Nr. 3, Jahr 2013/2014 SONDERAUSGABE - … · gleich soziales und wissenschaftliches Erlebnis ......

16
SONDERAUSGABE ONDERAUSGABE ONDERAUSGABE 3 3 3 Nr. 3, Jahr 2013/2014 Die Zeitschrift der Großwardeiner Germanistikstudierenden CAMPUS CAMPUS S. 3 FACULTATEA DE LITERE ZUM 50. JUBILÄUM GESELLSCHAFT GESELLSCHAFT S. 4 DAAD-STUDIENREISE ORADEA/ GÖTTINGEN UND KASSEL DAAD-Stipendiaten der Groß- wardeiner Germanistik erzählen STUDIUM STUDIUM S. 12 Deutsche Filme: Effi Briest Schlussmacher Studentencampus: Englisch- sprachiger Drama Club L L ERNRUBRIK ERNRUBRIK S. 14 Sprachspiele WIE MAN SICH ERLEBTE SPRACHE ANEIGNEN WIE MAN SICH ERLEBTE SPRACHE ANEIGNEN WIE MAN SICH ERLEBTE SPRACHE ANEIGNEN KANN: KANN: KANN: STUDENTISCHE TANDEM STUDENTISCHE TANDEM STUDENTISCHE TANDEM-PORTRAITS PORTRAITS PORTRAITS ORADEA RADEA RADEA-GÖTTINGEN ÖTTINGEN ÖTTINGEN TITELTHEMA TITELTHEMA TITELTHEMA S. 6 S. 6 S. 6 -11 11 11 DEUTSCH DEUTSCH DEUTSCH-RUMÄNISCH TANDEM- RUMÄNISCH TANDEM- RUMÄNISCH TANDEM- LERNEN: LERNEN: LERNEN: SPONSORI: SPONSORI: SPONSORI: SPONSORI:

Transcript of Nr. 3, Jahr 2013/2014 SONDERAUSGABE - … · gleich soziales und wissenschaftliches Erlebnis ......

SSSONDERAUSGABEONDERAUSGABEONDERAUSGABE 3 3 3

Nr. 3, Jahr 2013/2014

Die Zeitschrift der Großwardeiner Germanistikstudierenden

CAMPUSCAMPUS S. 3 FACULTATEA DE LITERE ZUM 50. JUBILÄUM 20 JAHRE GERMANISTIK AN DER UNIVERSITÄT ORADEA

GESELLSCHAFT GESELLSCHAFT S. 4 DAAD-STUDIENREISE ORADEA/GÖTTINGEN UND KASSEL DAAD-Stipendiaten der Groß-wardeiner Germanistik erzählen

STUDIUMSTUDIUM S. 12

Deutsche Filme: Effi Briest Schlussmacher Studentencampus: Englisch-

sprachiger Drama Club L LERNRUBRIKERNRUBRIK S. 14

Sprachspiele

WIE MAN SICH ERLEBTE SPRACHE ANEIGNEN WIE MAN SICH ERLEBTE SPRACHE ANEIGNEN WIE MAN SICH ERLEBTE SPRACHE ANEIGNEN

KANN:KANN:KANN: STUDENTISCHE TANDEMSTUDENTISCHE TANDEMSTUDENTISCHE TANDEM---PORTRAITSPORTRAITSPORTRAITS

OOORADEARADEARADEA---GGGÖTTINGENÖTTINGENÖTTINGEN

TITELTHEMATITELTHEMATITELTHEMA S. 6 S. 6 S. 6 ---111111

DEUTSCHDEUTSCHDEUTSCH---RUMÄNISCH TANDEM-RUMÄNISCH TANDEM-RUMÄNISCH TANDEM-LERNEN:LERNEN:LERNEN:

SPONSORI: SPONSORI: SPONSORI: SPONSORI:

Sonderausgabe 3

2

LIEBE LESERINNEN UND LESER, Die diesjährige dritte Erscheinung der Sonderaus-

gabe bewahrt das schon in der ersten Nummer geprägte Format einer studentischen Zeitschrift. Diese Publikation hat einen grundsätzlich didaktischen Charakter, der inhaltlich von wissen-schaftlichen und Aktualitätsthemen des akademischen Lebens umrissen wird. Ziel ist, eine ehrlich dokumentierte Kommunikation zwischen den Generationen von Studierenden und Schülern zu ermöglichen, die ein selbstbestimmtes Interesse für die deutsche Sprache und Kultur haben. Der wissenschaftliche Charakter dieser Zeitschrift wird durch tradierte Mechanismen solcher Publikationen, zwar durch den qualitätsbedingten Auswahlprozess der Beiträge, gewährleistet. Rezensionen und Kritiken kultureller Manifestationen sind in dieser Nummer präsent. Die didaktischen Vorschläge in der Sektion Lern-

rubrik sind auch Resultat einer durchreflektierten Seminararbeit der DaF-Didaktik Studierenden, unter der engen Leitung ihrer Dozenten. Das Titelthema dieses Jahres kreist um ein zu-gleich soziales und wissenschaftliches Erlebnis der Germanistik aus dem Jahr 2013. Daran waren sowohl Studierende als auch

Lehrkräfte des Lehrstuhls für deutsche Sprache und Literatur beteiligt. Auf diesem Weg möchten wir auch die Gelegenheit ergreifen, unseren Fördern, dem deutschen Auswärtigen Amt und dem DAAD, für die Möglichkeit, zwei deutsche Universitäten zu besuchen, zu danken. Ein anderes wichtiges Thema dieser Ausgabe schlägt eine Einführung in die Geschichte des philologischen Studiums, einschließlich der Germanistik an der staatlichen Universität Oradea vor. Gefeiert werden 50 Jahre Philologie und 20 Jahre Germanistik. In Großwardein Zur Abwechslung bringen wir auch kulturelle Themen, die das Allgemeininteresse unserer Leser unabhängig von ihrem Alter ansprechen sollten. Hierzu seien nur die Filmkritiken und den Bericht über den Drama Club in englischer Sprache er-wähnt, der an der Facultatea de Litere wirkt.

Die Redaktion bedankt sich herzlich bei allen, die die diesjährige Erscheinung unterstützt haben und wünscht eine interessante Lektüre.

UNIV. LEKT. DR. VERONICA BUCIUMAN

Impressum „Sonderausgabe“ Nr. 3. Studentische Zeitschrift des Lehrstuhls für deutsche Sprache und Literatur der Universität Großwardein, mit didaktischem, informativem und wissenschaftlichem Charakter, die in jedem Universitätsjahr erscheint.

