer // / Tübingen  . . . . . . . . . . . . . . . . 119

48 Drucke und kantige Profile / / / Reutlingen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12149 Lifestyle in der Tragetasche // / Metzingen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12350 Auf des Gesanges Flügeln // /

St. Johann – Gächinger Kantorei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12551 Rulamans steinzeitliche Spur // / Bad Urach  . . . . . . . . . . . . . . . . 12752 Kriminaltango mit Buttercreme ///

Bad Urach – Speisecafé Schlössle  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12953 Der Mensch schweigt, die Natur erzählt  / / /

Münsinger Hardt  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13154 ›Schwäbisch Sibirien‹ war gestern // / Münsingen  . . . . . . . . . . 13355 Der hat fliaga wella wia a Schwalb // / Großes Lautertal  . . . 13556 Pferde zum Träumen ///

Marbach – Haupt- und Landgestüt  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13757 Eine Göttin steht Pate / / / Hayingen – Biohotel Rose  . . . . . . 13958 Vorhang auf für das Bauerntheater / / / Hayingen  . . . . . . . . . . . 14159 Das spektakuläre Albwunder // / Wimsener Höhle  . . . . . . . . . 14360 Göttliches in Kunst und Natur // / Zwiefalten  . . . . . . . . . . . . . 145

alb-Donau-Kreis

Steinreich am Wasserarm /// Alb-Donau-Kreis  . . . . . . . . . . . . . 14861 Malerisches Felsennest an der Donau /// Rechtenstein  . . . . 15162 Die Sprache der Engel  / / / Kloster Obermarchtal  . . . . . . . . . . . 15363 Was Leib und Seele zusammenhält  / / /

Obermarchtal – Berghofstüble  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15564 Steine schmelzen bei den Kalkbrennern ///

Untermarchtal  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15765 Lust auf Kunst im grünen Abseits  / / /

Schloss Mochental  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15966 Wiener Flair mal Württemberger Fleiß // / Ehingen  . . . . . . . . 16167 Im Meer der Stille  / / / Lutherische Berge  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16368 Zu den Wurzeln des Wohlstands // / Justingen  . . . . . . . . . . . . . . 16569 Kraftquell mit spiritueller Aura // / Urspring  . . . . . . . . . . . . . . . 16770 An einer Wiege der Menschheit  / / / Schelklingen  . . . . . . . . . . . 16971 Im Märchenreich der ›Schönen Lau‹  / / / Blaubeuren  . . . . . . . 17172 Genießen und Wiederkommen /// Blaubeuren  . . . . . . . . . . . . . 17373 Wo die Natur schmeckt und duftet  / / /

Blaustein-Bermaringen – Feld-Wirtschaft  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17574 ›Natouren‹ an Hülen und Obstwiesen // / Berghülen  . . . . . . 17775 Abstieg ins ›Röntgenbild der Alb‹  / / / Laichingen  . . . . . . . . . . 17976 Unser tägliches Brot als Kulturgut / / / Ulm – Brotmuseum  18177 Die prickelnde Prise Stadtluft  / / / Ulm / Neu-Ulm  . . . . . . . . . 183

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F r e i r a u m F ü r i N d i v i d u a l i s t e NVorwort

Suchen Sie neue Ziele jenseits des Alltäglichen? Sind Sie bereit fürs Abenteuer Urnatur? Offen für den Blick in die Urzeit und gerüstet für die Erkundung ihrer Unterwelt? Falls ja, dann sind Sie ›reif für die Alb‹. Unser Wegweiser zu 66 Lieblingsplätzen und 11 Stationen außergewöhnlicher Einkehr wird Ihnen ein handlicher und sicherer Kompass bei Ihren Entdeckungsreisen über die Südwestalb und die Mittlere Alb sein. Den vier Landschafts-, Kultur- und Touristikräu-men entsprechend sind sie in vier Kapitel gegliedert. Die anvisierten Ziele sind jeweils in ›Ausflugsweite‹ voneinander entfernt. Ganz un-abhängig davon, ob als Tagesausflug geplant oder in den Erholungs-urlaub eingepasst, eignen sie sich gleichermaßen für Singles oder Fa-milien. Für Alt wie Jung.