Online: http://litere.uoradea.ro/

Lektorat und Layout: Lect. Dr. Veronica Buciuman Manolache Anamaria Fotos zum Titelthema: Barbara Zeyer

Kontakt: [email protected]

Autoren und Autorinnen in alphabetischer Reihenfolge: Abrudan Camelia, 3. Jg. Germanistik Manolache Anamaria, 2. Jg. Germanistik Alungi Corina, 2. Jg. Germanistik Modi Anamaria, 3. Jg. Germanistik Ardelean Alexandra, 2. Jg. Germanistik Selejan Ligia, 3. Jg. Germanistik Dr. Balaș Orlando Sim Alexandra, 3. Jg. Germanistik Dr. Buciuman Veronica Toth Renata, 3. Jg. Germanistik Gavriș Claudia, 2. Jg. Germanistik Țiț Delia, 3. Jg. Germanistik Hanga Teodora, 3. Jg. Germanistik

Sonderausgabe 3

3

CAMPUS

Im Jahr 2013 hat die Philologische Fakultät der Universität Großwardein ihr 50-jähriges Jubiläum gefeiert. 1963 gegründet hat die Fakultät heutzu-tage drei Abteilungen, die Studiengänge und Lehr-veranstaltungen in Rumänisch, Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch und Spanisch anbieten.

Die Studierenden der Philologischen Fakultät Großwardein erwerben während der Bachelor-Studien eine doppelte Spezialisierung in Sprache und Literatur und können anschließend im Rahmen der Fakultät Magister- und Doktorat-studien durchführen.

Das Jubiläum wurde mit Symposien und Tagungen gefeiert, die von den Abteilungen für rumänische, englische, französische und deutsche Sprache und Literatur organisiert wurden.

Zu diesen Veranstaltungen haben akademische Gäste aus dem In- und Ausland, sowie Vertreter der Leitung der Universität und der Presse teil-genommen.

Die Studierenden der Fakultät haben Theaterauf-führungen angeboten und den Besuch ihrer Kommilitoninnen und Kommilitonen von der Babeș-Boyai Universität in Cluj-Napoca erhalten.

Im Dezember hat auch die Abteilung für deutsche Sprache und Literatur eine Tagung veranstaltet, an der Studierende und Lehrkräfte der Fakultät, aber auch andere Deutschlehrer (Absolventen dieser Abteilung) und Journalisten teilgenommen

haben. Das 50-jährige Jubiläum der Philologie in Großwardein wurde von den Germanisten auch mit Bücherspenden an Studierenden und ehemaligen Absolventen der Philologischen Fakul-tät gefeiert. Seit 1994 kann man an der Universität Oradea deutsche Sprache und Literatur in Kombination mit der rumänischen, englischen oder französischen Sprache und Literatur studieren und seine Kenntnisse durch Auslands-aufenthalte, akademische Austausch- und Ko-operationsprogramme erweitern.

UNIV. DR. LEKTOR ORLANDO BALAȘ

Die relativ junge Studienrichtung, Germanistik, an der Philologischen Fakultät der Universität Oradea wird im Oktober 2014 zwanzig Jahre Bestehen feiern. Ihre Begründung und Fortdauer verdankt die Germanistik nam-haften Germanisten aus Rumänien und aus dem Ausland.

Als Gründer der Fachrichtung zählt der Professor Dr. Alexandru Țenchea unter der Fakultätsleitung des Herrn Professors Dr. Paul Magheru. Mit-arbeiter und zugleich Gönner der jungen Germanistengenerationen waren: Dr. Elena Cernea und Prof. Dr. Elena Viorel (Babeș-Boyai Universität), Prof. Dr. Jiri Pilarsky und Prof. Dr. Karl Katschthaler (Universität Debrecen), Prof. Dr. habil. Rudolf Windisch (Universität Rostock).

Zu den erfolgreichsten Projekten des Lehrstuhls zählt man das 8-jährige Lektorat der Robert Bosch Stiftung, das die Einladung muttersprachlicher Lehrkräfte ermöglicht hat. Erwähnt seien die-jenigen Lektoren, die länger gewirkt haben: Stefan Sassenberg, Melanie Fröhlich und Till Breyer.

Das 20-jährige Jubiläum wird an der Germanistik mit einer Reihe von Veranstaltungen gefeiert. Die aktuellste - das didaktische Symposium - findet am 29. Mai statt und richtet sich ins Besondere an ehemalige AbsolventInnen, die heutzutage als Deutschlehrerinnen tätig sind. Im späten Herbst ist eine wissenschaftliche Konferenz und die Herausgabe eines Bandes in Ehren ehemaliger Professoren geplant.

An alle ehemaligen Germanistikabsolventen und –mitarbeitern richtet die jetzige Generation einen großen Dank für Ausdauer und Fleiß und beste Wünsche für die Zukunft. UNIV. LEKT. DR. VERONICA BUCIUMAN

505050---jähriges Jubiläum der jähriges Jubiläum der jähriges Jubiläum der Großwardeiner Philologischen Großwardeiner Philologischen Großwardeiner Philologischen

FakultätFakultätFakultät

20-jähriges Jubiläum der Großwardeiner Germanistik

Sonderausgabe 3

4

GESELLSCHAFTGESELLSCHAFTGESELLSCHAFT

Im Rahmen des Tandemprojekts zwischen den Uni-versitäten Göttingen und Oradea, das als didaktische Lern-initiative von der DAAD-Sprachassistentin Carolin Jais und von Dr. Veronica Buciuman Anfang des Universitätsjahres 2013 begann, wurden zwei Treffen der Lerntandems organisiert. Die erste Reise der rumänischen Studentinnen nach Göttingen und Kassel hatte als Hauptförderer das Deutsche Au swärt i ge Amt durch den Deutsc hen Akademischen Austauschdienst, während die Reise der deutschen Studierenden nach Oradea von der Universität Göttingen mit der Unterstützung unserer Kollegen Prof. Dr. Job und Dr. Corina Martinas finanziert wurde.

Alle Beteiligten h a b e n d a r a u s e i n e n s e h r großen Nutzen sowohl wissen-s c h a f t l i c h a l s auch persönlich gezogen, denn m a n h at n i c h t nur Kontakt zu S t u d i e n e i n -

richtungen genommen, sondern auch neue Freunde ge-wonnen. Vier Ziele hatte sich diese Studienreise vor-geschlagen. Die Begegnung der Tandem-Lernpartner und der Einsatz der Tandemlernmethode zählten als Haupt-ziele. Am 02.06. 2013 in Göttingen angekommen wurde das erste Treffen im Kontext eines wohltuenden Abend-essens organisiert. Im Laufe der Woche wurden die Groß-wardeiner Studierenden zu Stammtischgästen der Göttinger Universitätsmensa, wo man sich mit den Tandems über die gängigen Erlebnisse vom Seminar oder Kurs austauschte oder wo man persönliche kurzfristige Freizeitpläne machte.

D i e L e r n e r f a h r u n g f a n d i n e i n e m o r g a n i s i e r t e n institutionellen Rahmen statt, als die Lerntandems am 06.06.2013 einen Rumänischkurs gemeinsam durchgeführt haben. Hiermit wurde sowohl das Aneignen als auch das Lehren des Rumänischen und Deutschen ausgeprobt. Die angewandten Sozialformen rangierten von Plenum-präsentationen und Gruppenaktivitäten bis zu der. eigent-lichen Paararbeit. Man tauschte sich über Studium, Familie, Wohnen, Freizeit und Essen aus. Die Ergebnisse der Ge-spräche wurden in die Tandemportraits, die das Titelthema dieser Zeitschrift ausmachen, integriert.

Ein weiteres bedeutendes Ziel des Projekts bestand in der Gewinnung eines genaueren Einblicks in das Studium der

Germanistik in Deutschland. Diesbezüglich planten wir ganz genau die Beteiligung an Fachseminaren und -kursen als auch punktuelle Treffen zur Präsentation des Studien-angebots und der Studienprogramme an den zwei be-suchten Universitäten, Göttingen und Kassel.

Die aktive Teilnahme der rumänischen Studierenden an Seminargesprächen war sowohl dank einer gezielten Vor-bereitung auf die besprochenen Themen als auch aufgrund der Übereinstimmungen des universitären Curriculums möglich. In Göttingen besuchten wir das Basisseminar Literaturwissenschaft mit Frau Prof. Dr. Florack, Kultur-wissenschaftliche Theorien mit Herrn Prof. Dr. Bleumer, Überblick interkulturelle Germanistik und Deutsch als Fremd- und Zweitsprache mit Frau Dr. Gutjahr. Ein sehr aufschlussreicher Infovortrag über das Göttinger Seminar für Deutsche Philologie wurde für uns von dem Dekan der Fakultät, Herrn Prof. Dr. Busch gehalten.

Auf dem Göttinger Campus wurde auch einen einhalb Re ch er che ta g ge pl an t , s o da ss d ie r umä ni s ch en Germanistik Studierenden für ihre wissenschaftlichen Projekte wertvolles Material sammeln konnten.

An der Kasseler Universität stand im Mittelpunkt des Interesses der Masterstudiengang mit Schwerpunkt DaF-Didaktik am Institut für Deutsch als Fremd- und Zweit-sprache, wo wir einen sehr freundlichen Empfang und einen interessanten Vortrag von der Leiterin des Instituts Frau Prof. Dr. Aguado bekamen. Der Besuch des Seminars Lernen und Lehren. Unterrichts-vorbereitung und Durchführung mit Frau Dr. Fohr machte den Studierenden besonders viel Spaß, da sie die Kugellager Unterrichtsmethode auf eigene Haut er-leben konnten.

Kassel war für die Großwardeiner Studiengruppe auch ein besonderes Erleb-nis, da 2013 als Jubiläumsjahr der Brüder Grimm zum Anlass für einen Besuch des Grimm Museums wurde. Dadurch wurden uns die Begründer des wissenschaft-lichen Fachs Germanistik noch näher und lebendiger be-kannt. Zu unseren Freizeitaktivitäten zählten unter anderen auch Theater- und Kinobesuche, aber auch Stadtführungen und Besichtigungen. (VB 2014)

DAADDAADDAAD---STUDIENREISE ORADEA/GÖTTINGEN UND KASSELSTUDIENREISE ORADEA/GÖTTINGEN UND KASSELSTUDIENREISE ORADEA/GÖTTINGEN UND KASSEL EIN PROJEKT FÜR UND MIT GERMANISTIK STUDIERENDENEIN PROJEKT FÜR UND MIT GERMANISTIK STUDIERENDENEIN PROJEKT FÜR UND MIT GERMANISTIK STUDIERENDEN

GÖTTINGEN 2013

VERONICA BUCIUMAN

Kassel 2013

Sonderausgabe 3

5

Berlin ist die Stadt der Bären. Das habe ich im August vorigen Jahres (2013) erfahren, als ich dort drei Wochen lang gewohnt und studiert habe. Im Winter 2012 hatten wir an der Universität in Oradea an der Germanistik einer Präsentation von

dem DAAD beigewohnt, wo die DAAD-Lektorin aus Timisoara uns Vieles erklärt hat, unter anderen über Stipendien in Deutschland. Es klang interessant, also habe ich mich dafür ent-schieden, es zu versuchen. Am selben Tag der Präsentation konnten wir einen Sprachtest ablegen, in Anwesenheit der DAAD-Lektorin Andreea Rafii, um unser Sprachniveau im Deutschen zu über-prüfen. Es kostete nichts, nur ein wenig Zeit und Konzentration. Unterstützt von dem Lehrstuhl für Deutsche Sprache und Literatur an meiner Uni, habe ich dann meine Unterlagen erfolgreich zusammen-gestellt und ein Sommerkurskurzstipendium be-kommen.

Für den Kurs an der Freien Universität Berlin hatte ich die freie Wahl und ich muss sagen, ich war davon begeistert. Autoren in Berlin. Berliner Autoren war der Name meines Kurses. Intensiv und in einer multi-kulti Umgebung haben wir verschiedene Autoren besprochen, die alle etwas mit Berlin zu tun hatten. Unter anderen: Heinrich von Kleist, E.T.A. Hoffmann, Heinrich Heine und Theodor Fontane, Alfred Döblin und Bertold Brecht, Günter Grass und andere. Das fand ich sehr nützlich auch für meine Lizenzprüfungen.

An Ausflügen und Führungen haben wir fast jeden Tag teilgenommen und auch am Abend hatten wir eine zahlreiche Auswahl an verschiedenen Ver-anstaltungen zur Verfügung: Konzerte am Gendarmenmarkt, Cabaret, Theater, Museen Be-sichtigungen, Akrobatik Shows, Amphitheater, Lesungen und Gespräche mit Autoren sind nur einige der obengenannten Vorführungen. In die Umgebungen von Berlin sind wir auch ge-fahren: nach Potsdam für den Park und Schloss „ohne Sorgen”- Sanssouci, nach Rheinsberg auf den Spuren von Kurt Tucholsky und Theodor Fontane und nach Sachsenhausen, um einen Teil der deutschen Geschichte näher zu beobachten. Das

war für mich, eine produktive Weise, den Sommer zu verbringen.

Mein DAAD Sommer in Deutschland war ein be-sonderes Erlebnis für mich, das mir die Augen für die Zukunft geöffnet hat. Zwar habe ich mich ent-schieden, den Schwerpunkt meines weiteren Studiums auf die deutsche Literatur zu legen und einen Masterstudiengang in Deutschland zu be-suchen.