»Wenn ich hier nicht schon daheim wäre, müsste ich sofort hin-fahren …« Dieses Eingeständnis aus Älbler-Munde macht neugierig. Und findet schnell Bestätigung. An Attraktionen fehlt’s tatsächlich nicht auf der Schwäbischen Alb. Man muss sie nur erst mal entde-cken und das ist gar nicht so leicht. Denn viele liegen abseits der offiziell ausgewiesenen touristischen Routen und bleiben ein ›Ge-heimtipp‹. Entlang der ›Schwäbischen Albstraße‹, der ›Römerstraße‹ und der ›Fachwerkstraße‹, der ›Hohenzollernstraße‹ und der ›Ober-schwäbischen Barockstraße‹ reihen sich Superlative zu einer Per-lenkette. Superlative, die weltweit unübertroffen sind. Der höchste Kirchturm, die schmalste Straße, die tiefste Schauhöhle, das älteste Kunstwerk …

Schon der erste Blick auf das Relief der Landkarte Baden-Würt-tembergs beflügelt die Fantasie. Mitten durchs Ländle von Südwest nach Nordost legt er sich quer, dieser riesige Gebirgsblock. Ein imposanter Körper aus Jurakalk, 200  Kilometer lang, der bis auf 1.000 Meter über dem Meeresspiegel 40 Kilometer breit aus der Ebe-ne herausragt. Er trennt die lieblichen Neckar auen von der üppigen Barocklandschaft Oberschwabens. Wie ein riesiger prähistorischer Saurier, der sich über Millionen Jahre hinweg in ein versteinertes Bergmassiv verwandelt hat. Enge, steile Trockenschluchten und Flusstäler durchziehen das Felsenmeer. Die Flussläufe von Bära und Schmeie, Lauchert und Große Lauter, Schmiech und Blau wenden

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sich als Hauptschlagadern seinem südlich gelegenen Rückgrat zu  – der Donau; Schlichem und Eyach, Starzel, Echaz und Erms nähren im Norden das Neckartal.

Ein ›schlafender Riese‹. Die poetisch verklärte Assoziation wird auch von der offiziellen Fremdenverkehrs-Statistik gestützt. Der Tourismus auf dem Mittelgebirgsrücken zwischen Neckar und Do-nau ist erwacht. Gezielte Förderprogramme haben ihm neues Leben eingehaucht. Seit 2002 als Geopark ausgewiesen und in großen Teilen als weltweit einmaliges Biosphärengebiet unter UNESCO-Schirm-herrschaft gestellt, ist die Alb auf dem besten Wege, sich zur Ausflugs- und Ferienregion der Premiumkategorie zu entwickeln. Angespornt vom Credo ›Zurück zur Natur‹ offeriert die Alb individuelle Frei-zeitgestaltung, Erholung und Entspannung pur.

Ein echter ›Alb-Freak‹ erkennt in der Metapher vom ›schlafen-den Riesen‹ die Metamorphose als wahren Kern. Die Relikte eines 200  Millionen Jahre zurückliegenden ›Jurassic-Parks‹ sind allgegen-wärtig. Wo der raue ›Schönluft‹ über die Steinäcker der Flächenalb pfeift und die waldigen Hügel der Kuppenalb zerzaust, schwappte dereinst träge ein tropisches Meer. Kalkriffe umsäumten blaue Lagu-nen und in der üppigen Vegetation der Palmfarne und Ginkgowälder tummelten sich Urtiere wie Amphibien, Saurier, Urvögel, Insekten. Im Jurakalk hat diese fantastische Welt ihren genetischen Fingerab-druck hinterlassen. Und jeder kann heute beim Blick durch das geo-logische Fenster mit offenen Augen etliche Millionen Jahre Erdge-schichte durchwandern.

Unsere Entdeckungsreise in Raum und Zeit beginnt mit dem ersten Kapitel im Herzstück Baden-Württembergs, dem Donauberg-land (S. 16). Hier, am südwestlichen Alb-Trauf als Nahtstelle zu Baar-mulde und Schwarzwald, lädt die Natur zum großartigen Schauspiel ›Donaudurchbruch‹. Im und um den Naturpark Obere Donau spie-len die ›Zehn Tausender‹ mehr als nur eine attraktive Nebenrolle. Die Erdgeschichte öffnet jedem Wissbegierigen den Blick in ihre einzig-artige Schatztruhe und in der kleinsten privaten Sternwarte des Lan-des mit ihrem leistungsfähigen Teleskop kann man die unendlichen Weiten des Weltalls bestaunen.