Aus all diesen Gründen rate ich meinen jüngeren Kommilitonen wenigsten einen Auslandsaufenthalt während des Studiums zu unternehmen. (TH 2014)

GGGESELLSCHAFTESELLSCHAFTESELLSCHAFT

DAADDAAD--Stipendiaten der Großwardeiner Germanistik Stipendiaten der Großwardeiner Germanistik erzählenerzählen

TEODORA HANGA

Lösung Seite 16: ist, dann können doch deine

Sonderausgabe 3

6

TTTITELITELITELTTTHEMAHEMAHEMA

DEUTSCH-RUMÄNISCH TANDEMLERNEN: STUDENTISCHE TANDEMSTUDENTISCHE TANDEMSTUDENTISCHE TANDEM---PORTRAITSPORTRAITSPORTRAITS

OOORADEARADEARADEA---GGGÖTTINGENÖTTINGENÖTTINGEN

DDDELIAELIAELIA ȚIȚȚIȚȚIȚ --- LEONIELEONIELEONIE ZITZMANNZITZMANNZITZMANN Im Juni letzten Jahres war ich auf einer Studienreise zusammen mit einigen

Kommilitonen und zwei Dozentinnen in Göttingen. Auf dieser Studienreise haben wir nicht nur über das Studium in Deutschland Neues erfahren, sondern wir haben uns auch mit einigen deutschen Studenten, die Rumänisch lernen, getroffen. Vor der Reise haben meine Kommilitonen und ich mit diesen deutschen Studenten E-Mails ausgetauscht, damit wir uns besser kennen und damit das Lernexperiment reibungslos laufen konnte.

Im Oktober 2013 kam dann in der zweiten Phase des Projektes die Studenten-gruppe aus Göttingen nach Großwardein, damit wir uns wiedersehen konnten, aber auch damit sie Rumänien näher kennenlernen. In der Regel ist man motivierter die Sprache eines bekanntes Landes zu lernen und ich habe erfahren, dass sie tat-sächlich ein wenig Rumänisch konnten.

In der Woche, die sie in Großwardein ver-brachten, haben wir verschiedene Aktivitäten zusammen durchgeführt. An ersten Tag fuhren wir außerhalb der Stadt, um die Bärenhöhle und

das Lyzeum Ioan Ciordaș aus Beiuş zu besuchen. Am zweiten Tag hatten wir ein Workshop zu-sammen, wo wir ein gegenseitiges Interview mit unseren Tandempartnern geführt haben.

Meine Tandempartnerin heißt Leonie Zitzmann. Sie ist 26 Jahre alt und sie ist Studentin an der Georg-August-Universität Göttingen. Dort studiert sie Germanistik, Altgriechisch und Latein im Master

of Education.

Von meiner Tandempartnerin, Leonie, hatte ich die Möglichkeit, viele interessante Sachen über das Studium und das soziale und kulturelle Leben in Deutschland zu erfahren. Zudem macht es mir Spaß, mich mit einer deutschen Studentin zu treffen. Ich war sehr überrascht, als sie mir sagte, dass sie drei Sprachen und zwar, Deutsch, Alt-griechisch und Latein gleichzeitig studiert. Leonie interessiert sich auch für Rumänisch. Ich habe be-merkt, dass Ausländern schwer fällt, Laute wie ă, â,

î ş, ţ, auszusprechen. Aus unserem Gespräch möchte ich einige Fragmente wiedergeben und hoffe, dass die Leser dieser Zeitschrift einen Ein-druck über unsere Lernfreundschaft gewinnen können.

Delia: Hallo Leonie! Leonie: Hallo! Delia: Du hast mir in deiner E-Mail gesagt, dass du an Sprachen, Literatur und Musik großes Interesse hast. Also welche Sprachen studierst du? Leonie: Ich studiere Germanistik, Altgriechisch

und Latein im Master of Education. Delia: Was hat dies mit Musik zu tun? Welche Musik hörst du denn gern? Leonie: Ich höre klassische Musik und auch manche moderne Musik, wie zum Bei-spiel Soap&Skin. D.: Was machst du in deiner Freizeit? L.: Ich lese, mache Sport und

musiziere. Ich spiele Flöte und Klavier. Da ich sehr viel am Schreibtisch sitze, versuche ich, den Be-wegungsmangel mit Schwimmen auszugleichen. D.: Was gefällt dir im Studium?

Sonderausgabe 3

7

TTTITELITELITELTTTHEMAHEMAHEMA

L.: Mir gefällt die Sprachwissenschaft (Linguistik) und griechische Literatur. Außerdem gefällt mir, meinen Stundenplan selbst zusammenzustellen. Zudem gibt es in Göttingen ein großes kulturelles Angebot für Studenten, Theater oder Lesungen. D.: Du hast mir schon über die Vorteile des Studiums in Deutschland erzählt und besonders was dir beim Studium in Deutschland gefällt. Jetzt möchte ich dich auch noch fragen: Was ge-fällt dir im Studium nicht? L.: Häufig gefallen mir die Pädagogik Pflichtver-anstaltungen nicht so gut und die Bürokratie an der Universität stört mich. D.: Was willst du nach dem Studium machen? L.: Ich muss mich noch entscheiden, ob ich an der Uni oder an der Schule arbeiten möchte. Das hängt davon ab, ob sich eine Gelegenheit zu promovieren ergibt. D.: Ich danke dir für dieses Interview und wünsche dir weiterhin viel Erfolg mit deinen Prüfungen und Aktivitäten. In der Zukunft hoffe ich, dass wir in Verbindung bleiben. Bis bald!

Zum Schluss muss ich noch hinzufügen, dass Leonie und ich uns weiterhin schreiben. Sie hat mir mit weiterem Material für meine Diplom-arbeit geholfen. Meine Hoffnung ist, dass wir uns bald wiedersehen werden. (DT, LZ 2013)

AAALEXANDRALEXANDRALEXANDRA ARDELEANARDELEANARDELEAN --- L L LENNARTENNARTENNART SCHRÖDERSCHRÖDERSCHRÖDER

Mein Tandemstudent heißt Lennart Jürgen Schröder. Er ist ein netter und intelligenter Mann, und jetzt sind wir Freunde. Ich habe ihm im letzten Jahr kennengelernt und wir hatten viel

Spaß. Nachdem er Rumänien verließ, sind wir über Facebook in Kontakt geblieben. Er hat mich auch mit anderen Projekten geholfen und hat in Rumänien als Vegetarier eine neue Vorliebe für Zacuscă gewonnen, was mich sehr gefreut hat.

Alexandra:Was studierst du?

Lennart: Ich studiere Deutsch und Englisch auf Lehramt an der Georg-August-Universität Göttingen. A.: Was bedeutet das auf Lehramt?

Lennart: Das heißt, dass ich nach dem Studium Deutsch oder Englisch unterrichten kann.

A.: Was machst du so in deiner Freizeit?

Lennart: In meiner Freizeit spiele ich Gitarre, lerne Sprachen und reise. Ich verbringe auch einige Zeit damit, vor dem Computer zu sitzen oder zu lesen.

A.: Welche Literatur bevorzugst du? Welches ist

dein Lieblingsautor?

Lennart: Meine Hauptlektüre besteht aus Sach-büchern, aber ich lese auch gerne ernsthafte Literatur der Moderne. Es fällt mir schwer, einen einzigen Lieblingsautor zu benennen; tendenziell wäre das Frank Kafka. Den jungen Goethe, Arthur Rimbaud und Emil Cioran finde ich auch faszinierend. Ciorans Pe culmile disperării (auf Deutsch: Auf den Höhen der Verzweiflung) über-wältigt mich durch die übermütige Genieästhetik vor dem Hintergrund der turbulenten Zwischen-kriegszeit. Leider reicht mein Rumänisch gerade dazu, einen Kaffee zu bestellen, aber vielleicht werde ich dieses Werk eines Tages im Original lesen und verstehen können.

A: Welche Art von Musik magst du?

Lennart: Ich höre vor allem Punkrock und Metal, in den letzten Jahren habe ich aber auch traditionellere Genres für mich entdeckt, zu zum Beispiel US-Amerikanische Countrymusik oder Klezmer.

A: Welche Art von Filme magst du?

Lennart: Filme schaue ich eigentlich nur selten, wenn, dann handelt es sich eher um Doku- oder Historienfilme. Liebesdramen sehe ich mir nur an, wenn sie wirklich gut sind. Ich schaue generell lieber Serien, z. B. David Lynchs Twin Peaks.

A.: Was möchtest du nach dem Abschluss machen?

Lennart: Nach dem Studium werde ich wahr-

DEUTSCH-RUMÄNISCH TANDEMLERNEN WIE MAN SICH ERLEBTE SPRACHE ANEIGNEN KANN:WIE MAN SICH ERLEBTE SPRACHE ANEIGNEN KANN:WIE MAN SICH ERLEBTE SPRACHE ANEIGNEN KANN: STUDENTISCHE TANDEMSTUDENTISCHE TANDEMSTUDENTISCHE TANDEM---PORTRAITSPORTRAITSPORTRAITS

Sonderausgabe 3

8

scheinlich als Lehrer arbeiten. Ich kann mir jedoch durchaus vorstellen, in einem anderen Beruf zu arbeiten, denn als Geisteswissenschaftler hat man leider nicht viele Optionen, Geld zu verdienen.

A.: Was denkst du über Rumänien / Rumänen /

rumänisches Essen?

Lennart: Der Aufenthalt in Rumänien hat mir außerordentlich gut gefallen. Rumänien finde ich faszinierend, weil sich in der rumänischen Kultur so viele unterschiedliche Einflüsse zeigen. Auch die Sprache schien mir immer sehr charmant, darüber hinaus ist sie auch aus linguistischer Sicht äußerst spannend. Die Städte, die ich gesehen habe, fand ich architektonisch ansprechend. Die Landschaft ist wild und wunderschön. Die rumänische Küche hat mich auch sehr überzeugt. Da ich kein Fleisch esse, habe ich auf Reisen schon des Öfteren nach etwas zu Essen suchen müssen, doch dank der strengen ortho-doxen Fastentradition bekam ich in Rumänien überall sehr gutes, schmackhaftes Essen. Die rumänische Küche ist mir sehr sympathisch. Seitdem ich dort war, kaufe ich mir öfters ein Glas Zacuscă, die es tatsächlich auch hierzulande (in Deutschland) zu kaufen gibt. Die rumänische Bevölkerung habe ich als höflich und zuvorkommend erlebt. Ich bin leider nicht lange genug geblieben, um fest Bekannt-schaften knüpfen zu können, aber mit einigen Leuten stehe ich noch sporadisch in Kontakt. Ich habe vor, bald nach Rumänien zu fliegen und einige Wochen Urlaub in Siebenbürgen zu machen, vielleicht werde ich den einen oder anderen Menschen wieder treffen.

Alexandra: Das Projekt war schön und ich war froh, Teil des Projekts zu sein. Ich hoffe, eines Tages werden wir uns wieder treffen und Spaß haben. Dieses Projekt hat mir geholfen, meine Kommunikationsfertigkeiten zu verbessern. Ich bin zwar schüchtern, aber mein Lerntandem hatte Geduld und half mir, wenn ich Hilfe brauchte. Ich denke, das Projekt war eine tolle Idee! (AA, LS 2014)

DORA HANGA DORA HANGA -- RASMUS NIEBAUM RASMUS NIEBAUM

Letzten Sommer (2013), im Juni, war ich mit einer Gruppe Germanistik Studierenden der Uni-versität Oradea an einem Austauschprojekt mit der Georg- August-Universität Göttingen aus Deutschland beteiligt. Ziel dieses Austausches war es, dass wir unsere Deutschkenntnisse live

verbessern und die Deutschen ihre Rumänisch-

kenntnisse, denn man muss schon sagen, dass es in Deutschland einige junge Leute gibt, die unsere rumänische Sprache mit Begeisterung lernen wollen.

Jeder Teilnehmer hatte einen Austauschpartner und meiner war Rasmus Niebaum.

Rasmus ist ein 25-jähriger Student an der Uni-versität in Göttingen. Er studiert Geschichte und Französisch und seine Hobbys sind: Lesen, Fuß-

ball-Spielen – er spielt als Außenstürmer oder Außenverteidiger- und am meisten gefällt es ihm

draußen zu sein. Seine Lieblingsautoren sind Alfred Döblin, Voltaire und Heinrich Mann (Der

Untertan). Wir konnten uns gut über Bücher aus-

tauschen, denn ich habe für mein Germanistik-studium auch Döblin zum Beispiel gelesen. Sport muss ich zugeben, ist nicht mein starker Punkt,

aber jeder kennt schon einige deutsche Mann-schaften und Spieler.

Bei seinem Studium, erzählt Rasmus, sieht er sowohl Vorteile – den Freiraum allerlei Fächer zu studieren, als auch Nachteile – die geringe Aus-wahl an Veranstaltungen, von denen er wählen kann.

Leider konnten wir uns am Ende nicht richtig ver-abschieden, aber wir hatten wieder E-Mails aus-

getauscht. Da in meinen persönlichen Plänen auch ein Studium in Deutschland steht, war er nett mir mit Informationen zu helfen und auch für die Zu-

kunft hat er gesagt: „Da könnte man sich ja treffen!”. Das kann man nicht ausschließen, wenn man so nette Leute kennenlernt. (DH 2014)

DEUTSCH-RUMÄNISCH TANDEMLERNEN WIE MAN SICH ERLEBTE SPRACHE ANEIGNEN KANN:WIE MAN SICH ERLEBTE SPRACHE ANEIGNEN KANN:WIE MAN SICH ERLEBTE SPRACHE ANEIGNEN KANN: STUDENTISCHE TANDEMSTUDENTISCHE TANDEMSTUDENTISCHE TANDEM---PORTRAITSPORTRAITSPORTRAITS

TTTITELITELITELTTTHEMAHEMAHEMA

Sonderausgabe 3

9

ALEXANDRA SIM ALEXANDRA SIM -- BARBARA ZEYER BARBARA ZEYER

Im Oktober 2013 haben uns manche Studenten und ihre Dozentin, Frau Dr. Martinas, aus Göttingen, besucht. Ihr Besuch in Rumänien dauerte eine Woche.