Auf Kaisers Spuren (S. 60) werden im Ferienland Hohenzollern ›Alb-Träume‹ wahr. Für einen Tag Prinzessin sein oder Ritter, römi-

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scher Legionär oder preußischer Landsknecht? Kein Problem. Das zweite Kapitel weist Ihnen den Weg. In der Burg Hohenzollern als einem der weltweit beliebtesten Ausflugsziele oder auf dem Schloss der Hohenzollern in Sigmaringen, im Römerkastell Hechingen-Stein oder auf Burg Hornstein an der schönen Lauchert ist für ein bun-tes Programm gesorgt. Und die Mittelzentren Albstadt und Balingen bieten musealen Kunstgenuss ebenso wie sportliche Höhenflüge.

Dem Mythos Schwäbische Alb in seiner landesgeschichtlichen Bedeutung spürt das dritte Kapitel (S. 106) nach. Beflügelt von gro-ßer schwäbischer Dichtung geht es hinauf auf die Mittlere Alb, um zwischen Reutlingen und Zwiefalten, Bad Urach und Münsingen der Schwabenseele hautnah den Puls zu fühlen. Der ›Württembergische Wurzelgrund‹ genießt als erstes Biosphärengebiet Baden-Württem-bergs ganz besondere Aufmerksamkeit und Pflege. Hier ist rund um das einst legendäre ›Schwäbisch Sibirien‹ ein Wohlfühl-Wunderland entstanden, dessen Freizeit- und Erholungswert seinesgleichen sucht.

Einstein lässt grüßen. Das westliche Drittel des Alb-Donau-Kreises (S.  148) ist gespickt mit Lehrreichem und Sehenswertem. Was darf es sein? Geologie oder Archäologie, Technik oder Kunst? Wo die Urdonau steinige Spuren in den Jurakarst gegraben hat und die Weite Oberschwabens sich am lang gezogenen Wellenkamm der Flächenalb bricht, wird jede Exkursion en passant auch zur Lektion. Ein Alphabet großer und kleiner Wunder eröffnet sich zwischen der Laichinger Tiefenhöhle im Norden bis zum Hohle Fels im Süden. Märchenhaft mit der ›Schönen Lau im Blautopf‹, urzeitlich mit der prallen ›Venus von Schelklingen‹. Und der ›Ulmer Spatz‹ weist dazu den Weg zum Münster.

Wie rüstet man sich aber nun ganz konkret für die Begegnung mit dem ›schlafenden Riesen‹? Der beste Guide ist Neugier. Unser Wegweiser zu ›Lieblingsplätzen‹ soll dazu anregen, den ersten Schritt zu wagen. Und Ihnen attraktive Ziele auf der Schwäbischen Alb vor-schlagen. Die ›Qual der Wahl‹ bleibt Ihnen natürlich nicht erspart. Freiraum für individuelle Entdeckungen gibt es schließlich zur Ge-nüge. Die Schwäbische Alb braucht mit ihren Reizen nicht zu geizen.