Das erste Treffen mit unseren Lerntandems fand in einem Großwardeiner Restaurant statt, das für die Suppe im Brot bekannt ist.

Ich bin Alexandra Sim und 22 Jahre alt. Ich bin Stundentin an der Universität Oradea. Ich studiere Anglistik und Germanistik. Wenn ich das Studium abschließe, will ich Lehrerin werden.

Meine Tandemstudentin in dem Projekt heißt Barbara Zeyer. Sie ist eine freundliche, gesellige und sehr nette Person. Sie ist auch 22 und sie studiert englische Philologie und Französisch/Galloromanistik an der Georg-August-Universität Göttingen aus Deutschland.

Sie ist eine sehr dynamische Person, sie macht gerne Sport (Tae Bo), macht Musik und trifft sich mit Freunden. Ihr Lieblingsautor ist Sir Arthur Conan Doyle, sie liest aber eigentlich ziemlich viele verschiedene Genres.

Barbara hört ziemlich gerne Elektro oder sonst andere Musikgenres, die zum Tanzen geeignet sind. Sehr gerne hört sie auch die Soundtracks von Filmen, die sie mag. Barbara erzählt, dass sie gerne im deutschen Auswärtigen Amt arbeiten möchte oder an der Uni Linguistik unterrichten.

Sie ist von Rumänien begeistert. ,,Die Menschen sind total gastfreundlich”, sagt sie. ,,Es ist wahn-sinnig toll, eine neue Kultur kennenzulernen”,

sagt sie, und sie sei wirklich froh, dass sie bei dieser Exkursion mitgemacht habe. Sie habe viele neue Eindrücke gesammelt, die sie wirklich zum Nachdenken gebracht und ihre Denkweise und Einstellung verändert haben.

Ihr Rumänisch ist noch ganz am Anfang, aber wenn sie noch mal nach Rumänien kommt, wird sie bestimmt viele neue Wörter lernen.

Ich hatte von ihr viel zu lernen, denn außer dem Workshop haben wir nur Deutsch gesprochen. Vielleicht werde ich nächstes Jahr nach Deutsch-

land fahren. Barbara hat mich zu ihr eingeladen. Es wäre schön, uns bald wiederzusehen, denn diese Erfahrung war sehr bereichernd, ich würde

sie tausendmal wiederholen. (AS 2013)

CORINA ALUNGI CORINA ALUNGI CORINA ALUNGI --- GESA QUAST GESA QUAST GESA QUAST

Als Gesa nach Großwardein kam, lernte ich sie nicht seit Langem kennen. Wir hatten uns nur einige E-Mails geschrieben, weil ich zuvor eine andere Tandem-Partnerin gehabt hatte und da mein erstes Tandem nach Rumänien nicht fahren konnte, wurde Gesa meine neue Lernfreundin.

Corina: Hallo Gesa! Ich freue mich sehr dich face-

to-face kennenzulernen. Wir werden uns durch dieses Interview besser kennen. Wir werden der Reihe nach, Fragen stellen. Ich will dich fragen, wie alt bist du? Gesa: Hallo Corina! Ich freue mich auch dich kennen zu lernen. Ich sehe schon dass du eine sehr nette Person bist! Ich bin 24 Jahre alt. Und du? Corina: Ich bin erst 20 Jahre alt. Gesa: Hast du Geschwister? Sag mir einiges über

DEUTSCH-RUMÄNISCH TANDEMLERNEN WIE MAN SICH ERLEBTE SPRACHE ANEIGNEN KANN:WIE MAN SICH ERLEBTE SPRACHE ANEIGNEN KANN:WIE MAN SICH ERLEBTE SPRACHE ANEIGNEN KANN:

STUDENTISCHE TANDEMSTUDENTISCHE TANDEMSTUDENTISCHE TANDEM---PORTRAITSPORTRAITSPORTRAITS

TTTITELITELITELTTTHEMAHEMAHEMA

Sonderausgabe 3

10

deine Familie. Corina: Nein, ich habe keine Geschwister, ich bin ein Einzelkind. Also, meine Familie besteht nur aus drei Mitgliedern, ganz klein. Und deine? Gesa: Ich habe noch drei Geschwister: einen Bruder und zwei Schwestern. Mein Bruder ist der Jüngste und meine älteste Schwester ist schon verheiratet. Wir ziehen langsam aus dem Eltern-haus aus, denn ich wohne auch nicht mehr mit ihnen während der Vorlesungszeit, sondern in Göttingen. Corina: Welche sind deine Hobbys oder womit beschäftigst du dich gern in deiner Freizeit? Gesa: Ich habe viele gute Freunde in Göttingen, und wenn ich Freizeit habe, treffen wir uns immer. Ich mag auch Fahrrad fahren. Und du? Corina: Hm... in meiner Freizeit mag ich Sport machen: Fitness, Joggen oder Inlineskating und dann verbringe ich meine restliche Freizeit meistens mit meinem Freund. Hast du einen Freund? Gesa: Ja, ich habe einen, aber nur seit zwei Monaten. Ich hatte eine zwei-jährige Beziehung, und jetzt beginne ich wieder vom Anfang. Wie war deine Reise nach Göttingen? Wie findest du Deutschland? Corina: Die Studienreise war eine sehr schöne Erfahrung! Der Weg war sehr anstrengend, aber wir haben Vieles gesehen und gelernt. Ich habe vor allem die Unterschiede zwischen eurer Uni und unserer bemerkt und ich habe gelernt, wie wichtig Pünktlichkeit für die Deutschen ist, sowohl im akademischen Umfeld als auch im All-tag! Wie findest du Oradea, Rumänien und die Rumänen allgemein, denn Pünktlichkeit wird bei uns nicht immer groß geschrieben? Gesa: Wir werden in den nächsten Tagen mehr eure Stadt richtig besichtigen, aber bis jetzt ge-fällt mir alles sehr gut! Man braucht wohl auch die Lebensgewohnheiten anderer Menschen außer den Eigenen zu kennen und obwohl wir anfangs gedacht haben, dass Rumänien völlig anders wäre, bemerke ich, dass es nicht so unter-schiedlich von Deutschland ist. Corina: Wie hast du begonnen Rumänisch zu lernen? Gesa: Ich begann Rumänisch mit der Gruppe von Frau Martinas zu lernen. Sie hat Rumänisch als Fremdsprache in einem Kurs an unserer Uni zum ersten Mal angeboten, und ich fand es exotisch, aber jetzt weiß ich, dass ich beim Rumänisch-lernen auf meinen früheren Fremdsprachen-

kenntnissen bauen kann. Gesa: Du sprichst aber gut Deutsch. Wie hast du das gelernt, und wie findest du diese Sprache? Corina: Ich lerne Deutsch seit vielen Jahren, schon und immer noch will ich diese Sprache besser beherrschen. Ich finde es nicht so einfach. Der Aufenthalt in Göttingen und Kassel war für mich deswegen eine gute Chance, Vorlesungen und Seminare muttersprachlicher Professoren zuzuhören und mir einpaar neue Begriffe zu prägen. Dazu sind meine Studienfächer Germanistik und Rumänistik gerade passend für unser Tandemlernprojekt, denn ich möchte meine Begabung als Lehrerin auf die Probe stellen. Und was studierst du? Gesa: Ich studiere Theologie und Germanistik. Ich möchte wie du wahrscheinlich Lehrerin werden, denn mir gefällt es mit Kindern zu arbeiten!