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D o n a u

Horb am Neckar

Rottenburgam Neckar

Tübingen

Reutlingen

Metzingen

Bad Urach

RömersteinLaichingen

Berghülen

Neu-Ulm

UlmBlaubeuren

Schelklingen

Urspring

Münsingen

Gomadingen

St. Johann

Marbach

Lichtenstein

Sonnenbühl Mössingen

Melchingen

Trochtelfingen

Burladingen

Hechingen

Haigerloch

Bisingen

Balingen

Rosenfeld

Dotternhausen

Schömberg

Gammertingen

Hettingen

Veringenstadt

Hohenstein

Hayingen

Zwiefalten

Wimsener Höhle

Ehingen

RechtensteinUntermarchtal

Obermarchtal

Riedlingen

Biberachan der Riß

Bad BuchauHerbertingen

Bingen

Scheer

Sigmaringen Inzigkofen

Spaichingen

Immendingen

Neuhausen ob EckTuttlingen

Pfullendorf

Stockach

Bad Waldsee

Fridingen

Leibertingen

Albstadt

Meßkirch

Justingen

Lutherische Berge

Mochental

Meßstetten

Schmiecha und Schmeie

Donauberglandweg

BlausteinBermeringen

D o n a u

Horb am Neckar

Rottenburgam Neckar

Tübingen

Reutlingen

Metzingen

Bad Urach

RömersteinLaichingen

Berghülen

Neu-Ulm

UlmBlaubeuren

Schelklingen

Urspring

Münsingen

Gomadingen

St. Johann

Marbach

Lichtenstein

Sonnenbühl Mössingen

Melchingen

Trochtelfingen

Burladingen

Hechingen

Haigerloch

Bisingen

Balingen

Rosenfeld

Dotternhausen

Schömberg

Gammertingen

Hettingen

Veringenstadt

Hohenstein

Hayingen

Zwiefalten

Wimsener Höhle

Ehingen

RechtensteinUntermarchtal

Obermarchtal

Riedlingen

Biberachan der Riß

Bad BuchauHerbertingen

Bingen

Scheer

Sigmaringen Inzigkofen

Spaichingen

Immendingen

Neuhausen ob EckTuttlingen

Pfullendorf

Stockach

Bad Waldsee

Fridingen

Leibertingen

Albstadt

Meßkirch

Justingen

Lutherische Berge

Mochental

Meßstetten

Schmiecha und Schmeie

Donauberglandweg

BlausteinBermeringen

d o N a u b e r g l a N d

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a u F d e m d a c h d e r a l bDonaubergland

›Donaubergland‹. Der Begriff ist selbsterklärend. Er steht für die Touristik- und Marketinggesellschaft des Landkreises Tuttlingen und gleichermaßen für den von ihr präsentierten Landschaftsraum am Südwestrand des schwäbischen Jura. Das kontrastreiche Profil dieser Region wird von der jungen Donau ebenso markant geprägt wie von den höchsten Alb-Gipfeln. Die sprichwörtlichen ›Zehn Tausender‹ überragen eine waldreiche Hochfläche mit tiefen Tal-Einschnitten, die sich pultartig nach Süden hin zur Donau senkt. Hier hat Euro-pas Schicksalsstrom im Sturm und Drang seiner Jugendjahre einen ›Grand Canyon‹ durch den Jurakalk gegraben. Eines der schönsten Durchbruchstäler in Deutschland, das an landschaftlicher Dramatik und Romantik nicht zu überbieten ist.

Wo Superlative prägendes Element sind, fällt es nicht allzu schwer, die Sparte Tourismus als zugkräftigen Wirtschaftszweig zu etablieren. Sollte man meinen. Doch die Pioniere eines organisierten Fremden-verkehrs, die heute so ideenreich und tatkräftig dabei sind, diesen wahren Überfluss an landschaftlicher Attraktivität aus der Ecke ›Ge-heimtipp‹ zu holen und als breitenwirksames Naherholungspaket an-zubieten, haben sich schwergetan. Mit einem ›Fremdenverkehr nach Schweizer Vorbild‹ hat ein ›Baaremer‹ oder ein ›Heuberger‹ nicht viel am Hut; auch und gerade, weil er mit eigenem Fleiß und Schweiß seinen Landkreis zum industriestärksten des ganzen Bundeslandes gemacht hat. Dass im September 2004 das ›Donaubergland‹ als erste gemeinsame Tourismusorganisation mit damals 74  Gesellschaftern aus der Taufe gehoben wurde, war mehr als eine Innovation.

Heute zählt die Donaubergland Marketing und Tourismus GmbH bereits 121  Mitglieder. Im Kreis der 35  Kommunen des Landkrei-ses Tuttlingen fühlen sich sogar sieben Nachbargemeinden aus dem Kreis Sigmaringen wohl und unter den privaten Betrieben findet sich so manch gute Adresse wie das Kloster Beuron. Interessiert an den ›weichen Standortfaktoren‹ des Wirtschaftsraumes hilft auch die In-dustrie tatkräftig mit. Die Raumschaft Tuttlingen ist bekanntlich eine Hochburg der Medizintechnik und des Maschinenbaus. Wohl wis-

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send, dass die professionelle Vermarktung der touristischen Freizeit-angebote den Naherholungsraum Donau-Heuberg stärkt und damit den notwendigen Nachschub an qualifizierten Arbeitskräften sichert.

Heuberg und Donautal belohnen mit einer Vielzahl großartiger Er-lebnisse. Die ›Frischzellenkur‹ für Geist, Körper und Seele kann man auf vielfältige Weise absolvieren. Fahrend oder radelnd, kletternd oder paddelnd, reitend oder fliegend. Wandern wird hier zur Wall-fahrt. Denn auf den Höhen wie in den Tälern führt jeder Schritt zu neuen Entdeckungen.

Ohne Schweiß kein Preis. Wo das Abenteuer Natur so viele und ab-wechslungsreiche Möglichkeiten bietet, ist mit der Neugier auf Neues immer auch die Anstrengung verbunden. Erst die gastliche Herberge am Ende einer Tagesetappe macht die Ausweisung eines Qualitätswe-ges möglich. Zur Wanderung gehört nun mal die Einkehr. Auch in die-sem Punkt hat die Gemeinde- und Kreisgrenzen übergreifende Koope-ration Pionierdienste geleistet. Der Weitwanderer, Gipfelstürmer oder Sonntagsausflügler kann seine jeweils individuelle ›Etappe nach Maß‹ mit der ›Einkehr nach Wunsch‹ krönen. Die Bandbreite des Angebotes reicht vom Heulager im Bauernhof bis zur Wellness im Sterne-Hotel. Und ebenso bunt gefächert sind die kulinarischen Kategorien.

Lust zum Schauen bekommen? Unser ›Hohes Lied‹ aufs Donau-bergland umfasst auf den folgenden 40 Seiten 20 Strophen. Qual der Wahl so gut wie ausgeschlossen. Wir halten sie alle für ein ›Muss‹. Für attraktive Ziele, die dazu anregen, die Visitenkarte des Donauberg-landes ›abzuarbeiten‹. 1.350 Quadratkilometer herrlichster Natur im Herzstück des Naturparks Obere Donau warten darauf.

r a t H a u s H a u s e n o . V. / / / H a u p t s t r a s s e 3 4 / / / 7 8 5 9 5 H a u s e n o b V e r e n a / / / 0 7 4 2 4 / 9 4 0 0 0 8 0 / / / w w w. H a u s e n - o b - V e r e n a . D e / / /

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h ö h e N F l ü g e a u F d e m h o h e N K a r p F e NHausen ob Verena

Herausragend  – den Hohenkarpfen vor Augen weiß man, was das Wort bedeutet. Einer Pyramide gleich erhebt sich der Zeugenberg des Schwäbischen Jura vor der ›blauen Mauer‹ aus dem Ackerland. Ein Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes: geologisch, geografisch, geschichtlich, gesellschaftlich.

Man staunt über das natürliche Ebenmaß. Über das Spiel ge-wachsener Konturen mit den künstlerischen Objekten, die rund um ihn gruppiert sind. Und versteht seine Magnetwirkung. Einst Sitz eines Herrengeschlechtes ist er jetzt ›Olymp der schönen Künste‹. Als Hort abenteuer licher Legenden setzt er heute als Hofgut gastro-nomische Akzente. Wie war das noch in grauer Vorzeit? Das ›Sagen-kränzlein‹ kündet vom Schatzgräber, der zwar das Gesuchte findet, aber vor dem garstigen Höllenhund gleich wieder alles verliert und Reißaus nimmt. Eine Analogie zur Gegenwart? In übertragenem Sinne und mit positivem Resultat. Den findigen und fündigen Hüter eines Schatzes gibt’s wirklich. Er heißt Professor Friedemann Maurer und ist Vorsitzender der Kunststiftung Hohenkarpfen. Letztere hat er vor 30 Jahren aus der Taufe gehoben und alle privaten und behörd-lichen Kunstfreunde rundum als Taufpaten geworben. Was so  – qua-si aus dem Nichts – entstanden ist und auf dem Hohenkarpfen Sitz genommen hat, sucht seinesgleichen. Ganz so, wie der herrschaft-liche Kegel über der Landschaft residiert, ist die Stiftung zu einem Gipfel des Kunstschaffens im Südwesten der Republik geworden. Gestützt auf 700 Mitglieder in einem Einzugsgebiet vom Neckar bis zum Bodensee, vom Schwarzwald bis zur Zollernalb. Thematische Jahresausstellungen, bemerkenswerte Vorträge, anziehende Kultur-veranstaltungen. Die Höhenflüge im künstlerischen sind das achtbare Pendant zum gastronomischen Segment. Ab und an gesellen sich die sportlichen noch dazu, wenn die Hobbypiloten ihre Modellflieger mit den Greifvögeln um die Wette kreisen lassen und die Wanderer den Skulpturenpark der Moderne umrunden.

• Das am Fuße des Hohenkarpfen gelegene Dorf Seitingen-Ober-flacht ist mit seinen Funden aus der Alemannenzeit (Sänger-grab) ein landesweit bedeutender Ausgrabungsort.

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