Wir haben uns auch über andere Themen mal auf Rumänisch mal auf Deutsch ausgetauscht, aber hier gibt es nicht genug Raum, um das ganze Ge-spräch wiederzugeben. Gesa lernt hoffentlich weiterhin Rumänisch, denn es wäre schön, wenn dieses Treffen nicht als einmalige Erfahrung bliebe, sondern sich in der nächsten Zukunft wiederholte. (CA, GQ 2013)

CLAUDIA GAVRIS CLAUDIA GAVRIS -- KATHARINA BÖKAMP KATHARINA BÖKAMP

Alles hat im September 2012 angefangen. Ich habe mir eine Tandempartnerin aus Deutschland ge-wählt. Katharina Bökamp heißt sie. Sie ist eine sehr nette und sympathische junge Frau. Bevor sie nach Rumänien fährt, haben wir uns auf Facebook kennengelernt und ein wenig voneinander erzählt. Zuerst habe ich ihr über mein Leben ge-schrieben. Ich habe ihr eine kurze Gesichte über mich geschrieben. „Mein Name ist Gavriș Claudia. Ich bin 23 Jahre alt, studiere Germanistik an der

DEUTSCH-RUMÄNISCH TANDEMLERNEN WIE MAN SICH ERLEBTE SPRACHE ANEIGNEN KANN:WIE MAN SICH ERLEBTE SPRACHE ANEIGNEN KANN:WIE MAN SICH ERLEBTE SPRACHE ANEIGNEN KANN: STUDENTISCHE TANDEMSTUDENTISCHE TANDEMSTUDENTISCHE TANDEM---PORTRAITSPORTRAITSPORTRAITS

TTTITELITELITELTTTHEMAHEMAHEMA

Sonderausgabe 3

11

Universität Oradea und lebe hier. Meine Hobbys sind Fahrrad fahren, Volleyball spielen und schwimmen. Nach meinem Studium möchte ich gerne Lehrerin oder Übersetzerin werden.“ Das war unsere erste Diskussion. Nach dieser Geschichte haben wir uns mehr und mehr ge-schrieben, bis 2013 als wir uns endlich persönlich sprachen. Dann erfuhr ich schon viel mehr über Katharina.

Sie studiert Wirtschaftspädagogik und Englisch an der Georg-August-Universität Göttingen. In ihrer Freizeit treibt sie gerne Sport im Fitnessstudio oder geht schwimmen im Freibad. Lesen gefällt ihr auch. Ihre Lieblingsschriftstellerin ist Nele Neuhau. Katha hört gern Songs aus den aktuellen Pop-Charts, zu denen man gut tanzen kann. Katharina ist nach Rumänien gekommen, um ihr Rumänisch zu üben. Ich habe ihr auch einpaar neue Wörter beigebracht. Die Menschen hat sie sehr herzlich und freundlich gefunden, genau wie das tolle Wetter. Die Städte Oradea und Cluj-Napoca fand sie historisch beeindruckend und die Architektur sehenswert. Nach ihrem Studium möchte sie gerne im Bereich human resources arbeiten, in dem Bereich hat sie vor Kurzem ein Praktikum abgeschlossen. Beim Abschied haben wir uns versprochen, dass wir uns wieder treffen. (CG, 2014)

DEUTSCH-RUMÄNISCH TANDEMLERNEN WIE MAN SICH ERLEBTE SPRACHE ANEIGNEN KANN:WIE MAN SICH ERLEBTE SPRACHE ANEIGNEN KANN:WIE MAN SICH ERLEBTE SPRACHE ANEIGNEN KANN: STUDENTISCHE TANDEMSTUDENTISCHE TANDEMSTUDENTISCHE TANDEM---PORTRAITSPORTRAITSPORTRAITS

TTTITELITELITELTTTHEMAHEMAHEMA

Sonderausgabe 3

12

EFFI BRIESTEFFI BRIESTEFFI BRIEST Bereits zum fünften Mal ist Theodor F o n t a n e s weltberühmten Roman ver-filmt worden. Die aktuelle "Effi Briest" hatte 2009 auf der Berlinale (Berliner Film-

festival) Premiere. Regisseurin Hermine Huntgeburth zeigt den Handlungsort Kessin äußerst schmutzig. Julia Jentsch spielt die Titel-rolle erotischer als alle ihren Vorgängerinnen. Auf Wunsch ihrer Eltern heiratet die dynamische, siebzehnjährige Effi Briest (JULIA JENTSCH) den fast 20 Jahre älteren Baron von Innstetten (SEBASTIAN KOCH) – einen früheren Verehrer ihrer Mutter (JULIANE KÖHLER). Mit dieser aus praktischen Gründen geschlossenen Ehe beginnt für Effi ein seltsames Dasein fern von ihrer Heimat. Innstetten widmet sich voll und ganz seiner politischen Karriere und das langweilige Kessin, eine kleine Stadt an der Ostsee-Küste bietet Effi wenig Abwechslung. Bis Major Crampas (MIŠEL MATIČEVIĆ) die Bühne betritt, ein Regimentskamerad Innstettens und charmanter Frauenheld. Effi beginnt eine Liebesaffäre mit ihm und erfährt endlich, was Liebe bedeutet. Doch der Preis ist hoch: Für Crampas endet die Affäre töd-lich, denn Instetten muss seine Ehre verteidigen. Effi wird auch ihre Konsequenzen ziehen und einen Schritt in ein neues Leben wagen, doch der Ausgang ist in dem Film unentschlossen, anders als in dem realistischen Roman.

Der deutsche Schriftsteller Theodor Fontane (1819-1898) schrieb Effi Briest im Jahr 1894. Der Roman stellt eine Geschichte über Liebe und Frei-heit vor, über eine zwischen Moral und Leiden-schaft zerrissene Frau, die in einer gnadenlosen Gesellschaft lebt. Die junge, schöne Effi Briest zer-bricht, die an den harten Normen und Grund-sätzen, die die Gesellschaft und der Ehrenkodex des Bürgertums stellt. Eine Frage muss aber selbst von dem Leser beantwortet werden: War sie tat-sächlich ein Opfer der Gesellschaft oder selbst an ihrem Dasein schuldig? Entscheiden Sie!

ANAMARIA MODI, 3. Jg. Germanistik

STUDIUMSTUDIUMSTUDIUM DDDEUTSCHEEUTSCHEEUTSCHE FILMEFILMEFILME

SCHLUSSMACHERSCHLUSSMACHERSCHLUSSMACHER DARSTELLER: Matthias Schweighӧfer, Milan Peschel, Catherine de Léan, Heiner Lauterbach

Der Schlussmacher ist eine romantische Komӧdieund eine der erfolgreichsten deutschen Produktionen des Jahres 2013.

Die Hauptfigur ist Paul Voigt (MATTHIAS SCHWEIGHӦFER), der einen ungewӧhnlichen Beruf hat: Er ist ein erfolgreicher Schlussmacher. Er arbeitet in einer Trennungsagentur, ein Geschӓft wodurch Leute sich trennen kӧnnen. Paul ist kurz davor seine 1000 Trennung zu vollbringen, um im Anschluss Partner in der Firma zu werden. Plӧtzlich geschieht etwas Unerwartetes. Paul trifft Toto, dem er die Nachricht bringen muss, dass seine Freundin sich von ihm trennen mӧchte. Toto weigert sich ausdrücklich, seine Freundin und ihr Kind zu verlassen. Deshalb versucht Toto mehr-mals sich selbst umzubringen. Schlieβlich nimmt Paul an, dass Toto mit ihm einzieht. Von diesem Zeitpunkt an wird Pauls Leben vӧllig auf den Kopf gestellt.

Am Anfang spielt für Paul die Karriere eine sehr wichtige Rolle. Er kennt keine wahre Liebe oder Freundschaft, deshalb verliert er seine Geliebte. Nachdem Toto in Pauls Leben eingetreten ist, lernt Paul eine bedeutsame Lektion, zwar die wahre Liebe und Freundschaft zu schӓzten. Er verzichtet auf die Partnerschaft und hilft am Ende Toto, sich mit seiner Freundin zu versӧhnen. Ich glaube, dass der Film ausgezeichnet und interessant ist und dass man Wichtiges für unseren Alltag lernen kann . Ich empfehle diesen Film von ganzem Herzen.

LIGIA SELEJAN 3. Jg., Germanistik

Sonderausgabe 3

13

Der Drama Club an der Facultatea de Litere wurde im Jahre 2011 gegründet, es steht nicht in dem Studienplan, es ist eine Aktivität, die die Studenten neben den Unterrichtsstunden auf Englisch zum Spaß machen. In dem Drama Club sind Studenten aus allen drei Jahrgängen der Philologischen Fakultät tätig, aber hier wirken auch andere Studenten von verschiedenen Fakultäten mit. Die Regisseurin und Leiterin des Klubs ist Frau Dr. Éva Székely. Sie gründete den Dramaklub und seit-her ist sie die Koordinatorin aller Tätigkeiten. Dazu hat der Drama Club zwei eingeladene Koordinatoren aus den Vereinigten Staaten, Joy und Patrick Hardin. Bis jetzt haben die Schauspieler des Klubs ver-schiedene Theaterstücke vorgestellt. Das erste war „Bad Habit Club“, dann folgte Oscar Wildes „The Canterville Ghost“. Dieses Theaterstück wurde drei-mal vorgeführt und für die letzte Vorstellung wurde das Theaterstück umgearbeitet. Es war eine Zu-sammenarbeit der Germanistik, Anglistik und Romanistik, sodass zwei Personen, die französische Dienstbotin Französisch bzw. die deutsche Gouvernante Deutsch gesprochen haben. William Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ stand auch auf dem Programm der studentischen

Theatergruppe. Aufführungen von verschiedenen Stücken wurden auch in den Großwardeiner Lyzeen abgehalten: im Nationalgymnasium Mihai Eminescu, im Aurel Lazăr Lyzeum und im Ady Endre Lyzeum. Zurzeit bereitet der Drama Club die Premiere des Theaterstücks „7 Stories“ vor, das von Morris Panych, einem kanadischen Dramatiker geschrieben wurde. Die Premiere wird in dem Arcadia Theater am 29. Mai 2014 stattfinden. Im Juni werden auch weitere Aufführungen gehalten. Ich bin eine der Schauspieler, die seit 2011 in dem Drama Club tätig ist. Ich finde es eine gute Gelegen-heit, meine Englischkenntnisse mit Muttersprachlern zu üben und zu verbessern, aber auch neue Menschen kennenzulernen und mit verschiedenen Leuten zu-sammenzuarbeiten. Ich sage immer, dass dieser Klub wie eine Familie ist, es gibt gute Momente und schwierige Situationen, aber wir finden immer eine Möglichkeit uns durch das Spiel wohl zu fühlen.

Lasst uns am 29. Mai um 19 Uhr in dem Arcadia Theater treffen! Eintritt frei!

(RT, 2014)

DER ENGLISCHSPRACHIGE DER ENGLISCHSPRACHIGE DRAMA CLUBDRAMA CLUB

RENATA TOTHRENATA TOTH

STUDIUMSTUDIUMSTUDIUM

29.05.2014, 19:00

Sonderausgabe 3

14

Was würden Sie in den unten dargestellten Situationen sagen? (Ce ați spune in situațiile de mai jos?)

Ergänzt allein den letzten Dialog! Ein Lösung befindet sich irgendwo in der Zeitschrift versteckt!

LERNRUBRIKLERNRUBRIKLERNRUBRIK

SSSPRACHSPIELEPRACHSPIELEPRACHSPIELE Sie wünschen?!

Wann hast du denn das letzte

Upgrade unternommen?

Sprich mich nicht an!

Ich darf mit dir auf der Straße nicht gesehen w

erden...

Sind wir etwa nicht gleich klasse?!

Wie sieht die Welt von da oben aus?

Warum versuchst du das nicht selber?

Ich könnte doch im Anzug nicht klettern!

Wenn dir dein Anzug so eng …... Du hast aber Ansprüche!

Material vorbereitet und bearbeitet von Anamaria Manolache, 2. Jg. Germanistik

Sonderausgabe 3

15

Sonderausgabe 3

16

CURSURI DE LIMBI MODERNE:

A1, A2, B1, B2, C1

(engleză, germană, franceză, spaniolă, italiană)

Și

EXAMENE pentru CERTIFICATE de COMPETENȚĂ LINGVISTICĂ

ENGLEZĂ FRANCEZĂ GERMANĂ ROMÂNĂ

www.facebook.com/clm.oradea

TELEFON: 0250 408 201

[email protected]

http://litere.uoradea.ro/centru-limbi-moderne

STR. UNIVERSITĂȚII nr. 1 ORADEA

Campus, clădirea C, parter